• Keine Ergebnisse gefunden

Der Raps ist

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Der Raps ist"

Copied!
7
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Print

(2)

MITTELDEUTSCHLAND

MITTWOCH,15. JULI 2020

3

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG

Der Raps ist

die bessere Olive

LANDWIRTSCHAFT

Bei der Agrargenossenschaft Wörlitz wird aus der gelb blühenden Pflanze nicht nur Biodiesel oder Viehfutter, sondern auch ein hochwertiges Öl. Und das überzeugte jetzt die Juroren des Wettbewerbs „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“.

VON JULIUS LUKAS

D

iepresst, das ÖlPresse tropft und Ro- land Waldow wird für einen kurzen Mo- ment grund- sätzlich: „Eigentlich ist es doch ein Frevel, den Raps als Biodiesel durch den Auspuff zu jagen“, sagt der Abteilungsleiter Pflanzenbau bei der Agrargenossenschaft Wör- litz. 2.700 Hektar Felder bewirt- schaftet der Großbetrieb in Orani- enbaum-Wörlitz (Kreis Witten- berg). Ein Teil davon ist auch für Raps reserviert, der dann zu Vieh- futter und Biokraftstoff wird.

Doch seit kurzem geht der Raps noch einen anderen Weg. „Wir machen daraus Öl“, verrät Wal- dow – und das sei ohne Zweifel die schmackhafteste Verwertung der gelb blühenden Pflanze.

Das sahen auch die Juroren bei der diesjährigen Vergabe der „Ku- linarischen Sterne“ so. Seit 2017 zeichnet Sachsen-Anhalt mit die- sem Label regionale Spitzenpro- dukte in mehreren Kategorien aus. In einer dieser Rubriken wer- den Öle und Gewürze prämiert.

Und da gewannen in diesem Jahr die Wörlitzer.

Damit gerechnet, sagt Roland Waldow, hätten sie nicht. „Wir machen das ja noch gar nicht so lange“, meint er. Vor eineinhalb Jahren etwa reifte die Idee, den Raps einmal anders zu verwerten.

„Wir hatten damals gerade unse-

ren Hofladen eröffnet, in dem wir Milch und Käse verkaufen“, er- zählt Steffen Dalichau, Vorstands- vorsitzender der Agrargenossen- schaft. „Deswegen dachten wir auch über andere Produkte nach, die wir dort anbieten können.“

Raps war durchaus nahelie- gend, da er ja jedes Jahr angebaut wird. Auf der anderen Seite gilt das Öl des Gelbblühers nicht un- bedingt als hochwertiges Lebens- mittel. „Es hat kein gutes Image“, sagt Steffen Dalichau. Während Olivenöl wegen seiner gesund- heitsfördernden Inhaltsstoffe als Star unter den Pflanzenfetten gilt, greift man zum Rapsöl, wenn ein Ei in der Pfanne gebraten werden soll. „Bei Rapsöl haben die meis- ten Menschen zuerst die Art Öl im Kopf, die es im Supermarkt als Massenware gibt“, sagt Dalichau.

Allerdings handle es sich dabei um hocherhitzte Öle. „Unser Öl ist kaltgepresst, da bleiben die wich- tigen Nährstoffe erhalten.“

Der verflüssigte Raps steht der verflüssigten Olive also inhaltlich in nichts nach. Auch geschmack- lich kann das Öl mit seiner mil- den, nussigen Note durchaus mit- halten. Für den Raps spricht darü- ber hinaus noch, dass er nicht wie das Olivenöl aus mediterranen Ländern nach Deutschland trans- portiert werden muss - was die Umwelt schont. So gesehen, ist der Raps sogar die bessere Olive.

Der Ruf der gelben Feldfrucht ist für Steffen Dalichau ein Ne- benaspekt. „Für uns ist es wichtig, mit solchen Produkten auch zu

„Unser Öl ist kaltgepresst, da bleiben die wichtigen Nährstoffe erhalten.“

Steffen Dalichau Vorstand Agrargenossenschaft FOTO: ANDREAS STEDTLER

72 Unternehmen ausSachsen- Anhalt, 105 Produkte und 15 Sie- ger – das ist die Bilanz der dies- jährigen „Kulinarischen Sterne“.

Mit diesem Label werden seit 2017 Spitzen-Lebensmittel aus Sachsen-Anhalt in unter- schiedlichsten Kategorien aus- gezeichnet – von Honig über Wurstwaren bis Bier. Erfolg- reichste Kreise waren in die- sem Jahr Anhalt-Bitterfeld und Stendal, wo je drei Erst- platzierte herkamen. Die MZ stellt eine kleine Auswahl der diesjährigen Gewinner vor:

Herb-fruchtig – so be- schreibtdie Jury den Aro- nia Muttersaft (Bild oben) der Seydaland GmbH aus Jes- sen (Kreis Wittenberg). Die we- gen ihrer Antioxidantien ge- priesenen Wunderbeere wird zu einem Drink gepresst, der sich pur, als Schorle oder als Geschmacksbringer für Back- waren eignet. Beim Wettbe- werb holte der Muttersaft den ersten Platz bei den alkohol- freien Getränken.

Aus dem Bergdorf Marcala in Honduras stammen die Bohnen, die die kleine Halle- sche Rösterei Roy zu einem nussig-schokoladigen Kaf- fee veredelt (Bild Mitte).

Das über den Geschmack hinaus Besondere: Die Plantagen, auf denen die Arabi- ca-Bohnen wachsen, werden ausschließlich von Frauen be- wirtschaftet, die mit dieser Ar- beit ihre Familien ernähren.

Stollen kann nurDresden?

Quatsch! Im Petersberger Ortsteil Teicha (Saalekreis) bäckt die Konditorei Eben- recht seit Generationen einen Festtagsstollen (Bild unten), der Butter, Mandeln, Vanille und weitere Zutaten zu ei- nem handgeformten Premi- umgebäck vereint. Das überzeugte auch die Jury:

erster Platz in der Kategorie

„Süßwaren“.

Leckere Sieger

zeigen, was die regionale Land- wirtschaft leistet und welch hoch- wertige Produkte wir herstellen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft.

Dieses Ziel ließen sich die Wör- litzer auch einiges kosten. Die Öl- presse kauften sie bei einem Spe- zialisten für 3.500 Euro. Der Um- bau einer ehemaligen Wohnung auf den Genossenschaftsgelände sowie die Produktentwicklung kostete noch einmal etwa 20.000 Euro. Diese Investitionen mit dem Öl, das in der 500-Milliliter- Flasche 4,49 Euro kostet, wieder zu verdienen, ist kein schnelles Geschäft. „Reich werden wir da- mit sicher nicht, aber langfristig wollen wir natürlich schon Ge- winne mit dem Öl machen“, sagt Steffen Dalichau.

Bisher sei die Resonanz bei den Kunden sehr gut. Deswegen muss auch stetig nachproduziert wer- den. Dazu schüttet Agrargenos- senschaftsmitarbeiter Justin Lü- deritz die schwarzen Rapssamen in einen Trichter, durch den sie dann in die Presse fallen. „Da drinnen werden sie dann gegen ei- ne Verengung geschoben, wobei das Öl herausgedrückt wird“, er- klärt Lüderitz.

Etwa 300 Liter wurden so schon hergestellt. Bisher ist das Öl allerdings nur in der Region zu ha- ben. Aber vielleicht hilft die Aus- zeichnung mit dem Kulinarischen Stern ja auch, es darüber hinaus bekannter zu machen – und so dem Rapsöl zudem zu einem bes- seren Ruf zu verhelfen.

Qualitätskontrolle: Roland Waldow, Bereichsleiter Pflanzenbau bei der Agrargenossenschaft Wörlitz, prüft das frisch gepresste Rapsöl. FOTOS: ANDREAS STEDTLER Sie können ein Video zum Bei- trag sehen!La- den Sie die App

„MZ virtuell“ auf Ihr Smartphone.

Öffnen Sie die App und scan- nen Sie das Foto mit dem „MZ virtuell“-Logo.

Das Video star- tet automatisch.

Print

(3)

Mittwoch, 15. Juli 2020

6 | Wirtschaft Volksstimme

Frankfurt/Main (dpa) Die Top- manager deutscher Börsen- schwergewichte haben im ver- gangenen Jahr trotz leichter Gehaltseinbußen im Schnitt das 49-Fache ihrer Mitarbeiter verdient. Laut einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Mün- chen kassierten Vorstände von Dax-Konzernen im Schnitt 3,4 Millionen Euro. Das waren 0,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Nominallöhne in Deutschland stiegen dagegen im Schnitt um 2,6 Prozent.

3,4 Millionen Euro im Schnitt für Dax-Chefs

Meldungen

Potsdam (AFP) Der US-Elek- troautobauer Tesla darf mit dem Bau des Fundaments seiner geplanten Fabrik in Grünheide vorzeitig begin- nen. Zugelassen werden unter anderem Gründungs- und Fundamentarbeiten ober- halb des Grundwasserleiters, Erdarbeiten und Rohbaumaß- nahmen, wie das Landesum- weltministerium in Potsdam am Dienstag mitteilte. Zu der Zulassung kam es, da unter anderem alle zu beteiligenden Behörden zugestimmt haben und „insgesamt eine positi- ve Genehmigungsprognose“

zur Errichtung der geplan- ten Gigafactory besteht. Das Ministerium warnte jedoch, die jetzt zugelassenen Maß- nahmen würden „auf eigenes Risiko“ umgesetzt.

Tesla darf vorfristig Fundamente bauen

Bad Waldsee (dpa) Corona hat positive Auswirkungen auf die Wohn und Reisemobilbranche – laut Kraftfahrt-Bundesamt haben die Neuzulassungen bei Wohnmobilen im Juni im Vergleich zum Vorjahres- monat um rund 65 Prozent zugelegt. Beim Hersteller Hymer aus Bad Waldsee in Oberschwaben erwartet man, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Markt weiter antreiben.

Wohnmobile immer mehr nachgefragt

Stuttgart (dpa) Elektrowerk- zeuge sowie Garten- und Haushaltsgeräte von Bosch, Gardena und einigen weite- ren Marken sollen künftig mit den gleichen Akkus funktionieren. Die Herstel- ler kündigten am Dienstag eine „Akku-Allianz“ unter Federführung von Bosch an.

Gardena und die anderen verzichten künftig auf eigene Akku-Systeme und Ladegeräte und konstruieren stattdessen ihre Geräte so, dass diese mit Bosch-Akkus angetrieben werden können.

Bosch plant eine Akku-Allianz

Magdeburg (dpa/sj) Die Kinder der Kindertagesstätte „Sonnen- käfer“ aus Tangerhütte gehören zu den 15 Trägern des „Kulina- rischen Sterns“ der Agrarmar- ketinggesellschaft Sachsen-An- halt (AMG). Geschmack, Duft und Farbe des von den Kindern hergestellten Blütenhonigs zeugten von ausgezeichneter Qualität, begründete Juror Se- bastian Hadrys die Wahl der Wettbewerbsjury, wie die AMG am Dienstag in Magdeburg mitteilte. Die Kinder werden bei der Produktion des Honigs von Carmen Kalkofen aus dem

Tangerhütter Ortsteil Cobbel als Patenimkerin unterstützt.

„Gerade in diesen Zeiten entdecken wir das Gute vor der Haustür wieder. Wir haben in Sachsen-Anhalt zahlreiche qua- litativ hochwertige Produkte, die nachhaltig produziert wer- den und die Umwelt schonen“, erklärte Landwirtschaftsmi- nisterin Claudia Dalbert (Grü- ne). Der Wettbewerb „Kulinari- sches Sachsen-Anhalt“ wurde zum vierten Mal durchgeführt und ist eine Veranstaltung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie in

Zusammenarbeit mit der AMG.

Insgesamt hatten 72 Unterneh- men 107 Produkte eingereicht.

Die Gewinner im Überblick:

Alkoholfreie Getränke: Aro- nia-Muttersaft, Seydaland Bio und Agrotechnik GmbH, Jes- sen OT Seyda;

Bier: Jakobus Pils, Brauhaus Köthen;

Brände: Kullmann´s Himbeer- geist, Obstbrennerei & Bren- nereimanufaktur Kullmann &

Sohn GbR, Loburg;

Brot: Salzwedeler Urkorn Brot, Salzwedeler Baumkuchen GmbH, Salzwedel;

Brotaufstrich: Fruchtaufstrich Köröser (alte Sauerkirschsor- te), Stendaler Scheunenladen / Stallbaum GbR, Stendal;

Feinkost und Konserven: vegi friki (veganes Ragout), mannuš –feine kost manufaktur, Stendal;

Fleisch- und Wurstwaren: En- tenkrakauer im Glas, Flämin- ger Entenspezialitäten GmbH, Zerbst OT Reuden-Süd;

Gewürze und Öle: Rapsöl „Na- tur“, Agrargenossenschaft Wör- litz eG, Oranienbaum-Wörlitz;

Kaff ee: Marcala-Frauenpro- jektkaff ee, Kaff eerösterei Roy, Halle;

Liköre: Querfurter Tröpfchen – Sauerkirschlikör, Obsthof Mül- ler, Querfurt;

Molkereiprodukte: Schaf- milchkäse mit Bärlauch, Schaf- milchkäserei Jaare, Lindau;

Süßwaren: Ebenrechts Fest- tagsstollen, Bäckerei & Kondi- torei Ebenrecht, Petersberg OT Teicha;

Wein und Sekt: Cabernet Blanc, Weingut Rollsdorfer Mühle, Seegebiet Mansfelder Land, Seeburg OT Rollsdorf;

Sonderkategorie „Internatio- naler Markt“: Harzer Pottsuse, Keunecke Feinkost Ballenstedt.

15 „Kulinarische Sterne“ für regionale Köstlichkeiten

Qualitativ hochwertige Lebensmittel aus Sachsen-Anhalt bei Landes-Wettbewerb ausgezeichnet Die Bundesregierung will,

dass deutsche Unterneh- men die Standards bei Menschenrechten auch bei ihren Zulieferern im Ausland beachten. Doch das Prinzip Freiwilligkeit gerät nach einer neuen Befragung unter Druck.

Viele Unternehmen antworten der Regierung nicht einmal.

Berlin (dpa) Deutsche Unter- nehmen haben Erwartungen der Bundesregierung an Men- schenrechts- und Sozialstan- dards in ihren Lieferketten er- neut nicht erfüllt. Das ist nach dpa-Informationen vom Diens- tag das Ergebnis einer zweiten Fragerunde, die die Regierung unter rund 7300 betroff enen großen Firmen organisiert hat.

Damit wird eine gesetzliche Ver- pfl ichtung zur Einhaltung der Standards wahrscheinlicher.

Um Auskunft gebeten wor- den waren 2250 Unternehmen.

Davon antworteten diesmal erneut nur 455. Zum Zeitpunkt der Erhebung 2020 haben dem- nach „deutlich weniger als 50 Prozent der Unternehmen“

mit Sitz in Deutschland und mehr als 500 Beschäftigten die menschenrechtliche Sorgfalt in ihre Unternehmensprozes- se angemessen integriert, und zwar so, wie es im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) be- schrieben ist, heißt es.

Die Ergebnisse der Erhebung 2020 weichen demnach zwar von den Ergebnissen der Er- hebung 2019 ab. Es lasse sich jedoch bereits jetzt feststellen, dass sich die Gruppe der „Er- füller“ im Vergleich zu 2019 in ihrer Größenordnung „nicht maßgeblich verändert hat“. Im vergangenen Jahr hatten etwa 20 Prozent die Vorgaben erfüllt.

Das in Aussicht gestellte Ge- setz soll deutsche Unternehmen

dafür verantwortlich machen, dass Lieferanten im Ausland soziale und ökologische Min- deststandards einhalten. Miss- stände wie Kinderarbeit und Hungerlöhne – etwa in Textil- fabriken in Bangladesch – sollen so unterbunden werden.

Die Bundesregierung hatte im Dezember 2016 dazu ihren Nati- onalen Aktionsplan NAP verab- schiedet. Dieser setzt UN-Leit- prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte um, die 2011 vom UN-Menschenrechtsrat ver- abschiedet wurden. Darin wer- den die staatliche Schutzpfl icht und die unternehmerische Ver- antwortung für Menschenrechte in globalen Lieferketten defi niert.

Off engelassen wird, ob Verant- wortung freiwillig oder verbind- lich umgesetzt werden muss. Die Bundesregierung hatte bisher

auf freiwilliges Engagement der Unternehmen gesetzt und zur Überprüfung ein Monitoring ein- gerichtet.

Spitzenverbände laufen Sturm

Im Koalitionsvertrag heißt es dazu aber: „Falls die wirksame und umfassende Überprüfung des NAP 2020 zu dem Ergebnis kommt, dass die freiwillige Selbstverpfl ichtung der Unter- nehmen nicht ausreicht, wer- den wir national gesetzlich tä- tig und uns für eine EU-weite Regelung einsetzen.“

Ein Lieferkettengesetz könn- te nun für einen langen Streit in der Bundesregierung sorgen.

Eine Sprecherin von Bundes- wirtschaftsminister Peter Alt- maier (CDU) warnte am Diens-

tag vor „Schnellschüssen“:

„Dort, wo es noch Optimie- rungsbedarf gibt, werden wir gemeinsam mit der Wirtschaft und innerhalb der Bundesre- gierung Gespräche über mög- liche weitere Maßnahmen und Schritte führen.“ Die Ergebnis- se der Firmenbefragung sollten nun analysiert werden, so die Sprecherin. Sie bildeten die Ba- sis, um zu einer Entscheidung zu gelangen, welche Lücken es gegebenenfalls in welchen Branchen noch gebe.

Spitzenverbände der Wirt- schaft laufen Sturm gegen ein nationales Lieferkettengesetz. Sie befürchten, dies gehe zulasten der Wettbewerbsfähigkeit deut- scher Firmen. In einer Erklärung hieß es auch unter Verweis auf die Corona-Krise, „nationale Sonder- wege mit nationalen Belastun-

gen“ müssten vermieden werden, um die ohnehin schwierige Wirt- schaftserholung nicht noch mehr zu verzögern.

Die deutsche Wirtschaft ver- halte sich bei ihren Aktivitäten im Ausland vorbildlich und füh- le sich auch dort den Menschen- rechten verpfl ichtet, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bun- desvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steff en Kampeter, im Deutschlandfunk.

„Da hat sich in den letzten 10, 15 Jahren Enormes getan, und die deutschen Unternehmen sind da an der Spitze.“ Es sei aber problematisch, wenn Un- ternehmen für Missstände auf- kommen müssten, die auf Dritte zurückzuführen seien und nicht in ihrem eigenen Verschulden lägen. Dies sei unter keinen Um- ständen zu akzeptieren.

Schärfere Regeln für Billigprodukte

Deutsche Unternehmen sollen bei Lieferanten aus dem Ausland auf Mindeststandards achten

Mitarbeiter der Textilfabrik Viyellatex in einem Vorort von Dhaka arbeiten in der Produktion und nähen T-Shirts. Das Unternehmen betreibt eine Fabrik mit dem zu der Zeit höchsten Standard und hätte von einem Lieferkettengesetz nichts zu befürchten. Foto: dpa

Zahl des Tages

von vier Menschen (74 Prozent) im Erwerbsalter in Deutschland lebten 2019 in erster Linie von der eigenen Hände Arbeit, wie das Statisti- sche Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 37,8 Millionen Menschen. Im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei 63 Prozent. Deutlich gestiegen ist der Anteil der erwerbstätigen Frauen von 52 Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt 68 Prozent. Bei den Männern waren es 80 Pro- zent (Jahr 2000: 74 Prozent). (dpa)

3

Halle (sj) „Die Corona-Krise hat vor allem den industriell- len Mittelstand in Sachsen- Anhalt massiv getroff en“, er- gab eine gemeinsame Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in Halle und des Leibniz-Institutes für Wirt- schaftsforschung Halle (IWH), die gestern in Halle vorgestellt wurde. Demnach werde die ak- tuelle Geschäftslage nur von jedem zweiten Unternehmen (55,3 %) als „sehr gut“ und „gut“

eingeschäzt. Noch im Vorjahr lag der Anteil der positiven Mel- dungen bei 72,4 Prozent. Mehr als jeder Zehnte bewertet die Geschäftslage als mangelhaft oder ungenügend. Allerdings werde die aktuelle Geschäfts- lage in Sachsen-Anhalt nicht so ungünstig beurteilt wie im Krisenjahr 2009“, erklärte Axel Lindner, stellvertretender Lei- ter der Abteilung Makroökono- mie am IWH.

Bei jedem fünften Unter- nehmen (20,1%) habe die Coro- na-Pandemie zu einem erheb- lichen betrieblichen Schaden geführt, heißt es weiter. Wei- tere 43 Prozent waren zum Teil betroff en. Etwa jedes dritte Unternehmen (36,3%) ist bis- her schadlos durch die Corona- Krise gekommen.

Deutlich gesunken sei die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Nur noch etwa jedes zweite (47%) plant Investi- tionen, ergab die Umfrage. Das sei der niedrigste Wert seit dem Jahr 2013. Noch im Vorjahr hat- ten rund 61 Prozent der Firmen Investitionen auf der Agenda.

Trotz der eher pessimis- tischen Geschäftserwartun- gen will der Mittelstand sei- ne Fachkräfte halten und den Personalbestand unverändert lassen (72,9% der Befragten).

Jeder sechste Befragte (16,3%) plant, die Zahl der Beschäftig- ten im weiteren Jahresverlauf aufzustocken (Vorjahr: 24,5%).

Corona: Jede fünft e Firma mit Schäden

Umfrage von IWH Halle und Creditreform

MDAX

in Euro 14.07. 13.07.

Umlaufrendite - 0,45 - 0,48

Geltungsbereich des Euro

Devisenkurse

für 1 Euro Geld Brief

USA USD

TecDAX

in Euro 14.07. 13.07.

SDAX

in Euro 14.07. 13.07.

DAX

Schlusskurse (Euro) 14.07. 13.07.

Adidas N Allianz BASF Bayer Beiersdorf BMW Continental Covestro Daimler Deutsche Bank Deutsche Börse Deutsche Post Deutsche Telekom Deutsche Wohnen E.ON AG Fresenius Med. Care Fresenius Se HeidelbergCement Henkel Infineon Techno Linde Plc MERCK MTU AERO ENGINES Münch. Rückvers.

RWE SAP Siemens Vonovia Se VW Wirecard

Aixtron AG Bechtle Cancom It Sys AG Carl Zeiss Med Compugroup Medic Deutsche Telekom Drägerwerk Drillisch Eckert & Ziegler Evotec Freenet Infineon Techno Jenoptik Morphosys Nemetschek New Work Nordex Pfeiffer Vacuum Qiagen S&t Ag SAP Sartorius Siemens Health Siltronic Nam Software TeamViewer AG Telefonica Dtld Utd. Internet AG Varta Wirecard

Aareal Bank Airbus Group Aroundtown Prop Aurubis Brenntag AG Cancom It Sys AG Carl Zeiss Med Commerzbank Compugroup Medic CTS Eventim Duerr AG Evonik Industr Evotec Fraport Fuchs Petrol AG GEAGerresheimer Grand City Prop Grenke Leasing N Hannover Rück Hella Kgaa Hueck/sda HOCHTIEF Hugo Boss K+S AG Na Kion Group LANXESS Leg Immobilien Lufthansa

Metro Morphosys Prosiebensat1 N Puma Rational Rheinmetall Rocket Internet Rtl Group Sartorius Scout24 Siemens Health Ströer SE Symrise Ag Tag Immobilien Telefonica Dtld ThyssenKrupp Uniper Se Na Utd. Internet AG Zalando Se 69,94 14,69 38,95 68,98 14,60 38,00

– Belgien – Deutschland – Estland – Finnland – Frankreich – Griechenland – Irland

– Italien – Lettland – Luxemburg – Malta – Niederlande – Österreich – Portugal

– Litauen – Slowakei – Slowenien – Spanien – Zypern 1,08

1,10 1,12 1,14 1,161,160

1,140 1,120 1,100 1,080 Dollar je Euro

Verlierer Gewinner

Ado Properties Adva AG Aixtron AG Amadeus FiRe Befesa Bertrandt Bilfinger Bor. Dortmund Ceconomy CeWe Color Corestate Capit Dermapharm Deutz Dic Asset DMG Mori Seiki Dt Beteil Ag Dws Group Encavis Hamborner Reit

Hornbach Hypoport Ag Indus Holding Instone Real Estate Jost Werke Kloeckner & Co KWS Saat Leoni New Work Patrizia Immob N SAF-Holland SA Salzgitter Schaeffler SIXT AG Stabilus Steinhoff Stratec Biomed Südzucker Takkt Talanx Ag Traton SE Vossloh

WACKER CHEMIE Wacker Neuson Washtec 11,46

167,10 48,00 91,05 71,00 15,11 77,40 23,81 158,60 23,95 14,36 23,20 23,46 116,90 63,95 274,00 8,97 168,00 40,46 24,50 137,52 316,80 42,73 93,50 38,20 51,44 2,50 39,27 98,80 2,44

23,62 6,16 11,46 109,80 32,60 34,00 16,64 5,61 3,37 97,90 17,61 46,37 4,43 11,64 40,50 28,10 33,86 13,62 8,66

73,60 448,00 30,10 21,65 30,30 5,19 68,60 274,007,58 22,45 5,18 13,34 6,60 72,90 46,50 93,700,05 15,16 9,06 32,80 17,85 40,85

17,31 67,90 59,025,22 51,00 48,00 91,05 4,53 71,00 35,42 22,38 24,54 23,95 37,72 38,08 30,76 92,90 20,66 70,50 153,10 37,20 81,90 25,71 6,04 62,86 49,48 116,36 8,73

8,53 111,50 9,65 67,10 508,50 79,58 19,07 29,30 305,40 71,45 41,70 59,00 107,45 21,92 2,54 30,406,95 39,13 66,00

8,44 116,90 9,85 67,76 511,50 80,84 19,74 29,16 316,80 72,10 42,73 59,90 107,60 21,90 2,506,92 30,20 39,27 66,58 234,80

186,68 51,11 64,00 97,44 57,93 87,00 35,75 37,00 8,73 163,30 34,41 15,16 40,23 10,09 73,26 43,52 51,68 85,00 22,01 202,30 109,60 151,05 234,80 31,96 133,94 109,82 54,50 137,38 2,38

242,00 185,14 51,05 64,50 98,44 58,80 87,10 35,78 37,29 8,75 168,10 34,45 15,11 40,20 10,01 74,06 44,70 50,12 85,54 23,20 203,10 111,30 155,00 231,60 32,12 137,52 109,20 55,14 139,30 2,44

11,09 160,30 47,08 89,20 68,60 15,16 78,00 24,14 152,10 23,42 14,53 22,01 22,82 111,50 59,95 266,50 8,96 169,80 40,62 23,74 133,94 305,40 41,70 89,30 37,80 50,38 2,54 39,13 95,55 2,38

Großbrit. GBP Schweiz CHF Dänemark DKK Japan YEN

Metallkurse

(EUR/100 kg): Kupfer (DEL-Notiz): 578,77- 581,56 €; Metallnotierung Kupfer (MK): 681,98 €;

Messingpreis MP 58: 511,00 €;

Aluminium 99,7%: 147,11-147,11 €*;

(EUR/1 kg): Silber 99,9%: 545,93 €*;

Gold (999,9 fein): 51.256,00 €*

0,9095 1,0701 7,4448 122,3100 0,9092 1,0696 7,4443 122,2700

73,70 432,50 30,05 21,25 30,15 5,14 68,90 266,507,55 22,45 13,065,14 6,52 70,15 46,34 0,05 92,40 15,15 33,629,06 17,85 41,35

17,01 66,23 58,705,26 50,54 47,08 89,20 4,64 68,60 34,44 23,08 24,37 23,42 37,62 38,36 30,88 95,10 20,56 70,50 156,80 37,28 80,00 25,14 6,24 66,92 49,11 115,94

8,49 Schlusskurse im XETRA-Handel am Dienstag,

17.30 Uhr/Angaben ohne Gewähr/Quelle dpa

Auswahl Kurs Diff . %

Kion Group 66,92 + 6,46 K+S AG Na 6,24 + 3,25 Duerr AG 23,08 + 3,13 08.07. 09.07. 10.07. 13.07. 14.07.

1,1366

24,58 6,17 11,09 109,40 33,70 32,90 16,47 5,62 3,26 97,70 17,71 46,18 4,39 11,58 40,55 28,45 33,79 13,56 8,61

Auswahl Kurs Diff . %

Nemetschek 59,95 - 6,25 Infi neon Techno 22,01 - 5,15 Morphosys 111,50 - 4,62 1,1401 1,1404

13000 12300 11600 10900 10200

Xetra DAX

08.07. 09.07. 10.07. 13.07. 14.07.

12697

* Vortagesstand

Börse

Juror Sebastian Hadrys bei der Verkostung von Produkten beim Landeswettbewerb "Kulinarische Sterne". Foto:

Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt

Anzeige

Magdeburg (dpa/sj) l Die Kinder der Kindertagesstätte „Sonnenkäfer“

aus Tangerhütte gehören zu den 15 Trägern des „Kulinarischen Sterns“ der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (AMG).

Geschmack, Duft und Farbe des von den Kindern hergestellten Blütenhonigs zeugten von

ausgezeichneter Qualität, begründete Juror Sebastian Hadrys die Wahl der Wettbewerbsjury, wie die AMG am Dienstag in Magdeburg mitteilte. Die Kinder werden bei der Produktion des Honigs von Carmen Kalkofen aus dem Tangerhütter Ortsteil Cobbel als Patenimkerin unterstützt.

„Gerade in diesen Zeiten

15.07.2020

Anzeige

„Kulinarische Sterne“ für Regionales https://www.volksstimme.de/ernaehrungsbranche-kulinarische-sterne-f...

1 von 4 16.07.2020, 08:55

online

Print

(4)

Print

(5)

Print

(6)

online

(7)

online

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Während die VES-Fläche auf Standort 2 im Vergleich zur konventionellen Fläche an- nähernd gleiche Werte für die Bestandes- dichte (Bild 1) aufweist, sind beide Ver- suchsvarianten

In a practical trial, after choice of trial area with recording of weed and slug density as well as grain and straw yield of opening crop, the hypocotyl length of the pre-winter

konventionell konventionell Bandsaat (Getreide) Bandsaat (Getreide) ordnungsgemäß 50 % reduziert 20-40 % reduziert keine N-Düngung Herbizid (SSW) Herbizid mech.

Transzendenzoffenheit In der sexuellen Begegnung, wenn der Mensch sich selbst vergisst („ekstatisch“), wird er offen für Gott. Die Begegnung mit dem Partner ist Symbol für

Endungen werden immer wieder verschluckt, wodurch Wörter für den Zuhörer nicht richtig zu hören sind4. ⮕ Wir sprechen alle Wörter bis zu ihrem Ende

Unsere Sprechstücke lassen sich sowohl mit der gesamten Klasse als auch mit einzelnen Schülern oder Schülerkleingruppen einüben.. Diese können Sie während der Übungsphase

Anschließend setzen alle vier Gruppen gemeinsam ein und sprechen ihre Wörter, bis durch ein Zeichen das Ende signalisiert wird4. Schule Schule Schule Schule Pausenhof