34 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2017 | www.diepta.de
Reine Nervensache
Psychische Überlastung bleibt auf Dauer nicht ohne Folgen. Schlafstörungen, Magen-Darm- Beschwerden und Gereiztheit sind nur Beispiele verschiedener Symptome, die auf das Konto von andauernden Belastungen gehen.
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S
tress ist ein Modebegriff und in unserer Gesellschaft hoch an
gesehen – wer Stress hat, gilt als wichtig. Allerdings erscheint Stress immer dann, wenn etwas nicht im gewohn
ten Rhythmus abläuft oder ein Ungleichgewicht zwischen An
forderungen und Kompetenzen besteht. Die permanente An
spannung gilt als Ursache für Störungen des physischen und psychischen Wohlbefindens.
Laut der Weltgesundheitsorga
nisation WHO gehört perma
nenter Stress zu den größten Gefahren für die Gesundheit im 21. Jahrhundert. Häufig ist der Beruf für zu viel Stress verantwortlich, doch auch die Scheidungsquoten deuten da
rauf hin, dass das Privatleben Stress potenzial bietet. Zudem können schwere Erkrankungen oder Schicksalsschläge wie der Tod von nahestehenden Men
schen zu erheblicher Unruhe im Leben führen.
Unter Stress (englisch: Anspan
nung, Druck; lateinisch: strin
gere: anspannen) versteht man im wissenschaftlichen Sinn eine durch äußere Reize hervorgeru
fene physische und psychische Reaktion. Sie dient der Bewäl
tigung der Anforderungen, die an einen Organismus gestellt werden und ist überlebenswich
tig. Der Körper wird durch die Stressreaktion in eine erhöhte Reaktionsbereitschaft versetzt.
Andererseits wird die Bezeich
nung Stress auch für körper
liche und seelische Belastungen allgemein verwendet.
Gestörte Balance Die Fähig
keit des Körpers, auch bei äu
ßeren und inneren Belastungen die Stabilität seiner biologi
sche Systeme zu erhalten, be
zeichnet man als Homöostase.
Durch physiologische Regel
systeme und permanente An
passungsprozesse werden die Sollwerte, wie zum Beispiel der Blutdruck, konstant gehalten, was mithilfe von endokrinen, also hormonellen oder mithilfe von vegetativen Steuerungsvor
gängen geschieht. Durch plötz
liche Störungen in der Um
welt treten unter Umständen große IstSollDiskrepanzen auf und rufen eine Stressreak
tion hervor. Aus biologischer Sicht gerät der Organismus aus dem Gleichgewicht und muss innerhalb kürzester Zeit auf drohende Gefahren reagieren.
Rezeptoren erfassen die Ab
weichungen der IstWerte, da
raufhin kann der Körper die Regelgrößen korrigieren. Die Anpassung an die veränderten Umgebungsbedingungen nennt man Adaption.
Zahlreiche Stressoren Seeli
sche oder körperliche Belastun
gen, welche die Homöostase ge
fährden, nennt man Stressoren.
Hierzu zählen physikalische, wie Lärm, Zigarettenrauch oder Hitze, chemische, zum Beispiel Vergiftungen, und körperliche Einflüsse, wie Schmerzen oder Verletzung. Häufige Ursachen einer Stressreaktion sind auch soziale Faktoren wie Konkur
renz, Trennungen, Scheidun
gen oder der Tod des Partners.
Auch Überfälle, Arbeitsplatz
verluste, Prüfungen, Über oder
Unterforderung, Reizüberflu
tung sowie ein permanenter Informationsüberschuss wir
ken sich belastend aus und sind daher den potenziellen Stresso
ren zuzuordnen. Jeder reagiert allerdings anders darauf. Der Einfluss der Stressoren ist in erster Linie vom Grad der Kon
trolle und der Vorhersehbarkeit abhängig.
Flight oder Fight? Das Prin
zip stammt noch von unseren Vorfahren. Sie mussten bei der Bedrohung durch Raubtiere oder anderer Gefahren, also in einer akuten Stressreaktion, zwischen Kampf oder Flucht entscheiden. In beiden Fällen muss der Organismus kurzfris
tig Maßnahmen zur Leistungs
steigerung ergreifen. Der Hy
pothalamus hat bezüglich der körperlichen Stressreaktionen die Steuerungsfunktion, denn er wirkt sowohl auf das vegeta
tive Nervensystem, welches aus Sympathikus und Parasympa
thikus besteht, als auch vermit
telnd auf die Hypophyse. Der Sympathikus reguliert aktivie
rende Vorgänge wie zum Bei
spiel Kampf oder Fluchtreak
tionen, bei denen die Bronchien erweitert und das HerzKreis
laufSystem aktiviert werden, während reproduktive und re
generative Prozesse, wie Ver
dauung, Sexualität, Fortpflan
zung und Energiespeicherung, herabgesetzt werden. Innerhalb dieser Stressreaktion sind die vom Nebennierenmark herge
stellten Transmitter Adrenalin und Noradrenalin von Bedeu
tung, die an vielen inneren Or
ganen funktionssteigernd wir
ken.
Überblick über die physi- schen Reaktionen:
•
Glukoneogenese und Lipolyse sorgen für eine erhöhte Energiebereitstellung. a AB UND ZU MAL DIE STOPP-TASTE DRÜCKEN
Gestresste sollten sich tagsüber auch einmal ein paar Minuten Ruhe gönnen – dies kann durch einen Spaziergang an der frischen Luft oder durch Power- Napping (bis zu 20 Minuten schlafen) geschehen. Auch ein gutes Zeitmanage- ment kann Wunder gegen Stress und Unruhe wirken: Belastete Personen erledigen die wichtigsten Dinge am besten immer zuerst, sodass in dieser Zeit ausreichend Konzentration vorhanden ist, weniger Wichtiges kann bis zum Abend oder bis zum nächsten Tag warten. Es ist somit hilfreich, „Nein“
zu sagen, wenn die Anforderungen zu hoch werden. Auch wenn es oft schwer fällt: Wer belanglose Aufgaben ablehnt, hat viel gegen Nervosität und Stress getan.
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•
Erweiterung der Bronchien und eine daraus resultierende, verbesserte Sauerstoff
versorgung.
•
Gesteigerte Herzschlagfrequenz und erhöhte Kontrak
tion des Herzmuskels füh
ren zu einer ausreichenden Durchblutung und somit
zur Energieversorgung von Herz, Gehirn und Musku
latur.
•
Immunreaktionen werden in dieser Situation unterdrückt (Immunsuppression).•
Der Organismus ist auf sexuelle Reize in der Regel ver
mindert ansprechbar.
•
Durch eine erhöhte Anspannung der Muskeln wird der Körper auf die anstehende Muskelarbeit vorbereitet.
Hypothalamus-Hypophy- sen-Nebennierenrinden- Achse Neben der oben be
schriebenen Reaktion auf Stress
existiert ein zweites relevantes System: Unter Stress kommt es ebenso zu einer Aktivierung des Regelkreises bestehend aus Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde, an des
sen Ende die Abgabe des Hor
mons Kortisol steht. Zunächst schüttet der Hypothalamus das KortikotropinReleasingHor
mon (CRH) aus, woraufhin die Hypophyse angeregt wird, das adrenokortikotrope Hor
mon (ACTH) aus dem Vorder
lappen freizusetzen. Dieses be
wirkt an der Nebennierenrinde die Sekretion von Glukokorti
koiden, die im Zusammenhang mit der Stressreaktion der Ener
giebereitstellung dienen. Ein permanent erhöhter Glukokor
tikoidSpiegel wirkt sich je doch suppressiv auf das Immunsys
tem aus.
Die Glukoneogenese wird eben falls angeregt, sie findet vorwiegend in der Leber statt und sorgt für eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels durch
Abbau von dort gespeichertem Glykogen. Eine kurzfristige Ak
tivierung der beschriebenen körperlichen Prozesse scha
det der Gesundheit nicht. Der Organismus wird erst belas
tet, wenn die in der Glukoneo
genese und Lipolyse bereitge
stellte Energie nicht verbraucht wird und der Zustand der Er
regung somit anhält. Die bereit
gestellten Energieträger zirku
lieren dann in den Blutgefäßen, begünstigen die Plaquebildung an den Gefäßinnenwänden der Arterien und fördern auf Dauer arteriosklerotische Gefäßver
änderungen.
Vater der Stressforschung Hans Selye (1907–1982), ein ungarischkanadischer Medizi
ner, Biochemiker und Hormon
forscher, teilte die Wirkung von Stress auf den Organis
mus in drei Phasen ein. Dar
aus entstand das allgemeine Adaptationssyndrom (AAS):
Nach der Konfrontation mit einem Stressor und der daraus resultierenden, anfänglichen Alarmreaktion folgt das Wider
standsstadium, in dem der Or
ganismus versucht, die Belas
tungen zu bewältigen. Sein Ziel besteht nun darin, unter einem erheblichen Energieaufwand ein neues Gleichgewicht auf einem erhöhten Niveau zu fin
den. Hält der Stress zu lange an, sind die Reserven irgendwann verbraucht, sodass ein Erschöp
fungsstadium erreicht wird. Die Widerstandskraft fällt unter das ursprüngliche Ausgangs
niveau und die Anfälligkeit für Krankheiten steigt rapide an.
Selye sah das gesteigerte Stress
niveau und die damit einherge
henden Adaptionsversuche des Körpers als Ursache für die enorme Zunahme von Zivili
sationskrankheiten. Er führte die körperlichen Folgen von Stress auf die Überaktivierung des oben beschriebenen a
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Bis hierher und nicht weiter – die Angst, Nein zu sagen, ist ein erlerntes Verhalten, das man ablegen kann.
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a HypothalamusHypophy
senNebennierenrindenSys
tems und den erhöhten Kor
tisolSpiegel zurück.
Bewertung und Bewälti- gung Jeder Mensch geht mit Stressfaktoren anders um – ei
nige Personen fühlen sich bei gleicher Belastung mehr ge
stresst, andere weniger. Eine Erklärung für diesen Unter
schied liefert das physiologi
sche Stresskonzept des ameri
kanischen Emotionsforschers Richard Lazarus. In seinem Transaktionalen Stressmodell geht er davon aus, dass die Reaktion auf Stressoren von den Bewertungen und Beurtei
lungen der jeweiligen Situation abhängt. Menschen sind den Stressoren somit nicht passiv ausgeliefert, sondern können die Situation durch ihre Ge
danken oder Wahrnehmungen beeinflussen.
Zunächst einmal wird die ein
getretene Situation eingeschätzt und zwar als positiv, irrelevant oder stressbezogen. Im Rahmen der darauf folgenden Sekundär
bewertung betrachtet die Per
son ihre eigenen Bewältigungs
kompetenzen im Umgang mit der jeweiligen Anforderung.
Was als Ressource in Betracht kommt, wird individuell un
terschiedlich interpretiert und hängt von der jeweiligen Si
tuation und Wahrnehmung ab.
Die gewählten Strategien kön
nen zu einer Lösung des Pro
blems führen. Sie können aber auch erfolglos sein oder ledig
lich von der Situation ablen
ken. Abhängig vom Erfolg der verwendeten Strategien erfolgt eine Neubewertung der Situa
tion, also eine Veränderung der Wahrnehmung des Prob
lems – die Situation wird zum Bei spiel nicht mehr als Bedro
hung, sondern als Herausfor
derung erlebt.
Salutogenese nach Anto- novsky Der salutogenetische Ansatz (Salus = lat. Unver
letztheit, Heil, Glück; Genese
= griech. Entstehung) des Me
dizinsoziologen Aaron Anto
novsky beschäftigt sich mit der Frage, wie Gesundheit entsteht (im Gegensatz zur Pathogenese, die dem Problem nachgeht, wie sich Krankheiten entwickeln).
Antonovsky beobachtete, dass sich unter Einfluss derselben Stressoren unterschiedlich aus
geprägte psychische und physi
sche Schäden zeigen und einige Menschen belastende Situation unversehrt oder sogar gestärkt überstehen. Diese Ergebnisse brachten ihn zu seinen Über
legungen, die in dem Modell der Salutogenese mündeten.
Statt Gesundheit und Krankheit klar voneinander zu trennen,
ging Antonovsky davon aus, dass sich der Mensch zwischen den beiden Polen Gesundheit und Krankheit bewegt. Wer eine Situation durchschaut, kann sie besser kontrollieren und die Auseinandersetzung wird gegebenenfalls als sinn
voll angesehen. Die Stärkung des Verstehens verbessert die Stressbewältigung und fördert demnach die körperliche und psychische Gesundheit.
Stress im Zusammenhang mit Erkrankungen Norma
lerweise schützt das Immun
system den Organismus vor schädlichen Einflüssen, jedoch nimmt die Immunfunktion unter Stress durch die Aus
schüttung von Glukokortikoi
den stark ab, was sich durch unterschiedliche Probleme be
merkbar machen kann. Das Auftreten von Magengeschwü
ren scheint beispielsweise mit
Stress in Verbindung zu ste
hen, denn bei Beeinträchtigun
gen des Immunsystems brei
ten sich Bakterien (wie das für Magengeschwüre verantwort
liche Bakterium Helicobacter pylori) leichter aus. Die Stress
belastung wirkt innerhalb von wenigen Minuten auf vielfäl
tige Parameter des Körpers und es kommt zu erhöhten Konzen
trationen von Kortisol, Adrena
lin und Noradrenalin. Der Blut
druck, die Gerinnungsfähigkeit des Blutes und die Herzfre
quenz nehmen zu – durch die unterschiedlichen Vorgänge werden arteriosklerotische Pro
zesse gefördert und das Risiko für Erkrankungen wie der ko
ronaren Herzkrankheit (KHK) oder Bluthochdruck steigt.
Der Einfluss von Stress auf die verschiedenen Transmittersys
teme, wie das serotonerge oder das dopaminerge, steht vermut
lich im Zusammenhang zu psy
chischen Störungen, wie De
pressionen, Angststörungen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Schlafstö
rungen oder Schizophrenie.
Wer unter Stress leidet, wird außerdem mit der Zeit dünn
häutiger und es stellt sich ein Gefühl der Überforderung ein.
Im Verlauf der Zeit treten Un
ruhe und Nervosität bereits in relativ harmlosen Situationen auf. Auch die Konzentration
ist unter permanentem Einfluss von Stress beeinträchtigt, was sich in einer erhöhten Vergess
lichkeit äußert. Häufig bemer
ken Schüler oder Studenten dies in einer Prüfungsphase – spä
testens dann ist es Zeit, etwas an der Situation zu ändern und sich Hilfe zu suchen. Belastun
gen finden ihre Fortsetzung unter Umständen auch in Form von Verspannungen im Nacken oder Rücken. Tinnitus, Hör
Erste Anzeichen eines Burnouts können nahezu
pausen loses Arbeiten und das subjektive Gefühl
der Unentbehrlichkeit, das Gefühl keine Zeit
für sich zu haben, sein.
stürze, Hautausschläge, Aller
gien oder Kopfschmerzen sind ebenfalls mögliche Reaktionen des Körpers auf Stress.
Endstation Burnout In der Apotheke klagen viele Pati
enten über eine chronische Überbelastung durch Dauer
stress. Hält dieser Zustand länger an, entwickelt sich da
raus unter Umständen ein BurnoutSyndrom. Dieses lässt sich in zwölf Stadien einteilen, wobei man ab der siebten Phase von einem pathologischen Zu
stand spricht. In Phase 1 bis 6 besteht ein Zwang, sich zu be
weisen sowie eine erhöhte Be
geisterungsfähigkeit der Ar
beit gegenüber, während die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund rücken. Der ver
stärkte berufliche Einsatz und die Mehrarbeit geben dem Be
troffenen das Gefühl der Un
entbehrlichkeit. Typisch ist auch ein voller Terminkalen
der, übermäßiges Arbeiten (am Wochenende) sowie der Ver
zicht auf Entspannung und private Termine. Betroffene leiden häufig unter Schlafstö
rungen und konsumieren ver
mehrt Kaffee, Aufputschmittel und Zigaretten – Konflikte wie Partnerschaftsprobleme oder Fehlleistungen werden hinge
gen konsequent verdrängt. In diesen ersten Phasen erkennt kaum ein Betroffener seine be
ginnende Krise. Mit der Zeit kommt es zu beruflichen Aus
fällen, Widerstand gegenüber der täglichen Arbeit und es stellt sich ein Gefühl mangeln
der Anerkennung ein.
Infarkt der Seele In Phase 7 bis 12 folgt der endgültige Rückzug, der von einem Ge
fühl der Hoffnungslosigkeit be
gleitet wird. BurnoutPatienten leiden dann unter psychoso
matischen Beschwerden, Ein
schränkungen der kognitiven
Leistung, deutlichen Verhal
tensänderungen, wie sozialem Rückzug, sowie einem allge
meinen Gefühl der Gleichgül
tigkeit. Der Verlust der eigenen Persönlichkeit kann zur inne
ren Leere führen. Häufig treten Panikattacken, Angstzustände oder sogar Suizidgedanken auf, während die Einstellung zum Leben generell negativ geprägt ist. In der letzten Phase liegt eine starke psychische, physi
sche und emotionale Erschöp
fung vor, begleitet von akuter Suizidgefahr.
Voll nervös Innere Unruhe und Nervosität können bei Erwachsenen auch Anzeichen für eine Aufmerksamkeits
defizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sein. Betroffene sind psychisch und sozial erheblich eingeschränkt, sodass die Ge
staltung des Alltags leidet und sie mit Schwierigkeiten im Be
rufs und Privatleben zu kämp
fen haben. Das hyperaktive Verhalten, das bei Kindern mit ADHS im Vordergrund steht, spielt im Erwachsenenalter eine weniger große Rolle, die Hy
peraktivität zeigt sich hier also eher durch Ruhelosigkeit und Angespanntheit. Menschen mit ADHS sind häufig Workaho
lics und unfähig, sich zu ent
spannen. Sie haben Konzen
trationsschwierigkeiten, sind leicht ablenkbar und wechseln ihre Tätigkeiten häufig, ohne die Dinge vorher zu Ende zu bringen. Aufgrund der unspe
zifischen Symptomatik und der Tatsache, dass Erwachsene erst spät professionelle Hilfe auf
suchen, sind Diagnose und The
rapie oft erschwert.
Stressfolgen im ICD-10 Übersteigen die Belastungen die persönlichen Ressourcen einer Person, entsteht chroni
scher Stress. Nicht nur körper
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a sche Störungen sind darauf zurückzuführen, zum Beispiel leiden Gestresste häufiger unter Schlafstörungen, Burnout oder depressiven Symptomen. In der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD
10) sind Erkrankungen, die durch chronischen Stress ver
ursacht werden, nicht gelistet.
Stress als Krankheitsaus löser ist allerdings in Kapitel F 43, in dem es um Reaktionen auf schwere Belastungen und An
passungsstörungen geht, the
matisiert:
F 43.0: Bei einer akuten Be- lastungssituation handelt es sich um eine vorübergehende Störung von beträchtlichem Schweregrad, die sich bei einem psychisch nicht manifest ge
störten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche kör
perliche oder seelische Belas
tung entwickelt, und im Allge
meinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die indi
viduelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Be
wältigungsmechanismen spie
len beim Auftreten und beim Schweregrad der akuten Belas
tungssituation eine Rolle.
F 43.1: Eine posttraumati- sche Belastungsstörung geht als verzögerte Reaktion aus einem belastenden Ereig
nis oder einer Situation außer
gewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes hervor, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.
F 43.2: Anpassungsstörun- gen sind Zustände von sub
jektivem Leiden und emo tio
naler Beeinträchtigung, die soziale Funktionen und Leis
tungen behindern und wäh
rend des Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Le
bensveränderung, nach einem belastenden Lebensereignis oder bei Vorhandensein oder der drohenden Möglichkeit von schwerer körperlicher Krank
heit auftreten. Zwar spielt die
Vulnerabilität bei dem mög
lichen Auftreten oder auch bei der Form der Anpassungsstö
rung eine größere Rolle als bei den anderen Krankheitsbildern, dennoch kann davon ausgegan
gen werden, dass die Störung ohne „den Stress“ nicht ent
standen wäre.
Natürlich beruhigen Gegen Stress sind Kräuter gewach
sen, die helfen können, in eine Phase der Entspannung zu ge
langen und den Teufelskreis von Belastung und negativem Befinden zu beenden. Der echte Baldrian (Valeriana officina
lis) ist als Arzneipflanze schon lange bekannt. Er hatte einst die Funktion als Allheilmittel, wurde im Mittelalter gegen Au
genleiden verwendet und galt als „Schutzkraut gegen Hexen und Teufelszauber“. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die be
ruhigende und schlaffördernde Wirkung des Krautes schließ
lich entdeckt. Baldrian gilt als wichtiges, nichtsuchtauslö
sendes Beruhigungsmittel auf
pflanzlicher Basis. Den Zube
reitungen aus der Wurzel des Baldrians werden ausgleichende sowie entspannende Einflüsse zugeschrieben, außerdem sta
bilisieren sie das seelische und körperliche Gleichgewicht des Organismus. Menschen emp
finden den Geruch der Pflanze in der Regel als sehr unange
nehm, Katzen werden hinge
gen davon anzogen, weil er dem Lockduft läufiger Tiere ähnelt.
Zu den Inhaltsstoffen des Bald
rians gehören: Ätherische Öle, Sesquiterpene, Iridoide, Vale
rensäure, Alkaloide, Lignane und Flavonoide.
Der Wirkmechanismus der In haltsstoffe ist noch nicht eindeutig geklärt, eventu
ell könnten Einflüsse auf die Serotoninrezeptoren oder die GABANeurotransmission be
stehen. Baldrian wird in den unterschiedlichsten Darrei
chungsformen wie etwa Dra
gees, Tinkturen, Tees oder Ba
dezusätzen angeboten. Häufig ist es mit weiteren Phytophar
maka, wie Melissenblättern oder Hopfenzapfen, kombi
niert. Präparate zur Beruhi
gung werden in der Regel drei
mal täglich eingenommen, während BaldrianProdukte zur Schlafförderung eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettge
hen zur Anwendung kommen.
Stimmungsaufhellendes Jo- hanniskraut Zur Therapie von depressiven Verstimmungen und nervöser Unruhe werden standardisierte Johanniskraut
extrakte eingesetzt. Betroffene erleben die Wirkung als stim
mungsaufhellend, fühlen sich durch die Anwendung ruhiger und kommen besser mit Be
lastungen zurecht, da das see
lische Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Für die posi
tiven Effekte sind die Inhalts
stoffe Hyperforin, Flavone und Xanthone verantwortlich, a
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INNERE STÄRKE
Die psychische Widerstandsfähigkeit, also die Fähigkeit, Krisen zu be- wältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche oder sozial vermit- telte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen, bezeichnet man als Resilienz. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen (resilire) und bedeutet so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. Menschen mit hoher Resilienz sind in der Lage, private und berufliche Krisen konstruktiv zu überstehen und zu verkraften. Sie gehen aus solchen Situationen sogar eher noch gestärkt als geschwächt hervor. Defini- tionsgemäß ist die Ausbildung der Resilienz an zwei Voraussetzungen geknüpft: Es muss eine signifikante Bedrohung für die kindliche Ent- wicklung vorliegen und eine erfolgreiche Bewältigung dieser belasten- den Lebensumstände stattfinden.
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über 12 J. Gegenanz.: Überempf. gg. d. Wirkst., Levomenthol, Gelborange S, Ponceau 4R od. e. d. sonst. Bestandt.; Kdr. unter 12 J. Anw.-beschränk.: Läng. Anw.; akut erkrankte od. gebrechl. ält. Pat.; akut besteh.
größ. Wunden i. Mund- u. Rachenbereich; Asthma; Allergie auf Lokalanästh. v. Amid-Typ (Kreuzallergie m. Lidocain mögl.); Gluc.-Galact.-Malabsorpt., Fruct.-Intol. od. Sacchar.-Isomalt.-Mangel; Diab. mell.; Nieren- u./od.
Leberinsuffi z. (keine Daten). Hinw.: Angegeb. Dosier. einhalten, Beeinfl . d. ZNS mögl., b. Anw. in größ. Mengen od. wiederholt; b. Sympt., d. länger als 2 Tage anhalten, sich verstärken od. weit. Sympt. auftr., Untersuch.
auf mögl. bakter. Infekt.; nicht vor d. Essen od. Trinken anw. (aufgrund d. Betäub. d. Mund- u. Rachenbereichs). Schwangersch.: Anw. nicht empfohlen. Stillz.: Nutzen-Risiko-Abwäg. NW: Überempf.-reakt. (Brennen, Juckreiz), Angioödem, Stechen i. Rachenbereich, unangen. Geschmack; Gelborange S, Ponceau 4R: allerg. Reakt. Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand:
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44 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de
a der Pflanzenextrakt sollte mit 500 bis 900 Milligramm täglich dosiert werden. Weisen Sie son
nenempfindliche Kunden dar
auf hin, während der Einnahme auf einen hohen Sonnenschutz zu achten und Solarienbesuche zu vermeiden – unter Johannis
krautgebrauch ist die Sensibili
tät gegenüber der Sonnenein
strahlung erhöht. Informieren Sie Betroffene ebenfalls dar
über, dass die Wirkung von Jo
hanniskraut sich allmählich aufbaut und erst nach zwei bis drei Wochen vollständig er
reicht ist. Zu beachten ist auch, dass Johanniskraut eine En
zyminduktion des für den Abbau vieler Arzneistoffe wich
tigen Enzyms CYP 3A4 bewirkt, wodurch beispielsweise orale Gerinnungshemmer oder auch die Hormone der Pille schnel
ler abgebaut werden.
Melisse gegen Stress Einen entspannenden Einfluss auf die Psyche nimmt auch Zitro
nenmelisse. In der Phytothera
pie kommt sie häufig in Kom
bination mit anderen Pflanzen vor, wie Baldrian oder Hopfen.
Sie wirkt nicht nur angstlösend, sondern auch bei Einschlaf
störungen. Doch nicht nur die Psyche profitiert von Me
lisse, ebenso fördert das Kraut auch die Gesundheit von Herz, Magen und Darm. Der beru
higende Effekt ist auf das nach Zitrone duftende, ätherische Öl zurückzuführen. Melisse liegt häufig in Kombinationsprä
paraten vor, außerdem gibt es Entspannungsbäder, Tees oder Frischpflanzenpresssäfte.
Beruhigende Passions- blume Ihr Kraut ist in Deutschland als Monopräparat bei nervösen Unruhezuständen sowie bei vegetativ bedingten Befindlichkeitsstörungen er
hältlich. Ihr wesentlicher Vor
teil besteht darin, dass es zwar entspannt, aber den Anwender nicht müde macht und somit die Leistungsfähigkeit am Tage erhält. Gegen nervös bedingte
Einschlafstörungen kommt die Passionsblume häufig in Kom
bination mit anderen Arznei
pflanzen zum Einsatz. Der be
ruhigende Einfluss der Pflanze scheint nicht auf einen einzel
nen Inhaltsstoff, sondern auf die gesamte Zusammenset
zung zurückzuführen zu sein,
vermutlich greifen die Inhalts
stoffe der Passionsblume in das GABASystem ein. Wirksame Bestandteile sind Flavonoide, Kohlenhydrate sowie ätheri
sches Öl. Passionsblumenkraut gibt es als Tee oder als Fertig
arzneimittel (häufig in Kom
bination mit Melisse, Baldrian oder Hopfen). Entsprechende Präparate dürfen bei Erwachse
nen und Kindern ab zwölf Jah
ren verwendet werden.
Multitalent Lavendel Auch Ängste können eine große Be
lastung für Betroffene dar
stellen. Die Gedanken kreisen dann permanent um die indi
viduellen Befürchtungen, ob
wohl häufig kein konkreter An
lass droht. Zur Behandlung von Stress, innerer Unruhe und ängstlicher Verstimmung eig
net sich aufgrund seines beru
higenden Einflusses das ätheri
sche Öl der Lavendelblüten. Ein entspannendes Bad vor dem Schlafengehen oder ein Laven
delsäckchen neben dem Kopf
kissen können Wunder wirken und zur Senkung der Unruhe beitragen. Duftlampen lassen ätherische Öle langsam ver
dampfen und erhalten den be
ruhigenden Effekt der Blüten über mehrere Stunden aufrecht.
Seit 2009 gibt es Arzneimittel mit Lavendelöl in Kapselform.
Die Präparate sind für Perso
nen ab dem 18. Lebensjahr zu
gelassen, jüngere Menschen müssen, ebenso wie Schwan
gere und Stillende, auf die Ein
nahme verzichten.
Kraft der Homöopathie Es gibt in der Apotheke für Kun
den mit Stress und innerer Un
ruhe ein natürliches, homöopa
thisches Arzneimittel mit einer Kombination aus Passions
blume (Passiflora incarnata), Hafer (Avena sativa), Kaffee (Coffea arabica) und Zinkvale
rianat (Zincum vale rianicum), welches die Selbstheilungs
kräfte des Organismus akti
viert. Pas sionsblume reguliert das Nervensystem und vermin
dert somit Unruhezustände und nervöse Schlaflosigkeit, wäh
rend Hafer (Avena sativa) das Nervensystem sowie die Rekon
valeszenz stärkt und Symptome der Erschöpfung reduziert. Kaf
fee (Coffea arabica) beeinflusst Nervosität und Schlafstörungen positiv. Zinkvalerianat (Zincum valerianicum), das Zinksalz der Baldriansäure, wirkt auf das zentrale und auf das periphere Nervensystem und verbessert nervöse Schlafstörungen mit unruhigen Beinen.
Wer mit dem Stress und den Be
lastungen gar nicht fertig wird oder sich ausgebrannt fühlt, sollte seinen Lebensstil ändern und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Steckt hin
ter den Unruhezuständen mög
licherweise eine Depression, sollten PTA und Apotheker Betroffene unbedingt an einen Arzt verweisen.
Magnesium Der AntiStress
Mineralstoff Magnesium schützt das HerzKreislauf a
30 Trinkfl äschchen: PZN 13332904
von Doppelherz system
• 2,5 g Kollagen-Peptide pro 25-ml-Fläschchen
• Reduziert nachweislich die Faltentiefe
1, verbessert die Haut-Elastizität
2• Zusätzlich mit Beauty-aktiven Vitaminen und Mineralstoffen
• Köstlicher Lychee-Melonen-Geschmack Aktiviert die Schönheit von innen –
und eine attraktive Zielgruppe.
NEU
1 Proksch E et al.: Skin Pharmacol Physiol 2014; 27:113 –119. 2 Proksch E et al.: Skin Pharmacol Physiol 2014; 27:47 – 55.
TYPISCHE AUSWIRKUNGEN VON STRESS AUF DIE PSYCHE – EIN ÜBERBLICK:
+ innere Unruhe + Reizbarkeit
+ Konzentrationsstörungen + Leistungseinschränkungen + Unfähigkeit zu entspannen + Vergesslichkeit
+ Ängste und Depressionen
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46 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de
a System. Sein Wirkmechanis
mus läuft vermutlich folgender
maßen ab: Das Stresshormon Adrenalin wird über Kalzium
abhängige Kanäle freigesetzt und steigert Herzfrequenz und Blutdruck. Magnesium als phy
siologischer Gegenspieler zu Kalzium kann die Ausschüt
tung von zu viel Adrenalin blo
ckieren. Darüber hinaus hemmt der Mineralstoff eine vermehrte Freisetzung von Kortisol. In be
sonderen Belastungssituationen ist eine ausreichende Versor
gung mit dem AntiStressMi
neral demnach von besonderer Bedeutung – diese kann über eine gezielte MagnesiumZu
fuhr gesichert werden.
Keine Angst vor zu wenig Schlaf Praktisch jeder Mensch leidet gelegentlich unter vo
rübergehenden Veränderun
gen des Schlafes. Aufwühlende Ereignisse oder emotionaler Stress können die Auslöser sein.
Die meisten Leute reagieren auf einen Stressor oder eine neue Gegebenheit mit einer Verkür
zung des Schlafes. Einige stel
len aber auch ein vermehrtes Schlafbedürfnis fest. Ob ver
kürzt oder verlängert, die vor
übergehende Abweichung des Schlafbedarfs bei Belastungssi
tuationen wird in der Schlafme
dizin als anpassungsbedingte oder psychoreaktive Schlafstö
rung bezeichnet. Obwohl es
sich dabei um eine ganz nor
male Reaktion auf Stress und emotionale Erregung handelt, sind diese psychoreaktiven Ver
änderungen des Schlafes die am häufigsten beklagten Schlafpro
bleme in der Bevölkerung. Die vorübergehenden Schlafstö
rungen sind medizinisch harm
los und verschwinden in der Regel mit der Beseitigung des Stressors oder mit zunehmen
der Gewöhnung an die neuen Gegebenheiten. Erst wenn über Monate kein erfolgreicher An
passungsprozess stattfindet, spricht man von einem chroni
schen Zustand. Der subjektive Eindruck über Schlafdauer und Schlafqualität beeinflusst unser
Wohlbefinden viel stärker als die effektive Schlafdauer. Die Sorge, nicht genügend Schlaf zu bekommen, ist die Haupt
ursache für Schlaflosigkeit.
Angst vor verkürztem Schlaf ist un begründet, denn Schlaf
verkürzungen unter Stress und Erregung führen zu kei
nem Schlafdefizit, wenn tags
über kein Ankämpfen gegen das Einschlafen besteht.
Tipps für Betroffene Stress lässt sich nicht komplett ver
meiden, doch es gibt verschie
dene Maßnahmen im Alltag, die dagegen helfen können. Zu
nächst sollten Sie im Beratungs
gespräch abklären, wie lange die
Symptome bereits anhalten. Da innere Unruhe auch aus den Veränderungen der Wechsel
jahre oder aus Schilddrüsen
fehlfunktionen resultieren kön
nen, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren, wenn die Be
schwerden länger als vier Wo
chen bestehen, damit zugrunde liegende Erkrankungen aus
geschlossen werden können.
Weisen Sie Ihre gestress
ten Kunden darauf hin, dass sie möglichst frühzeitig Maß
nahmen zur Bewältigung von Stress ergreifen sollten, damit die Belastung nicht chronisch wird. Dies ist beispielsweise mit den oben beschriebenen Me
dikamenten möglich: PTA und
Apotheker sollten Gestresste kompetent beraten und das für sie ideale Mittel empfehlen.
In Deutschland liegen Stress
bewältigungsprogramme nach Maßnahmen zur Prävention von Erkrankungen des Bewe
gungs und Stützapparates (Rü
ckenschulen) auf Platz zwei in der Statistik der Gesundheits
förderung. Entsprechende Ziele bestehen in der Veränderung der stressinduzierenden Bewer
tungen der Situation und der ei
genen Bewältigungsmöglichkei
ten sowie die Erweiterung des Repertoires an Bewältigungs
strategien (Entspannungstrai
ning, Genusstraining oder Pro
blemlösetraining).
Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und moderate Be
wegung gewährleisten einen gesunden Lebensstil und geben dem Körper Energie, schließ
lich gilt Nahrung als Antriebs
stoff für Körper und Geist, während Sport einen Ausgleich (nicht nur gegen Stress) dar
stellt. Im Rahmen der gesun
den Ernährung darf Magne
sium nicht fehlen, denn dem Mineralstoff wird, wie oben be
schrieben, ein entspannender Einfluss zugeschrieben. Mag
nesiumhaltige Nahrungsmit
tel sind etwa Vollkornbrot, Ba
nanen, Haferflocken, Brokkoli oder bestimmte Nusssorten.
Allerdings achten Gestresste oft
nicht auf ihre Ernährung und greifen vielmehr zum Fastfood.
Empfehlen Sie ihnen daher die ergänzende Zufuhr von Ma
gnesium mithilfe von Präpa
raten, die es in verschiedenen Darreichungsformen gibt. Auf große Mengen an Kaffee oder andere coffeinhaltige Getränke sollten Gestresste besser ver
zichten, denn Coffein aktiviert zwar das Nervensystem sowie die Gehirnleistung, seine Wir
kung ist jedoch recht kurz, so
dass rasch ein Erschöpfungszu
stand eintritt. ■
Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion
Wer gestresst ist, hat oftmals Heißhunger
auf Schokolade. Der Grund: Unter akutem Stress
braucht das Gehirn mehr Energie.
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Datum/Unterschrift
Ihr PTA Fortbildungs-
punkt
Mitmachen und p unkten!
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2017.
DIE PTA IN DER APOTHEKE Stichwort: »Stress und Nervosität«
Postfach 57 09 65047 Wiesbaden Oder klicken Sie sich bei www.diepta.de
in die Rubrik Fortbildung.
Die Auflösung finden Sie dort im nächsten Monat.
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In dieser Ausgabe von DIE PTA IN DER APOTHEKE 10/2017 sind zum Thema zehn Fragen zu beantworten. Lesen Sie den Artikel, kreuzen Sie die Buchstaben der richtigen Antworten vom Fragebogen im nebenstehenden Kasten an und schicken Sie diesen Antwortbogen zusammen mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag an untenstehende Adresse.
Oder Sie klicken sich bei www.diepta.de in die Rubrik Fort- bildung und beantworten den Fragebogen online.
Wer mindestens acht Fragen richtig beantwortet hat, erhält in der Kategorie 7 (Bearbeitung von Lektionen) einen Fortbil- dungspunkt. Die Fortbildung ist durch
die Bundesapothekerkammer unter BAK/FB/2016/364 akkreditiert und gilt für die Ausgabe 10/2017.
Ihr Fortbildungspunkt zum Thema
Datum Stempel der Redaktion
STRESS- UND NERVOSITÄT
48 DIE PTA IN DER APOTHEKE | August 2017 | www.diepta.de
A. ist das zentrale Nervensystem (ZNS).
B. besteht aus Sympathikus und Parasympathikus.
C. spielt in Verbindung mit Stress keine Rolle.
2. Ein stressrelevanter Neurotransmitter ist … A. Histamin.
B. Adrenalin.
C. Tryptophan.
3. Bei akutem Stress ist … A. die Herzfrequenz reduziert.
B. das Immunsystem unterdrückt.
C. die Libido erhöht.
4. Die Gluconeogenese …
A. stellt in der akuten Stressreaktion Glukose zur Verfügung.
B. findet hauptsächlich in der Niere statt.
C. ist die Umwandlung von Fett in Glukose.
5. Nach Selye endet Stress im … A. Widerstandsstadium.
B. Alarmstadium.
C. Erschöpfungsstadium.
6. Dauerstress kann …
A. zu einem Burnout-Syndrom führen.
B. bereits in jungen Jahren zu Demenz führen.
C. zu einer verbesserten Lungenfunktion durch Erweiterung der Bronchien führen.
7. Geeignete Phytopharmaka zur Anwendung bei Stress und innerer Unruhe sind … A. Melisse, Salbei und Passionsblume.
B. Melisse, Ingwer und Lavendel.
C. Lavendel, Passionsblume und Melisse.
8. Johanniskrautprodukte …
A. wirken frühestens nach drei Wochen.
B. bauen ihre Wirkung innerhalb von zwei bis drei Wochen langsam auf.
C. wirken sofort.
9. Ein stressrelevanter Mineralstoff ist … A. Kortisol.
B. Zink.
C. Magnesium.
10. Resilienz …
A. ist die Fähigkeit Krisen zu verkraften.
B. Ist der Zustand des „Gestresstseins“.
C. entwickeln nur Menschen, denen nie etwas Schlimmes widerfahren ist.
48 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2017 | www.diepta.de