• Keine Ergebnisse gefunden

Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Ultrakompakter Photodetektor

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Ultrakompakter Photodetektor"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

Seite 1 / 3

Ein plasmonischer Detektor, der direkt an einen Silizium-Lichtwellenleiter angekoppelt ist und weniger als ein Mikrometer groß ist, wurde am KIT entwickelt. (Grafik: KIT)

Der Datenverkehr wächst weltweit. Glasfaserkabel transportie- ren die Informationen mit Lichtgeschwindigkeit über weite Ent- fernungen. An ihrem Ziel müssen die optischen Signale jedoch in elektrische Signale gewandelt werden, um im Computer ver- arbeitet zu werden. Forscher am KIT haben einen neuartigen Photodetektor entwickelt, dessen geringer Platzbedarf neue Maßstäbe setzt: Das Bauteil weist eine Grundfläche von weniger als einem Millionstel Quadratmillimeter auf, ohne die Datenüber- tragungsrate zu beeinträchtigen, wie sie im Fachmagazin Optica nun berichten. (DOI: 10.1364/OPTICA.3.000741)

Die neuentwickelten Photodetektoren, die weltweit kleinsten Pho- todetektoren für die optische Datenübertragung, eröffnen die Mög- lichkeit, durch integrierte optische Schaltungen die Leistungsfähigkeit optischer Kommunikationssysteme erheblich zu steigern, denn sie lassen sich platzsparend in großen Stückzahlen auf optischen Chips integrieren. Experimentell haben die Forscher einen Datendurchsatz von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde erreicht. „Mit diesem Bauteil lässt sich der Inhalt einer kompletten DVD in einem Bruchteil einer Se- kunde übertragen“, erläutert der Physiker Sascha Mühlbrandt vom KIT, der die Arbeiten am Institut für Mikrostrukturtechnik und am Insti- tut für Photonik und Quantenelektronik durchgeführt hat. Diese Ge- schwindigkeit könne sogar noch weiter erhöht werden. „Es handelt

Ultrakompakter Photodetektor

Weltweit kleinster Photodetektor für die optische Datenübertragung / Veröffentlichung in Fach- zeitschrift Optica

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis PKM – Themenscout Tel.: +49 721 608 41956 Fax: +49 721 608 43658 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 109 | afr | 27.07.2016

(2)

Seite 2 / 3

Presseinformation Nr. 109 | afr | 27.07.2016

sich um den bisher kleinsten Detektor, der diese Datenrate erreicht;

er ist hundert Mal kleiner als ein konventioneller Photodetektor“, so Mühlbrandt. Den als PIPED (plasmonic internal photoemission detec- tor) bezeichneten Hochgeschwindigkeits-Photodetektor stellt Mühl- brandt als Erstautor gemeinsam mit Kollegen des KIT und der ETH Zürich in der Fachpublikation Optica unter dem Titel „Silicon-Plasmo- nic Internal-Photoemission Detector for 40 Gbit/s Data Reception“

vor.

Ein besonderer Vorteil der verringerten Baugröße ist, dass der Pho- todetektor mit elektronischen Komponenten auf demselben CMOS- Chip integriert werden kann: „Die Einführung neuartiger plasmoni- scher Bauelemente für die Hochgeschwindigkeitsübertragung von In- formation zwischen elektronischen Chips im Rechner bietet techni- sche Möglichkeiten, die die Vorteile elektronischer und optischer Bau- elemente verbinden und dies bei vergleichbarer oder besserer Über- tragungsgeschwindigkeit“, sagt Projektkoordinator Professor Manfred Kohl vom Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT. Entwickelt wurde der Photodetektor im Zuge des Projekts NAVOLCHI (Nano Scale Dis- ruptive Silicon-Plasmonic Platform for Chip-to-Chip Interconnection).

Das KIT wurde im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm auf dem Ge- biet der Informations- und Kommunikationstechnologien während der dreijährigen Projektlaufzeit mit rund 500.000 Euro gefördert.

Der leistungsstarke Photodetektor nutzt sogenannte Oberflächen- Plasmon-Polaritonen, hochkonzentrierte elektromagnetische Wellen an metallisch-dielektrischen Grenzflächen, um Optik und Elektronik auf kleinstem Raum zu vereinen. „Diese neue Klasse der plasmoni- schen Wandler beruht auf dem Mechanismus, durch den der Pho- tostrom erzeugt wird, nämlich der direkten Signalwandlung an metal- lischen Grenzflächen bei optischen Frequenzen. Dieser Prozess ist bekannt als interne Photoemission“, sagt Mühlbrandt. Um die Absorp- tion von Licht und dessen Umwandlung in elektrische Signale effizient zu gestalten, werden Ladungsträger an einem Titan-Silizium-Über- gang erzeugt und an einem weiteren Gold-Silizium-Übergang aufge- nommen. Die hohe Geschwindigkeit erreicht der Detektor durch seine spezielle Geometrie: Die beiden Metall-Silizium Übergänge sind we- niger als 100 Milliardstel Meter voneinander entfernt.

Die Forscher sehen das PIPED-Konzept nicht nur als wesentlich für zukünftige optische Datenübertragungssysteme an, sondern auch als Schlüsselkomponente für die drahtlose Datenübertragung. „Der neu- artige Ansatz zur Detektion optischer Signale macht es möglich, elektromagnetische Signale mit Bandbreiten im Terahertz-Bereich zu erzeugen und zu detektieren“, sagt Professor Christian Koos vom KIT, Sprecher der Helmholtz International Research School of Terat- ronics (HIRST), die sich am KIT mit der Fusion photonischer und

(3)

Seite 3 / 3

Presseinformation Nr. 109 | afr | 27.07.2016

elektronischer Verfahren zur ultraschnellen Signalverarbeitung be- fasst. „Plasmonische Bauteile könnten in der drahtlosen Hochge- schwindigkeitskommunikation Verwendung finden und dort Übertra- gungsraten bis zu 1 Terabit pro Sekunde möglich machen.“ Gefördert und unterstützt wurde die Forschung an PIPED auch durch den ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats EnTeraPIC, durch die am KIT angesiedelte Helmholtz International Research School for Teratronics (HIRST), an der die Disziplinen Physik, Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau zusammenarbeiten, sowie durch die Hochtechnologieplattform „Karlsruhe Nano-Micro-Facility“ (KNMF) am KIT.

S. Mühlbrandt, A. Melikyan, T. Harter, K. Köhnle, A. Muslija, P. Vin- cze, S. Wolf, P. Jakobs, Y. Fedoryshyn, W. Freude, J. Leuthold, C.

Koos, M. Kohl: Silicon-Plasmonic Internal-Photoemission Detector for 40 Gbit/s Data Reception. Optica. DOI: 10.1364/OPTICA.3.000741, https://www.osapublishing.org/optica/abstract.cfm?uri=optica-3-7- 741

Information zu NAVOLCHI:

http://www.imt.kit.edu/projects/navolchi/

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mis- sion. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingeni- eurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Eu- ropas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Forscher des KIT und der ETH haben nun einen plasmonischen MZM mit nur 12,5 Mikrometern Länge entwickelt, der digitale elektrische in optische Signale mit einer Rate von

Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten von Pavel Levkin gehören die Erforschung von Zell-Oberflächen-Interaktionen, die Entwicklung von biofunk- tionalen Materialien und

Alle Interessierten, insbesondere auch Schülerinnen und Schüler, sind zu der vom ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwis- senschaft und Studium Generale koordinierten

Hans- Christoph Wirth, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Christof Barklage, Vorsitzender der

Einen öffentlichen Vortrag über „Vulkan-Magma-Systeme – die Sicht der Wissenschaft und die der Öffentlichkeit“ hält Profes- sor Hans-Ulrich Schmincke vom GEOMAR

Mit einem Langstreckendemonstrator konnte bereits eine Distanz von über einem Kilometer überbrückt werden, der vom Karlsruher Institut für Technologie zwischen

Damit lässt er sich gezielt in optomechanischen Schaltungen für Anwendungen in der Sensorik, der Fluoreszenz-Bildgebung oder für neuartige optische Messmethoden in der

Das baden- württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert die KSN im Programm „Stärkung des Bei- trags der Wissenschaft für eine