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OPUS 4 | Pflege bewegt

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Pflege bewegt

Beispiele aus dem Land Brandenburg

Impressum

Herausgeber

Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg Öffentlichkeitsarbeit

Heinrich-Mann-Allee 103 14473 Potsdam

www.masgf.brandenburg.de Lektorat: Alexandra Knuth

Texterstellung: Journalistenbüro Berlin, Mieder und Schwarz Gestaltung: UVA Kommunikation und Medien GmbH

Bildnachweis: Constanze Flamme und Theresa Bergens

Die Fotos wurden von den aufgeführten Projekten kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Druck: Druckerei Arnold Auflage: 5.000 Exemplare Dezember 2008

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Vorwort . . . .2

1. Eine Frage und was sie auslöste … . . . . 4

2. Wer zu pflegenden Angehörigen „vordringen“ will, muss schon nahe dran sein. . . . 6

3. Ohne Moderatoren kein Zusammenspiel. . . 8

4. „Verständnis und Sympathie füreinander“ . . . . 10

5. Bis zum Ende in vertrauter Umgebung . . . 12

6. Gütesiegel für die Krankenpflege. . . 14

7. Mit Sensibilität, Kraft und Balance gegen Knochenbrüche. . . 16

8. Therapeutin auf vier Pfoten . . . . 18

9. „Hier auf Gut Zeisigberg stehen wir wieder mitten im Leben.“ . . . . 20

10. Offen über Demenz zu sprechen, bricht ein Tabu . . . 22

11. Starke Marke mit klarem Profil . . . . 24

12. „Ich wollte nützlich sein, gebraucht werden.“. . . 26

13. Qualität in der Pflege verlangt viele Ideen und solides Wissen. . . 28

14. Es braucht viele Steine, soll ein festes Haus gebaut werden. . . . 30

15. Damit Mitwirkungsrecht nicht überfordert. . . 32

16. Freiwillige geben Nähe und Zuwendung . . . 34

17. Ohne ehrenamtliches Engagement geht’s nicht . . . . 36

18. Tag für Tag gut aufgehoben. . . 38

19. Bereichernd für beide Seiten. . . . 40

20. „Der Bedarf an guten Fachkräften wird immer mehr wachsen.“. . . 42

21. Die vertraute Sprache hilft beim Erinnern . . . . 44

22. Von der Ausbildung profitiert das ganze Team . . . 46

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

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2 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

Liebe Leserinnen und Leser,

Pflege und Betreu- ung alter Menschen sind längst eines der zentralen sozial poli- tischen Themen ge - wor den. Die mit dem demografischen Wan- del einhergeh ende Alterung der Gesell- schaft erfordert es zwingend, Fragen der bedarfs- und qualitätsgerechten Ver sorgung alter und pflegebedürftiger Men schen immer wieder neu zu stellen und ihre Lösungen den aktuellen Entwicklungen anzu passen. In Brandenburg wird nach amtlichen Prognosen bis 2030 die Zahl der über 80-Jährigen – und damit jener, die voraussichtlich überproporti- onal pflegebe dürftig werden – von gegen- wärtig knapp 100.000 auf weit über 200.000 ansteigen. Das fordert die Gesellschaft in neuer Weise.

Viele Gründe also, auf diese Entwicklungen gut vorbereitet zu sein. Auch deshalb hatte das brandenburgische Sozialministerium gemeinsam mit vielen Partnern, die mit der Pflege zu tun haben, von Juli 2007 bis Novem ber 2008 zu einer „Pflegeinitiative Brandenburg“ aufgerufen und viele Aktivi- täten und Maßnahmen befördert. Unter dem Slogan „Später beginnt jetzt“ begann damit ein landesweiter, offener Diskurs darüber,

wie unter heutigen und vor allem auch künfti- gen Bedingungen eine gute und angemesse- ne Pflege und Betreuung von hilfe- und pfle- gebedürftigen alten Menschen gestaltet wer- den kann. Das hat viele Menschen im Land bewegt und sie in neuer Weise über die Pflege nachdenken und handeln lassen.

Dank unserer sehr aktiven Partner, der über 100 beteiligten Projekte und der Initiative vieler Kommunen wurde eine Breiten wirkung erzielt, die weit über die Betroffenen und die in der Pflege Beschäftigten hinausgeht.

Die „Pflegeinitiative“ war eine gute Sache mit nachhaltigen Ergebnissen. Sie zeigte eine funktionierende Pflegelandschaft in Branden- burg und legte offen, wo es noch klemmt. Es gibt viele bemerkenswerte Beispiele im Land dafür, wie die Betreuung alter Menschen zu Hause oder im Heim sowohl für die Pfle- gebedürftigen als auch für die Pflegenden gut gelingen kann. Ein wesentliches Anliegen der Pflegeinitiative war es, solche Beispiele öffentlich sichtbar zu machen und damit auch Maßstäbe für die Arbeit anderer zu setzen.

Die Auslobung des „Innovationspreises Pflege“ Anfang 2008 gab diesen Aktivitäten einen weiteren Schub und löste weitere innovative Ideen aus. Auf dem abschließen- den Pflegekongress Anfang November 2008 wurden die überzeugendsten Ideen ausge-

Pflege bewegt

Beispiele aus dem Land Brandenburg

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3 Vorwort zeichnet; drei Preise und acht Anerkennungen

wurden vergeben. Diese Broschüre stellt die prämierten Projekte vor und enthält eine Auswahl weiterer Projekte der Pflegeinitiative.

Allerdings kann dies nur die „Spitze des Eisbergs“ sein und es sind nur wenige Beispiele aus der Fülle von Aktivitäten, die ebenfalls die Aufmerksamkeit der Öffent- lichkeit verdienten. Tagein, tagaus wird im Pflegebereich ohne große Worte eine sehr anstrengende, sehr aufopferungsvolle Arbeit geleistet – ich danke allen herzlich für dieses men schliche Engagement!

Die Pflegelandschaft in Brandenburg ist in Bewegung. Sie bewegt sich nicht zuletzt auch durch das seit Juli 2008 geltende Pflege-Weiterentwicklungsgesetz. Es erhöh- te nicht nur die Leistungen der Pflegever- sicherung insbesondere für demenzkranke Menschen deutlich, sondern bahnte auch dem dringend notwendigen bürgerschaftli- chen Engagement in der Pflege breitere Wege. Diese weiterentwickelten bundes- politischen Rahmenbedingungen unterstrei- chen, dass wir mit unserer Initiative „Später beginnt jetzt“ auf richtigem Kurs sind:

Betreuung und Pflege hilfebedürftiger alter Menschen gehören in die Mitte der Gesell- schaft und müssen auf viele Schultern ver- teilt werden. Nur wenn Angehörige, Pflege- fachkräfte und das Ge mein wesen zusam-

menwirken, kann eine gute Lebens qualität für Pflegebedürftige und Pflegende auf Dauer gesichert bleiben.

Ich hoffe sehr, dass die in dieser Broschüre vorgestellten Ansätze intensiv diskutiert werden und ich rufe alle Akteurinnen und Akteure auf, sich weiterhin an einem regen Ideen- und Erfahrungs transfer zu beteiligen.

Gute Bei spiele gehören ins Licht der Auf- merksamkeit – und Sie alle sind herzlich zur Nachahmung eingeladen. Denn wie nachhal- tig erfolgreich unsere „Pflegeinitiative“ wirkt, das hängt schließlich auch davon ab, wie schnell gute Erfahrungen und Ergeb nisse in die Breite gelangen und andere davon profi- tieren können. Wir meinen es ernst mit

„Später beginnt jetzt“ – lassen Sie uns also gemeinsam dranbleiben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre!

Dagmar Ziegler

Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg

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4 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

1. Eine Frage und was sie auslöste …

Umdenken und Umgestaltung im Seniorenhaus „Abendsonne“

Frankfurt (Oder)

Manchmal ist es eine Winzigkeit, die Verän- de rungen auslöst. Im ASB Seniorenhaus

„Abendsonne“ war es die naheliegende Frage: „Wer von uns möchte selbst hier im Heim leben?“ Sie wurde allen Mitar beite- rinnen und Mitarbeitern gestellt. Mit dem Er gebnis hatte niemand gerechnet: Kaum einer konnte sich das vorstellen! Nun erhiel- ten alle leere Zettel und sollten aufschreiben, was ihnen dazu einfällt. Die Antworten gli- chen sich: „Ich könnte nicht mehr über mich selbst bestimmen.“ „Andere entscheiden über meinen Tagesablauf.“ „Es ist zu unpersönlich.“

So begann ein Umgestaltungsprozess, der bis heute andauert. „Was wir selbst nicht mögen, stört unsere Bewohner doch erst recht!“, erklärt Heimleiterin Brigitte Eichler.

Das Haus „Abendsonne“ hat eine besondere Geschichte. 1996 wurde es als Internat errichtet und dann mit der Übernahme durch den Arbeiter-Samariter-Bund 2002 zu einem Pflegeheim umgestaltet. Seitdem bieten 64 Einzel- und acht Doppelzimmer 80 Be - woh nerinnen und Bewohnern Platz. Ein gro- ßer Teil von ihnen ist demenzkrank.

Der Internats-Charme war dem Heim geblie- ben – im Guten wie im Schlechten. Ein vier- stöckiger Neubau mit großzügiger Dachter- rasse, Flure, von denen auf jeder Seite acht kleine Zimmer abgehen, dazu vier völlig iden tische klinisch saubere Pflegebäder mit dem Charme von Labors. Außerdem gab es einen Gemeinschaftsraum mit gewal tigem Küchen tresen in der Mitte, der das Personal von den Bewohnerinnen und Bewohnern trennte.

Als Erstes wurden im Juli 2005 die Bäder umgestaltet. Dafür erhielten die jeweiligen Pflegeteams völlig freie Hand – und ein klei- nes Budget von je 300 Euro. Sie erkundeten die Träume und Vorlieben ihrer Bewohnerin- nen und Bewohner – bei ihnen selbst, bei

Verwandten, durch Beobachtungen. Dann ging es an die Umsetzung. Brigitte Eichler:

„Es wurde richtig spannend. Keines der Teams wollte vorher zeigen, was es vorhat.

Es sollte für alle eine Überraschung sein.“

Und die gelang: Entstanden sind kleine Wohlfühloasen mit leichten farbigen Vor- hängen, Leuchtgirlanden, Kerzen, großen Spiegeln, Blumen und Pflanzen. Eben ein Bad, wie es jeder gern daheim hätte. Im Oktober wurden die neuen Bäder feierlich eingeweiht, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und mit Sekt zum Anstoßen. Als Nächstes kam der Speiseraum an die Reihe.

Raus mit dem großen Tresen, weg mit den hellen Lampen. Dafür ein offener Raum mit integrierter Küche, farbigen Vorhängen, Bil- dern und fantasievollen Fenstergestaltungen.

Weit länger dauerte und dauert der Umden- kungsprozess der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter. Früher bestimmten die Beschäf tig- ten, was in welcher Form passiert. Alles war der medizinisch-pflegerischen Versorgung untergeordnet. Dabei wurde vergessen, dass die Menschen hier ihren Lebensabend ver- bringen, der für sie selbst in erster Linie ganz normaler Alltag sein soll. Brigitte Eichler:

„Heute sehen wir uns als Lebensbegleiter unserer Bewohner – egal ob Pflegerin, Haus- meister, Therapeutin, Reinigungskraft oder

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Eine Frage und was sie auslöste … 5 Küchenhilfe.“ Voraussetzungen dafür waren

Team-Coaching, Weiterbildungen für den Bereich Lebensqualität, Biografiearbeit, Um gang mit demenziell erkrankten Bewoh- ne rinnen und Bewoh nern. Die Bewohne- rinnen und Bewohner bestimmen die Tages- abläufe und die Mitar beiterinnen und Mitarbeiter orientieren sich konsequent an deren Bedürfnissen und Gewohnheiten. Die bisherigen Abläufe im Pflegeprozess wurden individuell angepasst und an konkreten Bedürf nissen orientiert durchgeführt. Maßstab ist die Zufriedenheit der alten Menschen, nicht der äußere Anschein.

Die Beschäftigten sind viel zufriedener mit ihrer Arbeit, die Tagesabläufe sind ruhiger, vor allem aber fühlen sich die Bewohne rin- nen und Bewohner wesentlich wohler. Dazu ge hör te auch, dass es keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr gibt, die nur Nacht- wachen übernehmen. Jetzt sind alle in das Dreischichtsystem und damit auch in alle Veränderungen integriert. Nicht jeder war bereit oder fähig, sich so umzustel len. Einige mussten gehen, andere gingen von selbst.

Ein Foto aus dem Heimalltag zeigt eine Frau, die sich konzentriert Ÿber eine Schreib- maschine beugt. Einst war sie ChefsekretŠ- rin, nun hatte sie sich schon lange nicht mehr am Leben im Heim beteiligen kšnnen. Bei der BeschŠftigung mit ihrer Biografie ent- stand die Idee, eine alte Schreibmaschine fŸr sie zu besorgen. Und tatsŠchlich: Grete Knappe setzte sich daran und ihre Finger fanden wieder die Buchstaben. Sie, die schon lange nichts mehr geschrieben hatte, tippte nach Diktat sogar Briefe fŸr andere Heim- bewohnerinnen und Heimbewohner. Sie wurde wieder gebraucht.

Brigitte Eichler: „Fertig werden wir nie sein.

Solche Umstellung ist ein ständiger Prozess, der immer wieder überprüft und begleitet

sein will. Aber eines weiß ich: Heute kann ich mir vorstellen, in unserem Heim zu wohnen.

Und das ist bei den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht anders.“

Das Normale im Besonderen – Die Begleitung von Menschen mit Demenz im Alltag

Kontakt:

ASB Alten- und Pflegeheim Betriebs gGmbH – Seniorenhaus „Abendsonne“

Markendorfer Straße 22 15234 Frankfurt (Oder)

Ansprechpartnerin:

Brigitte Eichler – Heimleiterin

Telefon:

0335 40073500

E-Mail:

eichler@asb-frankfurt-o.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 den ersten Preis.

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6 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

2. Wer zu pflegenden Angehörigen „vordringen“ will, muss schon nahe dran sein

Brandenburg hat die meisten „Pflegebegleiter“ in Deutschland

Als das Projekt vor fünf Jahren diskutiert und initiiert wurde, stellten sich für Horst Weipert vor allem zwei Fragen: Gibt es Menschen, die ehrenamtlich Pflegebegleiterinnen oder Pflegebegleiter werden wollen? Vor allem aber: Werden sie Zugang zu Familien fin- den? Gerade dies schien ihm das schwie- rigste Problem zu sein. Der Leiter der Sozialakademie Potsdam, die als Regio nal-

büro Ost im bundesweiten Modellprojekt

„Pflegebegleiter“ für die neuen Bundes län der und Berlin zuständig ist, kannte die Sta tistik und wusste, was sich hinter den Zah len ver- birgt. Eine Pflege zu Hause dauert in Deutschland im Durchschnitt siebeneinhalb Jahre. „Am Anfang machen vielleicht noch viele in der Familie mit“, sagt Horst Weipert.

„Aber nach und nach ziehen sich die meisten zurück, weil sie es nicht durchhalten. Am Ende kommen sie nur noch zu Weih nach ten und zu Geburtstagen – und geben gute Rat- schläge.“ Häusliche Pflege bedeutet einer- seits ein gewaltiges Spannungsfeld für eine Familie. Andererseits ist sie für jene, die bis zum Schluss durchhalten, eine riesige Kraft- anstrengung. Gerade zu ihrer Ent las tung sollten die Pflegebegleiterinnen und Pfle- gebegleiter eingesetzt werden. Helfe rinnen und Helfer, die für die pflegenden Angehörigen da sind, die mit ihnen sprechen, die bereit-

stehen, um sich Sorgen und Probleme anzu- hören, für die Verwandte und Freunde mögli- cherweise längst kein Ohr und auch keinen Rat mehr haben.

Voraussetzung für ihre Arbeit ist einerseits eine 66-stündige Qualifi zie rung. Anderer seits aber auch der leichte Zugang zu den Familien.

Entweder weil sie aus der Nach barschaft kommen oder weil es irgendeine andere Basis für ein tiefes Ver trauens ver hältnis gibt.

Horst Weipert: „Eine häus liche Pflegesituation mit ihren vielen Konflikten und ihrer Über- forderung ist oft mit Scham verbunden – Fremde sollen da möglichst nicht reingucken.“

Wer hier „vordringen“ will, muss schon nahe dran sein oder sehr vertrauenswürdig. So schien den Projekt verant wortlichen die Arbeit mit bestehenden Netz werken vor Ort ein- leuchtend. In Guben war es beispiels weise das „Haus der Familie“ – eine soziale Einrichtung, die es seit 1990 gibt. Hier fanden sich ideale Start be din gungen für die ersten 17 branden burgischen Pflege beglei- terinnen und Pflegebegleiter. Die begannen im Frühjahr 2005 mit ihrer Arbeit und hatten keine Pro bleme, „Familien anschluss“ zu fin- den. „Viel leicht liegt das auch daran, dass unser Haus seit vielen Jahren als ein wichti- ger Bera tungs stützpunkt in Guben bekannt ist“, sagt Geschäftsführerin Kerstin Leutert- Glasche. Hier arbeiten eine Familienbil - dungsstätte, ein Servicebüro für Familien und Senioren, der örtliche Betreuungs ver ein, es gibt eine Schule für Schulver wei gerer, Kita und Hort. „Unser Kontakt zu vielen Gubener Familien ist sehr eng. Sie haben uns als Anlaufpunkt akzeptiert und wir wis- sen genau, wer Hilfe braucht.“ Dieses große Plus der Partner vor Ort ist es, was Brandenburg für sein Pflege begleiterprojekt nutzt. Mit ihrer Hilfe werden Freiwillige gesucht, die sich für das Projekt interessie- ren und schulen lassen. Orga ni siert wird die Pflegebegleitung in Guben wie überall in

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7 Wer zu pflegenden Angehörigen „vordringen“ will, muss schon nahe dran sein Brandenburg über ein sogenanntes Tandem,

das Haupt- und Ehrenamt zusammenfasst. In Guben ist das die Ge schäftsführerin Kerstin Leupert-Glasche, die gemeinsam mit einer Ehrenamtlichen die Tref fen der Pfle- gebegleiterinnen und Pflege begleiter, deren Qualifizierung, aber auch die Öffentlich- keitsarbeit organisiert. In den Kursen gibt es zwar auch Theorie, vor allem aber ganz viel Praxis. Dazu gehören Fach ex kursionen in Pflegeheime und Hospize und das Kennen- lernen verschiedenster Wohn al ternativen.

Die Teilnehmenden können selbst bestim- men, welche Schwerpunkte sie sich in der Ausbildung setzen wollen. Danach können sie entscheiden, ob sie wirklich als Pfle ge begleiterin oder Pfle ge begleiter arbei- ten möchten. In Guben hat bisher kaum einer einen Rückzieher gemacht.

Auch über die Wirksamkeit der Pflege be- gleitung gibt es heute schon Zahlen und Fakten. 90 Prozent der zum Projekt befrag- ten pflegenden Angehörigen sagen klar, dass diese Begleitung für sie sehr wichtig ist. Bei 70 Prozent hat sich der eigene Gesund- heitszustand stabilisiert und 87 Prozent fan- den durch die Pflegebegleitung den Mut, nun auch andere entlastende Dienste und Angebote in Anspruch zu nehmen.

Derzeit sind im gesamten Bundesgebiet über 1.700 freiwillige Begleiterinnen und Begleiter unterwegs, gut 560 von ihnen arbeiten in den neuen Bundesländern. Brandenburg ist mit seinem Projekt der absolute Spitzenreiter: An elf Standorten arbeiten insgesamt etwa 240 Ehrenamtliche! Das mag auch daran liegen, dass ihre Ar beit hier dringend ge braucht wird.

Kerstin Leupert-Glasche: ãWir leben in der Grenzstadt Guben. Hier ziehen viele weg, weil es wenig Arbeit gibt, es werden immer weniger Kinder geboren. Wenn wir der demo- grafischen Herausforderung begegnen wol- len, mŸssen wir unsere eigenen KrŠfte mobi- lisieren.Ò

Pflegebegleiter im Land Brandenburg

Träger:

AWO SANO gGmbH Sozialakademie Potsdam Am Bassin 9

14467 Potsdam

Ansprechpartner:

Horst Weipert

Telefon:

0331 8170639

E-Mail:

h.weipert@sozialakademie.net

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 den zweiten Preis.

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8 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

3. Ohne Moderatoren kein Zusammenspiel

Lebensbegleitung für Menschen mit Demenz

„Für mich war es ein Glück, dass ich die Wohngemeinschaften von Anfang an mit auf- bauen konnte“, sagt die Neuruppinerin Sigrid Radies. Die 65-jährige einstige Kinder- zahnärztin hatte nach einer Aufgabe gesucht.

Und erlebte als erste Moderatorin einer WG für Demenzkranke eine spannende, experi- mentierfreudige und lehrreiche Zeit.

Ambulant betreute Wohngemeinschaften werden zunehmend zu einer Lebens al ter na- tive für Demenzkranke. Die Bewohnerinnen und Bewohner einer solchen WG leben in einer kleinen über schau baren Gruppe und fast wie in einer Familie. Sie können ihre eigenen Möbel mitbringen und den Alltag nach ihren Wünschen gestalten. Da sie alle Pflegeleistungen erhalten, ist es möglich, in solcher Gemeinschaft professionelle Pflege rund um die Uhr zu kaufen.

Initiiert werden solche WGs in der Anfangs- phase oft von ambulanten Pflegediensten.

Die Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geron tologie und Bildung Berlin einen Leit- faden erarbeitet, der beim Aufbau solcher WGs eine wichtige Hilfe ist. In Neuruppin wurde er von Anfang an umgesetzt. Die ört- liche Sozialstation der Volkssolidarität, Lan- des verband Brandenburg e. V. suchte die Wohnungen aus und legte viel Wert darauf, dass ihre Pflegekräfte geschult wurden. Nicht nur im Umgang mit Demenz, sondern auch in diesem besonderen Konzept der Lebens- beglei tung. Interessierte Angehörige waren von Beginn an einbezogen. Und es wurde nach einer Moderatorin gesucht, die zwi- schen den Interessen aller Beteiligten vermit- teln kann.

„Wir haben zwar die Wohnungen gesucht“, erklärt Sigrid Fiedler, Mitarbeiterin der Sozial- station der Volkssolidarität in Neuruppin.

„Angemietet aber werden sie von den Be -

woh nern und ihren Angehörigen selbst.“ Sie haben das Hausrecht und nehmen die Leis- tungen des Pflegedienstes in Anspruch.

„Damit haben sie auch das Recht, uns zu kündigen, wenn sie nicht mehr zufrieden sind!“

Je mehr sich die Auftraggebergemeinschaft etabliert und selbst Verantwortung über- nimmt, umso mehr kann und muss sich der Pfle gedienst aus der Gesamtverantwortung zurückziehen. Das heißt aber auch, dass Angehörige bzw. Betreuerinnen und Betreuer als Auftrag ge ber gemeinschaft in einer WG eine weit aktivere Rolle spielen müssen als in einem Pflege heim. Dafür können sie anders mitbestimmen.

Für eine Moderatorin wie Sigrid Radies, die übrigens von den Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. ihren Angehörigen oder Be treuern in ihre Funktion gewählt wurde, gibt es ein festes Aufgabengebiet: Sie vermit- telt zwischen den unterschiedlichen Inte- ressen und Beteiligten – den Bewohne rin nen und Bewohnern, Angehörigen, dem Pfle ge- dienst und dem Vermieter. Denn Ent schei- dungen gibt es viele gemeinsam zu treffen.

Das beginnt schon mit der Einrich tung der Gemeinschaftsräume. Werden ge mein sam neue Möbel gekauft oder steuert jeder Bewohner ein Teil aus seinem Haushalt bei?

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9 Ohne Moderatoren kein Zusammenspiel Wie viel legt jeder in die Haus haltskasse,

welche Rücklagen werden beispielsweise für Renovierungen gebildet? Wie wird das Weihnachtsfest gestaltet?

ãGerade am Anfang, wenn alles noch neu ist, war es mitunter gar nicht so leicht, einen gemeinsamen Nenner zu findenÒ, erzŠhlt Sigrid Radies. ãDie organisatorische Unter- stŸtzung der Alzheimer-Gesellschaft und deren Schulungen waren da eine wichtige Hilfe.Ò

Dennoch – Vorbilder für eine solche Mode- ration gab es erst einmal nicht. Sigrid Radies hat sich vieles Schritt für Schritt erarbeitet.

Inzwischen gibt es in Neuruppin, Wittstock und Kyritz bereits fünf solcher Wohnge mein- schaften mit drei Moderatorinnen und Mode- ratoren und 32 Miete rinnen und Mietern. Die vierteljährlichen Tref fen mit den Ange hörigen und Betreuerinnen und Betreuern sind zur festen Gewohnheit geworden. Sigrid Fiedler:

„Ohne unsere Moderatoren wäre solch ein Zusammenspiel gar nicht möglich.“

Interessenvertretung von Men schen mit Demenz in fünf am bu lant betreuten Wohnge mein schaften und Unterstützung der Angehörigen bzw.

gesetzlichen Ver treter durch das ehren- amtliche Enga gement von drei

Moderatorinnen und Moderatoren

Professionelles und bürgerschaftliches Engagement in der Lebensbegleitung von Menschen mit Demenz

Träger:

Volkssolidarität Brandenburg e. V.

Regionalverband Prignitz-Ruppin Sozialstation Neuruppin

Präsidentenstraße 87 16816 Neuruppin

Ansprechpartnerin:

Sigrid Fiedler

Telefon:

03391 454811

E-Mail:

sigrid.fiedler@volkssolidaritaet.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 den dritten Preis.

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10 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

4. „Verständnis und Sympathie füreinander“

Jung und Alt im Florencehort

Ein buntes Fest auf einer Wiese; zwei Mädchen tanzen. Ein wenig entfernt sitzt ein alter Mann im Rollstuhl und wippt fröhlich im Takt mit.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenzentrums „Florencehort“ in Güterfelde war es ein Glück, dass der Jugendklub

„ClaB“ plötzlich „obdachlos“ wurde. Die bis- herigen Räumlichkeiten waren baupolizeilich gesperrt, das neue Domizil noch nicht fertig.

„Wir haben doch genug freie Räume“, sagte sich Grit Liszkás, die Leiterin des Senioren- zen trums, einer ehemaligen Einrichtung der Heils armee. Ein Flachbau im hinteren Be reich des Grundstücks stand schon lange leer; sie bot es den Jugendlichen als Übergangs - lösung an. Und wurde belächelt: Jugendklub im Altenheim? So eine verrückte Idee!

Das schöne neue Haus „Florencehort“ würde bald mit Graffiti verschmiert sein und die Senior innen und Seni oren hätten keine ruhige Nacht mehr, hieß es immer wieder.

Beirren ließ sich Grit Liszkás durch solche Einwände nicht. Schon seit vielen Jahren gibt es enge Kontakte zwischen dem Pflegeheim und Kindern und Ju gendlichen.

Sowohl zum „ClaB“ als auch zur Zille-Schule in Stahnsdorf. Es wird gemein sam gebastelt,

gebacken und auch erzählt. Zweimal im Jahr sind außerdem un ga rische Jugendliche Gäste in der Ein rich tung und gestalten als Dankeschön einen bunten Nachmittag für die Senior innen und Senio ren. Dass sich mitein- ander viel be werk stelligen und auf die Beine stellen lässt, haben die Alten und die Jungen schon bei etlichen Aktionen feststellen kön- nen. Da wurden beispielsweise „Subbotniks“

auch mit Einbeziehung der umliegenden Anwoh nerinnen und Anwohner durchgeführt, um die Umgebung des Hauses zu verschö- nern.

Anfang 2008 war es dann soweit. Der Ju - gendklub zog als Gast in ein Gebäude des Seniorenzentrums. Ein selbstverständliches und produktives Neben- und Miteinander begann: Klubabende für die Seniorinnen und Senioren, gemeinsame Feste, Veranstal tun- gen. Die Jugendlichen halfen bei der Gestal - tung der Hochbeete und bei dem Anlegen eines kleinen Tiergeheges für Meerschwein- chen und Kaninchen.

Zum besonderen Erfolg wurde ein gemein- samer Malzirkel, den ein KŸnstler begleitete bis dann die Jungen und die Alten sich nicht nur gegenseitig beŠugten, sondern miteinan- der redeten und sich gegenseitig malten.

Eine 89-JŠhrige hielt zum ersten Mal den Pinsel in der Hand. Ihr PortrŠt eines Azubis wurde von allen bestaunt: ãWas die Oma alles kann!Ò

Viele der Aktionen, die nun im „Florencehort“

organisiert wurden, waren im wahrsten Sinne des Wortes generationenübergreifend. Da bestiegen beispielsweise Seni o rin nen und Senioren mit ungarischen und Stahnsdorfer Jugendlichen und Studentin nen und Stu- denten der Fachhochschule Potsdam einen Dampfer, um über die Potsdamer Gewässer zu schippern. Die Älteren erzählten von ihren Erin ner ungen, die sie an die Landschaften

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11 „Verständnis und Sympathie füreinander“

von früher noch hatten und die Jüngeren hörten erstaunt und interessiert zu. Die Dampferfahrt war einer der Höhe punkte der traditionellen Kreativwoche des „ClaB“, die in diesem Jahr ganz im Zeichen des Dialogs der Genera tionen stand. 19 Jungen und Mädchen zelteten auf dem Gelände des Pflegeheims, es gab Kino, Bowling und im - mer neue Begeg nungen.

„Gebracht hat uns all das viel Verständnis und Sympathie füreinander“, sagt Grit Liszkás.

Gegenseitige Toleranz im besten Sinne des Wortes. Die 89-jährige Heimbeiratsvor sit- zende Gertrud Mehlhase drückt es auf ihre Weise aus: „Handle doch jeder so, dass es dem anderen hilft und nicht schadet.“

Am liebsten würden Grit Liszkás und die an - deren Florencehorter „ihre“ Jugendlichen gar nicht ziehen lassen, wenn Anfang nächs ten Jahres deren neuer Klub fertig ist. „Aber ich denke, viel Gemeinsames wird bleiben und weitergehen.“

Träger:

Evangelisches Seniorenzentrum

„Florencehort“

Potsdamer Damm 12

14532 Stahnsdorf, OT Güterfelde

Ansprechpartnerin:

Grit Liszkás

Telefon:

03329 691433

E-Mail:

ESZ-Stahnsdorf@lafim.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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12 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

5. Bis zum Ende in vertrauter Umgebung

Ein Netzwerk hilft Schwerkranke und Sterbende zu betreuen

Als die über 80-Jährige ins Heim „Katharina von Bora“ zog, hatte sie einen ausdrückli- chen Wunsch: „Sie wollte bei uns im Haus sterben“, erklärt Wohnbereichsleiterin Yvette Doll. Die alte Frau hatte eine lange Krebsbe- hand lung hinter sich und war von Berlin ins Alten heim nach Fürstenwalde gezogen, weil hier in der Kleinstadt ihre Verwandten lebten.

Als es ihr immer schlechter ging, sie keine Luft mehr bekam, musste eine Entscheidung getroffen werden: Sollten sie sich ein Be at- mungsgerät besorgen? Wer würde die Bewoh nerin dann betreuen und ihre zuneh- menden Schmerzen lindern? Ihr Hausarzt schlug einen zweitägigen Klinikaufenthalt vor. Dort sollte die Kranke noch einmal gründ lich untersucht werden und dann mit einem auf sie eingestellten Sauerstoffgerät ins Heim zurückkommen. „Aber im Kranken- haus verschlechterte sich ihr Zustand so stark, dass sie nicht mehr entlassen werden konnte. Sie ist nach einer Woche dort ge storben.“ Für Yvette Doll war der Tod der alten Dame ein einschneidendes Erlebnis.

Und einer der Gründe, noch einmal genau

nachzudenken. Etwa hundert Hochbetagte und damit oft schwer kranke Menschen leben in dem Fürstenwalder Heim. „Ihre Pflege bedeutet auch einen täglichen Kampf um Zeit“, sagt die gelernte Kranken schwes ter Yvette Doll. „Wenn eine oder einer unserer Bewohnerinnen und Bewohner im Sterben liegt und es sind nur wenige Pflegekräfte im Haus, gibt es oft niemanden, der über Stunden am Bett sitzen kann.“

Ein Ende in Einsamkeit ist nicht wŸrdevoll, empfanden die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter.

Seit es in Fürstenwalde einen ambulanten Hospizdienst gibt, werden deshalb ehren- amtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter regelmäßig ins Haus geholt. Eine Zusammen- arbeit, die mehr und mehr ausgebaut wurde und schließlich in ein Projekt mündete. Ab dem Sommer 2008 arbeiten Pflegekräfte des Heimes intensiv daran, jene Bedingungen zu schaffen, die es Sterbenden ermöglichen, bis zum Ende in ihrer vertrauten Umgebung zu

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13 Bis zum Ende in vertrauter Umgebung bleiben. Yvette Doll zählt jene Vorausset-

zungen auf, die dafür geschaffen werden müssen.

Zuallererst muss dafür gesorgt werden, dass Sterbende jederzeit Zugang zu ärztlicher Hilfe haben und bis zum Schluss schmerz frei sind. Dafür braucht es Ärztinnen und Ärzte, die Tag und Nacht ansprechbar sind, aber auch palliativmedizinisch geschultes Perso- nal. Als Zweites müssen Menschen da sein, die Zeit und das Verständnis haben, sich stunden- oder tagelang an das Bett eines sterbenden Menschen zu setzen. Dazu kommt noch ein Gesprächsangebot für die Be woh nerinnen und Bewohner, aber auch für ihre Angehörigen. Yvette Doll: „Oft ist man sich gerade in der Familie uneinig, ob die sterben de Mutter oder der sterbende Vater nicht doch im Krankenhaus besser aufge- hoben ist.“

Für die Organisation der Sterbebegleitung arbeitet das Heim auf der Basis eines Koope- rationsvertrages eng mit dem ambulanten Hospizdienst Fürstenwalde zusammen. Der ist für beide Seiten ein Gewinn. Er sichert dem Heim die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und dem ambulanten Hospiz dienst Schulungsräume und Praktikumsplätze im Haus „Katharina von Bora“. „Für uns bringt das Projekt schon jetzt eine große Entlas- tung“, erklärt Yvette Doll. „Wir können uns stressfreier auf die Pflege konzentrieren.“

Gleichzeitig aber ist auch die emotionale Ent- lastung der Angehörigen deutlich zu spüren.

Die zweite Projektphase startete im Nov em- ber 2008 mit dem Beginn einer pallia tiv- medizinischen Qualifikation von Pflege kräf- ten des Heimes. Die dritte Phase stellt die größte Hürde dar: Ärztinnen und Ärzte oder Kliniken müssen gefunden werden, die das Projekt begleiten und für ärztliche Pal lia tiv- versorgung zur Verfügung stehen. „Wie

solche Einsätze bezahlt werden, dafür fehlen bisher gesetzliche Grundlagen. Das macht es so schwierig. Wir hoffen, dass es hier bald eine Lösung gibt.“

Netzwerk zur Betreuung schwerst- kranker und sterbender Bewohner

Träger:

Samariteranstalten Fürstenwalde Altenpflege Wohnheim

„Katharina von Bora“

Langewahler Straße 2 15517 Fürstenwalde

Ansprechpartnerin:

Yvette Doll

Telefon:

03361 567500

E-Mail:

m.doelle@samariteranstalten.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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6. Gütesiegel für die Krankenpflege

LAGO-Zertifikat garantiert eine kompetente Betreuung für Krebspatientinnen und Krebspatienten

Es waren Onkologen, Schmerztherapeuten, Pflegekräfte, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über viele Jahre die Qualität ambulanter onko logischer Pflege beobachtet und diskutiert haben. Einig waren sie sich darüber, dass Krebs patien- tinnen und Krebspatienten und Schwerst- kranke, die zu Hause gepflegt werden, ganz besonders auf eine fachlich fundierte, ganz- heitliche, individuelle und auch kreative Pflege angewiesen sind. Nur so lässt sich größtmögliche Auto no mie und hohe Lebens- qualität bewahren.

Wie aber lässt sich ein Pflegedienst fin den, der diese Kriterien auch wirklich erfüllt? „Das ist es doch, was Patienten und vor allem ihre Ärzte wissen müssen: Bei welchem Dienst können sie sicher sein, dass onkologische Betreuung nicht nur im Leis tungskatalog steht?“, erklärt Gudrun Thielking-Wagner, Geschäftsführerin der LAGO.

Hinter der LAGO stehen 39 Mitglieds orga ni- sationen: u. a. große Brandenburger Kran- ken häuser, Krankenkassen, Ärzte, Pfle ge- ein rich tungen, Institute. Aus ihnen wurde 1999 das Spezialistenteam rekrutiert, das Qua li täts- und Prüfkriterien für ambu lante Dien ste entwickelte. Daraus sollte ein Güte- sie gel entstehen, welches eindeutig nach- weist, dass der damit zertifizierte Pfle ge- dienst für onkologische Betreuung qua lifiziert ist. Im Dezember 2004 trat das Prüf ver - fahren schließlich in Kraft. „Sofort meldeten sich drei ambulante Pflege dienste, die sich

um das Gütesiegel bewar ben. Einer aus Brandenburg, aber auch ei ner aus Nie der- sachsen und einer aus Mecklenburg- Vorpommern“, erinnert sich Gudrun Thielking- Wagner. Das Güte siegel, das eigentlich nur für Brandenburg entwickelt worden war, wurde daraufhin für alle Bundesländer geöff- net. Im September 2005 konnten erstmalig und bundesweit drei Zer tifikate „Ambulanter Dienst für onkolo gische Krankenpflege“ ver- geben werden. 2008 waren es bundesweit bereits 30 Pfle ge dienste, die einen Antrag auf Zertifi zie rung stellten.

Leicht zu bekommen sind die Siegel nicht.

„Die Prüfverfahren“, so Gudrun Thielking- Wagner, „sind anspruchsvoll und wir lehnen durchaus auch ab.“ Wer sich bewirbt, weiß, was ihn erwartet, bereitet sich entsprechend vor, verändert möglicherweise Arbeits ab läufe, belegt zusätzliche Fortbildungen. Geprüft werden u. a. folgende Bereiche: Qua lifi kation und Berufserfahrung des Perso nals, spezi- fisches Informationsangebot für Patien tinnen und Patien ten, onkologische und palliative Fortbil dun gen, psychosoziale Versorgung, spezifische sach liche Ausstattung und Leis- tungen, Pfle ge planung, Einbeziehung von Angehörigen, aber auch dienstinterne orga- nisatorische Abläufe und Planungen.

Wer das Siegel erworben hat, behält es für drei Jahre. Dann muss es erneut beantragt werden. Aber auch das Siegel selbst unter- liegt immer wieder einer Überprüfung: Stim- men die Kriterien noch, gibt es neue Erkennt- nisse für die Pflege? So sind beispielsweise Voraussetzungen für eine gute palliative Pfle ge heute stärker in den Blickpunkt gerückt.

Gudrun Thielking-Wagner: „Wichtig für Pa - tien ten ist zu wissen, wer das Siegel hat.

Danach können sie ihren behandelnden Arzt und auf jeden Fall den Pflegedienst fragen.“

Viele Fachärzte in Brandenburg empfehlen

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inzwischen nur noch zertifizierte Pflege- dienste.

Dass das bundesweit einzigartige Siegel seine Aufgabe wirklich erfüllt, ist durch Unter- suchungen belegt. Es wirkt sich z. B. außer- ordentlich positiv auf die Atmosphäre zwi - schen Patientinnen und Patienten und Pfle- ge diensten aus. Weil es Sicherheit gibt – auf beiden Seiten. Pflegedienste berichten über- einstimmend von einer freundlicheren und entspannteren Atmosphäre zwischen Patientinnen und Patienten und Pflege kräften und auch von zufriedeneren Mitar bei terinnen und Mitarbeitern in den Diensten.

Das LAGO-Siegel: ein Zertifikat für Vertrauen – bundesweites Pilot- projekt in der ambulanten und onkologischen Krankenpflege

Träger:

Landesarbeitsgemeinschaft Onko lo gische Versorgung Brandenburg e. V. (LAGO) Gregor-Mendel-Straße 10 –11 14469 Potsdam

Ansprechpartnerin:

Dr. Gudrun Thielking-Wagner

Telefon:

0331 2707172

E-Mail:

post@lago-brandenburg.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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7. Mit Sensibilität, Kraft und Balance gegen Knochenbrüche

Sturzprävention mit der AOK Brandenburg

Hanteln, Fußgewichte, Gymnastikseile, Turn- matten, große Schaumstoffbälle: „Ach du Schande, was sollen wir denn damit?“, fragte eine Bewohnerin des evangelischen Seni o- renzentrums Oranienburg entgeistert. Ein Jahr ist das her und seitdem gehören die

„Fitnessgeräte“ zum Alltag in 42 Branden- burger Pflegeheimen. Sie sind Teil eines bundesweit bisher einzigartigen Projektes der Brandenburger AOK, mit dem einer gro- ßen Gefahr vorgebeugt werden soll. Mehr als jeder zweite Heimbewohner stürzt mindes- tens einmal im Jahr. Die Folge sind oft schwere Knochenbrüche, beispielsweise eine Hüftfraktur. Viele stehen davon buch- stäblich nicht mehr auf.

Studien zeigen es immer wieder: Tritt- und Geh sicherheit, Balance sowie Kraft in Mus keln und Gelenken können bis ins hohe Alter trai- niert werden. Bewohnerinnen und Bewoh ner von Pflegeeinrichtungen, die am Kraft- und Balancetraining teilnahmen, stürzten weit weniger als Untrainierte. Ein Brandenburger Pilotprojekt in den Jahren 2005/2006 ergab eine Reduzierung der Stürze um 29 Prozent.

„Geturnt wird selbstverständlich auch woan- ders, aber was unser Projekt so besonders macht, ist die Idee, keine externen Trainer in

die Einrichtungen zu schicken“, sagt Pro- jektleiterin Bettina Schubert. Zwei Mit arbei- tende jeder Pflegeeinrichtung werden in Seminaren geschult – so kann das regelmä- ßige Training gut abgesichert und auf viele Schultern verteilt werden. Zusätzlich bildet die AOK für das Projekt Mentoren aus, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die

„Sturzprävention“ informieren und anleiten.

Mit einem zur Verfügung gestellten Daten- banksystem können schnell und einfach gra- fische Auswertungen der Sturzdoku mentation erstellt werden. „Wir haben viele Doku- mentationsmaterialien erhalten“, erklärt Dorothea Alpermann, Mentorin im evan - gelischen Seniorenzentrum Oranienburg,

„in denen z. B. sehr konkret die Umstände jedes Sturzes festgehalten werden und die unsere tägliche Arbeit sehr unterstützen: Wie ist es dazu gekommen? Wo und wann sind die Betroffenen gefallen? Welche Schuhe hatten sie an? So können rasch die genauen Umstände von Stürzen ermittelt werden.“

Eine wichtige Voraussetzung für ganz prak- tische Veränderungen in Räumen und Fluren.

Vor allem aber eine Basis für den effektivsten Einsatz der Pflegekräfte.

Um die Fortbildung so intensiv wie möglich zu gestalten, sind die Seminargruppen auf maximal zwölf Teilnehmerinnen und Teil neh- mer begrenzt. Ein Jahr später gibt es für Trainerinnen und Trainer und Mentoren dann eine Supervision.

ãOh, das ist ja ganz schšn schwerÒ, waren die Reaktionen nach den ersten †bungsstun- den im evangelischen Seniorenzentrum Ora- nienburg. Und es gab Muskelkater! Vielleicht war es sogar das, was alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewog, weiterzumachen: Sie spŸrten, dass sie noch Muskeln haben und dass sich durch Kraft- und Balancetraining etwas verŠndern lŠsst! Inzwischen wird zwei- mal in der Woche eine Stunde trainiert.

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17 Mit Sensibilität, Kraft und Balance gegen Knochenbrüche Erste Erfolge zeigten sich schnell: Die Hoch-

betagten haben nicht nur Spaß an den Übun- gen, die längst eine willkommene Abwechs- lung sind. Sie trauen sich auch mehr zu – und haben im wahrsten Sinne des Wortes mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteilig- ten Heime loben das Projekt. Zum einen, weil sie die Freude der Seniorinnen und Senioren erleben, aber auch, weil sich ihr Alltag seit- dem leichter gestaltet. Ängstliche und ver- krampfte Haltungen während des Pflege pro- zesses werden vermindert, die Betreuten werden selbstständiger, mobiler – und stür- zen weniger.

Eine Projektausweitung auf insgesamt 290 Pflegeeinrichtungen in Brandenburg ist geplant.

Sturzprävention – aktiv bleiben im Pflegeheim

Brandenburger Konzept für statio näre Pflege einrichtungen

Träger:

AOK Brandenburg – Die Gesundheitskasse Potsdamer Straße 20 14513 Teltow

Ansprechpartnerin:

Bettina Schubert

Telefon:

03328 3902934

E-Mail:

bettina.schubert@brb.aok.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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8. Therapeutin auf vier Pfoten

Hündin Clara gehört zum Team des Seniorenzentrums „Clara Zetkin“

Seit 16 Jahren wohnt Frau S. im Senioren- zentrum „Clara Zetkin“. Die 70-Jährige sitzt im Rollstuhl und kann sich nur noch wenig bewegen. Beim Sommerfest wird sie von einer Pflegerin über das bunt geschmückte Gelände geschoben. Um sie herum jede Menge Trubel – sie aber wirkt abwesend und nimmt ihn kaum wahr.

Pia Engelmann, die Pflegedienstleiterin, steht mit der Labrador-Retriever-Hündin Clara am Rande. Als Frau S. vorbeigeschoben wird, zieht Clara kräftig an ihrer Leine und begrüßt die Frau im Rollstuhl überschwänglich. Die schwach wirkende Frau richtet sich mit einem Mal auf: „Claraaa!“ Dann beginnt eine leb- hafte Unterhaltung mit der Hündin. Auf Pia Engelmanns Zeichen legt die vierbeinige Therapeutin ihren Kopf auf die Beine von Frau S. Deren Augen leuchten.

„Gerade bei den Bewohnerinnen und Bewoh- nern im Wohngruppenhaus, die an einer schweren Demenz leiden, hat man den Ein- druck, dass sich durch Claras Besuch eine

Tür zurück in ihre eigene Biografie öffnet“, sagt Pia Engelmann. Von ihr stammt die Idee, für die Einrichtung einen eigenen Thera- piehund anzuschaffen. Als Praktikantin in einer anderen Einrichtung hatte sie erlebt, was sich damit bewirken lässt. Und so kam im Oktober 2006 Clara nach reiflicher Über- legung als winziger Welpe ins Heim.

„Labra dore fressen gern, sind freundlich und robust – also bestens geeignet“, sagt Hunde- führe rin Peggy Kress. Bewusst wurde ein weißer Hund gewählt, damit niemand vor ihm Angst haben muss.

Peggy Kress ist eigens für diese Aufgabe von ihrer bisherigen Arbeit als Pflegekraft freigestellt. Sie und Clara absolvierten im Mai 2008 die Ausbildung zum Begleithund und dann im September die zur tiergestützten Therapie. Seit dem 1. Oktober 2008 sind sie ein anerkanntes Therapieteam und können ganz gezielt eingesetzt werden – bei spiels- weise um Konzentration, Gedächt nis, Auf- merksamkeit, feinmotorische Fähig kei ten, aber auch Sprach- und Dialog fähig keit ein-

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Therapeutin auf vier Pfoten

zelner Bewohnerinnen und Bewohner zu trainieren. Zum Einsatz kommen die beiden von Montag bis Freitag am Vormittag, aber auch am Nachmit tag. Der Besuch der Hündin unterstützt vor allem demenziell erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner dabei, im Tagesablauf eine wiederkehrende Struktur zu erkennen.

So werden z. B. tŠglich zur gleichen Uhr- zeit kleine Obstleckerlis fŸr die HŸndin in gemeinsamer Arbeit zubereitet und dabei taktile und motorische FŠhigkeiten gefšrdert.

Da gerade das FŸttern den meisten Bewohne- rinnen und Bewohnern sehr viel Spa§ macht, ist Clara darauf trainiert, Obst und GemŸse zu fressen, damit sie keinen gesundheitlichen Schaden nimmt. Wassermelone und Gurke liebt sie besonders.

„Ich achte sehr genau darauf, wer darauf wartet, dass ich mit dem Hund zu ihm kom- me“, sagt die Hundeführerin. „Clara darf für niemanden eine Belästigung sein.“

Längst gehört die Hündin zum festen Mit- arbeiterstamm des Hauses. Sie ist eine her- vorragende therapeutische Partnerin, die allen wirklich unvoreingenommen gegen- übersteht.

Tiertherapie zur Verbesserung der Lebensqualität von hilfe- und pflege- bedürftigen Menschen

Träger:

Senioren- und Pflegezentrum Brandenburg GmbH

Anton-Saefkow-Allee 1

14772 Brandenburg an der Havel

Ansprechpartnerinnen:

Pia Engelmann – Pflegedienstleiterin Peggy Kress – Hundeführerin

Telefon:

03381 764120

E-Mail:

p.engelmann@cz-mp.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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9. „Hier auf Gut Zeisigberg stehen wir wieder mitten im Leben.“

Vor den Toren von Müllrose entstand ein Erlebnisraum für alle Generationen

„Der Name Gut Zeisigberg ist wieder zu einem Begriff in der Region geworden“, sagt Wilfried Selenz und es klingt stolz. Das 33 Hektar große Anwesen vor den Toren von Müllrose war bis in die 70er-Jahre hinein Lungenheilstätte, später dann Alten- und Pflegeheim. Als die Entwicklungsgesell schaft für Gesundheit und Soziales dieses Haus 1993 übernahm, war Wilfried Selenz klar:

Alte Menschen würden hier sprichwörtlich am Rand der Gesellschaft leben. Nicht ein- mal viele Angehörige kamen oft und lange zu einem Besuch heraus. Und erst recht keine Gäste! „Wer macht denn schon einen Ausflug ins Altenheim?“

Dabei bot die 1907 gebaute Heilstätte mit ihren Ländereien so viele Möglichkeiten.

Obst- und Gemüsegärten lieferten einstmals frisch, was in der Einrichtung benötigt wurde, das Fleisch kam aus eigener Tierhaltung und der Park war ein einmalig schöner Erho- lungsort.

„Das Erste war dann wirklich ein Zufall“, erzählt Wilfried Selenz. „Vor sechs Jahren ergab sich die Möglichkeit, zusätzlich zum Altenheim eine Kita zu eröffnen.“ Müllrose hatte viel zu wenige Betreuungsplätze für Kinder und hier draußen gab es ungenutzten Raum. 2002 wurde das ehemalige Garagen-

und Feuerwehrhaus zu einer mo dernen Kita umgebaut. Die Idee vom Dialog der Gene- rationen war geboren. Mit sieben Kindern begann die Kita, heute werden hier 37 betreut. Die bewegen sich auf dem Gelände und im Altenheim mit großer Selbst ver- ständlichkeit. Zwar gibt es viele „geplante“

Begegnungen mit den Seniorin nen und Senioren – da wird gemeinsam gebastelt, gebacken und auch gesungen – aber am schönsten ist das ganz selbstverständliche Neben- und Miteinander.

Da war Martin Walter, einst Schlosser und Schwei§er im EKO, der mit seinem Elektro- rollstuhl lange der unbestrittene ãKingÒ bei den Kindern war. Bei ihm durften sie schon mal aufsitzen und mitfahren. Und die Frage:

ãOpa, warum hast du nur ein Bein?Ò, die ein Erwachsener nie wagen wŸrde, nehmen die Alten den Kleinen nicht Ÿbel. Im Gegenteil, sie beginnen zu erzŠhlen.

2004 wurde der nächste Schritt getan, um die Anlage aus ihrer Randlage herauszu- holen. Der Park auf der Südseite des Pflege- heimes wurde wiederhergestellt. Und gleich- zeitig begann die Arbeit an einem neuen Konzept. „Gut Zeisigberg“ stand darüber.

2007, zum hundertjährigen Bestehen des Hau ses, lag die Strategie für seine Ent wick- lung auf dem Tisch. Ein Standort mit dörf- lichem Charakter sollte entstehen, der zur länd lichen Umgebung passte und vielen der Altenheimbewohnerinnen und -bewohnern von früher vertraut war. Ein großer Obst- garten würde dazugehören, ein Wild gatter mit Rot- und Schwarzwild, eine Buren ziegen- zucht – und selbstverständlich auch ein Café und ein Hofladen. Kurz gesagt: Gut Zeisig- berg soll te auch ein Ausflugsziel werden. Für Wan derer und Radfahrer, Sommer gäste und für Kulturliebhaberinnen und Kul tur- liebhaber. „Im Jahr 2008 hatten wir hier über 2.000 Besucherinnen und Besucher zu

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unserem Sommerkonzert“, sagt Wilfried Selenz. Die Menschen saßen im Gras, auf den Bänken, bedienten sich am Büffet und am Grill und auch die Fenster im Altenheim standen weit offen.

Eines der ersten Tiere des Gutes war übri- gens ein Geschenk der Stadt Müllrose. Die überreichte zum hundertjährigen Jubiläum einen Scheck zum Kauf eines Ponys. In - zwischen gibt es hier Burenziegen, Pferde, Wildschweine und auch wieder Gänse.

„Wenn man sieht, dass alte Menschen, die ihr Zimmer nur noch selten verlassen, mit Freude hinaus zu den Tieren gehen, dann fühlen wir uns bestätigt“, sagt der Geschäfts- führer der Entwicklungsgesellschaft. Auch die Angehörigen kommen nun viel öfter zu Besuch – und sie bleiben länger.

„Hier auf Gut Zeisigberg stehen wir wieder mitten im Leben.“

Gut Zeisigberg

Träger:

Entwicklungsgesellschaft für Gesundheit und Soziales mbH

Am Zeisigberg 6 15299 Müllrose

Ansprechpartner:

Wilfried Selenz

Telefon:

03360 68860

E-Mail:

selenz@entwicklungsgesellschaft.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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22 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg Die Pflege und Betreuung Demenzkranker ist eine 24-Stunden-Aufgabe; niemand kann sie auf Dauer allein bewältigen. Seit 2002 gibt es für demenzkranke Versicherte die Mög lich- keit, zusätzliche Betreuungsangebote in An - spruch zu nehmen, die zugleich auch die pfle- genden Angehörigen entlasten. Gleich zeitig wurde der Aufbau von niedrigschwelligen Hilfen gefördert. Durch das am 1. Juli 2008 in Kraft getretene Pflege-Weiterentwick lungs- gesetz wurden diese Leistungen noch einmal erheblich erweitert. Es können nun mehr zusätzliche Hilfen angeboten werden, die dringend nötig sind, wie z. B. die stunden- weise Betreuung Demenzkranker in Betreu- ungsgruppen oder in der Häuslichkeit. Ent- sprechende Angebote müssen aber auch verfügbar sein und von den Betroffenen angenommen werden. In den Städten und größeren Orten Brandenburgs hat sich in den vergangenen Jahren gerade bei der Schaffung niedrigschwelliger Betreuungs- angebote viel getan, eine Vielzahl von Be - treu ungsgruppen und Helferinnenkreisen ist entstanden und leistet eine gute Arbeit. Im ländlichen Raum sieht dies aber zum Teil noch ganz anders aus. Es gab und gibt dort immer noch weiße Flecken. Dies hat ver- schiedene Gründe. So ist gerade hier die Scham, sich nach außen zu öffnen und Hilfe anzunehmen besonders groß. Hinzu kommt, dass es ungewohnt, aber auch immer noch weitgehend unbekannt ist, dass ehrenamt- liche Helferinnen und Helfer zur Verfügung stehen, um die oft schwierige Lebens situa- tion der Ange hörigen von Demenzkranken zu entlasten.

Mit einem umfangreichen Projekt, das im Rah men der Pflegeinitiative „Später beginnt jetzt“ gestartet wurde, will die Alzheimer- Gesellschaft Brandenburg Ab hilfe schaffen.

Zuallererst wurden ländliche Re gio nen fest- gelegt, in denen das Projekt durchgeführt werden sollte. Dort galt es dann herauszufin-

den, in wie vielen Familien Demenz kranke leben. In einem weiteren Schritt ging es darum, die Thematik Demenz bekannt zu machen und über die Möglichkeiten niedrig- schwelliger Angebote zu informieren. Und schließlich sollten neue lokale Angebote auf- gebaut werden. Dazu wurden Kontakte zu Amtsdirektoren und Bürgermeistern, aber auch zu regionalen Akteuren der Gesund- heits wirtschaft aufgenommen. Erste Zielge- biete waren die westlichsten Regionen der Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming, später kamen dann die dünn besiedelten Gebiete in den Land krei sen Dahme-Spreewald, Oberhavel und Märkisch- Oderland hinzu.

„Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich“, erklärt Werner Futterlieb, Mitarbeiter der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg. Da gab es Amtsbereiche, die sich zwar für den Ausbau von Straßen verantwortlich fühlten, keinesfalls aber für eine Familie mit einem Demenzkranken. Andere waren sich sicher,

„dass die Krankheit in ihrem Amts bereich gar nicht existiere.“ Dabei sprach die in diesem Rahmen erhobene Statistik eine deutliche Sprache. In fast jedem Dorf leben zwei bis fünf Familien, die demenzkranke Fami lien- angehörige begleiten. Nur jede fünfte von ihnen erhält Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. Alle anderen ver- suchen, irgendwie allein mit der Situation zurechtzukommen.

Dass einige lokale Politikerinnen und Poli ti - ker glauben, das Problem mit dem Bau statio närer Einrichtungen oder betreuter Wohn anlagen „in den Griff “ zu bekommen, dürfte gerade demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen kaum weiterhelfen.

Werner Futterlieb unterstrich: „Meist wurden wir jedoch mit offenen Armen empfangen.“

Vor allem da, wo es Wissen und Erfah rungen im Umgang mit Demenzkranken gab.

Offen über Demenz zu sprechen, bricht ein Tabu

Die Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg informiert über Entlastungs- und Betreuungsangebote

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23 Offen über Demenz zu sprechen, bricht ein Tabu Daran anknüpfend setzte das Projekt einen

Schwerpunkt auf Öffentlichkeitsarbeit und info rm ierte mit einer groß angelegten Aktion rund um das Thema Demenz.

Dazu gehörten Artikel in sieben lokalen und überregionalen Zeitungen bzw. Zeitschriften und in sechs Amtsblättern. An mehr als 30.000 Haushalte gingen Einladungen in Form von Flyern oder sie wurden als Anzei- gen im Amts blatt verteilt. 350 Plakate hingen in rund 250 Ge meinden und Ortsteilen der jeweiligen Verwaltungsbezirke. Zu den Infor- ma tionsver anstaltungen kamen 343 Besuche- r innen und Besucher; unter ihnen Mit arbei- terinnen und Mitarbeiter von Pfle ge diensten, Verbandsver treterinnen und -vertreter, ver- einzelt auch Poli ti kerinnen und Politiker. Die meisten Zuhöre rinnen und Zuhörer aber kamen, weil die Pro blematik sie interessierte oder weil es sie als pflegende Ange hö rige selbst betraf. 44 von ihnen ließen sich dabei gezielt beraten. Wei tere 70 Inte res sierte nutz- ten das Beratungs- und Infor ma tions angebot des „Infomobils Pflege“ des MASGF, das durch die Gemein den fuhr.

Diese Resonanz lässt sich unterschiedlich deuten. Sicher ist auf jeden Fall, der Aufwand, Menschen in ländlichen Regionen für das Thema Demenz aufzuschließen, wird immer wesentlich größer sein als in Städten. Aber

es ist ein Aufwand, der unabdingbar ist und der auch gezeigt hat: Es lohnt sich. Zualler- erst für die Familien, die dringend Hilfe brau- chen und nun gezielt danach suchen können.

Werner Futterlieb: ãOffen Ÿber Demenz zu sprechen, bricht ein Tabu. Sich Ÿber die Krank- heit zu informieren, hei§t auch, sich ihr zu stellen. Niedrigschwellige Angebote zu schaf- fen macht Angehšrigen Mut und ist eine WertschŠtzung fŸr Demenzkranke.Ò

Wie viel durch die „Infotour“ erreicht wurde, zeigt auch folgendes Ergebnis: 31 ehrenamt- liche Helferinnen und Helfer konnten neu ge - wonnen werden. Zwei Schu lungs kurse gingen auf diese Initiative zurück. Wei tere Ehren amt- liche werden noch im Herbst 2008 ge schult.

Drei Helferinnen kreise konnten neu geschaf- fen und zwei bestehende erweitert werden.

Aufbau von Entlastungs- und Betreuungsangeboten für Men schen mit Demenz und deren pfle gende Angehörige im ländlichen Bereich

Träger:

Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e. V.

Stephensonstraße 24 – 26 14482 Potsdam

Ansprechpartner:

Werner Futterlieb

Telefon:

0331 7043749

E-Mail:

futterlieb@alzheimer-brandenburg.de

Das Projekt erhielt beim Innovations- wettbewerb im Rahmen der Pflegeinitiative Brandenburg 2008 eine Anerkennung.

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24 Pflege bewegt – Beispiele aus dem Land Brandenburg

11. Starke Marke mit klarem Profil

Das Evangelische Seniorenzentrum „Kurt Bohm“ wurde zum offenen Haus für alle

„Als ich vor über 10 Jahren im Altenpfle ge- heim Ketzin begann, waren die Türen des Hauses zu. Mit Pflege, mit Sterben und Tod wollte in Ketzin niemand wirklich was zu tun haben“, erzählt Peter Molle, Leiter des Evan- gelischen Seniorenzentrums „Kurt Bohm“.

Dabei wurde hier doch eine gute Arbeit ge leis tet. Wie kam es, dass niemand sie wahrnahm? Der Sozialmanager hat dafür eine drastische Erklärung: „Altenpflegeheime stehen in der Öffentlichkeit oft für verdursten- de und mangelernährte Bewohner, für über- forderte Schwestern, einen entmündigten und fremdbestimmten Lebensabend, für hohe Kosten und wenig Leistung.“ Das wollte Peter Molle ändern. Es sollte anerkan nt werden, wie liebevoll viele Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter mit den Bewohne rinnen und Be woh nern umgehen, wie engagiert Ehren- amtliche helfen. Das Klischee übersah das vielfältige Bemühen um die Erhaltung der Mün digkeit alter Menschen in neuen, lebens - weltorientierten Wohnformen. Übersehen wurde aber vor allem auch, dass der Tod zum Leben gehört und damit aus einer Ge - meinschaft nicht ausgegrenzt werden kann.

Im Februar 2000, mit dem Umzug des Hei- mes in ein neues Haus, bot sich die Chance vieles zu ändern. 42 pflegebedürftige Seni o- rinnen und Senioren werden hier umsorgt, 14 Plätze für betreutes Wohnen sind ange- gliedert. Das neu erbaute Seniorenzentrum sollte durch eine zeitgemäße und zielgerich- tete Öffentlichkeitsarbeit das Leben und die Leistungen der Menschen in der Einrich- tung authentisch und ehrlich widerspiegeln.

Peter Molle entwickelte ein Konzept, das sich eher nach einem aufstrebenden Unter- nehmen anhört als nach einem Pflegeheim:

„Wer sich am Markt behaupten will, muss über eine starke Marke mit einem klaren Profil und einem qualitativen Inhalt verfügen.

Öffentlichkeitsarbeit ist dabei die Verpackung.

Sie macht auf etwas aufmerksam. Allerdings

funktioniert das nur, wenn auch der Inhalt stimmt: gute Pflege, professionelle Betreu- ung, liebevolle Zuwendung.“

„In Würde alt werden“ – dieser Leitsatz wurde zum Mittelpunkt der neuen Öffentlichkeits- arbeit des Ketziner Seniorenzentrums. Gleich- zeitig öffnete das Haus seine Türen nach draußen. Es wurde ein Anziehungspunkt im Leben der Kleinstadt mit ihren 4.000 Einwoh- nerinnen und Einwoh nern. Hier finden nun halbjährlich Benefiz konzerte statt, der Bür- ger meister lädt zum Neujahrsempfang ins Seniorenzentrum und es gibt Ausstellungen.

Die werden vierteljährlich mit einer Vernis- sage eröffnet – mit Reden, mit Sekt und vielen Gästen.

Eine der Ausstellungen hie§ ãGesichter im AlterÒ. Die Brandenburger Fotografin Heike Schulze hatte dafŸr Bewohnerinnen und Bewohner und ihre HŠnde portrŠtiert und dies mit Dokumenten ihres Lebens und frŸ- heren Arbeitsalltags zu Collagen verarbeitet.

Inzwischen zieht sie als Wanderausstellung durchs Land.

Für Peter Molle sind diese neuen Höhe punkte im Haus der Beweis, dass das Konzept auf- geht: ein offenes Haus für alle zu sein. Das bringt nicht nur Bekanntheit und Aner- kennung, sondern auch viel fältigste Unter-

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