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Pech gehabt,junger Kollege…

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Leserbrief

Buchbesprechung

74 Ärzteblatt Sachsen 2/2005

In vorherigen Beiträgen wurde über die Pro- bleme junger Ärzte an Kliniken berichtet.

Auch die Situation junger niedergelassener Ärzte ist sehr angespannt, wie ich stellvertre- tend an meiner Praxis erläutern will.

Nach meiner Assistenztätigkeit wurde ich durch familiäre Umstände vor die Entschei- dung gestellt, in Deutschland eine Augenarzt- praxis zu kaufen oder eine Auslandsstelle anzunehmen. Mit einem gewissen Idealismus entschied ich mich Ende 2000, trotz der Pro- bleme im Gesundheitswesen, eine Praxis zu übernehmen und diese mit gleich bleibender Patientenanzahl weiterzuführen. Zur breiteren Ausrichtung dieser Praxis wurde die Abre- chnung von Spezialuntersuchungen beantragt und genehmigt sowie Investitionen vorge- nommen.

Ab Mitte 2003 wurde mir ein „Individual- Budget“ auferlegt, das von diesem Zeitpunkt an keine Entwicklung der Praxis mehr zuließ.

Ich hatte nun, aufgrund der Spezialuntersu- chungen, den Durchschnitt der Fachgruppe schon erreicht. Möchte ich weiterhin Spezial- untersuchungen durchführen, bin ich nun ge- zwungen, weniger Patienten zu behandeln als der Durchschnitt meiner Fachgruppe. Pech gehabt lieber (Jung)-Arzt und liebe Pati- enten?!

Durch das etwas unglücklich geratene, aber sicherlich notwendige GMG muss man dem Patienten erklären, was man selbst mal von

verantwortlicher Seite gern wüsste: warum Brillenzuzahlungen, im Gegensatz zu anderen Hilfsmitteln, selbst bei Bedürftigen so radikal gekürzt wurden, warum ärztlich verordnete rezeptfreie Arzneimittel, selbst bei Zuzahlungs- befreiten nicht mehr bezahlt werden, weshalb es in der Augenheilkunde keine gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen gibt und warum im Quartal nicht mehr so viele Patienten behan- delt werden können, wie es notwendig er- scheint. Selbst das gemeinsame, hintersinnige Lachen von Patient und Arzt beim Ausstellen bürokratischer Überweisungen vom Augen- arzt zum Gynäkologen oder Hausarzt ist inzwi- schen erloschen. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass diese fachlich völlig unsin- nige Regelung bleiben soll. Der bürokratische Aufwand steigt jedes Jahr.

Das alles führt zu einer ständigen Frustration, die sich noch ertragen ließe, wenn wir Ärzte uns in wesentlichen Punkten einig wären.

Nicht ertragbar ist jedoch, dass existenzbe- drohende Entscheidungen unabhängig von gesetzlichen Notwendigkeiten durch meine ärztlichen Kollegen erfolgen. So wird ab April 2005 die augenärztliche Einzelpraxis, nach Schätzungen des Berufsverbandes, durch den EBM 2000 plus möglicherweise für die glei- che Leistung ca. 20 Prozent weniger vergütet bekommen als eine Gemeinschaftspraxis (un- abhängig davon, ob die Einzelpraxis vernetzt oder einem Ärztehaus angeschlossen ist).

Junge Praxen dürfen sich, weitgehend unbe-

rücksichtigt ihrer Besonderheiten, nur bis zum Durchschnitt der älteren Kollegen ent- wickeln.

Wenn man sich in der Ärztekammer mit dem Thema Ärztemangel in Sachsen beschäftigt, sollte man bedenken, dass die Rahmen- bedingungen für junge Ärzte schlecht sind und vor allem in der ärztlichen Selbstverwal- tung (noch gibt es sie ja) gestaltet werden.

Dieser Problematik der Chancengleichheit dürfen sich ruhig auch die Kammern der Ärzte annehmen. Nicht immer ist ein dezen- tes Schweigen bei innerärztlichen Problemen sinnvoll und politisch klug. Vor allem dann nicht, wenn es um die eigene Akzeptanz unse- rer Selbstverwaltung und um die Zukunft der (jungen) ärztlichen Kollegen in Sachsen geht.

Dr. Wolfram Lieschke, Ausschuss „Junge Ärzte“

Anmerkung der Redaktion:

Die Abschaffung des AiP ist auf Druck der Ärztekammern zustande gekommen. Es wird dadurch mittelfristig eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für junge Ärzte erwartet.

Die Ausschüsse der Sächsischen Landesärzte- kammer arbeiten zudem weiterhin bei der Lösung aktueller Probleme auch auf Bundes- ebene mit.

Pech gehabt, junger Kollege…

9. komplette über- arbeitete Auflage 2004

450 Seiten 800 Abbildungen EUR 29,95 ISBN 3133301098 Dieses Taschen- buch ist in über 30 Jahren zu einem Klassiker der Ana- tomie geworden.

Der Titel des Buches von „Anatomisches Bild- wörterbuch“ zu „Bild-Lexikon der Anatomie“

wurde geändert. Mit dem neuen Namen wird

der Leitgedanke des Buches deutlicher, näm- lich dem Nutzer in Wort und Bild eine Kurz- information über alle nach internationaler Übereinkunft gültigen anatomischen Begriffe zu bieten. Alle über 8000 anatomische Fach- begriffe werden in Wort kurz, prägnant und präzise definiert und mindestens einmal in mehr als 800 exakten anatomischen Zeich- nungen dargestellt.

Dieser Auflage wurde erstmalig die komplette durch das FCAT (Federative Committee on Anatomical Terminology) festgelegte offi- zielle und neue Terminologia Anatomica mit mehr als 1250 zusätzlichen Fachtermini zugrunde gelegt. Eine klare und übersichtli- che Hierarchisierung der Begriffe erlaubt die

schnelle Orientierung innerhalb der Anato- mie. Das Taschenbuch ist gut zum Nach- schlagen oder zur Prüfungsvorbereitung. Mit zwei Sachverzeichnissen – lateinisch und englisch – wird das Buch zu einer verbind- lichen Übersetzungshilfe beim wissenschaft- lichen Publizieren. Das Taschenbuch ist den Medizin- und Zahnmedizinstudenten, Ärzten, Gutachtern, Wissenschaftlern und allen, die auf die Kenntnis korrekter anatomischer Fachtermini angewiesen sind, zu empfehlen.

Prof. Dr. Klug

Dauber

Feneis’ Bild-Lexikon der Anatomie

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