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Hoffnungen auf eine bessere Welt: Die frühen Jahre der Internationalen Demokratischen

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Francisco, de Haan

Hoffnungen auf eine bessere Welt: Die frühen Jahre der Internationalen Demokratischen

Frauenföderation (IDFF/WIDF) (1945-1950)*

Einleitung

A m 29. November 1945 gründeten gegen Ende eines einwöchigen »Internatio- nalen Frauenkongresses« in der Mutualite in Paris etwa 850 Delegierte aus vierzig Ländern eine neue internationale Frauenorganisation, die Internationale Demo- kratische Frauenföderation (IDFF).1 Obwohl die IDFF in der Zeit nach 1945 die größte internationale Frauenorganisation war und Wesentliches zum internatio- nalen Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen beigetragen hat, hat sie bis- her in die Historiographie transnationaler Frauenbewegungen und Feminismen noch keinen Eingang gefunden.2 Dieser Artikel beginnt daher mit einer kurzen Geschichte der Organisation in ihren frühen Jahren: Wer war beteiligt, wie war die Organisation aufgebaut, was waren ihre Ziele und woran glaubten ihre Grün- derinnen? Persönliche Darstellungen von drei Teilnehmerinnen vermitteln dar- über hinaus einen Eindruck vom Gründungskongress der IDFF in Paris.

In der IDFF organisierten sich Frauen aus dem linken Spektrum dutzender Länder auf der ganzen Welt, die sich gegen geschlechterspezifische, klassenspe- zifische, koloniale und ethnische oder »rassische« Ungleichheiten wendeten. Die Frauen, die die Organisation Ende November 1945 gründeten, glaubten an die

* D e r französische N a m e der in Paris gegründeten Organisation ist Federation Demoaatique Internatio- nale des Femmes (FDIF). Unter dieser Abkürzung firmieren auch viele der im Folgenden verwende- ten Dokumente. D i e englische Bezeichnung ist Women's International Democratic Federation (WIDF).

1 H ä u f i g wird der 1. D e z e m b e r als G r ü n d u n g s d a t u m angegeben, auch in Unterlagen der I D F F selbst, aber im Kongressbericht wird der 29. N o v e m b e r genannt, was durch die Z e i t u n g L'Humanite v o m 30. N o v e m b e r bestätigt wird. Angeblich wollten die 850 Teilnehmerinnen 81 Millionen Frauen vertreten. Dieser Anspruch ist von Kritikern skeptisch a u f g e n o m m e n w o r - den, aber andere internationale Frauenorganisationen h a b e n durchaus ähnliche Vertretungsan- sprüche formuliert.

2 Unser »Nichtwissen« hat, wie ich (in D e Haan 2 0 1 0 / 1 1 ) ausführlicher darlegen werde, mit d e m A n t i k o m m u n i s m u s u n d einem i m m e r n o c h schlagkräftigen Paradigma des Kalten Krieges zu tun. - Dieser Aufsatz entstand i m R a h m e n meines u m f a n g r e i c h e n Forschungsprojektes über

»Cold War in t h e International W o m e n ' s M o v e m e n t : A Transnational History o f the ICW, IAW and WIDF, 1945-1990«, das v o m R e s e a r c h Board der Central European University (CEU) u n d mit e i n e m Stipendium von der A n d r e w W Mellon F o u n d a t i o n gefördert wird. Eine frühere Fassung des Aufsatzes w u r d e im Herbst 2007 in e i n e m Seminar des D e p a r t m e n t o f Gender Studies der C E U vorgestellt. Für K o m m e n t a r e u n d Fragen in diesem Seminar u n d bei d e m W o r k s h o p »Utopien, M e n s c h e n r e c h t e u n d Geschlecht«, d e r im D e z e m b e r 2007 in W i e n statt- fand, danke ich sehr. Für ihre sorgfältige Ü b e r s e t z u n g dieses Textes m ö c h t e ich auch R e g i n e O t h m e r danken.

Feministische Studien (© Lucius & Lucius, Stuttgart) 2 / 09

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friedliche Koexistenz von Kapitalismus und Kommunismus. Sie glaubten auch, dass die aktive Beteiligung von Frauen an der Politik durch die IDFF grundsätz- lich etwas gegen Unterdrückung ausrichten und Frieden und soziale Gerechtig- keit für alle herbeiführen könne. Doch der Kalte Krieg, der im Frühjahr 1947 (wenn nicht früher) begann, schränkte das utopische Potenzial der IDFF in mas- siver Weise ein.

Wie der Internationale Frauenrat (IFR) und die Internationale Frauenallianz (IFA), die beiden anderen großen internationalen Frauenorganisationen der Zeit nach 1945, war auch die IDFF ein internationaler Dachverband mit nationalen Tochterorganisationen (die ihrerseits als Dachverbände fungieren konnten). Als ein Beispiel dafür, wie der Kalte Krieg sich auf die IDFF auswirkte, werde ich genauer auf eine seiner Mitgliedsorganisationen, den Congress of American Wo- men (CAW), eingehen. Der CAW war eine Graswurzelorganisation, in der sich in einzigartigerWeise für einen kurzen Zeitraum (1946—1950) Frauen verschie- dener Schichten und unterschiedlicher ethnischer Herkunft vereinten, die sich gegen Ungleichheiten des Geschlechts, der Klasse und »Rasse« wendeten. Seine erste Präsidentin, Gene Weltfish, war eine der vier Vizepräsidentinnen des IDFF.

Die Pionierin der Frauengeschichte Gerda Lerner, ein aktives Mitglied des CAW in Los Angeles und kurze Zeit auch Mitglied seines nationalen Rates, beschreibt ihre Mitarbeit rückblickend als »die beste Erfahrung auf diesem Gebiet, die ich im Leben gemacht habe« (Lerner 2009, 351). Der Historikerin Amy Swerdlow zufolge verfügte der CAW über eine »progressive, rassenübergreifende feminis- tische soziale Agenda, anders als jede frühere Frauen-Friedens-Organisation«

(Swerdlow 1995, 299).3 Im Kontext der antikommunistischen Hexenjagd in den USA der späten 1940er und 1950er Jahre wurde der CAW vom »Ausschuss für unamerikanische Umtriebe« des Repräsentantenhauses (HUAC) beschuldigt, eine kommunistische Organisation zu sein — ihr größtes »Verbrechen« war, der IDFF anzugehören — und es daher auf die Unterwanderung der USA abgesehen zu haben. 1950 wurde der CAW gezwungenermaßen aufgelöst.

Die dramatische Geschichte des CAW ist nur ein Beispiel dafür, wie der Kalte Krieg sich auf die IDFF auswirkte. Im Anschluss an sie möchte ich kurz erläutern, welchen Einfluss der Kalte Krieg in seiner Frühzeit auf die IDFF im Allgemeinen hatte und wie er nahezu all ihr utopisches Potenzial zerstörte.4

Swerdlows Arbeit über den Congress of American Women ist außerordentlich hilfreich; ich bin nur mit ihrer Bezeichnung des CAW als »Friedensorganisation« nicht einverstanden, die ich fur eine Verkürzung halte.

Es geht hier in erster Linie um die Auswirkungen des Kalten Krieges, wie er durch den ame- rikanischen Antikommunismus bestimmt wird. Die Geschichte, die noch zu erzählen ist, ist freilich umfangreicher und umfasst auch die Rolle der Sowjetunion und die der anderen in- ternationalen Frauenorganisationen. In Bezug auf das Wesen des Faschismus (insbesondere des Nationalsozialismus) und des Kommunismus stimme ich mit Renata Jambresic Kirin und R e - ana Senjkovic überein (Jambresic Kirin und Senjkovic 2010, im Erscheinen).

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Die Internationale Frauenföderation: Wer, Was und Warum?

Weniger als sieben Monate nachdem der Zweite Weltkrieg in Europa und we- niger als vier Monate nachdem er in Asien beendet war, kamen 850 Frauen aus Europa, Asien (China, Bengalen, Indien, Indochina, Ceylon), Australien, Afrika (Algerien, Ägypten, Marokko) sowie aus Nord- und Südamerika (Kanada, USA, Kuba, Brasilien und Argentinien)5 in Paris zu einem internationalen Frauenkon- gress zusammen, der mit der Gründung der IDFF endete. Dieser weltweite Zu- sammenschluss fortschrittlicher Frauen lässt sich ohne den Zweiten Weltkrieg, den destruktivsten Konflikt der Menschheitsgeschichte, nicht verstehen. Als di- rekte Folge dieses Krieges verloren mehr als 60 Millionen Menschen ihr Leben, 40 Millionen davon waren keine Kombattanten. Der Historiker Robert McMa- hon hat es so zusammengefasst: »10 bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung der Sowjetunion, Polens und Jugoslawiens6 kamen um, zwischen 4 und 6 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands, Italiens, Österreichs, Ungarns, Japans und Chinas. [...] die Größenordnung der menschlichen Verluste [...] bleibt zwei Ge- nerationen nach dem Zweiten Weltkrieg noch ebenso unfassbar, wie unmittelbar nach dem Konflikt« (McMahon 2003, lf.).

Die Frauen, die sich in Paris trafen, waren sich in einer Sache einig: Dies sollte nie wieder geschehen. Einerseits hatten viele von ihnen Besatzung, Deportation und/oder den Verlust ihnen nahestehender Menschen erlebt, andererseits hat- ten sie sich in verschiedenen Formen des Widerstands gegen die faschistischen Mächte und deren Verbündete engagiert. Die Russin Nina Popova etwa war an der Verteidigung Moskaus beteiligt gewesen, ihr Ehemann hatte sein Leben im Kampf um Berlin verloren (Dokumentation der Zeit 1968, 53). Dolores Ibarruri, die »Pasionaria« des spanischen Bürgerkrieges, hatte im Dezember 1942 ihren Sohn in der Schlacht um Stalingrad verloren (Low 1992). Die Jugoslawin Kata Pejnovic, eine serbische Kommunistin, die in Kroatien lebte, verlor ihren Mann und drei Söhne zwischen fünf und neunzehn Jahren durch die Gräueltaten des faschistischen Marionettenregimes in Kroatien (Brkljacic 2006). Wie aber Marc Mazower bemerkt hat, war der Widerstand eine »Übung in gemeinschaftlicher Solidarität, deren Werte an sich schon ein Unterpfand für die Vorstellung einer egalitären und moralisch besseren Nachkriegswelt waren« (Mazower 1998, 192).

Die Frauen in Paris sahen sich als »Schwestern im Widerstand«, wie der Titel eines Dokumentarfilms über vier nichtkommunistische Französinnen lautet, die in der Resistance fuhrende Rollen gespielt7 und alle das Frauenkonzentrations-

5 Die Teilnehmerinnen aus Uruguay kamen zu spät zum Kongress, haben aber ihren Bericht zu den Kongressakten gegeben.

6 Timothy Snyder hat kürzlich einen sehr hilfreichen Artikel über den »osteuropäischen Charak- ter des Holocaust« veröffentlicht (Ders. 2009).

7 »Sisters in Resistance«, Regie Maia Wechsler (2000). Die vier Frauen waren: Genevieve de Gaulle Anthonioz, Jacqueline Pery d'Alincout, Anise Postel-Vinay und Germaine Tillion. Ger- maine Tillion veröffentlichte 1946 Ravensbrück, ein Buch, das 1973 und 1988 in überarbeiteten

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lager Ravensbrück überlebt hatten.8 Zwar waren einige Teilnehmerinnen des Pa- riser Kongresses schon in den 1930er Jahren Genossinnen im antifaschistischen Kampf gewesen oder hatten am 7. September 1941 an der antifaschistischen Frauenversammlung in Moskau (To Women the World over!, 1941) teilgenommen, die IDFF war j e d o c h in erster Linie das Ergebnis der jüngsten Erfahrungen von Frauen mit d e m Faschismus und dem weltweiten Kampf gegen ihn.

Paris war, als der Kongress stattfand, immer noch stark vom Krieg verunstal- tet. In ihrer Eröffnungsansprache in einem »Saal voller Emotionen« (Dragoicheva nach Djourkova 1986, 42) sagte Eugenie C o t t o n , die erste Präsidentin der IDFF:

Unsere Zusammenkunft heute ist ein historisches Ereignis, das wir in seiner Bedeu- tung und seiner Neuheit gleichermaßen würdigen müssen. Gewiss versammeln sich Frauen nicht zum ersten Mal auf einem Kongress im Dienste des Friedens und der Freiheit. Die Anwesenheit von Mrs. Corbett Ashby, der Präsidentin der Internationa- len Frauenallianz, von Mme Brunschvicg, der ehemaligen Ministerin der Volksfront- regierung und Mme Gabrielle Duchene, der Präsidentin der Internationalen Frauen- liga für Frieden und Freiheit in unseren Reihen ist der Beleg dafür. Es ist [jedoch]

auch die Masse der erwerbstätigen Frauen, Hunderte von Millionen Frauen, die wir hier erreichen wollen (FDIF 1946, XVI).

C o t t o n hob also sofort den entscheidenden Unterschied zwischen den älteren in- ternationalen Frauenorganisationen und der IDFF hervor. Als neueste E r r u n g e n - schaft des internationalen Aktivismus von Frauen war die IDFF weder so »kon- servativ« und »aristokratisch« wie der IFR ( R u p p 1997, 20), noch war sie wie die IFA, eine, wie ich meine, im Grunde liberale Vereinigung von Frauen aus der Mittelschicht u n d (zunehmend auch) gut qualifizierten Berufstätigen, sondern eine »linksfeministische« Organisation, welche die aktive Mitwirkung der »Masse erwerbstätiger Frauen« (DuBois 1991, 84) als Voraussetzung für einen grundle- genden gesellschaftlichen Wandel betrachtete. Dementsprechend fand unmittel- bar i m Anschluss an den Kongress am Nachmittag des 1. Dezember 1945, einem Samstag, im Velodrome d'Hiver eine Veranstaltung mit m e h r als 10000 Frauen aus der R e g i o n von Paris statt, die von der legendären kraftvollen Stimme der

»Pasionaria«, n u n eine der Vizepräsidentinnen der IDFF, beherrscht wurde. Die IDFF sprach nicht nur für u n d mit Frauen aus der Arbeiterklasse, sondern bezog sie, ebenso wie Frauen mit bäuerlichem Hintergrund, auch in ihre Führungsriege ein, z.B. Dolores Ibarurri, Kata Pejnovic und Nina Popova.

Eugenie C o t t o n beschrieb die Vorbereitungen zur Organisation des Kongresses seit Juni 1945, u n d sie unterstrich, wie standhaft die Frauen sich am Widerstand

Auflagen erschien (dt.: Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, Frankfurt a.M. 2001).Vgl. außer- d e m Les fetnmes dans la Resistance (1977) sowie die Dauerausstellung im Centre d'Histoire de la Resistance et de la Deportation in Lyon.

8 Z u m Konzentrationslager Ravensbrück vgl. die Website der Stiftung Brandenburgische G e - denkstätten mit ausfuhrlichen Darstellungen: http://www.ravensbrueck.de/mgr/neu/index.

htm (letzter Zugriff 15.08.2009).

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beteiligt hatten — von China bis Jugoslawien, der Sowjetunion und Frankreich.

Weltweit hatten Frauen gezeigt, dass sie es als Gleiche mit den Männern auf- nehmen konnten, wofür sie in Frankreich und anderswo mit dem Wahlrecht be- lohnt worden waren. Dies hielten sie nach ihrem Einsatz in Kriegszeiten nur fur selbstverständlich, und sie glaubten, dass die Macht der Frauen eine Veränderung herbeifuhren werde: »In einer Welt, die entschlossen ist, die Verhältnisse zu än- dern, die Männer dazu gebracht haben, innerhalb von 25 Jahren zwei schreck- liche Weltkriege auszufechten, kann und muss das neue Element, die Macht der Masse von Frauen, die im öffentlichen Leben aktiv sind, von hoher Bedeutung sein.« Cotton beendete ihre Rede, indem sie die vier Ziele der geplanten neuen Organisation nannte: den Faschismus zerstören, Demokratie und Frieden sichern, die Lage der Frauen verbessern und den neuen Generationen eine glückliche Zukunft bereiten (FDIF 1946, XXIII).

Trotz oder wegen ihrer tiefgehenden Verluste und der unvorstellbaren Grau- samkeiten, von denen sie — wie Marie-Claude Vaillant-Couturier beim Nürn- berger Prozess — Zeugnis ablegen konnten, stellten die in Paris versammelten Frauen diese noch frischen Erfahrungen und Traumatisierungen nicht in den Vordergrund. Der Kongress wurde vielmehr durch »eine entschiedene Ausrich- tung auf eine neue Zukunft« (FDIF 1946, XVI), einen starken Glauben an die Möglichkeit einer besseren Welt beherrscht, weil die antifaschistischen Genos- sen gewonnen hatten, und weil die Frauen, die für diesen Kampf entscheidend gewesen waren, ihre aktive Beteiligung an der Politik als Staatsbürgerinnen mit gleichen Rechten fortfuhren würden. Ihre Vorstellung einer gerechten und fried- lichen Welt beruhte auf der Fortsetzung der antifaschistischen Koalition, welche die Sowjetunion und die Westmächte während des Krieges eingegangen waren (Lerner 2009,351).

In den Stunden und Tagen nach Eugenie Cottons Eröffnungsrede stellten sich alle Delegationen vor. Sie sprachen über die Beteiligung von Frauen im Kampf gegen den Faschismus, über die Rolle der Frauen im Kampf für Frieden und Demokratie, über die wirtschaftliche, rechtliche und soziale Stellung von Frauen und Maßnahmen zu ihrer Verbesserung, und sie diskutierten über die Lage der Kinder und Probleme mit Erziehung und Bildung. Sie verfassten Resolutionen, darunter eine, in der sie einen Status bei der U N (FDIF 1946, XI, 218f.) forder- ten. Sie verabschiedeten die Satzung der IDFF und wählten ihr Präsidium, ein Exekutivkomitee sowie die Mitglieder des Rates.

Die erste IDFF-Satzung stellt den Kampf für die Rechte der Frauen mehr als alles andere heraus.9 Die Ziele der Organisation waren: A) Die aktive Beteili- gung am Kampf zur vollständigen Vernichtung des Faschismus; B) ein gemein- sames Prozedere, um die Frauen in allen Ländern der Welt zur Verteidigung ihrer

9 Diese starke Gewichtung der Frauenrechte wird auch daran deutlich, dass der Eid, den alle Teilnehmerinnen am Ende des Kongresses ablegten, mit d e m Gelöbnis begann, die R e c h t e von Frauen verteidigen zu wollen (FDIF 1946,459).

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Rechte zu bringen; C) Schutz der Volksgesundheit, insbesondere der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern D) Stärkung der Freundschaft und Einheit unter den Frauen in der ganzen Welt. Darüber hinaus würde die O r - ganisation alles daransetzen, um die folgenden (hier gekürzt wiedergegebenen) Forderungen zu verwirklichen: 1. vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern; 2. gleiche Arbeit und gleicher Lohn; 3. Gleichstellung von Frauen im Bildungswesen und in der Berufsausbildung; 4. mehr und bessere soziale Dienst- leistungen und soziale Sicherheit für Arbeiterinnen und Frauen auf dem Land;

5. Mutterschutz für alle Mütter, unabhängig vom Familienstand. U m all dies zu erreichen, würde die IDFF Uberzeugungsarbeit unter den Frauen leisten und ihnen die Ziele und Aufgaben der demokratischen Frauenbewegung erklären müssen. Sie würde mit demokratischen Frauenorganisationen aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten sowie mit anderen Organisationen, an denen Frauen beteiligt waren (FDIF 1946,382f.).

Nach dem ersten Artikel der IDFF-Satzung (FDIF 1946,381-389) waren ihre Mitglieder demokratische, antifaschistische Frauenorganisationen, die sich auf die hier skizzierten Ziele und Aufgaben der Organisation verpflichteten. Die Organi- sationsstruktur der IDFF bestand aus: einem alle drei Jahre stattfindenden Interna- tionalen Frauenkongress (als oberstes Organ), einem Rat, in dem alle Mitglieds- länder vertreten waren, und der die Föderation zwischen den Kongressen leitete, einem Exekutivkomitee, dessen mindestens 27 Mitglieder durch den Rat gewählt und vom Kongress bestätigt wurden, und einem Sekretariat, bestehend aus einer Generalsekretärin und vier Sekretärinnen, das für die allgemeine Verwaltung der Föderation, deren Lenkungs- und Unternehmensstrukturen einschließlich der Werbung verantwortlich war. Schließlich gab es eine Prüfungskommission, be- stehend aus drei Mitgliedern, die nicht dem Exekutivkomitee angehörten, und deren Aufgabe es war, die Buchhaltung der Föderation zu kontrollieren.10

Das erste Präsidium der IDFF bestand aus Eugenie Cotton als Präsidentin so- wie Dolores Ibarruri, Nina Popowa und der Amerikanerin Gene Weltfish als Vi- zepräsidentinnen (ein vierter Platz für China blieb unbesetzt).

Eugenie Cotton (1881 als Eugenie Feytis geboren), Präsidentin der IDFF bis zu ihrem Tod im Jahre 1967 und eine Schlüsselfigur in der Geschichte der IDFF, war allen Erzählungen nach eine beeindruckende Person. Konferenzteilnehmerinnen beschrieben sie als die »sanfte Frau Cotton« (Corbett Ashby 1946, 40) und als

»eine Frau mit großem Charisma«, die mit Marie-Claude Vaillant-Couturier zu- sammen »die Seele des Kongresses« gewesen sei (Natan nach Djourkova 1986,

10 Fünf Länder (USA, U K , Frankreich, Sowjetunion und China) sollten j e einen Jahresbeitrag von 750 000 französischen Francs zahlen; zehn Länder (darunter Australien, Italien, Kanada, Schweden und die Schweiz) 200 000 Francs; fünfzehn Länder j e 50 000 Francs und elf Länder j e 10 000 Francs. Nach dieser Theorie würde der IDFF (ohne Spenden und andere Formen des Einkommens) über ein jährliches Budget von 6 610 000 Francs - heute ungefähr 470 000 Euro — verfugen.

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64).11 Eugenie hatte ab 1901 an der renommierten Ecole Normale Superieure für Frauen in Sevres bei Paris studiert, wo Marie Curie eine ihrer Lehrerinnen war. Eugenie wurde eine Freundin der Familie Curie, später war sie vor allem mit Pierres und Maries Tochter Irene (1897—1956) befreundet, die Frederic Joliot heiratete. Im Jahre 1913 heiratete Eugenie selbst den Physiker Aime Cotton, der 1920 Professor an der Sorbonne wurde. Die Cottons hatten vier Kinder, zwei von ihnen starben jung. Eugenie schloss Mitte der 1920er Jahre ihre Promotion ab und wurde eine angesehene Physikerin. Im Jahre 1936, während Leon Blums Volksfrontregierung, wurde sie Direktorin der Ecole Normale Superieure in Sevres. Fünf Jahre später wurde sie von derVichy-Regierung wegen ihrer linken Einstellung gezwungen, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Ihr Ehemann wurde zweimal von der Gestapo verhaftet (Cotton 1967, 97, 188), wurde aber wieder freigelassen und überlebte, ebenso wie ihr Sohn Eugene, ein kommu- nistischer Intellektueller. Im Frühjahr 1944 schloss Eugenie Cotton sich jener Gruppe an, aus der die Union des Femmes Fran Raises hervorging, dort entstand ihre Idee von der IDFF. Ihr Nachlass in der Bibliotheque Marguerite Durand (BMD) und das Buch, das die IDFF 1968 über sie herausgebracht hat, belegen, dass der Kampf gegen die nachrangige Stellung von Frauen eine treibende Kraft in ihrem Leben war. Cotton war 1949 auch Mitbegründerin und später promi- nentes Mitglied des Weltfriedensrates und sie erhielt 1951 den Stalin-Friedens- preis (Fayolle 2005).

Die Vizepräsidentin Dolores Ibarruri Gomez (1895—1989) kam aus einer sehr armen baskischen Bergmannsfamilie und heiratete auch wieder einen Bergmann, mit dem sie sechs Kinder hatte. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Spa- niens (PCE) seit deren Anfängen im Jahr 1921 wurde sie 1930 in deren Zentral- komitee aufgenommen. 1932 wurde sie zur Leiterin der Frauenkommission der P C E gewählt, und im Jahre 1936 brachte sie die Zeitschrift Mujeres (Frauen) her- aus. Sie war in den frühen 1930er Jahren mehrere Male im Gefängnis, 1934 war sie Mitorganisatorin des Weltkongresses der Frauen gegen Krieg und Faschismus in Paris. Im Jahr 1936 wurde sie in die Cortes, das spanische Parlament, gewählt.

Als »La Pasionaria« wurde sie im Spanischen Bürgerkrieg zur Propagandachefin der Republikaner und mit ihrer Parole »No pasaran!« (Sie werden nicht durch- kommen!) während der Schlacht von Madrid weltberühmt. Nach dem faschis- tischen Sieg ging sie ins Exil in die Sowjetunion, um erst 1977 nach Spanien zurückzukehren (Low 199212; Cabrera Bosch 2008; Cistaro 2008).

Die andere langjährige Vizepräsidentin der IDFF, Nina Vasilevna Popova (1908-1994), war eine charmante und relativ junge Frau, die 1945 Sekretärin des Zentralrates der sowjetischen Gewerkschaften und Präsidentin des Antifaschis-

11 Renee Rousseau beschreibt Cotton unter anderem als eine »integere Frau« (1983,46f.).

12 Eine sympathische Biographie, die jedoch Ibirruris Jahrzehnte langes Engagement in der IDFF nicht erwähnt.

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tischen Komitees Sowjetischer Frauen war — letzteres blieb sie bis 1968.13 1949 veröffentlichte Popova das Buch Women in the Land of Socialism, das die seinerzeit geläufige Botschaft verbreitete, es gäbe in der Sowjetunion keine Diskriminie- r u n g von Frauen. Popova machte in der Sowjetunion eine große Karriere, sie w u r d e 1961 Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (Doku- mentation der Zeit, 53).14

Gene Weltfish (1902—1980), die dritte Vizepräsidentin der Föderation, war Dozentin für Anthropologie an der Columbia University in N e w York. Mit ihrer Kollegin R u t h Benedict zusammen schrieb sie The Races of Mankind (1943), eine antirassistische Streitschrift für die amerikanischen Truppen, und sie war dafür bekannt, politisch auf der Linken zu stehen (Swerdlow 1995,300). Nach siebzehn Jahren als Dozentin an der Columbia University wurde Weltfish im Dezember 1952 entlassen. Angeblich wurde ihr Vertrag wegen Änderungen der Universi- tätsverfassung nicht verlängert, aber sie wurde eindeutig aus politischen Gründen gefeuert (Price 1997).

Marie-Claude Vaillant-Couturier (1912—1996) war die erste Generalsekretärin der IDFF. Sie arbeitete als Fotoreporterin für L'Humanite und war seit Februar 1934 Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF). Sie schloss sich sofort der Resistance an, als Frankreich 1940 besetzt wurde. Nach ihrer Verhaf- t u n g im Februar 1942 wurde sie im Januar 1943 mit einem Transport von 230 nichtjüdischen französischen Frauen, die alle als politische Gefangene galten, nach Auschwitz deportiert. Bei ihrer Ankunft im Lager vollführten die Frauen einen sehr bewegenden Akt des Widerstands, indem sie zusammen die »Marseil- laise« sangen. I m Frühling und Sommer 1944 wurde Vaillant-Couturier Zeugin der Ankunft und der E r m o r d u n g ungarischer Juden. Die noch lebenden Frauen aus dem französischen Transport waren im Laufe des Jahres 1944 (in Marie-Clau- des Fall am 2. August) in mehreren kleineren Gruppen nach Ravensbrück ver- legt worden. Von den 230 Frauen wurden 181 umgebracht und nur 49 kehrten nach Hause zurück. Im Januar 1946 war Vaillant-Couturier eine wichtige Zeugin beim Nürnberger Prozess gegen 21 der bedeutendsten inhaftierten Naziführer.

Dieser Prozess begann am 20. November 1945, und er sorgte während des G r ü n - dungskongresses der IDFF für die Hauptschlagzeilen der Presse. Marie-Claude Vaillant-Couturier war lange Jahre Abgeordnete im französischen Parlament und

G r ü n d e r i n dieses Komitees u n d seine erste Vorsitzende war die Pilotin Valentina Grizodubova.

Das Komitee w u r d e 1956 in K o m i t e e Sowjetischer Frauen u m b e n a n n t . D i e Nachfolgerin von Popova war die w e l t b e r ü h m t e Kosmonautin Valentina Tereshkova (Soviet W o m e n ' s C o m m i t t e e 1987, 4—7;VgI. auch Ilic 2010, im Erscheinen).

D i e Korrespondenz zwischen Popova u n d C o t t o n (im Nachlass in der B M D ) vermittelt ebenso w i e Bilder den E i n d r u c k einer herzlichen Beziehung zwischen den beiden. Ein großes Foto von C o t t o n u n d den drei Vizepräsidentinnen erschien 1946 in Soviet Woman N r . 4, es w u r d e i m H U A C - B e r i c h t über den C A W reproduziert.

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von 1956 bis 1958 u n d 1967 bis 1968 dessen Vizepräsidentin. Sie verfugte über ein enormes moralisches und politisches Prestige (Hommage 1997).15

Die erste Vizepräsidentin der IDFF, die nicht aus Europa und den USA kam, war Tsai Chang (China). Sie wurde 1948 beim zweiten Kongress der Organisation in Budapest gewählt (FDIF 1949, 612). Funmilayo Ransome-Kuti (1900-1978) aus Nigeria, die sich in den späten 1940er Jahren der Föderation angeschlossen hatte, besuchte 1953 den dritten IDFF-Kongress in Kopenhagen, w o sie zur Vi- zepräsidentin gewählt wurde (FDIF 1953,257,259; J o h n s o n - O d i m 2009).

Berichte und Erinnerungen von Kongressteilnehmerinnen

D e r Gründungskongress der IDFF beeindruckte durch seine Atmosphäre und seine starke politische Botschaft, wie sich mehreren Darstellungen von Teilneh- merinnen entnehmen lässt. Eine von ihnen war die Australierin Jessie Street (1889—1970), die wegen ihrer Sympathie für die Sowjetunion die »Rote Jessie«

genannt wurde. Sie war auf der Gründungskonferenz der U N , die von April bis Juni 1945 in San Francisco stattgefunden hatte, die einzige Frau in der austra-

lischen Delegation gewesen, und sie hatte eine aktive Rolle ü b e r n o m m e n bei der Einrichtung der U N - K o m m i s s i o n für Menschenrechte und ihrer Frauen- rechtskommission (ursprünglich eine Subkommission der Kommission für M e n - schenrechte), über die sie auf dem Pariser Kongress sprach. In ihrer erstmals 1966 veröffentlichten Autobiographie beschrieb Street die eher »lockere« Dimension des IDFF-Kongresses von 1945:

Die Abende [...] [wurden] bei öffentlichen Versammlungen und allerlei geselligen Zusammenkünften verbracht. In den Botschaften in Paris wurden Parties veranstaltet und ich traf dort viele Menschen aus den osteuropäischen Staaten, die mich alle herz- lich einluden, ihre Länder zu besuchen [...J.Jeanette Vermesh [Jeannette Vermeersch]

war eine der recht zahlreichen Frauen im neuen französischen Parlament, und wir hatten alle zusammen eine gute Diskussion über die Entwicklungen in Europa nach dem Krieg und über die Vereinten Nationen. [...]

Es waren viele beeindruckende Frauen auf der Konferenz, darunter auch einige aus den osteuropäischen Ländern, die als Kriegsheldinnen ausgezeichnet worden waren.

[...] So viele Frauen waren Heldinnen des tagtäglichen Widerstandes, der ihre Hoff- nungen und ihre Familien aufrecht erhielt, während ihre Länder vom Krieg zerrissen wurden. [...] Sie sprachen von ihren Träumen für die Zukunft ihrer Länder und ihrer Kinder. Die Stimmung war unwiderstehlich, und als die Konferenz zu Ende ging

15 Sie trat 1987 auch in dem Prozess gegen den SS-Führer Klaus Barbie, der 1942 bis 1944 Ge- stapochef von Lyon gewesen war, als Zeugin auf. - Ihre Aussage beim Nürnberger Prozess vgl.

unter http://www.fndirp.asso.fr/temoigmcvcl.htm (letzter Zugriff 15.08.09).

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[...] wurde eine neue internationale Organisation geschaffen, die Internationale De- mokratische Frauenföderation (IDFF)« (Coltheart 2004,208f.).

Unter den Frauen aus den osteuropäischen Ländern, die von Jessie Street er- wähnt werden, war auch Leda Mileva, die Dichterin und Übersetzerin, die später ständige Vertreterin Bulgariens bei der U N E S C O in Paris wurde und 1980 an der UN-Konferenz für Frauen in Kopenhagen teilnahm. Rückblickend hat sie von dem Treffen in Paris eine eindrucksvolle Schilderung gegeben:

»[...] es scheint mir, dass die Atmosphäre in der Mutualite am 26. November [als der Kongress begann] wirklich einzigartig war. Da gab es keine ostentative Wortgewalt, keine professionelle Diplomatie oder jene Mischung aus Skepsis, Misstrauen und Demagogie, die heute internationale Zusammenkünfte leider so oft durchdringt. Es gab vielmehr die leidenschaftliche Uberzeugung, dass Faschismus und Krieg niemals

wiederkehren sollten, es gab die noch immer schmerzende Trauer und das Vertrauen der Dichterin auf ein Morgen, ohne das die Vertreterinnen von 81 Millionen Frauen die Entfernungen und Nöte nicht hätten überwinden können, um hier zusammen zu kommen« (nach Djourkova 1986,86).

Die Britin Margery Corbett Ashby, seit 1923 Präsidentin der Internationalen Frauenallianz, nahm ebenfalls an dem Kongress teil, über den sie in der Verbands- zeitschrift International Women's News einen zwei Seiten langen Bericht veröffent- lichte. Sie war schockiert über die Lage in Paris, sie beschrieb die Stadt, die »ihr Lächeln verloren« habe, als kalt, dunkel und grau, voller bleicher unterernährter Kinder. Aber der Ton ihres Berichtes war positiv, auch ihre Bemerkung, dass das Programm der IDFF »in Bezug auf Gleichstellung so weit fortgeschritten war, wie es eine altmodische Feministin nur wünschen konnte.« »Der bleibende Ein- druck«, schloss Corbett Ashby, »ist der von neuen und mächtigen Strömungen unter den europäischen Frauen und einem scharfen Gespür für persönliche Ver- antwortung und Bürgerschaftlichkeit« (Corbett Ashby 1946,39f.).

Der Congress of American Women

Unter den Teilnehmerinnen war eine bunt gemischte Gruppe von dreizehn ame- rikanischen Frauen, bestehend aus Muriel Draper, Charlotte Brown, Florence Eldridge March, Vivian Mason, Jeanette Stern Turner, Eleanor Vaughan, Thelma Dale, Elizabeth Gurley Flynn, Cornelia Pinchot, Gene Weltfish, Henriette Buck- master, Beryl Parker und Ann Bradford (Lerner 2009,352; 2002,257). Nach ihrer Rückkehr in die USA gründeten diese Frauen am 8. März 1946, dem Internati- onalen Frauentag, den Congress of American Women (CAW) als amerikanische Tochtergesellschaft der IDFF. (Swerdlow 1995,297; vgl.Weigand 2001, 55f.)

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Mit Zweigstellen in zahlreichen Städten, darunter New York, Los Angeles, Chi- cago, Detroit, Kansas City und anderen mehr, gewann der CAW eine breite Basis von Anhängerinnen, zu denen linke Feministinnen, liberale Frauenrechtlerinnen, Befürworterinnen des »New Deal«, Gewerkschaftlerinnen und afroamerikanische Frauen gehörten. »Frauen aus den Stadtteilen kamen in die Ortsverbände des CAW, weil die Organisation an der Basis mit ethnischen Gruppen, Kirchen und Synagogen koalierte, in Wohnungsbauprojekten und vor Supermarkteingängen Mitgliederwarb« (Swerdlow 1995,299).

Der CAW richtete seine eigene Frauenrechtskommission ein, den Vorsitz führte zunächst Susan B. Anthony II., eine Großnichte der berühmten femi- nistischen Pionierin des 19. Jahrhunderts. Später übernahm ihn Betty Miliard, Mitglied der Kommunistischen Partei der USA und eine Freundin von Marie- Claude Vaillant-Couturier, die regelmäßig Beiträge für das Informationsbulle- tin der IDFF schrieb und die radikale Kampfschrift Woman Against Myth (1948) verfasste. Der CAW richtete auch eine Kommission für Kinderbetreuung ein, kümmerte sich um berufstätige Mütter und forderte Großküchen, gemeinschaft- liche Speisesäle, Wäschereien und Krankenstationen für jedes Projekt des sozi- alen Wohnungsbaus. Die Organisation kämpfte für Preis- und Mietkontrollen, für Arbeitsschutz und gleichen Lohn, sie befasste sich mit der Diskriminierung von qualifizierten Frauen im Beruf und versuchte in Cleveland die Arbeitsplätze von Bus- und Straßenbahnfahrerinnen zu retten, die durch Männer ersetzt werden sollten (Swerdlow 1995, 304-305; Lerner 2002, 257-261).16 Die Mitglieder des CAW waren der Meinung, dass die verschiedenen Formen von Ungleichheit und Diskriminierung alle miteinander verbunden wären und sofort — nicht erst nach der sozialistischen Revolution — in Angriff genommen werden müssten.

Die Basisaktivitäten des CAW hat Gerda Lerner in ihrem 2002 erschienenen Buch Fireweed: A Political Autobiography (Feuerkraut. Eine politische Autobiographie, 2009) besonders gut beschrieben.17 Das Kapitel über ihre Mitarbeit im Ortsver- band des CAW Los Angeles beschreibt die politische Arbeit der Frauen im Ein- zelnen, einschließlich des Umstands, dass sich die weißen Frauen allmählich ihres eigenen Rassismus' bewusst wurden, und ihrer Versuche dagegen anzugehen.

Jedoch hatte nur drei Tage vor der Gründung des CAW, am 5. März 1946, Winston Churchill in Fulton (Missouri) in Anwesenheit von Präsident Harry Truman seine berühmte Rede gegen die Sowjetunion gehalten, in der er der Welt die Metapher vom »Eisernen Vorhang« präsentierte. Churchills Rede war in dem sich rasch verändernden politischen Klima ein sehr wichtiger Moment. Im März 1947 wurde die »Truman-Doktrin« bekanntgegeben, die »den sowjetisch-ameri-

16 Primärquellen des CAW befinden sich in der New York Tamiment Library und der Sophia Smith Collection.

17 Die Ubersetzung des Buches aus dem Amerikanischen besorgten Andrea Holzmann-Jenkins und Gerda Lerner. - In diesem Text bleiben Verweise auf die frühere amerikanische Ausgabe dort erhalten, wo sie sich von der deutschsprachigen unterscheidet.

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kanischen Konflikt als einen Kampf zwischen zwei unversöhnlich einander aus- schließenden Ideologien« (Gaddis 2000,317) beschrieb. Der zunehmende D r u c k des Kalten Krieges vertrieb die liberalen Frauen und andere aus d e m C A W und bestimmte in immer stärkerem Maße die Agenda derer, die blieben. »Gemeinsam mit seiner Mutter-Organisation, der IDFF, stellte der C A W sich gegen die Tru- m a n - D o k t r i n , den Marshall-Plan, die US-Intervention in Griechenland, und die amerikanische Unterstützung fiir Chiang Kai-shek in China«, lauter Positionen, die im Mainstream mit Antiamerikanismus gleichgesetzt wurden. Im O k t o b e r 1949 wurde der C A W v o m »Ausschuss für unamerikanische Umtriebe« ange- griffen. D e r zweite Satz des 114-seitigen Berichts über den C A W lautet: »Die Absicht [des C A W u n d der IDFF] ist nicht in erster Linie, sich mit Frauenprob- lemen als solchen zu befassen, sondern vielmehr der sowjetischen politischen Kriegsführung in der gegenwärtigen >Friedens<-Kampagne als SpezialwafFe zu dienen, u m die Vereinigten Staaten u n d die demokratischen Nationen im Allge- m e i n e n zu entwaffnen und zu demobilisieren, damit sie dem kommunistischen Welteroberungsstreben ohnmächtig ausgeliefert sind« ( H U A C 1950, l).1 8

Die repressiven Auswirkungen des Kalten Krieges auf das fortschrittliche p o - litische Engagement u n d Denken in den USA hätten kaum größer sein können.

Ein Beispiel dafür ist, dass der Bericht des Ausschusses über den C A W dessen Kritik an der Uberzeugung, es sei »Aufgabe der Frauen, zu lieben, Kinder zu haben, zu kochen, die Hausarbeit zu erledigen und auf ihren H e r r n und Meister zu warten« als kommunistische Propaganda verhöhnte ( H U A C 1950, 87). Die Ü b e r n a h m e einer »konservativen, antifeministischen Häuslichkeitsideologie« war Bestandteil der Politik des Kalten Krieges und trug zur Isolierung des C A W bei (Swerdlow 1995, 299).19 Die Repression war so groß, dass die, wie Gene Welt- fish 1947 behauptete, anfänglich 250 000 Mitglieder des C A W sich 1950 auf nur 3000 reduziert hatten (Swerdlow 1995, 311).Wie Lerner schrieb, hatten »die Leute [...] einfach Angst, einer derart stigmatisierten Organisation anzugehören«

(Lerner 2009, 374). US-Kommunisten machten sich durch ihr »abweichendes Verhalten« verdächtig, sie wurden als Verräter u n d Spione hingestellt und d e n u n - ziert (Lerner 2009, 381). N o c h als Studentin hat Natalie Z e m o n Davis 1952 mit Operation Mind den treffenden Titel für die von zwei Organisationen an der U n i - versität Michigan herausgegebene Broschüre über den »Ausschuss für unameri- kanische Umtriebe« gefunden, für die in Wirklichkeit sie die meisten R e c h e r - chen angestellt hatte und deren Hauptautorin sie war (University of Michigan Council of the Arts, Sciences and Professions; Civil Liberties C o m m i t t e e of the University of Michigan [Zemon Davis] 1952). Eine Folge der Veröffentlichung

18 Melvyn L. Leffler behauptet mit guten Gründen, dass Stalin »defensiv gehandelt« habe und dass

»westliche Aktionen ein Schlüssel zur Erklärung des Kalten Krieges« seien (Ders. 1999, 517, 519).

19 Swerdlow bezieht sich auf May (vgl. Dies. 1988). - Die konservative Sexualpolitik führte auch zur Verfolgung von Schwulen und Lesben im öffentlichen Dienst der USA (vgl. Johnson 2004).

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dieser Broschüre war, dass man ihr u n d i h r e m M a n n C h a n d l e r Davis fur eine R e i h e von Jahren die Pässe entzog ( Z e m o n Davis 2009).

D e r C A W arbeitete weiter, bis das US-Justizministerium im Jahr 1950 anord- nete, die Organisation habe sich als »Beauftragte einer ausländischen Regierung«

registrieren zu lassen — was b e d e u t e t , dass sie als Agentin der sowjetischen R e - gierung galt. Sollte sie sich weigern u n d ihre Aktivitäten fortsetzen, hätte sie mit einer G e l d b u ß e von 10 000 $ u n d f ü n f Jahren Gefängnis f ü r ihre Leiterinnen zu rechnen. Da das »Verbrechen« des C A W seine Verbindung mit der IDFF war, beschloss der Vorstand nach langen schmerzlichen Beratungen zunächst, die Mitgliedschaft in der I D F F aufzugeben. Die A n o r d n u n g des Justizministeriums w u r d e trotzdem nicht aufgehoben u n d der Vorstand des C A W sah keine andere Möglichkeit mehr, als die Organisation aufzulösen (Lerner 2009, 374f.).

Gerda Lerner hat nicht nur die Basisaktivitäten des C A W in Los Angeles b e - schrieben, sondern auch das dramatische E n d e des CAW, dessen nationalem R a t sie damals angehörte. Sie n a n n t e es »eine bittere Entscheidung« und eine

»schlimme Niederlage«.

Wir alle hatten Angst und fühlten uns gedemütigt. Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich mein Haus nach Papieren, Berichten, Publikationen und Korrespondenz durchsuchte, die den CAW betrafen. Ich machte einen Stapel aus allem, was ich finden konnte, und dann machte ich das Gleiche, was ich nach der Okkupation

Österreichs20 durch die Nazis gemacht hatte: Ich verbrannte alles im Kamin. Die Verbindung dieser beiden Ereignisse erschien mir offensichtlich und klar. Es ist wirk- lich schrecklich, ein Buch verbrennen zu sehen, aber es ist noch viel schlimmer, ein Buch selbst anzuzünden. Für mich wurde die Tatsache, dass ich so etwas tat, weil ich Angst um mich und meine Familie hatte und uns schützen wollte, zu einem Symbol der Unterdrückung und der Niederlage. [...]

In den Jahren, in denen ich im CAW arbeitete, machte ich meine besten politischen Erfahrungen. Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben, [...] und sicher im Wissen, dass es gut war für Amerika, auch wenn die Mehrheit im Lande in den Bann der Hexenjagd des Kalten Krieges geraten war. Was das Verbrennen der Pa- piere betrifft, so hätte ich es nicht tun sollen. Offenbar haben viele andere das Gleiche gemacht, denn es war für Historiker außerordentlich schwierig, die Geschichte der Organisation zurückzuverfolgen, weil keine Dokumente mehr existieren (Lerner 2009,376).2 1

20 Von dort war ihr als einzigem Mitglied ihrer engeren Familie die Flucht in die U S A gelungen.

21 Z u m C A W vgl. auch Weigand 2001. Ein Interview von Nancy McLean mit Gerda Lerner, in dem diese hauptsächlich über ihr Engagement für den C A W spricht u n d Weigands Buch kriti- siert s. unter Voices of Feminism Oral History Project, Sophia Smith Collection, Smith College, N o r t h a m p t o n , M A , www.smith.edu/libraries/libs/ssc/vof/transcripts/Lerner.pdf (letzter Z u - griff 15. 8. 09).

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Von der Hoffnung zur Angst... Der Einfluss des Kalten Krieges auf die IDFF

Der Kalte Krieg zerstörte nicht nur den amerikanischen Zweig der IDFF, son- dern hatte auch enorme Auswirkungen auf die Organisation als Ganzes, viel mehr als ich hier ausführen kann. Trotz ihrer Trauer über den letzten Krieg war der erste Kongress der IDFF im Wesentlichen von Optimismus geprägt. Die Frauen glaubten an eine bessere Welt für alle, »ohne Ansehen des Geschlechts, der Rasse oder des Vermögens« (FDIF 1946, 298). Die Vereinigten Staaten, Großbri- tannien und die Sowjetunion wurden als die »drei großen Demokratien« gelobt, die zusammen gegen den Faschismus kämpften (Ebd., 216). Nur zwei Jahre spä- ter waren die USA der imperialistische Feind, während die SU (»Das Land des Sozialismus«) als perfekt galt und nicht zu kritisieren war. Der Kalte Krieg trieb die IDFF in eine polarisierte Weltsicht. Dazu kamen eine tiefgehende Angst vor einem weiteren Weltkrieg, ein starker Widerstand gegen die Truman-Doktrin, den Marshall-Plan, die US-Intervention in Griechenland und die amerikanische Unterstützung für Chiang Kai-shek in China ... All das ging ebenso zu Lasten einer positiven Agenda wie der Frauenrechte. Letztere verschwanden nie ganz von der Tagesordnung, aber sie verloren die Priorität, die ihnen 1945 zugespro- chen worden war.22

Der zweite Kongress der IDFF fand im Dezember 1948 in Budapest statt. Da- mals hatte sich das Bild bereits vollkommen verändert. Die meisten Frauen in der IDFF, die ich als Nicht-Kommunistinnen — die also weder Parteimitglieder noch

»Mitläuferinnen« waren — ausfindig gemacht habe, waren, wie Swerdlow für den CAW sagt, schon »ausgestiegen« (1995, 308).23 Gerda Lerner war 1948 Mitglied der CAW-Delegation beim Budapester Kongress. Sie beschreibt eindrücklich, wie sehr der Kalte Krieg die Teilnehmerinnen im Griff hatte und ihre Entschei- dungsfreiheit einschränkte (Lerner 2009,366—369). Als ausgesprochen prosowje- tisch erwies sich die Politik der IDFF, als diese ihre jugoslawische »Tochter« im Anschluss an das Zerwürfnis von Stalin und Tito von 1948 rauswarf. Im Infor- mationsbulletin der IDFF von November/Dezember 1949 hieß es dazu: »Titos Agenten haben in der IDFF nichts zu suchen.«

Uber diese tiefgreifenden vom Kalten Krieg geprägten Veränderungen der Agenda und der Mitgliedschaft der IDFF hinaus und in Ergänzung zu dem, was dem CAW widerfahren war, wurde die IDFF nun selbst zur Zielscheibe. Die Organisation war in Paris gegründet worden und hatte dort ihren Hauptsitz. Im Januar 1951 wurde die IDFF aus Frankreich verdrängt,24 nachdem ihre franzö-

22 Eine ähnliche Analyse über den Einfluss des Kalten Krieges auf die Agenda der N A A C P s. bei Anderson 2003.

23 Jolande Withuis beobachtet einen ähnlichen Prozess im niederländischen Zweig der W I D F (vgl. Dies. 1990).

24 Ab Februar 1951 war der Hauptsitz der IDFF bis auf Weiteres in (Ost-)Berlin.

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sische Tochterorganisation, die U n i o n des Femmes Franipaises, deren Präsidentin ebenfalls E u g e n i e C o t t o n war, eine K a m p a g n e gegen den französischen Krieg in V i e t n a m g e f ü h r t u n d an die M ü t t e r appelliert hatte, ihre S ö h n e nicht d o r t h i n in den Kampf zu schicken. N o c h verheerender, weil die U N einen Schwerpunkt der Aktivitäten der I D F F bildeten, war der Verlust des Konsultativstatus der I D F F bei der U N im April 1954. Dies w u r d e auf Initiative der U S A mit britischer U n t e r s t ü t z u n g in einem von G e g n e r n w i e Sympathisanten als undemokratisch betrachteten Verfahren durchgesetzt (Bussey u n d T i m s 1980, 198; Russell 1985, 151-169). D e r G r u n d war in diesem Fall, dass die I D F F einen internationalen Untersuchungsausschuss nach Korea gesandt hatte, der eine Broschüre über die Gräueltaten, die dort v o n der U S - A r m e e begangen w u r d e n , veröffentlicht hatte.

D i e in Französisch, Englisch, Russisch, Chinesisch u n d Koreanisch veröffentli- chte Broschüre mit d e m Titel Nous accusons (Wir klagen an), hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, u n d die U S - R e g i e r u n g war w ü t e n d (Commission de la Fede- ration D e m o c r a t i q u e Internationale des Femmes 1951). D e r I D F F w u r d e ein Konsultativstatus bei der U N erst 1967 w i e d e r zuerkannt (United Nations 1967, 564 and 570).2 5

All dies b e d e u t e t nicht, dass die I D F F per definitionem stärker politisiert war als die anderen internationalen Frauenorganisationen (vgl. D e H a a n 2 0 1 0 / 1 1 ) , oder dass sie z u m weltweiten K a m p f f ü r soziale Gerechtigkeit nicht G r u n d l e - gendes beigetragen hätte. So unterstützte die I D F F z u m Beispiel beständig den antikolonialen K a m p f v o n Frauen — weshalb auch die N i g e r i a n e r i n Funmilayo R a n s o m e - K u t i viele Jahre lang in der Organisation aktiv war (Johnson-Odim 2009). D a r ü b e r hinaus waren es Mitgliedsorganisationen der IDFF, die der U N 1972 vorschlugen, ein Internationales Jahr der Frau zu b e g e h e n (National O r g a - nizing C o m m i t t e e 1975, 25; Popa 2009), was den B e g i n n j e n e s langen Prozesses markiert, durch den Frauen u n d Frauenfragen bei der U N einen zentraleren Stellenwert b e k a m e n u n d die Gleichstellung der Geschlechter zu e i n e m allge- m e i n anerkannten Bestandteil der internationalen Menschenrechtsagenda wurde (Zinsser 2002).

Jahre lang war die I D F F entweder u n b e k a n n t oder sie w u r d e abgelehnt, weil sie als »ein Instrument der Sowjetunion« galt. Ihre hier dargestellte f r ü h e G e - schichte zeigt freilich ein komplexeres Bild. A u c h w e n n wir h e u t e wissen, dass die Glut u n d der Optimismus der unmittelbaren Nachkriegszeit n u r von kurzer D a u e r u n d wirklich »utopisch« waren, w e r d e n die Ideale der I D F F — ihr »linker Feminismus« — heute w i e damals gebraucht, u m e i n e m weltweiten Aktivismus v o n Frauen Leben einzuhauchen. Ich hoffe, hier gezeigt zu haben, dass die O r - ganisation m e h r Aufmerksamkeit u n d gründliche Forschung verdient. Tatsächlich müssen alle drei großen internationalen Frauenorganisationen der Nachkriegsära, der I F R , die IFA u n d die IDFF, i m K o n t e x t des Kalten Krieges untersucht w e r -

25 Ich werde diese Episode in meinem Buch detailliert beschreiben und dokumentieren.

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den, so dass wir einschätzen können, in welchem Maße ihre Agenda und der internationale Feminismus im Allgemeinen durch den Kalten Krieg geprägt wa- ren, und damit beginnen können, ihre Beiträge zur Gleichstellung von Frauen weltweit neu zu beurteilen.

Aus dem Englischen von Regine Othmer

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