Foto: Alexas Fotos / pixabay.com / CC0
Die Kleinstadt Syke in Niedersachsen hat eine
Klimaanpassungsstrategie sowie den Aktionsplan Anpassung vorzuweisen. Die Strategie befasst sich vor allem mit
Klimaprojektionen und Anpassungsoptionen für verschiedene Handlungsfelder. Der Aktionsplan umfasst konkrete
Maßnahmen im Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
Gefördert mit Mitteln des BMBVS und Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.
Klimaanpassungsstrategie der Stadt Jena
Quelle: Jena Impressionen - Torsten Maue / Flickr.com / CC BY 2.0
Die Jenaer Klimaanpassungsstrategie befasst sich mit einer klimawandelgerechten Stadtentwicklung mit Betrachtung rechtlicher Rahmenbedingungen. Im Rahmen dieser Strategie wurde das Handbuch einer klimawandelgerechten
Stadtentwicklung erstellt, welches als Arbeitsgrundlage für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung für Fragen zum Thema Klimawandel dient. Gefördert mit Mitteln des BBSR. Siehe:
www.jenkas.de
Klimawandelanpassungskonzept der Stadt Stuttgart
Quelle: Nikiko / Pixabay.com / CC0
Das Amt für Umweltschutz und Stadtklimatologie hat das Klimawandelanpassungskonzept KLIMAKS erstellt. Das Dokument beinhaltet bisherigen Aktivitäten der Stadt und notwendige weitere Maßnahmen. Es sind Maßnahmen für neun Sektoren gelistet. Unter anderem für Bauwesen,
Wasserhaushalt, Tourismus und biologische Vielfalt.
Bausteine für die Nürnberger Anpassungsstrategie
Quelle: wissamothman110 / pixabay.com / CC0
Die Stadt Nürnberg hat unter Leitung des Umweltamtes im Rahmen des Forschungsvorhabens „Sommer in der Stadt – dem Klimawandel sinnvoll begegnen“ das umfassende Handbuch
„Klimaanpassung - Bausteine für die Nürnberger
Anpassungsstrategie“ (PDF, 8.4 MB) erstellt. Es enthält neben der Analyse der Ausgangsbedingungen auch ein
Maßnahmenkonzept, das als Leitfaden zur Klimaanpassung für die kommunale Planungspraxis gedacht ist
Stadtentwicklungsplan für das Land Berlin
Quelle: Levi_7 / pixabay.com / CC0
Der Berliner Stadtentwicklungsplan (StEP) Klima befasst sich vor allem mit Klimaanpassung aus der Perspektive der
Stadtentwicklung. Der Plan ist der Ausgangspunkt für den weiteren Anpassungsprozess und soll der Hauptstadt helfen ihre Stadträume und Infrastrukturen gegenüber den Folgen des Klimawandels nachhaltig und widerstandsfähig zu gestalten.
Aufgabe: Entwicklung einer Klimaanpassungsstrategie
► Führen Sie die bisher gesammelten Informationen zu Anpassungszielen, Betroffenheiten und möglichen Anpassungsmaßnahmen in einer Anpassungsstrategie zusammen.
► Zum Aufbau und zur Strukturierung Ihrer Anpassungsstrategie stellt Ihnen der Klimalotse als Vorlage eine Blaupause einer Anpassungsstrategie zur Verfügung.
► Achten Sie bei der Strategieentwicklung auf mögliche Synergien und Konflikte zwischen verschiedenen Anpassungsmaßnahmen oder zwischen Maßnahmen zur Anpassung und Maßnahmen in anderen Bereichen.
► Beziehen Sie bei der Strategieentwicklung verwaltungsinterne und -externe Akteur*innen ein.
► Ein Vorwort der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters kann der Strategie zusätzliches Gewicht verleihen.
Hilfreiche Links und Publikationen
► Klimaanpassungsstrategie für das Land Bremen (SKUMS 2018)
► Klimaanpassungsstrategien zur Überflutungsvorsorge verschiedener Siedlungstypen (BBSR 2015)
► Klimaanpassungskonzept und Maßnahmenplan für das Handlungsfeld Hitze (Stadt Freiburg)
► ISO/TS 14092 Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Anforderungen und Leitlinien zur Anpassungsplanung für kommunale Verwaltungen und Gemeinden
und welche Sie in Zukunft angehen wollen. Ansatzpunkte in der Stadtentwicklung sind
beispielsweise Konzepte zur Innenentwicklung, Stadtumbau und Quartiersentwicklung. Bei der Planung neuer Quartiere können Sie Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen schon von Beginn integriert betrachten, beispielsweise im Rahmen der Wohnumfeldverbesserung durch Grünflächen, Bäume und Dach- und Fassadenbegrünung und den Bau von Gebäuden mit einem möglichst hohen energetischen Standard. Im Prinzip sind auch Möglichkeiten zur effektiven Verzahnung von Klimaanpassung und Klimaschutz „im Bestand“ vorhanden, oftmals allerdings schwieriger herauszuarbeiten als beim Neubau. Im Vordergrund steht hier vor allem die nachträgliche Verbesserung der Wärmedämmung im Gebäudebestand, welche etwa mit sommerlichem Wärmeschutz kombiniert werden können.
Hinweise im Baugesetzbuch nutzen
Auch das Baugesetzbuch (BauGB) unterstützt eine integrative Herangehensweise. Durch verschiedene Novellierungen in den letzten Jahren fanden die Belange von Klimaschutz und Klimaanpassung explizit Einzug in das Recht der Bauleitplanung. Bauleitpläne sollen demnach den Klimaschutz und die Klimaanpassung insbesondere auch in der Stadtentwicklung fördern (§ 1 Abs. 5 S. 2 BauGB). Im Bereich der kommunalen Planung wird damit den Trägern der Bauleitplanung eine konkrete Rechtsgrundlage an die Hand gegeben, um Maßnahmen, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, planerisch vorzubereiten und zu steuern. Dabei stehen Klimaschutz und Anpassung in der planerischen Abwägung auf der Bauleitplanungsebene zunächst gleichwertig neben allen anderen Belangen, die gegeneinander und untereinander abzuwägen sind.
Querschnittsthema: Synergien und Konflikte
Bei der Entwicklung Ihrer Anpassungsstrategie werden Sie festgestellt haben, dass in vielen Bereichen und bei vielen Maßnahmen eine enge Verknüpfung zwischen Klimaanpassung und Klimaschutz besteht und dabei Synergien geschaffen, aber auch Konflikte auftreten können.
Beispiele von Synergien wären:
► die Dämmung von Gebäuden zur Senkung des Energiebedarfs im Winter bei gleichzeitiger Reduktion der darin entstehenden Hitzeentwicklung in den Sommermonaten
► das Anbringen einer Dach- und Fassadenbegrünung als sommerlicher Wärmeschutz und Wärmedämmung in kalten Jahreszeiten
► der städtische Waldumbau zum Mischwald als Stabilisierung von Waldökosystemen bei gleichzeitiger Erhöhung der Holzproduktion
Beispiele von Konflikten wären:
► Stadtverdichtungen kontra aufgelockerte städtische Bauweise: Der mit der dichten städtischen Bauweise anvisierte Energieverbrauchsreduktion und Verkehrsvermeidung stehen
möglicherweise eine Verschlechterung des Stadtklimas mit der Entwicklung von (zusätzlichen) Hitzeinseln gegenüber.
► Entstehen von Flächenkonkurrenzen beim Anbau nachwachsender Rohstoffe gegenüber einer Nahrungs- und Futtermittelproduktion.
► Schutz vor Hitze durch den Einsatz von Klimaanlagen erhöht Stromverbrauch und damit Treibhausgasemissionen.
Auswirkungen von Klimaschutz- und -anpassungsmaßnahmen prüfen
Nicht nur der Klimawandel selbst, sondern auch die Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen werden sich auf Natur und Landschaft auswirken, bzw. sich im Einzelfall gegenseitig
beeinflussen, im positiven wie im negativen Sinne. Prüfen Sie im Rahmen eines „Climate-Proofings“ die in Ihrem integrierten Klimaschutz- und Anpassungskonzept priorisierten Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen jeweils auf die Auswirkungen auf den jeweils anderen Bereich, z. B. die Energie- oder Emissionsrelevanz von Klimaanpassungsmaßnahmen.
Geprüft werden sollte dabei auch, inwiefern klimawandelbedingte steigende Lufttemperaturen einen Einfluss auf die Effektivität energieeffizienter Gebäudekühlung haben.
Ausgewogenheit der Maßnahmen beachten
Stellen Sie in Ihrem integrierten Klimaschutz- und Anpassungskonzept Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung in einem ausgewogenen Verhältnis zusammen, von Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in verschiedenen kommunalen Sektoren, der Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich oder Maßnahmen zum Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zu Anpassungsmaßnahmen zur Verringerung der Sensitivität und der Steigerung der Anpassungsfähigkeit. Für eine robuste und ausgewogene Strategie sollten Sie zudem Maßnahmen mit den Zeithorizonten kurz-, mittel- und langfristig integrieren,
beispielsweise kurz- bis mittelfristige Maßnahmen gegen extreme Wetterauswirkungen oder vorausschauende Maßnahmen zur Adressierung langfristiger Veränderungen wie den Meeresspiegelanstieg.
Weitere Unterstützung einholen
Unterstützung beim Klimaschutz erhalten Sie etwa beim Service- und Kompetenzzentrum kommunaler Klimaschutz durch das Coaching Kommunaler Klimaschutz, durch den Praxisleitfaden Klimaschutz in Kommunen oder durch regionale Energie- oder
Klimaschutzagenturen. Das Zentrum Klimaanpassung bietet ein Beratungsangebot rund um Klimaanpassung an.
Querschnittsthema: Partizipation
Auch eine integrierte Klimaschutz- und Anpassungsstrategie ist ein Instrument, bei dessen Entstehung, Umsetzung und Weiterentwicklung sämtliche relevanten Akteur*innen (Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Umweltverbände) Ihrer Kommune proaktiv und intensiv über entsprechende Beteiligungsformate einzubinden sind. Die Einbindung ortskundiger Stakeholder in diesen Prozess kann wesentlich zur Akzeptanz notwendiger Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen beitragen. Die integrierte Betrachtung von Klimaschutz und Anpassung sowie das „Zusammenspiel“ von Akteur*innen aus den beiden Bereichen und daraus
resultierender Entscheidungen sind komplex und bedürfen ggf. neuer Formen der Koordination und Kooperation. Planung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen zu beiden Bereichen (z. B. im Rahmen von Modellquartieren) müssen aufeinander abgestimmt werden.
Beispielgalerie 8: Integrierte Klimaschutz- und Anpassungsstrategien