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Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

über die Klinik für Rinder der Tierärztlichen Hochschule Hannover

4.6 Bakteriologische Neuinfektionsraten

4.8.1 Faktoren der bakteriologischen Heilungs-, Neuinfektions- und Mastitisrate und der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

4.8.1.3 Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Faktoren

Die Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit von den jeweiligen Faktoren wird genauer in Anhang 11.3 beschrieben.

Es konnten signifikante Unterschiede der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum, der Laktationsnummer, der Trockenstehzeit, dem Eutergewebepalpationsbefund, der Viertellokalisation, dem Zellgehalt vor dem Trockenstellen und der Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen nachgewiesen werden.

4.8.1.3.1 Faktor Langzeitantibiotikum – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Ein signifikanter Unterschied bestand in der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode zwischen den Langzeitantibiotika Orbenin® Extra und

18

23.8

12.5

15.17

0 5 10 15 20 25

%

subkl. unspez. latent normal

a

b

a a,b

a vs. b: P<0,05

Ergebnisse 99 Cobactan® DC. Die mit Orbenin® Extra behandelten Euterviertel wiesen eine um 6,94 % bessere Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode auf als die mit Cobactan® DC behandelten Viertel (Abb. 34).

Abb. 34:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit vom Langzeitantibiotikum

4.8.1.3.2 Faktor Laktationsnummer – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Die Euterviertel von den Versuchskühen mit einer Laktationsnummer > 4 wiesen eine signifikant schlechtere Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode auf als die Viertel der Tiere mit der Laktationsnummer 3 und 4 (62,61 % vs. 70,15 %). Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Eutervierteln der Tiere, die zum 2. Mal abgekalbt hatten gegenüber den Vierteln der schon häufiger gekalbten Kühe (Abb. 35).

68.91

63.86

70.8

0 10 20 30 40 50 60 70 80

%

Benestermycin® Cobactan® DC Orbenin® Extra a,b

b a

a vs. b: P<0,05

100 Ergebnisse

Abb. 35:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit von der Laktationsnummer

4.8.1.3.3 Faktor Trockenstehzeit Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Mit einem Unterschied von 4,7 % zeigten die Euterviertel der Kühe mit einer Trockenstehzeit von mehr als 63 Tagen eine signifikant bessere Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode als die Viertel der Kühe mit einer kürzeren Trockenstehzeit (Abb. 36).

Abb. 36:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit von der Trockenstehzeit

68.9 70.15

Ergebnisse 101

4.8.1.3.4 Faktor Eutergewebepalpationsbefund – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Die Euterviertel der Kühe mit einem guten Eutergewebepalpationsbefund kleiner oder gleich 1 hatten eine signifikant bessere Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode als die Viertel der Tiere mit einem schlechteren Palpationsbefund von 1,5 bis 2 (71,33 % vs. 65,59 %) oder einem sehr schlechten Befund größer 2 (71,33 % vs. 58,67 %).

Die beiden schlechteren Eutergewebepalpationsgruppen wiesen untereinander keine signifikanten Unterschiede auf (Abb. 37).

Abb. 37:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit des Eutergewebepalpationsbefundes

4.8.1.3.5 Faktor Viertellokalisation – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Zwischen den einzelnen Eutervierteln konnte ein signifikanter Unterschied im Zellzahlverlauf während der Trockenstehperiode zwischen den rechten Vorder- und den rechten Hintervierteln festgestellt werden. Der Zellzahlverlauf war bei den rechten Vordervierteln um 6,93 % besser als bei den rechten Hintervierteln (Abb. 38).

71.33

65.59

58.67

0 10 20 30 40 50 60 70 80

%

<=1 1,5-2 >2

b

b a vs. b: P<0,05 a

102 Ergebnisse

Abb. 38:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit der Viertellokalisation

4.8.1.3.6 Faktor Zellgehalt vor dem Trockenstellen – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Die Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode war bei den Eutervierteln der Tiere signifikant besser, die vor dem Trockenstellen einen schlechten Zellgehalt mit mehr als 400.000 Zellen/ml Milch aufwiesen. Der Unterschied zu den Vierteln der Tiere mit einem Zellgehalt zwischen 101.000 bis 400.000/ml Milch vor dem Trockenstellen lag bei 17,68 % und der zu den Vierteln der Tiere mit einem sehr guten Zellzahlergebnis unter oder gleich 100.000 Zellen/ml bei 13,52 % (Abb. 39).

a

70.9 69.46

63.97 67.32

0 10 20 30 40 50 60 70 80

%

VR VL HR HL

a a,b

b a,b

a vs. b: P<0,05

Ergebnisse 103

Abb. 39:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit vom Zellgehalt vor dem Trockenstellen

4.8.1.3.7 Faktor Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen – Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode

Es konnte ein signifikanter Unterschied in der Zellzahlentwicklung während der Trockenstehperiode zwischen den Eutervierteln der Kühe, die vor dem Trockenstellen eine subklinische Mastitis aufwiesen und den Eutervierteln der Tiere mit einer unspezifischen Mastitis festgestellt werden. Die Zellzahlentwicklung war bei den Vierteln der subklinisch erkrankten Tiere um 6,48 % besser als bei den Eutervierteln der unspezifisch erkrankten Kühe. Die anderen Mastitiskategorien zeigten untereinander keine signifikanten Unterschiede (Abb. 40).

Abb. 40:Gute Zellzahlentwicklung (bessere Zellzahlklasse als vor dem Trockenstellen oder sehr gut geblieben) während der Trockenstehperiode in Abhängigkeit von der Mastitiskategorie vor dem Trockenstellen

104 Ergebnisse 4.8.1.4 Klinische Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit der Faktoren

Die klinische Mastitishäufigkeit direkt nach der Abkalbung und die klinische Mastitishäufigkeit von der Abkalbung bis 60 Tage post partum wurden in der Gesamtmastitisinzidenz zusammengefasst. Insgesamt zeigten 111 Viertel Anzeichen einer klinischen Euterentzündung.

Im Anhang 11.4 wird die Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit der Faktoren genau dargestellt. Die Anhänge 11.8 und 11.9 beschreiben die klinische Mastitishäufigkeit direkt nach der Abkalbung und von der Abkalbung bis 60 Tage p. p. jeweils einzeln in Abhängigkeit der Faktoren. Diese werden hier jedoch nicht näher erläutert.

Es wurden nur signifikante Unterschiede in der Gesamtmastitisinzidenz in Bezug auf die Laktationsnummer und den Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen nach MLP-Ergebnissen nachgewiesen.

4.8.1.4.1 Faktor Laktationsnummer – Gesamtmastitisinzidenz

Die Viertel der Kühe mit der Laktationsnummer 3 und 4 erkrankten bis zu 60 Tage nach der Abkalbung signifikant seltener an klinischen Mastitiden als die Viertel der Tiere mit einer Laktationsnummer > 4 (4,15 % vs. 11,33 %) und diejenigen der Tiere mit der Laktationsnummer 2 (4,15 % vs. 7,50 %). Die Euterviertel der Kühe, die im Laufe des Feldversuches erst zum zweiten Mal abgekalbt hatten, wiesen bezüglich der Gesamtmastitisinzidenz keine signifikanten Unterschiede gegenüber den Vierteln der Tiere, die mindestens zum fünften Mal abgekalbt hatten, auf (Abb. 41).

Abb. 41:Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit von der Laktationsnummer 7.5

Ergebnisse 105 4.8.1.4.2 Faktor Zellgehalt der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen nach MLP-Ergebnissen – Gesamtmastitisinzidenz

Die Gesamtmastitisinzidenz zeigte in allen drei Zellzahlgruppen der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen signifikante Unterschiede. Euterviertel, die im geometrischen Mittelwert einen Zellgehalt > 400.000 Zellen/ml Milch aufwiesen, hatten mit 12,62 % die höchste Mastitisrate. Danach folgten die Viertel der Zellzahlgruppe 101.000 bis 400.000 Zellen/ml Milch mit 7,05 % und anschließend die Viertel mit einem sehr guten Zellgehalt unter oder gleich 100.000 Zellen/ml Milch mit einer Gesamtmastitisinzidenz von nur 3,77 % (Abb. 42).

Abb. 42: Gesamtmastitisinzidenz in Abhängigkeit des Zellgehaltes der letzten 3 Monate vor dem Trockenstellen nach MLP-Ergebnissen

4.8.2 Faktoren der bakteriologischen Heilungs-, Neuinfektions- und Mastitisrate