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Die Vokabelkontrolle konnte beginnen!!!

Hedi's Vokabel-Lernmethode: III. Das Abhören...

Hedi's Vokabel-Lernmethode: III. Das Abhören...

Ich bekam den 1. Vokabelzyklus 1 Zyklus besteht aus 3 Vokabeln

Vokabel 1 Vokabel 2 Vokabel 3

Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt Ich bekomme den 2. Zyklus

Vokabel 1 Vokabel 2 Vokabel 3

Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt Ich bekomme den 3. Zyklus Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt

Ich bekomme den 3. Zyklus Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt

Ich bekomme den 3. Zyklus

Bei einem Vokabelzyklus über-setze ich Vokabeln falsch!

Vokabel 1 Vokabel 2 Vokabel 3

1 falsch, ich komme in den soge-nannten„Hoffnungslauf“, bekomme

3 zusätzliche Vokabeln

Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt

Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt Ich bekomme den 3. Zyklus

Es kommt Zyklus um Zyklus bis alle Vokabeln abgehört

sind... immer weiter...

Alle 3 Vokabeln richtig übersetzt Ich bekomme den 3. Zyklus

Alles gut!!!

Es geht weiter mit dem nächsten Vokabelzyklus

Ich komme in den sogenann-ten „Nachhilfezyklus“, erst wenn dieser „abgearbeitet“

ist geht es mit dem nächsten Vokabelzyklus weiter Vokabel 1 Vokabel 2 Vokabel 3

1 oder gar 2

IV. Der Nachhilfezyklus...

IV. Der Nachhilfezyklus...

Waren also 2 Vokabeln in einem „Vokabelzyklus“ nicht richtig übersetzt oder nicht gewußt, kam ich in einen sogenannten „Nachhilfezyklus“ indem die Fehler „abgearbeitet“, die Vokabeln noch einmal richtig gelernt wurden... zur „Lernunterstützung“ wurde dabei jede Vokabel „quittiert“.

„Nachhilfezyklus, Lernunterstützung, quittieren, abarbeiten...“ - das war Originalwording Hedi das meine Eltern ebenso wie die Erziehungsmassnahme selbst so von Hedi übernahmen; der Nachhilfezyklus lief dann wie folgt ab:

„Rechte Hand bitte...“

Ich mußte meine rechte Hand, Handinnenfläche nach oben, ausstrecken und präsentieren...

Mutter las die 1. falsche Vokabel vor: „Über die Straße gehen … to cross the road“

Ssssst....der kleine Dirigentenstab traf meine Handinnenfläche, „quittierte (Wording Hedi) die falsche Vokabel. Dieses Quittieren sollte durch seinen Schmerzreiz lt. Hedi „lernunterstützend“ wirken, die Vokabel sich so besser einprägen, weil der Schüler sich so besser konzentriert, er diese Prozedur möglichst schnell und kurz hinter sich bringen will (alles Ansichten von Hedi wie sie mir erklärt wurden...)

„Über die Straße gehen... to cross the road“ wiederholte nun nach der Quittung Ma nochmal die Vokabel...

„Links...“

Jetzt war ich an der Reihe, streckte zuerst wie befohlen nun die Linke statt der rechten Hand aus...

„to cross the road... Über die Straße gehen“, sagte ich...

Ssssst... nun sauste wieder der kleine Dirigentenstab, nun „brannte“ meine linke Handfläche...

„to cross the road... Über die Straße gehen“, wiederholte ich nochmal richtig die Vokabel...

War alles gut gelaufen, wußte ich die Vokabel flüssig, keine Fehler, kein Gestottere, dann ging es nun mit der 2. falsch übersetzten oder nicht gewußten Vokabel weiter...

„Wieder rechts bitte...“ - ich streckte wieder die rechte Hand aus- Mutter las die Vokabel vor- das Quittieren -nochmal Vokabel wiederholen -jetzt linke Hand -ich muß die Vokabel korrekt wiedergeben -erneute

Quittung -ich wiederhole nochmals die Vokabel richtig und flüssig

Hakte es aber bei der 1. oder 2. Vokabel, machte ich nochmal einen Übersetzungsfehler oder stotterte ich, wurde der Zyklus für diese Vokabel nochmal durchlaufen, gab es statt 2 eben 4 „Quittungen“, es wurde solange geübt und „quittiert“ bis die Vokabel saß!!!

Am Ende des Nachhilfezyklus mußte ich dann noch die falsch übersetzten Vokabeln an meinem Stehpult auf hierfür extra bereit gelegte Karteikarten schreiben -natürlich mit der richtigen Übersetzung...

Dann ging es mit dem nächsten Vokabelzyklus weiter bis alle Vokabeln kontrolliert waren, evtl. nochmal unterbrochen durch einen neuen notwendigen Nachhilfezyklus....

Noch eine Anmerkung: meine Erinnerungen sind aus den 70iger Jahren, das „Tatzen schlagen“ wie man dies bei uns allgemein nannte war durchaus auch noch in der Schule, zumindest in meiner Grundschulzeit, eine gebräuchliche und verbreitete Schulstrafe, wohl auch dem damaligen Zeitgeist entsprechend. Hedi, meine Eltern nannten dies nun etwas hochtrabend „quittieren“, sie haben aber nichts neues erfunden oder etwas getan was nicht anderswo ebenso üblich war. Auch ist dies hier kein Aufruf zur Gewalt, niemand soll Kinder schlagen, aber damals war es noch so und ich erzähle eine Geschichte die in den 70iger handelt.

Hedi's Vokabel-Lernmethode Hedi's Vokabel-Lernmethode

V. Karteikarten ...

V. Karteikarten ...

Während der Nachhilfezyklen hatte ich ja alle falschen Vokabeln auf Karteikarten schreiben müssen diese Karteikarten kamen dann nach Abschluß der

Vokabelkontrolle in einen kleinen Karteikasten mit Aufschrift „aktuelle Woche“. In dem Kasten gab es dann Register für „Englisch“, „Erdkunde“, Geschichte“ etc.. Wenn ich die z.B. die Nebenflüße der Donau nicht richtig wußte, oder wann die Seeschlacht bei Isos war oder ich Komma's falsch gesetzt hatte... alles mußte ich auf Karteikarten schreiben, alle kamen dann zunächst in den Kasten „aktuelle Woche“, diese

Karteikarten würden wir dann für unsere wöchentliche Familienkonferenz brauchen...

Daneben gab es dann noch in meinem Regal für jedes Schulfach einen solchen Karteikasten in dem am Ende der Woche die Wochenkarten zusortiert wurden. Auch hier gab es entsprechend sinnvolle Register wie z.B.

Englisch „V 6/3“ = Vokabeln 6. Klasse, 3. Lektion

Englisch „G 7/8 = Grammatik 7. Klasse, 8. Lektion

... so entstand hier ein richtiger Fundus zum Übern und Wiederholen, es entstand daraus die Idee des Lernquizzes, wieder eine andere, neue Geschichte...

VI.Nacharbeit...

VI.Nacharbeit...

Nach der Vokabelkontrolle ging es dann evtl., eben je nach Lernpensum des Tages, mit weiteren Hausaufgaben oder Übungen weiter...

In jedem Fall mußte ich aber die fehlerhaften Vokabeln nochmals durchgehen und intensiv lernen. Das Gelernte sollte sich jetzt zwar erstmals setzen und sacken aber heute Abend, meistens nach dem Abendessen, da würde ich nochmal abgehört werden... und da mußten sie einfach 100%ig sitzen!!!

Und das bedeutete für mich: nochmal ran, richtig lernen, das muß heute Abend unbedingt sitzen...

Ich mochte den kleinen Dirigentenstab wirklich nicht, er war auf Anregung von Hedi und analog zu ihrer erfolgreichen Erziehungsmethode (ihr Sohn war ein guter Schüler) angeschafft worden, ebenso wie so manch anderer Erziehungshelfer auch...heute oder noch in der Zukunft. Es war auch immer so ein mulmiges Gefühl wenn ich so da stand, sah wie Ma das Zimmer betrat, den kleinen Dirigentenstab holte und vor mir auf das Notenpult legte, ich wußte weshalb er da lag...

Ich war deshalb aufgeregt aber auch voll konzentriert, voll bei der Sache. Wegen dem Dirigentenstab wollte ich unbedingt keine Fehler machen!!! Entsprechend gut war jetzt auch vor Respekt vor ihm meine Vorbereitung, ich lernte meine Vokabeln jetzt richtig und intensiv statt wie früher schnell, schnell drüberzuschnuddeln und ein paar Tage später war alles wieder vergessen, nein das gab es jetzt plötzlich nicht mehr. Der drohende Schmerzreiz für Fehler wirkte so stark präventiv, förderte die Konzentration, ja wirkte provilaktisch, tatsächlich schon im Vorfeld lernunterstützend!!!

War ich dennoch in einem Nachhilfezyklus gelandet, war es demütigend auf Kommando „rechts“.

„links“ meine Handflächen freiwillig schutzlos zu präsentieren, zuzusehen wie der Stab „Maß nahm“.

Es gehörte aber auch Mut dazu die Hand nicht wegzuziehen, wenn man den Stab Richtung

Handfläche sausen sah, obwohl ich Angst vor dem sich gleich einstellenden „Brennen“ meiner Hand hatte. Dieser Mut wurde durch unsere Vereinbarung unterstützt, daß wir bei einem Wegziehen der Hand nochmal von vorne mit dem Nachhilfezyklus anfangen und ich die doppelte Anzahl „Quittungen“

bekommen würde, quai als Anreiz mich künftig wie gewünscht und vereinbart zu verhalten.

Die „Quittungen“ waren unangenehm aber ich war da voll konzentriert, was Mutter sagte, wie sie die Vokabel wiederholte... alles gut merken und einprägen... gleich bist du mit dem Wiederholen dran, jetzt bloß keinen neuen Fehler machen, damit ich so gut wie möglich aus dem Nachhilfezyklus komme!!! I.d.R. War auch tatsächlich meist kein 2. Lauf nötig, so gut passte ich auf und lernte!!!

Wenn er für mich auch unangenehm, demütigend und schmerzhaft war- der Dirigentenstab wirkte tatsächlich wie von Hedi versprochen lernfördernd, setzte starke Lernanreize. Allein seine

Anwesenheit im Studierzimmer wirkte beim Vokabellernen schon, ließ mich mich mehr anstrengen, mich stärker konzentrieren, förderte meinen Willen meine Vokabeln zu beherrschen... ich wollte ihn nicht auf meinen Handflächen spüren und „braves, artiges Lernen“ war der Schlüssel dazu!!!

Hedi's Vokabel-Lernmethode Hedi's Vokabel-Lernmethode

VII. Abschluß...

VII. Abschluß...

I.d.R. Nach dem Abendessen ging ich dann mit Ma nochmal ins Studierzimmer, Vokabeln waren bei uns irgendwie „Muttersache“...

Für die Abschlußkontrolle hatte ich ja heute Nachmittag die geschriebenen Karteikarten immer und immer wieder gebüffelt und wiederholt, bis sie tipp topp saßen!!!

Denn waren heute Nachmittag beim Vokabelabhören Fehler noch erlaubt und möglich, deshalb gab es ja den „Nachhilfezyklus“, so wurde jetzt bei der Abschlußkontrolle ein 100%iges Ergebnis der Nacharbeit erwartet, waren keine Fehler gestattet, schließlich handelte es sich ja aus Sicht meiner Eltern nur um ein paar einzelne Vokabeln die ich nachzulernen hatte, also eine reine Fleißfrage.

Wie am Nachmittag stand ich dann neben meinem Schreibtisch/Stehpult, Mutter am Notenständer, mit den von mir geschriebenen Karteikarten, dieses mal aber ohne Dirigentenstab.

Bei dem nun folgenden kurzen Abhören der nachzulernden Vokabeln war ich bis in die Haarspitzen konzentriert, war erregt, hier durfte ich blos keinen Fehler machen!!!

Bei den paar Vokabeln war aus Sicht meiner Eltern ein Fehler jetzt wie eine Lernverweigerung zu bewerten, denn ich war nicht dumm, also könnte es an meiner Intelligenz nicht liegen, nur an meinem Wollen und mangelndem Fleiß wenn jetzt ein Fehler passierte

Entsprechend unserer neuen strengeren Erziehungsdoktrin in unserer Familie konnte sowas unter keinen Umständen tolleriert, eine Verweigerung mir niemals so durchgehen

Deshalb war auch der kleine Dirigentenstab nicht am Notenständer, er war ja das Instrument zur Lernunterstützung bei der Nachhilfe.

Hier ging es nun aber nicht um Lernunterstützung sondern um das ahnden von Fehlverhalten, einer Lernverweigerung, einen Grad weiter, ich sollte nicht unterstützt sondern bestraft werden!!!

Hierzu war einer der „großen Brüder“ des kleinen Dirigentenstabes aus Sicht meiner Eltern die bessere, effektivere Alternative

für eine Bestrafung, war hierzu auch die „klassische fläche“ die bessere Wahl, das Ziel des „großen Bruders

Aber interessant: soweit ist es in all den Jahren nur ganz selten gekommen.

Das Modell „Abschreckung“ funktionierte!!!

70igern normal, den Vorstellungen und Normen der Zeit entsprechend...

Aber gerade ich, ja gerade ich wurde seit der 5. Klasse und seit meine Eltern Hedi kannten wie ich das empfand und wie Vater das ausdrückte, besonders „an die Kandarre“ genommen;

keiner meiner Freunde hatte sowas wie „TV-Guard“, keiner ein Extra-Lernzimmer... und diese Dinge, auch Regeln, Ge- und Verbote wurden immer weiter ausgebaut, weiter verfeinert...

Weniger Freizeit, mehr Vorschriften und Kontrollen, Dinge wie

die strikten Schlafens- und Zimmerzeiten mit den mit ihnen verbunden Beschränkungen

Die TV-Limits und Blockierungszeiten

Die neue Lernumgebung vor allem die neuen Lernmethoden und Vorgaben

verbunden mit den neuen Strafen und „Erziehungshelfern“ die nun angewandt und zum Einsatz kamen wenn ich nicht parierte, unhöflich war, gesetzte Grenzen und Regeln brach, ich schlechte Leistungen/Noten hatte, Dinge die ich aus der Vor-Gymnasialzeit nicht kannte

Wie z.B. den verhassten Stubenarrest

auch daß es jetzt statt Diskussionen nun klare Ansagen gab, daß nicht mehr wie früher erstmal ermahnt sondern nun nicht mehr „lange gefackelt“, wurde

z.B. 19:30Uhr nicht bettfertig, dann gab es sofort TV-Verbot und ich mußte sofort zu Bett Hier meine „neue Rolle“ finden, die eigene Machtlosigkeit dabei spüren, das demütigende Gefühl nun im Tun und Handeln sehr stark fremd bestimmt sein, dem elterlichen Willen unterworfen, das war nicht immer einfach und leicht, kostete Kraft auch Überwindung...

Aber:

Aber:

Meine Noten und Leistungen wurden tatsächlich besser, ja mit der Zeit sogar gut; es war für mich ein tolles Gefühl nicht mehr bei den Schlußlichtern in der Klasse zu sein. Auch beim Sport, vorher viel zu faul mich zu bewegen, war ich jetzt gut, was in dem damaligen Alter bei Freunden und Klassenkameraden Anerkennung einbrachte. Auch bin ich heute sehr froh, daß ich damals auch ein Musikinstrument lernen mußte...

Offensichtlich brauchte ich diesen „Leidensdruck“. Die Beschränkungen, Regeln und

Verbote spornten mich tatsächlich zur Leistung an, ja auch die Aussicht auf Strafe. So sah ich selbst den Sinn der neuen „Marschrichtung“, sah mit der Zeit selbst den Sinn von

Strafe(n) ein, akzeptierte sie als gerechtes und legitimes Mittel meiner Erziehung, erwartete, ja wollte sie sogar irgendwie selbst für schlechte Noten/Leistungen: 1 Woche Stubenarrest für eine 4 in Geschichte „absitzen“ müssen war nicht schön aber auch aus meiner Sicht gerecht denn ich hätte ja bloß die Daten richtig auswendig lernen müssen, pure Faulheit … Auch die Notwendigkeit für Regelverstöße u.ä. bestraft zu werden sah ich ein; warum hätte ich sonst ohne den Leidensdruck parieren, „an der Kandarre“ gehen sollen?

Ich gewöhnte mich mit der Zeit daran, auch wenn ich nicht alles immer einsah

Gewöhnte mich daran Dinge zu tun oder zu lassen auch wenn ich das anders wollte, es aber meine Eltern so wollten, dann war es eben so. So stand ich eben nachts nicht mehr von alleine auf: war ne (blöde) einschränkende Regel aber was soll's?

Gewöhnte mich an Dinge die ich nicht ändern konnte und akzeptierte sie; so hasste ich es, daß ich selbst in den Ferien feste Schlafenszeiten hatte, hielt mich aber daran weil ich es nicht ändern konnte und ich anders mit Strafe rechnen mußte. Dann lieber pünktlich im Bett. Auf der anderen Seite Freude wenn ich wegen guter Noten eine Verlängerung bekam oder als die Ferienschlafzeit auf 23:30Uhr angehoben wurde...

Ich hasste TV-Guard, wollte diese Beschränkungen nicht, verstand und akzeptierte aber wenn meine TV-Rechte wegen schlechter Noten oder schlechter Führung eingeschränkt wurden, fand das nicht witzig, empfand es aber als gerecht und legitim. Dann war es mir Ansporn wieder meine alten Rechte zu bekommen, mich dafür anzustrengen und wie schön war der Moment wenn mich Vater dann lobte, wie groß die Freude wenn TV-Guard dann für mich wieder großzügiger

eingestellt und programmiert wurde.

Ich mochte Dinge wie den kleinen Dirigentenstab überhaupt nicht, hatte richtig Respekt davor.

Dieser Respekt hat mich aber Vokabeln lernen lassen, ich wurde ein guter Englisch-Schüler, freute mich in der Umkehr über die nun guten Englischnoten...

Manche Regeln, Rituale empfand ich auch als demütigend, mochte sie nicht wie daß ich jetzt nicht mehr auf dem Sofa sondern auf dem Teppichboden sitzen sollte, dieses Ritual ab 19:30 im

Schlafanzug, Straßenkleiderverbot... aber der Teppich war weich und wenn ich dort saß hatte ich TV-Erlaubnis das war viel wichtiger und erfreulicher... und ab 19:30Uhr in der Schulwoche durfte ich eh nicht mehr raus, also Straßenkleidung eigentlich entbehrlich... und wenn ich mit 14, 15, 16 Jahren barfuß und im Schlafanzug auch bei Besuch auftauchte „Hallo“ sagte oder mich dazu setzte... das war eben ich, der nette höfliche, sportliche Junge (mit guten Noten), so wie ihn eben alle kannten, so wie es seit der 5. Klasse ist, eben um die Zeit immer im Schlafanzug, war normal, Alltag, nahm so das demütigende etwas raus, machte es mir immer weniger aus.

Ein Mischmasch der Gefühle: Ab-/Auflehnung, Machtlosigkeit, Demütigung, Erniedrigung gepaart mit Anerkennung der neuen Spielregeln, Respekt vor den neuen Strafen/Sanktionen,

Anpassung/Unterwerfung aber auch Freude über Erfolg, positive Erregung, selbst einsehen, ja fordern der neuen strengeren Gangart, Strafen einsehen, u.u. positiv empfinden... klinkt alles irgendwie verrückt, vielleicht etwas irrational, war aber so meine Gefühlswelt...