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34 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2017 | www.diepta.de

Reine Nervensache

Psychische Überlastung bleibt auf Dauer nicht ohne Folgen. Schlafstörungen, Magen-Darm- Beschwerden und Gereiztheit sind nur Beispiele verschiedener Symptome, die auf das Konto von andauernden Belastungen gehen.

34 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2017 | www.diepta.de

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S

tress ist ein Modebe­

griff und in unserer Gesellschaft hoch an­

gesehen – wer Stress hat, gilt als wichtig. Allerdings erscheint Stress immer dann, wenn etwas nicht im gewohn­

ten Rhythmus abläuft oder ein Ungleichgewicht zwischen An­

forderungen und Kompetenzen besteht. Die permanente An­

spannung gilt als Ursache für Störungen des physischen und psychischen Wohlbefindens.

Laut der Weltgesundheitsorga­

nisation WHO gehört perma­

nenter Stress zu den größten Gefahren für die Gesundheit im 21. Jahrhundert. Häufig ist der Beruf für zu viel Stress verantwortlich, doch auch die Scheidungsquoten deuten da­

rauf hin, dass das Privatleben Stress potenzial bietet. Zudem können schwere Erkrankungen oder Schicksalsschläge wie der Tod von nahestehenden Men­

schen zu erheblicher Unruhe im Leben führen.

Unter Stress (englisch: Anspan­

nung, Druck; lateinisch: strin­

gere: anspannen) versteht man im wissenschaftlichen Sinn eine durch äußere Reize hervorgeru­

fene physische und psychische Reaktion. Sie dient der Bewäl­

tigung der Anforderungen, die an einen Organismus gestellt werden und ist überlebenswich­

tig. Der Körper wird durch die Stressreaktion in eine erhöhte Reaktionsbereitschaft versetzt.

Andererseits wird die Bezeich­

nung Stress auch für körper­

liche und seelische Belastungen allgemein verwendet.

Gestörte Balance Die Fähig­

keit des Körpers, auch bei äu­

ßeren und inneren Belastungen die Stabilität seiner biologi­

sche Systeme zu erhalten, be­

zeichnet man als Homöostase.

Durch physiologische Regel­

systeme und permanente An­

passungsprozesse werden die Sollwerte, wie zum Beispiel der Blutdruck, konstant gehalten, was mithilfe von endokrinen, also hormonellen oder mithilfe von vegetativen Steuerungsvor­

gängen geschieht. Durch plötz­

liche Störungen in der Um­

welt treten unter Umständen große Ist­Soll­Diskrepanzen auf und rufen eine Stressreak­

tion hervor. Aus biologischer Sicht gerät der Organismus aus dem Gleichgewicht und muss innerhalb kürzester Zeit auf drohende Gefahren reagieren.

Rezeptoren erfassen die Ab­

weichungen der Ist­Werte, da­

raufhin kann der Körper die Regelgrößen korrigieren. Die Anpassung an die veränderten Umgebungsbedingungen nennt man Adaption.

Zahlreiche Stressoren Seeli­

sche oder körperliche Belastun­

gen, welche die Homöostase ge­

fährden, nennt man Stressoren.

Hierzu zählen physikalische, wie Lärm, Zigarettenrauch oder Hitze, chemische, zum Beispiel Vergiftungen, und körperliche Einflüsse, wie Schmerzen oder Verletzung. Häufige Ursachen einer Stressreaktion sind auch soziale Faktoren wie Konkur­

renz, Trennungen, Scheidun­

gen oder der Tod des Partners.

Auch Überfälle, Arbeitsplatz­

verluste, Prüfungen, Über­ oder

Unterforderung, Reizüberflu­

tung sowie ein permanenter Informationsüberschuss wir­

ken sich belastend aus und sind daher den potenziellen Stresso­

ren zuzuordnen. Jeder reagiert allerdings anders darauf. Der Einfluss der Stressoren ist in erster Linie vom Grad der Kon­

trolle und der Vorhersehbarkeit abhängig.

Flight oder Fight? Das Prin­

zip stammt noch von unseren Vorfahren. Sie mussten bei der Bedrohung durch Raubtiere oder anderer Gefahren, also in einer akuten Stressreaktion, zwischen Kampf oder Flucht entscheiden. In beiden Fällen muss der Organismus kurzfris­

tig Maßnahmen zur Leistungs­

steigerung ergreifen. Der Hy­

pothalamus hat bezüglich der körperlichen Stressreaktionen die Steuerungsfunktion, denn er wirkt sowohl auf das vegeta­

tive Nervensystem, welches aus Sympathikus und Parasympa­

thikus besteht, als auch vermit­

telnd auf die Hypophyse. Der Sympathikus reguliert aktivie­

rende Vorgänge wie zum Bei­

spiel Kampf­ oder Fluchtreak­

tionen, bei denen die Bronchien erweitert und das Herz­Kreis­

lauf­System aktiviert werden, während reproduktive und re­

generative Prozesse, wie Ver­

dauung, Sexualität, Fortpflan­

zung und Energiespeicherung, herabgesetzt werden. Innerhalb dieser Stressreaktion sind die vom Nebennierenmark herge­

stellten Transmitter Adrenalin und Noradrenalin von Bedeu­

tung, die an vielen inneren Or­

ganen funktionssteigernd wir­

ken.

Überblick über die physi- schen Reaktionen:

Glukoneogenese und Lipo­

lyse sorgen für eine erhöhte Energiebereitstellung. a AB UND ZU MAL DIE STOPP-TASTE DRÜCKEN

Gestresste sollten sich tagsüber auch einmal ein paar Minuten Ruhe gönnen – dies kann durch einen Spaziergang an der frischen Luft oder durch Power- Napping (bis zu 20 Minuten schlafen) geschehen. Auch ein gutes Zeitmanage- ment kann Wunder gegen Stress und Unruhe wirken: Belastete Personen erledigen die wichtigsten Dinge am besten immer zuerst, sodass in dieser Zeit ausreichend Konzentration vorhanden ist, weniger Wichtiges kann bis zum Abend oder bis zum nächsten Tag warten. Es ist somit hilfreich, „Nein“

zu sagen, wenn die Anforderungen zu hoch werden. Auch wenn es oft schwer fällt: Wer belanglose Aufgaben ablehnt, hat viel gegen Nervosität und Stress getan.

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Erweiterung der Bronchien und eine daraus resultie­

rende, verbesserte Sauerstoff­

versorgung.

Gesteigerte Herzschlagfre­

quenz und erhöhte Kontrak­

tion des Herzmuskels füh­

ren zu einer ausreichenden Durchblutung und somit

zur Energieversorgung von Herz, Gehirn und Musku­

latur.

Immunreaktionen werden in dieser Situation unterdrückt (Immunsuppression).

Der Organismus ist auf se­

xuelle Reize in der Regel ver­

mindert ansprechbar.

Durch eine erhöhte Anspan­

nung der Muskeln wird der Körper auf die anstehende Muskelarbeit vorbereitet.

Hypothalamus-Hypophy- sen-Nebennierenrinden- Achse Neben der oben be­

schriebenen Reaktion auf Stress

existiert ein zweites relevantes System: Unter Stress kommt es ebenso zu einer Aktivierung des Regelkreises bestehend aus Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde, an des­

sen Ende die Abgabe des Hor­

mons Kortisol steht. Zunächst schüttet der Hypothalamus das Kortikotropin­Releasing­Hor­

mon (CRH) aus, woraufhin die Hypophyse angeregt wird, das adrenokortikotrope Hor­

mon (ACTH) aus dem Vorder­

lappen freizusetzen. Dieses be­

wirkt an der Nebennierenrinde die Sekretion von Glukokorti­

koiden, die im Zusammenhang mit der Stressreaktion der Ener­

giebereitstellung dienen. Ein permanent erhöhter Glukokor­

tikoid­Spiegel wirkt sich je doch suppressiv auf das Immunsys­

tem aus.

Die Glukoneogenese wird eben falls angeregt, sie findet vorwiegend in der Leber statt und sorgt für eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels durch

Abbau von dort gespeichertem Glykogen. Eine kurzfristige Ak­

tivierung der beschriebenen körperlichen Prozesse scha­

det der Gesundheit nicht. Der Organismus wird erst belas­

tet, wenn die in der Glukoneo­

genese und Lipolyse bereitge­

stellte Energie nicht verbraucht wird und der Zustand der Er­

regung somit anhält. Die bereit­

gestellten Energieträger zirku­

lieren dann in den Blutgefäßen, begünstigen die Plaquebildung an den Gefäßinnenwänden der Arterien und fördern auf Dauer arteriosklerotische Gefäßver­

änderungen.

Vater der Stressforschung Hans Selye (1907–1982), ein ungarisch­kanadischer Medizi­

ner, Biochemiker und Hormon­

forscher, teilte die Wirkung von Stress auf den Organis­

mus in drei Phasen ein. Dar­

aus entstand das allgemeine Adaptationssyndrom (AAS):

Nach der Konfrontation mit einem Stressor und der daraus resultierenden, anfänglichen Alarmreaktion folgt das Wider­

standsstadium, in dem der Or­

ganismus versucht, die Belas­

tungen zu bewältigen. Sein Ziel besteht nun darin, unter einem erheblichen Energieaufwand ein neues Gleichgewicht auf einem erhöhten Niveau zu fin­

den. Hält der Stress zu lange an, sind die Reserven irgendwann verbraucht, sodass ein Erschöp­

fungsstadium erreicht wird. Die Widerstandskraft fällt unter das ursprüngliche Ausgangs­

niveau und die Anfälligkeit für Krankheiten steigt rapide an.

Selye sah das gesteigerte Stress­

niveau und die damit einherge­

henden Adaptionsversuche des Körpers als Ursache für die enorme Zunahme von Zivili­

sationskrankheiten. Er führte die körperlichen Folgen von Stress auf die Überaktivierung des oben beschriebenen a

© SIphotography / iStock / Thinkstock

Bis hierher und nicht weiter – die Angst, Nein zu sagen, ist ein erlerntes Verhalten, das man ablegen kann.

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a Hypothalamus­Hypophy­

sen­Nebennierenrinden­Sys­

tems und den erhöhten Kor­

tisol­Spiegel zurück.

Bewertung und Bewälti- gung Jeder Mensch geht mit Stressfaktoren anders um – ei­

nige Personen fühlen sich bei gleicher Belastung mehr ge­

stresst, andere weniger. Eine Erklärung für diesen Unter­

schied liefert das physiologi­

sche Stresskonzept des ameri­

kanischen Emotionsforschers Richard Lazarus. In seinem Transaktionalen Stressmodell geht er davon aus, dass die Reaktion auf Stressoren von den Bewertungen und Beurtei­

lungen der jeweiligen Situation abhängt. Menschen sind den Stressoren somit nicht passiv ausgeliefert, sondern können die Situation durch ihre Ge­

danken oder Wahrnehmungen beeinflussen.

Zunächst einmal wird die ein­

getretene Situation eingeschätzt und zwar als positiv, irrelevant oder stressbezogen. Im Rahmen der darauf folgenden Sekundär­

bewertung betrachtet die Per­

son ihre eigenen Bewältigungs­

kompetenzen im Umgang mit der jeweiligen Anforderung.

Was als Ressource in Betracht kommt, wird individuell un­

terschiedlich interpretiert und hängt von der jeweiligen Si­

tuation und Wahrnehmung ab.

Die gewählten Strategien kön­

nen zu einer Lösung des Pro­

blems führen. Sie können aber auch erfolglos sein oder ledig­

lich von der Situation ablen­

ken. Abhängig vom Erfolg der verwendeten Strategien erfolgt eine Neubewertung der Situa­

tion, also eine Veränderung der Wahrnehmung des Prob­

lems – die Situation wird zum Bei spiel nicht mehr als Bedro­

hung, sondern als Herausfor­

derung erlebt.

Salutogenese nach Anto- novsky Der salutogenetische Ansatz (Salus = lat. Unver­

letztheit, Heil, Glück; Genese

= griech. Entstehung) des Me­

dizinsoziologen Aaron Anto­

novsky beschäftigt sich mit der Frage, wie Gesundheit entsteht (im Gegensatz zur Pathogenese, die dem Problem nachgeht, wie sich Krankheiten entwickeln).

Antonovsky beobachtete, dass sich unter Einfluss derselben Stressoren unterschiedlich aus­

geprägte psychische und physi­

sche Schäden zeigen und einige Menschen belastende Situation unversehrt oder sogar gestärkt überstehen. Diese Ergebnisse brachten ihn zu seinen Über­

legungen, die in dem Modell der Salutogenese mündeten.

Statt Gesundheit und Krankheit klar voneinander zu trennen,

ging Antonovsky davon aus, dass sich der Mensch zwischen den beiden Polen Gesundheit und Krankheit bewegt. Wer eine Situation durchschaut, kann sie besser kontrollieren und die Auseinandersetzung wird gegebenenfalls als sinn­

voll angesehen. Die Stärkung des Verstehens verbessert die Stressbewältigung und fördert demnach die körperliche und psychische Gesundheit.

Stress im Zusammenhang mit Erkrankungen Norma­

lerweise schützt das Immun­

system den Organismus vor schädlichen Einflüssen, jedoch nimmt die Immunfunktion unter Stress durch die Aus­

schüttung von Glukokortikoi­

den stark ab, was sich durch unterschiedliche Probleme be­

merkbar machen kann. Das Auftreten von Magengeschwü­

ren scheint beispielsweise mit

Stress in Verbindung zu ste­

hen, denn bei Beeinträchtigun­

gen des Immunsystems brei­

ten sich Bakterien (wie das für Magengeschwüre verantwort­

liche Bakterium Helicobacter pylori) leichter aus. Die Stress­

belastung wirkt innerhalb von wenigen Minuten auf vielfäl­

tige Parameter des Körpers und es kommt zu erhöhten Konzen­

trationen von Kortisol, Adrena­

lin und Noradrenalin. Der Blut­

druck, die Gerinnungsfähigkeit des Blutes und die Herzfre­

quenz nehmen zu – durch die unterschiedlichen Vorgänge werden arteriosklerotische Pro­

zesse gefördert und das Risiko für Erkrankungen wie der ko­

ronaren Herzkrankheit (KHK) oder Bluthochdruck steigt.

Der Einfluss von Stress auf die verschiedenen Transmittersys­

teme, wie das serotonerge oder das dopaminerge, steht vermut­

lich im Zusammenhang zu psy­

chischen Störungen, wie De­

pressionen, Angststörungen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Schlafstö­

rungen oder Schizophrenie.

Wer unter Stress leidet, wird außerdem mit der Zeit dünn­

häutiger und es stellt sich ein Gefühl der Überforderung ein.

Im Verlauf der Zeit treten Un­

ruhe und Nervosität bereits in relativ harmlosen Situationen auf. Auch die Konzentration

ist unter permanentem Einfluss von Stress beeinträchtigt, was sich in einer erhöhten Vergess­

lichkeit äußert. Häufig bemer­

ken Schüler oder Studenten dies in einer Prüfungsphase – spä­

testens dann ist es Zeit, etwas an der Situation zu ändern und sich Hilfe zu suchen. Belastun­

gen finden ihre Fortsetzung unter Umständen auch in Form von Verspannungen im Nacken oder Rücken. Tinnitus, Hör­

Erste Anzeichen eines Burnouts können nahezu

pausen loses Arbeiten und das subjektive Gefühl

der Unentbehrlichkeit, das Gefühl keine Zeit

für sich zu haben, sein.

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stürze, Hautausschläge, Aller­

gien oder Kopfschmerzen sind ebenfalls mögliche Reaktionen des Körpers auf Stress.

Endstation Burnout In der Apotheke klagen viele Pati­

enten über eine chronische Überbelastung durch Dauer­

stress. Hält dieser Zustand länger an, entwickelt sich da­

raus unter Umständen ein Burnout­Syndrom. Dieses lässt sich in zwölf Stadien einteilen, wobei man ab der siebten Phase von einem pathologischen Zu­

stand spricht. In Phase 1 bis 6 besteht ein Zwang, sich zu be­

weisen sowie eine erhöhte Be­

geisterungsfähigkeit der Ar­

beit gegenüber, während die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund rücken. Der ver­

stärkte berufliche Einsatz und die Mehrarbeit geben dem Be­

troffenen das Gefühl der Un­

entbehrlichkeit. Typisch ist auch ein voller Terminkalen­

der, übermäßiges Arbeiten (am Wochenende) sowie der Ver­

zicht auf Entspannung und private Termine. Betroffene leiden häufig unter Schlafstö­

rungen und konsumieren ver­

mehrt Kaffee, Aufputschmittel und Zigaretten – Konflikte wie Partnerschaftsprobleme oder Fehlleistungen werden hinge­

gen konsequent verdrängt. In diesen ersten Phasen erkennt kaum ein Betroffener seine be­

ginnende Krise. Mit der Zeit kommt es zu beruflichen Aus­

fällen, Widerstand gegenüber der täglichen Arbeit und es stellt sich ein Gefühl mangeln­

der Anerkennung ein.

Infarkt der Seele In Phase 7 bis 12 folgt der endgültige Rückzug, der von einem Ge­

fühl der Hoffnungslosigkeit be­

gleitet wird. Burnout­Patienten leiden dann unter psychoso­

matischen Beschwerden, Ein­

schränkungen der kognitiven

Leistung, deutlichen Verhal­

tensänderungen, wie sozialem Rückzug, sowie einem allge­

meinen Gefühl der Gleichgül­

tigkeit. Der Verlust der eigenen Persönlichkeit kann zur inne­

ren Leere führen. Häufig treten Panikattacken, Angstzustände oder sogar Suizidgedanken auf, während die Einstellung zum Leben generell negativ geprägt ist. In der letzten Phase liegt eine starke psychische, physi­

sche und emotionale Erschöp­

fung vor, begleitet von akuter Suizidgefahr.

Voll nervös Innere Unruhe und Nervosität können bei Erwachsenen auch Anzeichen für eine Aufmerksamkeits­

defizit­/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sein. Betroffene sind psychisch und sozial erheblich eingeschränkt, sodass die Ge­

staltung des Alltags leidet und sie mit Schwierigkeiten im Be­

rufs­ und Privatleben zu kämp­

fen haben. Das hyperaktive Verhalten, das bei Kindern mit ADHS im Vordergrund steht, spielt im Erwachsenenalter eine weniger große Rolle, die Hy­

peraktivität zeigt sich hier also eher durch Ruhelosigkeit und Angespanntheit. Menschen mit ADHS sind häufig Workaho­

lics und unfähig, sich zu ent­

spannen. Sie haben Konzen­

trationsschwierigkeiten, sind leicht ablenkbar und wechseln ihre Tätigkeiten häufig, ohne die Dinge vorher zu Ende zu bringen. Aufgrund der unspe­

zifischen Symptomatik und der Tatsache, dass Erwachsene erst spät professionelle Hilfe auf­

suchen, sind Diagnose und The­

rapie oft erschwert.

Stressfolgen im ICD-10 Übersteigen die Belastungen die persönlichen Ressourcen einer Person, entsteht chroni­

scher Stress. Nicht nur körper­

liche, sondern auch psychi­ a

Quelle: Fachinformation Ciclopoli gegen Nagelpilz (Stand: Januar 2017) Randomisierte, zweiarmige Studie über 48 Wochen, die Ciclopoli Nagellack, täglich angewendet, mit einem handelsüblichen 5% Amorolfi n Nagellack auf Acrylatbasis, zweimal wöchentlich aufgetragen, verglich. Alle Eff ektivitätspara- meter wurden am Groß zehennagel als Zielnagel ausgewertet. Die Studie er- reichte ihr primäres Ziel, nach 12 Wochen Behandlung war Ciclopoli Nagellack hinsichtlich der Umwandlung zu negativer Kultur vs. Amorolfi n 5% Nagellack nicht unterlegen. Nach 48 Wochen waren die Prozentzahlen der Patienten mit Komplett-Heilung, Therapie-Erfolg und mykologischer Heilung durchgängig höher als in der Referenzgruppe.

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a sche Störungen sind darauf zurückzuführen, zum Beispiel leiden Gestresste häufiger unter Schlafstörungen, Burnout oder depressiven Symptomen. In der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD­

10) sind Erkrankungen, die durch chronischen Stress ver­

ursacht werden, nicht gelistet.

Stress als Krankheitsaus löser ist allerdings in Kapitel F 43, in dem es um Reaktionen auf schwere Belastungen und An­

passungsstörungen geht, the­

matisiert:

F 43.0: Bei einer akuten Be- lastungssituation handelt es sich um eine vorübergehende Störung von beträchtlichem Schweregrad, die sich bei einem psychisch nicht manifest ge­

störten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche kör­

perliche oder seelische Belas­

tung entwickelt, und im Allge­

meinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die indi­

viduelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Be­

wältigungsmechanismen spie­

len beim Auftreten und beim Schweregrad der akuten Belas­

tungssituation eine Rolle.

F 43.1: Eine posttraumati- sche Belastungsstörung geht als verzögerte Reaktion aus einem belastenden Ereig­

nis oder einer Situation außer­

gewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes hervor, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.

F 43.2: Anpassungsstörun- gen sind Zustände von sub­

jektivem Leiden und emo tio­

naler Beeinträchtigung, die soziale Funktionen und Leis­

tungen behindern und wäh­

rend des Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Le­

bensveränderung, nach einem belastenden Lebensereignis oder bei Vorhandensein oder der drohenden Möglichkeit von schwerer körperlicher Krank­

heit auftreten. Zwar spielt die

Vulnerabilität bei dem mög­

lichen Auftreten oder auch bei der Form der Anpassungsstö­

rung eine größere Rolle als bei den anderen Krankheitsbildern, dennoch kann davon ausgegan­

gen werden, dass die Störung ohne „den Stress“ nicht ent­

standen wäre.

Natürlich beruhigen Gegen Stress sind Kräuter gewach­

sen, die helfen können, in eine Phase der Entspannung zu ge­

langen und den Teufelskreis von Belastung und negativem Befinden zu beenden. Der echte Baldrian (Valeriana officina­

lis) ist als Arzneipflanze schon lange bekannt. Er hatte einst die Funktion als Allheilmittel, wurde im Mittelalter gegen Au­

genleiden verwendet und galt als „Schutzkraut gegen Hexen und Teufelszauber“. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die be­

ruhigende und schlaffördernde Wirkung des Krautes schließ­

lich entdeckt. Baldrian gilt als wichtiges, nicht­suchtauslö­

sendes Beruhigungsmittel auf

pflanzlicher Basis. Den Zube­

reitungen aus der Wurzel des Baldrians werden ausgleichende sowie entspannende Einflüsse zugeschrieben, außerdem sta­

bilisieren sie das seelische und körperliche Gleichgewicht des Organismus. Menschen emp­

finden den Geruch der Pflanze in der Regel als sehr unange­

nehm, Katzen werden hinge­

gen davon anzogen, weil er dem Lockduft läufiger Tiere ähnelt.

Zu den Inhaltsstoffen des Bald­

rians gehören: Ätherische Öle, Sesquiterpene, Iridoide, Vale­

rensäure, Alkaloide, Lignane und Flavonoide.

Der Wirkmechanismus der In haltsstoffe ist noch nicht eindeutig geklärt, eventu­

ell könnten Einflüsse auf die Serotoninrezeptoren oder die GABA­Neurotransmission be­

stehen. Baldrian wird in den unterschiedlichsten Darrei­

chungsformen wie etwa Dra­

gees, Tinkturen, Tees oder Ba­

dezusätzen angeboten. Häufig ist es mit weiteren Phytophar­

maka, wie Melissenblättern oder Hopfenzapfen, kombi­

niert. Präparate zur Beruhi­

gung werden in der Regel drei­

mal täglich eingenommen, während Baldrian­Produkte zur Schlafförderung eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettge­

hen zur Anwendung kommen.

Stimmungsaufhellendes Jo- hanniskraut Zur Therapie von depressiven Verstimmungen und nervöser Unruhe werden standardisierte Johanniskraut­

extrakte eingesetzt. Betroffene erleben die Wirkung als stim­

mungsaufhellend, fühlen sich durch die Anwendung ruhiger und kommen besser mit Be­

lastungen zurecht, da das see­

lische Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Für die posi­

tiven Effekte sind die Inhalts­

stoffe Hyperforin, Flavone und Xanthone verantwortlich, a

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de

INNERE STÄRKE

Die psychische Widerstandsfähigkeit, also die Fähigkeit, Krisen zu be- wältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche oder sozial vermit- telte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen, bezeichnet man als Resilienz. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen (resilire) und bedeutet so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. Menschen mit hoher Resilienz sind in der Lage, private und berufliche Krisen konstruktiv zu überstehen und zu verkraften. Sie gehen aus solchen Situationen sogar eher noch gestärkt als geschwächt hervor. Defini- tionsgemäß ist die Ausbildung der Resilienz an zwei Voraussetzungen geknüpft: Es muss eine signifikante Bedrohung für die kindliche Ent- wicklung vorliegen und eine erfolgreiche Bewältigung dieser belasten- den Lebensumstände stattfinden.

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über 12 J. Gegenanz.: Überempf. gg. d. Wirkst., Levomenthol, Gelborange S, Ponceau 4R od. e. d. sonst. Bestandt.; Kdr. unter 12 J. Anw.-beschränk.: Läng. Anw.; akut erkrankte od. gebrechl. ält. Pat.; akut besteh.

größ. Wunden i. Mund- u. Rachenbereich; Asthma; Allergie auf Lokalanästh. v. Amid-Typ (Kreuzallergie m. Lidocain mögl.); Gluc.-Galact.-Malabsorpt., Fruct.-Intol. od. Sacchar.-Isomalt.-Mangel; Diab. mell.; Nieren- u./od.

Leberinsuffi z. (keine Daten). Hinw.: Angegeb. Dosier. einhalten, Beeinfl . d. ZNS mögl., b. Anw. in größ. Mengen od. wiederholt; b. Sympt., d. länger als 2 Tage anhalten, sich verstärken od. weit. Sympt. auftr., Untersuch.

auf mögl. bakter. Infekt.; nicht vor d. Essen od. Trinken anw. (aufgrund d. Betäub. d. Mund- u. Rachenbereichs). Schwangersch.: Anw. nicht empfohlen. Stillz.: Nutzen-Risiko-Abwäg. NW: Überempf.-reakt. (Brennen, Juckreiz), Angioödem, Stechen i. Rachenbereich, unangen. Geschmack; Gelborange S, Ponceau 4R: allerg. Reakt. Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand:

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a der Pflanzenextrakt sollte mit 500 bis 900 Milligramm täglich dosiert werden. Weisen Sie son­

nenempfindliche Kunden dar­

auf hin, während der Einnahme auf einen hohen Sonnenschutz zu achten und Solarienbesuche zu vermeiden – unter Johannis­

krautgebrauch ist die Sensibili­

tät gegenüber der Sonnenein­

strahlung erhöht. Informieren Sie Betroffene ebenfalls dar­

über, dass die Wirkung von Jo­

hanniskraut sich allmählich aufbaut und erst nach zwei bis drei Wochen vollständig er­

reicht ist. Zu beachten ist auch, dass Johanniskraut eine En­

zyminduktion des für den Abbau vieler Arzneistoffe wich­

tigen Enzyms CYP 3A4 bewirkt, wodurch beispielsweise orale Gerinnungshemmer oder auch die Hormone der Pille schnel­

ler abgebaut werden.

Melisse gegen Stress Einen entspannenden Einfluss auf die Psyche nimmt auch Zitro­

nenmelisse. In der Phytothera­

pie kommt sie häufig in Kom­

bination mit anderen Pflanzen vor, wie Baldrian oder Hopfen.

Sie wirkt nicht nur angstlösend, sondern auch bei Einschlaf­

störungen. Doch nicht nur die Psyche profitiert von Me­

lisse, ebenso fördert das Kraut auch die Gesundheit von Herz, Magen und Darm. Der beru­

higende Effekt ist auf das nach Zitrone duftende, ätherische Öl zurückzuführen. Melisse liegt häufig in Kombinationsprä­

paraten vor, außerdem gibt es Entspannungsbäder, Tees oder Frischpflanzenpresssäfte.

Beruhigende Passions- blume Ihr Kraut ist in Deutschland als Monopräparat bei nervösen Unruhezuständen sowie bei vegetativ bedingten Befindlichkeitsstörungen er­

hältlich. Ihr wesentlicher Vor­

teil besteht darin, dass es zwar entspannt, aber den Anwender nicht müde macht und somit die Leistungsfähigkeit am Tage erhält. Gegen nervös bedingte

Einschlafstörungen kommt die Passionsblume häufig in Kom­

bination mit anderen Arznei­

pflanzen zum Einsatz. Der be­

ruhigende Einfluss der Pflanze scheint nicht auf einen einzel­

nen Inhaltsstoff, sondern auf die gesamte Zusammenset­

zung zurückzuführen zu sein,

vermutlich greifen die Inhalts­

stoffe der Passionsblume in das GABA­System ein. Wirksame Bestandteile sind Flavonoide, Kohlenhydrate sowie ätheri­

sches Öl. Passionsblumenkraut gibt es als Tee oder als Fertig­

arzneimittel (häufig in Kom­

bination mit Melisse, Baldrian oder Hopfen). Entsprechende Präparate dürfen bei Erwachse­

nen und Kindern ab zwölf Jah­

ren verwendet werden.

Multitalent Lavendel Auch Ängste können eine große Be­

lastung für Betroffene dar­

stellen. Die Gedanken kreisen dann permanent um die indi­

viduellen Befürchtungen, ob­

wohl häufig kein konkreter An­

lass droht. Zur Behandlung von Stress, innerer Unruhe und ängstlicher Verstimmung eig­

net sich aufgrund seines beru­

higenden Einflusses das ätheri­

sche Öl der Lavendelblüten. Ein entspannendes Bad vor dem Schlafengehen oder ein Laven­

delsäckchen neben dem Kopf­

kissen können Wunder wirken und zur Senkung der Unruhe beitragen. Duftlampen lassen ätherische Öle langsam ver­

dampfen und erhalten den be­

ruhigenden Effekt der Blüten über mehrere Stunden aufrecht.

Seit 2009 gibt es Arzneimittel mit Lavendelöl in Kapselform.

Die Präparate sind für Perso­

nen ab dem 18. Lebensjahr zu­

gelassen, jüngere Menschen müssen, ebenso wie Schwan­

gere und Stillende, auf die Ein­

nahme verzichten.

Kraft der Homöopathie Es gibt in der Apotheke für Kun­

den mit Stress und innerer Un­

ruhe ein natürliches, homöopa­

thisches Arzneimittel mit einer Kombination aus Passions­

blume (Passiflora incarnata), Hafer (Avena sativa), Kaffee (Coffea arabica) und Zinkvale­

rianat (Zincum vale rianicum), welches die Selbstheilungs­

kräfte des Organismus akti­

viert. Pas sionsblume reguliert das Nervensystem und vermin­

dert somit Unruhezustände und nervöse Schlaflosigkeit, wäh­

rend Hafer (Avena sativa) das Nervensystem sowie die Rekon­

valeszenz stärkt und Symptome der Erschöpfung reduziert. Kaf­

fee (Coffea arabica) beeinflusst Nervosität und Schlafstörungen positiv. Zinkvalerianat (Zincum valerianicum), das Zinksalz der Baldriansäure, wirkt auf das zentrale und auf das periphere Nervensystem und verbessert nervöse Schlafstörungen mit unruhigen Beinen.

Wer mit dem Stress und den Be­

lastungen gar nicht fertig wird oder sich ausgebrannt fühlt, sollte seinen Lebensstil ändern und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Steckt hin­

ter den Unruhezuständen mög­

licherweise eine Depression, sollten PTA und Apotheker Betroffene unbedingt an einen Arzt verweisen.

Magnesium Der Anti­Stress­

Mineralstoff Magnesium schützt das Herz­Kreislauf­ a

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TYPISCHE AUSWIRKUNGEN VON STRESS AUF DIE PSYCHE – EIN ÜBERBLICK:

+ innere Unruhe + Reizbarkeit

+ Konzentrationsstörungen + Leistungseinschränkungen + Unfähigkeit zu entspannen + Vergesslichkeit

+ Ängste und Depressionen

(12)

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46 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de

a System. Sein Wirkmechanis­

mus läuft vermutlich folgender­

maßen ab: Das Stresshormon Adrenalin wird über Kalzium­

abhängige Kanäle freigesetzt und steigert Herzfrequenz und Blutdruck. Magnesium als phy­

siologischer Gegenspieler zu Kalzium kann die Ausschüt­

tung von zu viel Adrenalin blo­

ckieren. Darüber hinaus hemmt der Mineralstoff eine vermehrte Freisetzung von Kortisol. In be­

sonderen Belastungssituationen ist eine ausreichende Versor­

gung mit dem Anti­Stress­Mi­

neral demnach von besonderer Bedeutung – diese kann über eine gezielte Magnesium­Zu­

fuhr gesichert werden.

Keine Angst vor zu wenig Schlaf Praktisch jeder Mensch leidet gelegentlich unter vo­

rübergehenden Veränderun­

gen des Schlafes. Aufwühlende Ereignisse oder emotionaler Stress können die Auslöser sein.

Die meisten Leute reagieren auf einen Stressor oder eine neue Gegebenheit mit einer Verkür­

zung des Schlafes. Einige stel­

len aber auch ein vermehrtes Schlafbedürfnis fest. Ob ver­

kürzt oder verlängert, die vor­

übergehende Abweichung des Schlafbedarfs bei Belastungssi­

tuationen wird in der Schlafme­

dizin als anpassungsbedingte oder psychoreaktive Schlafstö­

rung bezeichnet. Obwohl es

sich dabei um eine ganz nor­

male Reaktion auf Stress und emotionale Erregung handelt, sind diese psychoreaktiven Ver­

änderungen des Schlafes die am häufigsten beklagten Schlafpro­

bleme in der Bevölkerung. Die vorübergehenden Schlafstö­

rungen sind medizinisch harm­

los und verschwinden in der Regel mit der Beseitigung des Stressors oder mit zunehmen­

der Gewöhnung an die neuen Gegebenheiten. Erst wenn über Monate kein erfolgreicher An­

passungsprozess stattfindet, spricht man von einem chroni­

schen Zustand. Der subjektive Eindruck über Schlafdauer und Schlafqualität beeinflusst unser

Wohlbefinden viel stärker als die effektive Schlafdauer. Die Sorge, nicht genügend Schlaf zu bekommen, ist die Haupt­

ursache für Schlaflosigkeit.

Angst vor verkürztem Schlaf ist un begründet, denn Schlaf­

verkürzungen unter Stress und Erregung führen zu kei­

nem Schlafdefizit, wenn tags­

über kein Ankämpfen gegen das Einschlafen besteht.

Tipps für Betroffene Stress lässt sich nicht komplett ver­

meiden, doch es gibt verschie­

dene Maßnahmen im Alltag, die dagegen helfen können. Zu­

nächst sollten Sie im Beratungs­

gespräch abklären, wie lange die

Symptome bereits anhalten. Da innere Unruhe auch aus den Veränderungen der Wechsel­

jahre oder aus Schilddrüsen­

fehlfunktionen resultieren kön­

nen, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren, wenn die Be­

schwerden länger als vier Wo­

chen bestehen, damit zugrunde liegende Erkrankungen aus­

geschlossen werden können.

Weisen Sie Ihre gestress­

ten Kunden darauf hin, dass sie möglichst frühzeitig Maß­

nahmen zur Bewältigung von Stress ergreifen sollten, damit die Belastung nicht chronisch wird. Dies ist beispielsweise mit den oben beschriebenen Me­

dikamenten möglich: PTA und

Apotheker sollten Gestresste kompetent beraten und das für sie ideale Mittel empfehlen.

In Deutschland liegen Stress­

bewältigungsprogramme nach Maßnahmen zur Prävention von Erkrankungen des Bewe­

gungs­ und Stützapparates (Rü­

ckenschulen) auf Platz zwei in der Statistik der Gesundheits­

förderung. Entsprechende Ziele bestehen in der Veränderung der stressinduzierenden Bewer­

tungen der Situation und der ei­

genen Bewältigungsmöglichkei­

ten sowie die Erweiterung des Repertoires an Bewältigungs­

strategien (Entspannungstrai­

ning, Genusstraining oder Pro­

blemlösetraining).

Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und moderate Be­

wegung gewährleisten einen gesunden Lebensstil und geben dem Körper Energie, schließ­

lich gilt Nahrung als Antriebs­

stoff für Körper und Geist, während Sport einen Ausgleich (nicht nur gegen Stress) dar­

stellt. Im Rahmen der gesun­

den Ernährung darf Magne­

sium nicht fehlen, denn dem Mineralstoff wird, wie oben be­

schrieben, ein entspannender Einfluss zugeschrieben. Mag­

nesiumhaltige Nahrungsmit­

tel sind etwa Vollkornbrot, Ba­

nanen, Haferflocken, Brokkoli oder bestimmte Nusssorten.

Allerdings achten Gestresste oft

nicht auf ihre Ernährung und greifen vielmehr zum Fastfood.

Empfehlen Sie ihnen daher die ergänzende Zufuhr von Ma­

gnesium mithilfe von Präpa­

raten, die es in verschiedenen Darreichungsformen gibt. Auf große Mengen an Kaffee oder andere coffeinhaltige Getränke sollten Gestresste besser ver­

zichten, denn Coffein aktiviert zwar das Nervensystem sowie die Gehirnleistung, seine Wir­

kung ist jedoch recht kurz, so­

dass rasch ein Erschöpfungszu­

stand eintritt. ■

Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

Wer gestresst ist, hat oftmals Heißhunger

auf Schokolade. Der Grund: Unter akutem Stress

braucht das Gehirn mehr Energie.

(14)

Absender

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Ich versichere, alle Fragen selbstständig und ohne die Hilfe Dritter beantwortet zu haben.

Datum/Unterschrift

Ihr PTA Fortbildungs-

punkt

Mitmachen und p unkten!

Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2017.

DIE PTA IN DER APOTHEKE Stichwort: »Stress und Nervosität«

Postfach 57 09 65047 Wiesbaden Oder klicken Sie sich bei www.diepta.de

in die Rubrik Fortbildung.

Die Auflösung finden Sie dort im nächsten Monat.

Unleserlich, uneindeutig oder unvollständig ausgefüllte Fragebögen können leider nicht in die Bewertung einfließen, ebenso Einsendungen ohne frankierten/adressierten Rückumschlag.

F O R T B I L D U N G

A B C

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

In dieser Ausgabe von DIE PTA IN DER APOTHEKE 10/2017 sind zum Thema zehn Fragen zu beantworten. Lesen Sie den Artikel, kreuzen Sie die Buchstaben der richtigen Antworten vom Fragebogen im nebenstehenden Kasten an und schicken Sie diesen Antwortbogen zusammen mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag an untenstehende Adresse.

Oder Sie klicken sich bei www.diepta.de in die Rubrik Fort- bildung und beantworten den Fragebogen online.

Wer mindestens acht Fragen richtig beantwortet hat, erhält in der Kategorie 7 (Bearbeitung von Lektionen) einen Fortbil- dungspunkt. Die Fortbildung ist durch

die Bundesapothekerkammer unter BAK/FB/2016/364 akkreditiert und gilt für die Ausgabe 10/2017.

Ihr Fortbildungspunkt zum Thema

Datum Stempel der Redaktion

STRESS- UND NERVOSITÄT

(15)

48 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2017 | www.diepta.de

A. ist das zentrale Nervensystem (ZNS).

B. besteht aus Sympathikus und Parasympathikus.

C. spielt in Verbindung mit Stress keine Rolle.

2. Ein stressrelevanter Neurotransmitter ist … A. Histamin.

B. Adrenalin.

C. Tryptophan.

3. Bei akutem Stress ist … A. die Herzfrequenz reduziert.

B. das Immunsystem unterdrückt.

C. die Libido erhöht.

4. Die Gluconeogenese …

A. stellt in der akuten Stressreaktion Glukose zur Verfügung.

B. findet hauptsächlich in der Niere statt.

C. ist die Umwandlung von Fett in Glukose.

5. Nach Selye endet Stress im … A. Widerstandsstadium.

B. Alarmstadium.

C. Erschöpfungsstadium.

6. Dauerstress kann …

A. zu einem Burnout-Syndrom führen.

B. bereits in jungen Jahren zu Demenz führen.

C. zu einer verbesserten Lungenfunktion durch Erweiterung der Bronchien führen.

7. Geeignete Phytopharmaka zur Anwendung bei Stress und innerer Unruhe sind … A. Melisse, Salbei und Passionsblume.

B. Melisse, Ingwer und Lavendel.

C. Lavendel, Passionsblume und Melisse.

8. Johanniskrautprodukte …

A. wirken frühestens nach drei Wochen.

B. bauen ihre Wirkung innerhalb von zwei bis drei Wochen langsam auf.

C. wirken sofort.

9. Ein stressrelevanter Mineralstoff ist … A. Kortisol.

B. Zink.

C. Magnesium.

10. Resilienz …

A. ist die Fähigkeit Krisen zu verkraften.

B. Ist der Zustand des „Gestresstseins“.

C. entwickeln nur Menschen, denen nie etwas Schlimmes widerfahren ist.

48 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de

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