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Grundlagenunters. z. Wachstum u. z. Eigenschaften von Cu(In,Ga)Se2-Schichten (2003) - PDF ( 176 KB )

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(1)

Grundlagenuntersuchungen zum Wachstum und zu

Eigenschaften von

Cu(In,Ga)Se 2 -Schichten

Module und Solarzellen auf der Basis von Cu(In,Ga)Se2, kurz CIGS genannt, haben ein sehr hohes Wirkungsgrad- und Entwicklungsniveau erreicht. CIGS-Solarzellen sind der- zeit im Stadium der Markteinführung. Allerdings sind mit der Produktion immer noch hohe Kosten und ein hohes Risiko verbunden. Neue Ansätze für eine kostengünstige Produktion durch die Material- und Energieersparnis sowie durch die Verkürzung der Prozesszeiten des Durchsatzes und des Wirkungsgrades sind daher unumgänglich.

Die Entwicklungen am IPE (Institut für Physikalische Elektronik) der Universität Stuttgart sind dem Ziel, einen Wirkungsgrad von 20 % zu erreichen, sehr nahe. Die neue- sten Ergebnisse demonstrieren das große Entwicklungs- potenzial dieses Solarzellentyps, nicht nur bezüglich des Wirkungsgrades, sondern auch bezüglich des Materialver- brauchs, der Prozesszeiten und der Verwendung kosten- günstiger Substrate. Die Forschungsarbeiten am IPE sollen dieses Entwicklungspotenzial im Labormaßstab ausschöp- fen und damit die Voraussetzungen für erfolgreiche Weiter- entwicklungen schaffen. Die technologische Ausstattung erlaubt grundlegende Materialuntersuchungen für Solar- zellen auf höchstem Wirkungsgradniveau, das bei Standard- zellen am IPE über 16 % liegt. Grundlagenuntersuchungen am IPE verfolgen zum einen das Ziel bis an die Wirkungs- gradgrenzen des CIGS-Solarzellensystems vorzustoßen und zum andern die Möglichkeiten des Materials bezüglich der

Optimierung des Herstellungsprozesses auszuschöpfen. 213 H.W. Schock

G. Hanna K. Orgassa T. Schlenker J.H. Werner Universität Stuttgart hans-werner.schock@

hmi.de

(2)

Die folgenden Ergebnisse sind aus dem breiten Spektrum von Grundlagenuntersuchungen am IPE herausgegriffen.

Sie betreffen Fragestellungen des Wachstums der Absor- berschichten und deren für die Solarzellen wichtigen opti- schen Eigenschaften.

Entscheidend für Schichten mit geringer Defektdichte ist ein gleichmäßiges Wachstum mit homogener Nukleaktions- dichte. Insbesondere bei geringen Schichtdicken ist die Kontrolle des Wachstumsprozesse eine wichtige Vorrauset- zung für die Herstellung von Schichten mit guter Qualität.

Abb. 1zeigt Rasterelektronenmikroskop-Bilder der frühen Wachstumsphase von CIGS-Schichten auf gesputtertem Mo bei verschiedenen Aufdampfraten.

Die hellen Flecken sind CIGS-Keime, die dunklen ovalen Strukturen zeigen die Morphologie der Mo-Oberfläche.

Die Keimdichte sinkt mit kleinerer Aufdampfrate und stei- gender Substrattemperatur. Aus der Auswertung dieser Aufnahmen lassen sich Daten über den grundlegenden Wachstumsprozess gewinnen. Abb. 2zeigt die aus Raster- 214

Abb. 1

Rasterelektronenmikroskop-Bilder der Nukleation von CIGS auf gesputterten Mo-Schich- ten bei konstanter Substratemperatur TSub= 550°C und verschiedenen Aufdampfsraten R (a) R = 8.2 Ås-1, (b) R = 3.0 Ås-1, (c) R = 1.2 Ås-1, (d) R = 0.6 Ås-1

Abbildung 1:

250 nm

(a) (b) (c) (d)

(3)

elektronenmikroskopbildern abgeleiteten Keimdichten bei konstanter Substrattemperatur und variabler Rate.

Die durchgezogene Linie beschreibt homogene Nuklea- tion. Die Fehlerbalken entsprechen den Standardab- weichungen der Keimdichten. Obwohl sich gesputterte und aufgedampfte Mo-Schichten strukturell stark unter- scheiden, ändert sich das Nukleationsverhalten kaum.

Im Rahmen dieser Arbeiten konnten Solarzellen mit einer Schichtdicke unter 0.5 µm und Wirkungsgrade um 11 % hergestellt werden.

Ein besonders wichtiger Aspekt für die Herstellung von CIGS-Absorberschichten für Solarzellen ist die Wirkung von Na auf die Eigenschaften der Schichten.

Nur mit Na können CIGS-Schichten mit guter elektroni- scher Qualität hergestellt werden. Die Verteilung von Na zwischen CIGS- und Mo-Schicht bestimmt neben der von der Na-Quelle (z. B. NaF-Precursor-Schicht oder Na aus dem Glas) eingebrachten Gesamtmenge an Na den end- gültigen Na-Gehalt in der CIGS-Schicht. Dabei spielt

die Mo-Schicht eine zentrale Rolle. 215

Abbildung 2:

Aus Rastermikroskop- bildern abgeleitete Keimdichten bei konstan- ter Substrattemperatur TSubin Abhängigkeit von der Aufdampfrate. Die durchgezogene Linie beschreibt homogene Nukleation. Mit größeren Aufdampfraten erhöht sich die Keimdichte.

0 2 4 6 8

1500

1000

500

0

Keimdichte n [µm-2]

Aufdampfrate R [Ås-1]

Substrate:

e-- Strahl verd. Mo TSub= 550 °C

gesputtertes Mo

(4)

Die Untersuchung in Abb. 3zeigt, dass sich Na unabhän- gig von der Diffusionsrichtung gleichmäßig in der Mo- Schicht verteilt. Deshalb hat die Na-Diffusion in der Mo- Schicht keinen Einfluss auf die Na-Verteilung zwischen beiden Schichten. Im Gegensatz dazu ist die Speicherka- pazität der Mo-Schicht für Na ein relevanter Parameter für die Na-Verteilung zwischen CIGS- und Mo-Schicht. Unter normalen Prozessbedingungen wird ca. fünfmal mehr Na in der Mo-Schicht gespeichert als in der CIGS-Schicht, bis die Mo-Schicht mit Na gesättigt ist. Das bedeutet, dass eine größere Speicherkapazität der Mo-Schicht zu einer kleineren Na-Konzentration der CIGS-Schicht führt, wenn die Gesamtmenge an Na konstant bleibt. Wenn die Mo- Schicht mit Na gesättigt ist, bewirkt eine weitere Erhöhung des gesamten Na-Gehalts nur noch eine Erhöhung der Na-Konzentration in der CIGS-Schicht, wie Abb. 4zeigt.

Die Herstellung von Solarzellen mit dünnen Absorber- schichten erfordert die Optimierung der Zelle als optisches System. Die Ausbreitung des Lichts in jedem homogenen Material wird durch den komplexen Brechungsindex ñ = n – ik beschrieben, wobei der Brechungsindex n und 216

Abbildung 3:

Verlauf der Na-Konzen- tration in einer mit zwei Durchläufen gesputterten Doppelschicht. Na verteilt sich in der Mo-Schicht unabhängig von der Lage der Na-Quelle. Die Kon- zentration im Mo ist von der lokalen Speicher- fähigkeit der Schicht abhängig.

107 106 105 104 103 102

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 keine Na Versorgung

Mo Doppelschicht Na aus Dotierschicht

Tiefe [µm]

Na SIMS Signal [1/s]

Na aus Glas

NA BariereGlas (In,Ga)2Se3

(5)

der Extinktionskoeffizient k als optische Konstanten des Material bezeichnet werden. Diese Größen bestimmen insbesondere die optische Reflektion an den Oberflächen und Grenzflächen der Schichten und die Lichtabsorption in den Schichten. Daten über die optischen Konstanten von CIGS liegen in der Literatur bereits vor, allerdings fehlt ein geschlossener Datensatz für Dünnschichten des Legie- rungssystems Cu(Ga,In)Se2.

Diese Daten sind Vorrausetzung für eine zuverlässige Be- schreibung und Modellierung der Bauelemente. Relevante Daten lassen sich nur mit den dafür geeigneten Methoden gewinnen, d. h. sowohl die Proben als auch das Messver- fahren müssen möglichst nahe an die Eigenschaften der Schichten in Solarzellen und die Betriebsbedingungen bei Sonnenbestrahlung herankommen. Ausgangsmaterialien für die Messungen sind daher Dünnschichten aus laufen- dem Herstellungsprozess. Aus den Messungen der Trans- mission und Reflexion bei senkrechtem Einfall und den dazu gehörigen Auswertungen entstand ein vollständiger Datensatz für das gesamte Cu(In,Ga)Se2-Legierungssystem.

217 Abbildung 4:

Na-Konzentration in a) (In,Ga2)Se3Mo und b) CIGS-Mo-Schichtfolgen.

Die Na-Konzentration in der Schicht Mo ist ge- sättigt, so dass eine Veränderung des gesam- ten Na-Gehalts nur die Na-Konzentration in der CIGS-Schicht verändert.

106

b) a)

105

104

103

106

105

104

103 0,5 0,0 0,5 -1,0 -0,0

Tiefe [µm]

CIGS

Na SIMS Signal [1/s]

20 Å NaF 100 Å NaF

(In,Ga)2Se3

Mo Mo

(6)

Abb. 5zeigt die optischen Konstanten von Cu(In1-xGax)Se2- Dünnschichten (durchgezogene Linien) [5]. Die Proben sind auf Glassubstrate in Prozessen aufgewachsen, wie sie auch für die Solarzellenherstellung verwendet werden.

Die Fehlerbalken für n und k berücksichtigen die Unsicher- heit der Auswertemethode bezüglich der Schichtdicke.

Die gepunkteten Linien zeigen Daten aus ellipsometrischen Messungen an Volumenmaterial aus der Literatur [3,4].

Die eigenen Messungen liefern zuverlässige Daten für die Optimierung der der Solarzellen [5].

218

Abb. 5

Optische Konstanten von Cu(In1-xGax)Se2-Dünnschichten (durchgezogene Linien). Die Fehlerbalken für n und k berücksichtigen die Unsicherheit der Auswertemethode bezüg- lich der Schichtdicke. Die gepunkteten Linien betreffen neuere ellipsometrische Messun- gen an Volumenmaterial aus der Literatur [3,4].

Abbildung 5:

500 1000 1500 500 1000 1500 500 1000 1500 500 1000 1500 500 1000 1500 Wellenlängel [nm]

x = 0

x = 0

Alonso et al.[1,2]

x = 0.23

x = 0.2

x = 0.51

x = 0.4

x = 0.73

x = 0.75

x = 1

x = 1 3,5

3,0

2,5

1,0

0,5 0,0 Brechungs- indexnExtinktions- Koeffizientk

(7)

Literatur

[1] T. Schlenker, H. W. Schock, and J. H. Werner, Initial Growth Behavior of Cu(In,Ga)Se2on Molybdenum Substrates, J. Cryst. Growth 259, 47 (2003).

[2] G. Hanna, S. Schleußner, U. Rau, H.W. Schock, and J.H. Werner, wird veröffentlicht in Proc. 3rdWorld Conf. Photovolt. Solar Energy Conversion (Osaka, Japan 2003).

[3] M. I. Alonso, K. Wakita, J. Pascual, M. Garriga, and N. Yamamoto, Phys. Rev. B 63, 075203 (2001) [4] M. I. Alonso, M. Garriga, C. A. Durante Rincón,

E. Hernández, and M. León, Appl. Phys. A 74, 659 (2002).

[5] K. Orgassa, U. Rau, H.W. Schock, and J. H. Werner, wird veröffentlicht in Proc. 3rdWorld Conf.

Photovolt. Solar Energy Conversion (Osaka, Japan 2003).

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Referenzen

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