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Gutes BauchgefühlBarmherzige Brüder St. Veit/Glan

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Gesundheit

&

Lebenshilfe Darm-Gesundheit

Gutes Bauchgefühl

Barmherzige Brüder St. Veit/Glan Pro Jahr erkrankt rund einer von 2.000 ÖsterreicherInnen an Darmkrebs, ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko dafür deutlich an. Doch wer auf einen gesunden Lebensstil achtet und die Untersuchungen zur Früherkennung wahrnimmt, kann der Erkrankung gut vorbeugen, betont die Internistin Oberärztin Dr. Ute Enökl-Tomantschger.

V O N K A T J A K O G L E R

„Wir müssen uns unserem Schicksal nicht einfach ergeben, sondern haben mehr Ein- fluss, als uns bewusst ist“, weiß die Fach- ärztin für Innere Medizin und Onkologin Oberärztin Dr. Ute Enökl-Tomantschger vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan. Denn nur ein Teil der Krebs- erkrankungen ist auf eine genetische Veran- lagung zurückzuführen. Zwei Drittel werden durch den Lebensstil begünstigt: unausge- wogene Ernährung, Rauchen und Bewegungs- mangel sind dabei die wichtigsten Faktoren.

Bei Darmkarzinomen könnten vier von hundert durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.

Risiko mit Ernährung senken

Jede Krebserkrankung fängt klein an – mit einer einzigen Zelle, die sich den Kontroll- mechanismen des Körpers entzieht und be- ginnt, sich ohne „Befehl von oben“ zu teilen.

Die entstandene Zellgruppe zwingt die Nach- barzellen, sie vor dem Immun system zu schützen und bildet eigene Blutgefäße, um sich zu versorgen. Das funktioniert beson- ders gut, wenn im Körper ein chronischer Entzündungszustand herrscht. „Hier kommt die Ernährung ins Spiel, insbesondere durch Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzen- inhaltsstoffe und Ballaststoffe“, so Oberärztin Enökl-Tomantschger. Ballaststoffe nähren die Darmflora und wirken im Rahmen ihrer Verarbeitung im Darm auch entzündungs- hemmend. Omega-3-Fettsäuren haben eben- solche Eigenschaften. Gleichzeitig muss aber die Zufuhr an den entzündungsfördernden

Omega-6-Fettsäuren gesenkt werden. Optima- lerweise sollte das Verhältnis dieser Fettsäuren ausgeglichen sein. In einer typisch westlichen Ernährung nehmen wir aber etwa 20 Mal mehr Omega-6- als Omega-3-Fettsäuren auf.

Damit wird eine latente Entzündung gefördert.

Auch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die im Obst und Gemüse enthalten sind, haben zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen.

„Wie erst in den vergangenen Jahren er- forscht wurde, haben diese Substanzen zum Teil epigenetische Wirkungen. Das bedeutet, sie können gewisse Gene in Körperzellen an- und ausschalten, wirken also indirekt auf unser Erbgut“, erklärt die Fachärztin für Innere Medizin. „Ein hochinteressantes Forschungsfeld, das zeigt, dass wir unseren Genen nicht hilflos ausgeliefert sind.“

Intervallfasten gegen den Krebs

Intensiv wurde in den vergangenen Jahren der Einfluss von Fastenperioden auf die Entzündungsaktivität im Körper erforscht.

Jede Nahrungsaufnahme, so die St. Veiter Ärztin, bedeute für den Körper auch Stress.

Nahrungspausen ermöglichen es den Zellen, Reparaturmechanismen in Gang zu setzen und „altes“ Material zu entsorgen. „In der Naturheilkunde würde man das als Entschla- cken bezeichnen, in der Wissenschaft als Autophagie.“ Ein sehr wichtiger und sinnvoller Prozess, den wir nutzen sollten. Längere Fas- tenphasen waren in der Menschheitsgeschich- te eher die Regel als die Ausnahme, sodass unser Stoffwechsel darauf ausgerichtet ist.

Längere Fasten- phasen waren in der Menschheits-

geschichte eher die Regel als die Ausnahme, sodass unser Stoff- wechsel darauf ausgerichtet ist.

Dr. Ute Enökl- Tomantschger ist Oberärztin an der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan.

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Darm-Gesundheit

Fotos: HF-Pictures, ClipDealer

„Gut im Alltag umsetzbar ist Intervall fasten durch das Auslassen von Frühstück oder Abendessen, sodass eine Nahrungspause von 16 Stunden erreicht wird“, rät die Ärztin.

Vorsorge nicht aufschieben

Mindestens alle zehn Jahre sollte eine Kolo- skopie durchgeführt werden. Zusätzlich sollte im Rahmen der jährlichen Vorsorge- unter suchung ein Stuhltest auf Blut gemacht werden. Die rechtzeitige Entfernung von Darm polypen hilft, die Entstehung eines Tumors zu verhindern. 

Nur ein Teil der Krebs- erkrankungen ist auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen. Zwei Drittel werden durch den Lebensstil begünstigt.

Vorbeugen durch richtige Ernährung

Mit der richtigen Ernährung kann man einer Krebserkrankung vorbeugen:

Essen Sie bunt! Verschiedenfarbiges Obst und Gemüse enthält unterschiedlichste sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Ballaststoffe.

Fett ist nicht automatisch „böse“!

Leinsamen, Nüsse, pflanzliche Öle wie Lein-, Oliven- und Rapsöl sowie Fisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren und sollten häufig genossen werden.

Werden Sie satt! Linsen, Bohnen, Kicher- erbsen sowie Salate und Sprossen sättigen und füttern außerdem unsere Darmflora.

Verzichten Sie auf Fertigmahlzeiten!

Sie füttern durch die Mischung aus Industrie fett, Zucker und Salz sowie künst- lichen Geschmacksstoffen bestenfalls das Belohnungszentrum im Gehirn und machen Hunger auf mehr.

Essen Sie selten Fleisch! Geflügel aus biolo- gischer Haltung ist dabei die beste Wahl.

Reduzieren Sie Salz! Würzen Sie mit unter- schiedlichsten Kräutern und Gewürzen und erst ganz am Ende mit wenig Salz.

Geben Sie Ihrer Darmflora täglich einen besonderen Leckerbissen! Dazu zählen fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, aber auch milchsauer vergorenes Gemüse wie Sauerkraut.

Gönnen Sie Ihrem Körper regelmäßig Ess- pausen! Wenn mindestens 16 Stunden nichts gegessen wird, wird die Entgiftung gefördert.

Bewusster Genuss muss sein! Dunkle Schoko lade enthält die wertvollen sekun- dären Pflanzeninhaltsstoffe der Kakaobohne.

Inhaltsstoffe aus dem grünen Tee haben bereits den Weg in die Krebsforschung gefunden, und schwarzer Kaffee hat krebs- hemmende Wirkungen gezeigt.

Mit gesunder Ernährung kann man das Darmkrebs-Risiko minimieren.

Referenzen

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