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Rauchgasvergiftungen in Shisha-Bars vermeiden

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Dynamostraße 7–11 68165 Mannheim www.bgn.de

Berufsgenossenschaft

Nahrungsmittel und Gastgewerbe

Rauchgasvergiftungen

in Shisha-Bars vermeiden

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Gefahr durch Kohlenmonoxid Gefahr durch Kohlenmonoxid

Rauchgasvergiftungen in Shisha-Bars zeigen: hier kann es zu gefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen kom- men! Einige Bars mussten wegen solcher Vorfälle schon schließen.

Damit Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter, Ihrer Gäste und auch Ihre eigene Gesundheit nicht gefährden, sollten Sie bestimmte Dinge beachten.

Gefahr durch Kohlenmonoxid (CO)

Ohne Lüftung erzeugen 6 Shishas in einem 150 m³ großen Raum in einer Stunde eine Kohlenmonoxidkonzentration von 180 mg/m³.

10 m

3 m

5 m

Glühende Kohlen von Shisha-Pfeifen erzeugen Kohlenmonoxid (CO). Das ist ein extrem giftiges Gas. Es ist unsichtbar und ge- ruchlos und unterbindet den Sauerstofftransport im Blut. Seine Wirkungen beginnen mit Kopfschmerzen, dann folgen Schwindel und Bewusstlosigkeit. Man spricht dann von einer Rauchgasver- giftung, im schlimmsten Fall mit Todesfolge.

Ab 180 mg Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Raumvolumen kön- nen diese Symptome auftreten.

Zur Sicherheit von Mitarbeitern darf daher die durchschnittliche Konzentration von 35 mg/m³ pro Arbeitsschicht nicht überschrit- ten werden.

© Berufsfeuerwehr Kaiserslautern

Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid

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Wo und wann entsteht Kohlenmonoxid?

Wo und wann entsteht Kohlenmonoxid?

Kohlenmonoxid entsteht sowohl bei der Vorbereitung der Kohle als auch beim Rauchen der Shisha-Pfeifen.

Ausgangssituation:

Meist wird in einem Nebenraum die Shisha-Kohle zum Glühen gebracht und aufgeschichtet als Vorrat gehalten. Ist dieser Raum klein und schlecht belüftet, kann es dabei zu einer Anreicherung von Kohlenmonoxid kommen.

Auch beim Rauchen der Shisha-Pfeifen im Gastraum entsteht Koh- lenmonoxid, vor allem durch die glühende Kohle, und es kann zu gefährlich hohen Kohlenmonoxid-Konzentrationen kommen. Das hängt von der Anzahl der gleichzeitig gerauchten Shishas, der Raumgröße und der Belüftung ab.

Lüftung Raumgröße Anzahl der Shishas

Niedrig Hoch

Kohlenmonoxidbelastung

Kohlenmonoxid-Gaswarngerät

Eine zusätzliche Sicherheit bringen Kohlenmonoxid-Gaswarn- geräte. Diese sehen ähnlich aus wie Rauchmelder und sind mittlerweile sehr preiswert. Wenn die Kohlenmonoxid-Kon- zentration in gefährliche Höhen ansteigt, geben sie Alarm.

Installieren Sie diese in Sichthöhe im Vorbereitungsraum und im Gastraum an den Wänden, natürlich nicht in der Nähe von Zuluftöffnungen oder hinter Vorhängen.

ACHTUNG:

Im Vorbereitungsraum oder in Gasträumen sollen immer Kohlenmonoxid-Gaswarngeräte installiert werden.

In größeren Räumen können mehrere Kohlenmonoxid- Gaswarngeräte sinnvoll sein.

WUSSTEN SIE SCHON?

Es gibt inzwischen auch Shishas mit einer elektrischen Heizung des Wasserpfeifenkopfes! Damit wird die glühende Shisha-Kohle ersetzt und es entsteht kein Kohlenmonoxid.

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Maßnahmen gegen Brandgefahren

Maßnahmen gegen Brandgefahren

• Die Feuerstellen müssen aus nicht brennbarem Material bestehen. Einfache Serviertabletts sind als Feuerstelle und zum Durchglühen der Kohlen nicht geeignet.

• Es dürfen keine brennbaren Materialien, z. B. Ver- packungen, gelagert werden.

• Es müssen Feuerlöscher (Brandklasse A) bereit stehen.

Brandgefahr

Kohlenanzünder

Im Vorbereitungsraum muss die Kohle zu- nächst entzündet und dann am Glühen gehalten werden. Dazu werden oft Gas- flammen, Kocher, ein Ventilator oder ein Fön verwendet. Hierbei besteht Brand- und Explosionsgefahr, insbesondere bei der Verwendung von Flüssiggas aus Flaschen oder Kartuschen!

WICHTIG: Flüssiggasanlagen sind im Innen- raum nicht geeignet! Zum Anglühen der Kohlen sollten daher elektrische Anzünd- hilfen (z. B. Heizschlangen) verwendet wer- den.

Die restliche Glut der verbrauchten Koh- lestücke muss eingesammelt und entsorgt werden. Auch hier besteht Feuergefahr.

Gaskartusche

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Maßnahmen zur Gefährdungsminimierung

Was müssen Sie als Unternehmer tun?

• Klären Sie Ihre Beschäftigten über die Gefährdungen auf, insbesondere über die Vergiftungs- und die Brandgefahr.

• Unterweisen Sie Ihre Beschäftigten auch über das richtige Verhalten bei Gefahr. Was müssen diese tun, wenn die CO-Warngeräte einen Alarm melden oder beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen? Üben Sie das richtige Ver- halten im Alarmfall, z. B. Stoßlüftung oder das Verlassen der gefährdeten Räume bzw. Bereiche.

Maßnahmen zur Gefährdungsminimierung

Grundsätzlich müssen alle Räume Ihrer Shisha-Bar gut belüftet sein, damit das entstehende Kohlenmonoxid entweichen kann!

• Im Vorbereitungsraum wird dazu am besten eine wirksame Abzugsanlage über den glühenden Kohlen verwendet.

Ebenfalls geeignet ist ein offener Kamin für die glühenden Kohlenstücke. Das aufsteigende heiße Abgas muss immer direkt nach außen geleitet werden.

• Tauchen Sie die Kohle zum Löschen in einen mit Was- ser gefüllten Metalleimer.

Durch das Ablöschen wird die Entstehung von Koh- lenmonoxid gestoppt.

• Im Gastraum ist eine wirk- same Be- und Entlüftung notwendig. Grundsätzlich verwendet man Abluftven- tilatoren. Diese blasen die verbrauchte Luft nach

außen. Shisha-Ofen

Beheizte Zuluftanlage (Innen- und Außenansicht)

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Wie leistungsfähig muss die Lüftungsanlage für den Gastraum sein?

Wie leistungsfähig muss die Lüftungsanlage für den Gastraum sein?

Wie leistungsfähig muss die

Lüftungsanlage für den Gastraum sein?

Pro brennender Shisha muss die Lüftungsanlage 130 m³ Luft pro Stunde nach außen befördern. Wenn in einer Bar also 10 Shishas gleichzeitig brennen, muss die Ab- luftanlage 1.300 m³ Luft pro Stunde transportieren. Bei 20 Shishas gleichzeitig sind es also 2.600 m³ Luft pro Stunde, und so weiter.

Beispielrechnungen

Wie viel Shishas dürfen gleichzeitig geraucht werden?

Frischluftmenge im Gastraum: 3.000 m³/h Berechnung: 3.000 m³/h : 130 m³/h = 23 Shishas.

Maximal 23 Shishas dürfen gleichzeitig konsumiert werden.

Situation: Lüftungsanlage wird erneuert oder neu geplant.

Maximal 10 Shishas können im Servicebereich gleichzei- tig geraucht werden.

Berechnung: 130 m³/h * 10 = 1.300 m³/h.

Der Abluftventilator sollte eine Leistung von mindestens 1.300 m³ pro Stunde haben.

WICHTIG: Die Leistungsdaten des Abluftventilators stehen auf dem Gerät; auch die Lüftungsfirma kann Auskunft erteilen.

Gastraum mit geöffnetem Fenster und Abluftventilator Gastraum mit beheizter Zuluftanlage und Abluftventilator

• Für die nach außen beförderte Luft muss wieder Frischluft nachströmen können, am besten beheizt über eine Zuluft- anlage.

• Wenn wenig Shishas geraucht werden, können auch geöff- nete Fenster oder Türen für ausreichende Frischluft sorgen.

Allerdings kann im Winter die kalte Luft die Gäste stören.

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