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724 Antwort Attraktive Vorsorgelösung in schwierigen Zeiten Industrialisierung der Medizin Varia

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Bayerisches Är zteblatt 12/2012

Varia

Industrialisierung der Medizin

Zum Leitartikel von Dr. Max Kaplan, Präsident der BLÄK, in Heft 10/2012, Seite 515.

Als ein Kollege, der zu Beginn seiner fast 40-jährigen Berufstätigkeit als Allgemeinarzt auf dem Land den Stellenwert der „sprechen- den Medizin“ auf dem Weg über Balint erfah- ren hat, stehe ich jetzt alters- und krankheits- bedingt als Patient auf „der anderen Seite“.

Dabei erfahre ich zum Teil leidvoll, dass uns Ärztinnen und Ärzten nicht nur ein Paradig- menwechel droht, sondern wir bereits mitten drin sind! Und die „technische Abteilung“, die wir bedienen, fährt dabei nicht schlecht: Äu- ßert Professor Dr. Georg Ertl (Würzburg) sich doch kritisch, dass zum Beispiel „niederge- lassene Kardiologen ökonomisch wesentlich von der Echokardiografie abhängen, hingegen eine sorgfältige Anamnese, physikalische Un- tersuchung und die Interpretation aller erho- benen Befunde nur schlecht vergütet werden“

(DMW, 5. Oktober 2012). Dieses Beispiel der Echokardiografie steht nur stellvertretend für x-beliebig andere vergleichbare Leistungen, sie finden sich in jeder Fachrichtung. Nachdem der Mensch keine Maschine und die Arztpraxis kei- ne Fabrik ist, sollte die Vergütung sich eher am Patienten und seiner Krankheit orientieren als an der technischen Prozedur.

Das Missverhältnis der Vergütung zwischen technischer Leistung und intellektuellem Auf- wand beeinflusst naturgemäß die umfassende

menschliche Fürsorge. In meiner Situation auf

„der anderen Seite“ habe ich nicht selten den Eindruck, der Kollege mir gegenüber interes- siere sich mehr für die ihm vorliegenden MRT- Bilder als für mich, den Patienten.

Industrialisierung der Medizin: sie ist mit ihrer ökonomisch gewichteten Schlagseite nicht nur eine Gefahr für uns Ärzte und unser Selbst- verständnis sondern, was mindestens so gra- vierend ist, für unsere Patienten. Wird die un- sichtbare Flagge der Humanitas, die noch über unseren Praxen und Krankenhäusern weht, bald eingeholt?

Keine Frage: die Initiative für eine dem Pati- enten gerechte Medizin, die den Ökonomen gegensteuert, muss von den Ärztetagen ausge- hen, den Bayerischen und den Deutschen!

Dr. Egon H. Mayer, Facharzt für Allgemeinmedizin, 83708 Kreuth

Attraktive Vorsorgelösung in schwierigen Zeiten

Zum Artikel von Dr. Lothar Wittek, Vor- sitzender des Verwaltungsausschus- ses der Bayerischen Ärzteversorgung, in Heft 10/2012, Seite 562 f.

Ob die Mehrzahlungen eine adäquate Renten- erhöhung ergeben zweifle ich sehr an. In dem Artikel heißt es: „Diese zusätzlichen freiwillgen Mehrzahlungen fließen zu versicherungsma- thematisch berechneten Anteilen in die Ver- rentung ein. Entscheidend ist, welches Lebens- jahr im Kalenderjahr der Einzahlung vollendet wird ...“.

Mir (61 Jahre) wurde von der Ärzteversorgung mitgeteilt, dass von eingezahlten 1.000 Euro nur circa 660 Euro auf die Rente angerechnet werden, über den Rest freut sich die Versiche- rung. Da gibt es doch sicher bessere Anlage- formen!

Dr. Holger Nyncke, Facharzt für Orthopädie, 80333 München

Antwort

Freiwillige Mehrzahlungen steigern die An- sprüche auf Altersrente sowie entsprechend auch auf Berufsunfähigkeits- und Hinterblie- benenversorgung. Dies gilt auch für die von

mir vorgestellte neue Option für die Genera- tion 55plus, die entsprechend dem vielfach von Mitgliedern geäußerten Wunsch auch Beitragszahlungen über der persönlichen Bei- tragsgrenze ermöglicht. Dass diese überschie- ßenden Zahlungen nur anteilig in die Verren- tung einfließen können und dass überhaupt Beitragsgrenzen zur Anwendung kommen, ist bei Versorgungswerken mit altersunabhängiger Verrentung versicherungsmathematisch unab- dingbar. Hierüber „freut“ sich nicht „die Ver- sicherung“, sondern die Solidargemeinschaft aller Mitglieder unseres Versorgungswerkes, die anderenfalls für die sehr hohe Verrentung dieser Einzahlungen in den vergangenen Jah- ren vor Beginn der Rentenzahlung aufkommen müsste.

Eine solche zusätzliche Einzahlung eines zum Beispiel 61-jährigen Mitglieds unseres Versor- gungswerkes wird dieses Jahr mit 5,2 Prozent verrentet. Bei einer jährlichen Dynamisierung von zum Beispiel 1 Prozent (wie zum 1. Januar 2013 bereits beschlossen) steigt die Verrentung dieser Einzahlung bis zum Rentenbeginn auf insgesamt 5,4 Prozent an. Hinzu kommen nach Rentenbeginn noch die weiteren Rentendyna- misierungen.

Berücksichtigt man die von mir beschriebenen zusätzlichen Vorteile – flexible Beitragsgestal- tung, Transparenz sowie geringe Verwaltungs- kosten und keinerlei versteckte Gebühren – ist dieser Weg für Mitglieder eine erstklassige Alternative zu anderen Möglichkeiten der Al- tersvorsorge, wie die Einholung konkreter Vergleichsangebote zu privaten Rentenversi- cherungen mit vergleichbaren Risiko- und Hin- terbliebenenschutz bestätigen wird. Zurückzu- führen ist dies letztlich auf die dort üblichen Abschluss- und Verwaltungskosten (10 bis 20 Prozent) und den aktuell niedrigen Garantie- zins der privaten Lebensversicherungen.

Also alles bestens? Nein, es gibt eine bessere Anlageform:

Nutzen Sie die Zeit zwischen dem 50. und 55.

Lebensjahr für kontinuierliche freiwillige Mehr- zahlungen. Damit erhöhen Sie Ihre persönliche Beitragsbemessungsgrenze, bis zu der dann Ihre Mehrzahlungen nach dem 55. Geburtstag ohne Abschläge in voller Höhe verrentet wer- den.

Dr. Lothar Wittek, Vorsitzender des Ver- waltungsausschusses der Bayerischen Ärzteversorgung, 81925 München

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungs- äußerungen der Redaktion. Wir behalten uns die Kürzung der Texte vor. Es können nur Zuschriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel im „Bayerischen Ärzteblatt“

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Bayerisches Ärzteblatt,

Redaktion Leserbriefe, Mühlbaurstraße 16, 81677 München, Fax 089 4147-202, E-Mail: aerzteblatt@blaek.de

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