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Im Dokument 2 /2008 (Seite 33-41)

���Monatliche Schritt-für-Schritt-Anleitung per E-Mail

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«Politische Bildung» scheint sich zu einem neuen Modethema zu entwickeln. Alleror-ten sind Klagen zu hören, die Jugendlichen würden sich zu wenig für Politik interessie-ren oder die allgemeine Politikverdrossen-heit gefährde die Gesellschaft. So erstaunt es denn nicht, dass sich auch die Erzie-hungswissenschaft diesem Themenfeld zu-wendet.

Das vorliegende Buch will dabei mehr sein, als «nur» ein Buch zur politischen Bil-dung. «Die Politische Pädagogik befasst sich mit den Bedingungen und der Organisation des Lernens als Auseinandersetzung von Individuen und Gruppen mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen.» Politische Päda-gogik soll als «erziehungswissenschaftli-cher Querschnittsbereich» gesehen werden.

Die auf die Einleitung folgenden fünf Kapi-tel bearbeiten folgende Themenschwer-punkte: «Politische Pädagogik im Magnet-feld der Entgrenzungen», «Politische Sozia-lisation und Pädagogik», «Politische Päda-gogik des Lebenslaufs», «Schlüsselkategori-en Politischer Pädagogik und ihr Bedeu-tungswandel» sowie die «Zukunftsfähigkeit Politischer Pädagogik». In den Text einge-streut sind zudem kürzere oder längere Textkästen, die sich einem zentralen Begriff oder einer einflussreichen Person widmen oder längere Originalzitate sind.

Die Publikation krankt an zwei Proble-men: Politik wird mit Macht gleichgesetzt und die Autoren argumentieren ohne Rück-versicherung auf empirische oder histori-sche Daten. Damit erweckt die Publikation eher den Eindruck, Ausdruck des persönli-chen Weltverständnisses der Autoren zu sein, als eine «problemorientierte Einfüh-rung», wie der Untertitel verspricht. In dem Sinne vermag das Buch von Böhnisch und Schröer leider in keiner Weise Erhellung oder Übersicht in das Feld der «politischen Bildung» zu bringen.

Rebekka Horlacher

Lektüre vorhandenen Emotionen und Er-wartungen mussten durch Propaganda nur noch aktiviert werden.

Im zweiten Teil des Buches wird ein-drücklich geschildert, mit welchen drama-turgischen, szenischen, narrativen und technischen Mitteln und mit welchem Auf-wand Herr der Ringe produziert wurde.

Zum Beispiel erfährt der Lesende, dass die fantastische Geschichte, die auf dem be-kannten Grundkonflikt Gut-Böse und auf dem Motiv der «Reise» (bis hin zur Reifung) aufbaut, auf einen kolossalen «Schauwert»

hin inszeniert wurde: Dieser wurde erzeugt durch monumentale Luftaufnahmen aus dem Helikopter, schwindelerregende Kame-rapositionen und rasante Kamerafahrten.

Gepaart mit einer durchgängigen Emotiona-lisierung und Psychologisierung der Figu-ren fühFigu-ren die visuellen Effekte geradewegs zur emotionalen und «visuellen Überwälti-gung» des Zuschauers.

Der «Schauwert» der Trilogie ist aber nur eine Erklärung dafür, warum sich so viele Menschen weltweit für Herr der Ringe be-geisterten. Ein grundsätzliches Interesse vieler, die das Buch gelesen hatten, wurde bereits angesprochen und erklärt auch, wa-rum das Publikum von Herr der Ringe im Schnitt älter ist als das gängige Kinopubli-kum. Ein weiterer Ansatzpunkt ist der gen-retheoretische Charakter der Trilogie:

Grundsätzlich basiert Herr der Ringe auf den Konventionen des Fantasy-Genres. Al-lerdings wird dieses von Motiven aus dem romantischen Liebes- oder Märchenfilm so-wie von Motiven aus dem Kriegsfilm, dem Historiendrama und der Komödie über-lappt. Aufgrund dieses multiplen Charak-ters kann ein sehr breites Publikum – vor allem auch Frauen – angesprochen werden.

Eine tiefer gehende Analyse zeigt denn auch, dass die verschiedenen Zuschauer ihr Kinoerlebnis aus sehr unterschiedlichen Quellen nährten (Action, Effekte oder ein-zelne Figuren) und auf unterschiedliche Art und Weise angesprochen und (emotional) involviert waren.

Das Buch zeigt zusammenfassend nicht nur auf, wie die heutige Filmindustrie funktioniert, sondern ist auch ein bemer-kenswertes (Fall-)Beispiel für multiperspek-tivisch angelegte Medienforschung.

Ursula Schwarb Die Filmtrilogie Herr der Ringe kostete 281

Millionen US-Dollar, wurde mit einem Mar-keting-Budget von 145 Millionen USD be-worben und spielte an den Kinokassen weltweit 2.9 Milliarden USD ein. Allein in Deutschland haben rund 10 Millionen Men-schen jede der drei Folgen im Kino gese-hen; weltweit dürften es an die 100 Millio-nen gewesen sein. Bis heute sind Special-Edition-DVDs, Games und diverse Merchan-dising-Artikel zu Herr der Ringe im Handel erhältlich und halten die Kinolegende für die zahlreichen Fans in der ganzen Welt am Leben. Eines kann gesagt werden: Herr der Ringe vereint sämtliche Superlative auf sich, die die Filmindustrie bis jetzt hervor-gebracht hat.

Eine Forschungsgruppe um den Medien-wissenschafter Lothar Mikos hat sich aufge-macht, das Phänomen zu erklären. Ent-standen ist ein Buch, das die Verfilmung von J. R. R. Tolkiens gleichnamiger literari-scher Vorlage aus verschiedenen Perspekti-ven beleuchtet. So wird zuerst der Produk-tionskontext analysiert, und dem Lesenden wird schnell klar, dass bei der Lancierung der Trilogie nichts dem Zufall überlassen wurde: Der Zeitpunkt der Erstausstrahlung wurde bewusst auf die arbeitsfreien Weih-nachtstage gelegt. Meldungen zur Planung und zum Drehstart waren bereits drei Jahre vor dem ersten Film in der Presse. Andert-halb Jahre vor Start wurden die ersten Filmhäppchen publiziert und zehn Monate vor Start die Homepage mit Infos und Trai-lern aufgeschaltet.

Die Marketingkampagne wurde also früh gestartet und war auf eine möglichst grosse Mund-zu-Mund-Propaganda und hierbei auf Hardcorefans und cineastische Opinion-Leaders ausgerichtet. Denn Herr der Ringe konnte von Anfang an mit einem grossen Publikum rechnen: Millionen von Menschen hatten das Buch in ihrer Jugend-zeit mit Begeisterung gelesen. Die durch die Böhnisch, Lothar; Schröer, Wolfgang.

Politische Pädagogik:

Eine problemorientierte Einführung.

Weinheim u. München: Juventa, 2007.

312 Seiten. € 22.–; CHF 39.90

Mikos, Lothar; Eichner, Susanne; Prommer, Elizabeth; Wedel, Michael.

Die Herr der Ringe-Trilogie.

Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2007.

300 Seiten. € 29.–; CHF 48.90

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Der Krieg in Ex-Jugoslawien ist noch keine 15 Jahre beendet und scheint doch längst vergangen. Für Mary Kaldor, Professorin am Center for the Study of Global Governance (London), ist der Balkankonflikt jedoch kei-neswegs Geschichte. Sie versteht diesen als Prototyp von «neuen» Kriegen, die sich im Windschatten der Globalisierung herausge-bildet haben.

Ausgehend von einer detaillierten und höchst interessanten Analyse des Konflikts in Bosnien-Herzegowina erläutert Kaldor, was den «neuen» Krieg prägt: Neue Kriege entstehen in Situationen, in denen sich ein staatliches Gewaltmonopol aufgelöst hat und in die Hände von paramilitärischen Gruppen gelangt ist. Die (politisch nicht le-gitimierten) Paramilitärs führen eine «Poli-tik der Identität». Dies bedeutet, dass sie ihre potentielle Gefolgschaft auf der Grund-lage ethnischer, rassischer oder religiöser Herkunft mobilisieren, mit dem Ziel, staat-liche Macht zu erlangen.

Die neuen Kriege zeichnen sich aus durch undurchsichtige Finanzierung (Erträ-ge aus der Schattenwirtschaft, illegale Be-reicherung) und durch eine weiträumige internationale Vernetzung, die insbesonde-re durch neue Medien ermöglicht wird. Ge-waltanwendung findet im neuen Krieg nicht wie bisher zwischen ausgebildeten Streitkräften statt, sondern sie richten sich gegen die Zivilbevölkerung mit dem Ziel, diese einzuschüchtern und «Andersstäm-mige» gezielt zu eliminieren. Auch anders Denkende, kosmopolitisch und multikultu-rell Orientierte in der eigenen Ethnie wer-den gezielt schikaniert, so dass jeder Keim, der die partikulären Interessen beeinträch-tigen könnte, erstickt wird.

Das eindringliche und aktuelle Buch ist allen, die sich mit dem Balkankonflikt so-wie Hintergründen von Politik und Kriegen im 21. Jahrhundert beschäftigen wollen, zu empfehlen. Ursula Schwarb Kaldor, Mary.

Neue und alte Kriege: Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung.

Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2007. Aktualisierte Neuausgage. 315 Seiten. € 10.–; CHF 18.–

Mit ihrem Buch In der Lebensmitte spricht Pasqualina Perrig-Chiello sowohl Fachleute wie Laien an. Die Autorin, die als Honorar-professorin an der Universität Bern lehrt und forscht, wählt eine Darstellungsform für ihre wissenschaftlichen Befunde, die nicht einzig auf (nüchternen) Text setzt.

Vielmehr legt sie das in der entwicklungs-psychologischen Forschung vernachlässigte Thema der mittleren Lebensphase in einem schön gestalteten Bild-Text-Band dar. 26 Schwarz-Weiss Porträts von Frauen und Männern geben dem Thema ein persönli-ches Gesicht und illustrieren die in acht Kapiteln dargelegten Themenstellungen.

Die in eigenen breiten Fragebogenerhebun-gen und qualitativen Interviews erhalte-nen Ergebnisse werden in einem präzis for-mulierten Sachtext ausgeführt; anschauli-che Tabellen, Interviewpassagen mit Be-fragten und Aphorismen, etwa von Dante oder von Simone de Beauvoir, zeigen weite-re Aspekte auf.

So gelingt es, das Alter zwischen 40 und 60 Jahren – nicht mehr jung und noch nicht alt – in seinen verschiedenen Facet-ten, in Kontinuität, Übergängen und auch Brüchen, erkennbar zu machen. Meist sind es nicht eigentlich neue Themen, die sich nun stellen, aber viele Menschen erleben diese Phase, als sei der Zenit des Lebens erreicht, und damit einher geht eine verän-derte Zeitorientierung: «Gedacht wird nicht mehr in Jahren nach der Geburt, sondern in Zeiteinheiten, die noch zum Leben blei-ben.» Man bilanziert – die Partnerschaft (Kontinuität, Neuorientierung), den Beruf (Ausstieg, Einstieg, Wiedereinstieg), die

«Sandwichposition» zwischen Kindern und alternden Eltern, die körperlichen und geis-tigen Veränderungen. Es gilt, dem Leben aktiv und eigenverantwortlich einen (neu-en) Sinn zu geben und die Weichen für ein gutes Altern zu stellen.

Christa Hanetseder Perrig-Chiello, Pasqualina.

In der Lebensmitte: Die Entdeckung des mittleren Lebensalters.

Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2008.

2. Aufl. 159 Seiten. € 31.–; CHF 45–

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Spiegel-Redaktor Volker Hage kritisch mit Literatur unserer Zeit. Insbesondere seine fundierten Besprechungen von Neuerscheinungen deutschsprachiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller verdienen es, angesichts der Kompetenz ihres Autors, über den aktuel-len Publikationsanlass im deutschen Nach-richtenmagazin hinaus in einem Sammel-band zugänglich gemacht zu werden. Sei-nen nahezu 50 RezensioSei-nen stellt Hage in einem ersten (bisher noch unveröffentlich-ten) Chronik-Teil die Geschichte der neues-ten deutschen Literatur von 1999 bis 2007 voran.

Auf über 9O Seiten werden Tendenzen, Verwandtschaften und Hintergründe einer Literaturepoche kenntnisreich herausgear-beitet. Obwohl Hage die einflussreichen, wenn auch nicht mehr ganz so zweifelsfrei-en «Väter» wie Günter Grass oder Martin Walser nicht ganz ausklammert, richtet sich sein Interesse vor allem auf die vehement nachdrängenden Nachfolge-Generationen, deren Exponenten er mit sicherem Gespür für ihre weiterwirkende Bedeutung einstuft oder – wenn nötig – mit kritischem Blick hinterfragt. Wesentlich zum differenzierten Bild trägt der Umstand bei, dass Hage auch öfters relevante Ergebnisse von Umfragen oder erhellende Kommentare anderer Kriti-kerkoryphäen in seine Überlegungen ein-bezieht. Entgegen der im deutschen Feuille-ton seit langem erhobenen Klage über feh-lende Durchschlagskraft des jüngsten deutschsprachigen Literaturschaffens weckt die Lektüre sowohl der Chronik als auch mancher Einzelrezension im zweiten Teil – von Thomas Brussig bis Annette Mingels, von Arno Geiger bis Eva Menasse, von Ka-tharina Hacker bis Hans-Ulrich Treichel, von Alex Capus bis Peter Stamm – die Lust, sich auf neue, spannende Leseabenteuer einzulassen.

Georges Ammann Hage, Volker.

Letzte Tänze, erste Schritte.

Deutsche Literatur der Gegenwart.

München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2007.

300 Seiten. € 19.95; CHF 34.90

I n f o r m at i o n e n a u s d e r

Für ph akzente zusammengetragen von Heinz Moser1

Nach dem Studium

Die von der Studienberatung Basel ausge-werteten Daten zeigen, dass das Studium häufig nur den ersten Teil der Berufsaus-bildung ausmacht – und die weitere Qua-lifizierung die Berufskarriere bestimmt.

Das ist etwas anders in den Fachhoch-schulen, die eher zu einer «wohldefinier-ten» beruflichen Tätigkeit führen. Wie sieht es bei den Pädagogischen Hochschu-len aus? Die anschliessend zusammenge-fasste Studie der Westschweizer PHs lässt den Schluss zu, dass hier ebenfalls der di-rekte Berufseinstieg im Zentrum steht.

Allerdings schimmert auch ein recht tra-ditionelles Lehrpersonen-Bild durch – et-wa wenn es um den Unterricht in Erzie-hungswissenschaft oder um die Weiter-bildungslust geht. Für uns als Angehörige der PHZH stellt sich da die Frage, ob dies bei uns ähnlich wäre, oder ob es in der Deutschschweiz ganz anders aussähe?

Die erste Stelle nach dem Studium In einer alle zwei Jahre erfolgenden Erhe-bung des Bundesamts für Statistik werden jene Personen, die im Vorjahr mit einem Diplom von einer Universität oder einer Fachhochschule abgegangen sind, zu ihrer gegenwärtigen beruflichen Situation be-fragt. Die Studienberatung der Universität Basel hat die Zahlen der BFS-Absolventen-befragung 2005 nach Studienbereichen und Hochschultypen differenziert ausgewertet.

Die Annahme, auf der die Absolventenbe-fragungen beruhen, dass das Lizentiat oder Diplom einer Hochschule ein Ausbildungs-ende signalisiere, ist angesichts der Realität und je nach Studiendomäne stark zu relati-vieren.

So wechseln lizenzierte Theologen in grosser Zahl in eine von der Kirche regle-mentierte Pfarramtsausbildung; viele Ab-solventen der Rechtswissenschaften stre-ben ein Anwaltspatent an und bereiten sich darauf durch Tätigkeit an einem Ge-richt oder in einer Anwaltskanzlei vor; wer ein Staatsexamen in Medizin abgelegt hat, bildet sich in der Folge meist an einem Spi-tal als Assistent auf einen Facharzttitel hin

weiter, und für einen Geistes- oder Sozial-wissenschafter ist häufig völlig offen, in welchem Berufsfeld er die erworbenen Fä-higkeiten einbringen können wird. Nur Wirtschaftswissenschafter, Ingenieure und Architekten treten noch am häufigsten di-rekt und ohne formalisierte Weiterbildung ins Berufsleben über.

Abgänger von Fachhochschulen haben dagegen in der Regel eine Ausbildung hin-ter sich, die direkhin-ter auf eine wohl defi-nierte berufliche Tätigkeit zielt und auch stark auf die Praxis in diesen Berufen aus-gerichtet ist. In wirtschaftlich guten Zeiten stossen sie deshalb seltener auf Probleme beim Berufseinstieg. Häufig erzielen sie in den ersten Jahren nach dem Abschluss des-halb auch höhere Löhne als Universitätsab-gänger. Dies ist aber vor allem darauf zu-rückzuführen, dass sie öfter als ihre Kolle-gen von der Universität ohne Umwege in eine unbefristete, längerfristige Berufstätig-keit im privatwirtschaftlichen Sektor ein-steigen. Aber auch im Fachhochschulbe-reich gibt es Abgänger, deren Übergang ins Erwerbsleben schwierig ausfällt. Wer etwa in Gestaltung oder Kunst abgeschlossen hat, sieht sich in einer ähnlichen Lage wie die Geistes- und Sozialwissenschafter: Es gibt kaum Stellenangebote, auf die seine Ausbildung zugeschnitten wäre.

Institution: Universität Basel, Studienbera-tung, Steinengraben 5, 4051 Basel (http://www.studienberatung-basel.ch/

Kontaktpersonen: Markus Diem

(markus.diem@unibas.ch), Nathalie Bucher (nathalie.bucher@unibas.ch)

Übergang der Absolventen Pädagogischer Hochschulen der Westschweiz (BEJUNE, FR und VS) in den Beruf: erste Ergebnisse Eine Längsschnittstudie zum Übergang der Absolventinnen und Absolventen der Päda-gogischen Hochschulen BEJUNE (franzö-sischsprachiger Teil des Kantons Bern, Jura und Neuenburg), Freiburgs und des Wallis untersuchte 528 Lehrpersonen der Ab-schlussjahrgänge 2003, 2004 und 2005, wobei sie sich in erster Linie für die Stel-lensituation der Befragten interessierte. Der

Fragebogen thematisiert den Beschäfti-gungsstatus, den Grad an Entsprechung von Ausbildung und beruflicher Aufgabe, die beim Übergang verfolgten Strategien und die gefühlten Weiterbildungsbedürfnisse.

Insgesamt antworteten 210 Personen, was einer Antwortquote von 39,8% entspricht.

58,2% der Antwortenden haben eine Stelle gefunden, wobei die Mehrheit von ihnen zu 50% oder mehr beschäftigt sind. Ein Grossteil der Antwortenden stellen eine recht grosse Übereinstimmung von Ausbil-dung und beruflichen Aufgaben fest.

Beim Übergang werden auffallend häu-fig informelle Strategien angewendet:

Mund-zu-Mund-Propaganda unter Kollegen oder Rückgriffe auf das persönliche Bezie-hungsnetz. Die Antwortenden fühlen sich durch die Grundausbildung in einem zu-friedenstellenden Mass auf ihre eigentli-chen (pädagogiseigentli-chen) beruflieigentli-chen Aufgaben vorbereitet, weniger hingegen auf Aufga-ben etwa im administrativen Bereich oder wenn es darum geht, Kindern mit Verhal-tens- oder Lernstörungen auf adäquate Weise gegenüberzutreten. Die Praktika sind jener Teil der Vorbereitung auf die Beruf-spraxis, der als der nützlichste bezeichnet wird.

Was den Unterricht in Erziehungswis-senschaften angeht, wird er als für die Be-rufsvorbereitung nicht sehr hilfreich erach-tet, was darauf hindeuerach-tet, dass die Jung-lehrerinnen und Junglehrer eher auf der Suche nach praktischen Handlungsanwei-sungen zur Bewältigung ihrer Unterrichts-probleme sind. Und was berufliche Weiter-bildung betrifft, so scheint kein enormer Bedarf zu bestehen, von Kursen abgesehen, die zu professionellerem Umgang mit Ver-haltens- oder Lernstörungen zu verhelfen versprechen.

Institution: HEP BEJUNE, Siège administratif:

rue du Banné 23, 2900 Porrentruy, en colla-boration avec les HEP Fribourg, Valais, Vaud et Tessin

Kontaktperson: Abdeljalil Akkari (akkari.

abdeljalil@hep-bejune.ch)

Geschichtsunterricht heute. Eine empiri-sche Analyse ausgewählter Aspekte Im Rahmen der Forschungskooperation

«Geschichte und Politik im Unterricht» der Pädagogischen Hochschulen Aargau/Nord-westschweiz, Bern und Zürich sowie des Pädagogischen Instituts der Universität Zü-rich wurde in den Jahren 2002 bis 2006 in drei deutschschweizerischen Kantonen

I n f o r m at i o n e n a u s d e r

B i l d u n g s f o r s c h u n g

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(Aargau, Bern und Zürich) eine breit ange-legte Untersuchung durchgeführt, welche die Realität des Geschichtsunterrichts im Abschlussjahr der Sekundarstufe I unter-sucht. Die Studie näherte sich dem Gegen-stand von drei Seiten: Erstens wurden Leh-rer- und Schülermerkmale erfasst; zweitens die Sicht von Lehrern und Schülern auf den Geschichtsunterricht erhoben; drittens das Unterrichtsgeschehen aus der Aussenpers-pektive beobachtet und mit Videoaufnah-men festgehalten. Dazu kaVideoaufnah-men weitere Be-fragungen von Schüler/innen und Lehrper-sonen (etwa zur gefilmten Lektion). Die Befragungen betrafen 90 Klassen, nur in 41 Klassen wurde auch der Unterricht gefilmt.

Aus dem gesammelten Datenmaterial lässt sich folgern, dass der Geschichtsunter-richt im 9. Schuljahr von den Schüler/innen im Wesentlichen positiv erlebt wird. Jun-gen haben in diesem Alter mehr Interesse für Geschichte als Mädchen, und die aktu-ellen gesellschaftlichen Fragestellungen stossen auf das grösste Interesse. Der Ge-schichtsunterricht kann sich bezüglich der verfolgten Ziele und der methodischen Aus-gestaltung recht deutlich unterscheiden;

die Unterschiede lassen sich aber weder auf den Schultyp noch auf die unterschiedliche Ausbildung der Lehrpersonen zurückfüh-ren. Das individuelle geschichtliche Orien-tierungs- und Begründungswissen der Ju-gendlichen unterscheidet sich erheblich.

Während allgemeine historische Begriffe und Fakten recht sicher ein- und zugeord-net werden (chronologisch), gilt dies bei politischen Begriffen oder präzise umschrie-benen Ereignissen weit weniger. Das Schul-geschichtsbuch stellt nach wie vor das Leit-medium im Geschichtsunterricht dar, selbst wenn sich der Unterricht nicht systema-tisch daran ausrichtet.

Institution: Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz, Aarau; Pä-dagogische Hochschule Bern; PäPä-dagogische Hochschule Zürich; Pädagogisches Institut der Universität Zürich

Kontaktperson: Peter Gautschi, PH der Fach-hochschule Nordwestschweiz, Aarau (peter.

gautschi@fhnw.ch)

Die Programme des deutschschweize-rischen Kinderfernsehens und der Bil-dungsauftrag der SRG SSR idée suisse Diese vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) veranlasste und finanzierte Unter-suchung hat die Entwicklung und den Zu-stand des Kinderfernsehens und des

Kin-derradios in der deutschsprachigen Schweiz zum Gegenstand, und dies vor dem Hinter-grund des Bildungsauftrags, den die SRG SSR idée suisse zu erfüllen hat. Für das Vor-gehen wählten die Forscherinnen und For-scher zwei Zugänge. Der erste bestand in einer quantitativen Analyse des Angebots an Kinderprogrammen während eines Vier-teljahrhunderts, von 1980 bis 2005; der zweite in einer Reihe von Interviews mit Experten (N = 14), die teils eine Innen- und teils eine Aussensicht des interessierenden Phänomens einbrachten.

Die quantitative Betrachtung zeigt für die Jahre 1980 bis 2005 in absoluten Wer-ten eine Zunahme an Kinderprogrammen;

stellt man diese Zunahme aber in Bezie-hung zu der massiven Ausdehnung der Sendezeit im Lauf dieser Jahre, so verkehrt sie sich in eine leichte relative Abnahme.

Die Mehrheit der Sendungen (annähernd zwei Drittel) erheben keinerlei Anspruch auf bildende Aspekte, sondern dienen rei-ner Unterhaltung. Die Anzahl der angebote-nen Zeichentrickfilme hat sich zwischen 1995 und 2006 verzehnfacht. Vergleicht man die schweizerische Programmstruktur mit jener in Deutschland, erinnere die SRG eher an einen Privatsender als an einen öf-fentlich-rechtlichen, durch Zwangsabgaben finanzierten Sender. Die befragten Experten

Die Mehrheit der Sendungen (annähernd zwei Drittel) erheben keinerlei Anspruch auf bildende Aspekte, sondern dienen rei-ner Unterhaltung. Die Anzahl der angebote-nen Zeichentrickfilme hat sich zwischen 1995 und 2006 verzehnfacht. Vergleicht man die schweizerische Programmstruktur mit jener in Deutschland, erinnere die SRG eher an einen Privatsender als an einen öf-fentlich-rechtlichen, durch Zwangsabgaben finanzierten Sender. Die befragten Experten

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