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Machbarkeitsstudie Naturflussvariante Freilassinger Becken: Es geht auch „unten ohne ….“

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MEDIENINFORMATION, 3. Sept. 2013

Machbarkeitsstudie Naturflussvariante Freilassinger Becken:

Es geht auch „unten ohne ….“

Die Firma hydrophil iC hat im Auftrag von Bund Naturschutz in Bayern und Naturschutzbund Salzburg/Österreich eine zukunftsweisende Studie zur möglichen zukünftigen Entwicklung der Unteren Salzach im Freilassinger Becken erstellt. Diese wurde länderübergreifend von mehreren NGOs und Institutionen (Stadt Salzburg, WWF, Umweltdachverband, Landesum- weltanwaltschaft Salzburg, Naturschutzzentrum, Landesbund für Vogelschutz Bayern, Lan- desfischereiverband Bayern) unterstützt.

Gemeinsam mit einer ähnlichen seit einigen Monaten vorliegenden Studie zum Tittmoninger Becken sind nun die Grundlagen für eine Naturfluss-Variante für die gesamte Untere

Salzach-Sanierung gelegt.

Untere Salzach ohne weitere Querverbauungen und ohne Kraftwerke

Eines der zentralen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ist, dass an der Unteren Salzach keine weitere Querverbauung mehr nötig ist!

Das aktuelle Planungskonzept mit der bereits bestehenden aufgelösten Rampe bei Flusski- lometer (FKm) 51,9 ist prinzipiell ausreichend, damit eine stabile Salzachsohle erreicht wer- den kann. Eine zweite Rampe bei Fkm 55,4 würde die Geschiebebilanz flussab langfristig sogar deutlich verschlechtern, stellt Studienautor und Wasserbau-Experte DI Stefan Sattler / hydrophil iC fest.

Entsprechend der Ergebnisse der Studie wäre eine Kraftwerksnutzung im Freilassinger Be- cken in krassem Widerspruch mit einer Naturflussvariante – und zusätzlich nachteilig für den Hochwasserschutz – sind die Auftraggeber der Studie überzeugt.

Aufweitungen und Renaturierungen sind ein wichtiger Teil des Hochwasserschutzes.

Die in der Machbarkeitsstudie geplanten Maßnahmen können als Teil eines regionalen und überregionalen Hochwasserschutzkonzeptes gesehen werden. Die intensive Suche nach Problemlösungsstrategien eröffnet die Möglichkeit, zumindest die letzten verbliebenen, von künstlichen Barrieren unbeeinflussten Fließgewässerabschnitte in einen naturnahen Zustand zu versetzen um anthropogen verursachten Probleme zu lösen. So kann der Natur Raum gegeben und kommenden Generationen die Möglichkeit zu erhalten werden, einen Fluss in seinem natürlichen oder zumindest naturnahen Zustand zu erleben.

Alle bisher im Rahmen der Sohlstabilisierung Salzach geplanten und durchgeführten Maß- nahmen bekämpfen die Symptome, aber nicht die Ursachen der Sohleintiefung.

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Anteil der beeinträchtigten landwirtschaftlichen Flächen bei der „Naturfluss Variante Freilassinger Becken“ geringer

Bei der „Naturflussvariante Freilassinger Becken“ ist mit einem verringerten Anteil an beein- trächtigten landwirtschaftlichen Flächen zu rechnen. Im Vergleich zu jener Variante mit einer weiteren Rampe bei Fkm 55,4, wird bei der Naturflussvariante der Wasserspiegel nur bei der bestehenden Rampe (Fkm 51,9) erhöht, ein weiteres Aufstauen und Überfluten ist nicht vor- gesehen.

Langfristige Ziele: Sohlanhebung, Hochwasserschutz, Raum für die Natur

Langfristig (Zeitraum 50-100 Jahre) ist die Sohlanhebung ein wichtiges Ziel zur Stabilisierung der Salzachsohle. Gleichzeitig wird damit der Grundwasserspiegel angehoben. Dieser Pro- zess wird bei der Naturfluss-Variante kontinuierlich erfolgen und durch die Kronenhöhe der Rampe bei Fkm 51,9 bestimmt. Durch ein späteres Absenken der Rampenkrone kann das System langfristig auf zukünftige Veränderungen und Zielvergaben angepasst werden. Die Sohlverbreiterungen führen zu einer Absenkung der Wasserspiegellagen im Hochwasserfall.

Eine Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Flächen ist in deutlich geringerem Maß gege- ben, als im Rahmen einer aktiven Wasserspiegelanhebung durch ein Rampenbauwerk.

Die Hochwasserereignisse der jüngeren Vergangenheit (speziell das Hochwasserereignis vom Juni 2013) zeigen deutlich wie unverzichtbar Überflutungsräume für den Hochwasser- schutz sind. Dammbauten und Einengungen beschleunigen die Hochwasserwellen und füh- ren zu erhöhten Schadenspotentialen flussab. Immer höhere Dammbauten erhöhen gleich- zeitig die Wahrscheinlichkeit eines Versagens und damit ein mögliches Schadenspotential.

Fazit: Neuer Naturraum entsteht - mit Nebenarm der Salzach und Salzachinsel(n) In der Machbarkeitsstudie „Naturflussvariante Freilassinger Becken“ ist ein ganzes Maß- nahmenbündel zur sukzessiven längerfristigen Umsetzung vorgesehen (Details siehe Stu- die). Das zentrale Element ist – bei Verfügbarkeit des Raumes – schon rasch umsetzbar: Die Schaffung eines Nebenarms bei Flusskilometer 54. Dort soll dann der Hauptarm eine Sohl- breite von 110 m aufweisen, die Nebenarminsel 50 m und der Nebenarm rund 60 m breit sein … und sich dynamisch verändern dürfen.

Visualisierung eines möglichen künftigen Nebenarms der Salzach © www.freihand-zeichner.at

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Rückfragen:

DI Stefan Sattler, hydrophil iC GmbH, Wien, Tel. +43 / 676 / 7835511

Dr. Christine Margraf, Bund Naturschutz in Bayern, ++49 / 89 / 548298-89 Dr. Hannes Augustin, Naturschutzbund Salzburg, ++43 / 660 / 1539061 Erich Prechtl, Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach, ++49 / 8654 / 61198

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