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2. MATERIAL UND METHODEN

2.4. Zielparameter

2.4.1. Hauptzielkriterien

Als Hauptzielkriterien wurde für diese Pilotstudie ein kombinierter kardiovaskulärer Endpunkt, bestehend aus den neuen Ereignissen Restenose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Tod, Krankenhausaufnahme wegen zunehmender Angina-pectoris-Beschwerden, arteriokoronarer Venen-Bypass (ACVB), sowie arterielle Verschlusskrankheit (AVK), gewählt.

Die Patienten wurden regelmäßig hinsichtlich aufgetretener kardiovaskulärer Ereignisse befragt und es wurde Einsicht in die entsprechenden Befunde genommen. Die kardiovaskulären Ereignisse und die Mortalität wurde mit Hilfe der Meldebögen für schwere unerwünschte Ereignisse (siehe 7.5.2. Meldebogen für schwere unerwünschte Ereignisse) erfasst. Regelmäßige apparative Untersuchungen zur Erfassung der kardiovaskulären Endpunkte, wie z.B. EKGs, wurden im Rahmen der Pilotstudie nicht durchgeführt.

2.4.2. Nebenzielkriterien

Zusätzlich zu den Hauptzielkriterien wurden verschiedene Laborparameter, der Gesundheitszustand inklusive Lebensqualität sowie die Stärke der Angina-pectoris-Beschwerden ausgewertet.

Die Nebenzielkriterien wurden auf Case Report Forms (CRFs) erfasst (siehe 7.6. Case Report Forms).

2.4.2.1. Laborparameter

Folgende Laborparameter wurden in der Studienauswertung berücksichtigt:

L-Arginin, L-NMMA, ADMA, Nitrit, Nitrat, DMA, 8-iso-PGF, MDA, HNE, Gesamthomocystein, c-reaktives Protein (CRP), LDL und das Lipoprotein mit hoher Dichte (HDL).

Des Weiteren wurden die Parameter Blutdruck und Puls erfasst.

2.4.2.2. Gesundheitszustand einschließlich Lebensqualität

Der Gesundheitszustand der Patienten wurde mit Hilfe von zwei Fragebögen beurteilt.

Zur Erfassung des Gesundheitszustandes unter Berücksichtigung der mentalen und physischen Aspekte wurde der Fragebogen SF-12 gewählt (siehe 7.7. Fragebogen zum Gesundheitszustand FS-12). Der SF-12 ist die Kurzversion des SF-36 der Firma Qualitimetric. Der Fragebogen eignet sich zur Bestimmung des Gesundheitszustandes aus der Sicht des Patienten. Er umfasst Aspekte wie den allgemeinen und mentalen Gesundheitszustand, Vitalität, Schmerz, sowie den sozialen und emotionalen Status. Die Auswertung des SF-12 erfolgte in zwei Kategorien, von denen die eine den physischen Gesundheitszustand (PCS) und die andere den mentalen Gesundheitszustand (MCS) beschreibt. Es handelt sich um ein validiertes Verfahren.

Für die Pilotstudie erfolgte die Berechnung der Punktzahl für die zwei Kategorien über komplexe Algorithmen standardisiert nach Anleitung von Qualitimetric. Für die Auswertung gilt: je höher die Punktzahl, desto besser der Gesundheitszustand. Für jede Kategorie können Punktzahlen im Bereich von 0 - 100 erreicht werden. Laut Qualitimetric spiegelt ein Mittelwert von 50 mit einer Standardabweichung von 10 den Gesundheitszustand der Bevölkerung der USA wieder. Eine Punktzahl oberhalb von 50 deutet somit auf einen Gesundheitszustand über dem der USA-Bevölkerung hin.

Zur Erfassung des motorischen Funktionsstatus wurde der FFB-Mot-Fragebogen (siehe 7.8.

Fragebogen zum motorischen Funktionsstatus (FFB-Mot)) des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe verwendet. Dieser Fragebogen erfasst die Dimensionen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination mittels Selbsteinschätzung.

Die Standardfassung des Fragebogens umfasst 20 Fragen, die Kurzfassung 12 Fragen. Es ist möglich den Fragebogen um 4 Fragen mit hohem Schwierigkeitsgrad oder 4 Fragen mit niedrigem Schwierigkeitsgrad (ADL-Skala) zu erweitern. Die Fragen mit hohem Schwierigkeitsgrad wurden für Sportler entwickelt, die mit niedrigem Schwierigkeitsgrad für schwächere und gesundheitlich eingeschränkte Personen (Bös et al. 2002).

Für die Pilotstudie wurden die Kurzfassung und die 4 Fragen der ADL-Skala ausgewählt.

Der Fragebogen wurde wie folgt ausgewertet:

Für jedes angekreuzte Kästen wurde die in Klammern stehende Punktzahl gutgeschrieben.

Die Addition der Punkte der Fragen 1 - 12 ergab die Punktzahl für die Kurzform und die

Addition der Punkte der Fragen 13 - 16 die Punktzahl für die ADL-Skala. Die für die Kurzform zu erhaltende Punktzahl betrug minimal 12 und maximal 60 Punkte, die bei der ADL-Skala zu erreichende Punktzahl minimal 4 und maximal 20 Punkte. Zur zusammengefassten Auswertung wurden die Punkte der Kurzform und der ADL-Skala addiert und so die Gesamtpunktzahl eines jeden Patienten ermittelt. Für den FFB-Mot gilt, je höher die Punktzahl desto besser der motorische Funktionsstatus. Die Bad Schönborner Gesundheitsstudie mit 458 Befragten der Normalbevölkerung ergab für Männer im Alter von 33 - 60 Jahren Durchschnittswerte von 48,8 Punkten für die Kurzform und Durchschnittswerte von 19,4 Punkten für die ADL-Skala. Für Frauen im Alter von 33 - 60 Jahren ergaben sich für die Kurzform Durchschnittswerte von 44,1 Punkten und für die ADL-Skala Durchschnittswerte von 18,9 Punkten (Bös et al. 2002). Daraus ergibt sich für die zusammengefasste Fragebogenauswertung ein durchschnittlicher Referenzwert von 68,2 Punkten für Männer und von 63,0 Punkten für Frauen.

2.4.2.3 Angina-pectoris-Beschwerden

Zur Bestimmung der Angina-pectoris-Beschwerden während der Studiendauer wurde ein Tagebuch mit visueller Analogskala (VAS) entworfen (siehe 7.9. VAS-Tagebuch). Dieses Tagebuch wurde einmal pro Woche unter Angabe der Woche, des Datums, einer Beschreibung der Stärke der Beschwerden sowie der Anzahl der Anfälle pro Tag und Woche und der benutzten Anfallsmedikation ausgefüllt. Die Auswertung der Tagebücher erfolgte nach Abschluss der Studie wie folgt:

1. Nicht eindeutig oder korrekt ausgefüllte Beschwerdekategorien, Beschwerdestärken, oder Angaben zu Anfällen wurden als ungültig angesehen.

2. Der Abstand zwischen dem Kästchen mit dem traurigen Gesicht und der Mitte des Kreuzes wurde mit Hilfe eines Lineals ausgemessen. Die gemessenen Zentimeter wurden in Punkte umgerechnet; für diese Umrechnung wurden 10 cm als 100 Punkte festgelegt. Wurde das lachende Gesicht direkt als Beschwerdestärke gewählt, so wurde dies mit 100 Punkten bewertet, ein trauriges Gesicht folglich mit 0 Punkten.

3. Die ermittelte Punktzahl wurde anschließend zur Kategoriepunktzahl addiert. Das Ankreuzen der Beschwerdekategorie 1 wurde generell mit 300 Punkten bewertet. Für das Ankreuzen der Beschwerdekategorie 4 ergab sich eine Kategoriepunktzahl von 200 Punkten, so dass maximal 300 Punkte in dieser Beschwerdekategorie erreicht

werden konnten. Für die Beschwerdekategorie 3 galt eine Kategoriepunktzahl von 100 Punkten, für die Beschwerdekategorie 2 eine von 0 Punkte. Die maximal zu erreichende Punktzahl in Beschwerdekategorie 3 ergab sich demnach als 200 Punkte, die der Beschwerdekategorie 2 als 100 Punkte.

Es erfolgte eine wochenweise Auswertung unter Berücksichtigung der Stärke der Beschwerden sowie der durchschnittlichen Anzahl der Angina-pectoris-Anfälle pro Tag und Woche.