• Keine Ergebnisse gefunden

Unterschiede in den Rhodococcus equi-Antikörperverläufen zwischen den

5. Diskussion

5.1 Eigene Untersuchungen

5.2.2 Unterschiede in den Rhodococcus equi-Antikörperverläufen zwischen den

den ersten 17 Lebenswochen

Nach Kolostrumaufnahme und vor der ersten Seruminfusion lagen die Rhodococcus equi-Antikörpergehalte der Fohlen aller Gruppen in einem ähnlichen Bereich, wobei jedoch zwischen den Fohlen der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) mit 33,8 ± 30,1 EU und denen der Kontrollgruppe mit 20,1 ± 15,8 EU ein schwach signifikanter Unterschied bestand. Da die Fohlen der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum), die das monovalente Hyperimmunserum und damit die meisten Antikörper bekamen, im Verlaufe der Untersuchung jedoch mit Abstand die höchsten Titer erreichten, spielt dieser geringe Unterschied bei der Bewertung der Ergebnisse eine vernachlässigbare Rolle.

Schon nach der ersten Infusion wurden die Unterschiede zwischen den Gruppen deutlich. Mit Ausnahme des Vergleichs zwischen Gruppe C (Normalserum) mit 48,2 ± 29,0 EU und der Kontrollgruppe mit 20,1 ± 15,8 EU, der einen signifikanten Unterschied aufwies, stellten sich alle anderen Unterschiede zwischen den Gruppen hoch signifikant dar. So stiegen die AK-Titer in der Gruppe A (trivalentes Serum) nach der Infusion auf 134,0 ± 26,5 EU und die AK-Titer der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) auf 213,7 ± 64,8 EU an.

Auch MARTENS et al. (1989) finden diese Unterschiede nach der Infusion von Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunplasma bei Untersuchungen an zwölf Fohlen.

Während in der Kontrollgruppe, die eine Infusion mit Ringer-Lösung erhielt, die AK-Titer der sechs Fohlen von 18,7 ± 8,2 EU vor der Infusion auf 12,7 ± 5,4 EU nach der Infusion fielen, konnte in der Gruppe, die das Plasma bekamen, ein hoch signifikanter Anstieg von 18,8 ± 7,9 EU vor der Infusion auf 44,0 ± 1,0 EU nach der Infusion beobachtet werden.

In den folgenden Wochen blieben die hoch signifikanten Unterschiede zwischen den AK-Titern der Hyperimmunserumgruppen (Gruppe A, trivalentes Serum / Gruppe B, Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum ) und der Gruppe C (Normalserum), bzw.

Diskussion

der Kontrollgruppe bestehen. Dagegen unterschieden sich die Fohlen der Gruppe C (Normalserum) zu den Fohlen der Kontrollgruppe bis zur vierten Lebenswoche signifikant, zum Zeitpunkt der fünften Lebenswoche noch schwach signifikant. Erwartungsgemäß gab es ab der sechsten Lebenswoche keinen Unterschied mehr zwischen diesen beiden Gruppen (Abb. 8). Hier bestätigten sich auch die Ausführungen sowohl von MADIGAN et al. (1991) als auch von PRESCOTT et al. (1996), die eine Serokonversion bei jeweils zehn Fohlen unabhängig vom kolostralen Rhodococcus equi-Antikörpergehalt demonstrieren. In der vorliegenden Studie folgten die AK-Titer in der Gruppe C (Normalserum) den AK-Titern in der Kontrollgruppe ab der sechsten Lebenswoche problemlos nach oben, obwohl bedingt durch die Infusion zuvor hohe Gehalte an Rhodococcus equi-Antikörpern im Blut vorhanden waren. Während in der Kontrollgruppe bis zur sechsten Lebenswoche maximale AK-Titer von 20,1 ± 15,8 EU vorhanden waren, lagen bei den Fohlen der Gruppe C (Normalserum) die maximalen AK-Titer mit 48,2 ± 29,0 EU mehr als doppelt so hoch.

Ab der neunten Lebenswoche näherten sich auch die Unterschiede in den AK-Gehalten der Gruppe A (trivalentes Serum) und der Kontrollgruppe an, während dies zwischen der Gruppe A (trivalentes Serum) und der Gruppe C (Normalserum) erst in der elften Woche der Fall war. Mit Blick auf die absoluten Werte scheint dies verwunderlich. So lag der AK-Titer der Gruppe C (Normalserum) in der neunten (32,3 ± 47,5 EU) und zehnten Lebenswoche (38,3 ± 39,7 EU) stets höher als der der Kontrollgruppe (24,0 ± 21,2 EU in der neunten Lebenswoche, bzw. 29,4 ± 28,4 EU in der zehnten Lebenswoche). Jedoch war zu diesem Zeitpunkt die individuelle Schwankungsbreite in der Gruppe C (Normalserum) viel größer als in der Kontrollgruppe, was sich auf diese Weise statistisch auswirkte.

Als letztes näherte sich der AK-Verlauf der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) den anderen Gruppen an, wobei die Unterschiede zur Gruppe A (trivalentes Serum / 50,2 ± 36,6 EU) und Gruppe C (Normalserum / 45,5 ± 41,6 EU) in der elften Lebenswoche und zur Kontrollgruppe (43,4 ± 57,2 EU) in der zwölften Lebenswoche nicht mehr signifikant waren. In der Gruppe B

(Anti-Diskussion

86

Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) lagen die AK-Titer in der elften Lebenswoche bei 61,9 ± 17,9 EU und in der zwölften Lebenswoche bei 56,4 ± 19,5 EU.

Ab der zwölften Lebenswoche verliefen alle Kurven in einem Werte-Bereich zwischen 31,9 und 56,4 EU bis zum Ende der Untersuchung in der 17. Lebens-woche. Hierbei kam es, wie oben bereits erwähnt, zu erheblichen individuellen Schwankungen, die auch in der Kontrollgruppe und in der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) für minimale und maximale AK-Titer von 1,8 und 317,9 EU bzw. 9,5 und 148,2 EU sorgten. Bemerkenswerterweise blieben in den Hyperimmunserumgruppen die Extremausschläge nach oben aus, bzw. wurden schon zuvor durch die Infusion erreicht. Ob jedoch durch die parenteral in hohen Dosen zugeführten Rhodococcus equi-Antikörper in den Gruppen A (trivalentes Serum) und B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) die humorale Immun-antwort des Fohlens in seiner Ausprägung beeinflusst wird, kann durch diese Studie nicht geklärt werden und muss weiteren Untersuchungen überlassen bleiben.

Im Gegensatz zur Arbeit von MADIGAN et al. (1991), der mit einer einmaligen Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunplasmagabe bei 68 Fohlen über 30 Tage einen Rhodococcus equi-Antikörperspiegel von größer 70,0 EU und über 60 Tage von größer 50,0 EU erreichte, stellten sich dieser Sachverhalt bei den Hyperimmun-serumgruppen der vorliegenden Studie unterschiedlich dar. Während in der Gruppe A (trivalentes Serum) über die ersten 35 Lebenstage ein AK-Spiegel von größer 70,0 EU festgestellt werden konnte, hielt sich der entsprechende Pegel bei den Fohlen der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) über die ersten 70 Lebens-tage. Der Schwellenwert von größer 50,0 EU lag in der Gruppe A (trivalentes Serum) über die ersten 49 Lebenstage und in der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) über die ersten 91 Lebenstage vor.

MADIGAN et al. (1991) infundierten die Fohlen irgendwann zwischen dem ersten und 60. Lebenstag, so dass zahlreiche Fohlen schon eigene Antikörper produziert haben dürften. Dies erklärt den homogeneren Kurvenverlauf ihrer Studie, die keinen so starken Abfall der AK-Titerhöhe nach der Infusion aufwies. Dass die entsprechenden AK-Titer trotz starkem Abfall gerade in der Gruppe B (Anti-Rhodococcus equi-Hyperimmunserum) länger als bei den Fohlen der Studie von

Diskussion

v.2.Inf. = vor der zweiten Infusion; n.2.Inf. = drei Stunden nach der zweiten Infusion

Abb. 8: Vergleich des Verlaufs der Rhodococcus equi-Antikörpertiter (in ELISA-Units) im Blut von Fohlen der Gruppe C (Normalserum / n = 36) und der Kontrollgruppe (n = 34)

Antikörpertiter (EU)

Diskussion

88

5.2.3 Zusammenhang zwischen der Höhe des Rhodococcus equi-Antikörpertiters