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Elektronenstrahlkristallisierte Silizium-Schichten auf Glassubstraten (2003) - PDF ( 161 KB )

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(1)

Elektronenstrahl-

kristallisierte Siliziumschichten auf Glassubstraten

In dem Forschungsprojekt Elektronenstrahl-kristallisierte Silizium-SiC-Hetero-Dickschichtsolarzellen auf Mittel- und Hochtemperatursubstraten wird eine Siliziumschicht auf AF 45 Glas (Schott Glas) abgeschieden und anschließend mit einer Linien-Elektronenstrahlquelle (Abb. 1)kristallisiert.

Die Siliziumabscheidung erfolgt plasmaunterstützt aus Trichlorsilan und Wasserstoff sowie Bortrichlorid für die in- situ p-Dotierung. Die Aufwachsrate beträgt 200 nm/min.

Das Glas ist dabei für eine Zeit von insgesamt 120 Minuten einer Temperatur von max. 550 °C ausgesetzt. Bei der fol- genden Kristallisation wird die Siliziumschicht durch kurz- zeitiges Erhitzen auf über 1.400 °C im Zonenziehverfahren 178

F. Gromball J. Heemeier N. Linke J. Müller

Technische Universität Hamburg-Harburg gromball@tu-harburg.de

Abbildung 1:

Linien-

Elektronenstrahlquelle

Graphitschlitten Substratheizung

Schmelzzone Glassubstrat

Linienkathode Pierce Optik

(2)

aufgeschmolzen und erstarrt polykristallin. Um Verunreini- gungen im Absorber aus dem Glassubstrat während der Temperaturbelastungen zu vermeiden, dient eine Metall- nitridschicht als Diffusionsbarriere für Glasbestandteile wie z. B. Aluminium, Barium und Bor, die den Wirkungsgrad erheblich beeinflussen können.

Abb. 2zeigt den Zellaufbau. Als Metallnitride werden Tantalnitrid (TaN) und Titannitrid (TiN) untersucht.

Kathodenzerstäubtes TiN mit einem spezifischen elektri- schen Widerstand von 50 µVm ist auch zur Verwendung als elektrischer Rückseitenkontakt und Reflektor geeignet.

Bei der Kristallisation kommt es aufgrund der hohen Tem- peraturgradienten und den unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten für TiN von 9.4 10-6K-1im Ver- gleich zu 4.5 10-6K-1(AF 45) und 2.6 10-6K-1(Si) zu einem Abscheren der TiN-Schicht und damit zu einem Versagen des gesamten Schichtpaketes.

Tantalnitrid (TaN) mit einem thermischen Ausdehnungs- koeffizienten (a) zwischen 3.6 und 5.2 10-6K-1- je nach

Stöchiometrie - passt sich gut in das Schichtsystem ein. 179 Abbildung 2:

Zellschema Grid/TCO

a-Si Emitter p-Si Absorber W/Graphit TaN Ta/W Float-Glas

(3)

Der spezifische elektrische Widerstand der kathodenzer- stäubten TaN-Schicht hat einem Wert von 180 µΩcm, der für die Anwendung als elektrischer Rückseitenkontakt relativ hoch ist. Um einen geringeren Widerstandswert zu erreichen, wird die TaN-Diffusionsbarriere mit einer nie- derohmigen Schicht umschlossen. Zum einen bietet sich Tantal an, dessen spezifischer elektrischer Widerstand bei 13,5 µΩcm liegt und dessen thermischer Ausdehnungs- koeffizient einen Wert von 6.5 10-6K-1hat. Zum anderen ist Wolfram geeignet (p: 5.4 µΩcm,α: 4.5 10-6K-1).

Aufgrund des kolumnaren Wachstums der Metallnitride während der PVD-Abscheidung ist die Barriereeigenschaft sowohl bei TiN als auch bei TaN beim Überfahren mit dem Elektronenstrahl erst ab einer Schichtdicke von 1 µm ge- währleistet.

Parallel zu den PVD-Prozessen wird ein MOCVD-Prozess für die Abscheidung von TaN entwickelt. Die chemische Abscheidung aus der Gasphase verspricht im Vergleich zu der physikalischen Abscheidung gravierende Verbesserun- gen. Durch das angestrebte feinkristalline Schichtwachs- tum kann die Schichtdicke bezüglich der Eignung als Diffusionsbarriere minimiert werden.

Aufgrund unzureichender Benetzung des flüssigen Siliziums auf den Metallnitriden wurden weitere Zwischenschich- ten eingeführt. Eine 300 nm dünne Graphitschicht ist zur Verbesserung der Benetzung geeignet. Alternativ wird eine Wolframschicht zwischen Metallnitrid und Silizium einge- setzt. An der Grenzschicht Silizium zu Wolfram kommt es während der Kristallisation zur Silizidbildung auf Kosten der Ausgangsmaterialien. Abb. 3zeigt ein W-Si-Schicht- paket nach der Kristallisation. Wolframdisilizidbildung (WSi2) beginnt bei Temperaturen um die 1.000 °C.

180

(4)

Derzeit benetzen Silizium-Flächen nach der Kristallisation im Quadratzentimeterbereich. Zur weiteren Benetzungs- unterstützung werden unterschiedliche Capping-Layer untersucht.

Das Projekt wird gefördert durch:

das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (#0329571A) in Zusammenarbeit mit dem Hahn-Meitner-Institut Berlin-Adlershof,

Abteilung Silizium-Photovoltaik. 181

Abbildung 4:

XRD-Spektren abgeschie- dener und kristallisierter Si-W-Schichtabfolgen Abbildung 3:

Schichtfolge W-WSi2-Si

MAG= 30.00 K X Output To = Display/File

EHT= 3.00 kV WD= 3mm

Signal= 0.5000 Aperture No.= 1

Signal A= InLens Signal B= SE2 1mm Date: 21 Oct 2003 | File Name = 662a2_6

|––––|

Beugungswinkel [2u]

abgeschiedene Si-Schicht kristallisierter Si-Absorber Si 111

WSi2

002 WSi2

101 WSi2

103 WSi2

114

Si 311 W 220

W 211

Si 331 W 310 WSi2

211 W 110 Si 220

Intensität [cps]

20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 5000

4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0

(5)

Literatur

[1] M. Pauli, J. Mueller, K. Hartkopf, T. Barth:

A Line Beam Electron Gun for Rapid Thermal Processing, Rev. Sci. Instrum. 63 (1992), 2288-2295.

[2] M. Rostalsky, J. Mueller: High rate deposition and electron beam recrystallization of silicon films for solar cells, Thin Solid Films 401 (2001), 84-87.

[3] J. Heemeier, M. Rostalsky, F. Gromball, N. Linke, J. Müller: Thin Film Technology for Electron Beam Crystallized Silicon Solar Cells on Low Cost Substrates, 29thIEEE Photovoltaic Specialists Conference, USA, (2002), 1310-1313.

[4] N. Linke, F. Gromball, J. Heemeier, J. Müller:

Electron Beam Crystallized Silicon Solar Cells on Glass, 3rdWorld Conference of Photovoltaic Energy Conversion, Japan, (2003), 4P-B4-08.

[5] F. Gromball, J. Heemeier, N. Linke, M. Burchert, J. Müller: High Rate Deposition and In-situ Doping of Silicon Films for Solar Cells on Glass, Solar Energy Materials and Solar Cells 84 (2004), 71-82.

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Referenzen

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