NEWSLETTER
Ausgabe 9, Februar 2015 zum Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital
Digitalisierung in KMU . . . . 1 Aktuelles aus der Förderinitiative
eKompetenz-Netzwerk
Antworten für den Mittelstand auf Cyberkriminalität . . . . 3 Vom Kunden zum Fan: Marketing in der digitalen Welt . . . . 3 Mobile App „IT-Lotse“ . . . . 4 Wie nutzt das Handwerk eBusiness? . . 5 Publikationen . . . . 6 Aktuelles aus der Förderinitiative eStandards
Wirtschaft und Verwaltung besser vernetzen . . . . 7 Elektronischer Rechnungsaustausch leicht gemacht . . . . 8 Kurz notiert . . . . 9 Publikationen . . . . 9 Aktuelles aus der Förderinitiative Usability
Usability für die Pflegesoftware von morgen . . . . 10 Technologie, die glücklich macht . . . 10 CRM-Software unter der Lupe . . . . 11 Kurz notiert . . . . 12 Publikationen . . . . 13 Fertigkeiten, Kenntnisse und eBusiness – muss sich das Handwerk neu erfinden? . . 14 IT-Mittelstandsindex . . . . 15 Termine . . . 16 Impressum . . . . 16
INHALT
www.mittelstand-digital.de
Digitalisierung in KMU:
Herausforderung und Chance
Eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest zeigt, dass Betriebe, die ihr Ge- schäft digitalisieren, schneller wachsen als andere. Allerdings haben viele kleine und mittlere Unternehmen dafür einen weiten Weg zu gehen. Wie dieser erfolg- reich beschritten werden kann, zeigen Projekte aus dem Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital Mitte März auf der Internationalen Handwerksmesse in München und der CeBIT in Hannover.
Unternehmen, die sich bei der Digi
talisierung gut oder sehr gut aufge
stellt sehen, verzeichnen deutlich häufiger ein Umsatzwachstum. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von kleinen Unternehmen in Deutschland, die das Marktfor
schungsunternehmen TNS Infratest Ende 2014 vorgenommen hat. TNS Infratest hat dafür 600 Unternehmen mit einem bis 49 Mitarbeitern nach ihrer Bereitschaft zur Digitalisierung und der Nutzung neuer Technologien befragt.
Demnach wächst fast jedes zweite Unternehmen (44 Pro
zent), das einen hohen Digitalisierungsgrad aufweist. Von den digitalen Vorreitern sind deshalb auch mehr als zwei Drittel (68 Prozent) davon überzeugt, dass sich der Einsatz neuer Technologien positiv auf das Unternehmenswachs
tum auswirkt. Gründe sehen die Befragten vor allem in den Möglichkeiten der Außendarstellung im Internet (75 Pro
zent), einer besseren Kundenbetreuung (69 Prozent) sowie vereinfachten Kommunikationsmöglichkeiten mit Liefe
ranten und Partnern (66 Prozent).
Insgesamt stehen gerade kleine Unternehmen und Selbst
ständige hinsichtlich der Digitalisierung vor großen Her
ausforderungen. Der Studie zufolge glaubt weniger als die Hälfte der Unternehmen, in dieser Hinsicht gut aufgestellt zu sein. Gerade das für die deutsche Wirtschaft so wichtige Handwerk nutzt die Möglichkeiten der modernen Informa
tionstechnologien demnach bisher nur unterdurchschnitt
lich. Gerade einmal 39 Prozent der Handwerksbetriebe messen der Digitalisierung eine hohe Bedeutung für das eigene Geschäft bei. Nur etwas mehr als die Hälfte (56 Pro
zent) verfügt über eine eigene Homepage. Weniger als ein Drittel (30 Prozent) setzt auf Social Media.
Digitalisierung im Handwerk
Zwei Beispiele aus dem Förderschwerpunkt Mittelstand
Digital zeigen, wie Handwerksbetriebe die Möglichkeiten der Digitalisierung gewinnbringend nutzen können: Im Rahmen von „eMasterCraft“ hat der ausgebildete Maler, Lackiermeister und Betriebswirt des Handwerks Frank Oswald durch die Digitalisierung seiner Stammdaten wie den Materialinformationen von Lieferanten oder anderen beteiligten Firmen, aber auch die elektronische Erfassungen von Arbeitszeiten Prozesse derart vereinfacht, dass diese nun merklich effizienter ablaufen.
Alle Mitarbeiter sind heute mit Baustellenhandys ausgerüs
tet und stehen damit im direkten Kontakt mit dem Büro. So können sie Behinderungen, Zusatzleistungen und Verbesse
rungsvorschläge per Foto oder Sprachnotiz dokumentieren und direkt weitergeben. Vor allem die mobile Zeiterfassung trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter schneller arbeiten können.
„Obwohl wir vorher schon gut organisiert waren, konnten wir unsere Prozesse noch effektiver und strukturierter gestalten“, so Frank Oswald. Für ihn haben sich die stan
dardisierten Arbeitsabläufe bereits bezahlt gemacht, da sie die Organisation der Arbeit vereinfachen und der Kunden
service wesentlich verbessert werden konnte: „Durch den guten Überblick sind wir dem Kunden immer einen Schritt
voraus und können ihm dadurch die Dienstleistung an
bieten, die er benötigt.“
Vom 11. bis zum 17. März 2015 präsentieren eBusiness
Lotsen und eStandardsProjekte ihre Ergebnisse auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Halle C2, Stand 578.
Digitalisierung im Mittelstand
Andere Branchen sind der Studie von TNS Infratest zufolge bei der Digitalisierung schon einen Schritt weiter: So sagen fast drei Viertel (73 Prozent) der befragten Dienstleistungs
unternehmen und beinahe zwei Drittel (61 Prozent) der Handelsunternehmen, dass die Digitalisierung für sie wichtig oder sehr wichtig ist. Auch die kleinen Unternehmen dieser Branchen weisen teilweise erheblichen Nachholbedarf auf:
So verfügen zwar vier von fünf Dienstleistungsunternehmen (81 Prozent) über eine eigene Homepage, allerdings setzen nur 60 Prozent auf Smartphones und nur 30 Prozent auf Social Media, um das Geschäft anzukurbeln. Bei den Han
dels unternehmen verfügen sogar nur 61 Prozent über eine eigene Webseite, 44 Prozent über einen mobilen Auftritt und ein Viertel (26 Prozent) über einen SocialMediaAuftritt.
Wie der erfolgreiche Umbau zum mobilen Unternehmen auch bei KMU erfolgreich gelingen kann, zeigen die Projekte von Mittelstand Digital vom 16. bis 20. März auf der CeBIT (Halle 9, Stand E24). Die Themenbereiche des Mittelstand
DigitalAreals auf der CeBIT sind dabei:
•
Zukunftsszenarien der Digitalisierung: Big Data versus Smart Data, Cloud Computing, Nutzen und Folgen der Digitalisierung, ITSicherheit und Vertrauen•
Digitalisierung von Wirtschaftssektoren: Branchenszenarien der Digitalisierung, Industrie 4.0, Digitales Handwerk (KMU), Digitaler Handel
•
Digitalisierung von Unternehmensbereichen: Digitales Büro, Digitaler Betrieb, Verbesserung betrieblicher Abläufe, Virtuelle Kooperation, Mobiles Arbeiten/Mobile Arbeit und deren Usability, Online Marketing, eRecruitung, Förderung digitaler Kompetenz
•
Nutzung elektronischer Standards in Geschäftsprozessen•
Gestaltung anwenderfreundlicher Systeme: Anwendersicht/Softwareauswahl, User Experience in betrieblichen Anwendungen, Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Usability in kleinen Unternehmen und Startups, Ver
ankerung von UsabilityMaßnahmen in Organisationen Weitere Informationen zu IHM und CeBIT finden Sie unter www.mittelstanddigital.de.
Aktuelles aus der Förderinitiative eKompetenz-Netzwerk
Antworten für den Mittelstand auf Cyberkriminalität
Die digitale Welt stellt den deutschen Mittelstand vor neue Herausforderungen wie beispielsweise zunehmend kriminelle Umtriebe im Internet. Der eBusiness-Lotse Thüringen bietet nun konkrete Hilfe zum Schutz vor Internetkriminalität.
Laut der Studie zur Einschätzung der ökonomischen Nach teile durch Internetkriminalität des ITSicherheits
dienstleisters McAfee betrug der Verlust durch kriminelle Handlungen im Netz 2014 in Deutschland 1,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes (Quelle: Statista). Damit liegt Deutschland im Ländervergleich vor den Vereinigten Staaten (0,64 Prozent) und Großbritannien (0,16 Prozent).
In einer neuen Publikation informiert der eBusinessLotse Thüringen über neue Entwicklungen im Bereich der Inter
netkriminalität und wie sich besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) effektiv davor schützen können.
Mittelstand im Fokus
Der Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft sorgt für hohe Beschäftigung und Produktivität. Die zunehmen
de Digitalisierung der Geschäftsprozesse verlangt den Aus
bau der ITSicherheitsstrukturen innerhalb eines Unter
nehmens, denn die steigende Abhängigkeit von einer per manent verfügbaren ITInfrastruktur bietet viele An
griffsmöglichkeiten für Kriminelle. Bei „Cyber Crime“
Attacken geht es nicht nur darum Hard und Software bloßen Schaden zuzufügen, sondern vor allem um das Ausspionieren von Daten und den gewinnbringenden Weiterverkauf an die Konkurrenz.
Damit sich KMU besser schützen können, haben die Ex
perten des eBusinessLotsen Thüringen eine Checkliste zur Steigerung der ITSicherheit in KMU entwickelt, die bei einer ersten Selbsteinschätzung hilft. Darin geht es um so scheinbare Banalitäten wie die Frage, ob es im Unterneh
men einen Ansprechpartner und Verantwortliche für das
Thema Informationssicherheit und Datenschutz gibt oder ob IT und Betriebssysteme sowie Drittsoftware (z. B. Java, Flash) immer auf dem neuesten Stand sind. Die Checkliste beinhaltet auch komplexe Fragen, etwa danach, ob Bedro
hungen und Schwachstellen (Risiken) für die kritischen ITSysteme identifiziert wurden. Unternehmen, die diese 32 Fragen beantworten, erhalten eine gute Bestandsauf
nahme über den Status Quo ihrer ITSicherheit.
Darüber hinaus haben ITSpezialisten des TÜV Thüringen e. V.
das Zertifizierungsverfahren „MITsec“ Mittelständische IT
Security erarbeitet, das die ITSicherheit eines Unternehmens mithilfe von qualifizierten und zugelassenen Auditoren prüft. Das Verfahren wurde speziell für KMU auf Basis der internationalen Norm ISO/IEC 27002 entwickelt. Mit dem
„MITsec“Zertifikat erhalten Unternehmen einen Bericht über die Gesamtsituation ihrer ITSicherheit und in welchen Bereichen noch weitere Sicherheitsmaßnahmen umge
setzt werden sollten. Durch das Zertifikat werden nicht nur wichtige, unternehmensinterne Informationen und Daten vor Diebstahl, Manipulation und Veröffentlichung geschützt, es macht auch auf die eigenen ITRisiken aufmerksam.
Weitere Informationen zum Zertifizierungsverfahren und den Leitfaden des eBusinessLotsen Thüringen finden Sie unter:
•
www.tuevthueringen.de/gk/managementsysteme/itsicherheit/mitsec
•
www.mittelstanddigital.de/DE/Wissenspool/ITSicherheitKMU/publikationen,did=671328.html
Vom Kunden zum Fan: Marketing in der digitalen Welt
Die Informationstechnologien bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, an Kunden heranzutreten und auf sich, ihre Produkte, Angebote oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Kleineren Unternehmen fällt es häufig schwer, den Überblick zu behalten. Zwei effektive Wege im Online-Marketing zeigen die eBusiness-Lotsen aus Oberschwaben- Ulm und Mecklenburg-Vorpommern mit dem Targeting sowie mit Location Based Services.
INFOBROSCHÜRE
Zielsetzung und Vorgehensweisen
Targeting –
Die persönliche Kundenansprache
Abb. © Sashkin - Fotolia.com Kunden informieren sich
heute weitestgehend online über neue Produkte und Angebote, ob am Computer oder unterwegs am Tablet bzw. am Smartphone.
Deshalb müssen besonders Handelsunternehmen ihre Kunden dort erreichen, wo sich diese befinden – im Ideal
fall über eine personalisierte, individuell zugeschnittene Ansprache, das sogenannte Targeting. Durch das Targeting können sehr individuelle und spitze Zielgruppen erreicht werden, Streuverluste werden minimiert.
Targeting im E-Commerce
Für das Targeting bietet speziell das OnlineMarketing verschiedene Möglichkeiten, die entweder auf technische, auf sprach oder auf verhaltensbasierte Aspekte abzielen.
Um die eingeblendete Werbung auf den Bedarf des Kunden auszurichten ist es deshalb wichtig, Informationen über den Adressaten zu erhalten, die für die unterschiedlichen TargetingVerfahren benötigten werden. Das geschieht beispielsweise über Logfiles, TrackingPixel, Cookies oder die Befragung der Nutzer selbst. Zuletzt müssen die An
zeigen dann entsprechend platziert werden. Das geschieht unter anderem über AdServer oder Werbenetzwerke.
„Die Zielgruppengenauigkeit von OnlineWerbung ist das Hauptargument für den Einsatz von Target ing“, so Prof. Dr. Wolfram Höpken vom eBusinessLotsen Oberschwaben Ulm. „Jedoch kann die Treffsicherheit sowohl durch technische Gegebenheiten als auch die ablehnende Haltung des Nutzers gegen eine systema
tische Datenerfassung beeinträchtigt werden. Deshalb muss beim Umgang mit personen bezogenen Daten be
sondere Sorgfalt auf die Einhaltung entsprechender Datenschutzbe stimmungen gelegt werden.“
Weitere Informationen zum Targeting, eine umfassende Hilfestellung auf dem Weg zu einem effektiven Targeting sowie Hinweise zu den Chancen und Risiken gibt die Pub
likation „Targeting – Die persönliche Kundenansprache“ des eBusinessLotsen OberschwabenUlm.
Targeting vor Ort
Eine spezielle Form des technischen Targetings, das gera
de für lokale Unternehmen wie z.B. Gastronomiebetrie
be, de ren Kunden vor Ort sind, spannend ist, ist das Geo
Target ing über Location Based Services, also über mobile ortsbasierte Dienste. „Viele Maßnahmen in diesem Bereich lassen sich dabei sehr einfach umsetzen“, so Achim Hepp, Berater für digitale Themen. „Wichtig ist beispielsweise eine konsistente Darstellung im Netz wie eine immer glei
che Schreibweise des Namens oder der Adresse auf unter
schiedlichen Plattformen. Gerade kleine, regional veran
kerte Unternehmen können darüber hinaus mit digitaler Mundpropaganda schon sehr viel erreichen und indem sie Nischen besetzen von der Nähe zu ihren Kunden profitie
ren. Und wenn Kunden zu Fans werden, war das Marke
ting erfolgreich.“
Mobile App „ITLotse“ hilft durch den IKTDschungel
Der eBusinessLotse OstwestfalenLippe entwickelt der
zeit eine mobile Anwendung, die Unternehmen strukturiert und bedarfsgerecht zu Informationen über IKTThemen leitet. Der sogenannte „ITLotse“ ist eine neutrale, leicht verständliche Informationshilfe, mit der kleine und mittlere Unternehmen (KMU) abgestimmt auf ihre Fragestellung zu geeigneten Lösungen finden.
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen wird für KMU immer wichtiger. Handlungshilfen, Praxisbeispiele, Check
listen, Leitfäden – das Internet bietet vielfältige Informati
onen, die KMU eine Hilfestellung geben können, den digi
talen Wandel zu bewerkstelligen. Doch wie aus der Flut der Informationen schnell die richtigen auswählen? KMU ver
fügen oftmals nicht über die notwendigen Ressourcen, sich tiefgehend mit der Vielfalt und Komplexität von Angeboten auseinanderzusetzen.
„Der ‚ITLotse‘ ist eine Navigationshilfe durch den Infor
mationsdschungel der Informations und Kommunikati
onstechnologien und deckt die verschiedensten Themen
gebiete zur Digitalisierung von Unternehmen und deren
Geschäftsprozessen ab“, so Ulrike Künnemann (InnoZent OWL), Projektleiterin des eBusinessLotsen Ostwestfalen
Lippe. „Ziel der App ist es, ein möglichst breites Spektrum an Wissen und Informationen bereitzustellen, welches aus Publikationen der eBusinessLotsen und weiteren anbieter
neutralen Quellen stammt. Dies bietet KMU einen schnellen und einfachen Überblick über die am Markt vorhandenen Lösungskonzepte.“, stellt Dr. Simon Oberthür vom Software Innovation Campus Paderborn (SICP), Mitarbeiter beim eBusinessLotsen dar.
Die App wird vom eBusinessLotsen OstwestfalenLippe gemeinsam mit dem SICP – einem Zusammenschluss der Universität Paderborn und führender IKTAnbieterunter
nehmen – umgesetzt und soll ab Frühjahr 2015 verfügbar sein. Der eBusinessLotse und der SICP kooperieren seit 2014 und haben das gemeinsame Ziel, den digitalen Wandel in OstwestfalenLippe zu begleiten und die Region als IKT
Kompetenzstandort zu etablieren.
Weitere Informationen unter www.ebusinesslotseowl.de.
Wie nutzt das Handwerk eBusiness?
Der eBusinessLotse Mittelrhein hat gemeinsam mit der Handwerkskammer Koblenz eine Umfrage zum Einsatz von eBusiness in Handwerksunternehmen durchgeführt. Dabei zeigte sich: Wenn es um die digitale Organisation geschäft
licher Prozesse geht, besteht häufig noch Nachholbedarf.
Den Ergebnissen der Befragung zufolge werden in den meis
ten Betrieben mitunter relevante Arbeitsmaterialien, Daten und wichtige Bestellungen von Lieferanten vergessen. Aber auch Aufgaben und Termine fallen fehlenden oder nur unzu
reichend organisierten, meist analog ausgeführten Prozessen zum Opfer. Immerhin setzt ein wachsender Teil der befrag
ten Unternehmen auf elektronische Unterstützung, meist durch branchenspezifische Softwarelösungen. Unternehmen, die den Einsatz bisher ablehnen, tun dies meist aus Kosten
gründen oder aus Angst vor dem Verwaltungsaufwand.
Übergreifende CRMSysteme finden bei den befragten Unternehmen so gut wie keine Verwendung. Bei der Doku
mentation von Aufgaben zeigt sich ein ähnliches Bild.
Auch bei der Auftragsverteilung und der Information von Mitarbeitern dominieren vor allem klassische Modelle der Terminvereinbarung und bearbeitung. Neben mündlichen Absprachen ist die Zettellösung in den meisten Unterneh
men vorherrschend. Dies gilt auch für die Dokumentation von Arbeitsaufträgen: Lediglich ein kleiner Teil der Befrag
ten nutzt beispielsweise eine SmartphoneApp zur Doku
mentation von zu erledigenden Aufgaben. Anders ist das beim Kunden vor Ort. Geht es um die Leistungserstellung beim Endverbraucher, zeigen sich die Befragten aufge
schlossener: Vor allem Smartphones werden den Mitarbei
tern hier gerne angeboten und von diesen auch eingesetzt.
Die dabei häufigste Nutzung ist die fotografische Doku
mentation und Mängelerfassung.
Weitere Informationen zum eBusinessLotsen Mittelrhein unter www.eblmittelrhein.de.
Einsatzzwecke der mobilen elektronischen Geräte wäh- rend der Leistungserstellung. Mehrfachauswahl möglich.
Nachschlagewerk (anstelle eines Handbuchs)
Dokumentation erbrach ter Leis tungen (z. B. Stundenerfassung)
Internetsuche Kommunikation Erfassung eines Sachverhaltes (z. B. ört
l iche Begebenheiten) Mängelerfassung
0 5 10 15 20 25
Übersetzungswerke Zeiterfassung
24
22
19
19
17
16
13
4 Aufnahme von Fotos
(z. B. erledigter Arbeiten) 28
In Anzahl der Teilnehmer; N=31
Wie werden Mitarbeiter über auftragsbezogene Termine bzw. zu erledigende Tätigkeiten informiert? Mehrfach
auswahl möglich.
Software Zentrale Planungstafel
im Unternehmen Telefon Handschriftlich (Papier und Stift) Ausdruck auf Papier
(z. B. Auftragsakte) Besprechung
(mündlich)
0 10 20 30 40 50
Zentraler Monitor im Unternehmen
55 36
30 23 13 11 10 6
In Anzahl der Teilnehmer; N=68
Publikationen eKompetenzNetzwerk
O
•
ktober 2014„Impressum Merkblatt für rechtssichere Internetsei
•
ten“, Information des eBusinessLotsen Mainfranken„CMS (ContentManagementSysteme)“, Merkblatt des
•
eBusinessLotsen Mainfranken„OnlineShops“, Merkblatt des eBusinessLotsen
•
Mainfranken„Marketing mit kleinem Budget“, Leitfaden des
•
BusinessLotse Mitteldeutschland„eBusiness Lösung OnlineMeeting: Von überall und zu jederzeit miteinander treffen und diskutieren“, Ein
•
Beitrag des eBusinessLotsen DarmstadtDieburg„6 Fragen und Antworten zu Green IT“, Informations
•
flyer des eBusinessLotsen NordOst„Planung und Aufbau eines Onlineshops – Professio
nelle Akten und Datenträgervernichtung, intimus International GmbH, Markdorf“, Praxisbeispiel des
•
eBusinessLotsen OberschwabenUlm„Wie sichere ich meine Daten“, Informationsflyer des eBusinessLotsen Magdeburg
N
•
ovember 2014„Social Media strategisch planen: Konzept & Organisa
•
tion“, Ein Leitfaden des eBusinessLotsen Hamburg„Internetkriminalität im Mittelstand – die tägliche
•
Realität?“, Broschüre des eBusinessLotsen Thüringen„Betriebswirtschaftliche Software: Enterprise Resource Planning“, Eine Umfrage des eBusinessLotsen Main
•
franken„Ideenwelt Social Recruiting: Ergebnisse eines KreativTages mit Experten aus dem Personalwesen“, White
•
paper des eBusinessLotsen Stuttgart„eLearning in der Elektro und Gebäudetechnik: Das Beispiel Gira Giersiepen GmbH & Co. KG“, Ein Praxis
•
beispiel des eBusinessLotsen SüdwestfalenHagen„Supply Chain & Logistics: Prozessverbesserungen – Wie verbessere ich meine Geschäftsprozesse mit exter
ner Unterstützung?“, Checkliste des eBusinessLotsen
•
SchleswigHolstein„Targeting – Die persönliche Kundenansprache: Ziel
setzung und Vorgehensweisen“, Informationsbroschüre des eBusinessLotsen OberschwabenUlm
Dezember 2014
•
„Die bunte Welt von Google – und die nicht minder bunten Alternativen“, Leitfaden der eBusinessLotsen•
Ostbayern und Metropolregion Nürnberg„Betriebswirtschaftliche Software/Enterprise Resource Planning: 11 Lösungen im Überblick“, Marktstudie des
•
eBusinessLotsen Mainfranken„Wie führe ich ein ERPSystem ein?“, Informations
•
flyer des eBusinessLotsen Magdeburg„eBusiness Lösung Bewahrung des Wissens aus
scheidender Mitarbeiter“, Leitfaden des eBusiness
•
Lotsen DarmstadtDieburg„Markt und Technologiebeobachtung im Internet:
Das Beispiel Gebäudetechnik Südwestfalen e.V.“, Pra
•
xisbeispiel des eBusinessLotsen SüdwestfalenHagen„eBusiness Lösung Erstellung und Nutzung firmen
spezifischer Selbstlernmaterialien“, Leitfaden des
•
eBusinessLotsen DarmstadtDieburg„WebseitenControlling im industriellen Mittelstand:
Das Beispiel VDFFedern Unternehmensgruppe“, Pra
•
xisbeispiel des eBusinessLotsen SüdwestfalenHagen„Das Büro wird mobil: Bei der Zimmerei Wietkamp unterstützen Tablet und Smartphone die Kommuni
kation am Bau“, Praxisbeispiel des eBusinessLotsen Münster
J
•
anuar 2015„BusinessIntelligenceWerkzeuge: Marktübersicht OpenSourceWerkzeuge aus dem Bereich Business Intelligence“, Leitfaden des eBusinessLotsen OberschwabenUlm
•
Februar 2015„Praxisbericht Software aus der Cloud am Beispiel Microsoft Office 365“, Video des eBusinessLotsen
•
Schwaben„Dienstleistungen entwickeln, die Kunden begeistern:Grundlagen, Methoden und Werkzeuge“, Leitfaden des
•
eBusinessLotsen Mitteldeutschland„Aufträge schneller und besser bearbeiten? Mit der richtigen Software gelingt es leichter!“, Leitfaden des
•
eBusinessLotsen Mitteldeutschland„EVergabe – Elektronische Auftragsvergabe“, Leit
faden des eBusinessLotsen Ostbrandenburg
Aktuelles aus der Förderinitiative eStandards
Wirtschaft und Verwaltung besser vernetzen
Unterschiedlichste Informations- und Meldepflichten (IMP) verlangen von Unternehmen, Daten und andere Informa- tionen für Behörden oder Dritte zu beschaffen, verfügbar zu halten oder zu übermitteln. WebSKM ist eine Datenbank des Statistischen Bundesamtes, die einen umfassenden Überblick über die einzelnen Pflichten von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft gibt. Hier sind derzeit rund 14.000 solcher IMP für Unternehmen erfasst. Im Rahmen des Projekts PROKETTA wurden die Prozesse in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und die Schnittstellen zur öffentlichen Verwaltung für besonders kostenintensive IMP analysiert, Optimierungsvorschläge und eine App für effizientere Geschäftsprozesse – Der „Vorgangsbegleiter“ – erarbeitet. Projektmitarbeiterin Friederike Thessel vom Potsdam eGovernment Competence Center (IfG.CC) erklärt Ergebnisse und weitere Herausforderungen.
Friederike Thessel
Frau Thessel, warum ist die Standardisierung der Meldepflichten wichtig für KMU?
Drei Perspektiven spielen eine Rolle: Zum einen trägt die Standardisierung dazu bei, dass bestimmte Vor
gänge immer gleich bear
beitet werden. Das ist be
sonders dann von Vorteil, wenn immer wieder die gleichen Daten zugeliefert oder verarbeitet werden müssen. Dadurch können in kür
zerer Zeit eine höhere Zahl bearbeitet und Ressourcen bes
ser geplant werden. Zum anderen ist Standardisierung für Unternehmen wichtig, bei denen die Erfüllung von IMP zum Kerngeschäft gehört, z. B. Dienstleister für Großraum
und Schwertransporte. Der dritte Aspekt ist die Standardi
sierung als Grundlage für Prozessverbesserungen. Standar
disierung erfordert immer, dass sich eine Organisation vorab mit ihren Arbeitsabläufen auseinander setzt. Fach
wissen, das vorhanden ist, kann dokumentiert und zwi
schen Mitarbeitern geteilt werden.
Was haben Sie in Ihren Interviews mit Mitarbeitern von KMU und Behörden erfahren, wo liegen besonders hohe Bürokratiebelastungen?
Wir haben uns gezielt auf Prozessketten zu behördlichen Genehmigungsverfahren konzentriert, bei denen eine Viel
zahl von Akteuren – z. B. Antragsteller, Genehmigungsbe
hörde, Gutachter – beteiligt ist. Besonders aufwendig sind die Phasen der Antragsvorbereitung sowie der Beteiligung.
Oft ist neben dem eigentlichen Antragsformular eine Viel
zahl von Unterlagen zusätzlich einzureichen. Unternehmen fühlen sich durch die Fülle oft überfordert, Behörden wie
derum erhalten unvollständige Unterlagen oder Fristen und Gesprächsangebote werden nicht eingehalten. An die
ser Stelle besteht die Leistung des PROKETTAProjektes darin, dass durch die Erhebung der Prozessketten transpa
renter wird, welche Seite welche Anforderungen und Be
dürfnisse hat.
Welche Instrumente wurden dafür erarbeitet?
Wir haben eine umfassende Methode zur Prozesserhebung und dokumentation so entwickelt und standardisiert, dass sie auch von Mitarbeitern genutzt werden kann, die sich mit dem Thema Geschäftsprozessmanagement noch gar nicht beschäftigt haben. Weiterhin haben wir im Projekt den IfGGeschäftsprozessmanager entwickelt. Dieses Tool visualisiert in anschaulicher Form Informationen zu den erhobenen Prozessen und Prozessketten. Ergänzend wurde im PROKETTAProjekt als AppAnwendung für ein Tablet, ein sogenannter „Vorgangsbegleiter“ entwickelt. Mit dem Vorgangsbegleiter können stichprobenartig bereits doku
mentierte Prozessabläufe validiert und Prozesswissen um Informationen speziell zu Transport, Warte und Liege
zeiten ergänzt werden. Die Auswertungen dieser „Prozess
begleitung“ geben Hinweise auf Optimierungsmöglich
keiten und erlauben es, Optimierungsansätze besser zu priorisieren. Die Erfahrungen und Ergebnisse speziell zu den Themen Sicherung von Fachwissen und Geschäftspro
zessmanagement vermitteln wir in RoadshowVeranstal
tungen, die als Workshops angelegt sind. Die bundesweiten Roadshows werden noch bis März in Kooperation mit In
dustrie und Handelskammern sowie eBusinessLotsen durchgeführt.
Ausblickend auf das Projektende im März: Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?
Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Vermittlung von Wissen rund um das Thema Geschäftsprozessmanagement bei KMU. Spätestens wenn es darum geht, Fachwissen von Mitarbeitern zu sichern, die das Unternehmen verlassen, wird deutlich, dass Arbeitsabläufe besser erfasst werden müssen. Zudem bestehen oft erhebliche Umsetzungsdefizite:
Projekte werden angestoßen, Arbeitsabläufe zur Verbesse
rung modelliert und analysiert, Optimierungspotenziale und sogar SollProzesse entwickelt; Finanzierungsprobleme, unbewegliche Strukturen, mangelndes Changemanage
ment, fehlende Unterstützer im Management oder bei Be
hörden auf der politischen Ebene stehen dann aber oft der Umsetzung entgegen.
Elektronischer Rechnungsaustausch leicht gemacht
Als Teil des Arbeitsforums eStandards entwickelt die Arbeitsgruppe „Akzeptanz, Begleitung, Umsetzung, Veränderung“
Leitplanken zur Einführung von eStandards bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). In der Arbeitsgruppe, die vom Projekt eBauen unter Leitung von Herrn Prof. Joachim Zülch geführt wird, sind die Mittelstand-Digital-Projekte E-Docs, Gesine, CAR4KMU, ForstInVoice, eStep, BIMiD und eBauen vertreten, die sich an der Erstellung von Publika- tionen unter anderem mit verschiedenen Use Cases beteiligen. Das Förderprojekt E-Docs untersuchte dafür beispiels- weise, wie Lieferanten möglichst erfolgreich angesprochen werden, um sie in die elektronische Rechnungsabwicklung einzubinden.
EDocs will den elektroni
schen Rechnungsaustausch zwischen größeren Unter
nehmen und KMU sowie der öffentlichen Verwaltung ver
bessern. Im Rahmen eines konkreten Anwendungsfalls sollte herausgefunden werden, wie KMU ihre Lieferanten bestmöglich ansprechen, um sie für eine elektronische Rechnungsstellung via PDF zu gewinnen. Das exemplari
sche Unternehmen aus dem Bereich der Rohrwerkzeuge und maschinen für die Sanitär, Heizungs, Klima, Kälte, Gas und Umwelttechnik stand vor der Herausforderung, etwa 500 Lieferanten über die bevorstehende elektronische Rechnungsabwicklung informieren zu müssen. Eine per
sönliche Ansprache war wegen der großen Anzahl nicht durchführbar, ein standardisierter Serienbrief wenig erfolg
versprechend. Bei der Durchführung des Pilotprojekts wur
den daher zwei verschiedene Wege getestet und später aus
gewertet. Die Frage war, inwieweit diese zum gewünschten Erfolg, also einer Kooperation der Lieferanten beim elektro
nischen Rechnungsaustausch, beitrugen.
Prof. Dr. Wolfgang König, Projektleiter von EDocs, fasst die beiden Ansatzpunkte der Testphase zusammen: „Wir gingen
davon aus, dass zum einen die Bereitstellung von mehr Informationen und zum anderen die Erhöhung des Drucks auf die Lieferanten die Akzeptanz der eRechnung steigern würden“. Für die Überprüfung des ersten Ansatzes erhielten die Lieferanten Flyer und einen Hinweis auf die Firmen
homepage, wo sie Informationen zur eRechnung und den damit verbundenen ökonomischen und ökologischen Vor
teilen erhielten. Ob eine Erhöhung des Drucks gegenüber den Lieferanten zielführend ist, wurde geprüft, indem bei
spielsweise in Aussicht gestellt wurde, dass Lieferanten, die sich nicht am elektronischen Rechnungsaustausch betei
ligen, mit Kosten für eine künftige Rechnungsabwicklung rechnen müssen.
Bei der Auswertung des Feldexperimentes wirkte sich der zweite Ansatz mit der Aussicht auf monetäre Sanktionierung positiv auf die Adaptionsentscheidung der Lieferanten aus.
Die Bereitstellung eines umfangreichen Informationsange
botes hingegen hat die Bereitschaft für eine mögliche Um
stellung auf die eRechnung kaum erhöht“, resümiert Prof.
Dr. König. Als Fazit des Use Cases gilt somit, dass vor allem Hartnäckigkeit sowie milder Druck wirksam sind, um die Akzeptanz von Partnern für eine Umstellung zu erhöhen.
Kurz notiert
„Produktivitätssteigerung durch eBusiness“ – eMasterCraft bietet eLearningSerie
Mit dem neuen Angebot des Förderprojekts eMasterCraft können sich Unternehmer und Mitarbeiter der Bau und Ausbaubranche nun auch von zuhause aus fortbilden: In mehreren eLearningModulen zum Thema „eBusiness für KMU – Produktivitätssteigerung durch eBusiness in Hand
werksunternehmen“ werden BestPracticeBeispiele aus dem Förderprojekt vorgestellt. Themen sind die digitale Stundenerfassung, das digitale Meldewesen, digitale For
mulare und Dokumentenmanagement, der Einsatz von
Stammdaten und elektronische Geschäftsprozesse im Bau
und Ausbauhandwerk. Teilnehmer lernen, wie sie die Werk
zeuge in den Unternehmensprozess einbinden können und welche Vorteile daraus entstehen. Die vielfältigen Kursmate
rialien wie Videovorlesungen, Fallstudien mit Experten, Diskussionsforen, praktische Übungen und ein Selbsttest können bis April kostenlos genutzt werden. Mit erfolg
reichem Abschluss des eLearningKurses besteht die Mög
lichkeit, ein Zertifikat zu erhalten.
Abschlussveranstaltung von MAC4U
Nach rund zweieinhalb Jahren intensiver Projektzusam
menarbeit endete im November des vergangenen Jahres das Projekt MAC4U. Im Rahmen der Abschlussveranstal
tung, die am 28. November auf der Fachmesse EuroMold stattfand, präsentiere das Konsortium den Leitfaden „IT
basiertes Prozessmanagement für individualisierbare Massenprodukte mittels 3DDruck“, der zusammen mit dem Bundesverband ITMittelstand e. V. erstellt wurde.
Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Prozessabläufe bei der ITbasierten Herstellung von individualisierten Serienprodukten. Damit bietet er kleinen und mittleren Unternehmen aus dem ITSektor einen Einstieg in das Segment der MassCustomization und Produktindividua
lisierung. Er kann kostenfrei auf der Projektwebseite heruntergeladen werden.
Weitere Informationen unter www.mac4uprojekt.de.
„Standards sind der Schlüssel zur individualisierten Einzelteilfertigung“ – Prof. Dr. Andreas Geb hardt von der FH Aachen referiert auf der Abschluss- veranstaltung zu den Erfolgen von MAC4U. Im Vordergrund sind individua- lisierte Schaltknäufe und Brillenbügel aus dem Projekt zu sehen.
Publikationen der Förderinitiative eStandards
November 2014
•
„Entwicklungsstand des Stammdaten und Geschäftsprozessmanagements in KMU“, Ergebnisse einer Befragung des Projekts eBEn
•
„ITbasiertes Prozessmanagement für individualisierbare Massenprodukte mittels 3DDruck“, Ein Leitfaden des Projekts MAC4U
Dezember 2014
•
„ITIntegration von kleinen und mittleren Unternehmen in der Automobilindustrie“, Marktstudie des eStandardsProjekts CAR4KMU
Aktuelles aus der Förderinitiative Usability
Usability für die Pflegesoftware von morgen
Der demografische Wandel lässt die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren rapide ansteigen. Schon heute fehlen vielfach Pflegekräfte und die Situation wird sich in Zukunft noch verschärfen. Obwohl es eine Vielzahl an Initiativen und Aktivitäten zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gibt, müssen sich Pflegedienstleister auf diese Situation einstellen und ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten.
„Die Steigerung der Gebrauchstauglichkeit heutiger und künftiger Softwarelösungen in der Pflege kann einen er
heblichen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Leistungs
erbringung und zur Zufriedenheit des Pflegepersonals leisten“, so Dr. Torsten Ripke, Koordinator des Usability
Kompetenzzentrums zur Unterstützung von klein und mittelständischen Softwareherstellern in der Pflegebranche (UCARE). „Es ist wichtig, Programmierern in KMU
Methodenwissen zu vermitteln, um so eine nutzergerechte Software entwicklung zu ermöglichen.“
Softwarelösungen im Pflegebereich beinhalten Tools wie beispielsweise die digitale Dienst oder Tagesplanung oder die Erfassung von Pflegeleistungen und Kundendaten. Dem Nutzer der Software mangelt es jedoch häufig an Technik
erfahrung und affinität und er kann den Mehrwert der fortschrittlichen Technologien häufig nicht erkennen. Mit dem Aufbau eines Kompetenzzentrums hat sich das Projekt UCARE zum Ziel gesetzt, bei den KMU in der Pflegebranche ein stärkeres Bewusstsein für die Vorteile gesteigerter Usability zu schaffen.
Darüber hinaus werden Hersteller von Pflegedienstsoft
ware mit geprüften UsabilityEngineeringWerkzeugen
und Methoden unterstützt. Das Projekt UCARE will zum einen nutzerzentrierte Methoden entlang des Human
CentredDesign Prozesses in die Softwareentwicklung bei KMU integrieren. Zum anderen werden technologische Bausteine und Guidelines für die automatische Usability
Bewertung während der Entwicklung angestrebt. Dann folgt die Erprobung der Methoden während der Entwicklung und des Einsatzes im Feld sowie die Entwicklung und der Auf
bau eines Schulungskonzepts zur Verbreitung der Ergebnisse.
Um den unmittelbaren Praxisbezug zu gewährleisten ko
operiert UCARE mit der JohanniterUnfallHilfe. „Die Tech
nik soll Pflegerinnen und Pflegern den Rücken frei halten, damit sie ihre Arbeit insgesamt angenehmer gestalten können“, so Andreas Felscher von der JohanniterUnfall
Hilfe anlässlich des Wissenstags „Technik für die Pflege von morgen – Chancen und Risiken“ am 18. November 2014 in Dresden. „Technische Assistenz und Ambient Assisted Living – sogenannte AALAnwendungen – werden in der ambulanten Pflege immer wichtiger. Für Pflegedienste ergeben sich daraus neue Herausforderungen, aber auch vielfältige Möglichkeiten, denen sie sich nicht verschließen sollten. Einfach zu bedienende Softwarelösungen spielen dabei eine wichtige Rolle.“
Technologie, die glücklich macht
Bei der Entwicklung von Technologie steht nicht aus
schließlich die reine Funktionalität im Vordergrund, son
dern auch die Bedienbarkeit – die Usability. Zunehmend rückt nun die positive User Experience – eine starke emoti
onale Komponente ausgelöst durch den Umgang mit einem Produkt – in den Fokus der Gestalter und Entwickler. Dabei werden bei der Entwicklung von Softwarelösungen die psychologischen Bedürfnisse des Nutzers von Anfang an berücksichtigt und in den Entwicklungsprozess integriert.
Fragen danach, wie beispielsweise Technologie positives Erleben unterstützen, wie sie zum guten Leben beitragen kann, widmet sich das Projekt Design4Xperience unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Burmester, Professor für Ergonomie und Usability an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Während des Symposiums „Designing for positive User Experience“ an der HdM im Dezember präsentierte Burmester Ergebnisse einer im Projekt durch
geführten OnlineUmfrage, die sich damit beschäftigte, welche Einstellung Softwareanbieter und anwender zu Usability und User Experience (UX) haben und wie sie diese Begriffe definieren. „Es wird häufig unterschätzt, dass posi
tive Erlebnisse bei der Techniknutzung in Arbeitskontexten durchaus relevant sind“, so Burmester. „Während es bei der klassischen Usability eher um die Vermeidung von Störun
gen, Hindernissen und Stress geht, braucht es für ein positiv behaftetes Nutzererlebnis oder eine positive User Experience mehr – und zwar die Erfüllung psychologischer Bedürfnisse wie etwa Verbundenheit oder Kompetenz.“
So haben große Unternehmen den Zusammenhang zwi
schen einer positiven User Experience und den Marktpo
tenzialen ihrer Produkte und Services bereits erkannt. Denn Produkte mit einem positiven Benutzererlebnis werden häu
figer und bevorzugt genutzt. Darüber hinaus könnten positive Nutzungserlebnisse die Motivation der User steigern und
deren Kreativität bei Problemlösungen erhöhen. „KMU stehen häufig noch vor der Herausforderung, den Aspekt des positiven Erlebnisses in die Produktentwicklung mit einzubeziehen“, erklärt Burmester. Aus diesem Grund un
terstützt das Projekt Design4Xperience die Unternehmen mit individuellen Vorgehensweisen und Maßnahmen, um die Softwareprodukte in Zukunft noch innovativer zu ge
stalten. Anhand von Interviews wird ermittelt, welche posi
tiven Erlebnisse die Mitarbeiter bei der Arbeit und bei der Nutzung bestimmter Systeme und Produkte haben. In den Workshops des Projekts geht es um die konkretere Entwick
lung innovativer und eben erlebnisorientierter Konzepte für die Benutzeroberfläche – sogenannte User Interfaces. „Über
spitzt gesagt, geht es uns darum, Hilfestellungen zur Ent
wicklung von Technologien zu geben, die glücklich machen“, so Burmester.
Weitere Informationen stehen unter www.design4xperience.de zur Verfügung.
CRMSoftware unter der Lupe
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unter den Softwareherstellern haben zur Sicherstellung gebrauchstauglicher Anwendungen oftmals nur Überblickswissen und kennen mitunter nur wenige Usability-Methoden zur Bewertung ihrer Software. Deshalb müssen sie sich das Usability-Wissen einkaufen und Experten mit der Evaluation der Software beauftragen. Für komplexe Anwendungsbereiche der Software wiederum verfügen Usability-Experten häufig nicht über das notwendige Domänenwissen, was die Güte der Ergebnisse schmälert. Deshalb hat das Kompetenzzentrum Usability Mittelstand (KUM) nun ein Evaluationstool entwickelt, das die Qualität von Expertenverfahren verbessern soll.
Frank Dittrich koordiniert die Arbeit im Kompetenzzentrum Usability Mittelstand (KUM)
Ziel von KUM ist es, Soft
wareunternehmen dabei zu unterstützen, betrieb
liche Anwendungssoftware benutzerfreundlicher zu gestalten. Dafür hat das Kompetenzzentrum nun u. a. spezielle Evaluations
tools für betriebliche An
wendungssoftware ent
wickelt, die die Qualität von Expertenverfahren verbes
sern sollen. Getestet wur
de das Tool an der Usabi
lityEntwicklung von vier CRMSystemen. Und die Ergebnisse waren eindeutig: Die zentralen UsabilityProbleme sind die mangelnde Zugäng
lichkeit von aufgabenrelevanten Informationen (13 Pro
zent), Inkonsistenzen innerhalb der Software (10 Prozent) sowie mangelnde Aufgabenunterstützung (10 Prozent). Hier ergeben sich konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung für die Unternehmen.
„Das ExpertenEvaluationstool wurde auf Basis erster an
wendungsspezifischer Felderkundungen, Schulungen und Workshops zur Nutzung betrieblicher Anwendungssoft
ware, einer umfangreichen Befragung von UsabilityPro
fessionals sowie ersten Nutzertests und Evaluationen entwickelt“, so Frank Dittrich, Koordinator im KUM. „Es enthält aktuell 34 Heuristiken – sprich Bewertungen basierend auf groben Berechnungen – aus den Bereichen Navigation und Informationszugang, Präsentation, Auf
gabenunterstützung, Erlern und Individualisierbarkeit.
Mit Hilfe dieser Heuristiken werden nun weitere Evalua
tionen durchgeführt.“
Darüber hinaus wird das Kompetenzzentrum das ent
wickelte Werkzeug nicht nur auf KMU mit eingekauften oder festangestellten UsabilityProfessionals zuschneiden, sondern es auch für Anwender ohne UsabilityVorwissen nutzbar machen. Allgemeinverständliche Hilfestellungen zu UsabilityVerbesserungen sind deshalb genauso Inhalt wie illustrative BestPracticeBeispiele, die Hinweise zur ge
brauchstauglichen Gestaltung enthalten. Das Expertentool
sowie die inkludierten Heuristiken werden im laufenden Forschungsprojekt weiter iterativ überarbeitet und prak
tisch getestet. Hierfür werden noch Pilotpartner aus dem Bereich CRM, ERP oder PPSSysteme gesucht, die ihre Software durch Experten evaluieren lassen möchten.
Interessenten können sich unter www.usabilityzentrum.de/
pilotpartner.html als Pilotpartner anmelden.
Kurz notiert
UIG Frühjahrstagung 2015 – Emotionen und Organisationen
Unter dem Titel „Emotions and Organizations“ lädt das Kompetenzzentrum „Usability in Germany“ (UIG) am 15. April 2015 zu seiner Frühjahrstagung im Technoseum Mannheim ein. Kernthema der Veranstaltung ist der Um
gang mit Emotionen in Organisationen oder auch „Business to Business Usability Management“. Spätestens seit dem Er
folg des iPhones werden Usability und User Experience
Methoden als zentrale Voraussetzungen für den Erfolg von Produkten und Herstellern gesehen.
„So hilfreich das iPhone als eingängiges Beispiel ist, so sehr beschränkt es den Blick auf Prozesse zwischen Herstellern und Einzelkunden – das sogenannte ‚BusinesstoCustomer Usability Management’“, so Achim Oberg, Koordinator der UIGFrühjahrstagung. „Mit Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis werden bei der Veranstaltung zentrale Leitfragen
diskutiert, beispielsweise wie sich Emotionen und Einstel
lungen zu einem Produkt beim Anwenderunternehmen verbreiten oder wie Hersteller die Stimmung bei Firmen
kunden aufnehmen und gegebenenfalls positiv beeinflussen.“
Das UIG Kompetenzzentrum und der UIG e. V. zielen darauf ab, mittelständische Unternehmen für das Thema zu sensi
bi lisieren, das notwendige Wissen zu vermitteln und rele
vante Akteure zu vernetzen. Hierfür werden neben der Or
ganisation von Symposien zur Vernetzung auch Glossare, E Learning sowie Diagnosewerkzeuge bereitgestellt. Weite
re Informationen zur Frühjahrstagung und zur Anmeldung finden Sie unter www.usabilityingermany.de/aktuelles/
fruehjahrstagung1542015.
KompUEterchen4KMU in der Praxis
Das Baugewerbe zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszwei
gen in Deutschland. Häufiger als in anderen Branchen wer
den Firmen innerhalb der Familie übertragen und von den Kindern weitergeführt. Dabei werden tendenziell auch die bewährten Vorgehensweisen übernommen, beispielsweise die Organisation der Bauprojekte und Arbeitsabläufe. Neue Entwicklungen bedeuten neue Anforderungen für die Bau
branche. Die wachsenden Ansprüche und Bedürfnisse der Bauherrn, Neubauten sowie Modernisierungen erfordern eine immer höhere Bereitschaft der Bauunternehmen, sich von altgedienten Arbeitsweisen zu lösen und sich auf neue Techniken einzulassen.
Zu diesen neuen Techniken gehört neben hochmodernen Baumaschinen auch der sinnvolle Einsatz von branchen
spezifischer Software. In der Publikation „Auf Usability ge
baut – Entwicklung und Einführung einer einfachen Res
sourcenplanung für Bauunternehmen“ beschreibt das Projekt KompUEterchen4KMU ein Praxisbeispiel aus dem
Baugewerbe und dessen erfolgreichen Einsatz von ERP
Systemen. Weitere Informationen unter
www.mittelstanddigital.de/DE/Wissenspool/Praxisbeispiele/
publikationen,did=671118.html.
Publikationen der Förderinitiative Usability
O
•
ktober 2014„Usability of Document Management Systems Considering Users‘ Level of Experience: A Survey”,
•
Eine Veröffentlichung des Projekts USelectDMS“SoftwareErgonomie von Dokumenten Management Systemen unter Berücksichtigung des Erfahrungs
grades der Benutzer Ergebnisse einer Umfrage“, Eine Veröffentlichung des Projekts USelectDMS N
•
ovember 2014„Usability EngineeringMethoden: 15 Methoden
elemente für Analyse, Konzeption & Entwicklung, Evaluation: Eine SteckbriefSammlung des Projekts
•
KompUEterchen4KMU„KickstartPackage: Mobile Usability“,
•
Eine Anleitung des Projekts KompUEterchen4KMU„Auf Usability gebaut – Entwicklung und Einführung einer einfachen Ressourcenplanung für Bauunter
nehmen“, Praxisbeispiel des Projekts
•
KompUEterchen4KMUArbeits und Gesundheitsschutz für „LaptopNoma
den“, Eine Veröffentlichung des Projekts UseTree
•
„Herausforderung mobile Bildschirmarbeit betriebliche Gestaltungsfelder“, Eine Veröffentlichung des Projekts UseTree
•
„Gedanken zur BildscharbV an der Schwelle zu mobiler Bildschirmarbeit“, Eine Veröffentlichung des Projekts UseTree
•
„Nutzerorientierung im Auswahlprozess Entwicklung und Integration von UsabilityKriterien“, Präsentation des Förderprojekts uSelectDM
•
„Einblick in die Schwachstellenanalyse von DMS“, Poster des Förderprojekts uSelectDMS•
„Integration von Usability in den SoftwareAuswahlprozess von Dokumentenmanagementsystemen“, Eine Veröffentlichung des Projekts USelectDMS Dezember 2014
•
„Anforderungsanalyse“, Anleitung des Projekts UseTree•
„UserCenteredDesign“, Anleitung des Projekts UseTree•
„Usability in der agilen Produktentwicklung“, Veröffentlichung des Projekts UseTree•
„Prototyping“, Veröffentlichung des Projekts UseTree•
„UsabilitySchwachstellen von ERPSystemen“, Veröffentlichung des Projekts KUMIm Fokus
Fertigkeiten, Kenntnisse und eBusiness – muss sich das Handwerk neu erfinden?
Von Walter Pirk, Projektleiter Technologie-Transfer/Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover
Während Internetnutzung und EMailVerkehr mittler weile Standard in allen Handwerksbetrieben sind, finden Aspekte wie die Nutzung mobiler Anwendungen, Dienstleistungs
angebote auf Basis moderner IKT, Digitalisierung von Arbeits und Produktionsprozessen sowie die Internet und Datensicherheit nur zögerlich Einzug in die Betriebe. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat in seiner Umfrage „Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Hand
werk“ 2013 die Situation in den Betrieben skizziert. Dabei zeichnen die Unternehmer des Handwerks kein einheit
liches Bild hinsichtlich der Chancen und Risiken, da die Betriebe ganz unterschiedliche Anforderungen an Technik
einsatz, Betriebsorganisation, Personal und Marktkommu
nikation haben. Die Umfrage macht deutlich, dass die Herausforderungen der digitalen Welt für Unternehmer und Fachkräfte erst noch zu bestimmen sind.
Zudem nimmt seit der Novellierung der Handwerksord
nung (01.01.2004) der Betriebsbestand zwar kontinuier
lich zu, jedoch werden die Betriebe im Schnitt immer kleiner. Dies hat Auswirkungen auf ihre Leistungs und Innovations fähigkeit. Die gut eine Million Handwerksbe
triebe haben durchschnittlich weniger als acht Mitarbei
ter. Dennoch: Die Kultur der Selbstständigkeit ist unabhän
gig von der Betriebsgröße ein wesentliches Merkmal des Handwerks und Treiber für Innovation und betriebliche Anpassungsfähigkeit. Mit der Einheit von fachlicher und unternehmerischer Qualifikation und der Bereitschaft zur Verantwortung übernimmt das Handwerk eine wichtige gesellschaftliche Vorbildungsfunktion.
Seit 2012 existiert nunmehr die Initiative „eKompetenz
Netzwerk für Unternehmen“, welche bundesweit durch 38 regionale eBusinessLotsen anbieterneutrale und praxis
nahe IKTInformationen für ITAnwenderUnternehmen zur Verfügung stellt. In einem von vom HeinzPiestInstitut für Handwerkstechnik (HPI) eigens für die Handwerksorga
nisation initiierten Workshop während des Ausschreibungs
verfahrens der Initiative wurde über die fachliche Perspek
tive der neuen Förderinitiative und die Integration in bestehende Förderstrukturen diskutiert. Die Handwerks
organisationen beteiligen sich erfreulicherweise mit großem Engagement; 23 Kammern sind bundesweit in die Arbeit der eBusinessLotsen eingebunden. Das HPI ist – ebenso wie die Handwerkskammern Hannover und Braunschweig
LüneburgStade – Konsortialpartner des eBusinessLotsen Hannover.
Darüber hinaus führte im Jahr 2012 die vom HPI und den Beauftragten für Innovation und Technologie durchgeführte Technologiebeobachtung zur Bearbeitung zweier For
schungsprojekte mit konkretem Bezug zur Digitalisierung.
1. Projekt: „ITSicherheit im Handwerk“
Ziel: Qualifizierung zahlreicher Berater zu sogenannten
„ITSicherheitsbotschaftern“
2. Projekt: eworkbau (Building Information Modeling – BIM) Ziel: Entwicklung und Erprobung eines BIMSchulungs
konzeptes für die Bau und Ausbaugewerke.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie die Handwerksorganisationen unterstützen seit 2005 die Innovationsanstrengungen der Handwerksunternehmen im Rahmen der Förderlinie des Beauftragten für Innova
tion und Technologie. Damit wird die notwendige Infor
mation und Beratung über alle innovationsspezifischen Themenfelder sichergestellt. Die Förderlinie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Wissens und TechnologieTransfers zwischen den Akteuren des Innova
tionssystems. Derzeit sind 78 Beauftragte für Innovation und Technologie in 44 Organisationen des Handwerks beschäftigt. Die zentrale Leitstelle (ZLS) für Technologie
Transfer im HPI an der Leibniz Universität Hannover koordiniert und unterstützt die fachliche Arbeit der Beauf
tragten für Innovation und Technologie durch eine wissen
schaftliche Begleitung. Handwerksbetriebe profitieren im Rahmen der handwerkseigenen Beratungsangebote von organisatorischen und strukturellen Verbesserungen im Betriebsablauf bzw. Innovationsverhalten. Technische Sys
teme können die Unternehmen bei der Verbindung von Produktivität und Effizienz unterstützen. Wohl aber müssen
die Systeme auf die betrieblichen Strukturen und Quali
fikationen abgestimmt sein.
In der Typologisierung des innovativen Handwerks wird unterschieden zwischen traditionellen Betrieben, Dienst
leistungsinnovatoren, technologiebasierten Nischenanbie
tern, technischen Problemlösern für gewerbliche Abnehmer und radikalen Innovatoren. Vier Handwerksbetriebe mögen beispielhaft aufzeigen, wie der Wandel in das Digitale Zeit
alter – zum Teil in Kooperation mit eBusinessLotsen, auf der Basis einer soliden Berufsausbildung gelingen kann.
Die Digitale Agenda 2014 – 2017 der Bundesregierung be
schreibt konkrete Zielsetzungen, wie die Digitalisierung der Wirtschaft unterstützt werden soll. Das HeinzPiestInstitut ist damit beauftragt, die Folgen der Digitalisierung und Unterstützungsbedarfe für handwerkliche Betriebe um
fänglich zu ermitteln.
Innovation Anlass zur Innovation Website
Störcode-App und Wissensdatenbank
in der Heizungstechnik Die Störcode-App bietet Zugriff auf eine selbstlernende Datenbank, die der Installateur direkt im Heizungsraum nutzt . Es werden Service-Daten sämtlicher Hersteller angeboten .
www stoercode de . .
Erweiterung der Kundenkommunikation Online-Handel und geändertes Kaufverhalten erfordern den Ausbau des Internetauftritts und von Social Media bei Freese Essideen, Partyservice und Restaurant
www essideen net . .
Digitalisierung der Betriebsabläufe Optimierung der internen Kommunikation zu Produkt- änderungen in der Kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung GmbH
www kwk info . .
Schulungsplattform für Haarprofis Aus- und Weiterbildung wird zukünftig teilweise über Videotraining realisiert
www video2hair com . .
ITMittelstandsindex
Zum Jahresende zeigt der Mittelstand wie auch die Umsatzprognose einen rückläufigen Trend: Die Dynamik der wirt- schaftlichen Entwicklungen nahm im Dezember ab. Der Jahresbeginn bringt aber neuen Aufschwung mit sich und wird die Nachfrage nach IKT-Produkten und -Lösungen deutlich beleben.
Nach einem Aufschwung im Herbst war bei der wirtschaft
lichen Dynamik zum Jahresende die Luft raus. Der realisier
te Umsatz nahm gegenüber dem Vormonat leicht ab. Der ITMittelstandsindex zeigt dennoch, dass die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen gegenüber denen mit rückläufi
gen Umsätzen im Dezember in der Überzahl waren. An der Spitze standen hier Dienstleistungsunternehmen und das Finanzgewerbe.
Die Prognose für das erste Quartal des neuen Jahres ist ebenfalls leicht rückläufig. Die Versorgungsunternehmen stehen zwar positiv da, Handel, öffentliche Verwaltungen und Finanzgewerbe stagnieren jedoch. Im Vergleich zum Vorjahr sind die realisierten Umsätze leicht gestiegen, die wirtschaftlichen Aussichten sind im Gegensatz zu 2013 stark getrübt. Der Mittelstand hofft jedoch, in diesem Jahr
im Wettbewerb zu bestehen. Um die Auftragslage zu verbes
sern müssen bestehende Kunden gehalten und neue hin
zugewonnen werden. 2015 bleiben die Unternehmen auf Sparkurs: 20 Prozent der befragten Unternehmen müssen ihre Kosten reduzieren.
Hintergrund
Um der Bedeutung des Mittelstandes für die IKT
Branche Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionspla
nung zu unterstützen, erhebt techconsult regelmäßig den ITMittelstandsindex. In einer monat lichen Befragung werden Lage und Erwartungen hinsicht
lich Umsatz und IKTInvestitionen erhoben.
160 140 120 100
11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
2013 80 12
IT-Mittelstandsindex
Lage Umsatz Lage IT-Investitionen Umsatzerwartungen der
nächsten 3 Monate IT-Investitionen der nächsten Monate 2014
Getätigte und prognostizierte IKT-Ausgaben Im Dezember sind die Ausgaben für IKTLösungen branchen übergreifend im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. PCs, Server und Storage gehören zu den kosten
intensivsten Investitionsbereichen der Unternehmen, gefolgt von betriebswirtschaftlichen Applikationen und Betriebssystemen. Laut dem techconsult eAnalyzer inves
tierte der Mittelstand im Jahr 2014 42,5 Milliarden Euro in IKTProdukte und –Lösungen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 1,6 Prozent. Die Prognose für 2015 sagt zwar erneut ein Wachstum voraus, dieses wird jedoch geringer ausfallen als im Vorjahr.
Die IKTAusgabenplanungen für das erste Quartal 2015 bleiben optimistisch, da die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten dominieren. Die Investitionslaune im neuen Jahr ist in allen Branchen ungebrochen, besonders Versorgungsunternehmen und das Finanzgewerbe sind hier die treibenden Kräfte. Gegenüber dem Vorjahr verlor der Indikator der getätigten Ausgaben allerdings zwei Punkte.
Die Ausgabenprognose für Informationstechnologie weist dagegen ein Plus von vier Punkten gegenüber Dezember 2013 aus.
Termine 2015
uu11. bis 17. März: MittelstandDigital auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM), München uu16. bis 20. März: MittelstandDigital auf der CeBIT 2015, Hannover
uu13. bis 17. April: MittelstandDigital auf der Hannover Messe 2015, Hannover uu11. und 12. Mai: MittelstandDigital Kongress 2015 auf der Mobikon, Frankfurt
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Referat Öffentlichkeitsarbeit
Scharnhorststraße 34–37 10115 Berlin
www.bmwi.de Stand Februar 2015
Weitere Informationen unter www.mittelstand-digital.de
Bildnachweis
MittelstandDigital – BMWi (S. 1), eBusinessLotsen OberschwabenUlm (S. 3), Friederike Thessel (S. 7), EDOCS (S. 8), ldprod – Fotolia.com (S. 8), m2clab FH Aachen (S. 9), Hochschule der Medien – Kim Kunze (S. 11), Frank Dittrich (S. 11), Usability in Germany (S. 12), Sergej Khackimullin – Fotolia.com (S. 13), Walter Pirk (S. 14)
Redaktion und Gestaltung WIKConsult GmbH, Bad Honnef
LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH, Berlin