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Versorgungsleitungen, Straßenbeleuchtung

0964-18-014 • 201012 B-Plan-Bericht-MAJ Seite 25 www.sweco-gmbh.de

6 Versorgungsleitungen, Straßenbeleuchtung

Zu den Erschließungsarbeiten gehört neben den Kanal- und Straßenbauarbeiten auch die Verlegung von Versorgungsleitungen. Aufgrund der Anforderungen an die Tiefenlage der einzelnen Leitungen kann deren Verlegung sinnvollerweise nur nach den Kanalbauarbeiten und vor Herstellung der Oberflächen erfolgen.

Die Planung der Versorgungsleitungen ist Sache der einzelnen Versorgungsunternehmen (hier: Stadt-werke Stade) und ist daher nicht Gegenstand der vorliegenden Entwurfsplanung. Die Versorgungsunter-nehmen werden auf der Grundlage der vorliegenden Entwurfsunterlagen informiert und planen ihre Lei-tungen ein.

Innerhalb des Stadtgebietes sind die Stadtwerke Stade für folgende Medien zuständig:

• Wasserversorgung

• Gasversorgung / Nahwämeversorgung

• Stromversorgung

Daneben ist ein Unternehmen der Telekommunikation einzubinden:

• Telefonie / Internet

Sofern die Gasversorgung durch ein Nahwärmeversorgungsnetz mit Energiegewinnung durch ein Block-heizkraftwerk (BHKW) ersetzt wird – dies entspricht aktuell der Absicht des Erschließungsträgers – sind die Rahmenbedingungen zur Nutzung des Straßenraums mit den Stadtwerken Stade abzustimmen. Die Planung des Nahversorgungsnetzes obliegt dennoch den Stadtwerken Stade.

Darüber hinaus gehört auch die Planung der Straßenbeleuchtung zur Gesamterschließungsplanung.

Auch die Straßenbeleuchtung obliegt zwar der Zuständigkeit der Stadtwerke Stade; die Herstellung der Straßenbeleuchtung ist allerdings Sache des Erschließungsträgers.

Vorliegend wurde der Planung die DIN EN 13201-2 zugrunde gelegt. Als maßgebende Beleuchtungssi-tuation wurde D3 angenommen (Anlieger- und Wohnstraßen). Unter Berücksichtigung der verschiede-nen Einflussfaktoren ergibt sich daraus die einzuhaltende Beleuchtungsklasse S4 mit einer Beleuch-tungsstärke von Em = 5 lx für den horizontalen Wartungswert. Empfohlen wird eine Ausstattung mit mo-dernen, energieeffizienten LED-Leuchten, wie sie im Stadtgebiet von Stade mittlerweile Standard sind.

Im Ergebnis reicht für den Charakter des Wohngebietes eine Lichtpunkthöhe von 5,0 m über OK Gradi-ente aus. Ein Leuchtenabstand von etwa 25 m wird in der Regel eingehalten, wobei sich die Standorte der Leuchten auch aus der Straßenraumgestaltung ergeben. Kreuzungsbereiche werden individuell aus-geleuchtet. Im Lageplan (Anlage 3) sind die vorgesehenen Lichtpunkte per Symbol dargestellt.

7 Bauablauf

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7 Bauablauf

Der Bauablauf für die Erschließung des Baugeländes ist aufgrund technischer Abhängigkeiten zwischen der Herstellung der Altlastensicherung (Oberflächenabdichtung, vertikale Anstromsicherung, Ausbau und Umlagerung von belastetem Bodenmaterial), dem Bau der Tiefgaragen und der Gebäudefunda-mente und der damit verbundenen Nahtstelle zu den SicherungseleGebäudefunda-menten, der Geländeauffüllung nebst bodenverbessernden Maßnahmen sowie den nachfolgenden Erschließungsarbeiten relativ kom-plex.

Priorität hat zunächst die Herstellung der Altlastensicherung. Im Detail ist die Ausführung der Altlastensi-cherung der gesonderten Fachplanung zu entnehmen.

Zusammengefasst ist nach dem Abräumen des Baugeländes zunächst das lokal belastete Material an der Südgrenze des Baufeldes auszukoffern und in den nördlichen, flächig belasteten Bereich umzu-schichten. Gleiches gilt für die westlich gelegene Randausdehnung. Damit verbunden sind eine Grob-profilierung des Baugeländes und die Sicherung der entstehenden Böschungen.

Im Anschluss wird zunächst die vertikale Anstromsicherung hergestellt, und zwar entlang einer gedach-ten Linie nördlich der Stadtvillen. Die vertikale Anstromsicherung besteht aus einem Dichtungskeil aus örtlich gewonnenem, wasserundurchlässigen Tonmaterial („Rotliegendes“), welche bis in die unteren, dichten Bodenschichten hineinreicht.

Für die Oberflächenabdichtung nördlich der Anstromsicherung ist nach der Herstellung eines tragfähi-gen, ebenen Planums zunächst die profilgerechte Verlegung einer Kunststoffdichtungsbahn (KDB) aus mehreren Millimetern starkem PE-Material vorgesehen. Auf dieser Versiegelung werden als Rekultivie-rungsschicht mehrere Lagen aus Bodensubstrat aufgebracht, darunter auch eine Dränschicht zur Ablei-tung des von oben einsickernden, unbelasteten Niederschlagswassers. Zur Sickerwasserfassung wird umlaufend eine Innen- und eine Außendränage eingebaut, welche in den geplanten RW-Kanal entwäs-sern. Da die Dränageleitung unterhalb des Höhenniveaus der KDB verlaufen muss, erfolgt die Verle-gung eingebettet in dem Dichtungskeil aus Tonmaterial („Rotliegendes“).

Im Bereich der Fundamentplatten des Gebäuderiegels muss die KDB kraftschlüssig und absolut was-serdicht mit dem Fundament verbunden werden. Folglich muss die Gründung der Gebäude bereits zu einem frühen Zeitpunkt hergestellt werden, d.h. bevor die eigentliche Erschließung des Baufeldes gesi-chert ist. Dies wiederum bedingt, dass der unmittelbar durch das Baufeld verlaufende RW-Kanal DN 400 bereits umverlegt sein muss, bevor mit den Pfahlgründungsarbeiten begonnen werden kann, da der RW-Kanal ansonsten zerstört würde. Die Umverlegung des RW-Kanals ist demnach eine der ersten not-wendigen Maßnahmen im Baufeld. Gegebenenfalls muss eine provisorische, bauzeitliche Vorflut für den Kanal geschaffen werden.

Nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen, der Geländeprofilierung und den bodenverbessernden Maßnahmen wird mit den eigentlichen Erschließungsarbeiten begonnen. Zunächst werden die Entwäs-serungsleitungen verlegt und die Kontrollschächte gesetzt. Da der SW- und der RW-Kanal weitgehend parallel verlaufen, erfolgt die Verlegung in einem Doppelrohrgraben. Der Anschluss an den bestehenden Kanal in der Straße „Hinterm Teich“ erfolgt jeweils in separater Lage.

Im Zuge des Kanalbaus werden jeweils abschnittsweise auch die Versorgungsleitungen mitverlegt. An-gestrebt wird die Herstellung eines Stufengrabens, in dem alle erforderlichen Leitungen und Kabel hö-henversetzt eingebaut werden. Neben dem Schmutz- und dem Regenwasserkanal werden die Wasser-versorgung als tiefstliegendes Medium, dann die NahwärmeWasser-versorgung, Strom- und Straßenbeleuch-tungskabel sowie abschließend die Telekommunikation als zuoberst liegendes Kabel verlegt.

7 Bauablauf

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Hintergrund ist, dass die Leitungen in Kreuzungspunkten, bei der Herstellung von Hausanschlüssen o-der auch bei o-der Verlegung von Anschlussleitungen für Straßenabläufe nicht miteinano-der kollidieren dür-fen. Hierzu müssen ausreichende vertikale Abstände eingehalten sein (vgl. Abbildung 11). Für den SW- und den RW-Kanal ist diese Anforderung zwingend einzuhalten. Die Versorgungsleitungen und -kabel sind zwar in der Regel etwas flexibler verlegbar, aber insbesondere die Nahwärmeversorgung mit ihrer Vor- und Rücklaufleitung, Ausdehnungsbögen usw. nimmt durchaus eine nennenswerte Bauhöhe ein.

Abbildung 11: Aufbau eines Stufengrabens (schematisch)

Nachdem die Versorgungsleitungen verlegt sind, erfolgt abschließend die Herstellung der Oberflächen.

Hierzu wird der Straßenoberbau gemäß Kapitel 3.4 auf dem vorbereiteten Planum hergestellt.

Voraussichtlich werden die Oberflächen in zwei Schritten hergestellt. Zunächst wird eine befahrbare Baustraße hergestellt (Schotterweg oder provisorisch befestigt mit Asphalttragschicht o.ä.), damit die Oberflächen im Zuge der Hochbauarbeiten nicht gleich wieder beschädigt werden.

Erst nach weitgehendem Abschluss der Hochbauphase wird dann der Endausbau aller Straßen und Wege ausgeführt.

SWK

RWK W

FW/NW

ELT /

BEL. T / IT

8 Zusammenfassung

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8 Zusammenfassung

In der Hansestadt Stade wird gegenwärtig die Neugestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes voran-getrieben. In einem Bereich zwischen dem Adolf-Ravelin-Platz, dem Altländer Viertel, der Anbindung Hinterm Teich / Harburger Straße und der Brinkstraße soll ein neues Quartier zum Wohnen, Arbeiten und Leben sowie als Standort für Wirtschaft und Kultur entwickelt werden. Ein hoher Anteil an Grüngür-teln und Wasserflächen soll für eine hohe Lebens- und Wohnqualität sorgen.

Südlich der Bahngleise, im Geltungsbereich des B-Planes Nr. 470/1 „Bahnhofsumfeld Süd“, befindet sich das Gelände des ehemaligen Mineralölwerks Stade. Dort möchte die Hanseatische Immobilien Treuhand GmbH & Co. eine Umnutzung zu einer Wohnsiedlung mit rd. 180 Wohneinheiten verwirkli-chen.

Nach dem aktuellen Bebauungskonzept sind ein langgestreckter Gebäuderiegel entlang der Bahngleise, sechs nach Süden orientierte Stadtvillen sowie ein höheres Einzelgebäude als östlicher Abschluss ge-plant. Die Erschließung des Geländes erfolgt von der Straße „Hinterm Teich“ aus, in Form einer ringför-mig angelegten Haupterschließungsstraße. Von dieser öffentlichen Haupterschließung zweigen mehrere private Wohnstraßen ab, welche die einzelnen Baufelder erschließen. Neben mehreren Tiefgaragen sind auch Pkw-Stellplätze im öffentlichen und privaten Straßenraum vorgesehen. Inmitten des Areals sind größere Grünflächen als Quartiersplatz und Naherholungsraum geplant.

Sowohl die öffentlichen als auch die privaten Verkehrsflächen werden in derselben Qualität ausgebaut.

Grundsätzlich werden alle Verkehrsflächen als Mischflächen konzipiert, d.h. alle Verkehrsteilnehmer nutzen den Raum in gleichberechtigter Weise. Sämtliche Oberflächen werden mit einer Pflasterung aus Betonsteinen befestigt und durch Bordsteine eingefasst. Optisch werden die verschiedenen Nutzungs-bereiche durch eine andere Farbgebung voneinander abgegrenzt.

Für die Schmutz- und Regenwasserbeseitigung werden entsprechende Kanalnetze im Trennsystem er-stellt. Die Ableitung erfolgt jeweils an den vorhandenen Kanal in der Straße „Hinterm Teich“. Eine vor-handene, das Baufeld kreuzende RW-Leitung wird abgefangen und mit über das geplante Kanalnetz durch das Gebiet geleitet. Um diese zusätzlichen Wassermengen ableiten zu können, muss auch der vorhandene RW-Kanal in der Straße „Hinterm Teich“ zunächst in drei Haltungen vergrößert werden.

Die Verlegung der Versorgungsleitungen erfolgt in Abstimmung mit den Stadtwerken Stade. Die Pla-nung dieser Netze ist nicht Gegenstand der vorliegenden EntwurfsplaPla-nung.

Stade, den 12.10.2020 Sweco GmbH

i. V. i. A.

Dipl.-Ing. Smidt Dipl.-Ing. Majehrke

Ressortleiter Projektleiter

ANHANG

A REGENWASSERBESEITIGUNG

Bemessung nach dem Zeitbeiwertverfahren /