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Die Warnung des Berggeistes (Sage aus der Steiermark)

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Academic year: 2022

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Die Warnung des Berggeistes (Sage aus der Steiermark) In der Nähe von Eisenerz gab es einmal ein Kupferbergwerk.

Dort arbeitete ein alter Vorarbeiter mit seinen Knappen. Oft erzählte er ihnen vom Berggeist: "Er bewacht die Gruben. Er hilft uns bei der Arbeit und warnt uns vor den Gefahren der Tiefe." Die Knappen aber lachten den alten Vorarbeiter nur aus und dachten:" Der alte Meister ist nicht mehr ganz recht im Kopf!" Eines Tages, als sie eben einen Stollen weitertrieben, hörten sie ein dumpfes, rätselhaftes Pochen in der Wand. Der Meister rief erschrocken:" Der Berggeist warnt uns! Wir sind in Gefahr! Kommt rasch ins Freie! Wieder lachten die Knappen nur, und weil sie nichts von ihrem Lohn verlieren wollten, arbeiteten sie unbekümmert weiter. Auch in den

darauffolgenden Tagen hörten sie immer wieder das Klopfen, es wurde immer lauter und deutlicher. Aber auch diesmal schlugen die Burschen die Warnungen ihres alten Meisters in den Wind. Am dritten Tag, als sie die Klopfzeichen hörten, stand plötzlich eine Leiter im Stollen, die niemand hingestellt hatte. Sie führte direkt nach oben ans Licht. Die Knappen wunderten sich, beachteten sie aber nicht weiter. Sie dachten nur an ihren Lohn. Der alte Meister hörte plötzlich ein weit entferntes Rauschen, das immer lauter wurde. "Wasser im Stollen!" rief er seinen Knappen zu, "kommt schnell auf die

Leiter!" Aber sie beachteten ihn nicht. Der Meister stand auf der Leiter, als die Wassermassen in den Stollen eindrangen und alle Knappen mit sich fortrissen.

Wie durch ein Wunder hielt die Leiter den Wassermassen stand und rettete dem alten Mann das Leben. Verzweifelt musste er jedoch mit ansehen, wie seine Kameraden im Wasser

umkamen. Kein einziger überlebte. Als der alte Meister ans Tageslicht kam, sah er den Berggeist. Es war ein uraltes Männlein, das wie ein Bergmann gekleidet war, mit einem schwarzen Kittel und einer Grubenmütze. Er nickte dem alten Mann traurig zu und war im nächsten Augeblick verschwunden.

Hätten die Knappen auf ihren alten Meister gehört, wären sie noch am Leben.

Regina Siegel

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