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Schwache Pumpe

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PRAXIS

34 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Sonderheft Senioren | www.diepta.de

A

m Anfang dachte

Margret Burger, es läge an ihrer Erkäl- tung: Sie fühlte sich schlapp, wurde bei der der Hausarbeit müde und kam beim Spaziergang mit ihrer Freundin schneller außer Puste. Doch der Zustand der 75-Jährigen ver- besserte sich nicht, nachdem Husten und Schnupfen schon längst wieder verschwunden waren. In ihrer Apotheke fragte sie um Rat.

Die Beschwerden der ansonsten noch rüstigen Rentnerin spre- chen für eine Herzinsuffizienz.

Fragen Sie Ihre Kunden mit einem Verdacht auf Herzschwä- che nach Ödemen, insbesondere

in den Füßen und Knöcheln, die sie beispielsweise an einem Ab- druck des Sockengummis oder Gewichtszunahme erkennen können. Auch wenn Atemnot (Dyspnoe) in der Liegeposition auftritt, besteht ein Verdacht auf die Erkrankung oder wenn sie nachts häufiger auf die Toilette müssen (Nykturie).

Verschiedene Baustellen Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, aus- reichend Blut in den Kreislauf zu pumpen und dadurch den Kör- per mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen, vor allem Glu- cose, zu versorgen. Man spricht von der systolischen Form der

Linksherzinsuffizienz. Die diasto- lische Herzschwäche ist in einer mangelnden Elastizität der linken Herzhälfte begründet, ist also ei- gentlich keine Pumpschwäche des Herzmuskels. Dadurch kann das Organ nicht mehr so viel Vo- lumen aufnehmen.

Bei einer Rechtsherzinsuffizienz strömt mehr Blut aus den Venen des Körperkreislaufs als die Herzkammer zur Lunge weiter- leiten kann. Es kommt zu einem Rückstau in den Venen, wo- durch vermehrt Wasser ins Ge- webe gepresst wird. Kenn- zeichen sind beispielsweise Knöchelödeme.

Die Herzinsuffizienz gilt als Endstrecke vieler Herzerkran- kungen und ist somit keine ei- genständige Erkrankung, son- dern Teil eines Syndroms: An erster Stelle steht ein langjährig erhöhter Blutdruck und arte- riosklerotische Veränderungen der Koronargefäße. Diabetes, Rauchen, Hypercholesterinämie und Übergewicht gehören zu den Risikofaktoren. Angeborene und entzündliche Herzerkran- kungen erhöhen das Ausmaß der Erkrankung. Leichte Formen der Herzinsuffizienz können durch hochkonzentrierte stan- dardisierte Spezialextrakte des Weißdorns (Crataegus) unter- stützend behandelt werden.

Doch ein Verdacht auf Herz- insuffizienz gehört immer in ärztliche Hände. Herzultraschall, EKG und Belastungstests müs- sen die Diagnosefindung unter-

stützen. Je früher die Erkran- kung erkannt wird, desto besser kann das Herz durch medika- mentöse Unterstützung entlastet werden. Denn unbehandelt ver- sucht der Organismus seine Un- zulänglichkeit zu kompensieren, indem es den Herzschlag erhöht, den Herzmuskel verdickt oder das Blutvolumen erhöht.

ACE-Hemmer, Betablocker, Aldosteronantagonisten, die Kombinationstherapie ARNI (Sabcubitril und Valsartan) und Diuretika stellen die Grund- lagentherapie der Herzinsuffizi- enz dar, um die Symptome zu re- duzieren und die Belastbarkeit des Herzens zu steigern.

Wer rastet, macht’s schlim- mer Weil Herzpatienten körper- liche Belastungen als sehr an- strengend empfinden, gehen sie häufig in Schonhaltung. Das ist aber falsch! In Absprache mit dem Arzt sollte regelmäßiges Ausdauertraining erfolgen. Ideal sind Spazierengehen, Walken, Radfahren und Gymnastik.

Wenig geeignet hingegen sind Liegestütze oder Krafttraining mit hohen Gewichten. Studien zeigen, dass sich die Leistung des Herzens durch Training um bis zu 25 Pro- zent steigern lässt. Bei schwerer Herzschwäche oder Ödemen muss der Gesundheitszustand je- doch zunächst mit Medikamen- ten stabilisiert werden.  n

Dr. Susanne Poth, Apothekerin/Redaktion

Schwache Pumpe

Die Beschwerden treten meist schleichend ein und werden anfangs nicht wahrgenommen.

Wichtig zu wissen: Die chronische Herzinsuffizienz ist keine normale Alterserscheinung, sondern eine Folge verschiedener kardiovaskulärer Risikofaktoren.

HERZINSUFFIZIENZ

© KatarzynaBialasiewicz / iStock / Getty Images

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