• Keine Ergebnisse gefunden

Informationsorgan der Akademischen Verbindung BODANIA, St. Gallen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Informationsorgan der Akademischen Verbindung BODANIA, St. Gallen"

Copied!
28
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Illustration: Micha Brugger v/o Testat

(2)

175 Jahre Schw. StV – eine lange Geschichte!

Thomas Bergmann v/o AraAHP

175 Jahre Schw. StV – eine lange Geschichte!

In diesem Jahr feiern wir das 175-jährige Jubi- läum unseres Schw. StV. Ein grossartiges Fest erwartet uns anlässlich der Jubiläums- GV in Schwyz vom 2. – 5. September 2016. Dieser Anlass ist sicherlich auch der Moment, sich (selbst)-kritisch mit dem Schw. StV auseinan- derzusetzen und sich zum Beispiel zu fragen:

Für welche Werte steht der Schw. StV heute eigentlich ein? Sind das die Werte, die ich persönlich mittragen und nach aussen auch vertreten möchte? Stehe ich selbst für Werte wie Familie, Freundschaft, Solidarität, christliches Gedankengut oder Recht und Eigentum ein oder reicht mir nicht viel- mehr mein Stürmer, mein farbiges Band und einige lustige Feste, um mein StV-er- tum auszudrücken? Verstecken sich nicht allzu viele von uns hinter den oberflächli- chen Riten eines Stamms oder eines Kom- mers, anstatt tatsächlich in der Familie, in der Gesellschaft und im Arbeitsumfeld die vorhergehend genannten Werte vorzuleben?

Sicherlich, die Gesellschaft ist als Ganzes pluralistischer geworden. Viele Dinge haben sich verändert, verändern sich und werden sich auch in Zukunft noch immer rasend schnell verändern. Werte, die gestern noch galten, werden heute mit unserer Weg- werfmentalität schnell einmal sauber ent- sorgt. Dabei sprechen wir nicht negativ von diesem Phänomen, sondern nennen dieses akademisch korrekt Wertewandel.

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, mit ihrem ausgeprägten Wandel, braucht es aber ruhige und sichere Haltepunkte, die uns wieder auf die wahren Werte des Le- bens fokussieren lassen. Geld allein ist nicht der Sinn des Lebens, denn das letzte Hemd hat ja bekanntlich keine Taschen.

Auf dem Totenbett denken wir normaler- weise nicht an unsere Bankkonti oder an unsere Karriere, auch nicht an die tausende

oberflächlicher Begegnungen mit Zeitge- nossen, sondern an die tiefen, uns sehr be- fruchtenden Momente, die wir mit Freun- den oder unseren Familien Zeit unseres Lebens teilen durften. Vor allem die Men- schen, die gewisse Werte mit einem geteilt haben, bleiben einem in positiver Erinne- rung – und das ist alles, was wir mitneh- men, wenn wir auf die letzte Reise gehen – nichts weiter als einen Rucksack voller guter Erinnerungen.

Nutzen wir also die Chance, die Werte, für die wir einstehen, an dieser grossartigen Jubiläums-GV in Schwyz der ganzen Welt näher zu bringen. Nutzen wir die Zeit, neue Freundschaften zu knüpfen und alte wieder aufzufrischen. Zeigen wir den jun- gen Mitgliedern unseres Bunds, warum es sich lohnt, zu unserem Bund dazu gehören.

Erweisen wir unseren vier Neo-Veteranen Keller v/o Präzis, Müller v/o Konstant, Senn v/o Chilbi und Ziegler v/o Schwarm die Ehre und bieten ihnen einen wohlver- dienten würdigen Rahmen.

Zeigen wir, dass Achtung, Respekt und tiefe Freundschaft die grundsätzlichen Eckpfei- ler unserer Verbindung und unseres Schw.

StV darstellen.

Auf nach Schwyz!

DF DT!

Inhaltsverzeichnis

Grussworte des Hohen AHP 2 Editorial 3 Gratulamur und ehrende Andenken 4 Über Euro, Brexit, Panama, sowie Timing und Voll-atilität der Märkte 5 Bodanerkalender 7

Danke, Spruch! 8

Danke, Urchig! 9

AHAH-GV St. Gallen und Rorschacherberg 10 Schw. StV-GV in Schwyz 11

Reisebericht Dialog 12

Mit Bodaner Lebensgefühl ins HS 16 15 Aus dem Leben des Papagei – Teil 3 16 Was macht eigentlich...? 18

Wonnenstein aktuell 20

Winterthurer Regionalstamm 23

Zuger Altherren 25

Golfania 26 Impressum 27 Impressionen 28 Wahre Werte oder oberflächliche Riten?

Unser AHP regt zum Denken an.

(3)

Editorial

Mirko Zingg v/o ran

Liebe Bodaner, auch die zweite Ausgabe des Sitzt! wartet abermals mit einigen Schmankerln auf. Seien es die gewohnten Berichte zu den Anlässen des Semester- programms, Anekdoten aus dem «Privat- leben» von Aktiven und alten Herren, Ge- schichtsträchtiges aus dem Papageienarchiv oder aber die knackigen Sprudeleien. Es haben sich wieder einige aus unseren Rei- hen für das spontane Einreichen eines Bei- trages entschieden. Vielen Dank, das darf so bleiben!

Des Weiteren ist das Sitzt! auch ein Ort, wo verdienstvolle Bodaner gewürdigt wer- den sollen. Im Rahmen dieses Editorials ist es mir ein Anliegen, Schellenbaum v/o Akut ein herzliches Dankeschön für seine Lektortätigkeit der letzten 8 Jahre im Dienste des Sitzt! auszusprechen. Nach so langer Zeit darf man auch mal kürzer tre- ten um an einen Repräsentanten der etwas jüngeren und allenfalls wilderen Generati- on zu übergeben. Scheubel v/o Strato hat bereits nahtlos übernommen. Auch ihm gebührt ein grosses Merci für die Über- nahme dieses Amtes fernab vom Schein- werferlicht.

Nach der Sitzt! Ausgabe 01/2016 kam der Redaktion zu Ohren, dass die Darrei- chungsform und die Inhalte unseres Ver- bindungsblattes durchaus auch kritisch be-

urteilt werden. Von einem Hang zu einer übermässigen und flächendeckenden Lob- hudelei war die Rede. Das Thema wurde sogleich in einem 2-tägigen Workshop redaktionsintern auseinandergefrimmelt, ana lysiert und zu Handlungsempfehlungen verwurstet. Gerne teile ich mit euch an die- ser Stelle das Resultat dieser Arbeit.

Handlungsoption 1 «Mia san mia»: Weil wir eben alle so tolle Exemplare des männ- lichen Geschlechts sind, bietet sich die Op- tion einer kritischen Berichterstattung schlichtweg nicht. Alles bleibt folglich so wie es ist.

Handlungsoption 2 «Miesepeter an die Front»: Die Redaktion führt eine Liste al- ler Bodaner, welche sich bei den letzten Anlässen durch das Verbreiten besonders schlechter Laune hervorgetan haben. Die- se werden nun aktiv kontaktiert um sie als Autoren für das Sitzt! 03/16 zu gewinnen.

Handlungsoption 3 «Führungswechsel»:

Sprudel wird ab sofort zum Chefredaktor befördert und sein satirischer Beitrag auf mind. 50% des gesamten Sitzt! Umfangs aufgeblasen.

Welche der 3 Optionen gewählt wird, ist noch nicht entschieden. Nutzen wir doch die kurz bevorstehende Schw. StV GV in Schwyz für einen ausgiebigen Austausch in dieser Sache. In dem Sinne wünsche ich allen eine spannende und (je nachdem nicht allzu) frohe Lektüre.

Zingg v/o ran

Im Namen der Sitzt! Redaktion und DER FREUNDSCHAFT DIE TAT!

Handhabung Fässlispenden:

In Vergangenheit hat es Ungereimtheiten bzgl. Fässlispenden gegeben. Dies soll in Zukunft unterbunden werden. Deshalb werden alle Bodaner gebeten: Falls ihr, ge- schätzte AHAH und TDTD, eine Spende tätigen wollt, nehmt mit dem Consenior Kühni v/o Joggeli Kontakt auf. So dass eine würdige Verdankung an einem Anlass eurer Wahl sauber durchgeführt werden kann. Allfällige Spenden können mittels fol- gender IBAN-Nr. überwiesen werden: CH10 0900 0000 9000 8217 2 (Begünstigter:

AV BODANIA, 9000 St. Gallen). Die Aktivitas dankt herzlich für jede Unterstüt- zung!

Wie sollte man bei einer solch stattlichen und strammen Truppe nicht in den Lobhudelei-Modus fallen?

(4)

Geburtstage

91 Jahre

04.08.1925 Joseph A. Hurni v/o Zipfel 23.10.1925 Gebhard Brühwiler v/o Gupf

89 Jahre

04.11.1927 Romulus Scheiwiller v/o Silo 87 Jahre

26.08.1929 Robert Annen v/o Blitz 31.12.1929 Silvio Giger v/o Grisch

86 Jahre

17.08.1930 Marcus A. Gürtler v/o Lälle 28.08.1930 Josef Brunner-Stockmann v/o Plato 15.10.1930 Bruno Bacher v/o Pech 02.11.1930 Max Vögele v/o Pieps 28.12.1930 Eberhard Jenny v/o Schnauz

84 Jahre

04.10.1932 Orlando Vedova v/o Guzzi 01.10.1932 Alfons Hochstrasser v/o Strolch 16.12.1932 Josef Dörig v/o Kobold

83 Jahre

25.08.1933 Hans-Jakob Eugster v/o Cito 29.08.1933 Arnold Koller v/o Noldi 16.10.1933 Bruno Zingg v/o Güggel 18.10.1933 Gerhard Meier v/o Prügel

82 Jahre

26.10.1934 Jacques Lugon v/o La Luge 18.10.1934 Alfons R. Schmid v/o Zins

81 Jahre

06.08.1935 Richard Andermatt v/o Komet 08.09.1935 Kurt Fischer v/o Bieder 11.10.1935 Paul Halter v/o Globi 11.10.1935 Ferdinand Steiner v/o Piste 09.10.1935 Alois Riklin v/o Wisel 05.11.1935 Edmund Fleischli v/o Pankraz 15.11.1935 Walter Roos v/o Sprit 15.12.1935 Willi Schürpf v/o Tschang

80 Jahre

15.09.1936 August Schwerzmann v/o Schuum 29.11.1936 Arnold Bodenmüller v/o Rücktritt 16.12.1936 Bruno Schumacher v/o K.O.

75 Jahre

20.08.1941 Vitus Schönenberger v/o Kneif

06.10.1941 Peter O. Wolf v/o Schwätz 70 Jahre

17.11.1946 Pius Schürmann v/o Skiff 26.12.1946 Bruno Gehrig v/o Brief

65 Jahre

13.08.1951 Hugo Huber v/o Drama 60 Jahre

28.10.1956 PeterKasparSchmidv/oGfitzt 26.12.1956 Wolfgang Weber-Thedy v/o Index

55 Jahre

16.09.1961 André Schlatter v/o Hopfe 18.09.1961 Stephan Stirnimann v/o Klick 05.09.1961 Christian Casal v/o Pöck

50 Jahre

09.08.1966 Stefan Hausherr v/o Sprung 28.10.1966 Adrian Aebi v/o kafaz 02.12.1966 Albert Graemiger v/o Werther

45 Jahre

18.08.1971 Oliver Diener v/o Calif 02.09.1971 Sacha Walker v/o Funke

40 Jahre

06.10.1976 Manuel Meier v/o Fletz 23.11.1976 Christian Brantschen v/o Loyal 09.11.1976 Patrick Scheubel v/o Strato

35 Jahre

03.10.1981 Samuel Lukas Krämer v/o Furby 30 Jahre

06.09.1986 Tobias Inglin v/o Dodo 07.09.1986 Franz Streule v/o Zottel

Gratulamur & ehrende Andenken

August 2016 – Dezember 2016

25 Jahre

10.09.1991 Raphael Dreymann v/o Rasant 18.12.1991 Jean-Yves Proeller v/o Prinz 25.12.1991 Dario Scheurer v/o Wirbel

Familie

Die AV BODANIA gratuliert Luzia und Markus Koch-Lustenbergerpb zur Geburt ih- rer dritten Tochter Mena Luisa. Die Kleine hat das Licht der Welt am 2. Juli 2016 kurz vor Mitternacht erblickt.

Berufliches

Manuel Meier v/o Fletz hat seit dem 1. Sep- tember 2016 die Leitung der Geschäftseinheit Global Corporate Europe, Middle East &

Africa, dem Unternehmenskundengeschäft von ZURICH in dieser Region übernommen.

Raphael Widmer v/o Ventil wird per 1. Januar 2017 neuer CFO bei Stadler Rail Group.

Todesfälle

Am 5. Juli 2016 ist unser lieber Altherr Gian- carlo Meier v/o Virgo im Alter von 84 Jahren von uns gegangen.

Am 24. Juli 2016 ist unser lieber Altherr Georges Häusler v/o Tipp im Alter von 92 Jahren nach einem reich erfüllten Leben von uns gegangen.

Wir werden ihnen beiden ein ehrendes An- denken bewahren.

Häusler v/o Tipp im Kreise seiner geliebten AV BODANIA.

(5)

Die Euro 2016 ist zur Freude aller besseren Hälften sang- und klanglos an uns vor- übergegangen und keiner kann sich mehr erinnern, wer überhaupt gewonnen hat.

Der Sieger im bodanischen Wett-Spiel hiess Kühni v/o Joggeli; er hat als einziger nicht auf Deutschland oder die Schweiz ge- tippt. Die bodanische Euro fand dann v. a.

in den social media statt. Während Meier v/o Fletz ganze Tribünenhälften vor Ort charterte, poppte das eine oder andere Face wenigstens in den Public Viewings auf. Nur der AraP und sein Vorstand blieb zu Hause vor dem Glotzophon, da sein Vize Semtex in den Sicherheitskontrollen hängen geblieben wäre, während Kassier Radar als Engländer auch im Football zu den permanenten Losern gehört. Das alb(an)erne Gelaber über den hohen Aus- länder-Anteil in der Schweizer Mannschaft ist Quatsch: de Maili, dr Migg, der Yogg, Schaaggi Ri(mann) und der von den Milch- bauern gesponserte B. Rahmi1 tragen alle Namen, die ureidgenössischer nicht sein könnten. Nur dass als Kapitän ein Lich- tensteiner die Nationalhymne am inbrüns- tigsten sang, ging selbst dem Schreibenden etwas zu weit. Seferovic dürfte als Ehren- philister bei den Steinachern unterkom- men, da diese ja auch immer alle Chancen auslassen.

Brexit

Trotz der topseriösen und ehrbaren Orga- nisation von Huser v/o Thema nahm die AHGV in St. Gallen und Rorschach teil- weise bizarre Züge an. Es begann am Samstag mit dem Fussballspiel, das die AHAH mit 25 : 6 gegen die Aktiven für sich entschieden. Auf jeden Fall hatte sich der Unparteiische, Pfeiffenmann v/o Ara dieses Resultat so notiert. Abklärungen er- gaben, dass weder geblattert wurde, noch

die FIFA involviert war, sondern für die AHAH jeder Hack an ein Schienbein und jedes Wehgeschrei für den Score zählte. So konnte der Torwart Kafaz durch seinen Rückenschaden vom Bälle-aus-dem-Netz- holen jedes Goal der Aktiven wieder aus- gleichen. Zu eigentlichen Matchwinnern aber avancierten Glatt, der von seinen grossflächigen Verbrennungen dritten Grades am Flatusgeneratoren gebeutelt je- den Aktiven mit «Du Knecht» anfiggte und Exakt, der sich am Vortag am Iron Maiden Konzert die notwendige Aggressi- vität antrainierte und dessen Aggro-Dosis eines pensionierten Schwermetallers we- nigstens für eine Viertelhalbzeit ausreichte.

Der Gottesdienst am Sonntag wurde in der Smoking Lounge abgehalten, so dass auf Weihrauch verzichtet werden konnte. Da der Anfahrtsweg falsch beschrieben wurde und die Versammlung 20 Minuten zu früh begann, wurde die AHGV vom berüchtig- ten Rechtsverdreher Minder v/o Gerste notariell als null und nichtig erklärt. Die Wiederholung findet am GV-Freitagmor- gen 2. September 0815 c.t. an unserem Stamm in Schwyz statt.

Der Vorstand hofft auf zahlreiches Er- scheinen. Dort wird dann auch über Gerste’s Antrag abgestimmt, nach dem Gold- küstenmotto «was nichts kostet, ist nichts wert», den Jahresbeitrag von 200 auf 750 Stutz zu erhöhen, mit dem dann gleich in globo der Klosterbruder-Obulus und ande- re nebulöse Abgaben wie Beiträge an den AHP (Arbeitsgemeinschaft zur Heilung der Papageienkrankheit), den Jubiläums- fonds, die Winterhilfe zu Gunsten des süd- ostasiatischen Teils der Bodasia usw. ein- gezogen würden.

Ungültig dann eben auch die Bemühungen von Hollitscher v/o Prater, der sich nach gefühlten 60 TD Semestern in London mit einem persönlichen Brexit an einen Boda- neranlass – als Restanz aus dem letzen Jahrhundert - altherrifizieren lassen woll- te. Was bleibt Prater: TD! Wer bleibt TD:

Prater! Dabei hatte sich Prater mit Dis- count gleich zwei Tickets in die Schweiz erstanden; das Zweite für diesen Dezem- ber an den Chlauskommer zu seiner Veteranenehrung. Unter dem Traktandum Nachwuchs gelang unserem jung gebliebe- nen Verkaufstalent Dempfle v/o Nymph

Über Euro, Brexit, Panama, sowie Timing und Voll-atilität der Märkte

Bodanismen und Bodanalitäten eines bodanologischen Bodaners

Christoph Brühwiler v/o Sprudel

1 fälschlicherweise in den einschlägigen Medien als Dzemaili, Drmic, Derdiyok, Shaqiri und Behrami aufgeführt

Meier v/o Fletz (ganz rechts neben Keller v/o Abseits und Bartli v/o Foul) chartert ab und an mal ganze Stadionhälften.

(6)

das Kunststück, mit zwei Sätzen vier Bü- cher «Nie kehrst Du wieder» zu verkaufen.

Talent soll gefördert werden und so wird Nymph im Auftrag des Vorstandes bald ei- nen Krauthammer-Kurs belegen (damit unser Hammermann ins Kraut schiesst), um dann an der nächsten AHGV in Fi- schingen einen neuen Rekord anzupeilen:

mit einem Satz drei Bücher zu verkaufen.

Mit dieser Verkaufsstrategie sollte der Restbestand der Bücher spätestens im Jahr 2070 an den Mann2 gebracht worden sein (ohne Berücksichtigung einer allfälligen, aber eher unwahrscheinlichen vorzeitigen Pensionierung von Nymph aus seinem päpstlichen Amt).

Während üblicherweise an Generalver- sammlungen zumindest während des ge- schäftlichen Teils gähnende Langeweile herrscht, kam diesmal bereits unter dem Traktandum Varia eine Bombenstimmung auf. Es wurde nicht die Stimmung gerettet,

aber die anwesende Elite vor einem heimtückischen Anschlag einer anderen StV-Platzverbindung! In der Heldenrolle der prinzipientreue und restaurative Fredy

«Fundy» Raas v/o Wolke, der als ehemali- ger Blockobmann und Bundesböögg auch heute noch, wenn nicht gerade durch weib- liche Lockstoffe abgelenkt, jeden Ketzer und Reförmler auf zwei Kilometer gegen den Wind zu erschnuppern vermag. Er hat- te gleich unseren Versicherungsfachmann für Bomben6 und verschossenes Pulver, den S(ch)adisten Bühlmann v/o Diät 3 auf- geboten. Das Corpus Delicti, die blassen aber hochexplosiven Farben in Form von feindlichen Bierdeckeln, hinterlistig unter dem Versammlungsraum plaziert, waren ein Attentat auf den guten Geschmack und die Ehre der Versammelten. Die Detonati- on einer Handgranate mit Splittermantel überlebt jeder Bodaner problemlos, bei sol- chen Farben sind die Chancen einer Ret- tung jedoch wenig rosig. Die rosa Blind-

gänger wurden nicht in der nahen Steinach versenkt, aber in der lokalen Kehrichtver- brennung fachmännisch entsorgt!

Panama

Am St. Galler-Altherrenstamm werden nicht nur Trinkgelüste befriedigt, sondern auch Karrieren ermöglicht. So wurde das designierte Stammpräsidium Schönenber- ger v/o Hengst von der Bürde des Amtes in die Knie gezwungen, so dass er dieses ei- ner Operation unterziehen musste. Diese Vakanz nützte ein sonst kultivierter Boda- ner aus und riss in der ihm schon zur Akti- ven-Zeit inhärenten Amtsanmassung das Präsidium an sich. Der Stamm ist klein und der Chargen sind viele (Präsidium und zwei Contra), so dass man sich durchaus im beliebten Spiel der Ämterkumulation beüben kann. Der Bierspendenbarometer zeigt Hochdruck an, denn die St. Galler sind flinker im Fondsäufnen als im Bier- säufnen. Im Herbst ist ein WAC über die steuerliche Abziehbarkeit von Bierspenden geplant, da ein paar besonders gewiefte Taktiker ihr persönliches Panama gefun- den haben, die sauer verdienten oder ge- pfründeten Talerchen am Fiskus vorbeizu- schleusen.

Timing

Ereignisse wiederholen sich. Was heute in der Aktivitas aktuell ist, haben schon an- dere Bodaner vor mehreren Generationen erlebt. B. B. v/o A.4 verschläft die letzte Prüfung, wird aber von Müller v/o Fesch per Taxi und Sturmgeläut 10 Minuten vor dem Termin geweckt, in rasch übergewor- fenen Hudeln an die Uni gefahren und be-

2 oder an die Frau, falls bis im Jahre 2070 das Bundesgericht die Bodania zwingt, Frauen aufzunehmen

3 Ganz abgebrannt, Reförmler kichert, hoffentlich bei Diät versichert!

4 Name auch der Redaktion nicht bekannt

Minder v/o Gerste geht nicht von 0 auf 100, sondern von 200 auf 750!

(7)

Datum: Zeit: Anlass: Ort:

02. – 05.09.2016 Schw. StV – GV 2016 Schwyz

04.11.2016 18:00 s.t. 20. GV Cerevisia St. Gallen AG Papagei, St. Gallen

02.12.2016 Chlauskommers Raum St. Gallen

03.12.2016 Wallfahrt Raum St. Gallen

21.05.2017 AHAH-GV 2017 Kloster Fischingen (Raum Wil)

01. – 04.09.2017 Schw. StV – GV 2017 Rheinfelden

Bodanerkalender

steht! Dank Nothelfer Fesch kann er sich ein Zusatzsemester und die dafür fälligen Studiengebühren für ausländische Studie- rende von 3126 Stutz sparen. 50% dieses Betrages wird als Weckgebühr festgelegt, die (an der) bar resp. in flüssigen Mitteln zu entrichten ist. Unser Anekdotenbuch

«Nie kehrst Du wieder” berichtet von ei- nem ähnlichen Fall. So hat vor rund 40 Jahren Schönenberger v/o Formell 5 beina- he die letzte mündliche Liz-Prüfung ver- passt. Während Formell bei der Zuberei- tung von Beeren in traumhafte Konfitüre die Zeit vergass, lag unser Aktiver noch in feuchten Träumen über andere Früchte.

Während einst das treue und fürsorgliche Sekretariat der Hochschule telefonisch alarmierte, muss das heute angesichts des Abbaus von Dienstleistungen der öffentli- chen Hand ein Mitbodaner erledigen. Wir hoffen, dass die Prüfungssituation der an- deren Aktiven nicht derart hoffnungslos ist, denn zum ersten Mal seit vier Jahr- zehnten wurden die Prüflinge vom FK dem Gebet der Altherren empfohlen.

Voll-atilität

Am letzten EBL ergab sich bei zwei Boda- nern, die lange auf Entzug (von der Boda-

nia) waren und zwischen denen die Che- mie stimmte, eine explosive Mischung. Ein Schoggi-Jöbler, der früher für mehrere Erdbeben und Naturkatastrophen auf den Philippinen verantwortlich zeichnete und ein Gross- und Private-Bänkler, der zwi- schen zwei seiner ständigen Garden Lea- ves7 und Sabbaticals auf einen Sprung vor- beikam. Die beiden gaben Vollgas wie zwei Pennäler beim ersten erschlichenen Ausgang. Der philippinische Vulkan rauchte etwas Semtex, was ihm gar nicht bekam, worauf sich eine mittlere Eruption ereignete. Der Schoggi-Taifun sorgte zwar für etwas Feuchtigkeit, legte sich dann aber und ging zur geistigen Windstille über. Die Lava musste entsorgt, Landschä- den ausgebessert und die Überlebenden evakuiert und zwecks weiterer intrabac- chanaler Desinfizierung medizinisch ver- sorgt werden. Die Feierabendbierler vom nahen Paradeplatz zeigten sich wenig be- eindruckt, sind sie doch grössere Beben auf den Finanzmärkten gewohnt.

5 Nicht nur der Name ist der Redaktion einschlägig bekannt

6 Unter strengster Exklusion von Sexbomben

7 hat mit Garten wenig zu tun, doch der Betroffene ist freigestellt, um andere Gärtchen zu suchen

Wie immer in Bombenstimmung: Raas v/o Wolke mit seiner Charlotte.

(8)

DANKE, SPRUCH!

Thomas Bergmann v/o AraAHP

Lieber Spruch, Du wurdest gemeinsam mit Brändle v/o Ewig im Jahre 2004 in den AHAH-Vorstand der AV BODANIA als Aktivitas-Delegierter gewählt. Die Wahl in dieses wohlerlauchte Gremium und die danach anschliessenden acht Jahre aktiver Mitgestaltung der AV BODANIA waren der unbestrittene Höhepunkt deiner langen StV-Funktionärskarriere, die zu Recht als idealtypische StV-Bilderbuchkarriere be- zeichnet werden kann.

In Dein studentisches Hochschulleben bist Du als Kyburger gestartet, verheiratet mit einer Bodaner AHAH-Tochter, der Tochter von Sais (selig), warst Du viele Jahre Vor- standsmitglied des AHAH Vorstandsbundes des Schw. StV und nun zum krönenden Abschluss Deiner langjährigen Funktio- närslaufbahn der Höhepunkt: acht Jahre Aktivitasdelegierter im AHAH-Vorstand der AV BODANIA – was für eine Aus- zeichnung!

Die acht Jahre Deines Mitwirkens in der Verbindung waren geprägt durch eine ein- malige Kontinuität des gleichmässigen Wachstums. Jahr für Jahr konnten wir sechs bis acht Neofuchsen in unserer Ver- bindung begrüssen. Nicht zuletzt ein Ver- dienst des Aktivitasdelegierten Spruch, der jederzeit ein offenes Ohr für die Anlie- gen der Aktiven hatte und das eine oder andere Mal besonnen die Problemchen zwischen Aktivitas, Stammwirt und Cere- visia AG sicher und gekonnt aus dem Weg zu räumen wusste.

Die Aktiven haben die Zusammenarbeit mit Dir jederzeit überaus geschätzt. Un- vergessen sind auch die regelmässigen Einladungen der Aktivitas in Deinen Zech- keller. Da wurde so mancher Cantus ge- sungen, so mancher Becher gehoben und auch schon mal wiedergespien. Seit Dei- ner Funktionsübernahme sind die Rekla-

mationen bzgl. des Auftritts und des Geha- bes der Aktivitas merklich zurückgegangen, sicherlich nicht zuletzt auch ein Verdienst Deiner besonnen Arbeit.

Auch alle Vorstandsmitglieder haben die Zusammenarbeit mit Dir sehr geschätzt.

Vor allem hast Du uns immer wieder auch die StV-Dimension unsers Tuns und Han- dels vor Augen geführt. Wir haben nicht zuletzt durch dich immer wieder gelernt, dass die AV BODANIA zwar vielleicht die schönste und beste Verbindung innerhalb des Schw. StV ist, dass sie gerade aber aufgrund dieses Anspruchs unter besonde- rer Beobachtung steht. Du hast uns immer

wieder darauf hingewiesen, dass wir zwar einen gewichtigen, aber eben nur einen Teil eines grösseren Ganzen darstellen.

Wir alle sind felsenfest davon überzeugt, dass Du auch noch die letzte Herausforde- rung seiner langen StV-Funktionärskarrie- re würdig bestehen und Deine Kinder in Deine StV-Fussstapfen führen wirst, sei es durch Heirat oder durch den Eintritt in eine richtige Hochschulverbindung.

Für all Deinen Einsatz, lieber Spruch, be- danke ich mich ihm Namen des Vorstands und der gesamten Verbindung nochmals von Herzen und rufe Spruch ein lautes

«Vergelt’s Gott» zu.

Für ihren unbezahlbaren Einsatz erhalten Spruch (l.) und Urchig (r.) eine fast so unbezahlbare materielle Wertschätzung.

(9)

DANKE, URCHIG!

Thomas Bergmann v/o AraAHP

Einmal mehr ist das Fest vorbei, der Pul- verdampf hat sich verzogen, zurück blei- ben intensive Eindrücke

und viele Erinnerungen an eine wundervolle Zeit. Am heutigen Tag tritt Urchig nach 14 Jahren Mitarbeit aus dem Altherren-Vor- stand zurück.

Ich möchte Dir, lieber Urchig, für Dein enormes Engagement für unsere Verbin- dung ganz herzlich danken. Und ich glau- be nicht, dass ich übertreibe, wenn ich die- sen Einsatz als beispielhaft bezeichne. Auf jedenFallempfindeichesso.

2002 bist Du gemeinsam mit AHP Wolke in den Vorstand berufen worden. Ich zitie- re aus dem Protokoll: «Zug wird zuneh- mend zum Domizil für Bodaner, was vor geraumer Zeit zur Gründung eines weite- ren Diaspora-Stammes führte. Mit der Wahl von Urchig in den

Vorstand wird dieser Stamm nun in den Rang eines Erzbistums erho- ben.» Ob der damalige Protokollführer schon ahnte, dass es Dich später auch noch ins Kloster füh- ren würde?

Du hast Dich schon immer mit grossem persönlichem Einsatz für unsere Verbin- dung eingesetzt. Als Mitbegründer des Stammes Zug hast Du diese Kleinstadt auf die Bodaner Landkarte gebracht. Ohne Deine Initiative würden wir Bodaner noch heute in der St.Galler Gastronomiewüste heimatlos von provisorischem Stamm zu provisorischem Stamm herumvagabundie- ren. Und so hast Du uns Mitte der 90iger Jahre mit dem Papagei die Heimat gege- ben, welche die beste Verbindung der Schweiz verdient.

Genau gleich hat sich Dein Wirken im Vorstand ausgewirkt: Nie stundest Du ab-

seits, wenn es sich um Ar- beit handelte. Bei allen ge- sellschaftlichen Anlässen, ob es nun Reisen waren, Bälle, AHAH-GVs oder andere kulinarische und gastronomischeHöhenflü- ge der Verbindung: Du hast immer Einfluss zum erfolgreichen Gelingen genommen. Nie hast Du dele- giert, Deine Qualitäten als selbständig Er- werbender hast Du auch im Vorstand mit Anpacken und Umsetzen aufgezeigt. Inef- fizienzen hast Du gehasst, Deine dies­

bezüglichen klaren Voten haben dem Vor- stand immer gut getan. Dass Du so zum eng vertrauten Sparringspartner Deiner AHPs geworden bist, ist nicht verwunder- lich.

Mit Deinem Rücktritt aus dem Vorstand machst Du einem Generationenwech- sel Platz. Auch das ist ty- pisch Urchig: Die Ziele sind erreicht, mögen die Leitseile nun an Jüngere übergehen. Doch auch Dich zieht es weiter, im Privaten wie auch in der Bodania. Deine neuen privaten Herausfor- derungen hast Du Dir in Spanien gesetzt, wohin Du Dein Leben teilweise verlagern willst. Hierzu wünschen wir Dir viel Glück und Erfolg.

Doch auch innerhalb der Bodania gibt es noch eine Weiterentwicklung für bewährte ehemalige Vorstandsmitglieder: Gemein- sam mit AH Halm und alt-AHP Ewig hast Du die Initiative ergriffen, dass wir Boda- ner die Nonnen im Kloster Wonnenstein unterstützen und damit das Kloster erhal- ten und in die Zukunft führen wollen. Die- ser Aufstieg aus den Gefilden saufender Studenten zu den Emporen singender Nonnen ist quasi die Adelung eines ge- dienten Bodaners. Und bereits bist Du wieder aktiv, mit Anpacken und Umset- zen, und führst weiter, was Du seit 1974 in der Bodania, seit 2002 innerhalb des Vor- stand immer getan hast.

Lieber Urchig, wir werden noch viel von Dir hören und sehen, doch Dein gesamtes Wirken für die Bodania ist für mich schon heute beispielhaft und ein Sinnbild für un- seren Wahlspruch:

DER FREUNDSCHAFT DIE TAT!

Für ihren unbezahlbaren Einsatz erhalten Spruch (l.) und Urchig (r.) eine fast so unbezahlbare materielle Wertschätzung.

Aufstieg zu den Emporen singender Nonnen als Adelung eines gedienten

Bodaners.

Die beste Verbindung

und darum ständig

unter Beobachtung.

(10)

AHAH-GV St. Gallen und Rorschacherberg

PhilippLadnerv/oSyntax,PeterH.Dempflev/oNymph

Fussballmatch als Auftakt

Findet die AHAH-GV in St. Gallen statt, so beginnt sie traditionell mit einem Fuss- ballmatch zwischen den Aktiven und den Alten Herren. Die Fussballmannschaft der Aktiven, in diesem Jahr zwar nur StV-Vi- zemeister geworden, war im Vorfeld gegen über den Alten Herren leicht zu favorisie- ren. Bei der Vorbereitung wurde jedoch nichts dem Zufall überlassen. Mirko Zingg v/o ran organisierte einen potenten Leib- chensponsor. Die Aktiven in weissen Leib- chen und roten Hosen, die AHAH in grü- nen Leibchen und weissen Hosen. Während den Spielpausen durften sich die Spieler mit einem Fässli Schützengarten den un- bändigen Durst stillen. Biersponsor waren – wie es sich gehört – die AHAH.

Damit war klar, dass der Hohe AHP Ber- mann v/o Ara von allen Teilnehmern dis- kussionslos als "Unparteiischer" akzep- tiert wurde. Trotz souveräner SR-Leistung stand es am Ende des Spiels 8:3 für die Ak- tiven unter Captain Audax.

WAC mit Zunder

Ehrenphilister Urs Fueglistaler v/o Zunder hatte ins KMU-Institut geladen. Bei Ap- penzeller Bier und Fingerfood referierte Prorektor Lukas Gschwend zum aktuellen Stand der Lehre an der HSG. Was als in- formativer Vortrag mit anschliessender Diskussion gedacht war, entwickelte sich rasch zu einem angeregten Streitgespräch zwischen Bodanern und Prof. Dr.

Gschwend. Die öffentliche Wahrnehmung von HSG-Studenten und Alumni wurde ebenso beleuchtet wie die Jagd nach Cre- dits.

Nach gutem Essen aus Stefans Küche wur- de in fröhlicher Runde bis spät in den Abend im Papagei gezecht und pokuliert.

Ein gelungener gemeinsamer Anlass mit AHAH und Aktiven.

AHAH-GV

Auf Schloss Wartensee begann – quasi als Ouvertüre zur bevorstehenden GV – der Sonntagmorgen mit einem feierlichen Got-

tesdienst unter der Leitung von Diakon Thomas Reschke v/o Con Camillo.

Die AHAH-GV unter der Leitung von AHP Thomas Bergmann v/o Ara startete im Blarersaal des Schlosses Wartensee überpünktlich.

So war es nicht erstaunlich, dass einige, zwar rechtzei- tig erscheinenden Vor- standsmitglieder, sich an ihre Plätze schleichen muss- ten. Die üblichen Traktan- den wurden zügig erledigt.

Sieben TDTD wurden in den Bund der Altherren- schaft aufgenommen. Auch das Procedere zur Auflö- sung der Genossenschaft Wildeggli war unbestritten. Das Tagesziel, pünktlich zum Apéro schreiten zu können, wurde problemlos erreicht.

Apéro und Bankett im Schloss Warten- see

Das OK der St. Galler AHAH unter der Leitung von Martin Huser v/o Thema hatte einen wunderschönen Ort ausgewählt, ein- zig das Wetter spielte nicht ganz mit. Die Weitsicht auf den Bodensee mussten die Gäste bei Bier, Wein und Häppchen leider virtuell geniessen.

Aus der Schlossküche wurden wir mit ed- len Speisen und gutem Wein köstlich ver- wöhnt.

Herzlichen Dank an alle St. Galler AHAH, die für uns eine wunderbare GV organi- siert haben.

Alte Herren und Aktive gemeinsam nach geschlagener Schlacht.

Das Endresultat traf leider nach Redaktionsschluss ein …

(11)

Anreise

Die traditionell launische Anreise zum StV-GV Ort hat langjährige Tradition.

Ebenso gewohnt ist der Fakt, dass die Plät- ze auf dieser Odysee bereits vor offizieller Bekanntmachung ausgebucht sind. Da wir Bodaner jedoch durchwegs flexiblen Ge- mütes sind, entscheidet sich immer wieder ein kleine Anzahl an Angemeldeten für eine kurzfristige Absage. Es lohnt sich also allenfalls für Interessierte ohne gültigen Anfahrtsausweis, sich auch noch ad hoc über allfällige frei Plätze zu orientieren.

Kontakt: Peter Meier v/o Rochade, Mail: peter.meier@meiertreuhand.com, Mobile: 079 639 39 06.

Die durstige Bodanerschar wird in Schwyz vom Wirtepaar des Hofmatt, Franz & Nelly Fassbind, bereits freudig erwartet. Gemäss Aussage der Wirtin steht eine ausreichende Menge an Fässern Eichhof Braugold Bier parat, um den Mengenrekord von vor 25

Jahren zu brechen. Aber Achtung... Die Pa- ragraphen 4–9 des Stammlokalkomments sind unbedingt und jederzeit einzuhalten.

Wohingegen Regel 3 ausdrücklich zu igno- rieren ist. Wer sich für die Details interes- siert, wird unter http://www.rest-hofmatt.ch/

restaurant.htm fündig.

Da uns Bodanern neben einem zünftigen Durst auch ein anständiger Appetit in die Wiege gelegt wurde, empfiehlt das Hof- matt folgende Highlights von der kleinen Karte: Den klassischen Hofmatt-Hit

«Schnipo», den mundigen Siedfleischsalat à la Franz oder den leckersten, heissen Bratschinken mit Gummelsalat.

Es wird uns an unserem Stamm also be- stimmt an nichts fehlen. Im Falle schlech- ter Witterung steht uns gar ein kleines Rauchersäli zur Verfügung.

Während die eingangs beschriebene An- fahrt noch in Gange sein wird, findet frei-

tags um 16.45 Uhr bereits die Delegierten- versammlung statt. Hinzuweisen gilt es auf die Anpassung des Finanzreglements, welche notwendig wird, damit die neu aus- gearbeitete Spesenordnung in Kraft treten kann.

Durch diese Spesenordnung entsteht mehr Kostentransparenz und setzt statt Pauschal- spesen für die Aktiven-CC auf das Ent- schädigen tatsächlich angefallener Spesen, womit die finanziellen Mittel unseres Ver- eins effizienter eingesetzt werden können.

Für das kommende Vereinsjahr stellen sich zudem wieder 3 Blöckler als Aktiven-CC zur Verfügung. Es ist schön zu sehen, dass der Bund Akademischer Kommentverbin- dungen im kommenden Vereinsjahr auch auf der Aktivenseite wieder im CC Einsitz nehmen will. Für die aktiven Bodaner gilt es daher, am Samstag ab 14.00 Uhr die Stimmkarten während der Aktiven-Gene- ralversammlung zu zücken.

Schw. StV-GV in Schwyz – ein paar nützliche Hinweise kurz vor dem Start

Christian Egli v/o Plauder

Die Hofmatt in Schwyz: für 3 Tage des Bodaners Papagei.

(12)

In Rio kannte ich von meinem Paris- Aufenthalt zwei Brasilianer (Vivian und Gabriel), welche mir und einer Kollegin (Melanie) alles Sehenswerte von Rio zeig- ten und uns auch dem Ausgang näher brachten. Der Silvester in Rio war dann natürlich auch eine Geschichte für sich, aber das war nicht das Interessanteste an meinem Aufenthalt in Rio: Zusammen mit einer Schweizerin (Melanie), welche ich in Argentinien kennenlernte, buchten wir in Rio eine AirBnb-Behausung. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, dass sich diese Wohnung mitten in einer Favela namens Tabajara (ausg. Tabaschara) befindet. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war ich dementsprechend angespannt und vorsich- tig. Trotzdem ereigneten sich in dieser Zeit Geschichten, die ich nie wieder vergessen werde.

Auf dem Weg vom Copacabana-Strand zu Fuss in die etwa 15 Minuten entfernte Fa- vela (auf einem Hügel), befanden sich ein paar Bars und Coiffeur-Salons. In diesen Coiffeur-Salons wurden vornehmlich die für Rio typischen Favela-Frisuren angebo- ten (blond gefärbte Spitzen). Diese Lokale waren dann am zweiten Tag auf einmal alle geschlossen. Die Strasse war äusserst still und nur wenige Leute trauten sich aus ihren «Häusern». Immer wieder patrouil- lierte die Polizei mit Sturmgewehren. Ein- mal fuhren in einem Polizeiwagen Polizis- ten vorbei, wobei einer mit einem Sturmgewehr aus dem Fenster zielte. Dies sorgte für alles andere als ein Gefühl der Sicherheit. Immerhin lernt man im Schwei- zer Militär, dass mit einer Waffe nicht nonchalant auf Mitmenschen gezielt wer- den sollte (mögliche Unfallgefahr). Dies war den Polizisten relativ egal. Die Wahl der Schusswaffen zweifle ich heute noch an, da vier mit Sturmgewehren ausgestatte Polizisten (im Wagen) doch eher für einen Krieg gerüstet sind als zur Schlichtung ei-

ner Konfliktsituation. Nun denn, am drit- ten Tag öffneten die Lokale ihre Pforten wieder und ich erfuhr, was passiert war: Es kam zu einer Schiesserei, etwa 50 Meter von unserem Haus entfernt (wir waren am Strand), wo der lokale Drogenboss er- schossen wurde (ein Polizist kam dabei ebenfalls um). Die Bewohner schlossen daraufhin sämtliche Lokale, als Respekts- bezeugung für den Drogenboss, dies für drei Tage (Anm.: Hat schon fast etwas Christliches). Da wurde auch klar, dass die lokale Favela-Bevölkerung ein gespanntes

Verhältnis hat – sowohl zur Polizei als auch zum Drogenboss. Das Problem ist, dass die Polizei derart korrupt ist, dass sie harmlose Favela-Bürger bedrohen und ausrauben. Auf der anderen Seite sorgt der Drogenboss für Arbeit, aber logischerweise auch für Gefahr. Die Leidtragenden sind, wie immer, die normalen Bürger, die das Unglück haben, dort aufzuwachsen und bleiben zu müssen. Mitte der Woche be- gegnete ich einem Mann, der sich mir als Paulista vorstellte. Mit ein wenig Spanisch konnten wir uns sehr begrenzt verstehen.

In den Favelas von Rio (30. Dezember 2015 – 10. Januar 2016)

Dialog’s Reisen – Teil 2

Patrick Scherrer v/o Dialog

Mitten in Dialog's Favela.

(13)

Er fragte mich nach Marijuana; natürlich antwortete ich, dass ich kein Marijuana be- sitze. Nach einigem hin und her wurde dann klar, dass er nicht danach sucht, son- dern mir diese Substanz verkaufen möch- te. In New York hat mir ein Busfahrer einst erzählt, wie es in der South Bronx zu und her geht: Als Externer wird man auf der Strasse gefragt, ob man Drogen kaufen möchte – sagst du Ja, dann weiss er, dass du Geld hast. Dann wirst du erstochen, da- mit er sowohl Geld als auch Drogen behal- ten kann. Sagst du nein, ersticht er dich, damit du nicht zur Polizei rennen kannst.

Da die Nein-Option damit sicher wegfiel und ich bei der Ja-Variante vielleicht noch irgendwie glimpflich wegkommen könnte, sagte ich zu. Ich überreichte ihm 200 Real (ca. 50 USD). Er zog davon (zu meiner Be- ruhigung) und meine Kollegin schaute mich an und meinte: «Hast du dem jetzt ernsthaft einfach 200 Real gegeben? Der kommt nie wieder». Wir lachten bis ich be- merkte: «Moment… der weiss jetzt, dass ich ihm einfach ohne Absicherung 200 Real gegeben habe. An seiner Stelle, wür- de ich meine Leute organisieren und den Typen gewaltmässig seinem Guthaben be-

rauben!» Prompt kam er, mit zwei kräfti- gen Kollegen und einem etwa 13-jährigen Knaben, zurück. Ich drehte mich zur Kol- legin und meinte im Halbwitz: «Schau…

wenn es eskaliert, dann renn weg. Ich stür- ze mich auf den Knaben und verprügle ihn. So kommen sie wenigsten nicht ganz ungeschoren davon, wenn sie mich erledi- gen wollen.» Im Nachhinein wäre das si- cher nicht die schlauste Vorgehensweise gewesen. Was folgte, war dann doch er- staunlich: Er überreichte mir eine reichli- che Portion dieser Substanz und gab mir mit Handzeichen zu verstehen, dass ich ihn

Dialog (l.) mit Paulista (r.): «Mit mir bist du hier sicher!»

(14)

jederzeit kontaktieren solle, falls ich wie- der Bedarf hätte. Dies war meine erste, dann doch angenehme Begegnung, mit Paulista.

Einige Tage später wartete ich draussen auf der Strasse und genoss die Aussicht.

Auf einmal kam ein älterer Mann immer schneller auf mich zu und bedrohte mich mit einem kleinen Stock. Ich rannte zurück in die Wohnung – Adrenalin schoss mir durch den Körper. Ich dachte mir: «Das kann es nicht sein!». Ich wollte mich nicht einschüchtern lassen, aber gleichzeitig auch nicht der Gefahr auf der Strasse aus-

setzen, um dann naiv zum Ziel zu werden.

Ich griff nach einem Kugelschreiber, wel- chen ich – mit dem Spitz nach unten – in meiner Faust trug. Falls mich also jemand angreifen will, während ich in aller Ruhe draussen bin, habe ich ein Mittel zur Ver- teidigung. Im Nachhinein betrachtet, war das natürlich eine unglaublich lächerliche Idee – aber zu diesem Zeitpunkt schien sie mir sehr sinnvoll. Wieder zurück auf der Strasse und voller Zuversicht, begegnete ich Paulista, welcher wollte, dass ich mit ihm mitkomme. Ich war immer noch kom- plett auf 180 und sagte – zu 50% aus Angst vor ihm – zu. Wir plauderten und er brach-

te mich tief in das Favela-Viertel – sämtli- che Anwohner schauten mich seltsam an, während wir gemeinsam das höchstgelege- ne Haus im Favela-Viertel bestiegen. Von da aus zeigte er mir die atemberaubende Aussicht über Copacabana und die Sicht auf den Cristo Redentor. Immer im Hinter- kopf natürlich: Mein Mittel zur Selbstver- teidigung. Umso skurriler war es, dass überall Hühner frei herumliefen. Wir schossen zusammen ein Selfie, und als wir runtergingen sagte ich ihm – langsam wie- der locker drauf: «Wow, ist eigentlich sehr ruhig hier». Er entgegnete «Ja, aber nur mit mir. Geh niemals alleine hier rauf. Mit mir bist du aber sicher». In diesem Moment wusste ich, dass ich in Paulista einen ange- nehmen und freundlichen Kollegen fand.

Wir haben in den kommenden Tagen noch ab und zu das eine oder andere Bier ge- trunken. Anscheinend war er selber rund um den ehemaligen Drogenboss involviert.

Zudem erzählte er mir von der schlechten Situa tion und den begrenzten Möglichkei- ten in der Favela. Es war beeindruckend.

Gegen Ende meines Aufenthaltes traf ich den Besitzer eines Sushi-Delivery-Ser- vices, welcher mir in gebrochenem Eng- lisch erzählte, dass Touristen eigentlich nicht von Favela-Bewohner angefasst wer- den. Denn wenn sie dies täten, gäbe es prompt eine Polizei-Razzia. Von der haben die Favela-Menschen am meisten Angst.

Die Menschen mit bösartigen Absichten greifen also – auch zum eigenen Schutz vor einer internen Revolte – nur Brasilianer an;

wenn überhaupt.

Obwohl ich die Geschichte im Nachhinein selber kaum glauben kann, hat sie tatsäch- lich stattgefunden. Nach diesem ersten Fa- vela-Erlebnis, würde ich zu einem zweiten nicht nein sagen (solange Paulista mich be- schützt).

Christo Redentor: Sieht man auch von den höchsten Dächern der Favelas.

(15)

«In Stein gemeisselt» – was pathetisch klingt, hat durchaus seine Berechtigung für die AV Bodania. Rühmen wir uns nicht öffentlich für unsere Kommenttreue und -sicherheit. Alles scheint, als hätte diese nun seit fast hundert Jahren Bestand. Ent- spricht dies der Tatsache? Ich masse mir an, die Behauptung aufzustellen, dass die Gründungsväter unseres Freundschafts- bundes mit Sicherheit erstaunt wären, wenn sie das Stammtreiben im Jahre 2016 beobachten könnten. Unsere (Komment)- Traditionen bieten einen Rahmen, in wel- chem sich jede Generation neu entfalten kann. Im Guten wie im Schlechten. Doch sind Traditionen nicht schlicht das Erzeug- nis vorheriger Generationen von Farben- brüdern, niedergeschrieben in unserem rotgefassten Büchlein namens Komment?

Nein. Viel mehr als das. Was ich mit «in Stein gemeisselt» wirklich meine, ist das, was uns als Bodaner definiert und an jede Generation weitergeben wird. Das Streben nach wahrer Freundschaft, der Kitt, der uns Charakterköpfe aus allen Teilen der Schweiz über unsere bis anhin getrennten

«Rucksäcke» hinaus als Bodaner vereint, uns zu einer Einheit aus starken Individuen macht, mit Widersprüchen und doch be- dingungslos. Zudem verschaffen wir uns durch unseren traditionellen Freund- schaftsanspruch Räume, wo in Zeiten von Snap-chat (10 Sekunden Botschaften, die wieder verschwinden) und anderen schnelllebigen Social Media-Kanälen, das Gegenüber offline wertgeschätzt oder auch mal angeschrien wird. Es lebt. Reak- tionen sind unmittelbar. Man erhält keine Zeit zum Reagieren. «Das isch Stamm!»

Dieses für mich und viele Andere «in Stein gemeisselte» Lebensgefühl will ich zu- sammen mit meinem Komitee bestehend aus Consenior Kühni v/o Joggeli, Fuchs- major Agnéus v/o Kyon und Aktuar Winis-

törfer v/o Tell den potentiellen Neo-Fuchsen im kommenden Herbstsemester ein impfen.

Gerade in der Werbephase sind wir Akti- ven jedoch auch auf die noch tatkräftigere Unterstützung von Euch, hohe AHAH und TDTD angewiesen. Deshalb rufe ich Euch auf, zahlreich an den Interessentenstäm- men am 20./27. September 2016 und 4. Ok- tober 2016 (die jeweiligen Stammheiligen informieren Euch zusätzlich) und am Fon- due-Anlass vom 19. Oktober 2016 teilzu- nehmen.

Gerne verdanken wir auch etwaige edle Bierspenden:

(IBAN CH10 0900 0000 9000 8217 2;

Begünstigter: AV BODANIA Aktivitas)

Nun gilt es, die Kräfte für einen furiosen Start ins Herbstsemester über die Sommer- ferien zu sammeln. In Stein gemeisselte Neo-Bodaner, mindestens sieben an der Zahl, sind das Ziel!

Vivat, Crescat, Floreat, Bodania!

Mit Bodaner Lebensgefühl ins HS 16!

Philipp Ladner v/o Syntaxx des.

Ein Bild von einem Senioren fast wie in Stein gemeisselt: Ladner v/o Syntax.

(16)

Am 22. November 1999 wurde der Papagei unter dem neuen Bodaner Regime wieder er- öffnet. Um in der Startphase Erfahrungen mit dem Betrieb einer Studentenbeiz zu sam- meln, hatte sich der VR entschieden, das Re- staurant zunächst in Eigenregie zu führen.

Ilse Schneider wurde von der Cerevisia St.

Gallen AG als Geschäftsführerin eingestellt.

Ilse als Geschäftsführerin

Ilse hatte sich mit Leib und Seele für den Papagei eingesetzt. Sie verstand es, in der Altstadt von St. Gallen ein Quartier- Restaurant mit einer guten Küche zu entwickeln, ohne das Cachet einer Studen- tenbeiz zu verdrängen. Der Bodaner Stamm- b etrieb war von Anfang an integrierter Teil des neuen Papagei. Über Mittag kamen re- gelmässig Gäste aus den umliegenden Bü- ros und Geschäften zum Lunch. Am Abend wurde der Papagei dank dem Coronasaal zum Treffpunkt zahlreicher Vereine.

Die aktiven Bodaner mussten lernen, dass sie nun einerseits – dank der finanziellen Grosszügigkeit ihrer Alten Herren – zwar über eine "eigene" Stammbeiz verfügten, andererseits aber "normale" Gäste eines Gastronomiebetriebes waren. Allein mit einem überproportionalen Bierkonsum konnte die Eigenwirtschaftlichkeit des Pa- pagei nicht erreicht werden, es brauchte den guten Gästemix zum Erfolg.

Bei diesem Anpassungsprozess kam es schon hin und wieder zu Auseinanderset- zungen zwischen Wirtin und der Aktivi- tas. Als ehemalige Leiterin einer Soldaten- stube konnte Ilse diese Situationen jedoch stets gut meistern.

Ideales Raumprogramm

Der Papagei verfügt mit dem Gewölbekel- ler – dem Bodaner-Keller – im Unterge- schoss, ausgestattet mit einem direkten Zapfhahn für Anlässe wie Beichte, BC,

AC, FC und auch fürs Krambambuli, über einen perfekten Raum für garstige Boda- neranlässe. Auch das Restaurant ist perfekt für einen Stamm geeignet, wo auch Abho- lungen und Bankette stattfinden können.

Im 1. Stock bietet der Corona-Saal Platz für 50 Personen, den geeigneten Raum für einen Kommers oder einen WAC.

Konstante Umsatzentwicklung

In den ersten vier Geschäftsjahren lag der monatliche Gastronomie-Umsatz zwischen 42 – 44'000 Franken. Mit den Jubiläums- anlässen im Juni 2000 (75 Jahre Bodania) wurde bereits im ersten Betriebsjahr ein respektables Betriebsergebnis erzielt.

Doch die Kosten waren insgesamt höher als die Umsätze, so dass in den ersten Betriebs- jahren Verluste zu verkraften waren, die mit Aktionärsdarlehen aufgefangen werden mussten. Hier wurde deutlich, mit welchem

Unternehmergeist die Bodaner – aller Un- kenrufe zum Trotz – an den Erfolg des Pro- jektes "eigene Bodaner Beiz" glaubten.

Ilse als Pächterin

Wie die investierten Bodaner glaubte auch Ilse Schneider an den zukünftigen Erfolg des Papagei. Nach gut drei Jahren als Geschäfts- führerin übernahm Ilse Schneider zu Beginn des Jahres 2003 den Papagei als Pächterin.

Die Cerevisia St. Gallen AG durfte in ih- rem Budget nun erstmals auch mit Pacht- einnahmen in der Höhe von 66'000 Franken rechnen. Mit dieser Veränderung konnte die Eigentümerin des Papagei zusammen mit den Mietzinseinnahmen ein positives Ergebnis erwarten.

Ilse Schneider war von morgens früh bis abends spät in ihrer Beiz für ihre Gäste prä- sent. Es war offensichtlich, dass sie mit er-

Startup Papagei entwickelt sich erfreulich

3. Teil: Ilse Schneider als Geschäftsführerin und Pächterin 1999 – 2007

ArminHenzenv/oUrchig,PeterH.Dempflev/oNymph

22.11.1999 – 31.12.2002 Ilse Schneider als Geschäftsführerin 01.01.2003 – 31.12.2007 Ilse Schneider als Pächterin

Ab dem 1.1.2008 Pachtvertrag mit Brauerei Schützengarten 01.01.2008 – 31.12.2011 Lucia Freund als Unterpächterin

Ab 01.01.2012 Stefan Pintaric als Unterpächter Papagei-Wirte von 1999 – heute.

Im Juni 2000 feierte die AV Bodania ihr 75-Jahr Jubiläum.

(17)

höhter Eigenleistung die Personalkosten tief halten wollte. Diesen Umstand bekamen auch die Bodaner zu spüren. Das Restaurant wurde schon mal etwas früher geschlossen, und die ewigen Zecher mussten für den Schlummer- becher noch andere Lokalitäten aufsuchen.

Nicht jeder Senior kam mit der burschi- kosen Art Ilse's klar. Ich erinnere mich an mein Seniorat im SS 2003, das ohne Prob- leme lief. Mit Kleinigkeiten wie das Ein- richten des E-Bankings auf dem PC oder dem Schreiben eines Briefes an den Stadt- rat, man möge der Papageiwirtin doch auch einen Stand auf der Kinderfestwiese zubilligen, war die Grundlage für eine ein- vernehmliche Zusammenarbeit zwischen Wirtin und Senior geschaffen.

Die Unternehmer und die Bedenkenträger Wie bei jedem Startup Unternehmen gibt es diejenigen Unternehmer, die trotz anfäng- lich negativen Zahlen dem Management

Vertrauen schenken, an das längerfristige Gelingen des Projektes glauben, und sich entsprechend finanziell engagieren.

Dem standen und stehen die Bedenkenträ- ger gegenüber, die schon immer wussten, dass man mit einer Beiz doch kein Geld verdienen kann.

Aus heutiger Sicht darf festgestellt werden, die Cervisia St. Gallen AG erwirtschaftet positive Erträge. Der Weg dazu war rück- blickend eine grosse Herausforderung.

Den Erfolg verdankt die AV Bodania den spendablen Aktionären und dem stets sehr engagierten Verwaltungsrat, der in all den Jahren ohne Honorar gewirkt hat.

Ab dem Millenium für 8 Jahre mit Leib und Seele im Papagei: Geschäftsführerin und Pächterin Ilse Schneider.

Gehören dank Pachtvertrag ab Januar 2008 dazu: die Mitglieder der Schützengartenfamilie.

(18)

Im Jahre 1983 hast Du Dein Studium an der HSG abgeschlossen.

Meine Studienrichtung war Absatz und Handel. Dies kam meiner Freude an Spra- chen und der Kommunikation entgegen.

Ich war schon damals der Auffassung, dass neben den Produktionsfaktoren Ar- beit, Kapital und Boden die Information als wichtige betriebliche Ressource an Be- deutung gewinnen wird.

Bist Du dann als junger HSG-Absolvent gleich in der Kommunikationsabteilung eines Konzerns gelandet?

Zuerst dachte ich, ich werde Verleger, das lag aus familiären Gründen nahe. Ich be- trachtete den Verleger immer als «Infor- mationsvermittler». Meine Familie be- treibt seit Generationen eine Druckerei und einen Verlag in Laufenburg. Als Ein- stieg war ich während zwei Jahren für ein Beratungsunternehmen in Basel tätig.

Mich interessierten die neuen, elektroni- schen Medien. Videotex hatte gerade die Marktreife erreicht. So habe ich Marke- ting und Marktforschung gemacht, wie die Marktdurchdringung verbessert werden und Videotex als elektronische Informati- onsplattform genutzt werden konnte.

In dieser Zeit habe ich dich oft im Lö- wenzorn am Rauracherstamm getrof- fen.

Das war eine schöne Zeit. Ich durfte als Verkehrsgast am Verbindungsleben der AKV Rauracia teilnehmen. Da sind Freundschaften entstanden, die ich bis heute pflege. Zum Weihnachtskommers bin ich auf die «perpetuelle Einladungslis- te» gesetzt worden, jedes Jahr: ein würdi- ger Anlass, den ich sehr gerne besuche.

Wie ging es beruflich weiter?

Während fast zwei Jahren war ich nach meiner Basler Zeit in New York in einem Fachverlag tätig, der 16 Fachzeitschriften

im Bereich Elektronik, IT und Business Travel heraus gab. Das Leben und Überle- ben in einer anderen Kultur war absolut faszinierend und hat mich geprägt: Vieles ist ähnlich und bekannt – trotzdem beste- hen wesentliche Unterschiede, die ich «on the hard way» kennen lernte. Mein oft zi- tierter Kernsatz: Easy come, easy go.

Und die Heirat?

Schon vor der Studienzeit habe ich Priska im Gymi kennengelernt und während der

ganzen Studienzeit haben wir unsere Be- ziehung gelebt und getestet. 1986 haben wir geheiratet und dieses Jahr den 30.

Hochzeitstag gefeiert. Manchmal fühlen wir uns damit als «spezie rara».

Wieder zurück in der Schweiz bist Du als Programmierer eingestiegen?

Bei James Martin Associates habe ich das Softwaregeschäft von der Pike auf gelernt.

Nicht indem ich programmiert habe, son- dern indem ich Softwarewerkzeuge (CASE- Christoph Binkert v/o Schnulli.

Was macht eigentlich … Christoph Binkert v/o Schnulli?

PeterH.Dempflev/oNymph

(19)

Tools = Computer Aided Software Engi- neering) verkauft habe, die das Programmieren ohne Pro-

grammierer ermöglicht haben. Ich habe als Leiter Sales und Marketing den Schweizer Markt aufge- baut, weltweit einen gros- sen Versicherungskonzern betreut und war zum Ab-

schluss Deputy General Manager Zentral Europa. Das waren goldene Zeiten mit Margen, von denen man heute nur noch träumen kann.

Wenn ich deinen beruflichen Werde- gang betrachte, hast Du hin und wieder den Job gewechselt.

Ich war Täter und Opfer. In der Informatik dreht das Karussell schnell. Mal haben wir Unternehmen gekauft oder das Unterneh- men, für das ich gearbeitet habe, wurde verkauft. Rückblickend sind für mich stets Opportunitäten entstanden, die mich be- ruflichweitergebrachthaben.

Gibt es einen Job, bei dem Du besonders viel gelernt hast.

Bei Computer Sciences Corporation war ich Mitglied des internationalen Bid- Teams mit der Aufgabe innerhalb von acht Monaten für die Zürich Versicherung das Outsourcing von 2’200 Applikationen und 2’200 Mitarbeitenden von der Due Dili- gence bis hin zu den Offerten zu organisie- ren. Es war ein 1.2 Mrd. $ Deal. Die Java Entwicklung und der Betrieb wurde in Ka- nada konzentriert, die SAP Skills in Süd- afrika, Lotus Notes in Nordspanien und die Versicherungsapplikationen in Indien.

Dies war die Globalisierung handfest um- gesetzt, eine sehr spannende, arbeitsinten- sive und erfolgreiche Zeit.

Und 2007 bist du Banker geworden.

Zur UBS wurde ich geholt, um als aussen-

stehender Sales Development und Coa- ching für die GL-Mitglieder und die Kun- denberater zu machen. Es ging um die Vermittlung von Skills: wie verkaufe ich ein Produkt, von dem der Kunde noch gar nicht weiss, dass er es eigentlich braucht. Doch mit der Sub Prime-Krise im Oktober 2007 (1 Monat nach meinem Start) war das «game over». Ich bekam die Chance, mich intern zu bewerben, aber ich war nicht lange genug dabei, um in dieser Situ- ation in der UBS neue Wurzeln zu schla- gen. Der Prozess war sehr fair, aber ich musste mich wieder neu orientieren.

Back to the roots?

Genau, ich wurde Country Manager bei Compuware, wieder eine amerikanische Software Firma. Der Fokus liegt bei der Softwareproduktivität. Der Kernbereich ist dabei das APM (Application Perfor- mance Management). Da-

mit sind wir im Zentrum der Digitalisierung. Dass dies nicht nur ein neuer Slogan ist, erlebe ich täg- lich und es fasziniert mich, Teil davon zu sein. Nach wenigen Jahren wurde das Unternehmen von der Bör-

se genommen und aufgesplittet. Ich bin nun Country Manager von Dynatrace AG, wo ich seit insgesamt sieben Jahren tätig bin.

Und die Druckerei im Fricktal?

Im Familienunternehmen bin ich Vizeprä- sident des Verwaltungsrates. Wir beschäf- tigen im Moment rund 60 Personen. In der Druckerei kühlen wir unsere Druckma- schinen und das Gebäude mit Grundwas- ser. Das hat uns einen Marktvorteil ver- schafft, weil die Kunden dank kleinem

CO2­FootprintwenigerZertifikatekaufen müssen, wenn sie uns einen Auftrag ertei- len.

Du bist auch noch Präsident der L.H.B.

Stiftung.

Diese Stiftung hat mein Onkel Dr. Leo Hans Binkert eingerichtet. Wir unterstüt- zen Einwohner und Bürger des Fricktals in Notsituationen. Zusätzlich lancierte ich den Bau von betreuten Alterswohnungen, die vom «Verein für Altersbetreuung im Oberen Fricktal» operationell betrieben werden – ein ca. 15 Mio. Projekt. Diese Aufgabe ist ein Hobby, das mir viel Freu- de bereitet.

Dein Wohnort Oberwil-Lieli ist über die Landesgrenzen hinweg bekannt gewor- den.

Das stimmt, ich werde immer wieder dar- auf angesprochen. Was die Öffentlichkeit allerdings nicht weiss, seit über 20 Jahren gewähren Priska und ich Nichten und Nef-

fen Asyl in unserm Haus, wenn sie der Meinung sind, die Eltern seien mal wieder unausstehlich.

Du bist ein regelmässiger Gast an Bodaner Anläs- sen.

Das ist mir sehr wichtig.

Wenn du zehn Jahre von St. Gallen weg bist, kennst du die Aktiven nicht mehr und verstehst die Sprache und Witze nicht mehr. Ich habe mir angewöhnt, pro Jahr mindestens vier bis fünf Anlässe mit Ku- gelschreiber (nicht Bleistift!) in die Agen- da einzutragen.

Dazu gehören das Bierfamilienfest der Charmiden, der Basler Niggi-Näggi und das Spargelessen, die AHAH-GV, der Ball und der ZH-Stamm.

Kulturelle Unterschiede hab ich «the hard way»

kennen gelernt.

Anlässe mit Kugelschreiber – nicht

mit Bleistift – in die

Agenda!

(20)

WONNENSTEIN AKTUELL

Andreas Brändle v/o Ewig

Der vergangene 1. Mai hat wiederum viele Bodaner nach Wonnenstein geführt, wo ihnen erneut der Ablass unseres Bischofs Markus v/o Teddy gewährt wurde. An- schliessend erstattete ihnen der Vorstand an der Mitgliederversammlung Bericht über Vergangenes, Aktuelles und Zukünf- tiges.

Mit der Übernahme der gesamten Kloster- verwaltung und der Verstärkung der Haus- wirtschaft konnten wir im letzten Jahr die Schwestern von vielen weiteren weltlichen Arbeiten entlasten. Die zur der Pflege von Sr.

Klara eingestellte Pflegehilfe erlaubt es, dass Sr. Klara ihr Leben weiterhin im Kloster ver- bringen kann, obwohl sie bettlägerig und fast 24 Stunden lang pflegebedürftig ist. Es ist dies ein klares Zeugnis unseres Engagements zugunsten der Klostergemeinschaft.

Im letzten Jahr konnten wir den überaus langwierigen Prozess zur Bebauung des Gewerbelandes des Klosters einen Schritt weiterführen. Dabei haben wir im Umgang mit der Gemeinde Teufen und dem Kanton Appenzell Ausserrhoden feststellen müs- sen, wie langatmig die Bewilligungspro- zesse der politischen und administrativen Behörden sind und letztlich nur verzö- gernd auf die Entwicklung dieses brachste- henden Gewerbelandes einwirken. Wir sind dennoch zuversichtlich, mit viel Ener- gie und zielgerichteter Konsequenz aus diesem Wiesenland bald einen finanziellen Mitträger für das Kloster zu machen.

Personelles

Der Verein Kloster Wonnenstein zählt ak tuell 153 Vereinsmitglieder, davon 5 Schwestern und 148 Bodaner Klosterbrüder. Wir freuen

uns sehr über die seit letztem Bericht neu eingetretenen Klosterbrüder:

Bruno Gehrig v/o Brief Ralph Pletscher v/o Duro Gerhard Gemperli v/o Jux Thomas Richard v/o Kadi Josef Dörig v/o Kobold

Christoph Hendrickx v/o Landsturm Ferdi Schlegel v/o Rabbi

Pius Schürmann v/o Skiff Alexander Langensand v/o Zwipf

Damit sind jetzt ca 53% aller Bodaner Alther- ren Mitglied im Verein. Es besteht weiterhin grosser Handlungsbedarf für alle Kloster-

Teddy flankiert von Don Camillo: im guten Sinne «von oben herab»…

(21)

brüder, dass sie in ihrem Umfeld weitere Mit- glieder werben. Unser langfristiges Projekt erfordert eine grosse ideelle Unterstützung für das Kloster Wonnenstein und damit auch eine sehr grosse Mitgliederschaft.

Neu ins Wonnensteiner Komitee (d.h. die arbeitende Exekutive) aufgenommen wurde unser Klosterbruder. Er hat die Aufgabe als Gesamtprojektleiter für die Kirchenre- novation übernommen.

Projekt Kirchenrenovation:

In der Regel ist nach über 50 Jahren eine umfassende Restauration einer Kirche an- gesagt. Nach fast 100 Jahren steht daher mittelfristig auch eine Renovation der Wonnensteiner Klosterkirche an. Wir Bo- daner haben uns dabei das Ziel gesetzt, dass die Kirche im Zusammenhang mit Hier lässt jemand aber gewaltig seinen Charme spielen.

Die Bodanerschar bei einer ihrer Leibdisziplin: dem Apéro.

(22)

dem 100-Jahr-Jubiläum der AV Bodania im Jahr 2025 wieder eingeweiht werden kann. Zu diesem Zweck hat der Vorstand einen groben Vorgehensplan erstellt und mit Diät einen kompetenten Gesamtpro- jektleiter rekrutieren können. Eine solche Renovation teilt sich in 3 Phasen ein: Pro- jekt-, Planung- und Bauphase. Die Projekt- und Planungsphasen sind dabei die Zeit raubendsten Projektschritte. Diät nimmt die Arbeiten im Sommer 2016 auf. Bis die Bauarbeiten starten, dürften aber noch Jahre vergehen.

Begräbnisstätte Bodaner

Wie bereits vielfach angesprochen soll für die Bodaner Vereinsmitglieder in Won- nenstein eine Begräbnisstätte für Urnen- beisetzungen errichtet werden. Solche Ge- denkstätten haben in der katholischen Kirche eine lange Tradition. Sehr oft wur- den Wohltäter in Kirchen und Klosterarea- len beigesetzt und ihnen dort ein Grabmal errichtet. Daher ist auch der Wunsch der Bodania aus Sicht der Kirche nichts Au- ssergewöhnliches und sowohl die Schwes-

tern wie auch das Bistum stehen diesem Wunsch positiv gegenüber. Noch stehen viele Fragen offen, doch das Projekt wird gestartet.

Ihr seht: es gibt viel zu tun in Wonnen- stein. Bodaner, welche sich verstärkt enga- gieren wollen, sind herzlich willkommen!

Hocker verbreitet als Hahn im Korb hockend gute Stimmung.

Im Kloster Wonnenstein wird nicht nur der Seele, sondern auch dem Gaumen Balsam geboten.

(23)

200 Jahre Gipfelerlebnisse – Bodaner «Vorfeier» des Rigi-Jubiläums 2016

Bodanerreisli des Regionalstammes Winterthur

Meyerhans v/o Schlückli, Villiger v/o Rampass

Taus Hinweis, dass neben «Schlitzaugen» auch Bodaner in der Neuzeit die Gipfeleinrichtungen und deren Sozialprodukt be- sonders bereichert haben, verlängerte das Rückgrat und die Stimmung der Anwesenden erheblich.

Platzt die Blase?

Auch wirtschaftliche Themen kamen nicht zu kurz. Die seltsam grosse Blase auf der Flasche von Schlückli wurde als Orakel zu ge- fährlichen Börsenblasen ausgelegt. Als Moral und Nutzanwendung wurden kurzum entsprechende Szenarien zu Umschichtung und Ab- sicherung von Kapitalanlagen entwickelt.

Nachtrag: Das Orakel wird sich in acht Wochen erfüllen, zwar nicht durch Platzen, aber durch ähnliche Börsen-Turbulenzen, für welche die Absicherung nützlich sein wird (Brexit-Crash).

Ein Mini-Future für ein Königreich! Schlückli sei Dank! Noch am Brexit-Abend wurde er dann am Stamm geehrt.

Die Anfahrt zur Königin der Berge war er- baulich verlaufen. Reiseleiter Schlückli hatte das Umfunktionieren jedes bis anhin benutzten Verkehrsmittels in eine Buvette sichergestellt, sodass sich eine hervorra- gende Stimmung anbahnte. Doch nun kam eine alpinistische Herausforderung: Ende April rechnete man nicht mit einer Gip- fel-Schneetiefe von rund 30 cm, und der Aufzug im Felsinnern war gerade für ein paar Minuten ausgefallen. Die Bodaner kämpften sich somit durch den in der Vor- Nacht üppig gefallenen Schnee zum Kulm-Restaurant.

Bereits auf der Anfahrt zur Rigi herrscht blendende Laune.

Tau zeigt ein rares Sammelobjekt: eine Ur-Aktie der Rigibahn.

Platzt Schlücklis Blase letztlich?

Rechtzeitig konnte sodann Tau, früherer VR der Rigibahn-Gesellschaft und Mitbe- gründer des Bodanerstammes Winterthur, das Wort zum Apéro ergreifen und die Bo- daner zur wohl ersten Rigi-Feier «200 Jahre Gipfelerlebnisse» begrüssen. In genau die- sem Moment riss auch der Himmel auf, und Rampass sprach ergriffen «Tauet Himmel den Gerechten». Gleissendes Licht ergoss sich über Schneeberge, saf- tig-grüne Täler und festfreudige Bodaner mit Gemahlinnen.

(24)

Sonnenklar: Sein 90. Geburtstag wurde drei Tage vor jenem der Queen gefeiert, und zwar am Bodaner Stamm in Winter- thur, etwas weniger prunkvoll, aber wohl deutlich gemütlicher und spritziger. Dazu gehörte auch das wunderschöne Hel- den-Chanson «Zorro est arrivé» mit den feierlichen Schluss-Versen:

Zorro le Grand, Zorro le Beau, Avec son cheval et avec son chapeau!

Und selbst-ironisch fügte Zorro bei:

Oh Schreck, oh Schreck!

Leck!

Die Neunzig sind kein Schleck!

Leck!

Das schleckt

nunmal kein Schneck wek!

Leck!

Zorro est arrivé!

Was hat dieser Bodaner Jubilar der Queen Elizabeth voraus?

Villiger v/o Rampass, Heeb v/o Okkult

Das Elsass – Memorial

Niedermorschwihr, ein alter kulinarischer Bodaner-Stützpunkt

Villiger v/o Rampass, Heeb v/o Okkult

Die Taten von Bodaner Füchsen und ihrer Wildhüter im Elsass wurden bereits im Hel- den- und Possenbuch «Nie kehrst du wie-

der…» besungen. Nun führte Grins, der ursprüngliche Initiant der Liebe zu Nieder- morschwihr, einen Kreis von Winterthurer

Bodanern zurück zum Winzer-Hotel de l’Ange und zur Kirche Saint-Gall. Das Gotthardmassiv entsandte einen Sonderbot- schafter des guten Genusses (Klirr), dessen Hirn, dank gesunder Luft, sich auch noch an die Eskapaden der 70er-Jahre erinnern konn- te. Welche emotionale Anfeuerung! Das da- mals angeschraubte Bodaner-Schild ist zwar verschwunden und der Wildschweinbraten nicht mehr im Menu. Immerhin war die En- kelin des früheren Patron Boxler sel. anwe- send und schützte die Schweizer vor Gästen mit Nacht-Kantus-Phobie.

Das getränkekundliche und kulturelle Drei- tage-Programm im Freundeskreis war fabel- haft. Das OK sorgte für eine herausragende Life-Balance: Pro Tag je zwei bis drei kuli- narische und je ein kultureller/spiritueller Höhepunkt in weltberühmten Klöstern, Kir- chen und Museen.

v.r.n.l.: Schwung, Zar’s Arm, Zorro (ohne chapeau), Plausch, Luwal (backside), Schlückli, Rampass.

Gekonntes Posieren der Winterthurer (und Gotthard-) Altherren vor dem Winzerlokal «De L’Ange».

(25)

An einem prächtigen, sonnigen Freitag an- fangs Juli machte sich eine illustre Boda- ner-Schar von Zug, Zürich und St. Gallen nach Schaffhausen auf. Es sollte dabei nicht die obligate Schulreise an den Was- serfall werden, vielmehr lud uns Urchig ein, den Spuren von Ariosto Jones nachzu- gehen. Jones war ein kreativer amerikani- scher Ingenieur und Uhrmacher. 1848 war er auf der Suche nach einem Billiglohnland zur Produktion von Qualitätsuhren für den

heimischen amerikanischen Markt. Dass er ausgerechnet in der Schweiz, sprich in Schaffhausen, fündig wurde, mutet wie eine Ironie der Wirtschaftsgeschichte an.

Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte der International Watch Company, IWC, war gelegt. Die Bodaner-Delegation mit

Urchig, Ara, Chrusli, Jubel, Absturz, Dog- ma, Abt, Semtex, Tabu, Puffer und Teddy genossen eine kundige Führung, durchge- führt von Christian, Urchig's Neo-Schwie- gersohn. Wir liessen es uns nicht nehmen, am Ende in einem Uhrmacherkurs selbst Hand anzulegen und ein Uhrwerk in die Einzelteile zu zerlegen. Aber wie sollten zehn tremorgeplagte Bodaner (der Genuss des letzten Bierchens lag schon einige Stunden zurück) die filigranen Teile wie- der zusammenfügen? Mit aktiver Unter- stützung der anwesenden Uhrmacher hatte es nach einer Stunde auch unser AHP, trotz zahlreicher gegenläufiger Wetten, ge- schafft, die Schrauben wieder an den rich- tigen Stellen zu setzen. Dies war dann auch das Zeichen für einen Wechsel der Lokali- tät. Vom IWC-Hauptgebäude dislozierten

wir durstgeplagt und hungrig in die Ger- berstube. Wir wurden vom Wirt, Antonio Ruotolo, herzlich empfangen, der einem italienischen Spaghetti-Western der sieb- ziger Jahre hätte entsprungen sein können.

Nach einigen Birre Pironi liessen wir uns mit Tagliatelle alla Calabrese, Pulpo, Tag- liata di Manzo und anschliessendem Dolce

verwöhnen. Dabei durfte der hervorragen- de Insoglio aus dem Bolgheri-Gebiet nicht fehlen. Viva l'Italia! Gegen Mitternacht brachen wir nach einem geselligen Abend um einige handwerkliche Erfahrungen rei- cher, dafür um einige Hirnzellen ärmer den Heimweg an. Ein herzliches Danke- schön an Urchig und Christian für die pro- fessionelle Organisation und die grosszü- gige Einladung. Diese herrlichen, spontanen Anlässe machen immer wieder die Würze in unserem Verbindungsleben aus. Zur Nachahmung empfohlen.

Zuger Altherren auf den Spuren von Ariosto Jones

Toni Calabretti v/o Chrusli

Tremorgeplagte Bodanerdelegation - und dennoch äusserst erfolgreich beim Workshop.

Tabu mit einer gewissen Grundskepsis vor Arbeitsaufnahme.

Puffer – jäh aus seiner Konzentration gerissen.

Jubel, der Mann hat den Durchblick.

Semtex – totale Kontrolle oder stille Resignation?

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die »Tigerin«, welche gleichzeitig mit der »kleinen Juniata« ausge- laufen war, passirte um 10 Uhr am Morgen des 1 3. August das Cap York, ohne sich diesem Vorgebirge jedoch nähern

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert die Innenministerkonferenz (IMK) auf, ihr eigenes Ziel nach einem Musterpolizeigesetz, das deutschlandweit für einheitliche Standards

Die Debatte über Polizei in einem digitalen Raum kann auch an der Frage fest gemacht werden, ob das Internet nun ein rechtsfreier Raum ist oder nicht.. Bereits 2010 hatte

Die zusätzlichen Aufgaben für die Strafjustiz durch eine künftig massiv aufgestockte Polizei sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.“ Da müsse sich der Richterbund aber nicht

16 8 – 2017 DEUTSCHE POLIZEI Gleich nach der „Wende“ haben wir erkannt, dass es wichtig ist, sich als Tarifbeschäftigte zu organisieren, sich zusammenzutun, um nicht schutzlos

• die aber auch für die Polizistinnen und Polizisten, für die Angestellten, für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Polizei reklamiert, dass die gemeinsame Arbeitsleistung für

Dezember 2004 dahingehend geäussert, dass er der Verwaltung einen Projektauftrag erteilt hat, der „eine Gesamtplanung der Einsatzzentralen für Polizei, Sanität und

Es kann aber sein, dass Personen, die in der Nacht eine Anzeige machen möchten, bei nicht dringenden Fällen gebeten werden, sich am nächsten Tag auf dem Polizeiposten zu