• Keine Ergebnisse gefunden

Zur informationsstrukturellen Konfiguration und Variation postverbaler Subjekte in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen*

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Zur informationsstrukturellen Konfiguration und Variation postverbaler Subjekte in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen*"

Copied!
58
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

und Variation postverbaler Subjekte in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen

*

ION GIURGEA & EVA-MARIA REMBERGER

Abstract

Examining postverbal subjects in declarative clauses on a large basis of comparative data from Italian, Romanian, Spanish and European Portu- guese, i. e. Romance null-subject languages, we show that the large avail- ability of postverbal subjects is conditioned by pragmatic factors. In the system we propose and which relies on the Minimalist Program, especially the probe and goal mechanism, we claim that the different word order configurations are derived syntactically by information-structural probes in T. We explain the differences between preverbal subjects and other fronted constituents by assuming that the EPP in T is not connected to agreement features, but to a probe related to information structure. However, in the cases where no goal is available for T’s information-structural probe, the closest nominal argument still must be attracted by a last resort mecha- nism. We argue that, for declarative sentences, T can bear several IS- probes, namely [uAbout], [uC-Given] and [uFocus]. The notion of aboutness, which should be clearly distinguished from givenness or dis- course-linking, and the null-adverb stage are crucial in explaining the word order patterns related to IS-structure. We also discuss the position of post- verbal subjects with respect to the object.

Keywords: information structure, subject-inversion, Romance, aboutness topic, presentational sentences, null-subject languages

* Dieser Beitrag ist im Rahmen eines DFG-geförderten Gemeinschaftsprojekts mit dem Titel “Bausteine romanischer Syntax” zwischen der Universität Konstanz (Eva-Maria Remberger/Ion Giurgea) und der Freien Universität Berlin (Guido Mensching/Anja Weingart) entstanden. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, eine vergleichende mini- malistische Basissyntax der größeren romanischen Sprachen zu entwerfen (vgl. auch Mensching & Remberger 2011). Unser Dank gilt der DFG und darüber hinaus zwei anonymen GutachterInnen, deren Kommentare und Verbesserungsvorschläge unter an- derem auch zu einer starken Erweiterung des fünften Kapitels geführt haben.

Zeitschrift für Sprachwissenschaft 31 (2012), 4399 0721-9067/2012/0310043

DOI 10.1515/zfs-2012-0002Walter de Gruyter

(2)

1. Einführung

Die romanischen Null-Subjekt-Sprachen weisen bekanntermaßen die Ei- genschaft der sogenannten “freien Inversion” auf, denn sie lassen in ein- fachen Deklarativsätzen, neben präverbalen Subjekten, ebenso postver- bale Subjekte unterschiedlichster Art zu. Die Möglichkeit der freien In- version wurde oft als ein Korrelat weiterer mit dem Null-Subjekt-Para- meter zusammenhängender Eigenschaften, so z. B. der ausgeprägten Ver- balmorphologie und dem Fehlen der “Expletiva”, interpretiert (vgl. Rizzi 1982, Barbosa 1995, Alexiadou & Anagnastopoulou 1998 und die Über- sicht in Roberts 2007). Betrachtet man aber nun Sätze im kontextuellen Zusammenhang, löst sich dieser erste Eindruck der “völlig freien” Inver- sion auf, da die Verfügbarkeit von präverbalen Subjekten (S-V1) bzw.

postverbalen Subjekten (V-S) zum einen doch von pragmatischen, d. h.

informationsstrukturellen Faktoren abhängt;2 darüber hinaus scheinen diese Kontextbedingungen für prä- bzw. postverbale Subjekte auch von Sprache zu Sprache unterschiedlich auszufallen, so dass sie zum anderen doch nicht nur rein von der Pragmatik bestimmt sein können. Die Mög- lichkeit postverbaler Subjekte in verschiedenen Kontexten hängt auch von syntaktischen Eigenschaften des Satzes ab, etwa der Argumentstruk- tur des Verbs (unakkusativ, unergativ, transitiv, Reflexivpassiv, mit obli- quemExperiencer etc.) oder aber auch der Präsenz eines (nicht-klitisch pronominalisierten) Objekts.

In diesem Beitrag stellen wir nun die Bedingungen für postverbale Subjekte, also V-S-Anordnungen, in vier repräsentativen Null-Subjekt- Sprachen (I⫺Italienisch, S⫺Spanisch, R⫺Rumänisch, EP⫺Europä- isches Portugiesisch) im vergleichenden Überblick dar und unternehmen eine minimalistische Analyse der Gemeinsamkeiten sowie mancher der

1. Die hier verwendeten grammatischen Abkürzungen lauten: 1/2/31./2./3. Person;φ Kongruenzmerkmale;accAkkusativ; AgrAgreement; AuxAuxiliar;C-Given/

C-Linked Context-given/Context-linked;clclitic; Comp/CKomplementierer;

condKonditional; DDeterminierer;D-Linkingdiscourse linking;datDativ;

defdefiniter Artikel;demDemonstrativum; ECMExceptional Case Marking;

Emph Emphase; EPP Extended Projection Principle; Fin Finiteness; Foc Fokus;futFutur;genGenitiv;gerGerundium; I/INFLInflection; IS Informationsstruktur; NegNegation; OObjekt;plPlural; LFlogische Form;

PPPräpositionalphrase;prfPerfekt;ptcpPartizip;reflReflexiv; S/Subj Subjekt;sbjvKonjunktivpartikel;sgSingular; SSGsubject-in-situ-generaliza- tion;SpecSpezifizierer; TTempus; TopTopik; uunvalued; VVerb; VP Verbalphrase; v/vP“kleines” v/v-Phrase; WhInterrogativelement; Xbeliebige weitere Konstituente.

2. Vgl. Beninca` et al. (1988), Vallduvı´ (1992, 2002), Ambar (1992), Sola` i Pujols (1992), Saccon (1993), Pinto (1997), Costa (1998), Zubizarreta (1998), Belletti (2001, 2004), Zagona (2002), Sheehan (2004, 2007), Barbosa (2009) sowie Dufter & Jacob (2009).

(3)

auffälligsten Unterschiede dieser Sprachen.3Wir werden im Folgenden drei Typen von V-S-Konstruktionen, also Sätzen mit postverbalem Sub- jekt, unterscheiden:

(i) thetische Sätze mit postverbalem Subjekt (Out-of-the-blue-Kontexte, vgl. Abschnitt 3)

(ii) Sätze mit besetztem Präverbalfeld und postverbalem Subjekt (vgl.

Abschnitt 4), und

(iii) Sätze mit postverbalen Subjekten, die engen Fokus tragen (vgl. Ab- schnitt 5).

Für jede dieser Konstruktionen präsentieren wir in einzelnen Abschnit- ten zunächst die Daten und unterbreiten dann entsprechende Analyse- vorschläge. Da diese Vorschläge auf einer gemeinsamen zugrundeliegen- den syntaktischen Interpretation von freien Inversionsstrukturen beru- hen, stellen wir zunächst unsere grundlegende Analyse der “freien Inver- sion” dar sowie den theoretischen Rahmen, in den sie eingebettet ist (Abschnitt 2); danach gehen wir, stets in einem vergleichenden Überblick der vier oben genannten Null-Subjekt-Sprachen, auf Syntax, Semantik und informationsstrukturelle Eigenschaften der eigentlichen Konstruk- tionen ein (Abschnitt 3⫺5). Die so gewonnenen Ergebnisse werden schließ- lich im letzten Abschnitt noch einmal zusammengefasst (Abschnitt 6).

2. Freie Inversion und Informationsstruktur:

Eine minimalistische Analyse

Der theoretische Rahmen unserer Analysevorschläge ist das Minimalisti- sche Programm, so wie es aus den Arbeiten von Chomsky (1995a, 1995b, 2000, 2001) hervorgegangen ist, besonders in seiner jüngeren Ausprä-

3. Die hier aufgeführten Daten stammen zum größten Teil aus der Sekundärliteratur. Ist keine Quelle angegeben, wurden unterstützende Sprecherbefragungen durchgeführt.

Sprecherdaten verwenden wir v. a. für das Spanische und Rumänische und, in wenigen Fällen, wo die reichhaltige Sekundärliteratur nicht weiterhilft, für das Italienische. Da für das Portugiesische die Daten in vielen Fällen unklar waren, wurden in einer ersten umfassenderen Feldforschungsreise Sprecherdaten erhoben (vgl. Weingart 2011). Den- noch beziehen wir weiterhin noch viele Beispiele für das europäische Portugiesisch aus der Sekundärliteratur. Auf korpuslinguistische Recherchen wurde verzichtet, weil wir zum einen zu viele Parallelfaktoren berücksichtigen müssten, die qualitativ und quanti- tativ arbeitende Korpusrecherchen für alle hier behandelten Sprachen extrem aufwendig machen würden; zum anderen sind gerade die informationsstrukturellen Bedingungen bestimmter Wortstellungsmuster der romanischen Null-Subjekt-Sprachen in der For- schungsliteratur verhältnismäßig gut beschrieben (mit den gerade erwähnten für das Portugiesische geltenden Einschränkungen).

(4)

gung des Sonden-Ziel-Ansatzes (Probe & Goal Approach, vgl. Chomsky 2000). In diesem Ansatz können funktionale Kategorien, z. B. der Kopf der Tempusphrase T, sogenannte Sonden beinhalten, die mit uninterpre- tierbaren und noch nicht mit Werten belegten, also nicht-evaluierten Merkmalen ausgestattet sind, wie z. B. die Merkmale für Person- und Numeruskongruenz am Verb, hier formalisiert als [uφ]. Zudem ist mit diesen Sonden, neben Kasuseigenschaften, meist auch ein EPP-Merkmal verbunden. Dieses Merkmal ist in der Lage, eine Spezifizierer-Position zu projizieren, in die ein erfolgreich sondiertes Element hineinbewegt werden kann. Dabei bedeutet ein erfolgreicher Sondierungsprozess (Probe), dass zunächst ein Element gefunden wird, das die passenden Werte für die unsaturierten Merkmale der Sonde zur Verfügung stellen kann (Agree), woraufhin dieses gefundene Element einen Kasuswert erhält und schließlich für Bewegung (MoveoderCopy) freigeschaltet wird.

Im minimalistischen Ansatz der generativen Grammatik wird Bewe- gung als Anziehung (Attraktion) bestimmter Merkmale aufgefasst. Das anziehende Element (der Attraktor) identifiziert das zu bewegende Ele- ment, indem es in einem strukturell vorgegebenen Suchraum nach be- stimmten Merkmalen sucht, die das gefundene Element (das Ziel) auf- weisen muss. Diese Suche wird dadurch ausgelöst, dass der Attraktor über ein identisches, aber nicht mit einem Wert belegtes (⫽nicht-evalu- iertes) Merkmal (bei Chomsky 1995a noch “uninterpretierbar”, d. h.un- interpretablestattunvalued) verfügt. Sobald ein Element mit den gesuch- ten Merkmalen (also das Ziel) gefunden wird, kann die OperationAgree ausgeführt werden. Die Folge eines erfolgreichen Sondierungsprozesses ist aber nicht zwingenderweise Bewegung: Dafür muss der Attraktor zu- sätzlich über eine weitere Eigenschaft verfügen, die bewirkt, dass das gefundene Ziel an eine höhere Position des Baumes bewegt wird (durch Re-Merge). Diese höher gelegene Position kann die Spezifiziererposition des Attraktors sein oder auch, wenn man die Analyse auf Kopfbewegung ausweiten möchte, eine an den anziehenden Kopf adjungierte Position.

Innerhalb des theoretischen Modells von Chomsky (2000, 2001) wird diese zusätzliche Eigenschaft bzw. dieses zusätzliche Merkmal “EPP” ge- nannt.

Innerhalb des theoretischen Rahmens der Rektions- und Bindungsthe- orie war “EPP” noch die Bezeichnung für ein Prinzip ⫺ das “Prinzip der erweiterten Projektion” (Extended Projection Principle) ⫺, welches besagte, dass jeder Satz ein Subjekt aufweisen muss (vgl. Chomsky 1986). Damit war das Subjekt strukturell definiert, nämlich durch die Spezifiziererposition von T. Diese Bedingung wurde aus dem allgemei- nen Prinzip abgeleitet, dass alle Köpfe X∞ auch einen Spezifizierer SpecXP brauchen (d. h. dass alle Funktionen gesättigt sein müssen; vgl.

Chomsky 1982). Da aber im Minimalismus das X-Bar-Schema als uni-

(5)

versell zugrundeliegendes Prinzip nicht mehr relevant ist, wurde die Ei- genschaft von T, einen Spezifizierer zu projizieren, durch die Annahme eines Merkmals ersetzt, das entweder Subjektsbewegung bewirkt oder das Einsetzen eines Expletivums erfordert. Durch die theoretischen Er- weiterungen von Chomsky (2000, 2001), die sehr stark auf die Operation Agree abzielen, erfuhr das EPP-Merkmal dann eine Neudefinition: Nun wird es als Merkmal angesehen, das bewirkt, dass eine durch Sondierung entstandene Kongruenzrelation (Agree) schließlich auch Bewegung nach sich zieht. Das ist auch genau die Definition des EPP-Merkmals, wie wir sie hier in unserem Artikel im Folgenden verwenden wollen.

Unter der Annahme, dassAgreedie noch nicht mit einem Wert beleg- ten Merkmale eines Attraktor-Kopfes betrifft, stellt das EPP-Merkmal offensichtlich kein unabhängiges Merkmal mehr dar, sondern ist immer mit einer Sonde verbunden. Daher kann man das EPP-Merkmal auch als einen festen Bestandteil von noch nicht evaluierten Merkmalen anse- hen, die als solche zu einer Sonde gehören bzw. als Sonde agieren (vgl.

Pesetsky & Torrego 2001; Carstens 2005). Eine formalisierte Darstellung für solch eine EPP-Sonde könnte also z. B. EPP-[uφ] sein, die Sonde, die im Französischen, einer Nicht-Null-Subjekt-Sprache, für Person- und Numeruskongruenz sowie Nominativmarkierung zuständig ist.

Eine der schlüssigsten Erklärungen für die “freie” Inversion von Sub- jekten in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen, also die Tatsache, dass Subjekte ohne Weiteres auch postverbal erscheinen können, geht davon aus, dass das Anheben des Subjekts in die präverbale Position nicht dazu dienen kann, dem Subjekt Nominativkasus zuzuweisen, da auch postverbale Subjekte nominativmarkiert sind. In einen minimalisti- schen theoretischen Rahmen gemäß Chomsky (2000, 2001) übersetzt hieße das, dass die in der funktionalen Kategorie T angesiedelte Sonde, von der man annimmt, dass sieφ-Merkmale trägt und auch infolge der OperationAgree in der Lage ist, Nominativkasus zuzuweisen, zwar Ka- sus markieren kann, aber eben kein bewegungsauslösendes EPP-Merk- mal trägt. Der Vorschlag, dass die präverbale Subjektposition nicht un- bedingt die Kasusposition des Subjekts ist, ist natürlich bereits in vielen Arbeiten, die sich mit der Analyse von Subjekten in Null-Subjekt-Spra- chen befassen, gemacht worden (vgl. Contreras 1991, Dobrovie-Sorin 1994, Barbosa 1995, Cornilescu 1997, Alexiadou & Anagnostopolou 1998, Zubizarreta 1998, Ordo´n˜ez & Trevin˜o 1999, Rossello´ 2000 uvam.)4. Im Gegenzug dazu haben aber einige andere Forscher wiederum Argu-

4. Bevor Chomsky (1998) die OperationAgreeeinführte, wurde angenommen, dass Sub- jekte in postverbaler Position Kasus durch Rektion durch Infl erhalten (vgl. Contreras 1991, Masullo 1993, Dobrovie-Sorin 1994).

(6)

mente dafür vorgebracht, dass die präverbale Subjektposition dennoch eine Argumentposition (im Sinne einer A-Position) darstellt. Diese Argu- mente seien im Folgenden aufgeführt:

(i) Präverbale Subjekte unterscheiden sich unter semantisch-pragmati- schen Gesichtspunkten einerseits von topikalisierten Nicht-Subjek- ten, anderseits auch von solchen Subjekten, die sich eindeutig in ei- ner höher gelegenen Position der linken Peripherie befinden, etwa über einer Wh-Konstituente. Präverbale Subjekte müssen z. B., im Gegensatz zu vorangestellten Objekten, die im Kontext referentiell auffindbar sein müssen, nicht unbedingt kontextgegeben (C-Given)5 sein. S-V(X) ist daher in vielen Fällen die neutrale Wortstellung für Out-of-the-blue-Kontexte (vgl. Rizzi 2005, Gutie´rrez-Bravo 2007);

darüber hinaus können auch Elemente, die keine geeigneten Topiks6 darstellen, etwa nicht-referentielle DPn oder indefinite Ausdrücke mit engem Skopus, in präverbaler Subjektposition stehen (vgl. Mota- panyane 1994, Costa & Duarte 2002, Sun˜er 2003).

(ii) Es gibt bestimmte Umgebungen, die nur präverbale Subjekte, aber keine vorangestellten Objekte erlauben (z. B. Aux-to-Comp-Kon- struktionen im Italienischen und Fälle von Comp-Tilgung, Fälle von Extraktion, Aux-S-Inversion im Spanischen; vgl. Goodall 2001, Costa & Duarte 2002, Sun˜er 2003, Cardinaletti 2004, Rizzi 2005, Gutie´rrez-Bravo 2007).

Demzufolge stehen wir hinsichtlich der Forschungsannahmen für Null- Subjekt-Sprachen vor einem Paradox: Auf der einen Seite muss S nicht präverbal stehen, um Kasus zu bekommen, da im Falle eines nicht-prä- verbalen Subjekts kein Platzhalter für Nominativ, etwa ein overtes Sub- jektsexpletivum, erscheint, sondern die Variation hinsichtlich der S-V- vs. V-S-Wortstellung zum großen Teil von pragmatischen Faktoren, z. B.

der Topik-Eigenschaft abhängt; zum anderen kann die S-V-Wortstellung aber auch ohne pragmatische Motivierung erscheinen, während das für andere Anordnungen X-V nicht möglich ist. Die Lösung, die wir für

5. Als “kontextgegeben” bezeichnen wir ein Element, das im Satz- oder Diskurskontext be- reits genannt bzw. auffindbar ist. Neben bereits erwähnten Elementen umfasst diese Kate- gorie auch noch nicht erwähnte Entitäten, die aber dennoch im unmittelbaren außer- sprachlichen Kontext aufzufinden sind und auf die mit Deiktika referiert werden kann.

6. Eine Grundvoraussetzung für Topiks ist, dass sie existentiell präsupponiert sein müssen, was z. B. indefinite Ausdrücke mit engem Skopus als Topik ausschließt (zu möglichen Ausnahmen vgl. jedoch Giurgea 2011, Giurgea & Remberger 2011). Für eine genauere Definition von “Topik” hinsichtlich verschiedener Klassen von Indefinita siehe End- riss & Hinterwimmer (2008).

(7)

dieses Paradox vorschlagen möchten, kann nun wie folgt beschrieben werden: In finiten Sätzen gibt es immer ein (overtes oder phonologisch leeres) Element, das nach vorne bewegt werden muss. Diese Operation wird entweder durch ein informationsstrukturelles oder ein Operatoren- Merkmal ausgelöst. Präverbale Subjekte schließlich, die kein Topik darstel- len können, werden durch einenLast-Resort-Mechanismus angezogen.

Wir wollen nun den Sonden-Ziel-Ansatz dazu heranziehen, genau die- jenigen informationsstrukturellen Phänomene zu beschreiben, zu model- lieren und zu erklären, welche einen sichtbaren syntaktischen Nieder- schlag finden, so wie es in der die präverbale Subjektposition betreffen- den Variation der Sprachdaten der Fall ist. Unser Lösungsvorschlag zu dem soeben dargestellten Dilemma (pragmatische Bedingungen vs. rein formal präverbale Subjekte) besteht nun darin, für die hier diskutierten romanischen Null-Subjekt-Sprachen das Folgende anzunehmen:

(1) Annahmen hinsichtlich T∞in Null-Subjekt-Sprachen

(i) Der höchstgelegene Kopf der Flexionsdomäne, den wir aus Gründen der Zweckmäßigkeit T nennen wollen, beinhaltet immer ein EPP-Merkmal.

(ii) Dieses EPP-Merkmal steht aber nicht (oder nicht immer)7 mit uninterpretierbaren bzw. nicht-evaluiertenφ-Merkmalen in Verbindung (also nicht EPP-[uφ]), sondern es ist an infor- mationsstrukturelle Merkmale bzw. Operatoren (IS-Merk- male) gebunden, was hier in allgemeiner Form als EPP-[uIS]

dargestellt werden wird. Uninterpretierbare bzw. noch nicht evaluierteφ-Merkmale sind natürlich auch in den hier disku- tierten Null-Subjekt-Sprachen weiterhin in T enthalten, nur sind sie dort eben nicht mit dem EPP-Merkmal verbunden.

Im Falle eines kartographischen Ansatzes mit weiteren hierarchisch an- geordneten Projektionen (vgl. Rizzi 1997), könnte man den in (1) ge- nannten Kopf auch mit Fin gleichsetzen, einem Kopf, der sowohl mit Flexionseigenschaften⫺Finitheit⫺als auch mit peripheren Eigenschaf- ten in Bezug gesetzt wird. Der Einfachheit halber werden wir diesen Kopf jedoch weiterhin T nennen, wollen aber betonen, dass solch ein T dann in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen zwei Sonden beinhalten muss: eine uφ-Sonde, die nicht über ein mit ihr verbundenes EPP-Merk- mal verfügt und für Kongruenz und Kasus zuständig ist, und eine IS- oder Operator-Sonde, die ein mit ihr assoziiertes EPP besitzt.

7. Siehe Alternative 1 weiter unten.

(8)

Weiterhin wollen wir annehmen, dass in Fällen, in denen S in einer S- V-Konstruktion keine informationsstrukturelle Sonde sättigen kann, weil es z. B. kein geeignetes Topik darstellt (der zweite Teil des Dilemmas, das rein formal präverbale Subjekt), die S-V-Anordnung dennoch als Folge eines Last-Resort-Mechanismus zustande kommt, welcher genau dann greift, wenn sonst kein geeignetes Ziel für eine IS-Sonde gefunden werden konnte. Hierfür sehen wir zwei mögliche Wege, diesen Mechanis- mus formalisierend zu beschreiben:

Alternative 1: In den Fällen, in denen das präverbale Subjekt nicht durch seine informationsstrukturellen Eigenschaften er- klärt werden kann, also aus “rein formalen” Gründen präverbal erscheint, kann angenommen werden, dass das in T enthaltende EPP-Merkmal doch mit den unsaturier- tenφ-Merkmalen assoziiert ist (also EPP-[uφ]8), nicht mit einer IS-Sonde (also nicht EPP-[uIS]). In diesem Falle wäre SpecT in den Null-Subjekt-Sprachen eine multifunk- tionale Position und das EPP, das die Projektion dieser Position bewirkt, wäre entweder mit IS-Merkmalen (EPP- [uIS]) oder mit Kasus bzw. φ-Merkmalen verbunden (EPP-[uφ]).9

Alternative 2: Die IS-Sonde in T, die für die Voranstellung zuständig ist (also das EPP-[uIS-Merkmal]), kann in manchen Fällen durch ein rein formales Merkmal überprüft werden, in- dem nämlich das nächstgelegene [⫹D]-Element angeho- ben wird.10Dass es sich um das strukturell nächstgelegene Element handeln muss, fordert das Ökonomieprinzip.

Wir wollen uns in diesem Artikel dennoch nicht auf eine der beiden Alternativen festlegen, da wir uns hier thematisch auf postverbale Sub- jekte konzentrieren. Die zweite Alternative wird jedoch durch die Tatsa- che gestützt, dass es in manchen romanischen Sprachen Kontexte gibt,

8. Dies muss als Normalfall für das Französische angenommen werden, welches ja keine Null-Subjekt-Sprache ist.

9. Dies wurde z. B. bereits von Zubizarreta (1998), Hill (2002) und Sheehan (2007) vorge- schlagen. Sheehan (2009) entwirft eine alternative Formalisierung desselben Ansatzes für das Spanische, wobei sie annimmt, dass das EPP entweder mit IS- bzw. Operatoren- Merkmalen in Fin assoziiert ist oder aberwenn Fin keine solchen Merkmale hat das EPP-Merkmal an dieφ-Sonde in T übertragen wird.

10. Ein ähnlicher Vorschlag wurde bereits von Zagona (2002: 229) gemacht, die annimmt, dass ein Topik-Merkmal in I∞angesiedelt ist und immer überprüft werden muss, ganz gleich, ob das Subjekt, das in SpecI landet, ein Topik ist oder nicht.

(9)

wo eine aktive Sonde das nächstgelegene Argument anzieht (d. h. die nächstgelegene Konstituente mit einem D-Merkmal), wobei dieses nicht immer das Nominativ-Subjekt darstellt. So gibt es z. B. im Spanischen (vgl. Masullo 1993 und Ferna´ndez-Soriano 1999) und Italienischen (vgl.

Cardinaletti 2004) spezifische syntaktische Umgebungen, die in den hier diskutierten Fällen neben Nominativ-Subjekten auch eine eingeschränkte Anzahl von nicht-nominativen Konstituenten erlauben, so z. B. Expe- riencerim Dativ (wie bei Verben wie it.piacereoder sp.gustar‘gefallen’) und lokative Argumente von Verben des Erscheinens und der Nicht- Existenz (wie z. B. sp. faltar ‘fehlen’, ocurrir ‘geschehen’). Der eindeu- tigste Fall für solch eine Konstellation ist die Subjekt-Hilfsverb-Inver- sion. Im Italienischen und Spanischen erlauben diese Umgebungen nur solche nicht-nominativen Argumente in Subjektposition, die nachgewie- senermaßen auch strukturell am höchsten angesiedelt sind:

(2) I a. Essendo

sein.ger a dat

Gianni Gianni

piaciuto gefallen.ptcp

molto viel

il def regalo, ...

Geschenk

‘Da Gianni das Geschenk sehr gefallen hatte, …’

b. *Avendo(gli) haben.ger⫽(cl.dat)

(io) (ich)

a dat

Gianni Gianni

(io ) (ich)

dato gegeben questi

dem

libri, …

Bücher (Cardinaletti 2004: 122, Bsp. 19)

(3) S a. ¿Habra´

haben.fut.3sg aquı´

hier

ocurrido geschehen.ptcp

lo mismo?

dasselbe

‘Ob hier wohl dasselbe geschehen ist?’

b. * ¿Habre´

haben.fut.1sg aquı´

hier puesto gelegt

los def

libros?

Bücher

(Ferna´ndez-Soriano 1999: 111, Bsp. 11a & b) Es gibt unabhängige Evidenz dafür, dass Dativ-Experiencer und Lokativargumente bei Verben des Erscheinens und der Existenz die höchste strukturelle Argumentposition besetzen (vgl. Belletti & Rizzi 1988, Ferna´ndez-Soriano 1999). Wir können daher sagen, dass T in den in (2)⫺(3) dargestellten Konstruktionen eine Sonde hat, die das struktu- rell nächstgelegene Element anzieht. Dieselbe Sonde kann also auch im Fall präverbaler Subjekte am Werk sein, wenn diese weder Topik sind, noch engen Fokus tragen.11

11. Hinsichtlich dieser “höchstgelegenen” Argumente, die manchmal Subjekten vergleich- bar sind, muss gesagt werden, dass sie nicht denQuirky Subjectsdes isländischen Typs entsprechen: Wie bereits von Masullo (1993) gezeigt wurde, können sie, anders als Quirky Subjects, nicht als PRO erscheinen, sie tauchen nicht in Objektposition bzw. in der Spezifiziererposition eines nicht-finiten T in ECM-Konstruktionen auf, sie können

(10)

Die hier vorgebrachte Grundannahme hat in jedem Fall zwei wich- tige Vorteile:

(i) Die Annahme berücksichtigt, dass die angesprochenen Wortstel- lungsphänomene von pragmatischen Faktoren bestimmt sind.

(ii) Die Annahme kommt ohne ein expletivesproaus, welches einen für die Theorie problematischen Status hat, da es keinerlei sichtbaren Effekt an den Schnittstellen aufweist.12

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die in (1) aufge- führten Annahmen nur die Null-Subjekt-Sprachen unter den romani- schen Sprachen betreffen. Französisch hat ebenso wie die germanischen Sprachen, etwa Englisch oder das Festlandskandinavische, welche overte expletive Elemente in SpecT aufweisen, ein EPP-Merkmal, das normaler- weise mit der uφ-Sonde in T assoziiert ist.13

Unsere in (1i) formulierte Annahme entspricht in gewisser Weise dem klassischen EPP⫺dem Erweiterten Projektionsprinzip⫺in dem Sinne, dass SpecT immer projiziert werden muss. Allerdings gibt es in unserem Ansatz einige grundlegende Unterschiede, die im Folgenden dargestellt werden sollen. Das Element, das SpecT füllt, ist nämlich nicht das gram- matische Subjekt, sondern ein Element, das aufgrund seines informa- tionsstrukturellen Status’ angehoben wird. Daher schlagen wir hier vor, dass in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen die IS-Sonden in T die folgenden unsaturierten Merkmale tragen können:14

in Koordination mit einem Nominativsubjekt nicht unrealisiert bleiben und sie können keine Anaphern binden (zum Romanischen im diachronen Vergleich vgl. auch Fischer 2010).

Masullo (1993) beschreibt zudem SpecT für das Spanische als eine [-Kasus, -Opera- tor]-Position, was ihre gleichzeitigen A- und A-Eigenschaften erklären würde. In unse- rem System entspricht das [-Kasus, -Operator]-Merkmal der Sonde, die das nächstgele- gene Element anzieht (was wir, im Unterschied zu EPP-[uφ] als EPP-[uD] darstellen könnten). Wir sind allerdings mit Masullo nicht in allen Punkten einer Meinung, da wir (mit Barbosa 1995, Cornilescu 1997, Zubizarreta 1998 und Alboiu 2002) annehmen würden, dass SpecT auch eine Operatorposition (also [Operator]) sein kann.

12. Hinsichtlich des problematischen Status eines expletivenpro vgl. Manzini & Savoia (1997), Alexiadou & Anagnostopoulou (1998), Svenonius (2003), Richards & Biberauer (2005), u. a.

13. Es ist anzumerken, dass es auch EPP-Phänomene gibt, die weder im Zusammenhang mit Kasus stehen noch mit Informationsstruktur, vgl. das sogenannteStylistic Fronting im Isländischen (vgl. Maling 1990 [1980], Jo´nsson 1991, Holmberg 2000, Fischer 2010).

In diesen Fällen müsste man wiederum anders geartete Sonden annehmen.

14. IS-Sonden sind natürlich auch in höher gelegenen funktionalen Köpfen der linken Peri- pherie möglich.

(11)

(4) IS-Sonden in T und ihre Merkmalskorrelate

⫺ [uAbout]: Kann von jedem mit einem [About]-Merkmal mar- kierten Element überprüft werden.

Dieses [About]-Merkmal entspricht in seiner Bedeutung der von Reinhart (1981) eingeführten Karteikasten-Metapho- rik (siehe auch Heim 1982): Nimmt man an, dass Informa- tion in einem Registersystem auf Karteikarten organisiert ab- gelegt wird und jede Karte einen bestimmten Kopfeintrag hat, dann instruiert ein mit [About] gekennzeichnetes Ele- ment den Hörer, die neue Information auf einer Karte abzu- legen, die das [About]-Element als Kopfeintrag beinhaltet (vgl. auch Erteschik-Shir 1997).Aboutness(im Gegensatz zu Kontextgegebenheit) wird oft als einziges definitorisches Kenn- zeichen für Topiks angenommen (vgl. z. B. Frey 2004). Ob- wohl Topiks üblicherweise kontextgegeben oder aus dem Kontext ableitbar sind, sind sie doch nicht immer unbedingt durch den vorangehenden Satzkontext bedingt, sondern kön- nen auch den erst nachfolgenden Diskurs bestimmen (“new topic”, vgl. Reinhart 1981). Topiks im Sinne des Merkmals [About] können zudem auch ganz neu im Diskurs bzw. Satz- kontext erscheinen und in diesem Fall aus dem von Sprecher und Hörer geteilten gemeinsamen Redehintergrund ableitbar sein (z. B. im Falle von Eigennamen oder bekannten Definita, vgl. auch Brunetti 2009a). Um noch einmal auf Reinharts Metapher zurückzukommen: Topiks organisieren und er- leichtern die Kommunikation, indem sie Adressen zur Verfü- gung stellen, unter denen die Information gespeichert wird.

⫺ [uC-Given]:C-givenoderC-linkedsteht für ‘kontextgegeben, im Kontext verankert’ und kann von jedem mit einem [Gi- ven]-Merkmal markierten Element überprüft werden.

Die [uC-Given]-Sonde wird für Elemente gebraucht, die in präverbaler Position stehen und ihrer Interpretation zufolge nicht unbedingt ein [About]-Merkmal beinhalten, aber den- noch bereits im Kontext erwähnt wurden oder daraus abge- leitet werden können.

⫺ [uFocus] bzw. [uEmphFoc/uContrastFoc/uIFoc]: Kann von jedem mit einem [Focus]-Merkmal markierten Element über- prüft werden.

Unter diesem Merkmal soll all das zusammengefasst wer- den, was allgemein unter Fokus verstanden wird: Fokus er- scheint in Ausdrücken, die eine Präsupposition beinhalten ([Focus] ist daher von nicht-[Given] und nicht-[About] zu un-

(12)

terscheiden). Zusätzlich muss von verschiedenen Untertypen von Fokus ausgegangen werden (vgl. Krifka 2007), so etwa Informationsfokus (IFoc), kontrastiver Focus (ContrastFoc) und emphatischer Fokus (EmphFoc). Diese sollten auch auf- grund unterschiedlichen syntaktischen Verhaltens, zumindest in manchen Sprachen, in der Sonde genauer spezifiziert sein.

Ein weiterer Hinweis auf IS-Sonden in T kann darin gesehen werden, dass in einigen Sprachen Wh-Interrogative die S-V-Wortstellung verhin- dern (es sei denn, S selbst ist Wh-markiert). Was die Struktur dieser Wh- Interrogative betrifft, findet sich in einigen dieser Fällen keine Evidenz dafür, dass T zu C angehoben worden wäre, im Gegensatz etwa zu kla- ren Fällen der S-Aux-Inversion. Daher nehmen wir an, dass in Wh-Fra- gesätzen T eine andere der möglichen weiteren informationsstrukturellen Sonden, nämlich EPP-[uWh], beinhaltet (vgl. Barbosa 2001, Cornilescu 1997). In unserem System können Fälle, in denen die präverbale Subjekt- position blockiert ist, also dadurch erklärt werden, dass hier in SpecT eine Wh-Phrase steht (wie auch von Barbosa 1995, 2001, Cornilescu 1997 und Zubizarreta 1998 vorgeschlagen). Im Folgenden werden wir von ei- ner ausführlichen Diskussion von Interrogativsätzen absehen; wir wollen aber feststellen, dass es bisher keinen anderen überzeugenden Lösungs- vorschlag für die Satzstellung Wh-Aux-V-S gibt.15

15. Rizzi (2006) schlägt sogenanntesRemnant TP-Raisingin eine über der präverbalen Sub- jektposition (bei ihm: SpecSubj) gelegene Position vor. Diesbezüglich konnte aber Car- dinaletti (2007) in überzeugender Weise nachweisen, dass das Subjekt in solchen Fällen in einer tiefer gelegenen Position (innerhalb der vP) verbleibt. Die Restriktion, dass im Falle von Wh-Bewegung die präverbale Subjektposition nicht besetzt sein kann, kann also durch Rizzis Vorschlag nicht erklärt werden. Bestimmte Fälle von Fokus-Bewe- gung, die eine ähnliche Restriktion aufweisen, nämlich das Verbot von V-S im Falle von Fokus-Linksversetzung (vgl. 4.3 weiter unten), die u. a. von Pöll (2010) untersucht wur- den, sind ebensfalls nicht hinreichend erklärt worden. Cardinaletti (2009), die einen kartographischen Ansatz verfolgt, in welchem sich starke Subjekte (also nicht z. B.

schwache Pronomina) in SpecSubj befinden, schlägt vor, dass der Spezifizierer von SubjP nicht gefüllt werden kann, wenn eine Konstituente durch SpecFin hindurch be- wegt wurde, da der Fin-Kopf über Subj∞in diesem Falle in der Lage ist, das Subjekt- Kriterium zu sättigen, da er “nominal” geworden ist. Allerdings bereitet dieser Ansatz einige Probleme: Zum einen muss angenommen werden, dass eine Sonde (in Cardinalet- tis Ansatz “Kriterium” genannt) durch einen höher gelegenen Kopf gesättigt werden kann, nämlich den Kopf, der die Sonde beinhaltende Projektion als Komplement hat;

zum anderen wird von Cardinaletti angenommen, dass ein Kopf Fin, der eine Wh- oder Fokus-Phrase anzieht, nominal ist oder wird, obwohl auch nicht-nominale Konstituen- ten wh- oder fokus-bewegt werden können; zum dritten ist es so, dass Cardinaletti für die germanischen Sprachen, die keine Restriktionen für Subjekte in SpecSubj aufweisen, annehmen muss, dass Fin kein nominales Merkmal hat, da dieses ja ansonsten das Subjektkriterium erfüllen könnte. Cardinaletti findet diese Annahme dadurch bestätigt, dass sich in den germanischen Sprachen V nach Fin bewegt, F also hier eindeutig verbal,

(13)

Um nun durch IS-Merkmale getriebene Bewegungen für Null-Subjekt- Sprachen innerhalb des Sonde-Ziel-Ansatzes von Chomsky implementie- ren zu können, müssen wir die folgenden Zusatzannahmen machen:

(i) IS-Merkmale an Sonden sind unsaturiert (unvalued, daher [uIS]), während sie an den Zielelementen bereits mit Werten versehen sind.

Dass IS-Merkmale an Zielelementen bereits evaluiert sind, muss u. a. aus dem Grund angenommen werden, dass bestimmte IS- Werte, etwa [Focus] oder [Given], auch in situ erscheinen können.

Dort sind sie nur prosodisch markiert. Sie können nicht durch ko- verte Fokus-Bewegung abgeleitet werden (vgl. Reinhart 1991), ha- ben also keine syntaktischen Konsequenzen.

(ii) IS-Merkmale an Zielelementen sind optional. Sie sind nicht im Lexi- kon kodiert, sondern werden je nach Sprecherintention den syntak- tischen Objekten hinzugefügt. Der Ort der Assoziierung von lexika- lischen Merkmalen und IS-Merkmalen muss die Enumeration sein (vgl. dazu auch Aboh 2010).

(iii) Da oft ganze Konstituenten, also Bestandteile, die über einzelne Le- xeme hinausgehen, IS-markiert sind, können IS-Merkmale auch an bereits abgeleitete Blöcke ⫺eventuell durch einen Perkolationsme- chanismus⫺angefügt werden.16 Diese Zuweisung ist zyklisch und könnte daher den von Chomsky (2000, 2001) angenommenen Pha- sen entsprechen. Die Annahme ist berechtigt, dass nicht nur die Weitergabe an PF, sondern auch der Zugriff auf das konzeptionell- intentionale System zyklisch, d. h. phasenweise vonstatten geht.

(iv) Im Gegensatz zu den kanonischen φ-Sonden (uφ) bekommen IS- Sonden nur einen, und zwar einen positiven Wert, sobald sie ein passendes Ziel mit dem entsprechenden Merkmal ([About], [Given], [Focus] etc.) gefunden haben.

Das [About]-Merkmal ist für unsere Analyse essentiell. Herleiten lässt es sich aus Arbeiten von Cardinaletti (2004) und Rizzi (2005), die eine besondere syntaktische Position herausgearbeitet haben, welche präver- balen Subjekten und obliquen Experiencer-Argumenten zugedacht ist, nämlich den Spezifizierer der sogenannten SubjP (Subject Phrase). Diese

und nicht nominal, ist. Dennoch gibt es ja auch wh-Bewegung nominaler Elemente in den germanischen Sprachen, so dass Fin hier, zusätzlich zu dem verbalen Merkmal, auch ein nominales Merkmal aufweisen muss, damit nominale wh-Elemente ihre Zielpo- sition erreichen können. Es bleibt also unklar, warum das Subjekt-Kriterium nicht doch durch dieses nominale Merkmal in Fin (wie im Romanischen) erfüllt sein könnte, ganz unabhängig von dem zusätzlichen Merkmal, das V anzieht.

16. Ein Perkolationsmechanismus hätte den Vorteil, mögliche Verletzungen derInclusive- ness Condition(Chomsky 1995a: 225) zu vermeiden.

(14)

Position befindet sich syntaktisch tiefer im Strukturbaum als Top (für die PositionTopic) und höher als T/Agr (die Position für Tempus bzw.

Kongruenz). Sie stellt die Position für das “Subjekt der Prädikation”

dar, für die Rizzi (2005) einAboutness-Merkmal angenommen hat. Von Rizzi stammt auch der Vorschlag, dass Top sowohl mit Aboutness als auchD-Linking verbunden ist, während Subj nur mitAboutness korre- liert.

Das größte Problem an Rizzis Vorschlag ist, dass hierAboutnessoffen- sichtlich auf Nominativsubjekte und obliqueExperiencerbeschränkt ist.

Diese Einschränkung ist unvereinbar mit dem semantisch-pragmatischen Begriff derAboutness. Es bleibt unklar, warum dieser nur auf bestimmte Theta-Rollen bezogen sein sollte. Wir dagegen behandeln [About] als reines IS-Merkmal, d. h. ein Merkmal, das syntaktische Auswirkungen haben kann, aber semantisch-pragmatisch bedingt ist. Daher können alle möglichen Elemente, sogar referentielle Adverbien (z. B. Entsprechungen vonhier) von einer IS-Sonde, eben EPP-[uAbout], sondiert werden und dabei deren Wert wie oben beschrieben instanziieren. Mit Rizzi stimmen wir dagegen darin überein, dass [About] unabhängig vonD-Linking zu sehen ist. In der Tat ist ja, wie bereits erwähnt, in der Forschung heraus- gearbeitet worden, dass auch diskursneue ReferentenAboutness-Topiks sein können (vgl. Reinhart 1981, Vallduvı´ 1992). Die Tatsache, dass [About] nicht unbedingt auch kontextgegeben ([Given]) sein muss, und auch, dass neueAboutness-Topiks nicht auf bestimmte Theta-Rollen be- schränkt sind (contra Rizzi 2005), zeigen Beispiele wie die in (5):

(5) a. I Sai?

wissen.2sg A dat

mio mein

fratello Bruder

(gli) (cl.dat)

hanno haben.3pl rubato

gestohlen la def

moto.

Mofa

‘Weißt Du was? Meinem Bruder haben sie das Mofa gestohlen.’

[Out-of-the-blue-Kontext; Brunetti [2009a: 760]]

b. R S¸ tii wissen. 2sg

ce was

s-a refl-hat

ıˆntaˆmplat?

ereignet Pe

acc fratele Bruder.def

meu mein

la cl⫽hat

arestat verhaftet

polit¸ia.

Polizei.def

‘Weißt Du, was passiert ist? Meinen Bruder hat die Polizei verhaftet.’

In diesen Beispielen⫺wir befinden uns jeweils am Anfang einer Erzäh- lung ⫺ sind alle Argumente neu, aber die Tatsache, dass das Objekt

(15)

‘mein Bruder’ vertrauter17oder bekannter ist als das Subjekt, macht es möglich, dass dieses, und nicht das Subjekt, in präverbaler Position als Aboutness-Topik erscheint.

Erteschik-Shir (1997) vertritt nun die Meinung, dass zumindest auf semantisch-interpretatorischer Ebene jeder Satz ein Aboutness-Topik18 aufweisen muss. Auch thetische Sätze, die oft als topikfrei interpretiert wurden, beinhalten einAboutness-Topik, nämlich die spatio-temporellen Umstände der Prädikation, welche von Erteschik-Shir als Stage-Topik bezeichnet werden. Hier ist es wichtig festzuhalten, dass nurStage-Level- Prädikate, also Prädikate, die eine Extra-Argumentposition für die spatio- temporelle Lokalisierung eines Ereignisses beinhalten (vgl. Kratzer 1995), auch einStage-Topik haben können.19Im dritten Abschnitt dieses Beitrags werden wir zeigen, dass die hier behandelten romanischen Spra- chen Erteschik-Shirs Annahme vonStage-Topiks untermauern, da V-S- Wortstellungen in Out-of-the-blue-Kontexten auf thetische Sätze be- schränkt sind, also auf Umgebungen, die ein kontextuelles spatio-tempo- relles Argument beinhalten, das als Aboutness-Topik dienen kann. Die Tatsache, dass alle Sätze semantisch einAboutness-Topik haben müssen, kann auch erklären, warum sogenannte neutrale S-V-Wortstellungsmus- ter, bei denen alle Argumente neu sind, zumindest zum Teil auf einer [uAbout]-Sonde in T beruhen, wenn nämlich syntaktische Stage-Topiks geltend gemacht werden, die diese Sonde sättigen können (vgl. dazu Ab- schnitt 3).

Eine weitere Anmerkung bezüglich unserer Grundanalyse betrifft wie- derum Wortstellungsphänomene. Der Typ des EPP-Merkmals, das wir für die romanischen Null-Subjekt-Sprachen annehmen, unterscheidet sich nicht nur von dem φ-bezogenen EPP der Nicht-Null-Subjekt-Spra-

17. Nicht “vertrauter” im Sinne vonfamiliar topic(ein von Frascarelli & Hinterhölzl 2007 gebrauchter Begriff, der unseremC-Givenentspricht), sondern im Sinne eines definiten Ausdrucks, der bekannt ist.

18. Syntaktisch muss T in den romanischen Null-Subjekt-Sprachen immer eine EPP-Sonde, nicht aber immer eine mit [uAbout] verbundene Sonde beinhalten, da es ja auch [uC- Given]- und [uFocus]-Sonden gibt (vgl. 4.2 und 4.3 sowie Abschnitt 5). Die Generalisie- rung von Erteschik-Shir (1997) gilt also nicht auf syntaktischer Ebene im Sinne der Merkmalszusammensetzung von T.

19. Umgekehrt muss aber natürlich nicht bei jedemStage-Level-PrädikatStageauch Topik sein.Stage Topicbezieht sich hier auf die spatio-temporelle Lokalisierung einer Situa- tion/eines Ereignisses, nicht die Situation/das Ereignis selbst. Prädikate, die über keine solche Lokalisierung verfügen, können spatio-temporelle Verortungen nur über ihre Mitspieler einführen (z. B.In der Schule ist er intelligent.‘er ist intelligent, wenn er in der Schule ist’, vgl. dazu auch Maienborn 2003). D. h. eine spatio-temporelle Veror- tung kann hier nur dadurch präsupponiert sein, dass der Mitspieler präsupponiert ist.

Stage topicskönnen in jedem Falle nur vonStage-Level-Prädikaten eingeführt werden, da nur diese auch unabhängig lokalisierbare Ereignisse einführen.

(16)

chen, sondern auch von dem für V2-Sprachen angenommenen EPP. Da Spezifizierer nicht unbedingt overt gefüllt sein müssen, erscheinen in den Null-Subjekt-Sprachen auch keine Expletiva. Eine koverte Besetzung des Spezifizierers ist nur insofern erlaubt, als das koverte Element interpre- tierbar ist, was schließlich zu V-initialen Wortstellungen führt, die sehr häufig sind (nebenstage ist natürlich auch das leere referenzielle Sub- jektpronomenpro ein guter Kandidat für ein [About]-Topik). Nur wenn S-V erscheint, obwohl das Subjekt nicht als Aboutness-Topik interpre- tiert werden kann, handelt es sich um eine Konstruktion, die in gewisser Weise dem Gebrauch eines Expletivums in Nicht-Null-Subjekt-Sprachen entspricht. Diesen Fall führen wir, wie bereits dargestellt, auf eineLast- Resort-Operation zurück.

Ausgehend von dem hier kurz skizzierten Analysevorschlag für prä- verbale Subjektpositionen und S-V/V-S-Alternationen wird im Folgen- den im Einzelfall die Frage zu beantworten sein, welches Element an- stelle des Subjekts in den unterschiedlichen Konstruktionen mit postver- balem Subjekt die EPP-Sonde in T sättigen kann. Wir werden vorschla- gen, dass in thetischen Strukturen mit V-S-Wortstellung ein Null-Adverb stage, welches das erwähnteStage-Topik beinhaltet, die EPP-[uAbout]- Sonde in T sättigt (siehe Abschnitt 3); bei X-V-S-Wortstellung kann ent- weder X die Sonde EPP-[uAbout] überprüfen (z. B. ein Dativ- oder Ak- kusativobjekt wie in [5]) oder eine der anderen unter (4) genannten Son- den (siehe Abschnitt 4); in V-S-Konstruktionen mit engem Subjektfokus schließlich kann auch das Verb selbst eine IS-Sonde (nämlich [uC-Gi- ven]) saturieren, unter der Voraussetzung, dass es selbst gegeben (sprich [Given]) ist (siehe Abschnitt 5).

3. Postverbale Subjekte inOut-of-the-blue-Kontexten 3.1. Informationsstrukturelle Eigenschaften von

Out-of-the-blue-Kontexten

Out-of-the-blue-Kontexte liegen dann vor, wenn es im ganzen Satz kein overtes kontextgegebenes20 oder aus dem Kontext ableitbares Element gibt, sprich, wenn sowohl das Prädikat als auch seine Argumente (und Adjunkte) neu sind. V-S-Wortstellungen in solchen Kontexten zeigen uns, dass auch diese Sätze interpretatorisch ein Aboutness-Topik haben

20. Wir sprechen hier von “kontextgegeben” statt einfach nur “gegeben”, um die Tatsache zu betonen, dass auch Entitäten, auf die mithilfe von deiktischen Elementen, also auch durch z. B. Pronomina der 1. und 2. Person, verwiesen wird, genauso als “gegeben”

zugänglich sind wie Entitäten, die im unmittelbar vorangehenden Satzkontext er- wähnt werden.

(17)

müssen, denn V-S-Konstruktionen kommen nicht in irgendwelchenOut- of-the-blue-Kontexten, sondern nur in einem Unterypus derselben vor, den wir “thetisch” oder “präsentationell” nennen wollen. In thetischen Sätzen wird ein Ereignis in eine saliente bzw. kontextgegebene räumliche und/oder zeitliche Gegebenheit eingeführt, so dass alle beteiligten Ele- mente diskursunerwähnt sein können. Wir übernehmen den Vorschlag von Erteschik-Shir (1997), dass das spatio-temporelle situative Setting, genannt Stage, das Aboutness-Topik dieser Sätze ist. Wir schlagen vor, dass hier ein leeres referentielles Adverb projiziert wird, das wir ebenfalls stage nennen wollen. Dieses Null-Adverb stageist interpretierbar und kann EPP-[uAbout] überprüfen. Es ist also null bzw. phonologisch leer, genauso wie Pronomina, die auf leicht zugängliche Referenten verweisen, v. a. in Null-Subjekt-Sprachen null, klitisch oder schwach sein können.

Selbst die Frage “Was ist passiert?”, die üblicherweise als Test fürOut- of-the-blue-Kontexte verwendet wird, erfragt natürlich nicht völlig neue situative Kontexte, sondern präsupponiert in der Frage selbst bereits eine kontextgegebene spatio-temporelle Verortung (“Was ist passiert?” meint also “Was ist gerade/eben hier/dann/dort passiert?”).21

Diese Eigenschaft thetischer Sätze sagt voraus, dass nicht alle Verb- klassen und nicht alle temporell-aspektuellen Satztypen in diesen Kon- struktionen erlaubt sein können. Im Gegensatz zu (6a) und (7a) sehen wir in (6b) und (7b) jeweils Beispiele für Prädikate, die keine thetischen Konstruktionen bilden, daher also auch nicht V-S erlauben. Dies sind mehr oder weniger dieselben Prädikate, die nach Milsark (1977) auch keine schwachen Indefinita bzw. existentiellen artikellosen Nomina er- lauben, da sie, wie manche Autoren bereits festgestellt haben (vgl. Erte- schik-Shir 1997, Dobrovie-Sorin & Beyssade 2004), keine unabhängige spatio-temporelle Verankerung (Lokalisierung) für das Subjekt zur Ver- fügung stellen.

(6) I a. [⫹spatio-temporell verankert]

E` ist

morto gestorben

Fellini.

Fellini

‘Fellini ist gestorben.’

21. Ein ähnlicher Vorschlag findet sich in Zubizarreta (1998: 107), die von einem temporel- len Null-Adverb ausgeht, das möglicherweise SpecT in V-initialen präsentationellen (thetischen) Sätzen besetzt. Wir können also annehmen, dassstageauch eine temporelle Dimension hat (wir nennen das hier die “spatio-temporelle Verortung”), was die Daten in (8) (siehe weiter unten) erklären könnte.

(18)

b. [-spatio-temporell verankert]

[Out-of-the-blue-Kontext]22

# Si refl

e`

ist

abbronzato gebräunt

/ / e`

ist

invecchiato gealtert

Marco.

Marco

‘Marco ist braun / alt geworden.’

(7) R a. [⫹spatio-temporell verankert]

Au haben

murit gestorben

oameni.

Menschen

‘Es sind Menschen gestorben.’

b. [-spatio-temporell verankert]

[Out-of-the-blue-Kontext]

??Au haben

ıˆmba˘traˆnit alt.geworden

oameni.

Menschen

‘Es sind Menschen alt geworden.’

Darüber hinaus impliziert die erforderliche spatio-temporelle Veranke- rung, die hier dasAboutness-Topik repräsentiert, eine episodische Lesart, was bedeutet, dass iterative und generische Konstruktionen in V-S-Wort- stellung nicht möglich sind, vgl. (8a) vs. (8b):

(8) R a. [auf die Frage “Was ist los?”]

Caˆnta˘

spielen copiii Kinder.def

un ein

trio.

Trio

‘Die Kinder spielen gerade ein Trio.’

b. [mit neutraler Intonation]

# Caˆnta˘

spielen copiii Kinder.def

muzica˘

Musik de von

camera˘

Kammer saˆmba˘ta

Samstag.def seara.

Abend.def

‘Die Kinder spielen samstagabends immer Kammer- musik.’

Iterative und generische Situationen scheinen also nicht durch ein leeres Null-Adverb erfasst werden zu können, im Gegensatz zu episodischen Situationen, die an diestagegebunden sind.

22. Das Zeichen “#” zeigt bekanntermaßen an, dass das jeweilige Beispiel nicht als solches ungrammatisch ist, sondern nur in dem hier behandelten Kontext (hier als Antwort auf die Out-of-the-blue-Frage “Was ist los? Was ist passiert?”), also diskurspragmatisch nicht akzeptiert wird (auf die Frage: “Wer ist braun/alt geworden?” würden die Beispiel- sätze natürlich eine gelungene Antwort darstellen).

(19)

3.2. Syntaktische Bedingungen für postverbale Subjekte in Out-of-the-blue-Kontexten und Sprachvariation

Neben diesen allgemeinen semantischen Bedingungen für thetische Konstruktionen gibt es aber nun noch weitere Faktoren rein syntakti- scher Art, die einzelsprachabhängig sind. Wir nehmen an, dass diese Fak- toren daher einzelsprachliche syntaktische Restriktionen widerspiegeln, die mit der Verfügbarkeit des Null-Adverbs stage zu tun haben. Diese illustrieren wir im Folgenden anhand von Beispielen für thetische Kon- struktionen aus den hier untersuchten romanischen Null-Subjekt-Spra- chen (I, R, S, EP) im vergleichenden Zusammenhang (siehe i⫺v):

(i) Alle vier Sprachen erzwingen V-S-Ordnung in thetischen Konstruk- tionen⫺oder bevorzugen sie zumindest sehr stark⫺, wenn es sich um intransitive Verben handelt, die ein implizites Ziel-Argument beinhalten. Meist sind dies unakkusativische Verben, aber es fallen auch unergative Verben darunter, etwa It. telefonare (vgl. Pinto 1997):

(9) a. I E`

ist entrato

hereingekommen Dante.

Dante / /

# Dante Dante

e`

ist entrato.23

hereingekommen

b. R A

hat intrat

hereingekommen Dante.

Dante / /

# Dante Dante

a hat intrat.

hereingekommen c. S Entro´

hereinkommen.prf.3sg Dante.

Dante / /

# Dante Dante entro´.

hereinkommen.prf.3sg

‘Dante ist hereingekommen.’

d. EP Chegou

ankommen.prf.3sg o def

Joa˜o.

Joa˜o / /

O def

Joa˜o Joa˜o chegou.

ankommen.prf.3sg

‘Joa˜o ist angekommen.’ (Costa 1998: 349, Bsp. 3)

23. Das Zeichen “#” zeigt, wie gesagt, an, dass das Beispiel nicht als solches ungrammatisch ist, aber eben inOut-of-the-blue-Kontexten schlecht ist. Das Subjekt müsste hier gege- ben oder zumindest vertraut und daher zu einem neuen Topik geworden sein; oder aber es hat, wenn es weder gegeben noch vertraut sein kann, eine emphatische Zusatzinter- pretation (¤Schau wer da kommt: tatsächlich der Dante!’); letzteren Fall würden wir als emphatisches Fronting analysieren, vgl. Abschnitt 4.3.

(20)

(10) a. I Ha telefonato Beatrice. (Pinto 1997: 23, Bsp. 21a) b. R A telefonat Beatrice.

c. S Ha

hat

llamado angerufen

Bea.

Bea.

‘Bea(trice) hat angerufen.’

d. EP Telefonaram anrufen.prf.3pl

do von.def

aeroporto Flughafen

os def

atletas.

Sportler

‘Die Sportler haben vom Flughaben aus angerufen.’

(Duarte 2003a: 122) (ii) Alle vier Sprachen erlauben in thetischen Kontexten mit unakkusa-

tiven Verben und explizitem Ziel-Argument die V-S-Wortstellung:

(11) a. I E` ist

scoppiato ausgebrochen

un ein

incendio Feuer

nella in.def

fabbrica Fabrik

di von birra.

Bier

‘In der Bierfabrik ist ein Feuer ausgebrochen.’

b. R A

hat ca˘zut gefallen

un ein

copil Kind

ıˆn in

balta˘

Sumpf / /

din von

copac.

Baum

‘Ein Kind ist in den Sumpf / vom Baum gefallen.’

c. S Aparecio´

erscheinen.prf.3sg un ein

fantasma Geist

en in

mi mein

cuarto.

Zimmer d. EP Apareceu

erscheinen.prf.3sg um ein

fantasma Geist

no in.def

meu mein

quarto.

Zimmer

‘In meinem Zimmer ist ein Geist erschienen.’

(Duarte 2003b: 318, Bsp. 5a) (iii) Italienisch, Spanisch und Rumänisch, aber nicht das Portugiesische, erlauben in thetischen Kontexten die V-S-Wortstellung auch mit un- ergativen Verben ohne zusätzliches Argument. Hier allerdings zieht das Italienische S-V vor, vgl. (12a), während das Rumänische V-S bevorzugt, vgl. (12b):

(12) a. I Piange weint

il def

bambino.

Kind / /

Il def

bambino Kind

piange.

weint b. R Plaˆnge

weint

copilul.

Kind.def / /

# Copilul Kind.def

plaˆnge.

weint c. S Esta´

ist

llorando weinen.ger

el def

nin˜o.

Kind

‘Das Baby schreit.’

d. EP # Esta´

ist

chorando weinen.ger

o def

menino.

Kind

‘Das Baby schreit.’

(21)

e. EP # Cantou singen.prf.3sg

o def

Joa˜o.

Joa˜o

/ # Ladrou bellen.prf.3sg

o def Piruc¸as.

Piruc¸as.

‘Joa˜o sang. / Piruc¸as bellte.’

(Costa 1998: 348, Bsp. 2) (iv) Im Rumänischen und Spanischen ist, neben S-V-PP, auch V-S-PP in thetischen Kontexten erlaubt, vgl. (13b) und (13c). Im Italienischen findet sich hier Variation bei den Sprecherurteilen: manche Sprecher erlauben V-S-PP nur mit engem Subjektsfokus; andere akzeptieren hier V-S-PP-Konstruktionen nur mitVerba dicendi, vgl. (13a):

(13) [inOut-of-the-blue-Kontexten]

a. I % Ha

hat parlato gesprochen

uno ein

studente Student

col mit.def

direttore.24 Direktor

b. R A

hat vorbit gesprochen

un ein

student Student

cu mit

directorul.

Direktor.def c. S Hablo´

sprechen.prf.3sg un ein

estudiante Student

con mit

el def

director.

Direktor

‘Ein Student hat mit dem Direktor gesprochen.’

(v) Rumänisch und Spanisch sind die einzigen unter den hier untersuch- ten Null-Subjekt-Sprachen, die in thetischen Kontexten (neben S-V- O) V-S-O erlauben:

(14) a. R A

hat

ra˘sturnat umgeworfen

pisica Katze.def

vasul.

Vase.def

‘Die Katze hat die Vase umgeworfen.’

b. S Se

refl comio´

essen.prf.3sg el def

gato Katze

un ein

rato´n.

Ratte

‘Die Katze hat eine Ratte gefressen.’

(Zubizarreta 1999: 4233)

c. I Un

ein gatto Katze

ha hat

rovesciato umgeworfen

il def

vaso.

Vase / /

# Ha hat rovesciato

umgeworfen un ein

gatto Katze

il def

vaso.

Vase

‘Eine Katze hat die Vase umgeworfen.’

24. Das Zeichen “%” wird üblicherweise verwendet, wenn Sprecherurteile bezüglich der Akzeptabilität der Sätze in den angegebenen Kontexten variieren.

(22)

d. EP # Partiu

zerbrechen.prf.3sg o def

Paulo Paulo a def

janela.

Fenster.

‘Paulo hat das Fenster zerbrochen.’

(Costa 1998: 196, Bsp. 26) Wenn wir die Bedingungen der in (i)⫺(v) dargestellten Beispielserien zu- sammenfassen, ergibt sich Tabelle 1 ([⫹] bedeutet, dass es sich um die präferierte Anordnung handelt):

Tabelle 1: Wortstellungspräferenzen in thetischen Kontexten.

Konstruktionstyp Spanisch Rumänisch Italienisch Europ. Port.

(i) Unakkusativa V-S V-S V-S V-S

(Unergativa) mit implizitem Ziel- Argument Bsp. (9), (10)

(ii) Unakkusativa mit V-S[⫹]/S-V V-S[⫹]/S-V V-S[⫹]/S-V V-S[⫹]/S-V overtem Ziel-Argument

Bsp. (11)

(iii) Unergativa ohne V-S/S-V V-S[]/S-V V-S/S-V[] S-V zusätzliches Argument

Bsp. (12)

(iv) Unergativa mit PP V-S-PP/ V-S-PP/ %V-S-PP/ S-V-PP

Bsp. (13) S-V-PP S-V-PP S-V-PP

(v) Transitiva V-S-O/ V-S-O/ S-V-O S-V-O

Bsp. (14) S-V-O S-V-O

Was die syntaktische Analyse dieser Variation betrifft, machen wir die folgenden Annahmen:

⫺ Wenn die Möglichkeit der V-S-Wortstellung von der Argumentstruk- tur her bestimmt ist, dann nehmen wir immer an, dass das Null- Adverbstageeine offene Position in der vP-Struktur besetzt.

⫺ Für die Unakkusativa in (i) aus Tabelle 1 ist diese Position Specv.

Dadurch befindet sichstagevon vornherein näher an T als S, kann also die EPP-[uAbout]-Sonde sättigen, so dass sich erklären lässt, wa- rum V-S die allgemeine und meist auch bevorzugte Anordnung in thetischen Konstruktionen mit unakkusativen Verben ist.

⫺ Bei Unergativa mit einem impliziten, nicht sichtbaren Ziel-Argument, vgl. (10), ein Spezialfall von (i) in Tabelle 1, muss man annehmen, dassstageinnerhalb der VP in eben dieser nicht-overten Argument- position generiert wird und dort sondiert werden kann.

(23)

⫺ Auch Unergativa, die weder ein overtes internes Argument noch ein lokatives Argument haben, vgl. Tabelle 1 (iii), können in Ausnahme- fällenstageVP-intern generieren.25

⫺ Für Sprachen wie das Spanische und das Rumänische, bei denen V-S weniger restriktiv ist und auch unabhängig von der Argumentstruktur zu sein scheint, vgl. (iv) und (v) in Tabelle 1, nehmen wir an, dass stagein v∞ inkorporiert werden kann. Das EPP-[uAbout]-Merkmal wird dann als ein Nebeneffekt der Bewegung von v∞ nach T∞über- prüft. Dies illustriert die folgende Darstellung:

(15)

Die hier in (15) vorgeschlagene Analyse muss natürlich davon ausgehen, dass EPP auch in einer Kopf-Kopf-Konfiguration überprüft werden kann (ähnlich dem Checking-Mechanismus von Chomsky 1995a; vgl.

auch Alexiadou & Anagnostopoulou 1998).26

25. Auch Pinto (1997) und Tortora (2001), gefolgt von Sheehan (2007, 2009), gehen von einem Null-Lokativum aus, welches das EPP-Merkmal in thetischen Konfigurationen überprüfen kann. Sie nehmen jedoch auch an, dass dieses Lokativum einem Ziel-Argu- ment entspricht. Diese Spezifizierung kann aber nicht für (ii), (iii), (iv) und (v) in Tabelle 1 gelten, wo das Ziel-Argument entweder bereits overt oder gar nicht vorhanden ist.

Da in unserem Ansatzstagedagegen nicht unbedingt ein Argument sein muss, können so auch diese Fälle erfasst werden. Sheehan (2009), die ein leeres lokatives Element annimmt, sagt, dass das Subjekt indefinit sein muss, wenn es kein kovertes lokatives Komplement gibt: Sie nimmt hier ein leeresthere-Expletivum in SpecT an. Unsere Da- ten bestätigen diese Annahme allerdings nichtvgl. die definiten Subjekte in (16d) weiter unten, wo ein overtes lokatives Element erscheint, und in (12ac) und (14ab), wo überhaupt kein lokatives Element auftaucht (vgl. auch Pinto 1997 für das Italieni- sche). Was diesen Eindruck eines Definitheitseffekts hervorgerufen haben mag, ist die Tatsache, dass definite DPn oft anaphorisch sind oder ein Diskurstopik darstellen und daher bevorzugt als überprüfendes Element der [About]-Sonde gelten (stattstage).

Wenn das Subjekt aber ein neues definites Element ist, wird auch die V-S-Wortstellung grammatischz. B. in (12ac), wo das Kind zuvor noch nicht erwähnt worden ist, aber definit ist, weil sein Referent als das einzige Kind im Haushalt/in der Familie identifizierbar ist; ebensodie Katze in (14ab); in (16d) ist der Referent durch die erweiterte Beschreibung (Zug aus Salamanca) identifizierbar geworden und daher defi- nit, obwohl weder anaphorisch noch vertraut.

26. Dieser Überprüfungsmechanismus wäre auch eine natürliche Konsequenz der Annahme derBare Phrase Structure (vgl. Chomsky 1995b), da in einer reinen Phrasenstruktur jede Spezifikator-Kopf-Beziehung auch zu einer Schwesterbeziehung wird. Da Kopf- Kopf-Konfigurationen ebenso auf der Schwesterbeziehung beruhen, nehmen wir an, dass auch in einer solchen Konfiguration das EPP-Merkmal überprüft werden kann.

(24)

Abschließend muss natürlich noch einmal darauf hingewiesen werden, dass in den Fällen, in denen einzelsprachlichstagesyntaktisch nicht zur Verfügung steht, semantisch aber ein Stage Topic das Aboutness-Topik des Satzes ist, der oben in Abschnitt 2 genannteLast-Resort-Fall eintre- ten muss (ob nach Alternative 1 oder Alternative 2, das sei hier weiter dahingestellt), indem die präverbale Position von einem Subjekt besetzt wird, das aber keinAboutness-Topik ist.

3.3. Zur Stellung postverbaler Subjekte hinsichtlich interner Argumente Was die Stellung des Subjekts hinsichtlich von PPn oder Objekten be- trifft (in Sprachen, die V-S in thetischen Konstruktionen mit dieser Argu- mentstruktur erlauben), kann man Folgendes beobachten: Obwohl die normale Satzstellung V-S-PP/O ist (was wir als die basisgenerierte Satz- stellung ansehen würden, wobei das Subjekt in Specv verbleibt), findet sich manchmal auch die Satzgliedstellung V-PP/O-S. Diese Anordnung kann erscheinen, wenn die PP oder das Objekt vertraut oder kontextge- geben sind, während das Subjekt neu ist (und normalerweise auch indefi- nit, vgl. aber [16d]):

(16) a. I E’

ist entrato

hereingekommen dalla von.def

finestra Fenster

un ein

ladro.

Dieb

‘Ein Dieb ist durch das Fenster hereingekommen.’

(Belletti 2001: 79, Bsp. 44)

b. R A

hat sosit

angekommen ıˆn in

Bucures¸ti Bukarest

un ein

pianist Pianist

celebru.

berühmt

‘Ein berühmter Pianist ist nach Bukarest gekommen.’

c. R A

hat

ra˘sturnat umgeworfen

vasul Vase.def

o ein

pisica˘.

Katze

‘Eine Katze hat die Vase umgeworfen.’

Als zusätzliche Evidenz mag dienen, dass V∞(T∞) auch in der Lage ist, eine EPP- [uEmphFoc]-Sonde (in T oder einer höheren funktionalen Projektion) zu saturieren, vgl. (i):

(i) R S¸ TIE Ion poezii.

weiß Ion Gedichte

‘Ion kennt Gedichte.’

Hier kann es sich auf keinen Fall um eine thetische Konfiguration handeln, da rumän.

a s¸ti‘wissen’ einIndividual Level-Prädikat darstellt, das ja keine spatio-temporelle Situa- tion bereitstellt.

(25)

d. S Llego´

ankommen.prf.3sg a an

la def

estacio´n Bahnhof

el def

tren Zug

de von Salamanca.

Salamanca

‘Der Zug aus Salamanca ist am Bahnhof ange- kommen.’

e. EP Acorreram kommen.prf.3pl

ao zu.def

Porto Porto

camponeses Bauern

vindos kommend dos

von.def

distritos Bezirken

norte Norden

do von.def

Mondego.

Mondego

‘Es kamen nach Porto Bauern aus den Bezirken nörd- lich des Mondego.’ (Avante, ap. Gärtner 1998: 598) In diesen Sätzen in (16) haben die Subjekte keinen engen Fokus (für Beispiele dafür verweisen wir auf Abschnitt 5), sondern können weiten Fokus haben ⫺ d. h. die Frage, wer durch das Fenster eingestiegen ist etc., ist kein offener Punkt des Diskurses.27 Diese Sätze genügen daher in der Tat allen Kriterien für thetische Sätze.28 Die folgenden in La- housse (2007) belegten Beispiele (aus dem KorpusBase de Datos Sinta´c- ticos del Espan˜ol Actual für das Spanische und demLa Repubblica-Kor- pus für das Italienische) illustrieren noch einmal die Konstruktion: in (17a) ist das Objektel tabique‘die Trennwand’ anaphorisch vonla pared

‘die Wand’ aus dem vorangehenden Satz gebunden, es ist also “gegeben”:

(17) a. S Se

refl vuelven

zurückkommen a zu

oı´r, hören

ma´s mehr

altos hoch

tambie´n, auch los

def golpes Schläge

en an

la def

pared.

Wand Y und

de pronto auf einmal

traspasa durchstößt el

def tabique Trennwand

el def

palo Stiel

de von

una ein

escoba.

Besen

‘Wieder hört man, und lauter noch, das Klopfen an der Wand. Und auf einmal durchstößt ein Besenstiel die Trennwand.’ (Lahousse 2007: 377, Bsp. 38)

27. Für eine genaue Definition von Fokus und “Gegebenheit” (Givenness)in diesem Sinne, also Begriffen, die sich nicht nur auf Argumente, sondern auf alle möglichen Konstitu- enten, also auch Prädikate und ganze Sätze anwendbar sind, vgl. Schwarzschild (1999).

28. In den Beispielen ist die spatio-temporelle Verortung gegeben, nämlich das ‘Hier-und- Jetzt’ des Diskurses. Zu bemerken ist auch, dass die Verben in (16ab) und (16de) unakkusativisch sind, also eine Verbklasse, die V-S in thetischen Sätzen immer erlaubt.

Abbildung

Tabelle 1: Wortstellungspräferenzen in thetischen Kontexten.
Tabelle 2: Postverbale Subjekte bei besetztem Präverbalfeld (X-V-S) und in Fokalisie- Fokalisie-rungskonstruktionen.
Tabelle 3: Postverbale Subjekte mit engem Fokus.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

durch die signifikante Kette 81 2.4.1 Einleitung zu Lacans Auseinandersetzung.

Wenn es bei ihm heißt: »Weltbild, wesentlich verstanden, meint daher nicht ein Bild von der Welt, sondern die Welt als Bild begriffen« (82), so können wir das, dem Wortlaut nach,

nnißte die Frage nach Isolierung oder Verknüi)fung gewisser Arbeits- gi'biete Bedeutung gewinnen. Es gibt in jeder einzelnen Wissenschafts- geschichte AVendepunkte. an denen

Damit verliert auch die Geschlechterdifferenz als Chiffre für eine substanzielle Machtordnung (die zudem selbst durch Bürgerrechtsbewegungen einem

Karn oder charn finden wir in zwei getrennten Ge- bieten ; das erste befindet sich im Norden in der Picardie und im Artois, das Zweite im Bourbonnais zwischen den charme Formen*

Die ersten QR-Codes auf dieser Seite führen dich zu diesen Lernvideos, du kannst die Videos aber auch unter ivi-education.de/videos/anleitungsvideos abrufen.. Lernvideos kannst

rekonstruierenden Schritte auf dem Weg in die Ausweglosigkeit der modernen Welt – eine Ausweglosigkeit, die nur durch das Epitheton ‘umstürzend’ der sie diagnostizierenden

a , Psychotherapeu- tin, Supervisorin, Körperpsychotherapeutin (SE, nach Peter Levine), Brainspotting, Lehrerin für DAM (Disci- pline of Authentic Movement), Lehrerin für