Kern-Teilchenphysik I SS2006 1
Feynman - Graphen
Pfeil deutet Richtung des Ladungsflusses an
Zeit
Raum
Austauschteilchen:
Propagator
q
= ImpulsŸbertrag
m
= Masse des Austauschteilchens,
fŸr Photon :
m = 0Feynman Graphen
Virtuelles Teilchen:
Teilchen, dessen Vierer-Vektor nicht auf der Massenschale liegt -> kann nur ÒkurzeÓ Zeit existieren,
aber nicht als asymptotisch freies Teilchen
Kern-Teilchenphysik I SS2006 3
Detektoren
! Nachweis eines Teilchens erfolgt Ÿber seine Wechselwirkung mit Materie
"
Wechselwirkungen:
!
Geladene Teilchen : Ionisation, Bremsstrahlung, Cherenkov-Effekt
!
Photonen : Photo-Effekt, Compton-Streuung, Paar-Bildung
!
Neutronen (und weitere Hadronen) : Kernreaktionen
! Impulsmessung
"
Ablenkung in Magnetfeld, kombiniert mit Spurendetektor
!
Z.b. Drift-Kammer, MWPC, Silicon-Strip-Detektoren
! Energiemessung
"
In Kalorimetern : Absorbtion des Teilchens, durch Schauerbildung
! Geschwindigkeit
"
Cherenkov-Effekt, Bethe-Bloch (Energieverlust durch Ionisation)
Aus Halzen-Martin Quarks & Leptons
= 1 fm
Kern-Teilchenphysik I SS2006 5
Tief-inelastische ep Streuung:
InkohŠrente Summe von
elastischen Streuungen zwischen e
-und Parton vom Typ f.
InkohŠrent : Summe Ÿber WQe, dh. (! ! (A
ef2) ), nicht ( ! A
ef)
2A=Amplitude bzw. Matrixelement
Proton
Aus Halzen-Martin, Quarks & Leptons
*
Kern-Teilchenphysik I SS2006 7
Quarks in Hadronen
! Aus tief-inelastischer Streuung:
" Protonen und Neutronen aufgebaut aus punktfšrmigen Konstituenten
" Diese Partonen sind Spin-1/2 Teilchen
" Experimentell verifizierte Ladungen:
!
up-quark : +2/3 e down-quark : -1/3 e
! In Beschleuniger-Experimenten der 50-60 Jahre
" Viele neue Hadronen (stark wechselwirkende Teilchen) entdeckt
" Klassifizierung:
!
Baryonen (Spin 1/2, 3/2) ÒschwerÓ
!
Mesonen (Spin 0, 1) Òmittel (-schwer)Ó
! Quarkmodell (Glashow, Zweig)
" Versuch, Ordnung ins Bild zu bringen
Quantenzahlen der Mesonen
! Aufgrund beobachteter Ladung und Spin der Mesonen (z.B. " + , " 0 , " # , Spin = 0)
" Ansatz : Mesonen sind Quark-Antiquark Systeme
" Haben zuerst einmal 2 Quarks :
(ein Duplett, komplex)" Experiment : Starke Wechselwirkung hŠngt nicht von der
elektr. Ladung ab ==> ÒIsospin - SymmetrieÓ
" Isospin-Invarianz : Kšnnen beliebige Rotation U $ SU(2) auf
das fundamentale Duplett anwenden : Hamilton-Operator ist invariant ==> KrŠfte zwischen ÒrotiertenÓ ZustŠnden sind diesselben. I
3(u) = +1/2 , I
3(d) = -1/2
!
u d
"
# $ %
&
'
Kern-Teilchenphysik I SS2006 9
! Genau wie bei Konstruktion von verschiedenen Spin- ZustŠnden eines zusammengesetzten Systems:
"
Verwende Spin-Additions-Theorem um Isospin-ZustŠnde (= Isospin-Anteil der
gesamten Wellenfunktion) aus Quark-Antiquark zu konstruieren:
"
Aus zwei Isospin-1/2 Teilchen :
!
Ein Triplett mit totalem Isospin = 1, I
3= +1, 0 , -1
" Das sind die 3 Pionen
" Diese sind Singlet (!) bzgl Spin (!), d.h. Spin = 0.
" Die Šquivalenten Spin-Triplett (Spin = 1) Teilchen sind die %Mesonen
!
Ein Singlett mit totalem Isospin = 0
" Das Teilchen &. Auch dieses ist ein Singlett bzgl. Spin
!
Aus Isospin-Invarianz : Auch Proton und Neutron sind nur zwei verschiedene LadungszustŠnde eines Nukleons mit I
tot=1/2
! Aus Experiment : Die ParitŠt ist erhalten in der starken Wechselwirkung
"
ParitŠt eines Quark-Antiquark-Systems :
"
FŸr L=0 und Produkt der EigenparitŠten = -1 : Mesonen haben P= -1
!
I
tot= I
Teilchen1
+ I
Teilchen2
, K , I
Teilchen1
" I
Teilchen2
!
P = P
q¥ P
q¥ ( ) " 1
L!
"
tot= "
Ort¥"
Isospin¥ "
Spin!
Dann ÒstrangeÓ particles entdeckt, welche via starke WW
erzeugt, aber Òrelativ langeÓ (bzgl. starke WW) leben bevor sie zerfallen:
" EinfŸhrung eines neuen Quarks : strange Quark s
" Neue Quantenzahl : Strangeness S, S(s) = -1, I(s) = 0, S(u,d) = 0
" Experiment : Strangeness ist erhalten in der starken Wechselwirkung
" Ansatz : Mesonen sind Quark-Antiquark Systeme
" Haben jetzt 3 Quarks :
(ein Triplett, komplex)" Flavour-Invarianz : Erweiterung der Isospin-Idee :
!
Kšnnen beliebige Rotation U $ SU(3) auf das
fundamentale Triplett anwenden : Lagrange-Dichte invariant ==> starke KrŠfte zwischen ÒrotiertenÓ ZustŠnden sind diesselben. ( Flavour - Invarianz)
!
u d s
"
#
$
$ $
%
&
'
' '
Kern-Teilchenphysik I SS2006 11
! Ein Quark-Antiquark-System aus 3 verschiedenen Quarks und 3 Antiquarks :
"
Kšnnen ein SU(3) - Oktett und ein SU(3) Singlett konstruieren
!
== > Meson -
Multiplett!
Charakterisiere Teilchen im Multiplett durch
Gesamtspin J, ParitŠt P, sowie die weiteren ÒgutenÓ QZ Isospin und Strangeness
"
Die Lagrangedichte der starken WW invariant (in guter NŠherung) unter
dieser SU(3)-Flavour Rotation :
!
Alle Teilchen im Multiplett haben
ungefŠhr diesselbe Masse!
Symmetrie gebrochen durch elmg. WW und intrinsische Quark-Massen
!
"
tot= "
Ort¥ "
Flavour¥ "
SpinGeladener schwacher Strom
! Leptonische Prozesse
! Semileptonische Prozesse
! Nichtleptonische Prozesse
Kern-Teilchenphysik I SS2006 13
Die schwache Kopplung
Z bei LEP, Neutrinos
Kern-Teilchenphysik I SS2006 15
UniversalitŠt der schwachen Ladung
! Alle Leptonen koppeln mit derselben
Kopplungskonstante g an die W Bosonen
! Quarks:
"
Die Quarks, welche an die W-Bosonen koppeln (die EigenzustŠnde zum
Hamiltonian der schwachen WW) sind Linearkombinationen der EigenzustŠnde zur starken WW (Flavour-EigenzustŠnde) !
"
Die Rotations (Mischungs) Matrix = CKM - Matrix
u
dÕ=V
udd + V
uss + V
ubb
W +
g
# P (u'd W+)! (g Vud)2
# P (u's W+)! (g Vus)2
ParitŠtsverletzung: a) ChiralitŠt
! Sei ( Lšsung der Dirac-Gleichung
! LH Fermion : Fermion mit ÒlinkshŠndigerÓ ChiralitŠt
! RH Fermion : Fermion mit ÒrechtshŠndigerÓ ChiralitŠt
Kern-Teilchenphysik I SS2006 17
ParitŠtsverletzung: b) HelizitŠt
! i.a. : EigenzustŠnde (
hzum HelizitŠtsoperator sind Superpositionen von LH und RH Fermionen,
(
h= a (
LH+ b (
RH"
Koeffizienten a,b hŠngen von Fermionmasse ab
! Analog : i.a. ist (
LHeine Superposition von ZustŠnden mit positiver und negativer HelizitŠt, (
LH= aÕ (
h=+1+ bÕ (
h=-1! Falls Fermionmasse = 0 : aÕ = 0 oder bÕ = 0 !
"
d.h. EigenzustŠnde mit Eigenwert -1 (+1) zum HelizitŠtsoperator entsprechen links
(rechts) hŠndigen Fermionen, und sind gleichzeitig EigenzustŠnde zum Hamiltonian
ParitŠtsverletzung: c) Schwache WW
! Die schwache WW verletzt die ParitŠts-Symmetrie maximal, da
" die W-Bosonen NUR an LH Fermionen koppeln
! da Neutrinos praktisch masselos sind:
"
W Bosonen koppeln nur an Neutrinos mit negativer HelizitŠt und an Antineutrinos mit positiver
HelizitŠt
"
d.h. in Prozessen der schwachen WW kommen nur linkshŠndige Neutrinos vor
(das Spiegelbild = rechtshŠndige Neutrinos) gibt es nicht!
! W Bosonen koppeln auch nur an linkshŠndige Elektronen, Myonen, Taus, Quarks
"
Aber da diese Masse haben, sind diese Fermionen, welche an W Bosonen koppeln,
Superpositionen von positiver und negativer HelizitŠt,
"
d.h. das Spiegelbild kommt auch vor, aber unterdrŸckt (umso mehr, je kleiner die Masse ist)
J
weakW Schwacher Strom :
Kern-Teilchenphysik I SS2006 19
Kernspaltung und Fusion
Induzierte Kernspaltung
Thermische Neutronen:
Hoher WQ
Kern-Teilchenphysik I SS2006 21
Kettenreaktion
Kernkraftwerke
Druckwasser-Reaktor Siedewasser-Reaktor
Brutprozess
Kern-Teilchenphysik I SS2006 23
Fusion : D-T und pp - Zyklus
The deuterium-tritium fusion reaction rate increases rapidly with temperature until it
maximizes near 70 keV (800 million kelvins) and then gradually drops off.
Erratum : Kap. 6, Callan-Gross Beziehung und Partonmodell (6.3)
! Auf Tafel :
Zeige (in †bung) :
Kern-Teilchenphysik I SS2006 25