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Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts

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Academic year: 2021

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Volltext

(1)

IX. Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris

(2)

Angelika Kauffmann

Rom 1787

(3)

Römisches Haus

Park an der Ilm, Weimar (1791-98)

(4)

Römisches Haus

Park an der Ilm, Weimar (1791-98)

(5)

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein Goethe in der Campagna (1787)

Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt/M.

(6)

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein Goethe in der Campagna (1787)

Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt/M.

(7)

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein Goethe in der Campagna (1787)

Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt/M.

Szene aus Iphigenie auf Tauris

(8)

Götz von Berlichingen 1773

Sturm und Drang

→ Distanz zu Regeln

Klassik

→ Rückkehr zu Regeln

Iphigenie in/auf Tauris

1779 / 1787

(9)

Iphigenie en Tauride. Tragedie en cinq actes tout afait selon les regles

Iphigenie in/auf Tauris 1779 / 1787

Torquato Tasso 1790

Le Tasse Tragedie selon les Regles

(10)

Ars poetica Quintus Horatius Flaccus

Epistulae II 3: Ad Pisones 85-8

(11)

Ars poetica Quintus Horatius Flaccus Epistulae II 3: Ad Pisones 85-8

Aristotelische Einheiten

• Ort

• Zeit (liaison des scènes)

• Handlung

• Ganzheitlichkeit

• Schlichtheit

• Mäßigkeit / Dämpfung

• Musterhaftigkeit

(12)

Ars poetica Quintus Horatius Flaccus Epistulae II 3: Ad Pisones 85-8 Johann Joachim Winckelmann

1717-1768

(13)

Johann Joachim Winckelmann 1717-1768

1755 1764

(14)

Der gute Geschmack , welcher sich mehr und mehr durch die Welt ausbreitet, hat sich angefangen zuerst unter dem Griechischen Himmel zu bilden.

Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der Griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt, und eine stille Größe, so wohl in der Stellung als im Ausdruck.

(15)

Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der Griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt, und eine stille Größe, so wohl in der Stellung als im Ausdruck.

Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten [...].

Der gute Geschmack , welcher sich mehr und mehr durch die Welt ausbreitet, hat sich angefangen zuerst unter dem Griechischen Himmel zu bilden.

aemulatio statt imitatio

(16)

Parthenon (Athen)

Walhalla (bei Regensburg)

Leo von Klenze, 1830-42 Iktinos / Phidias, 447-438

Klassizismus

(17)

strahlen zurückschicket, folglich sich empfindlicher macht, so wird auch ein schöner Körper desto schöner sein, je weißer er ist [...].

1764

(18)

Da nun die weiße Farbe diejenige ist, welche die mehresten Licht- strahlen zurückschicket, folglich sich empfindlicher macht, so wird auch ein schöner Körper desto schöner sein, je weißer er ist [...].

(19)

strahlen zurückschicket, folglich sich empfindlicher macht, so wird auch ein schöner Körper desto schöner sein, je weißer er ist [...].

(20)

Polychromie Monochromie

(21)

Parthenon

Athen, Akropolis

Gottfried Semper

Rekonstruktionsversuch 1832

(22)

Weimar, 6. April 1779

Iphigenie in Tauris

›Prosafassung‹

Iphigenie auf Tauris

›Jambenfassung‹

1787

(23)

Außer einigem Fleiß an der Iphigenie, hab ich meine meiste Zeit auf den Palladio gewendet, und kann nicht davon kommen. [...] Meine Geliebte wie freut es mich daß ich mein Leben dem Wahren gewidmet habe, da es mir nun so leicht wird zum Großen überzugehen, das nur der höchste reinste Punkt des Wahren ist.

Francesco Guardi (1712-1793)

Tagebuch der italienischen Reise für Frau von Stein

Venedig, 30. 9. 1786

(24)

Außer einigem Fleiß an der Iphigenie, hab ich meine meiste Zeit auf den Palladio gewendet, und kann nicht davon kommen. [...] Meine Geliebte wie freut es mich daß ich mein Leben dem Wahren gewidmet habe, da es mir nun so leicht wird zum Großen überzugehen, das nur der höchste reinste Punkt des Wahren ist.

Francesco Guardi (1712-1793)

Tagebuch der italienischen Reise für Frau von Stein Venedig, 30. 9. 1786

San Giorgio Maggiore

erbaut 1566-1610

Andrea Palladio 1508-1580

Außer einigem Fleiß an der Iphigenie, hab ich meine meiste Zeit auf den Palladio gewendet, und kann nicht davon kommen. [...] Meine Geliebte wie freut es mich daß ich mein Leben dem Wahren gewidmet habe, da es mir nun so leicht wird zum Großen überzugehen, das nur der höchste reinste Punkt des Wahren ist.

Wollte Gott ich könnte meine Iphigenie noch ein halb Jahr in Händen behalten, man sollte ihr das mittägige Klima noch mehr anspüren

.

Tagebuch der italienischen Reise für Frau von Stein

Venedig, 30. 9. 1786

(25)

Iphigenie in Tauris (›Prosafassung‹)

Iphigenie auf Tauris (›Jambenfassung‹)

Heraus in eure Schatten, ewig rege Wipfel des heiligen Hains, hinein ins Heiligtum der Göttin, der ich diene, tret’ ich mit immer neuem Schauer, und meine Seele gewöhnt sich nicht hierher!

Heraus in eure Schatten, rege Wipfel

Des alten, heil’gen, dicht belaubten Haines, Wie in der Göttin stilles Heiligtum,

Tret ich noch jetzt mit schauderndem Gefühl, Als wenn ich sie zum erstenmal beträte,

Und es gewöhnt sich nicht mein Geist hierher. (v. 1-6)

Blankvers (›blank verse‹): fünfhebiger Jambus ohne Reim

◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ( ◡ )

(26)

›La Rotonda‹ bei Vicenza 1566-1571

›Poseidon‹-Tempel in Paestum um 450 v. Chr.

Andrea Palladio

Dorische Zeit Renaissance

(27)

›Poseidon‹-Tempel in Paestum um 450 v. Chr.

Dorische Zeit Renaissance

Euripides

480(?) – 406

(28)

Euripides 480(?) – 406

Ι ΦΙΓΕΝΕΙΑ Η ΕΝ ΤΑΥΡΟΙΣ (Iphigeneia bei den Taurern)

Uraufführung: Athen um 413 v. Chr.

›Diana‹ statt ›Artemis‹

›Iphigenie‹

frz. ›Iphigénie‹

›Ein Schauspiel‹

(statt ›Tragödie‹)

(29)

Orestes – Iphigeneia – Elektra Agamemnon – Klytaimnestra

Tantalos

[...] Übermut

Und Untreu’ stürzten ihn von Jovis Tisch

Zur Schmach des alten Tartarus hinab. (v. 323-325)

Iphigeneia in Aulis

(30)

Tantalos

[...] Übermut

Und Untreu’ stürzten ihn von Jovis Tisch Zur Schmach des alten Tartarus hinab.

v. 323-325

Personen Iphigenie

Thoas, König der Taurier Orest

Pylades Arkas

Schauplatz: Hain vor Dianens Tempel

(31)

Personen Iphigenie

Thoas, König der Taurier Orest

Pylades Arkas

Schauplatz: Hain vor Dianens Tempel Thoas. […]

Die Göttin übergab dich meinen Händen;

Wie du ihr heilig warst, so warst du’s mir.

Auch sei ihr Wink noch künftig mein Gesetz:

Wenn du nach Hause Rückkehr hoffen kannst, So sprech’ ich dich von aller Fordrung los.

Doch ist der Weg auf ewig dir versperrt, Und ist dein Stamm vertrieben, oder durch Ein ungeheures Unheil ausgelöscht,

So bist du mein durch mehr als ein Gesetz.

Sprich offen! und du weißt, ich halte Wort. (v. 290-299)

(32)

[...] – Ja, vernimm, o König,

Es wird ein heimlicher Betrug geschmiedet;

Vergebens fragst du den Gefangnen nach;

Sie sind hinweg und suchen ihre Freunde, Die mit dem Schiff am Ufer warten, auf.

Der ältste, den das Übel hier ergriffen Und nun verlassen hat – es ist Orest,

Mein Bruder, und der andre sein Vertrauter, Sein Jugendfreund, mit Namen Pylades.

Apoll schickt sie von Delphi diesem Ufer Mit göttlichen Befehlen zu, das Bild

Dianens wegzurauben und zu ihm

Die Schwester hinzubringen, und dafür Verspricht er dem von Furien Verfolgten, Des Mutterblutes Schuldigen, Befreiung.

Und beide hab ich nun, die Überbliebnen Von Tantals Haus, in deine Hand gelegt:

Verdirb uns – wenn du darfst. (v. 1919-1936)

(33)

[...] – Ja, vernimm, o König,

Es wird ein heimlicher Betrug geschmiedet:

Vergebens fragst du den Gefangnen nach;

Sie sind hinweg und suchen ihre Freunde, Die mit dem Schiff am Ufer warten, auf.

Der ältste, den das Übel hier ergriffen Und nun verlassen hat – es ist Orest,

Mein Bruder, und der andre sein Vertrauter, Sein Jugendfreund, mit Namen Pylades.

Apoll schickt sie von Delphi diesem Ufer Mit göttlichen Befehlen zu, das Bild

Dianens wegzurauben und zu ihm

Die Schwester hinzubringen, und dafür Verspricht er dem von Furien Verfolgten, Des Mutterblutes Schuldigen, Befreiung.

Und beide hab' ich nun, die Überbliebnen Von Tantals Haus, in deine Hand gelegt:

Verdirb uns – wenn du darfst. (v. 1919-1936)

Goethe an Schiller

19. Januar 1802

Hiebey kommt die Abschrifft des gräcisirenden

Schauspiels. Ich bin neugierig was Sie ihm abgewinnen

werden. Ich habe hie und da hineingesehen, es ist ganz

verteufelt human.

(34)

IPHIGENIE.

[…] O wende dich zu uns und gib

Ein holdes Wort des Abschieds mir zurück!

Dann schwellt der Wind die Segel sanfter an, Und Tränen fließen lindernder vom Auge

Des Scheidenden. Leb’ wohl! und reiche mir

Zum Pfand der alten Freundschaft deine Rechte.

THOAS.

Lebt wohl! (v. 2168-2174) IPHIGENIE.

Denk’ an dein Wort und laß durch diese Rede Aus einem graden treuen Munde dich

Bewegen! Sieh uns an! du hast nicht oft Zu solcher edeln Tat Gelegenheit.

Versagen kannst du's nicht; gewähr’ es bald.

THOAS.

So geht! (v. 2146-2151)

(35)

THOAS

Du glaubst, es höre

Der rohe Scythe, der Barbar, die Stimme

Der Wahrheit und der Menschlichkeit, die Atreus, Der Grieche, nicht vernahm?

IPHIGENIE

Es hört sie jeder,

Geboren unter jedem Himmel, dem

Des Lebens Quelle durch den Busen rein

Und ungehindert fließt. – (v. 1936-1942) THOAS

Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser

Im Kampfe wehrt und gischend seinen Feind Zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn

In meinem Busen gegen deine Worte. (v. 1979-1982)

(36)

THOAS

Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser

Im Kampfe wehrt und gischend seinen Feind Zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn

In meinem Busen gegen deine Worte. (v. 1979-1982) IPHIGENIE

Zwar die gewalt’ge Brust und der Titanen

Kraftvolles Mark war seiner Söhn’ und Enkel Gewisses Erbteil; doch es schmiedete

Der Gott um ihre Stirn ein ehern Band.

Rat, Mäßigung und Weisheit und Geduld Verbarg er ihrem scheuen, düstern Blick:

Zur Wut ward ihnen jegliche Begier,

Und grenzenlos drang ihre Wut umher. (v. 328-335)

(37)

Referenzen

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