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Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahre 2004 | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Schweizer Volkswirtschaft

63 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2005

Kontingente

Seit 2002 muss der Bundesrat nicht mehr wie bis anhin alle zwei Jahre bei der Festset- zung der jährlichen kantonalen Bewilligungs- kontingente die gesamtschweizerische Zahl dieser Kontingente herabsetzen, sondern kann sie im Rahmen einer obersten Grenze von 1500 Einheiten unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen und staatspolitischen Interessen des Landes nach seinem Ermessen bestimmen. Er hat sie auf 1400 Einheiten fest- gelegt.

Mit den genannten Lockerungen und der im Jahre 1996 eingeführten so genannten

Pool-Lösung konnte der konstante Kontin- gentsmangel in den Kantonen Tessin, Waadt und Wallis wesentlich gemildert werden. Wie bis anhin kann ein Kanton die im laufenden Jahr nicht gebrauchten Kontingentseinheiten auf das darauf folgende Jahr übertragen. Ende Oktober des zweiten Jahres fallen diese aber an den Bund zurück und können auf Gesuch einem Kanton zugeteilt werden, wenn dieser sein Kontingent des laufenden Jahres bereits aufgebraucht hat. Es darf ihm aber höchstens die Hälfte seines ordentlichen Kontingents zusätzlich zugesprochen werden. Zusätzliche Einheiten aus dem Kontingent 2004 bean- spruchten nur die Kantone Wallis und Waadt.

Vom gesamtschweizerischen Kontingent von 1400 Einheiten wurden insgesamt 1362 bewilligt (2003: 1315), was einer Ausschöp- fung von 97% entspricht.

Die Ausschöpfung der Kontingente stimmt in einem bestimmten Jahr mit den erteilten Bewilligungen nicht unbedingt überein. Die Zahl der erteilten Bewilligungen kann insge- samt oder auch nur in einzelnen Kantonen etwas höher als das Jahreskontingent liegen, dies aus zwei Gründen: Erstens sind die Kon- tingentseinheiten, die in einem Jahr nicht ge-

Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahre 2004

Im Jahr 2004 wurden für den Er- werb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland etwas mehr Bewilligungen erteilt als im Vor- jahr. Die Zahl der tatsächlich er- folgten Erwerbe durch Ausländer ist etwas tiefer als im Vorjahr; die bewilligte Fläche ist etwas höher.

Es wurden 1397 Handänderungen im Grundbuch eingetragen. Nach Abzug der von Schweizern zurück- gekauften und unter Ausländern übertragenen Grundstücke ergibt sich ein Nettozuwachs von 866 Ferienwohnungen. Eine vergleich- bare Entwicklung scheint sich für das Jahr 2005 abzuzeichnen.

Gertrud Zinniker Sektion Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, Bundesamt für Justiz (BJ), Bern

Kontingente Ausgeschöpfte Kontingente Ausschöpfung in %

2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Grafik 1

Entwicklung der Kontingentsausschöpfung, 1985–2004

Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft

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braucht werden, auf das folgende Jahr über- tragbar, und zweitens können in früheren Jahren erteilte Grundsatzbewilligungen (Zu- sicherungen von Bewilligungen an Verkäufer) auch später noch über einen bestimmten Zeit- raum ausgeschöpft werden. Im langjährigen Durchschnitt wurden die Kontingente nur zu etwa 75% ausgeschöpft (vgl. Grafik 1).

Bewilligungen

2004 wurden in der Schweiz 1874 Bewilli- gungen für den Erwerb von Ferienwohnungen erteilt (im Vorjahr 1677). Der Grossteil der Bewilligungen erfolgte in den Kantonen Wal- lis (785), Waadt (348), Graubünden (302), Tessin (240) sowie Bern (130); vgl. hierzu Grafik 2.

Handänderungen

Die Handänderungsstatistik gibt im Un- terschied zur Bewilligungsstatistik Aufschluss über die tatsächlich ausgeübten Erwerbsge- schäfte. Im langjährigen Durchschnitt führen etwa 85% aller Bewilligungen zu einem Grundbucheintrag. Die Differenz zwischen der Handänderungs- und der Bewilligungs-

VS VD TI GR SG FR GL NW OW SZ UR LU BE 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

Anzahl

Bewilligungen Handänderungen

Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft Grafik 2

Bewilligungen und Handänderungen von Ferienwohnungen, 2004 (CH Total Bewilligungen: 1874; CH Total Handänderungen: 1397) 2004 wurden in der Schweiz 1874 Bewilligun-

gen für den Erwerb von Ferienwohnungen er- teilt. Dies sind 197 mehr als im Vorjahr. Der Nettozuwachs liegt nach Abzug der von Schwei- zern zurückgekauften und unter Ausländern übertragenen Grundstücke allerdings um 57 tiefer als 2003.

Bild: Keystone

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statistik ergibt sich, weil zwischen der Ertei- lung einer Bewilligung und dem Eintrag im Grundbuch in der Regel mehrere Monate verstreichen und die Statistik auf die Hand- änderungen des erhobenen Jahres abstellen muss. Weiter kann es vorkommen, dass die Ausländer auf den Erwerb verzichten.

Im Jahre 2004 war die Zahl der Handände- rungen für Ferienwohnungen mit 1397 etwas tiefer als im Vorjahr (1502). Am meisten Ein- tragungen in das Grundbuch wurden in den klassischen Fremdenverkehrskantonen ver- zeichnet: Wallis 715, Graubünden 295, Tessin 122, Waadt 148 und Bern 73 (vgl. Grafik 2).

Die Aufteilung der Handänderungen nach der Nationalität der Erwerberinnen und Erwerber hat sich kaum geändert. Einen Überblick hier- zu vermittelt Grafik 3.

Nettozuwachs

Um den Nettozuwachs von ausländischem Ferienwohnungseigentum in der Schweiz zu berechnen, sind vom Total der Handänderun- gen einerseits die Rückerwerbe durch Schwei- zerinnen und Schweizer und zusätzlich die Veräusserungen von Ausländern an Ausländer in Abzug zu bringen. Für das Jahr 2004 ergibt dies nach Abzug von 338 Übertragungen zwi- schen Ausländern und 193 Rückübertragun- gen an Schweizerinnen und Schweizer einen Nettozuwachs von 866 Ferienwohnungen.

Flächenmässig macht dies rund 27 (Vorjahr 25) Hektaren aus. Detaillierte Angaben mit der Verteilung auf die Kantone können der

Tabelle 1 entnommen werden.

Kasten 1

Statistik über den Erwerb von Ferienwohnungen

Ferienwohnungen können nur in Kantonen erwor- ben werden, welche dazu eine entsprechende Rechts- grundlage eingeführt haben. Zurzeit sind das 16 Kan- tone, wobei nur in etwa der Hälfte davon auch tatsäch- lich eine Nachfrage besteht.

Erhoben werden folgende Daten: Die Anzahl der er- teilten Bewilligungen, die tatsächlich ausgeführten Handänderungen, die Fläche der Grundstücke, die Staatsangehörigkeit der Erwerberinnen und Erwerber sowie die Anzahl der Veräusserungsgeschäfte zwischen Ausländern und der Rückerwerbe durch Schweizer. Da- durch lässt sich der jährliche Nettozuwachs gesamt- schweizerisch und aufgeteilt auf die Kantone auswei- sen. Zusätzlich ausgewiesen wird die Ausschöpfung der Kontingente.

Deutschland Frankreich Italien Liechtenstein Österreich Belgien Grossbritannien

Niederlande Übriges Europa USA

Sowjetunion (ehemalige) Israel

Übriger Naher Osten Übrige Länder

Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft Grafik 3

Handänderungen nach Nationalität der Erwerber, 2004 (Total Handänderungen 2004: 1397)

Kanton Total Handänderungen Rückerwerb Nettozuwachs

Handänderungen zwischen Ausländern durch Schweizer

Anzahl Fläche in m2 Anzahl Fläche in m2 Anzahl Fläche in m2 Anzahl Fläche in m2

Bern 73 22932 11 2911 3 520 59 19501

Luzern 1 710 0 0 1 710

Schwyz 3 775 1 250 1 54 1 471

Obwalden 12 3640 2 340 1 25 9 3275

Nidwalden 5 2408 1 487 2 320 2 1601

Glarus 3 696 1 160 1 108 1 428

Freiburg 15 12531 5 3212 17 7187 -7 2132

St. Gallen 5 1695 1 180 9 2044 -5 -529

Graubünden 295 71772 60 12025 99 25662 136 34085

Tessin 122 40542 29 7885 1 160 92 32497

Waadt 148 54152 40 12202 12 3016 96 38934

Wallis 715 198399 187 48952 47 13747 481 135700

Schweiz 1397 410252 338 88604 193 52843 866 268805

Tabelle 1

Nettozuwachs an ausländischem Grundeigentum, 2004

Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft

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