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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Nature: kompakte, optische Datenübertragung

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Mit sogenannten Eye-Diagrammen wird die Qualität der elektro-optischen Modulato- ren geprüft. Bild: (C. Haffner/ETH)

Um Daten schneller und energieeffizienter zwischen elektroni- schen Chips auszutauschen, sind kompakte optische Übertra- gungsmöglichkeiten von großem Interesse. Ein Bauteil dazu ist der Mach-Zehnder-Modulator (MZM), der elektronische in opti- sche Signale konvertieren kann. Forscher des KIT und der ETH haben nun einen plasmonischen MZM mit nur 12,5 Mikrometern Länge entwickelt, der digitale elektrische in optische Signale mit einer Rate von bis zu 108 Gigabit pro Sekunde konvertiert, und diesen im Fachmagazin Nature Photonics vorgestellt.

(DOI 10.1038/nphoton.2015.127)

„Gerade bei der Übertragung von Daten zwischen Computerchips bieten optische Technologien ein enormes Potential“, erklärt Man- fred Kohl vom KIT. In dem von ihm geleiteten EU-Projekt NAVOL- CHI, Nano Scale Disruptive Silicon-Plasmonic Platform for Chip-to- Chip Interconnection, wurde der plasmonische Modulator (ein elek- trooptischer Wandler) entwickelt, der dem aktuellen MZM zugrunde liegt. „Kompakte, optische Sende- und Empfangseinheiten könnten die Geschwindigkeitsgrenzen heutiger Elektronik durchbrechen und helfen die Engpässe in den Datenzentren abzuschaffen.“

In der aktuellen Veröffentlichung wird ein MZM vorgestellt, der nur 12,5 Mikrometer lang ist, also etwa ein Zehntel der Dicke eines Haa-

Nature: kompakte, optische Datenübertragung

Bauteil für energieeffiziente optische Kommunikation zwischen Silizium-Chips in Nature Photo- nics vorgestellt / Mikrometergroßes Bauteil konvertiert schnell elektrische in optische Signale

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis PKM – Themenscout Tel.: +49 721 608 41956 Fax: +49 721 608 43658 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 085 | kes | 28.07.2015

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res. Er besteht aus zwei Armen, in denen sich je ein elektro- optischer Modulator befindet. Jeder Modulator besteht aus einem Metall-Isolator-Metall-Wellenleiter mit einem rund 80 Nanometer breiten mit elektro-optischem Kunststoff gefüllten Spalt und Gold- Seitenwänden, die zugleich als Elektroden funktionieren. An den Elektroden liegt eine Spannung an, die im Takt der digitalen Daten moduliert wird. Der elektro-optische Kunststoff ändert seinen Bre- chungsindex in Abhängigkeit von der Spannung. Wellenleiter und Koppler aus Silizium führen die beiden Anteile eines aufgespaltenen Lichtstrahls zu den Spalten oder davon weg.

Die Lichtstrahlen der Wellenleiter regen im jeweiligen Spalt elektro- magnetische Oberflächenwellen, sogenannte Oberflächen- Plasmonen an. Durch die am Kunststoff anliegende Spannung wer- den die Oberflächenwellen moduliert. Die Modulation erfolgt in bei- den Spalten unterschiedlich aber kohärent, da dieselbe Spannung mit unterschiedlicher Polung angelegt wird. Nach Durchlaufen der Spalte treten die Oberflächenwellen zunächst als modulierte Licht- strahlen in die Ausgangs-Lichtwellenleiter ein und werden danach überlagert. Als Ergebnis erhält man einen Lichtstrahl in dessen Stärke (Amplitude) die digitale Information codiert wurde.

Im Experiment arbeitet der MZM zuverlässig im gesamten Spektral- bereich der Breitband-Glasfaser-Netzwerke von 1500 – 1600 Na- nometer bei einer elektrischen Bandbreite von 70 Gigahertz mit Datenströmen von bis zu 108 Gigabit pro Sekunde. Die hohe Modu- lationstiefe folgt aus der hohen Fertigungsgenauigkeit der Silizium- Technologie. Der MZM lässt sich mit weitverbreiteten CMOS- Verfahren aus der Mikroelektronik herstellen und damit leicht in aktuelle Chiparchitekturen integrieren.

Derzeit werden in Deutschland rund 10 Prozent des Stromes durch Informations- und Kommunikationstechnologien verbraucht, etwa durch Computer und Smartphones beim Nutzer, aber auch durch die Server in großen Rechenzentren. Da der Datenverkehr ex- ponentiell anwächst, bedarf es neuer Ansätze, die den Durchsatz steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch dämpfen. Plasmoni- sche Bauteile könnten hier einen entscheidenden Beitrag liefern.

Ziel des EU-Projekts NAVOLCHI ist es, die Interaktion von Licht und Elektronen in Metalloberflächen auszunutzen, um neuartige Bauteile für die optische Datenübertragung zwischen Chips zu entwickeln.

Das Projekt wird im siebten Forschungs-Rahmenprogram der EU gefördert und verfügt über ein Budget von 3,4 Millionen Euro.

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Presseinformation Nr. 085 | kes | 28.07.2015

Weitere Informationen zum Projekt NAVOLCHI:

http://www.imt.kit.edu/projects/navolchi

Pressemeldung zum elektro-optischen Wandler:

http://www.kit.edu/kit/pi_2014_14701.php

All-plasmonic Mach-Zehnder modulator enabling optical high-speed communication at the microscale, C. Haffner et al., nature photonics AOP, DOI 10.1038/nphoton.2015.127

www.nature.com/nphoton/index.html

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbst- ständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein- schaft. Seine Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen For- schungs- und Lehreinrichtungen Europas.

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

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