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Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und Zukunftsoptimismus

4. Persönliches Befinden und Erfahrungen in der Corona-Krise

4.4 Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und Zukunftsoptimismus

Trotz der besonderen Situation im Rahmen der Corona-Krise sind 90% aller Befragten mit ihrem Leben gegenwärtig sehr zufrieden (30%) bzw. zufrieden (60%). 9% geben an, weniger zufrieden (8%) oder gar nicht zufrieden (2%) zu sein.

Gegenwärtige persönliche Situation: Mit dem eigenen Leben …

90

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637)

Interessant ist hier ein Vergleich mit einer Studie im Januar dieses Jahres vor Ausbruch der Corona-Pandemie: Drei Monate zuvor hatten nahezu genauso viele Personen (92%)

angegeben, mit ihrer aktuellen persönlichen Situation (sehr) zufrieden zu sein (31% bzw.

61%). Mit kleinen Unterschieden beurteilen momentan in allen Altersgruppen (82% bis 93%) große Anteile das eigene Leben positiv, auch zwischen den Geschlechtern gibt es nur kleinere Abweichungen. Diejenigen, die arbeitslos sind oder befürchten, ihren beitsplatz zu verlieren, sind weniger häufig zufrieden (78%) als diejenigen, die ihren Ar-beitsplatz für sicher halten (94%).

Auch in Sachen Zukunftsoptimismus gibt es bei den Bürgerinnen und Bürgern praktisch keine Veränderung: Nach 76% im Januar 2020 (11% bzw. 65%) sagen jetzt insgesamt 79%, sie seien sehr optimistisch (14%) oder optimistisch (65%), was die eigene Zukunft anbelangt. 19% sind aktuell diesbezüglich weniger (18%) oder gar nicht (2%) zuversicht-lich. Nach bekanntem Muster sind die jüngeren Befragten unter 40 Jahren etwas häufiger zuversichtlich in Hinsicht auf ihr künftiges Leben als ältere Befragte, aber die Differenzen sind hier nicht sehr groß. Auch was die sonstigen soziodemografischen Faktoren betrifft, fallen die Unterschiede sehr gering aus. Allerdings spielt es wieder eine große Rolle, ob jemand seinen Arbeitsplatz als sicher empfindet oder ob dies nicht der Fall ist bzw. ob jemand arbeitslos ist: Von der erstgenannten Gruppe blicken 86% zuversichtlich in die eigene Zukunft, bei der zweiten Gruppe tun dies nur 59%.

Bezüglich eigener Zukunft …

79

19

2

76

22

2 eher

optimistisch

eher nicht optimistisch

weiß nicht eher

optimistisch

eher nicht optimistisch

weiß nicht

April 2020 Januar 2020

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637)

4.5 Persönl. Erfahrung mit Behörden & Institutionen im Rahmen der Corona-Krise

12% aller Befragten geben an, mit einem Gesundheitsamt oder einer ähnlichen Behörde wegen eines Corona-Tests oder zur allgemeinen Information in den letzten Wochen Er-fahrungen gemacht zu haben, 88% hatten keinen solchen Kontakt. Bei den unter 60-Jährigen sind es ca. 15%, die wegen Corona mit einem Gesundheitsamt oder ähnlichem

in Verbindung standen, 9% sind es bei den 60- bis 69-Jährigen und 4% bei den ab 70-Jährigen. Zwischen Männern und Frauen, Ost- und Westdeutschen und auch je nach Wohnortgröße des Befragten gibt es hier so gut wie keine Unterschiede.

Zwei Drittel derjenigen, die solche Kontakte hatten, beschreiben ihre gemachten Erfah-rungen mit diesen Behörden als gut, 31% fanden sie eher schlecht (weiß nicht: 3%).

Haben Sie in den letzten Wochen mit einem Gesundheitsamt wegen eines Corona-Tests oder einer Information …

88

12

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

67 31

3

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 191)

Nur 6% der Befragten geben an, mit einer Arbeitsagentur wegen der Corona-Krise z.B.

wegen einer benötigten Information in Verbindung gewesen zu sein, 94% haben keine solchen Erfahrungen gemacht. Die Angaben der verschiedenen Altersgruppen bei allen unter 70-Jährigen schwanken zwischen 5% und 11%. Zwischen den alten und den neuen Bundesländern sowie zwischen den beiden Geschlechtern gibt es praktisch keinerlei Unterschiede. Unter den Berufstätigen sind es 16% der Selbstständigen und 6% der Nicht-Selbstständigen, die dort Erkundigungen eingezogen haben. Etwas häufiger als die befragten Deutschen (5%) hatten die deutschsprachigen Ausländer (18%) Kontakt.

Jene Befragte, die über solche Erfahrungen verfügen, wurden ebenfalls um eine Bewer-tung dieser Kontakte gebeten: 70% sagen, diese seien eher positiv gewesen, 26% fan-den sie eher negativ (weiß nicht: 4%).

Haben Sie in den letzten Wochen mit einer Arbeitsagentur wegen der Corona-Krise …

94

6

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

70 26

4

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 97)

8% aller Befragten haben in den letzten Wochen Erfahrungen mit Behörden gemacht, die für Unterstützungsmaßnahmen und Zuschüsse für die Wirtschaft bei der Corona-Krise zuständig sind, 92% standen nicht mit solchen Stellen in Kontakt. Über alle Altersgruppen hinweg sieht das ungefähr gleich aus (mit Ausnahme der ab 70-Jährigen: 2%), auch spielt es kaum eine Rolle, in welchem Teil Deutschlands die Befragten leben. Von ent-scheidender Bedeutung ist allerdings – erwartungsgemäß – die jeweilige berufliche Stel-lung der Berufstätigen: Während es von den Arbeitern und nicht-leitenden Angestellten nur wenige sind, die sich wegen solcher Unterstützungsmaßnahmen mit einer Behörde in Verbindung gesetzt haben, sind es bei leitenden Angestellten etwas (16%), aber insbe-sondere bei Selbstständigen deutlich mehr (43%).

Auch bezüglich dieser Behördenkontakte geben zwei Drittel an, sie hätten eher positive Erfahrungen gemacht, 28% beschreiben sie als eher schlecht (weiß nicht: 6%).

Haben Sie in den letzten Wochen mit Behörden, die für Zu-schüsse und Unterstützungsmaßnahmen der Wirtschaft in der Corona-Krise zuständig sind, …

92

8

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

66 28

6

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 138)

Bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen haben 8% der Befragten mit der Polizei oder einem Ordnungsamt in der letzten Zeit Erfahrungen gemacht, 92% ha-ben das nicht. Auffällig oft geha-ben unter 30-Jährige an, in diesem Zusammenhang kontrol-liert worden zu sein (17%), mit zunehmendem Alter sinken die jeweiligen Quoten (ab 70-Jährige: 1%). Die Wohnortgröße, Osten oder Westen, Deutscher oder Nicht-Deutscher, Mann oder Frau spielen hier insgesamt kaum eine Rolle.

Knapp drei Viertel der Kontrollierten (74%) geben an, dass sie dabei eher angemessen behandelt wurden, 25% fanden das Verhalten der Ordnungshüter nicht angemessen (weiß nicht: 1%).

Haben Sie in den letzten Wochen mit der Polizei oder einem Ordnungsamt bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen …

92

8

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

74 25

1 angemessen

nicht

angemessen weiß nicht Behandlung war eher ...

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 124)

5. Mediennutzung

5.1 Mediennutzung und Informationsbeurteilung

Fast alle Befragte (92%) geben an, entweder mehrmals täglich (68%) oder einmal pro Tag (24%) Nachrichten und Informationen über Corona im Fernsehen, Radio oder in einer Zeitung wahrzunehmen, ganz unabhängig davon, ob dies auf klassischem Weg oder im Internet geschieht. Nur wenige Personen sehen, hören oder lesen News über Corona nur mehrmals pro Woche (4%), einmal pro Woche (2%) oder seltener bzw. nie (2%). Dies trifft auf alle Altersgruppen zwar in ähnlicher Weise zu, aber je älter die Be-fragten sind, desto häufiger ist diesbezüglich der Nachrichtenkonsum (unter 30-Jährige:

mehrmals oder einmal täglich, zusammen: 85%; ab 70-Jährige: 99%). Zwischen den sonstigen diversen soziodemografischen Gruppen lassen sich hier kaum Unterschiede feststellen.

In einem weiteren Schritt wurden die Befragten gebeten, eine Bewertung der dortigen Informationen vorzunehmen: Von den Befragten, die sich mindestens einmal pro Woche über Corona in TV, Radio oder Zeitung informieren (zusammen 98%), haben 78% das Gefühl, dass die dort berichteten Informationen eher richtig sind, 15% halten diese für eher nicht richtig (weiß nicht: 6%). Während sich die verschiedenen Alters- und Bildungs-gruppen hier im Prinzip einig sind, gibt es eine auffällige Abweichung bei den Parteian-hängern: Mit Ausnahme der AfD-Anhänger (eher richtig: 30%; nein: 57%) werden die Informationen von allen anderen Parteianhängerschaften mehrheitlich als richtig empfun-den.

Wahrnehmung und Beurteilung von Informationen / Nachrichten über Corona in Fernsehen, Radio, Zeitungen (klassisch oder im Internet):

78

15

6 eher richtig eher nicht richtig weiß nicht

Informationen dort sind …

Auswahl: mindestens einmal pro Woche

68 24

4 2 2

mehrmals pro Tag einmal pro Tag mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener / nie

Häufigkeit der Wahrnehmung:

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 1.598)

Auf offiziellen Internet-Seiten z.B. der Bundesregierung oder des Robert-Koch-Instituts informieren sich über Corona 11% der Befragten nach eigenen Angaben mehrmals täg-lich, weitere 22% täglich und 13% mehrmals pro Woche. 12% lesen dort Corona-Infos etwa einmal pro Woche, 41% tun dies seltener oder nie. Von allen Altersgruppen wird ungefähr gleich oft dargelegt, sich mindestens einmal am Tag auf solchen Seiten zu in-formieren, allerdings steigt mit zunehmendem Alter auch der Anteil jener, die sich auf solchen offiziellen Internet-Seiten seltener oder so gut wie nie informieren (unter 30-Jährige: 24%; ab 70-30-Jährige: 63%) – meist natürlich damit einhergehend, dass generell die Internetnutzung bei den oberen Altersgruppen geringer ausfällt. Darüber hinaus wird von Personen mit einem geringeren Bildungsabschluss häufiger als von jenen mit einem höheren Abschluss angegeben, solche offiziellen Seiten so gut wie gar nicht für Corona-Informationen zu nutzen.

Diejenigen, die solche offiziellen Websites mindestens einmal pro Woche für Infos über Corona besuchen (zusammen 58%), wurden ebenfalls nach der von ihnen empfundenen Korrektheit der Veröffentlichungen gefragt: 86% halten die Angaben dort für eher richtig, nur 11% hegen daran Zweifel (weiß nicht: 4%). Unabhängig vom Alter oder dem formalen Bildungsgrad der Befragten werden die Informationen dort von großen Mehrheiten jeweils für eher richtig gehalten, auch bei den Parteianhängergruppen sieht dies insgesamt ähn-lich aus, nur die Anhänger der AfD schließen sich dieser Meinung nicht so deutähn-lich an (eher richtig: 46%; nein: 39%).

Wahrnehmung und Beurteilung von Informationen / Nachrichten über Corona im Internet auf offiziellen Seiten z.B. der

Bundesregierung oder des RKI:

86

11

4 eher richtig eher nicht richtig weiß nicht

Informationen dort sind …

Auswahl: mindestens einmal pro Woche 11

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 948)

15% der Befragten geben an, mehrmals täglich und weitere 12% einmal täglich Nachrich-ten und Informationen über Corona im Internet auf sozialen Netzwerken wie facebook oder twitter, in einem Blog oder einem reinen Internet-Informationsdienst zu lesen.

Mehrmals pro Woche machen das 5% und einmal pro Woche 4%. Die Mehrheit von 62%

nutzt diese Quellen für Informationen über Corona seltener oder gar nicht. Erwartungs-gemäß sinkt die Nutzungsquote mit dem Alter der Befragten (unter 30-Jährige: mehrmals oder einmal täglich, zusammen: 51%; ab 70-Jährige: 11%). Unter den Parteianhänger-gruppen geben in den Reihen der AfD (46%) vergleichsweise viele an, mindestens täg-lich diese Quellen zu nutzen, am relativ seltensten tun dies die Anhänger der SPD (19%).

Jene Teilgruppe (zusammen 35%), die mindestens einmal pro Woche Corona-Infos in sozialen Medien oder speziellen Internet-Infodiensten wahrnimmt, beurteilt die Richtigkeit der dort gelesenen Informationen sehr zwiespältig: 47% halten die Nachrichten dort für eher wahr, 45% tun das nicht (weiß nicht: 9%). Alles in allem halten die jungen Befragten den Wahrheitsgehalt von Informationen solcher Internet-Medien seltener für richtig als ältere Personen.

Wahrnehmung und Beurteilung von Informationen / Nachrichten über Corona im Internet in sozialen Netzwerken, Blogs oder Internet-Infodiensten:

47 45

9

eher richtig eher nicht richtig weiß nicht Informationen dort sind …

Auswahl: mindestens einmal pro Woche 15

12 5 4 62

mehrmals pro Tag einmal pro Tag mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener / nie

Häufigkeit der Wahrnehmung:

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 579)

Mit Familie oder Freunden reden 39% der Befragten mehrmals täglich und 25% täglich über Corona, unabhängig davon, ob dies persönlich, telefonisch oder via Internet pas-siert. 19% geben an, sich mehrmals pro Woche auszutauschen, 8% kommunizieren dar-über etwa einmal pro Woche und 9% seltener oder nie. Bei allen Altersgruppen finden mehrheitlich mindestens einmal täglich Gespräche über Corona statt (zwischen 55% (ab 70-Jährige) und 72% (50- bis 59-Jährige)).

72% jener Befragten, die mindestens einmal pro Woche über Corona kommunizieren (zusammen 91%), glauben, wenn es in diesen Gesprächen um Informationen über Corona geht, dass die mitgeteilten Infos dann eher richtig sind, 19% zweifeln eher an deren Korrektheit (weiß nicht: 9%). Von allen Altersgruppen werden die Inhalte

mehrheit-lich als eher wahr eingestuft, aber mit zunehmendem Alter sind die Anteile hier jeweils größer (unter 30 Jahren: 61%; ab 70 Jahren: 84%).

Thematisierung von Corona im Gespräch mit Familie und

Freunden (persönlich, telefonisch, im Internet) und Beurteilung:

72

19

9

eher richtig eher nicht richtig weiß nicht Informationen dort sind …

Auswahl: mindestens einmal pro Woche

39

25 19

8 9

mehrmals pro Tag einmal pro Tag mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener / nie

Häufigkeit der Thematisierung:

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637 / 1.486)

Abschließend noch einmal ein Vergleich, was die Wahrnehmung der verschiedenen In-formationsquellen betrifft: Während so gut wie alle Befragte (98%) mindestens einmal pro Woche Nachrichten über Corona im Fernsehen, im Radio oder in Zeitungen sehen, hören oder lesen, trifft dies auf offizielle Internet-Seiten z.B. der Bundesregierung oder des RKI weniger häufig zu: 58% der interviewten Personen informieren sich dort mindestens wö-chentlich. Noch geringer ist die Quote bei sozialen Medien und Blogs oder ähnlichem:

Diesbezüglich geben nur 35% der Befragten an, sich dort regelmäßig über Corona zu informieren. Bei Gesprächen mit Familie und Freunden werden Nachrichten über Corona dagegen von der überwiegenden Zahl der Befragten (91%) einmal pro Woche oder häu-figer thematisiert.

Häufigkeit der Wahrnehmung von Informationen / Nachrichten über Corona …

68

11

15

39

24

22

12

25

4

13

5

19

2

12

4

8 2

41

62

9 mehrmals pro Tag einmal pro Tag mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener / nie

im Gespräch mit Familie, Freunden (persönlich, telefonisch, im Internet) im Internet in sozialen Netzwerken, Blogs oder Internet-Infodiensten auf offiziellen Internet-Seiten (z.B. der Bundes-regierung oder des RKI) in TV, Radio, Zeitungen (klassisch od. Internet)

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“, April 2020 (n = 1.637)

Methodisch-statistische Anmerkungen

Die Studie „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“ wurde im Auftrag des Bundespresseamts von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH in Mannheim vom 22. bis 29. April 2020 durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine reprä-sentative telefonische Umfrage unter 2.088 zufällig ausgewählten deutschsprachigen Bürgerinnen und Bürgern ab 18 Jahren. Es wurden Festnetz- und Mobilfunknummern berücksichtigt. Im Westen Deutschlands wurden 1.335 und im Osten 753 Bürgerinnen und Bürger befragt; im Osten wurden somit – bezogen auf den Bevölkerungsanteil in Deutschland insgesamt – überproportional viele Interviews geführt, um auch dort reprä-sentative Aussagen über verschiedene soziodemografische Gruppen machen zu können.

Die Zusammenfassung dieser insgesamt 2.088 Befragten führt nach Ausgleich der Über-quotierung Ost rechnerisch zu 1.637 Interviews: 1.335 aus dem Westen und 302 aus dem Osten.

Die Stichprobe für die Studie „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise“ war eine kombinierte Festnetz- und Mobilfunk-Stichprobe: Die Festnetz-Stichprobe wurde aus der Gesamtheit der deutschsprachigen Bevölkerung ab 18 Jahren gezogen, die in Privathaushalten lebt und dort über eine Festnetznummer (Nummer mit Ortsvor-wahl) telefonisch erreichbar ist. Für die Stichprobe wurde eine regional geschichtete, zweifach gestufte Zufallsauswahl verwendet. Die Zufallsauswahl der Haushalte erfolgte proportional zur Zahl der Wahlberechtigten in den regionalen Schichten, dann wurde eine deutschsprachige Person ab 18 Jahren im Haushalt zufällig ausgewählt. Die Auswahl-grundlage des FGW-Stichprobensystems umfasst auch nicht im Telefonbuch eingetrage-ne Haushalte, die prinzipiell über eieingetrage-ne Festeingetrage-netznummer telefonisch erreichbar sind. Basis sind die im Telefonbuch eingetragenen Privatnummern, bei denen die letzten drei Ziffern gelöscht und anschließend mit den Zahlen '000' bis '999' aufgefüllt wurden. Dieser Da-tenbestand wurde durch Hinzuziehung der Informationen der Bundesnetzagentur über die (Teil-)Belegung von Rufnummernblöcken und des Branchenverzeichnisses kritisch geprüft und entsprechend bereinigt. Die Mobilfunk-Stichprobe erfolgte über eine Zufalls-auswahl auf Basis der Gesamtheit der möglichen Handynummern. Die so ermittelten Handynummern bildeten die Brutto-Personen-Stichprobe der Umfrage.

Für die Kombination der Festnetz- und Mobilfunkstichprobe wurden die beiden Stichpro-ben nach dem Dual-Frame-Ansatz zusammengewichtet. Hierfür wurden die designbe-dingten Unterschiede in den Auswahlwahrscheinlichkeiten (Anzahl der Festnetz- und Mobilfunknummern, über die man erreichbar ist; Anzahl der Personen, die über die Fest-netz- bzw. Mobilfunknummer erreichbar sind) korrigiert.

In einem letzten Schritt erfolgte eine Korrektur der Ausfälle durch Anpassung der Struktu-ren der Stichprobe an die StruktuStruktu-ren der Grundgesamtheit: Das heißt, neben der Design-gewichtung wurde in dieser Untersuchung eine Repräsentativ-Gewichtung nach Alter, Geschlecht und auch nach Bildung durchgeführt. Mittels dieser sogenannten Bildungs-gewichtung werden Personen mit einem formal niedrigen Bildungsgrad im erforderlichen

Umfang hochgewichtet, Befragte mit einem Hochschulabschluss, die überdurchschnittlich häufig an Umfragen teilnehmen, werden dagegen entsprechend heruntergewichtet. Die Sollverteilungen für Alter, Geschlecht und Bildung sind dem Mikrozensus und der reprä-sentativen Wahlstatistik entnommen.

Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Für die eben-falls befragte Gruppe der deutschsprachigen Ausländer ab 18 Jahren gilt eine einge-schränkte Repräsentativität, weil es für diese Gruppe keine amtliche Statistik gibt. Unter Berücksichtigung des Stichprobendesigns und des Gewichtungsmodells ergeben sich bei einem Stichprobenumfang von n = 1.650 folgende Vertrauensbereiche: Bei einem An-teilswert von 40% liegt der wahre Wert mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% zwischen rund 37% und 43%. Beträgt die Merkmalsausprägung 10%, so liegt der wahre Wert zwi-schen rund 8,5% und 11,5%.

Bei manchen Fragen war es möglich, mehr als eine Antwort zu geben (Mehrfachnennun-gen), so dass die Summe der Antworten hier mehr als 100% beträgt.

Bei einigen Themen wurden den Befragten vier Antwortausprägungen angeboten, zwei positive und zwei negative. Diese wurden einzeln ausgewiesen, zum Teil aber auch je-weils zu einer positiven und einer negativen Antwort zusammengefasst. Die addierten Einzelwerte entsprechen aus Gründen der Rundung nicht immer der als Summe ausge-wiesenen Zahl.

Vergleichszahlen wurden verschiedenen Politbarometer-Studien (im Auftrag des ZDF) sowie folgenden Studien im Auftrag des Bundespresseamts der Bundesregierung ent-nommen: „Regierungsmonitor“ Mai 2018, „Polarisierung von Politik und Gesellschaft“

Januar/Februar 2019, „30 Jahre Mauerfall“ Juni/Juli 2019 und „Rente und Alter“ Januar 2020. Zum Teil wurden in diesen Studien nur Wahlberechtigte zur Bundestagswahl be-fragt; die Vergleichbarkeit mit der aktuellen Studie ist – mit kleinen Einschränkungen – aber dennoch möglich.

Kurzportrait FGW Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH

Die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH existiert seit 1994. Damals wurde das Telefonstudio der Forschungsgruppe Wahlen e.V. in eine eigenständige Firma ausge-gründet. Seither ist die FGW Telefonfeld GmbH als Feldinstitut für alle Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen und i p o s zuständig. Daneben entwickelte sich die FGW Telefonfeld GmbH im Laufe der Jahre zu einem Full-Service-Institut für quantitative Um-fragen sowohl im Bereich der Sozialforschung als auch der Marktforschung und ist dort für eine Vielzahl von Auftraggebern tätig.

Mehr als 300 sorgfältig geschulte Interviewerinnen und Interviewer arbeiten für die FGW Telefonfeld GmbH. Das moderne Telefonstudio in Mannheim verfügt über 140 computer-gestützte Telefonarbeitsplätze (CATI). Bei den telefonischen Umfragen kommen selbst erstellte, regional geschichtete Stichproben zum Einsatz, die die gleichen Qualitätskrite-rien erfüllen müssen wie die für Hochrechnungen benutzten Stichproben. Sowohl die Auswahl der Haushalte als auch die Auswahl der zu befragenden Personen erfolgt dabei immer streng nach dem Zufallsprinzip, da nur so repräsentative Ergebnisse erzielt wer-den können.

FGW Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH 68161 Mannheim N7, 13-15

Tel. 0621/1233-0 Fax: 0621/1233-199 info@forschungsgruppe.de

www.forschungsgruppe.de

Amtsgericht Mannheim HRB 6318

Geschäftsführer: Matthias Jung Andrea Wolf