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- Es gilt das gesprochene Wort -

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Academic year: 2022

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Rede von Rainer Hüttenberger, Sprecher des Vorstands

der STO Management SE, Stühlingen,

diese handelnd für die Sto SE & Co. KGaA, Stühlingen, anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung

am 16. Juni 2021

- Es gilt das gesprochene Wort -

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Chart 1: Anfangschart

Sehr verehrte Damen und Herren,

im Namen des Vorstands heiße ich Sie herzlich Willkommen zur bereits zweiten virtuellen Hauptversammlung der Sto SE & Co. KGaA.

Nach wie vor beeinflusst die Coronavirus-Pandemie nicht nur diese

Veranstaltung, sondern insgesamt viele Teile unseres Lebens. Auch von der Sto-Belegschaft fordert sie seit mehr als einem Jahr außerordentliche Leistungen, die ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt treffend auf den Punkt bringt: „In der Krise beweist sich der Charakter“. Dem damaligen Hamburger Innensenator gelang es während der Sturmflut 1962, durch seinen beherzten Einsatz tausende Menschen vor einer Katastrophe zu retten. Wie ein Sturm haben uns auch die völlig neuartigen und belastenden Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie „geflutet“, und unsere

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten ihren Charakter in dieser weltweiten Krise eindrucksvoll unter Beweis. Mit beherztem Engagement, gegenseitiger Unterstützung, mit der nötigen Portion Geduld, Improvisationsgeschick und letztlich der Bereitschaft, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, haben sie gemeinsam eine herausragende Team-Leistung gezeigt, sodass wir das Jahr 2020 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen konnten. Dafür unseren herzlichen Dank und unseren allergrößten Respekt an alle Beschäftigten des Sto-Konzerns!

Bevor ich im Detail auf den Jahresabschluss 2020 eingehe, möchte ich Ihnen erläutern, welchen Einflüssen wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgesetzt waren – Corona ist hier natürlich dominierend. Außerdem möchte ich Ihnen heute die wichtigsten Ergebnisse unseres Strategie-Reviews und einige der daraus folgenden Initiativen vorstellen. Den Abschluss bildet die Prognose für das laufende Jahr 2021.

Chart 2: Covid-19-Pandemie

Meine Damen und Herren, seit ihrem Ausbruch ist die Coronavirus-Pandemie vor allem eines: unberechenbar. Der gesamte Jahresverlauf 2020 war deshalb

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sehr schwer planbar. Auch wenn wir von Anfang an mit einem langen Sturm gerechnet und uns auf viele unterschiedliche Szenarien vorbereitet haben, mussten wir in erster Linie flexibel sein und zeigen, dass wir uns weltweit schnell auf neue Situationen einstellen können.

Die Pandemie verlief bekanntlich in Wellen und mit großen regionalen Unterschieden. Zum Zeitpunkt der letztjährigen Hauptversammlung waren neben China vor allem Länder wie Italien, Frankreich, Spanien und die Region Südostasien besonders heftig betroffen. Hier kam es im zweiten Quartal fast täglich zu neuen Hiobsbotschaften, bevor die Pandemie dann nach und nach zu unterschiedlichen Zeitpunkten alle Regionen weltweit erfasste. Teilweise mussten wir drastische Umsatzrückgänge verkraften, denn in vielen Ländern wurde nicht nur das öffentliche Leben, sondern auch die Arbeit auf den Baustellen komplett eingestellt.

Im Vergleich dazu waren die Einschränkungen in unserem Kernmarkt Deutschland wesentlich geringer, denn hier wurde auf den Baustellen durchgehend gearbeitet. Dennoch lag auch im Inland die

Geschäftsentwicklung unter unseren ursprünglichen Planungen und wir mussten Hindernisse und Projektverzögerungen bewältigen.

Wie haben wir reagiert? Mit unserem unverzüglich in Kraft gesetzten

Maßnahmenplan und dem hohen Einsatz unseres Mitarbeiterteams konnten wir die Kernprozesse im Sto-Konzern, insbesondere die Auftrags- und

Projektabwicklung durchgängig aufrechterhalten. Das klingt profan, war angesichts der Umstände aber teilweise eine enorme Herausforderung. Durch die Kontaktbeschränkungen und Reiseverbote war besonders die

Kundenbetreuung vor Ort schwierig und sämtliche Vertriebsaktivitäten sowie die Aufrechterhaltung der Lieferketten waren mit sehr großem Aufwand verbunden. Durch unseren Notfallplan konnten wir zuverlässig liefern, mussten aber unsere Ressourcen konsequent auf die Kernprozesse konzentrieren. Alle Projekte, Investitionen oder auch geplante

Neueinstellungen wurden dementsprechend auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls verschoben oder gestrichen. Parallel dazu analysierten wir die in den einzelnen Ländern angebotenen Unterstützungsprogramme und

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realisierbare Kosteneinsparpotenziale in den verschiedenen Sto- Gesellschaften.

Chart 3: Covid-19-Pandemie

Es wurde aber nicht nur gedrosselt, einiges hat sich im Pandemiejahr auch stark beschleunigt. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass die digitalen Werkzeuge eine große Hilfe sind, um die coronabedingten Einschränkungen zu meistern. Ich denke, da kann ich für uns alle sprechen. Auch bei Sto war die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel eine wesentliche Grundlage für die Aufrechterhaltung der Arbeitsabläufe. Basis der digitalen Kommunikation ist eine cloudbasierte Software, die wir glücklicherweise noch vor Beginn der Pandemie in nahezu allen Konzerngesellschaften eingeführt haben. Mit ihr können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orts- und zeitunabhängig auf alle wichtigen Daten zugreifen und diese bearbeiten.

Den Kontakt zu unseren weltweit ansässigen Gesellschaften und zu unseren Geschäftspartnern haben wir im Geschäftsjahr 2020 ebenfalls weitgehend virtuell aufrechterhalten. Video-Besprechungen und digitale Teamsitzungen gehören inzwischen zum Arbeitsalltag, auch Messen und internationale Konferenzen wie unsere jährliche Geschäftsführertagung wurden online organisiert und virtuell durchgeführt.

Letztlich betrifft die Digitalisierung bei Sto alle wesentlichen Abläufe - und zwar innerhalb des Unternehmens, zu Kunden und zu Partnern. Die

Umsetzung erfolgt seit 2019 in Form eines Programms mit vielen einzelnen Digitalisierungsbausteinen und einer Vielzahl an Projekten. Einige davon sind bereits abgeschlossen: Neben der erwähnten Digitalisierung von

Büroarbeitsplätzen gehört dazu beispielsweise unser neuer Internetauftritt, ein Sto-internes Portal für die Eigenverwaltung von Personaldaten, unser neues Intranet mit erweiterten Funktionalitäten sowie die automatisierte Anlage von Kundenbestellungen im Auftragsmanagement. Aktuell im Fokus stehen die Prozesse im Vertrieb, Marketing, Kundenservice sowie in der

Produktionsplanung und -steuerung. Am Ende steht das Ziel, in der gesamten

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Sto-Gruppe noch durchgängiger als bisher in Prozessen zu denken, und diese dann so weit wie möglich digital zu optimieren.

Chart 4: Sto-Konzern 2020

Trotz der erheblichen Belastungen, Einschränkungen und Veränderungen konnte der Sto-Konzern 2020 aus eigener Kraft wachsen und ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 2,5 % auf 1.433 Mio.

EUR und das Konzern-EBIT verbesserte sich um 40,6 % auf 120,8 Mio. EUR.

Dabei haben neben den coronabedingten Einflüssen hauptsächlich drei Faktoren den Geschäftsverlauf des Sto-Konzerns geprägt.

Erstens die günstigen Witterungsbedingungen, die uns insbesondere im ersten Quartal und am Ende des Geschäftsjahres spürbar unterstützt haben. Da ein großer Teil der Sto-Produkte im Außenbereich angewendet wird, ist deren Verarbeitung trotz technischer Fortschritte nach wie vor stark von den Wetterbedingungen abhängig, die wir nicht beeinflussen können.

Chart 5: Akquisitionen

Ebenfalls positiv wirkte sich der zweite Effekt aus: Insgesamt 26,7 Mio. EUR des Umsatzanstiegs im Sto-Konzern resultierte 2020 aus

Erstkonsolidierungseffekten. Ich habe Ihnen die neu einbezogenen

Gesellschaften bereits auf der letzten Hauptversammlung vorgestellt. Neben der VIACOR Polymer GmbH, die seit Jahresbeginn 2020 konsolidiert wird, waren die seit 1. August 2019 konsolidierte Unitex Australia Pty Ltd. und die kanadische Skyrise Prefab Building Solutions Inc, an der wir seit Mai 2019 mehrheitlich beteiligt sind, erstmals im gesamten Berichtszeitraum

einbezogen.

Nicht mehr im Konzern enthalten war dagegen der Geschäftsbetrieb der VeroStone GmbH, der zum 31. Dezember 2019 im Rahmen eines Asset Deals veräußert worden war.

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Chart 6: Umsatzentwicklung 2020 - Wachstum aus eigener Kraft

Gegenläufig, also umsatzverringernd, wirkte der dritte Effekt, die Einflüsse aus Währungsumrechnungen. Sie summierten sich auf insgesamt -10,4 Mio. EUR, wobei vor allem die norwegische Krone, der US-Dollar, der ungarische Forint und die türkische Lira abgewertet wurden, während sich der Schweizer Franken positiv entwickelte.

Bereinigt man den Gesamtumsatz von 1.433 Mio. EUR um sämtliche

Erstkonsolidierungs- und Währungsumrechnungseinflüsse sowie den Effekt aus der Veräußerung des Geschäftsbetriebs der VeroStone GmbH, zeigt sich, dass wir im Pandemiejahr 2020 aus eigener Kraft wachsen konnten, und zwar um 2,0 %. Angesichts der Umstände sind wir damit durchaus zufrieden, auch wenn die ursprünglich – vor Corona – prognostizierte Wachstumsrate von 6,6

% nicht erreicht wurde.

Chart 7: Umsatzentwicklung im In- und Ausland

Der unterschiedliche Verlauf der Pandemie in den einzelnen Ländern und vor allem die verschiedenen Reaktionen der jeweiligen Regierungen auf das Infektionsgeschehen zeigen sich in unserer regionalen Umsatzverteilung:

Während das Geschäftsvolumen im Ausland trotz der

Erstkonsolidierungseffekte um insgesamt 1,8 % zurückging, konnten wir in Deutschland, wo auf den Baustellen ohne Unterbrechungen gearbeitet wurde, inklusive VIACOR ein Plus von 8,0 % erzielen.

Chart 8: Entwicklung WDVS-Markt in Deutschland

In unserer größten Produktgruppe Fassadensysteme, die mit 46,7 % nahezu die Hälfte des Konzernvolumens ausmacht, verringerte sich der Umsatz leicht um 1,2 %. Dabei konnten wir den Umsatz in Deutschland in einem

wachsenden Markt steigern: Sie sehen am Chart, dass sich das deutsche WDVS-Volumen auf 33,9 Mio. m2 erhöhte. Allerdings wurden die Zuwächse im Inland durch die per saldo deutlichen Rückgänge in ausländischen Märkten kompensiert, wo die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auch den WDVS-Markt dominierten.

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Chart 9: Umsatzentwicklung nach Produktgruppen

Insgesamt waren vor allem Gesellschaften, die vornehmlich Geschäfte im kommerziellen und industriellen Bau tätigen, von konjunkturellen

Abschwächungen betroffen. Dazu gehört bei Sto zum Beispiel der

Produktbereich Industrieböden, der deutliche Nachfragerückgänge verkraften musste. Er ist in der Produktgruppe „Übrige Geschäftsfelder“ enthalten, die infolge der Erstkonsolidierung der VIACOR Polymer GmbH dennoch ein Plus von 5,4 % auf 230,6 Mio. EUR verzeichnete.

Der Umsatz mit Innenraumprodukten nahm um 6,9 % auf 211,5 Mio. EUR zu.

Hier entwickelten sich vor allem Innenbeschichtungen sehr erfreulich. Im margenstarken Geschäft Fassadenbeschichtungen erhöhte sich der Umsatz um 5,8 % auf 322,1 Mio. EUR, während er sich bei den Fassadensystemen wie erwähnt leicht auf 668,9 Mio. EUR verringerte.

Chart 10: Ergebnisentwicklung

Sehr zufrieden sind wir mit der Ergebnisentwicklung 2020: Das Konzern- EBIT erhöhte sich um 40,6 % auf 120,8 Mio. EUR und das Ergebnis vor Steuern um 43,2 % auf 119 Mio. EUR. Damit verbesserte sich die

Umsatzrendite spürbar von 5,9 % auf 8,3 %. Das Nettoergebnis EAT erreichte 2020 einen Wert von 80,7 Mio. EUR, und die Renditekennziffer ROCE stieg von 14,0 % auf 19,7 %. Sowohl beim Umsatz wie auch beim Ergebnis konnten neue Bestwerte erzielt werden.

Dank des profitablen, kapitalschonenden Wachstums können wir der

Hauptversammlung heute vorschlagen, eine Basisdividende von 0,31 EUR je Kommanditvorzugs- und 0,25 EUR je Kommanditstammaktie sowie einen erhöhten Sonderbonus von jeweils 4,69 EUR auszuschütten. Damit wollen wir Sie, die Aktionärinnen und Aktionäre der Sto SE & Co. KGaA, angemessen am Erfolg des Unternehmens beteiligen und können gleichzeitig die Kapitalbasis der Gesellschaft weiter stärken.

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Chart 11: GuV

Eine gute Grundlage für die Ergebnissteigerung war das Umsatzwachstum.

Hinzu kamen die von uns getroffenen Ergebnissicherungsmaßnahmen zum Ausgleich der coronabedingten Beeinträchtigungen und vor allem eine erfreuliche Verbesserung der Rohertragsmarge. So verringerte sich der Materialaufwand trotz der Umsatzerhöhung leicht um 0,5 % auf 628,4 Mio.

EUR, was auf die überwiegend rückläufige Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten zurückzuführen war.

Chart 12: Kapitalflussrechnung

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich 2020 auf

177,2 Mio. EUR, wobei der Zuwachs hauptsächlich auf den deutlich höheren Jahresüberschuss sowie auf die Veränderung des Nettoumlaufvermögens zurückging. Die Cashflow-Marge verbesserte sich von 8,4 % auf 12,4 %.

Im Bereich Investitionstätigkeit wurden insgesamt 123,7 Mio. EUR verwendet, der Mittelabfluss im Finanzierungsbereich belief sich auf 49,2 Mio. EUR.

In Summe vergrößerte sich der Zahlungsmittelbestand im Sto-Konzern zum Jahresende von 128,6 Mio. EUR auf 130 Mio. EUR. Damit wurden die zum 31. Dezember 2020 verbuchten kurz- und langfristigen Finanzschulden von insgesamt 12,9 Mio. EUR erneut deutlich übertroffen.

Chart 13: Investitionen und Abschreibungen

Die konzernweiten Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte beliefen sich 2020 auf 41,7 Mio. EUR. Das für 2020

vorgesehene Budget von 52 Mio. EUR wurde insgesamt unterschritten, weil verschiedene Projekte auch aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben oder gestrichen wurden. Die Abschreibungen lagen - ohne die

Abschreibungen aus IFRS 16 - bei 45,5 Mio. EUR nach 33,2 Mio. EUR im Vorjahr.

Ein Großteil der Investitionen entfiel 2020 auf die Errichtung des neuen Logistikgebäudes bei der Südwest Lacke + Farben GmbH & Co. KG am

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Standort Böhl-Iggelheim sowie auf die Maßnahmen zum Ausbau der Produktionskapazitäten im österreichischen Villach.

Chart 14: Investition in Villach/Österreich

Hier sehen Sie einige Bilder der neuen Trockenproduktionsanlage in Villach, die voraussichtlich 2021 fertiggestellt wird.

Zudem haben wir auch 2020 konzernweit in Ersatz- und Erweiterungs- maßnahmen im Rahmen des fortlaufenden Programms „Retrofit“ investiert, wobei der Schwerpunkt auf der Umsetzung unserer digitalen Strategie in der Fertigung lag.

Chart 15: Bilanz Sto-Konzern

Die Konzernbilanz der Sto SE & Co. KGaA verlängerte sich zum 31. Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahresende um 8,7 % auf 973,8 Mio. EUR. Auf der Aktivseite stieg die Summe der langfristigen Vermögenswerte von 438,1 Mio.

EUR auf 462,7 Mio. EUR, die kurzfristigen Vermögenswerte vergrößerten sich von 458,0 Mio. EUR auf 511,1 Mio. EUR. Davon entfielen 130 Mio. EUR auf Zahlungsmittel.

Auf der Passivseite der Konzernbilanz vergrößerte sich das Eigenkapital infolge der Ergebnisverbesserung von 486,5 Mio. EUR auf 531,4 Mio. EUR, woraus sich eine Eigenkapitalquote von sehr soliden 54,6 % errechnet.

Chart 16: Mitarbeiterentwicklung

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte sich im Jahresverlauf 2020 marginal um 12 Personen oder 0,2 % auf 5.545 Beschäftigte. Im Inland wurde die Belegschaft gegenüber dem Jahresende 2019 um insgesamt 57 auf 3.000 Beschäftigte erhöht, wobei das Plus saldiert nahezu ausschließlich auf den Zugang der 55 bei der VIACOR Polymer GmbH tätigen Mitarbeiter

zurückzuführen war. Dagegen verringerte sich die Belegschaft im Ausland um 45 auf 2.545 Arbeitnehmer. Hier haben wir in Regionen mit schwierigen

konjunkturellen Rahmenbedingungen punktuelle Anpassungen vorgenommen, während es in Ländern mit kurz- und mittelfristigen Wachstumsperspektiven auch selektiv Zusatzeinstellungen gab.

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Chart 17: Aktienkursentwicklung

Lassen Sie mich noch kurz auf die Kursentwicklung der Sto-Aktie eingehen, die zunächst ebenfalls spürbar von der Pandemie beeinflusst war. Allerdings

konnte sich der Wert nach dem coronabedingten Einbruch im März 2020 schnell und nachhaltig erholen, das Niveau vom Jahresbeginn bereits Anfang September wieder überschreiten und das Jahr mit einem deutlichen Plus abschließen. Gegenüber dem Jahresendkurs 2019 stieg die Aktie der Sto SE &

Co. KGaA im Stichtagsvergleich um 13,5 %. In den ersten Monaten 2021 setzte sich der positive Verlauf fort: Ende Mai notierte der Kurs bei 176,80 EUR.

Gegenüber dem Jahresschlusskurs 2020 von 129,40 EUR entspricht das einem Plus von rund 37 %.

Chart 18: Erstes Quartal 2021

Im bisherigen Jahresverlauf 2021 konnten wir die gute Geschäftsentwicklung fortführen und weitere Zuwächse erzielen. Im ersten Quartal stieg der

Konzernumsatz gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 7,1 % auf 303,7 Mio. EUR. Dabei stand den per saldo negativen

Währungsumrechnungseinflüssen in Höhe von -3,1 Mio. EUR ein Erstkonsolidierungseffekt von 3,8 Mio. EUR aus der im ersten Quartal erfolgten Übernahme der restlichen 50,2 % der Anteile der JONAS

Farbenwerke GmbH & Co. KG gegenüber. Dieses Familienunternehmen, an dem wir bereits seit 2018 mit einem Anteil von 49,8 % beteiligt waren, gehört zu den leistungsfähigsten Herstellern von Wandfarben sowie anderen

Beschichtungsprodukten im deutschen Profimarkt und verfügt über ein hochmodernes Werk in Wülfrath. Bereinigt um die Erstkonsolidierungs- und Währungsumrechnungseffekte ergab sich in den ersten drei Monaten 2021 ein konzernweiter Umsatzanstieg um 6,8 %.

Auch das Konzernergebnis lag erfreulich über unseren Erwartungen.

Gegenüber dem Vorjahreswert hat sich das Ergebnis, das in den ersten Monaten eines Jahres üblicherweise noch negativ ausfällt, nennenswert verbessert, obwohl die Rohertragsmarge durch teilweise kräftige

Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite erheblich unter Druck stand.

Im April hielt die gute Nachfrage weiter an und es wurde der in unserer

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Firmenhistorie höchste Umsatz in einem Einzelmonat erzielt. Neben den günstigen Witterungsbedingungen machten sich in ausländischen Märkten wie China, Frankreich oder Italien Nachholeffekte aus dem

coronabeeinträchtigten Vorjahr bemerkbar.

Seit Ende 2020 ist die Versorgungslage bei einzelnen Rohstoffen enorm angespannt und hat sich im bisherigen Jahresverlauf 2021 weiter verschärft.

Gründe sind vor allem Anlagenausfälle bei mehreren wichtigen Herstellern, die das Angebot bedenklich verknappen und die konjunkturell bedingt stark

gestiegene Nachfrage. Gleichzeitig ist ein Kapazitätsengpass im Frachtsektor eingetreten. Dadurch kam es zu signifikanten Preissteigerungen am Weltmarkt und teilweisen Lieferengpässen, die sich voraussichtlich weiter fortsetzen dürften.

Um dem daraus resultierenden Margendruck zu begegnen, haben wir Preiserhöhungen angekündigt beziehungsweise mit deren Umsetzung begonnen.

Nach vorläufigen Berechnungen war auch im Monat Mai die

Umsatzentwicklung positiv und lag über den Erwartungen sowie deutlich über dem Vorjahrsniveau.

Chart 19: Strategie 2025

Meine Damen und Herren, im letzten Jahr habe ich bereits ausgeführt, dass wir unsere Strategie einem gründlichen Review unterziehen. Der Ablauf des Prozesses hat sich coronabedingt etwas verzögert. Allerdings konnten wir dadurch zusätzlich die aktuellen Entwicklungen berücksichtigen und in unsere Überlegungen einbeziehen.

In der ersten Phase führten wir eine umfassende Analyse durch: Es ging darum, die wesentlichen internen und externen Einflussfaktoren, also sozusagen die Eckpfeiler unserer Ausgangslage, zu benennen.

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Chart 20: Interne Einflussfaktoren

Intern mussten wir zu Beginn des Projekts vor allem resümieren, dass die Erreichung unserer langfristig festgelegten Ziele, die Umsatz- und

Renditeplanung bis zum Jahr 2022, immer unwahrscheinlicher geworden war.

Zwar ist der Umsatz im Sto-Konzern, Sie sehen es am Chart, seit 2010

kontinuierlich angestiegen, aber das Ergebnis EBT, die schwarze Linie, verlief im gleichen Zeitraum wesentlich flacher, die Rentabilität nahm also ab.

Entsprechend war das Resultat unserer internen Analyse: Wir müssen die Effizienz im Konzern erhöhen, Optimierungsmöglichkeiten im Unternehmen finden und diese realisieren.

Chart 21: Externe Einflussfaktoren

Die Untersuchung der für Sto relevanten externen Faktoren bestätigte vor allem die Erkenntnis, dass unser Umfeld sich in einem stetigen, anhaltenden Wandel befindet. Gerade auch im letzten Jahr haben wir ja sehr eindrücklich erlebt, dass unsere Welt geprägt ist von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Das hat – unabhängig von der Pandemie - mehrere Ursachen: So entstehen durch die Entwicklung neuer Technologien und Innovationen, die in immer höherem Tempo erfolgen, permanent neue Impulse. Das beschleunigt Marktentwicklungen und Trends. Gleichzeitig brauchen wir dringend wirksame Lösungen für die Folgen des weltweit

steigenden Energiebedarfs und des Klimawandels. Auch der Fachkräftemangel und seit Jahren anhaltende Megatrends wie Globalisierung, Urbanisierung oder die demographische Entwicklung treiben den Wandel an.

In diesem Umfeld gilt es, den Sto-Konzern optimal aufzustellen,

Wachstumspotenzial für das Unternehmen zu erkennen, Chancen zu ergreifen und gezielt frühzeitig zu nutzen.

Chart 22: Zieldimensionen

Der nächste Schritt war die Festlegung übergeordneter Zielsetzungen. Sie bauen auf den Werten und Erfolgen der vergangenen Jahre auf und wurden ergänzt durch die Ergebnisse der Analyse.

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Es ergaben sich vier Dimensionen:

1. Finanzen: Im Zentrum der Strategie steht unser übergeordnetes Unternehmensziel, an dem wir unsere Entscheidungen ausrichten. Es lautet nach wie vor: Nachhaltiges, profitables und kapitalschonendes Wachstum.

2. Kundenfokus bedeutet: Wir sind ein verlässlicher und flexibler Partner, stehen für eine kompetente Beratung, funktionale Produkte und

Dienstleistungen sowie eine erlebbare Nachhaltigkeit.

3. Unsere weltweit bestehenden Leistungspotenziale wollen wir konsequent nutzen und weiter ausbauen. Das betrifft insbesondere die Bereiche Marktpräsenz, Lösungsführerschaft und operative Exzellenz.

4. Wir steigern das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem wir diese systematisch und gezielt fördern. Eine Kultur der Veränderungsbereitschaft ist für die erfolgreiche Umsetzung der Strategie von hoher Bedeutung und wird deshalb weltweit unterstützt.

Chart 23: Strategische Dimensionen mit 14 Kerninitiativen

Die letzte Stufe des Prozesses, mit dem wir die Leitplanken für die Zukunft setzen, ist die konkrete Umsetzung dieser Ziele, die wir jetzt schrittweise angehen. Dafür haben wir drei Dimensionen definiert:

Wachstumsbeschleunigung, Gewinnsteigerung und Kernkompetenzausbau. Sie werden durch insgesamt 14 Kerninitiativen umgesetzt, die Sie hier sehen. Und in der Mitte, im Zentrum aller Bestrebungen, steht unser langfristiges

finanzielles Ziel: Bis 2025 wollen wir im Sto-Konzern einen Umsatz in Höhe von 2,1 Mrd. EUR und eine Umsatzrendite bezogen auf das EBT von 10 % erreichen.

Lassen Sie mich auf einige der Initiativen eingehen, damit Sie sich eine etwas griffigere Vorstellung von unseren Plänen machen können.

Chart 24: Nachhaltigkeit

Der erste Punkt, den ich ansprechen möchte, ist das Thema Nachhaltigkeit, das hoch aktuell ist. Für Sto ist nachhaltiges Handeln schon immer ein

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wesentlicher Pfeiler des Wertegerüsts, der in unserer Unternehmensmission

„Bewusst bauen.“ verankert wurde. Der Claim steht für unsere Mission, einen Beitrag zur Werterhaltung und ästhetischen Wirkung von Bauwerken zu leisten. Und Nachhaltigkeit, die wir im Rahmen des Strategie-Reviews zur Kernkompetenz erklärt haben, ist eine der vier Säulen, auf denen unser Claim

„Bewusst bauen.“ steht.

Um auf kommende Herausforderungen vorbereitet zu sein, beobachten wir Megatrends, Veränderungen im Markt und die für Sto relevanten Vorschriften und Gesetze. Zu den Schwerpunktthemen gehören dabei:

• Programme für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und Sanieren

• Der Europäische Green Deal und die Europäische Chemikalienstrategie

• Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

• Betrieblicher und produktbezogener Umwelt- und Gesundheitsschutz

• Die Einhaltung von Menschenrechten entlang globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten sowie die Entwicklung eines

Lieferkettengesetzes

Bezüglich der Einführung und Umsetzung freiwilliger CSR-Maßnahmen handeln wir nach dem Motto „think global – act local“. Dementsprechend gelten unsere Grundsätze, insbesondere die Einhaltung der zehn Prinzipien des UN Global Compact, für alle Regionen und Gesellschaften weltweit. Vor Ort können die konkreten Maßnahmen zur Einhaltung und Förderung dieser Prinzipien sowie spezifische Aktivitäten, um nachhaltiges Bauen zu fördern, unterschiedlich sein. Sie orientieren sich an den jeweils lokalen Bedürfnissen und Gegebenheiten.

Darüber hinaus ordnen wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten den im Jahr 2015 verabschiedeten 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) zu. Diese richten sich in erster Linie an die Staaten der Weltgemeinschaft. Aber auch von

Wirtschaftsunternehmen wird erwartet, diese in ihre Unternehmensstrategie aufzunehmen. Wir wollen damit unseren gesamtgesellschaftlichen Beitrag zur

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nachhaltigen Entwicklung aufzeigen und die eigenen Handlungsfelder priorisieren.

Chart 25: Geschäftsmodell Klimaschutz

Schon allein durch unser Geschäftsmodell leisten wir einen großen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. So tragen unsere Produkte erheblich dazu bei, die Umweltwirkungen von Gebäuden zu minimieren, zum Beispiel durch energieeinsparende Dämmmaßnahmen. Durch die seit 1965 weltweit rund 650 Mio. m² an Gebäuden angebrachten Sto-Dämmsysteme konnten bis

einschließlich 2020 circa 115 Mrd. Liter Heizöl eingespart werden. Die damit erzielte CO2-Minderung belief sich auf insgesamt über 370 Mio. Tonnen. Auch die Auswirkungen unseres eigenen unternehmerischen Handelns auf die Umwelt versuchen wir zu minimieren, beispielsweise indem wir unsere Energieeffizienz steigern, regenerative Energie nutzen, Ressourcen schonend einsetzen und Abfall vermeiden. Unvermeidbare CO₂-Emissionen gleichen wir zunehmend mit Kompensationsmaßnahmen aus und stellen die Sto-Gruppe bis 2025 klimaneutral. In einzelnen Regionen wie Österreich und

Skandinavien sind wir bereits seit mehreren Jahren klimaneutral.

Chart 26: Nachhaltigkeit

Darüber hinaus greifen wir neue Produktanforderungen auf, die durch nachhaltige Gebäudekonzepte entstehen, und widmen uns beispielsweise intensiv dem Thema Kreislaufwirtschaft. Im Innenraum besteht unser

positiver Beitrag vor allem im Gesundheitsschutz und Wohlbefinden durch ein breites Angebot emissionsarmer und schadstofffreier Produkte.

Im Rahmen des Strategiereviews haben wir konkrete Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2025 definiert. Im Zentrum steht dabei ein ganzheitlicher Ansatz unter den Schlagworten „Product, People, Planet“, den Sie hier auf der linken Seite sehen. Er bringt zum Ausdruck, dass sich unsere Ziele und Maßnahmen auf alle Einflussbereiche des Unternehmens erstrecken und in allen

Wertschöpfungsstufen umgesetzt werden.

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Chart 27: Green Deal

Der gesamte Gebäudesektor, in dem wir tätig sind, hat weltweit eine enorme Bedeutung für den Klimaschutz. Deshalb ist es vor dem Hintergrund der international definierten Klimaschutz-Ziele unverzichtbar, diesen Bereich zu stärken und die Sanierungsquote weltweit zu forcieren. In Deutschland beispielsweise kann seit dem 1. Januar 2020 die energetische

Gebäudesanierung für selbstgenutzten Wohnraum von privaten Hausbesitzern und Wohnungseigentümern steuerlich abgesetzt werden. Durch diese

Förderung dürfte die Sanierungsquote im Inland spürbar steigen.

Auf EU-Ebene wird vor allem der sogenannte Green Deal für eine wachsende Nachfrage nach Wärmedämmverbundsystemen, kurz WDVS, sorgen. Mit einem Paket an Maßnahmen aus vielen verschiedenen Bereichen soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Unter anderem wird eine Renovierungswelle im Gebäudebereich angeschoben, die rund 35 Millionen Gebäude bis zum Jahr 2030 beinhalten dürfte. Für Sto als führendem WDVS-Hersteller ergeben sich hieraus erhebliche zusätzliche Absatzpotenziale - allerdings benötigen wir für den daraus resultierenden Nachfrageschub noch weitere effiziente Lösungen.

Chart 28: Effizienzsteigernde Gesamtlösungen mit hohem Vorfertigungsgrad

Eine denkbare Variante sind technische Gesamtlösungen mit hohem Vorfertigungsgrad. Insbesondere im Bereich Fassadenpaneele hat die industrielle Vorfertigung eine ganze Reihe von Vorteilen, weshalb wir uns bereits seit einigen Jahren im Rahmen des StoPanel Netzwerks insbesondere in den USA mit diesem Thema beschäftigten. Indem die Paneele vorab im Werk hergestellt werden, verkürzt sich die Bauzeit, die Verarbeitung ist

unabhängig von der Witterung, sie sind leichter anzubringen, der zunehmende Engpass aus dem Fachkräftemangel wird umgangen und hinsichtlich der Fassadenoptik lassen sich unterschiedlichste Ausführungen realisieren.

Neu ist die digitale Unterstützung dieser Lösung, für die wir den StoPanelizer entwickelt haben. In einem kurzen Film möchte ich Ihnen diese durch

künstliche Intelligenz gestützte Visualisierungs- und Angebotssoftware, die wir unseren Kunden anbieten werden, kurz vorstellen.

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Chart 29: Film StoPanelizer

Sie sehen: Mithilfe des StoPanelizer lässt sich individuelle Architektur optimal mit rationeller Fertigung verknüpfen.

Chart 30: Sto Capture

Eine weitere effizienzsteigernde, digital unterstützte Lösung ist auch

StoCapture, ein mobiler Laserscanner zur Vermessung von Fassaden. Dabei kann die dreidimensionale Erfassung auch in Kombination mit einer Drohne erfolgen. Gesteuert wird StoCapture mit Hilfe einer mobilen App und einer drahtlosen Internetverbindung, sodass die Daten direkt auf einen externen Rechner übertragen werden können.

Chart 31: StoTherm AimS

In Bezug auf unser WDVS-Sortiment, das wir stetig um nachhaltige Lösungen erweitern, sind wir ebenfalls gut aufgestellt. Denn nachhaltige Bauprodukte sind heute mehr gefragt denn je. 2020 zum Beispiel haben wir das erste Fassadendämmsystem vorgestellt, dessen Beschichtungen zu einem sehr hohen Teil auf nachwachsenden und ausreichend verfügbaren Rohstoffen basieren. Die Produktfamilie, die mit dem Namenszusatz „AimS®“ vertrieben wird, besteht aus umweltfreundlichen Unter- und Oberputzen sowie einer bionischen Fassadenfarbe. In Verbindung mit einem geeigneten Dämmstoff lässt sich daraus ein komplett nachhaltiges Dämmsystem kombinieren. Damit können wir auch Zielgruppen ansprechen, die der Fassadendämmung bisher diesbezüglich kritisch gegenüberstanden. Und es erfüllt den Wunsch unserer Kunden nach mehr Umweltschutz in doppelter Hinsicht: Bei seiner

Herstellung werden Ressourcen eingespart, und während seiner Nutzung reduziert es den Verbrauch von Heizenergie.

Chart 32: Digitalisierung in der Produktion

Voraussetzung für Höchstleistungen, wie wir sie vorhaben, ist eine effiziente Organisation. Auch hier planen wir eine Neuaufstellung und wollen unsere bisher an Funktionsbereichen orientierte Unternehmensstruktur konsequent prozessorientiert ausrichten. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch die

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digitale Transformation - das ist das eigentlich Neue. Denn auch in der Vergangenheit haben wir projektbezogen abteilungsübergreifend zusammengearbeitet. Jetzt gilt es, diese Denkweise unternehmensweit umzusetzen und die Prozessorganisation mit digitaler Unterstützung zu optimieren.

In unseren Fertigungsbereichen haben wir hierbei schon vieles umgesetzt. Im Rahmen der kontinuierlichen Modernisierung und Erneuerung der Anlagen wird die Digitalisierung der Prozesse in der Produktion seit Jahren sukzessive vorangetrieben. Ein größeres Projekt etwa schlossen wir im Januar 2021 im Werk Donaueschingen ab. An dem Standort produziert Sto jährlich rund 90.000 Tonnen Trockenprodukte sowie zirka 4.000 Tonnen Epoxidharz- und Polyurethan-Produkte. Hier wurden alle Steuerungs- und IT-Prozesse an die neuen Vorgaben einer digitalisierten, prozessorientierten Produktionswelt angepasst, sodass die Werkleittechnik nun auf dem neuesten Stand ist.

Chart 33: E-Learning

Die Umstellungen, die wir vorgenommen haben und noch umsetzen werden, müssen natürlich begleitet und trainiert werden. Denn bei allen Initiativen sind wir fundamental angewiesen auf die Beteiligung unserer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht ohne Grund heißt eine unserer vier Zieldimensionen: „Wir entwickeln und fördern das Engagement unserer Belegschaft und bilden so das Fundament für den nachhaltigen

Unternehmenserfolg.“

Konkret gefördert wird die Leistungsfähigkeit unserer Beschäftigten durch ein attraktives Lernangebot, das systematisch strukturiert und einfach digital zugänglich ist. Die Weichen dafür wurden mit der neuen Online-Plattform „E- Learning“ geschaffen. In weltweit einheitlichen Formaten werden hier

sämtliche Lerninhalte und -materialien der Sto-Gruppe gebündelt: Online- Kurse, Videos, Podcasts oder Power-Point-Präsentationen. Die Inhalte, die sukzessive ausgebaut werden, richten sich vornehmlich an unsere Mitarbeiter, teilweise sollen sie aber auch unseren Kunden zur Verfügung gestellt werden.

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Chart 34: Umsatz- und Ergebnisprognose 2021

Meine Damen und Herren, vor uns liegt ein weiteres Jahr voller

Herausforderungen. Nicht nur, dass uns die Coronavirus-Pandemie mit all ihren unberechenbaren Einflussgrößen und Faktoren weiterhin einiges abverlangt, auch die „üblichen“ Unsicherheitsfaktoren wie zum Beispiel die Witterung oder das internationale konjunkturelle Umfeld und darüber hinaus die Umsetzung unserer strategischen Initiativen werden uns hinreichend beschäftigen.

Hinzu kommt ein fast schon dramatischer Materialmangel, der die deutsche Baubranche aktuell gehörig bremst. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts berichteten im April fast 24 % der befragten Firmen aus dem Bereich Hochbau über Probleme, rechtzeitig Baustoffe zu beschaffen. Gleichzeitig steigen wie bereits erwähnt die Beschaffungspreise bei einer Vielzahl von Rohstoffen, wie beispielsweise bei Binde- und Lösemitteln, Emballagen und Zukaufprodukten drastisch.

Trotz dieser Herausforderungen rechnen wir im Gesamtjahr 2021 mit einem Anstieg des Konzern-Umsatzes um voraussichtlich 4,5 % auf rund 1.498 Mio.

EUR. Das Konzern-EBIT dürfte unter Berücksichtigung der aktuell erwarteten Kostensteigerungen in einer Bandbreite von 98 Mio. EUR bis 113 Mio. EUR und das Vorsteuerergebnis EBT zwischen 95 Mio. EUR und 110 Mio. EUR liegen. Für die daraus resultierende Umsatzrendite gehen wir von einem Wert zwischen 6,3 % und 7,3 % aus.

Allerdings ist die Prognose, darauf möchte ich noch einmal ausdrücklich hinweisen, mit zahlreichen Unwägbarkeiten, das heißt Chancen und Risiken behaftet. Neben der momentan völlig unklaren künftigen Entwicklung der Beschaffungsmärkte lassen sich das weitere Infektionsgeschehen und insbesondere die Reaktionen der jeweiligen Regierungen, die das operative Geschäft von Sto weltweit entscheidend beeinflussen können, weiterhin nicht verlässlich prognostizieren. Auch Baustellenschließungen können wir in Zukunft nicht ausschließen.

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Diese unverhofft anhaltend schwierige Situation führt für unsere Mitarbeiter und Führungskräfte erneut zu außergewöhnlich schwierigen

Randbedingungen, denen sie sich wiederum mit großartigem Engagement stellen. Hierfür danke ich der Sto-Belegschaft im Namen des gesamten Vorstands sehr herzlich.

Chart 35: Warum wir unsere Ziele erreichen können

Selbst wenn der Blick nach vorne stets schwierig ist, sind wir davon überzeugt, dass wir unsere kurz- und langfristigen Ziele erreichen können, wenn wir mit voller Kraft daran arbeiten und alle Chancen, die unter anderem unser

Strategiereview aufgezeigt hat, konsequent nutzen.

Zu den Erfolgsfaktoren von Sto gehören neben der klar formulierten Strategie, die wir zielgerichtet verfolgen, auch der spürbare Rückenwind durch die genannten Trends wie zum Beispiel Klimaschutz. Insbesondere im Bereich Fassadensysteme gibt es weltweit erhebliches Absatzpotenzial. Sto als führender Anbieter für Wärmedämm-Verbundsysteme bietet attraktive Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Minimierung des

Kohlendioxidausstoßes im Gebäudebereich, sollte an einer Nachfrageerhöhung also entsprechend teilhaben. Auch auf zukünftige Anforderungen an Produkte und Systeme sind wir vorbereitet.

Gleichzeitig steigern Sto-Produkte den Werterhalt von Gebäuden. Sie schützen Bauwerke vor Abnutzung wie zum Beispiel Korrosion und verlängern

Wartungs- und Lebenszyklen signifikant.

Unser breit angelegtes, optimal aufeinander abgestimmtes Leistungsspektrum bedient die Bedürfnisse aller Zielgruppen und ermöglicht den Bauherren ein Höchstmaß an individueller Gestaltungsfreiheit. Und nicht zuletzt ergänzt Sto sein herausragendes Produkt- und Systemprogramm unter anderem durch digitale Werkzeuge und schafft damit die Voraussetzung für überzeugende Gesamtlösungen.

Auch von externer Stelle wird immer wieder bestätigt, dass unser

Unternehmen hervorragend aufgestellt ist. Und das in vielerlei Hinsicht:

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Chart 36: Design Award Projekt Türkei

Eine schöne Bestätigung in Bezug auf unsere Expertise als Partner für Architekten war die Auszeichnung der Wohnanlage Folkart Hills im

türkischen Urlaubsort Çeşme, an deren Entstehung wir beteiligt waren. Sie wurde vom Rat für Formgebung mit dem „German Design Award“ geehrt.

Der Preis würdigt innovative Produkte und Projekte sowie ihre Hersteller und Gestalter. Hinter der weißen Putzoberfläche der elliptischen Gebäude verbirgt sich das vorgehängte hinterlüftete Fassadensystem StoVentec R.

Das prämierte Objekt mit der Sto-Fassadenkonstruktion musste Ende Oktober 2020 während eines schweren Erdbebens in der westlichen Türkei seine Robustheit unter Beweis stellen: Während viele Gebäude in Izmir zerstört wurden, weist die erdbebensichere StoVentec R-Fassade keinerlei Risse auf.

Chart 37: Auszeichnungen

Dass unsere Produkte die Kundengruppe der Architekten überzeugen, zeigt auch die erneute Auszeichnung mit dem Architects‘ Darling Award. Zum vierten Mal in Folge gewann Sto 2020 Gold in der Kategorie WDVS. Der Award wird organisiert von einer Informationsplattform der Baubranche, gewählt werden die Preisträger von mehr als 1.900 Architekten und Planern.

Zusätzlich gewann Sto im letzten Jahr Silber in der Kategorie „Beste Objektberatung“ und Bronze für das „Beste Referenzobjekt“.

Einen „Stein im Brett“ hat Sto seit vielen Jahren bei Bau-Handwerkern – beim gleichnamigen Award des Informationsdienstes ibau belegten wir auch 2020 den ersten Platz in der Kategorie „WDVS“. Dazu wurden mehr als 2.750 Handwerker befragt. Die Bau-Profis wählten aus 140 Anbietern ihre Favoriten in 13 Produktkategorien. Bewertet wurden unter anderem

Markenbekanntheit, -präferenz und -akzeptanz. Sto konnte in der Kategorie WDVS vor allem bei Qualität, Verarbeitungsfreundlichkeit und

Weiterempfehlung punkten.

Im Bereich Wärmedämm-Verbundsysteme dürfen wir uns weiterhin Weltmarktführer nennen! Seit mehreren Jahren zeichnet die

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„Wirtschaftswoche“ mittelständische Weltmarktführer aus Deutschland aus, sogenannte „Hidden Champions“. Sie müssen mehrere Voraussetzungen erfüllen: wachstumsstarke Marktfelder besetzen, innovativ und international agieren, auf eine solide Finanzstruktur achten und eine Marke mit

Strahlkraft entwickeln. Im Geschäftsfeld „Wärmedämm-Verbundsysteme“

hat sich die Jury 2021 erneut für Sto als Sieger entschieden, da wir den hohen Standards ausnahmslos entsprechen.

Und nicht zuletzt stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter Sto: In der Untersuchung eines unabhängigen Meinungsforschungsinstituts und der Zeitschrift „Stern“, bei der mehr als 1.300 Unternehmen mit über 500 Beschäftigten bewertet wurden, erhielt Sto die Auszeichnung als bester Arbeitgeber in der Branche für Baumaterial, Metalle und Werkstoffe.

Insbesondere die Empfehlungsbereitschaft durch die eigenen Mitarbeiter und seitens der Wettbewerber flossen in die Liste der „650 besten deutschen Arbeitgeber 2021“ ein.

Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie passt zu den positiven Rückmeldungen unserer Belegschaft in der Mitarbeiterbefragung, die wir 2019 durchgeführt haben. Sie ergab unter anderem, dass über 80 % der Sto- Mitarbeiter unser Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. Ein eindrucksvoller Beleg für den Zusammenhalt und die Identifikation unserer Beschäftigten mit dem Unternehmen, auf die wir auch künftig angewiesen sind.

Meine Damen und Herren, der Sto-Konzern verfügt nicht nur über ein hervorragendes Mitarbeiterteam, sondern neben vielen weiteren

überzeugenden Erfolgsfaktoren auch über eine exzellente Marke, die ich heute noch nicht erwähnt und damit zu Unrecht vernachlässigt habe.

Deshalb möchte ich Ihnen als Abschluss meiner Ausführungen unseren neuen Markenfilm „Aus Liebe zum Bauen. Bewusst bauen.“ vorstellen.

Unsere Mission „Bewusst bauen.“ steht für den gewissenhaften Umgang mit Produkten und Systemen, die durch ihre Werterhaltung, funktionelle

Eigenschaften und ästhetische Wirkung überzeugen. Mit diesem Markenfilm starten wir eine globale Kampagne mit dem Ziel, die Strahlkraft der Marke

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Sto weiter zu steigern.

Chart 38: Markenfilm/Markenkampagne

Sehr geehrte Damen und Herren,

sie sehen, Sto geht gestärkt aus der Corona-Krise hervor. Wir haben die Zeit genutzt und die Voraussetzungen geschaffen, dass die positive Entwicklung zum Wohle unserer Kunden, unserer Mitarbeiter und der Aktionäre fortgesetzt wird.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Chart 39: Schlusschart

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