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Klimaeinflüsse in der Schweinemast Berichte

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stall» kommt es bei diesen beiden Schadstoffen während begrenzten Zeiten zu Überschreitungen der bestehenden Grenz- bzw. Orientie- rungswerte in den Ruhekisten. Solche erhöhte Werte sind weniger relevant für die Tiere, sofern sie im Liegen die Nase aus der Kiste halten.

Durch die Analyse des Liegeverhal- tens und der Lautäusserungen konn- te für Mastschweine (> 70 kg) die untere und obere Temperaturgrenze bei 9 °C bzw. 23 °C für leicht einge- streute und bei 15 °C bzw. 23 °C für einstreulose Systeme bestimmt wer- den. Unter- und oberhalb dieser Gren-

Inhalt Seite

Problemstellung 2

Nichtwärmegedämmte

Haltungssysteme 3

Wärmegedämmte Haltungs-

systeme 4

Tiere, Material und Methoden 4

Ergebnisse 7

Temperatureinfluss auf das

Verhalten 10

Veränderungen am Integument (äussere Hautschicht) 13 Empfehlungen für die Praxis 15

Gesamtbeurteilung 15

Literatur 15

In der Schweinemast erfahren nicht- wärmegedämmte Stallsysteme eine immer grössere Verbreitung. Diese Systeme sollen eine tiergerechte und kostengünstige Haltung von Mast- schweinen ermöglichen. Kälte und Hitze, aber auch Staub und Schadga- se in der Luft wirken sich in jeder Hal- tungsform negativ auf die Gesund- heit der Tiere aus und können zu einem Tierschutzproblem werden.

Diese Arbeit soll bekannte oder ver- mutete Schwachstellen der nichtwär- megedämmten Haltungssysteme

«Kistenstall» und «Kriegerschür»

sowie der wärmegedämmten kon- ventionellen Systeme «Teilspalten»

und «Vollspalten» hinsichtlich deren Häufigkeit, Ursachen und Einfluss auf die Tiere aufzeigen.

In zwölf Schweinemastställen (vier mit System «Kriegerschür», zwei mit System «Kistenstall», drei mit System

«Teilspalten» und drei mit System

«Vollspalten») wurde mit einer fahr-

baren Messstation jeweils im Sommer und im Winter die Luftqualität gemessen. Die kontinuierlich erhobe- nen Konzentrationen des Schweb- staubes, des Ammoniaks sowie die Temperaturwerte und die relative Luftfeuchtigkeit ermöglichen eine Beurteilung der Stallluft. Videoauf- zeichnungen des Liegeverhaltens und der Lautäusserungen lassen eine Bewertung der Einflüsse der erhobe- nen Klimafaktoren auf das Wohlerge- hen der Schweine zu. Veränderungen an der Haut der Tiere geben Hinweise auf Mängel bei den Einrichtungen oder Verhaltensstörungen wie zum Beispiel Schwanzbeissen.

Bezüglich des Stallklimas zeigen sich Unterschiede zwischen den unter- suchten Haltungssystemen. In wär- megedämmten, zwangsgelüfteten Ställen im Winter und bei reduzierter Luftrate steigt die Konzentration der Schadstoffe Ammoniak und Schweb- staub stark an. Im System «Kisten-

Berichte

Nr. 563 2001

Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon TG, Tel. 052/368 31 31, Fax 052/365 11 90

Klimaeinflüsse in der Schweinemast

Qualitative Tierschutzaspekte in wärmegedämmten und nichtwärmegedämmten Haltungssystemen

Rudolf Hauser und Claus Mayer, Bundesamt für Veterinärwesen, Zentrum für tiergerechte Haltung: Wiederkäuer und Schweine;

c/o Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon

(2)

zen verändert sich das Verhalten der Tiere. Im nichtwärmegedämmten System «Kriegerschür» sinken die Stalltemperaturen im Winter unter 9 °C, sodass das Wohlergehen der Schweine, angezeigt durch vermehr- te Haufenlagerungen, beeinträchtigt ist. Im Sommer übersteigen die Tem- peraturen in allen Systemen die obe- re Grenze. Dies führt bei den Syste- men «Kistenstall» und «Teilspalten»

zu starker Verschmutzung der Liege- flächen und damit zu hohen Ammo- niak-Konzentrationen. Im Kistenstall können die Tiere jedoch zum Liegen in den Aktivitätsbereich ausweichen.

Gehäuft treten Veränderungen an der Haut bei Systemen ohne Einstreue auf. Bereits eine Strohmenge von 300 g/Tier*/Tag führt zu signifikant weni- ger Veränderungen an den Gliedmas- sen. Ausreichende Beschäftigung und ein gutes Stallklima reduzieren weit- gehend Schäden durch Schwanzbeis- sen, so dass ein prophylaktisches Kupieren der Schwänze nicht erfor- derlich ist. Klauenverletzungen treten hauptsächlich bei Jungtieren im System «Vollspalten» auf.

Bau- und Management-Empfehlun- gen zeigen Lösungsvorschläge für die einzelnen Schwachpunkte auf.

Problemstellung

Der Bau von nichtwärmegedämmten Ställen, auch Aussenklima- oder Kaltställe genannt, senkt die Kosten in der Schweinemast. Bei diesen Stallsystemen wird auf eine Wärmedämmung der Bauhülle und meist auch des Stallbodens verzichtet. Da diese Ställe frei belüftet werden, entfallen Investitions- und Betriebskosten für die Lüftungs- und die Heizanlage. Dieser positiven Seite stehen allerdings auch Nach- teile gegenüber, die nicht übersehen werden dürfen. Hitze, Kälte und Zuger- scheinungen sowie Staub und Schadgase können die Tiergerechtheit nichtwär- megedämmter Ställe in Frage stellen. Die gleichen Belastungen finden sich aber auch in wärmegedämmten Ställen.

Extensive Langzeitmessungen über ein Jahr und intensive Kurzzeitmessungen (wochenweise) von ausgewählten Klima- und Luftqualitätsfaktoren in Praxisbe- trieben sollen Schwachstellen aufdecken und Aspekte des qualitativen Tier- schutzes in verschiedenen Haltungssystemen beurteilen (Mayer, 1999).

Abb. 1: Buchtenabtrennungen aus Beton im System «Kriegerschür».

Klimatische Unterschiede zwischen Warm- und Kaltstall

Die beiden Systeme repräsentieren zwei unterschiedliche Ansichten in der Gestaltung des Stallklimas:

Warmstall = optimales Klima Das Klima in einem Warmstall ent- spricht dem Temperaturbereich, in dem das Tier seine Körperfunktionen mit einem minimalen Aufwand betreibt und damit ein Maximum der Energie in Nutzleistung umsetzen kann («optimale Betriebstemperatur einer Maschine»).

Kaltstall = Reizklima

Im Kaltstall folgen Temperatur und Feuchtigkeit weitgehend dem Aus- senklima, die Extremwerte sollen aber abgepuffert werden. Die Tem- peraturschwankungen sollen die Ab- wehrkräfte der Tiere verbessern und die Luftqualität soll erhöht werden.

Dies bedingt aber die Schaffung eines angepassten Mikroklimas im Liegebe- reich und ein genügendes Platzange- bot für die Bewegung der Tiere.

Die Tiergerechtheit der verschiedenen Haltungssysteme für die Mastschweine hängt von vielen Faktoren ab. Drei As- pekte dienen zur deren Beurteilung:

• Das Stallklima.

• Das Liegeverhalten und die Lautäusser- ungen (Vokalisation) der Mastschweine.

• Die Schäden an der Haut (Integument) der Tiere.

Einzelne Untersuchungsparameter erfas- sen diese drei Beurteilungsaspekte. Be- stehende Grenz- bzw. Orientierungswerte und die Analyse der Beziehungen zwi- schen den Parametern sollen die Vorzüge und Mängel der einzelnen Systeme im Hinblick auf die Tiergerechtheit aufzeigen.

Der Aspekt «Stallklima» untersucht fol- gende Parameter:

• Der jahreszeitliche Verlauf von Tempe- ratur und Feuchtigkeit im Liege- und Aussenbereich.

(3)

Problemstellung/Unterschiede Warm-/Kaltstall/Haltungssysteme

• Die jahreszeitlichen Schwankungen in der Staubbelastung.

• Der tägliche Verlauf der Staub- und Ammoniak-Konzentration in den Hal- tungssystemen im Sommer und im Winter.

Unter dem Aspekt «Verhalten der Mast- schweine» wird ausgewählt:

• Das Liegeverhalten und die Lautäusse- rungen in Abhängigkeit der Tempera- tur zur Bestimmung von Temperatur- grenzen.

• Das Verhältnis von Ruhe- und Akti- vitätszeit der Mastschweine in ver- schiedenen Bereichen der Haltungs- systeme.

Folgende Parameter beurteilen den Aspekt «Veränderungen am Integument der Tiere»:

• Veränderungen, die durch Einwirkung der Haltung selbst entstehen (zum Bei- spiel harter Liegebereich).

• Veränderungen, die durch Artgenos- sen verursacht werden (zum Beispiel Schwanzbeissen).

Nichtwärmegedämmte Haltungssysteme

System «Kriegerschür»

Die Konstruktion der Bauhülle besteht grundsätzlich aus Holz. Lediglich die Wandsockel sind bis auf etwa einen Meter Höhe betoniert. Die tragende Konstruktion besteht aus Holzstützen mit einem Abstand von jeweils zwei Metern. Die Buchtentiefe beträgt 3,65 m. Die Buchtenabtrennungen sind aus 5 cm dicken Betonelementen gefer- tigt (Abb. 1). Pro Bucht können max.

zehn Tiere gehalten werden.

Die Fütterung erfolgt am Quertrog oder am Trockenautomat. Der Bodenbelag der Buchten besteht aus nichtwärmege- dämmtem Beton. An jede Bucht schliesst sich ein überdachter Auslauf mit Teilspal- ten an, den die Tiere durch einen Gum- mivorhang erreichen können (Abb. 2).

Abb. 3: Grundriss des Systems «Kisten- stall»; Nürtingersystem mit Buchten für 22 Tiere (oben) und Kiste vor Spaltenbo- den mit Buchten für neun Tiere (unten).

1.25 5.16 75 1.20

1.251.201.25951.0095

Ausmast

Ruhekiste Breifutterautomat

Vormast

Offenfront

Abb. 2: Grundriss des Systems «Kriegerschür», mit Buchten für zehn Tiere.

90 2.48 20 3.65 1.35

2.00

Stallgang 2.00 Trog

Liegefläche Auslauf

Überdacht

Offenfront

Trog Vormast Ruhekiste Endmast

Ruhekiste

Stallgang

3.34 2.78

1.20403.25

(4)

Stallsystem «Vollspaltenboden»

Die einzelnen Kammern in den Kamm- ställen der drei untersuchten Betriebe werden im Rein-Raus-Verfahren betrie- ben und sind mit Zwangs-Lüftungen aus- gestattet. Die Tröge sind längs oder quer angeordnet (Abb. 5). Als Beschäftigungs- möglichkeiten stehen den Tieren je nach Betrieb Nagehölzer oder Strohwürfel zur Verfügung.

Fütterungssysteme

Die Fütterungstechnik ist in den unter- suchten Haltungssystemen unterschied- lich gestaltet (Tab. 1).

Tiere, Material und Methoden

Die Untersuchungen erfolgten an Mast- schweinen der Rasse «Edelschwein» so- wie an Kreuzungstieren «Edelschwein x veredelte Landrasse».

Klimamessungen

Zur Charakterisierung der jahreszeit- lichen Klimaschwankungen fanden in allen Betrieben Messungen der Stall- und Aussentemperatur, der Luftfeuchtigkeit

sowie der Sedimentstaubmenge über zwölf Monate statt. Weiterhin wurde in jedem Betrieb über ein Jahr einmal pro Woche die Sauberkeit der Liegeflächen bonitiert. Die Bonitierung erfolgte in fünf Stufen, die in Tabelle 2 dargestellt sind.

Die Werte aus drei zu Beginn zufällig aus- gewählten Buchten ergaben Betriebsmit- telwerte pro Woche und diese liessen sich zu Monatsmittelwerten zusammenfas- sen. Diese Messungen, im Folgenden als Langzeitmessungen bezeichnet, bildeten ein grobes Raster zur Beurteilung der betrieblichen Situation.

Stallklimatische Zusammenhänge unter- liegen einer Vielzahl von kurzfristigen Einflussfaktoren. Um diese zu beschrei- ben, wurden kontinuierliche Messungen im 15-Minuten-Intervall über einen Zeit- raum von sechs Tagen an sechs Stellen im Stall durchgeführt. Messungen im Som- mer und im Winter erfassten die jahres- zeitlichen Extreme auf jedem Betrieb und eine Wiederholung im folgenden Jahr erhärtete die Daten. Diese Messungen werden im Folgenden als Intensivmes- sungen bezeichnet. Gemessen wurden die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Schwebstaub- und Ammoniak- Konzentration. Nähere Angaben zur Messtechnik sind bei Mayer (1999) be- schrieben.

Abb. 4: Grundriss des Systems «Teilspalten», mit Längstrog und Buchten für zehn Tiere.

3.30 3.30

1.05302.2080

Stallgang

Liegefläche mit Festboden

Trog Das Konzept des Stalles sieht vor, dass die

Schweine im Auslauf Kot und Harn absetzen und den Innenbereich als Fress- und Liegebereich benutzen. Im Innenbe- reich soll den Tieren Langstroh als Ein- streu und gleichzeitig Beschäftigungs- möglichkeit zur Verfügung stehen.

Das Stallsystem wird durch Trauf-First- Schwerkraftlüftung belüftet. Zugluft- quellen im Tierbereich stellen die Türen zum Auslauf dar, die je nach Ausführung und Grösse der Gummivorhänge die Aus- gänge mehr oder weniger dicht ver- schliessen.

Nur im Aussenbereich wird entmistet.

Unter dem Spaltenboden ist eine Um- spülleitung installiert, die die Gülle zur Lagergrube transportiert. Der Innenbereich der Buchten muss gegebenenfalls von Hand gereinigt und der dort anfallende Mist in den Auslauf geschoben werden.

System «Kistenstall»

In diesem System dienen dreiseitig ge- schlossene Kisten als Liegebereich. Die vierte Seite ist mit einem Vorhang geschützt. Der Festboden vor der Kiste zählt ebenfalls zum Liegebereich. Die bei- den untersuchten Betriebe sind als einfa- che Offenfrontställe konzipiert. Der eine Betrieb ist als «Nürtingersystem» mit 22 Tieren pro Bucht gestaltet (Abb. 3 oben).

Der Kotbereich ist beidseitig der Kisten angeordnet. Im anderen Betrieb liegt der Kotbereich direkt vor den Kisten. Die Buchten sind mit neun Tieren belegt (Abb. 3 unten). Die offene Seite kann gegebenenfalls mit einem Windschutz- netz versehen werden.

Die Kistenwände und der Boden sind nicht isoliert und die Kisten nicht einge- streut. Stroh in Raufen dient den Tieren als Beschäftigung.

Wärmegedämmte Haltungssysteme

Stallsystem «Teilspaltenboden»

Die einzelnen Kammern in den Kamm- ställen der drei untersuchten Betriebe werden im Rein-Raus-Verfahren betrie- ben und sind mit Zwangs-Lüftungen aus- gestattet. Die Tröge sind längs oder quer angeordnet. Die Spaltenfläche im Kotbe- reich variiert zwischen 27 und 36 % (Abb. 4). Im Bereich des Festbodens sind die Seitenwände zur Nachbarbucht ge- schlossen, im Bereich des Spaltenbodens als Gitter ausgeführt. Die Liegeflächen sind minimal eingestreut.

(5)

80351.90

3.35 3.35

Stallgang

Trog

Wärmegedämmte Haltungssysteme/Tiere, Material und Methoden

Für die Intensivmessungen war es not- wendig, die Messinstrumente ohne gros- sen Aufwand in den verschiedenen Betrieben einsetzen und zwischen den Betrieben transportieren zu können. Die Messgeräte sowie der zur Datener- fassung und Steuerung der Anlage er- forderliche PC waren daher in einem Wohnwagen eingebaut (Abb. 6). Dies er- forderte die Zuleitung der Stallluft vom Tierbereich in den Wagen.

Die Messstellen waren jeweils über dem Liege-, Fress- und Kotbereich eingerich- tet. Waren mehrere Bereiche am gleichen Ort zusammengefasst, so genügte nur eine Messstelle (zum Beispiel in der Voll- spaltenbucht).

Staub

Grundsätzlich können zwei Formen von Staub unterschieden werden:

Der Sedimentstaub besteht aus Partikeln, die einen Durchmesser von > 10 µm auf- weisen und schwerer als Luft sind. Sie setzen sich relativ schnell ab. Beim Einat- men werden sie im oberen Atmungstrakt aufgefangen und wieder nach Aussen geführt. Bei starker Lüftung wird dieser Staub aus dem Raum befördert.

Beim Schwebstaub sind die Partikel

< 10 µm und bleiben in der Luft schwe- ben. Dieser Staub kann bis in die Lungen- bläschen eindringen und sich dort fest- setzen, wo die Partikel vom Gewebe absorbiert werden müssen. Er ist kaum sichtbar und wird somit nicht wahr- genommen. Bei gedrosselter Lüftung kann sich Schwebstaub in der Luft kon- zentrieren.

Aufnahme des Liegeverhaltens und der Lautäusserung

Das Ausruhverhalten hat einen zentralen Stellenwert für den physiologischen Er- halt des körperlichen Gleichgewichtes und ist eine Voraussetzung für die Lei- stungsfähigkeit des Organismus. Es weist den grössten Anteil am Zeitbudget der Tiere auf. Merkmale des Ruheverhaltens sind eindeutig zu definieren und stellen damit Messgrössen dar, die einfach zu beobachten sind. Die Qualität des Ruhe- verhaltens lässt sich anhand der einge- nommenen Liegepositionen erfassen.

Diese hängen von der Umgebungstem- peratur ab und erlauben somit auch eine Beurteilung von Temperaturgrenzen.

Folgende wichtige Verhaltensweisen wurden anhand von Videoaufnahmen bei den Intensivmessungen erhoben:

Seitenlage: Alle Liegepositionen, bei denen die Schulter den Boden berührt (s. Abb. 16).

Bauchlage: Alle Liegepositionen, bei denen die Schulter den Boden nicht berührt (s. Abb. 17).

Haufenlage: Alle Liegepositionen, bei denen ein Tier mit mindestens 50 % sei- nes Körpers über einem anderen Art- genossen liegt (s. Abb. 18).

Stehen: Alle Positionen ausser Liegen, das heisst also Stehen, Sitzen, Gehen und Abstützen auf den Carpalgelenken.

Aus Vorversuchen ergab sich die Vermu- tung, dass Schweine auf zu niedere Stall- temperaturen mit vermehrten Lautäusse- rungen reagieren. Ein über der Bucht installiertes Mikrophon nahm die Geräu- sche für die Tonspur des Videogerätes auf.

Abb. 5: Grundriss des Systems «Vollspalten», mit Längstrog und Buchten für zehn Tiere.

Tab. 1: Haltungssysteme und Fütterungsarten Fütterung

System Trocken Brei Suppe

Kriegerschür 2 1

Kistenstall 2

Teilspalten 1 1

Vollspalten 1 2

Tab. 2: Bonitierungswerte und Beschreibung der entsprechenden Liegeflächen-Verschmutzungsgrade

Bonitierung Beschreibung des Verschmutzungsgrades 0 Gesamte Liegefläche sauber und trocken 1 0 bis 25 % der Liegefläche verkotet oder nass 2 25 bis 50 % der Liegefläche verkotet oder nass 3 50 bis 75 % der Liegefläche verkotet oder nass 4 75 bis 100 % der Liegefläche verkotet oder nass

(6)

• Rüsselscheibe,

• Kopf, Ohren, Schulter, Flanken, Rücken, Brust und Bauch, Schinken,

• Carpal- und Tarsalgelenk, jeweils mit umgebender Region,

• Schwanz,

• Kronsaum und zusätzlich:

• Geschlecht,

• kupierter Schwanz,

• Liegeschwielen.

Beurteilung der Veränderungen an den Integumenten

Das Integument als Grenzfläche zwi- schen Tier und Umwelt widerspiegelt die mechanischen, thermischen und chemi- schen Einflüsse auf das Tier. Je nach Stär- ke und Art der Einwirkungen bleiben mehr oder weniger starke Spuren am Körper zurück, die abgelesen werden können. Dabei kann man bestimmte Spuren bestimmten Verhaltensweisen der Tiere zuordnen oder es finden sich von System zu System unterschiedliche charakteristische Veränderungen am Körper (zum Beispiel Zinkverfärbungen, Scheuerstellen, Wunden usw. an be- stimmten Körperstellen).

Über fünf Gewichtsklassen (Legende in Abb. 23), mit durchschnittlich 935 Tie- ren, wurden Veränderungen an folgen- den Lokalitäten erhoben:

Abb. 6: Messwagen mit isolierter Zuleitung zu den Buchten.

(7)

Ergebnisse/Stallklima

Ergebnisse Stallklima

Grundsätzlich sind die Ansprüche der Tiere an das Klima bei «Kalt»- und

«Warmställen» unterschiedlich. Daher ist es sinnvoll, die einzelnen Parameter gesondert zu betrachten. Tabelle 3 ent- hält die durchschnittlichen Stalltempera- turen und die Differenzen zwischen Stall- und Aussentemperatur für den Sommer und den Winter.

Im Sommer lag die Stalltemperatur (Tab. 3) in den Systemen «Vollspalten»

und «Kriegerschür» im Schnitt 3,6 °C, bzw. 3,1 °C höher als die Aussentempe- ratur, d.h. viel der anfallenden Wärme- energie konnte mit der Lüftung abge- führt werden. Im System «Teilspalten»

und im «Kistenstall» erwärmte sich die Stalltemperatur um 7,1 °C, bzw. 9,4 °C stärker als die Aussenluft. Im Winter folgte die Stalltemperatur nur im System

«Kriegerschür» weitgehend den Aussen- werten.

Temperaturverlauf bei nicht- wärmegedämmten Ställen mit Schwerkraftlüftung

Entsprechend dem Grundsatz des Reiz- klimas folgte die Stalltemperatur im System «Kriegerschür» weitgehend dem Aussenklima (Abb. 7). Dementsprechend fielen die Temperaturen im Liegebereich auch kurzfristig unter Null °C.

Der «Kistenstall» nahm hier eine beson- dere Stellung ein. Die kleinvolumigen Kisten ermöglichten auch im Winter Tem- peraturen von weit über 9 °C im Liege- bereich, die übrigen Stallbereiche wiesen weitgehend Aussentemperatur auf (Tab. 3).

Temperaturverlauf bei wärmege- dämmten Ställen mit Zwangslüftung Nach der Theorie der optimalen konstan- ten Temperatur sollten Schwankungen im Temperaturverlauf gering sein. Dieser soll durch die Lüfterleistung gesteuert werden. Wie Abbildung 8 zeigt, konnte eine konstante Stalltemperatur nur bei Aussentemperaturen von 12 °C und tie- fer erreicht werden. Bei höheren Aussen- temperaturen stieg auch die Stalltempe- ratur an.

Im Winter unterschieden sich die unter- suchten Systeme «Teil- und Vollspalten»

nur in der «optimalen» Stalltemperatur, die je nach Betrieb zwischen 15 °C bis 23 °C lag.

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30

0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00

7.7–17.7.1996 / 10.1–20.1.1997

Temperatur in °C

T °C aussen T °C innen

-8 -4 0 4 8 12 16 20 24 28 32

0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:00 12:00

7.7–17.7.1996 / 6.2–16.2.1997

Temperatur in °C

T °C aussen T °C innen

Tab. 3: Durchschnittliche Stalltemperatur und Differenz aus Stall- und Aussen- temperatur (in °C) in den vier Haltungssystemen und zwei Jahreszeiten

System Stall-Sommer Stall-Winter Differenz Sommer Differenz Winter

Kriegerschür 18,8 3,6 3,1 4,9

Kistenstall, Kiste 25,6 17,8 9,4 20,0

Kistenstall, AB 19,8 3,0 1,5 3,3

Teilspalten 22,5 18,8 7,1 16,9

Vollspalten 22,7 18,3 3,6 16,4

AB = Aktivitäts-Bereich

Abb. 7: Temperaturverlauf mit Stundenmittelwerten über elf Tage im Sommer und elf Tage im Winter im System «Kriegerschür».

Abb. 8: Temperaturverlauf mit Stundenmittelwerten über elf Tage im Sommer und elf Tage im Winter in einem Betrieb mit «Teilspalten».

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Staub

Sedimentstaub

Die Unterschiede in der gemittelten Sedi- mentstaubmenge bei den vier Systemen (Abb. 9, links) und den drei Fütterungs- arten (Abb. 9, rechts) sind augenfällig, konnten aber statistisch nur schwach gesichert werden, da die Unterschiede zwischen den Betrieben gross waren.

Zwischen den Jahreszeiten bestand kein signifikanter Unterschied.

In allen Systemen traten jedoch im Jah- resverlauf teilweise stärkere Schwankun- gen auf (Abb. 10).

Schwebstaub

Der Schwebstaub wird im Sommer mit hohem Luftaustausch (natürlich oder künstlich) aus dem Tierbereich entfernt.

Deshalb sind in dieser Jahreszeit die Unterschiede zwischen den Systemen und den Fütterungsarten gering (Abb. 11). Im Winter sind die Durch- schnittswerte in den wärmegedämmten und zwangsgelüfteten Ställen deutlich erhöht, ebenso in den ungelüfteten Kisten.

Entscheidend für die gesundheitliche Belastung ist nicht die durchschnittliche Staubkonzentration, sondern die zeitli- che Dauer, während der die Werte eine kritische Höhe übersteigen. Zum Ver- gleich der Systeme wurde der aktuelle MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatz-Kon- zentration bei 8 h-Tag: 6 mg/m3) gewählt und mit der Zeitdauer der Überschreitung verrechnet. Dies ergab einen Belastungs- index (Abb. 12).

Die Mittelwerte in Abbildung 11 zeigen, dass im Sommer in allen Systemen eine konstante Staubmenge in der Luft vor- handen war. Zu Grenzwertüberschrei-

0 1 2 3 4 5 6

KR KI-A KI-K TSP VSP Trocken Brei Suppe

Systeme

Schwebstaub in mg/m3

Sommer Winter

Fütterung 0

1 2 3 4 5 6 7

KR KI-A TSP VSP Trocken Brei Suppe

Systeme Sedimentstaub in g/m2 *d

Sommer Winter

Fütterung

Abb. 9: Sedimentstaubwerte (g/m2*d) nach System, Fütterungsart und Jahres- zeit aufgeführt (KR = «Kriegerschür», KI-A = «Kistenstall» im Aktivitätsbereich, TSP = «Teilspalten», VSP = «Vollspalten»).

Abb. 10: Sedimentstaubmengen (g/m2*d), nach Systemen und Jahreswochen.

Abb. 11: Mittelwerte der Schwebstaub- konzentrationen in mg/m3nach System, Fütterungsart und Jahreszeit aufgeführt (KR = «Kriegerschür», KI-A = «Kisten- stall» im Aktivitätsbereich, KI-K =

«Kistenstall» in der Kiste, TSP = «Teilspal- ten», VSP = «Vollspalten»).

Abb. 9

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 Jahreswoche

Sedimentstaubmenge in g/m2*d

Kriegerschür Kistenstall Teilspalten Vollspalten 41 43 45 47 49 51

Abb. 10

Abb. 11

(9)

Ergebnisse

tung kam es jedoch nur selten und dann kurzzeitig (Abb. 12). Somit bleiben die Belastungsindices tief. Dagegen war die Belastung im Winter je nach System hoch, verursacht durch die Höhe der Werte oder die Länge der Dauer.

Hohe Schwebstaubwerte treten im Win- ter vor allem bei zwangsgelüfteten Stäl- len auf. Bei Aussentemperaturen von 8°C und tiefer sowie bei fehlender Zuluft- heizung werden die Lüfter auf minimale Leistung gesteuert und die Schwebstaub- konzentration nimmt mit sinkender Aussentemperatur kontinuierlich zu (Abb. 13).

Für die Beurteilung der Situation im System «Kistenstall» im Winter ist der Umstand zu berücksichtigen, dass in den Kisten wohl hohe Werte auftraten, die tatsächliche Aufenthaltszeit der Tiere in der Kiste (Definition: Nase in der Kiste) zwischen den Betrieben aber sehr unter- schiedlich war und somit auch die effek- tive Belastung für die Tiere.

Vergleich Sedimentstaub/

Schwebstaub

Lässt sich mit der Sedimentstaub-Metho- de die allgemeine Staubbelastung in der Stallluft messen? Die hohen Schweb- staubwerte im Winter, die sich nicht im Sedimentstaub niederschlagen, schrän- ken eine zuverlässige Vergleichbarkeit ein. Dennoch lässt die Sedimentstaub- Methode eine grobe Schätzung des Staubgehaltes in der Stallluft zu. Sicher sind mit dem Sedimentstaubverfahren innerhalb eines Betriebes wöchentliche Belastungsspitzen und staubreduzieren- de Massnahmen einfach nachweisbar.

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

KR KI-A KI-K TSP VSP Trocken Brei Suppe

Systeme

Belastungsindex

Sommer Winter

Fütterung

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Aussentemperatur in °C

Messwerte > 6mg/m3 in %

VSP 1 ohne Zuluftheizung

TSP 1 ohne Zuluftheizung VSP 2 ohne Zuluftheizung VSP 1 mit Zuluftheizung TSP 1 mit Zuluftheizung

Abb. 12: Belastungsindex für Schweb- staub, gebildet aus MAK-überschreiten- den Werten x Zeit, nach System, Fütte- rungsart und Jahreszeit aufgeführt (KR =

«Kriegerschür», KI-A = «Kistenstall» im Aktivitätsbereich, KI-K = «Kistenstall» in der Kiste, TSP = «Teilspalten», VSP =

«Vollspalten»).

Abb. 13: Schwebstaubwerte in Warm- ställen in Abhängigkeit von der Aussen- temperatur.

Abb. 14: Mittelwerte der Ammoniak- Konzentrationen in ppm, nach System, Fütterungsart und Jahreszeit aufgeführt (KR = «Kriegerschür», KI-A = «Kistenstall»

im Aktivitätsbereich, KI-K = «Kistenstall»

in der Kiste, TSP = «Teilspalten», VSP =

«Vollspalten»).

0 3 6 9 12 15 18 21 24 27

KR KI-A KI-K TSP VSP Trocken Brei Suppe

Systeme Fütterung

Ammoniak in ppm

Sommer Winter Abb. 12

Abb. 13

Abb. 14

(10)

Ammoniak

Ammoniak entsteht beim mikrobiellen Abbau von Kot und Urin. Dazu sind Wär- me und Feuchtigkeit notwendig. Es ist zu erwarten, dass im Winter in nichtwärme- gedämmten Ställen weniger Ammoniak anfällt. So zeigt in Abbildung 14 das Kalt- stallsystem «Kriegerschür» 1,1 ppm Ammoniak und liegt wesentlich tiefer als die drei andern Systeme (3,7–19,1 ppm).

Im Sommer wird in zwangsgelüfteten Systemen der Ammoniak mit der Abluft aus dem Stall entfernt. In Kisten können jedoch die Werte extrem hoch ansteigen, wenn darin der Kotplatz angelegt wird.

Bei den Fütterungssystemen sind die Werte bei Suppen- und Trockenfütterung im Jahresdurchschnitt tiefer als bei Breifütterung. Das heisst, der Umstand

«trocken» oder «nass» hat keine direkte Auswirkung. Der Ammoniakgehalt wird vielmehr vom System bzw. von der Lüf- tung und von der hohen Stalltemperatur bestimmt. Im Winter ist der Ammoniak- gehalt positiv mit der Raumtemperatur korreliert und im Sommer hängt er von der temperaturgesteuerten Frischluftzu- fuhr ab, d.h. je höher die Temperatur, desto stärker die Luftaustauschrate und desto tiefer der Ammoniakgehalt.

Wie beim Staub ist auch beim Ammoni- ak die Höhe der Konzentration und deren Dauer entscheidend für eine Beeinträch- tigung der Gesundheit. Für die Berech- nung des Belastungsindexes sind alle Werte berücksichtigt, die über den von Fachleuten empfohlenen 10 ppm liegen.

Im System «Kistenstall» ist für die Beur- teilung der tatsächlichen Belastung die effektive Benützungszeit (Nase in der Kiste) berücksichtigt. Die Tiere mieden verkotete Kisten, da genügend Platz zum Liegen in den übrigen Kisten und im Akti- vitätsbereich vorhanden war. Im System

«Vollspalten» war die Belastung im Win- ter hoch, bedingt durch eine nahezu dau- erhafte Überschreitung des Grenzwertes (Abb. 15).

Temperatureinfluss auf das Verhalten

Aktivitätszeiten

Aus verschiedenen Arbeiten ist bekannt, dass sich Schweine durch hohe oder tiefe Temperaturen in ihren Aktivitäten nicht wesentlich beeindrucken lassen. Die Dau- er der Aktivitäten wird jedoch stark durch die Vielfalt der Umgebung bestimmt.

Im Vergleich zu einer Weidehaltung mit

630 Minuten Aktivitätszeit pro 24 h (Sig- noret, 1969) sind die untersuchten Syste- me einfach strukturiert, und die Schwei- ne zeigen kurze Aktivitätszeiten (Tab. 4).

Es zeigt sich, dass je strukturreicher ein System ist, desto höher ist auch die Akti- vitätszeit.

Liegeverhalten (zirka 85 % von 24 h) Die Temperatur beeinflusst das Liege- verhalten der Schweine sehr stark.

Grundsätzlich versuchen Mastschweine bei unterschiedlichen Temperaturen ihr Wohlergehen im Liegen durch Verhal- tensänderungen zu steuern.

0 250 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250

KR KI-A KI-K TSP VSP Trocken Brei Suppe

Systeme Fütterung

Belastungsindex

Sommer Winter

Abb. 15: Belastungsindex für Ammoniak, gebildet aus 10 ppm-überschreitenden Werten x Zeit, nach System, Fütterungsart und Jahreszeit aufgeführt (KR = «Krieger- schür», KI-A = «Kistenstall» im Aktivitätsbereich, KI-K = «Kistenstall» in der Kiste, TSP

= «Teilspalten», VSP = «Vollspalten»).

Tab. 4: Aktivitäts-Zeiten (AZ) in Min. pro 24 h mit Standardabweichung in den vier Haltungssystemen (im Ø aller Betriebe).

System Aktivität in Min./d Bemerkung

Kriegerschür 404 ± 93 AZ Sommer- und Wintermessungen, mit Auslaufnutzung Kistenstall 328 ± 71 AZ Sommer- und Wintermessungen, ganzer Stall Teilspalten 222 ± 37 AZ über Temperaturbereich von 15° bis 29 °C Vollspalten 158 ± 17 AZ über Temperaturbereich von 15° bis 29 °C

Tab. 5: Seitenlage und Haufenlagerung in Min. pro 24 h (=1440 Min.) mit Standardabweichung in den vier Haltungssystemen (im Ø aller Betriebe).

Seitenlage Haufenlagerung

System Sommer Winter Sommer Winter

Kriegerschür 745 ± 105 459 ± 299 0 ± 0 364 ± 395

Kistenstall 918 ± 82 826 ± 209 1 ± 1 76 ± 64

Teilspalten 933 ± 90 684 ± 229 0 ± 0 52 ± 90

Vollspalten 995 ± 195 897 ± 70 10 ± 11 7 ± 9

(11)

Temperatureinfluss auf das Verhalten

Bei zu hohen Temperaturen suchen die Tiere kühlere Aufenthaltsorte auf. Das können Ausläufe oder auch feuchte Stel- len innerhalb des Stalles sein.

Im Stall liegen Schweine bei optimalen Umgebungstemperaturen überwiegend in der Seitenlage (Abb. 16). Die Bauchla- ge wird von den Tieren zu Beginn der Ruhezeiten oder bei kühlerer Umgebung eingenommen (Abb. 17). Sinkt die Tem- peratur weiter, tritt Haufenlagerung ein (Abb. 18). Hierbei drängen die Tiere meist in eine Ecke und versuchen, sich aufeinander zu legen.

Zur Beurteilung der untersuchten Syste- me wurden die Seitenlage und die Hau- fenlagerung herangezogen (Tab. 5).

Die Liegezeiten in Seitenlage waren im Winter in allen Systemen deutlich kürzer als im Sommer. Im System «Krieger- schür» zeigten die Tiere im Winter auf Grund der tiefen Temperaturen und der fehlenden Bodenisolation weniger Sei- tenlage, dafür extrem viel Haufenlage- rung (> 6 h). Haufenlagerung kam im Sommer kaum vor. Die betrieblichen Unterschiede sind gross, wie die Stan- dardabweichungen zeigen.

Temparaturabhängiges Liegeverhalten

Nichtwärmegedämmte Haltungs- systeme

In der «Kriegerschür» befanden sich während der 24 h-Beobachtungen ober- halb von 18,5 °C jeweils mehr als 10 % der Tiere im Auslauf. Nachts, wenn ande- re Einflussfaktoren wie Sonne, Geräu- sche, Bewegungen, Fütterung fehlten, verschob sich diese Grenze auf 23 °C (Abb. 19). Zum Koten und Harnen hielten sich bis zu 10 % der Tiere auch bei Tem-

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 Temperatur in °C

Anteil Tiere in %

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Auslaufnutzung in %

Haufenlagerung Seitenlage oder im Auslauf Tiere im Auslauf: 24 h Tiere im Auslauf: 20:00–5:00

9 °C

18,5 °C 23 °C

Abb. 19: Liegeorte und Haufenlagerung im System «Kriegerschür» (Medianwerte).

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

15 17 19 21 23 25 27 29

Temperatur in °C

Anteil liegender Tiere in %

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Haufenlagerung in % von 24 h

auf Spaltenboden auf Festboden Haufenlagerung 18 °C

22 °C

Abb. 20: Liegeorte und Haufenlagerung im System «Teilspalten».

Abb. 16: Mastschweine in Seitenlage. Abb. 18: Mastschweine in Haufen-

lagerung.

Abb. 17: Mastschweine in Bauchlage.

(12)

peraturen unterhalb 18 °C im Auslauf auf.

Bei einer Temperatur über 9 °C reagierten die Tiere mit vermehrter Seitenlage oder Aufenthalt im Auslauf. Unterhalb dieser Grenze traten erste Haufenlagerungen auf, deren Anteil bei sinkenden Tempera- turen stark anstieg.

Ähnliche Temperaturgrenzen zeigten die Tiere im System «Kistenstall». Bei Tempe- raturen über 8 °C benutzten die Tiere in der Nacht die Kiste nicht mehr zu 100 % zum Ruhen. Ab 18 °C lag dieser Anteil unter 50 %.

Wärmegedämmte Haltungssysteme Auf einem Vollspaltenboden können Schweine nur mit verschiedenen Liege- positionen auf lokale Temperaturunter- schiede reagieren.

Beim Teilspaltenboden benutzten die Schweine ab einer Temperatur von

< 18 °C den perforierten Kotbereich zum Liegen und ab 22 °C nahm dieser Anteil stetig zu, so dass die Tiere flächenbedingt zum Koten auf den Festboden auswei- chen mussten (Abb. 20).

Auf Teil- und Vollspaltenböden traten bereits unterhalb einer Temperatur von 17 °C erste Anzeichen von Haufenlage- rung auf. Tiefere Temperaturen als 15 °C wurden in diesen Ställen jedoch nicht gemessen.

Temperaturabhängige Lautäusserungen

Das System «Kriegerschür» mit Schwer- kraftlüftung eignet sich für diese Fra- gestellung, da zumindest in der Nacht mit keinen äusseren Einflussfaktoren wie Lüftergeräusche, Fütterung, Betreuung, Besuche usw. zu rechnen ist.

Im Bereich von 10 °C bis 18 °C wurden die tiefsten Schallpegelwerte gemessen (Abb. 21). Bei Temperaturen unter 10 °C stieg der minimale Schallpegel kontinu- ierlich und der maximale stark an, was mit einer Zunahme der allgemeinen Unruhe und vermehrten lauten Schreien zu erklären ist.

Temperaturgrenzen

Das Liegeverhalten und die Lautäusse- rung der Mastschweine sind feine Merk- male, mit denen sie auf die Umgebungs- temperaturen messbar reagieren.

Durch die Analyse des Liegeverhaltens und der Lautäusserungen können eng definierte untere und obere Temperatur- grenzen (für Mastschweine > 70 kg) bei 9 °C bzw. 23 °C für nichtwärmege- dämmte und bei 15 °C bzw. 23 °C für wärmegedämmte Systeme bestimmt werden. Unter- und oberhalb dieser

0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25

Temperatur

Relativer Schallpegel

Maximaler Schallpegel Mittelwert Schallpegel Minimaler Schallpegel

10 °C 18 °C

0 1 2 3

Januar März Mai Juli September November

Monate

Bonitur

Kriegerschür Kistenstall Teilspalten Vollspalten

Abb. 22: Verschmutzung der Buchten mit Mittelwerten der Systeme über ein Jahr (0 = sauber und trocken; 1 = < 25 % verkotet und nass; 2 = 25–50 % verkotet und nass; 3 = 50–75 % verkotet und nass; 4 = 75–100 % verkotet und nass Ø als nicht erreicht – im Einzelfall schon).

Tab. 6: Anzahl Tage der Unter- oder Überschreitung der Temperaturgrenzen pro Jahr als Mittelwert der Systeme.

System < 9 °C < 15 °C < 23°C

Kriegerschür 132,8 19,3

Kistenstall – im Aktivitätsbereich 126,4 30,1

Kistenstall – in der Kiste 0 11,5 289,1

Teilspalten 0 23,9 61,6

Vollspalten 0 4,1 64,9

Abb. 21: Lautäusserungen (relativer Schallpegel) gemessen im System «Kriegerschür»

während der Nacht (Medianwerte).

(13)

Veränderungen am Integument

Grenzen verändern sich das Liegever- halten und die Lautäusserung der Tiere.

In den verschiedenen Systemen unter- oder überschritten die Temperaturen die kritischen Grenzen unterschiedlich lange (Tab. 6). Massgebend für die Tiere sind die Dauer der Unter- und Überschreitung der Temperaturgrenzen und die Aus- weichmöglichkeiten in Bereiche mit opti- malen Temperaturen.

Buchtenverschmutzung

Die temperaturkonstanten Warmställe wiesen Liegeplatzverschmutzungen von 1,0 bis 2,5 Boniturpunkten (max. 4) auf, mit einem Jahresmittel von 1,71 beim System «Teilspalten» und 1,77 beim System «Vollspalten». Demgegenüber waren die nichtwärmegedämmten Hal- tungssysteme mit Boniturpunkten von 0,1 bis 1,5 und im Jahresmittel 0,58 Punkten beim System «Kriegerschür»

und 0,72 Punkten beim «Kistenstall»

weniger verschmutzt und nass. Die tiefe- ren Werte (Abb. 22) wurden erreicht, obwohl ein Betrieb des Systems «Krie- gerschür» mit sehr hohen Suppenmen- gen die Buchtenverschmutzung im Win-

ter stark erhöhte und zudem hatte im Sommer eine zum Liegen nicht benutzte und daher verkotete Kiste dazu geführt, dass die Boniturwerte beim System

«Kistenstall» für zwei Monate stark anstiegen.

Tabelle 7 gibt eine Übersicht zur Ver- schmutzung der Buchten bei verschiede- nen Temperaturbereichen und zu Mass- nahmen, die dagegen getroffen werden können.

Veränderungen am Integu- ment (äussere Hautschicht)

In Folge der langen Liegezeiten, bis zu 22 Stunden pro Tag, hatte die Bodenqualität unabhängig vom Haltungssystem einen grossen Einfluss auf die Hautveränderun- gen (Liegeschwielen) an den verschiede- nen Körperteilen. Zur Erweiterung der Datenbasis wurde zusätzlich zu den vier

Abb. 23: Durchschnittliche Anzahl Schäden im Bereich «Tarsus» pro Tier nach Haltungssystem, Schweregrad und Gewicht (Gewichtsklassen in kg: 1 = <30; 2 = 30-50; 3 = 50-70; 4 = 70-90; 5 = >90).

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5

Gewichtsklassen

Anzahl Schäden am Tarsus / Tier

Befund «haarlose Stelle»

Befund «ausgeprägte Hyperkeratose und/oder kleine oberflächliche Risse»

Befund «Hyperkeratose mit tiefen Rissen, Schwielen oder Schwellungen»

System

«Kriegerschür»

System

«Kistenstall»

System

«Teilspalten»

System

«Vollspalten»

System

«Tiefstreu»

Tab. 7: Buchtenverschmutzung bei verschiedenen Temperaturbereichen

System Wirkung Massnahmen

Bei Flüssigfütterung mit hohem Schotteanteil Wassergehalt reduzieren Kriegerschür tief und bei Kälte verlassen die Tiere den oder Trockenfütterung,

Liegebereich zum Harnen nicht mehr gut einstreuen Kotbereich neben der Kiste anbringen,

Kistenstall hoch Liegefläche der

Tiergrösse und Anzahl anpassen

Teilspalten hoch

Vollspalten nasse Böden, Verkotung in den Ecken Kotbereich vor der Kiste zum Liegen benutzt → Koten in der Kiste

Beim Nürtingersystem: zuviel Platz in den Kisten → 1 Kiste wird zum Koten verwendet

Tiere liegen im Kotbereich → Liegefläche wird Kotbereich vergrössern,

verkotet Kühlung, Dusche

tief – Lüftungsrate erhöhen,

hoch Reinigung von Hand

Temp.- bereiche

(14)

0 10 20 30 40 50 60

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5

Gewichtsklassen

% Tiere mit Anzeichen von Schwanzbeissen

Befund «Blutende Wunden»

Befund «Schwellung der Schwanzwurzel, Entzündungserscheinungen»

Befund «Abgebissene Teile des Schwanzes»

System

«Kriegerschür»

System

«Kistenstall»

System

«Teilspalten»

System

«Vollspalten»

System

«Tiefstreu»

Abb. 25: Prozentualer Anteil der Tiere mit Anzeichen von Schwanzbeissen, nach Haltungssystem, Schweregrad und Gewicht (Gewichtsklassen s. Abb. 23).

0 10 20 30 40 50 60 70 80

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5

Gewichtsklassen

% Tiere mit Verletzungen am Kronsaum

Befund «Verletzungen an vier Füssen» Befund «Verletzungen an drei Füssen»

Befund «Verletzungen an zwei Füssen» Befund «Verletzungen an einem Fuss»

System

«Kriegerschür»

System

«Kistenstall»

System

«Teilspalten»

System

«Vollspalten»

System

«Tiefstreu»

Abb. 24: Prozentualer Anteil der Tiere mit Schäden am Kronsaum, nach Haltungssystem, Anzahl betroffener Füsse und Gewicht (Gewichtsklassen s. Abb. 23).

(15)

Veränderungen am Integument/Empfehlungen für die Praxis/Gesamtbeurteilung/Literatur

Haltungssystemen noch das System

«Tiefstreu» in die Untersuchung einbezo- gen (Mayer, 1999).

Die Veränderungen an den Gelenken nahmen mit dem Alter bzw. Gewicht einerseits in der Anzahl und andererseits im Schweregrad zu. Als Beispiel sind die Ergebnisse aus dem «Tarsus»-Bereich dargestellt (Abb. 23).

Häufigkeit und Intensität der Verände- rungen am Integument hängen in erster Linie vom Vorhandensein von Stroh und nicht vom Haltungssystem ab. Die Syste- me «Vollspalten» und «Kistenstall», ohne Stroheinstreu im Liegebereich, wie- sen ähnlich hohe Werte auf, speziell bei den schweren Befunden. Mit zunehmen- dem Stroheinsatz nimmt die Anzahl der Veränderungen ab. Im System «Tief- streu» waren kaum mehr Veränderungen nachzuweisen.

Im System «Vollspalten» führten die für die Jungtiere noch zu grossen Spalten- weiten (18 mm) zu erheblichen Verlet- zungen an den Klauen am Kronsaum.

Mit dem Alter wuchsen diese jedoch weitgehend aus (Abb. 24).

Vereinzeltes Schwanzbeissen kam in allen Systemen vor. Gehäuft und mit dem Alter der Tiere zunehmend trat es aber in Systemen mit geringen Beschäftigungs- möglichkeiten auf (Abb. 25).

Empfehlungen für die Praxis

Bauliche Massnahmen zum Kistenstall

In den Ruhekisten soll grundsätzlich der Platz gerade so gross bemessen sein, dass alle Tiere der Gruppe in Seitenlage liegen können.

Zur Verhinderung von Verkotung sollen die Kisten mit der Vorhangseite im 90°- Winkel zur offenen Stallfront und der Kotplatz seitlich an die Kisten angeordnet werden (Nürtinger-System).

Mit der Kiste und dem Vorplatz verfügt der Stall über zwei verschiedene Tempe- raturbereiche zum Liegen. Dies verhin- dert ein Liegen im Kotbereich. Die Grös- se der beiden Temperaturzonen sollte einfach an den minimalen Platzbedarf der Tiere und an die herrschenden Tem- peraturen anzupassen sein. Daraus folgt, dass den Tieren im Winter mehr Platz innerhalb der Ruhekisten und im Sommer mehr Platz ausserhalb der Ruhekisten angeboten werden sollte. Dies kann mit verstellbaren Kistenwänden oder mit auf-

klappbaren Kistendeckeln erreicht wer- den.

Eine Regelung des Stallklimas über Rollos und Windschutznetze erscheint bei einem Offenfrontstall mit genügend wärmegedämmten Ruhekisten nicht erforderlich. Herrschen ausserhalb der Ruhekisten eher tiefe Stalltemperaturen, so werden die Schweine die Ruhekisten vermehrt als Liegeplatz nutzen. Dies trägt zudem zur Sauberkeit in den Ruhe- kisten bei.

Nichtwärmegedämmte Systeme In nichtwärmegedämmten Ställen muss für Endmasttiere die Temperatur im Lie- gebereich mindestens 9 °C betragen. Für jüngere Tiere können aus dieser Arbeit keine genauen Werte abgeleitet werden, jedoch ist der Temperaturanspruch grundsätzlich höher (Close, 1983; Bar- tussek, 1988).

Bei Stalltemperaturen unter 9 °C müssen vorsorgliche Massnahmen getroffen wer- den, wie dicke Strohunterlagen, isolierter Boden, Abdeckung des Liegebereiches usw.

Wärmegedämmte Systeme

Auch beim System «Teilspalten» ist dar- auf zu achten, dass den Tieren ausrei- chend Platz auf dem Spaltenbereich zur Verfügung steht. Der Liegebereich kann so im Sommer auf den Spaltenboden ver- legt werden, ohne dass es aus Platzman- gel zu einem Verkoten der Liegefläche kommt.

Bei Ställen mit Zwangslüftung muss die Lüfterleistung auf ausreichende Frisch- luftzufuhr in der warmen Jahreszeit und auf Stalltemperaturen über 15 °C in der kalten Jahreszeit ausgelegt sein.

Tiefere Solltemperaturen im Winter führen durch höhere Luftraten zu einer Verbesserung der Luftqualität. Achtung:

Nicht unter 15 °C. Um die Luftraten auch im Winter hoch halten zu können, ist es ratsam, die angewärmte Luft aus den Vorräumen anzusaugen und bei Bedarf zu heizen.

Alle Systeme

Die Liegefläche in allen Systemen muss weich und verformbar sein, um Schäden im Bereich der Gelenke der Tiere zu ver- hindern. Diese Forderung erfüllen viele Kistenställe nicht, jedoch werden in der Praxis neu auch eingestreute Kisten mit gutem Erfolg betrieben.

Wenn den Schweinen Stroh als Beschäf- tigungsmaterial sowie ein gutes Stallkli- ma geboten wird, ist ein prophylaktisches Kupieren der Schwänze nicht notwendig.

Probleme mit der Verlagerung des Liege- bereichs lassen sich durch eine Absen- kung der Stalltemperatur unter 23 °C oder durch die Installation von anderen Abkühlungsmöglichkeiten für die Tiere – wie Duschen, Suhlplatz – beheben.

Mit positiven Klimareizen wie Tempera- tur- und Tageslichtschwankungen lässt sich die Kondition der Tiere verbessern (Sommer et al. 1976). Die Schwankungs- breite der Temperatur im Liegebereich soll bei Endmasttieren jedoch innerhalb der Grenzen von 9 °C in nichtwärmege- dämmten Ställen bzw. 15 °C in wärme- gedämmten Ställen und 23 °C liegen.

Gesamtbeurteilung

Tabelle 8 enthält einzelne kritische As- pekte mit einem Katalog von Lösungs- vorschlägen.

Literatur

Bartussek H., 1988. Temperaturan- sprüche von Mastschweinen in unter- schiedlichen Haltungssystemen. Der För- derungsdienst 36 (11), S. 321–322.

Close W.H., 1983. Interaction of environ- ment on pig production. Tagungsunterla- gen «Guelph Pork Symposium» vom April 1983, S. 12–21.

Mayer C., 1999. Stallklimatische, etholo- gische und klinische Untersuchungen zur Tiergerechtheit unterschiedlicher Hal- tungssysteme in der Schweinemast, FAT- Schriftenreihe Nr. 50.

Signoret J. P., 1969. Das Verhalten land- wirtschaftlicher Nutztiere, Berlin/Ost: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag.

Sommer H., Greul E., Müller W., 1976.

Tierhygiene, Ulmer UTB 514.

(16)

FAT-Berichte Nr. 563

. 563: Klimaeinfl ü sse in der Schweinemast

Stallklima KR KI-A KI-K TS VS KR KI-A KI-K TS VS

Stalltemperatur °C 18,8 19,8 25,6 22,5 22,7 3,6 3 17,8 18,8 18,3 Grenzüber-, -unter-

schreitung

d/a

>23°C 19,3 30,1 289 61,6 64,9 < 9°C

<15°C 132,8 126,4 11,5 23,9 4,1 Im Sommer: KI – Liegeplatz ausserhalb der Kiste schaffen; TS, VS – Abkühlung an heissen Tagen; im Winter: KR – dicke Strohmatratze; TS – Zuluft vorwärmen

Buchtenverschmutzung Index 0,36 0,62 1,73 1,52 0,81 0,81 1,7 2,02 Im Sommer: TS, VS – genügend Fläche und Abkühlung durch Duschen; im Winter: KR – keine Suppenfütterung; KI – Liegeplatz anpassen; TS, VS – Zugluft vermeiden

Sedimentstaub g/m2 1,2 3,1 2,8 2,3 1,8 2,2 5,8 3,9

Schwebstaub mg/m3 1,9 1,7 2,1 1,7 1,6 1,0 0,9 5,1 2,5 4

Belastung Staub Index 8 26,0 54 3 8 0 5,0 423 475 228

Ammoniak ppm 4,8 6,6 26,3 8,1 4,9 1,1 3,7 5,9 9,8 19,1

Belastung NH3 Index 67 78 326 618 171 0 63 275 17 2048

Verhalten

Aktivitätszeiten h/d 8 3,817 2,583 5,467 3,567 2,717 Für ausreichende Beschäftigung der Tiere sorgen, Nagebalken oder Strohwürfel sind nicht ausreichend, Strohraufen oder Beschäftigungsautomaten wählen

Seitenlagerung h/d 12,4 15,6 16,6 7,65 11,4 15,0

Haufenlagerung h/d 0,0 0,0 0,2 6,067 0,9 0,1

Gliedmassen

KR KI TS VS TFS KR KI TS VS TFS

Kronsaum 0,7 1,8 12,72 63,93 0,0 1,4 2,6 2,8 19,24 0,0

Tarsus 0,37 0,88 0,86 1,08 0,17 0,58 1,37 1,2 1,54 0,08

Schwanzbeissen 0,1 2,5 12,63 23,5 0,0 2,0 9,6 37,34 53,21 7,6

Stress bei den Tieren minimieren – beim Auftreten kontrollieren: Platzangebot, Stallklima (Temperatur, Staub, Schadgase), Beschäftigung, Fütterung (Rezeptur der

Futtermischung, Gifte, Mykotoxine) Kritische Werte

KR: «Kriegerschür»; KI-A: «Kistenstall» im Aktivitätsbereich; KI-K: «Kistenstall» in der Kiste; TS: «Teilspalten»; VS: «Vollspalten»; TFS: «Tiefstreu»;

h = Stunde, d = Tag, a = Jahr

Beim Einsatz von Trockenfutter Fallhöhen beim Befüllen der Automaten minimieren, geschlossene Fütterungssysteme verwenden; im Winter: TS, VS – Zuluft anwärmen und Luftraten erhöhen

Im Sommer: KI, TS – siehe Massnahmen zur Temperatur; im Winter: TS, VS – Zuluft anwärmen, Luftraten erhöhen, min. 3 m Raum pro Tier, Rohproteingehalt des Futters 3 dem Bedarf der wachsenden Tiere anpassen

6,43 4,48

Im Winter: KR – siehe Massnahmen Temperatur

Spaltenweiten überprüfen; alte Spalten austauschen, da die Spaltenweite mit der Zeit zunimmt; Spaltenanteil an der Gesamtfläche gering halten

15,3 0,0

13,8 1,3

< 70 kg > 70 kg

Referenzen

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