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U NTERSUCHUNGSABLAUF

Im Dokument Zeig mir, dass du mich liebst! (Seite 42-139)

2 METHODE

2.4 U NTERSUCHUNGSABLAUF

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mir nicht schwer, eine/n Partner/in um Trost, Hilfe oder einen Rat zu bitten“) in die weitere Analyse ein.

Die innere Konsistenz der Subskala Angst vor Trennung und Distanz liegt bei α = .89 (nach Ausschluss des Items 34) und für die Subskala Vermeidung von Nähe bei α = .89 (nach Ausschluss der Items 21, 29 und 31).

Die Entschädigung erfolgte mittels Versuchsscheinen im Ausmaß von 45 Minuten für Psycho-logie-Studierende der Karl-Franzens-Universität Graz. Studierende, die einen Versuchsschein benötigten, gelangten im Zuge der Danksagung am Ende der Untersuchung über einen Link auf eine extra angelegte Umfrageseite, um ihre E-Mail-Adresse dort bekannt zu geben. Die extra angelegte Umfrageseite konnte nicht mit dem jeweilig ausgefüllten Fragebogen in Verbindung gebracht werden, um die Anonymität der Untersuchungsteilnehmer/innen zu gewährleisten und keine Rückschlüsse auf die beantworteten Items zuzulassen. Die Bearbeitung nahm in Summe etwa 45 Minuten in Anspruch. Für Fragen stand ich via Mail zur Verfügung.

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3 ERGEBNISSE

Die statistische Auswertung der Daten und Überprüfung der Hypothesen erfolgte mittels der Statistik Programme SPSS (Version 25, deutsch) sowie anhand manifester Pfadanalysen via AMOS (Version 25). Für die in dieser Arbeit folgenden Analysen wurden die Daten von 469 Personen herangezogen. Da sich keine der Hypothesen der vorliegenden Arbeit auf Ge-schlechtsunterschiede bezieht, wurden sowohl Männer als auch Frauen zur weiteren Analyse der Daten herangezogen.

3.1 Faktorenstruktur der selbstberichteten und bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren

Um die Faktorenstruktur der Items des Fragebogens zu selbstberichteten und bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren an der Hauptstichprobe zu überprüfen, wurde, wie in Kapitel 2.1.3 beschrieben, eine Faktorenanalyse mittels Maximum-Likelihood-Methode sowie Promax Rotation durchgeführt (SPSS 25, deutsch). Die Anzahl der Faktoren wurde im Vorfeld auf fünf Faktoren festgelegt. Die nung der Items zu den Faktoren stimmte weitgehend mit der bereits zuvor getroffenen Zuord-nung der Items zu den Faktoren der Stichprobe der Vorstudie überein. In Bezug auf zwei Items, nämlich „Ich hinterlasse meinem/meiner Partner/in kleine liebevolle Notizen“ und „Ich koche für meinen/meine Partner/in, um ihn/sie zu überraschen“, ergaben sich inhaltliche Abweichun-gen der FaktorladunAbweichun-gen, die Tabelle 6 (siehe Anhang B) zu entnehmen sind. Da im Zuge der weiteren Analysen der Mittelwert des gesamten Fragebogens, und nicht der einzelnen Sub-skalen, berücksichtigt wird, kann die Verschiebung der Faktorladungen dieser zwei Items für die vorliegende Arbeit vernachlässigt werden.

Eine weitere Faktorenanalyse der Items auf nur einem Faktor zeigte, dass das Item „Ich koche für meinen/meine Partner/in, um ihn/sie zu überraschen“ eine Faktorladung < .3 sowie eine zu geringe Kommunalität < .10 aufweist, weshalb dieses Item für die weitere Analyse der Daten nicht berücksichtigt wurde. Die Faktorladungen auf nur einem Faktor, mit allen ur-sprünglich verwendeten Items, sind Tabelle 7 (siehe Anhang B) zu entnehmen. Tabelle 2 zeigt die Faktorladungen auf einem Faktor, der in der folgenden Analyse berücksichtigten 27 Items.

Die Kommunalitäten der Items mussten einem Wert über .10, die MSA-Koeffizienten einem Wert von mindestens .50 sowie die Höhe der Faktorladungen einem Schwellenwert von λ > .30 entsprechen. Es ergab sich ein zufriedenstellender Kaiser-Meyer-Olkin-Koeffizient (KMO =

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.92), der die Durchführung einer Faktorenanalyse mit den 27 übersetzten beziehungsweise er-weiterten Items rechtfertigte. Auch der Bartlett-Test auf Sphärizität zeigte, dass eine Faktori-sierung der Korrelationsmatrix gerechtfertigt war (χ²(351) = 7167.69, p < .001).

Tabelle 2. Faktorladungen und Trennschärfen der Items des Fragebogens zu selbstberichteten verhaltensbezoge-nen Commitmentindikatoren überprüft an der Hauptstichprobe.

Ein Faktor, unrotiert (27 Items)

Faktor

Item 1 TS

Ich suche die körperliche Nähe zu meinem/meiner Partner/in, wenn ich das Gefühl habe, dass er/sie sie

braucht. .50 .47

Ich sage meinem/meiner Partner/in, was ich für

ihn/sie empfinde. .71 .67

Ich sage meinem/meiner Partner/in, dass ich ihn/sie

liebe. .61 .57

Wenn ich meinen/meine Partner/in vermisse, sage

ich es ihm/ihr. .69 .66

Ich drücke meinem/meiner Partner/in meine Zunei-gung auch körperlich aus (z. B. Küssen,

Umarmun-gen, Berührungen etc.) .54 .51

Ich teile meinem/meiner Partner/in mit, wie wichtig

er/sie für mich ist. .76 .72

Ich mache meinem/meiner Partner/in ernst gemeinte

Komplimente. .60 .55

Ich achte darauf, dass körperliche Intimität in

unse-rer Beziehung nicht zu kurz kommt. .46 .43 Ich helfe meinem/meiner Partner/in, wenn er/sie

Hilfe benötigt (z. B. Lebensmittel tragen, Möbel

auf-bauen etc.) .47 .46

Ich übernehme selbstständig Aufgaben meines Part-ners/meiner Partnerin, wenn er/sie die Zeit dazu

nicht findet (z. B. Einkäufe erledigen). .48 .49 Ich hinterlasse meinem/meiner Partner/in kleine

lie-bevolle Notizen. .40 .40

Ich mache meinem/meiner Partner/in kleine

Ge-schenke, um ihm/ihr eine Freude zu machen. .39 .40 Ich kümmere mich um meinen/meine Partner/in,

wenn er/sie krank ist (z. B. Medikamente kaufen,

Suppe kochen etc.). .56 .56

Wenn ich weiß, dass mein/meine Partner/in etwas brauchen kann, bringe ich es ihm/ihr vom Einkaufen

mit. .54 .53

Ich spreche Probleme in unserer Beziehung offen an. .60 .57 Wenn mich etwas an meinem/meiner Partner/in

stört, dann sage ich ihm/ihr das auch. .50 .47

Ich sage meinem/meiner Partner/in, dass ich bereit

bin, gemeinsam Probleme zu lösen. .66 .63

Um Probleme zu lösen, spreche ich mich mit

mei-nem/meiner Partner/in aus. .68 .65

Ich sage meinem/meiner Partner/in, dass ich mir au-ßer ihm/ihr niemanden an meiner Seite vorstellen

kann. .60 .57

Ich rede mit meinem/meiner Partner/in über unsere

gemeinsame Zukunft. .60 .57

Ich spreche mit meinem/meiner Partner/in darüber,

langfristig zusammen zu wohnen. .48 .47

Ich teile meinem/meiner Partner/in mit, auch in fer-ner Zukunft mit ihm/ihr zusammenbleiben zu

wol-len. .63 .60

Ich zeige Interesse an den Erzählungen meines

Part-ners/meiner Partnerin. .49 .47

Ich spreche mit meinem/meiner Partner/in über

meine Sorgen. .64 .62

Ich sage meinem/meiner Partner/in, dass ich versu-che, mich in seine/ihre Lage zu versetzen, um ihn/sie

besser zu verstehen. .60 .57

Ich höre meinem/meiner Partner/in zu, um ihm/ihr

zu zeigen, dass er/sie mir wichtig ist. .65 .62 Ich halte mich an die Versprechen, die ich

mei-nem/meiner Partner/in gebe. .63 .62

Anmerkung. Faktorladungen unter .10 wurden unterdrückt.

Tabelle 3 zeigt, die Faktorisierung auf einem Faktor der Items des Fragebogens zu den bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren. Der Kaiser-Meyer-Olkin-Koeffizient (KMO = .91) war zufriedenstellend und rechtfertigte die Durchführung einer Faktorenanalyse mit den 27 übersetzten beziehungsweise erweiterten Items. Auch der Bartlett-Test auf Sphärizität zeigte, dass eine Faktorisierung der Korrelations-matrix gerechtfertigt war (χ²(351) = 8239.50, df = 351, p < .001).

Tabelle 3. Faktorladungen und Trennschärfen der Items des Fragebogens zu bei dem/der Partner/in wahrgenom-menen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren überprüft an der Hauptstichprobe.

Ein Faktor, unrotiert (27 Items)

Faktor

Item 1 TS

Mein/meine Partner/in sucht die körperliche Nähe zu mir, wenn er/sie das Gefühl hat, dass

ich sie brauche. .65 .60

Mein/meine Partner/in sagt mir, was er/sie für

mich empfindet. .71 .67

48

Ich sage meinem/meiner Partner/in, dass er/sie

mich liebt. .60 .57

Wenn mich mein/meine Partner/in vermisst,

sagt er/sie es mir. .60 .56

Mein/meine Partner/in drückt mir seine/ihre Zu-neigung auch körperlich aus (z .B. Küssen,

Um-armungen, Berührungen etc.) .54 .55

Mein/meine Partner/in teilt mir mit, wie wichtig

ich für ihn/sie bin. .75 .71

Mein/meine Partner/in macht mir ernst gemeinte

Komplimente. .72 .68

Mein/meine Partner/in achtet darauf, dass kör-perliche Intimität in unserer Beziehung nicht zu

kurz kommt. .51 .48

Mein/meine Partner/in hilft mir, wenn ich Hilfe benötige (z.B. Lebensmittel tragen, Möbel

auf-bauen etc.) .38 .38

Mein/meine Partner/in übernimmt selbstständig Aufgaben von mir, wenn ich die Zeit dazu nicht

finde (z. B. Einkäufe erledigen). .50 .49

Mein/meine Partner/in hinterlässt mir kleine

lie-bevolle Notizen. .49 .50

Mein/meine Partner/in macht mir kleine

Ge-schenke, um mir eine Freude zu machen. .54 .56 Mein/meine Partner/in kümmert sich um mich,

wenn ich krank bin (z. B. Medikamente kaufen,

Suppe kochen etc.). .51 .52

Wenn mein/meine Partner/in weiß, dass ich et-was brauchen kann, bringt er/sie es mir vom

Einkaufen mit. .52 .54

Mein/meine Partner/in spricht Probleme in

un-serer Beziehung offen an. .64 .60

Wenn meinen/meine Partner/in etwas an mir

stört, dann sagt er/sie es mir auch. .53 .50 Mein/meine Partner/in sagt mir, dass er/sie

be-reit ist, gemeinsam Probleme zu lösen. .73 .68 Um Probleme zu lösen, spricht sich mein/meine

Partner/in mit mir aus. .71 .68

Mein/meine Partner/in sagt mir, dass er/sie sich außer mir niemanden an seiner/ihrer Seite

vor-stellen kann. .61 .58

Mein/meine Partner/in redet mit mir über unsere

gemeinsame Zukunft. .59 .56

Mein/meine Partner/in spricht mit mir darüber,

langfristig zusammen zu wohnen. .67 .64

Mein/meine Partner/in teilt mir mit, auch in fer-ner Zukunft mit mir zusammenbleiben zu

wol-len. .68 .65

Mein/meine Partner/in zeigt Interesse an meinen

Erzählungen. .54 .53

Mein/meine Partner/in spricht mit mir über

seine/ihre Sorgen. .58 .57

Mein/meine Partner/in teilt mir mit, dass er/sie versucht, sich in meine Lage zu versetzen, um

mich besser zu verstehen. .52 .50

Mein/meine Partner/in hört mir zu, um mir zu

zeigen, dass ich ihm/ihr wichtig bin. .63 .62 Mein/meine Partner/in hält sich an die

Verspre-chen, die er/sie mir gibt. .58 .56

Anmerkung. Faktorladungen unter .10 wurden unterdrückt.

3.2 Deskriptive Statistik und (Inter)-Korrelationen

Für die Variablen Beziehungszufriedenheit, Qualität der Alternativen, Investitionen, Commitment, Angst vor Trennung und Distanz sowie Vermeidung von Nähe wurde jeweils ein Skalenmittelwert berechnet. Die Faktoren der selbstberichteten und bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren wurden zusammengefasst und ein Skalenmittelwert über alle fünf Faktoren berechnet. Die Mittelwerte und Standardab-weichungen der Variablen sind Tabelle 4 zu entnehmen.

Tabelle 4.Mittelwerte und Standardabweichung aller Variablen

M SD

Beziehungszufriedenheit 5.88 1.04

Qualität der Alternativen 3.50 1.35

Investitionen 5.20 1.02

Commitment 6.33 1.02

Angst vor Trennung und Distanz 3.03 1.06

Vermeidung von Nähe 1.92 0.82

Selbstberichtete verhaltensbezogene

Commitmentindikatoren 5.77 0.76

Bei dem/der Partner/in wahrgenom-mene verhaltensbezogene

Commitmen-tindikatoren 5.46 0.93

50 Die Skaleninterkorrelationen berechnet mittels Pearson Produkt-Moment-Korrelation sind Tabelle 5 zu entnehmen.

Tabelle 5.Skaleninterkorrelationen zwischen den Faktoren des Investitionsmodells, den Bindungsdimensionen und den selbstberichteten und bei dem/der Partner/in wahrge-nommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren.

Beziehungs-zufriedenheit

Qualität der

Alternativen Investitionen Commitment

Angst vor Trennung und Distanz

Vermeidung von Nähe

VCI SB

VCI PW

Beziehungszufriedenheit 1 -.36* .36* .61* -.47* -.65* .53* .70*

Qualität der Alternativen 1 -.26* -.42* .15* .31* -.31* -.24*

Investitionen 1 .53* .09 -.35* .50* .33*

Commitment 1 -.13* -.58* .56* .41*

Angst vor Trennung und Distanz 1 .32* -.09 -.45*

Vermeidung von Nähe 1 -.64* -.52*

VCI SB 1 .59*

VCI PW 1

Anmerkungen. VCI SB = selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren; VCI PW = bei dem/der Partner/in wahrgenommene verhaltensbezogene Com-mitmentindikatoren

*p .01.

3.3 Überprüfung des Mediationseffektes der Beziehungszufriedenheit auf den Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment

Zunächst überprüfte ich, ob der Zusammenhang zwischen der Angst vor Trennung und Distanz und dem Commitment durch die Beziehungszufriedenheit vermittelt wird (AMOS 25).

Die Analyse durch AMOS erfolgt mittels Maximum-Likelihood-Methode. Aufgrund des relativ großen Stichprobenumfangs wurde die Voraussetzung der Normalverteilung nicht berücksich-tigt. Es kam die Bootstrap Methode zur Anwendung, die sich nicht auf die Annahme der Nor-malverteilung stützt (Baltes-Götz, 2015). Die Anzahl der Bootstrap Samples wurde auf 2000 festgelegt. Die Signifikanztestung der direkten und indirekten Effekte erfolgte unter der Ver-wendung der Bias-korrigierten-Bootstrap-Konfidenzintervalle. Die Signifikanz für alle direk-ten und indirekdirek-ten Effekte des Modells wurde auf dem 1% Niveau getestet (p ≤ .01).

In Hypothese 1 wurde angenommen, dass Personen mit starker Angst vor Trennung und Distanz geringere Beziehungszufriedenheit und in weiterer Folge geringeres Commitment auf-weisen. Zudem wurde angenommen, dass sich der vorerst negative direkte Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment durch Hinzunahme der Bezie-hungszufriedenheit als Mediator, in einen signifikanten positiven Effekt umkehrt. Die Ergeb-nisse zeigten (siehe Abbildung 5) einen signifikanten negativen indirekten Effekt zwischen Angst und Commitment, partiell mediiert durch die Beziehungszufriedenheit (bind = -.32, p = .001). Darüber hinaus zeigt sich, hypothesenkonform, ein signifikanter positiver direkter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment bei Hinzunahme der Beziehungs-zufriedenheit als Mediator (β = .20, p = .001). Hypothese 1 konnte somit vollständig bestätigt werden. Das bedeutet, je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto geringer war ihre Beziehungszufriedenheit und umso geringer war auch ihr Commitment. Wo-bei es sich hier nur um eine teilweise Mediation des Zusammenhangs zwischen Angst vor Tren-nung und Distanz und dem Commitment durch die Beziehungszufriedenheit handelte. Der sig-nifikante positive direkte Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment zeigte: Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto stärker war ihr Commitment. Weiters konnten 22% (p = .001) der Varianz der Beziehungszufriedenheit und 40% (p = .002) der Varianz des Commitments durch das Modell aufgeklärt werden.

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Abbildung 5.Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz mediiert durch die Beziehungszufrieden-heit.

Anmerkung. Wert in Klammer = bivariate Korrelation vor Hinzunahme der Beziehungszufriedenheit als Mediator

*p .01 **p .001

3.4 Überprüfung des Mediationseffektes der bei dem/der Partner/in wahr-genommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren auf den Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Com-mitment

Im Anschluss erfolgte die Überprüfung von Hypothese 2 (AMOS 25), bei der auf Basis der Annahme von Mikulincer & Shaver (2007) davon ausgegangen wurde, dass Personen mit starker Angst vor Trennung und Distanz über ein negativeres Fremdbild verfügen als sicher gebundene Personen. Simpson (1990) sowie Kirckpatrick und Davis (1994) nehmen zudem an, dass Personen mit unsicherer Bindung schwächeres Commitment erleben als sicher gebundene Personen. Folglich wurde in Hypothese 2 angenommen, dass die Partnerwahrnehmung den Zu-sammenhang zwischen der Angst vor Trennung und Distanz und dem Commitment mediiert.

Die Ergebnisse zeigten (siehe Abbildung 6) einen signifikanten negativen indirekten Effekt des Zusammenhangs zwischen der Angst vor Trennung und Distanz einer Person und dem Com-mitment, vermittelt durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen Commitmentindikato-ren (bind = -.19, p = .001). Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto weniger verhaltensbezogene Commitmentindikatoren wurden bei dem/der Partner/in wahrgenommen und umso geringer war das Commitment. Es zeigte sich zudem eine Umkeh-rung des zunächst negativen direkten Zusammenhangs zwischen Angst vor Trennung und Dis-tanz und dem Commitment durch die Hinzunahme der bei dem/der Partner/in wahrgenomme-nen Commitmentindikatoren als Mediator: Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto stärker war ihr Commitment (β = .06, p = .248). Im Gegensatz zu Hypothese 1 war dieser direkte Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment nicht

signifikant. Hypothese 2 konnte somit zumindest teilweise bestätigt werden. Weiters konnten 20% (p = .001) der Varianz der bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren und 17% (p = .002) der Varianz des Commitments durch das Modell aufgeklärt werden.

Abbildung 6. Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen Commitmentindikatoren.

Anmerkung. Wert in Klammer = bivariate Korrelation vor Hinzunahme der bei dem/der Partner/in wahrgenom-menen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren

*p .01 **p .001

3.5 Bindungs(un)sicherheit, das Investitionsmodell und verhaltensbezogene Commitmentindikatoren

Folgend wurde überprüft, ob und inwiefern eine Ergänzung des Modells von Etcheverry et al. (2013) um selbstberichtete und bei dem/der Partner/in wahrgenommene verhaltensbezo-gene Commitmentindikatoren zur Verbesserung des Modells beiträgt. Zur besseren Nachvoll-ziehbarkeit der Veränderung des Modells wurde schrittweise vorgegangen, indem zuerst nur eine Ergänzung des Modells um selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren erfolgte und erst danach entsprechend Hypothese 3a und 3b sowie Hypothese 4a und 4b auch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren hinzugefügt wurden.

Die Überprüfung der Hypothesen erfolgte mittels manifester Pfadanalyse anhand von AMOS Version 25. Die saturierten Modelle enthalten alle möglichen direkten und indirekten Pfade, um einen maximalen Informationsgewinn zu gewährleisten. Die Anordnung der Variab-len erfolgte, wie bereits erwähnt, auf Basis des Modells von Etcheverry et al. (2013), das im ersten Bereich die Bindungsdimensionen Angst vor Trennung und Distanz sowie Vermeidung

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von Nähe und im zweiten Bereich die Variablen des Investitionsmodells von Rusbult (1983) (Beziehungszufriedenheit, Qualität der Alternativen, Investitionen und Commitment) umfasst.

Hypothesengeleitet wurden dann die selbstberichteten sowie die bei dem/der Partner/in wahr-genommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren dem Modell, in unterschiedlicher Position, hinzugefügt. Zudem wurden auch die Korrelationen und Kovarianzen, in den einzel-nen Modellen berücksichtigt (siehe Abbildungen 7-10). Die Berechnung der Modelle erfolgte mittels Maximum-Likelihood-Methode. Zur Überprüfung der Modellgüte wurde der RMSEA-Index (Root-Mean-Square Error of Approximation) herangezogen. Grundsätzlich gilt, dass bei einem RMSEA-Wert ≤ .08 die Nullhypothese beibehalten werden soll. Ein RSMEA-Wert ≥ .08 weist auf eine schlechte Modellanpassung hin, weshalb die Nullhypothese in diesem Fall ver-worfen werden soll (Bortz & Döring, 2006). AMOS prüft allerdings den RMSEA-Wert für das Nullmodell beziehungsweise das sogenannte Independence Model, bei dem die einzelnen Va-riablen zwar Varianzen aufweisen dürfen, allerdings gibt es keine Korrelationen zwischen den Variablen. Demnach sollte der RMSEA-Wert ≥ .158 sein, um die Nullhypothese beizubehalten (Kenny, 2015). Aufgrund des relativ großen Stichprobenumfangs wurde, wie auch in Kapitel 3.3 beschrieben, die Normalverteilung nicht berücksichtigt, weshalb die Bootstrap Methode zur Anwendung kam, die nicht von der Normalverteilungsannahme abhängig ist (Baltes-Götz, 2015). Die Anzahl der Bootstrap Samples wurde auf 2000 festgelegt. Die Signifikanztestung der direkten und indirekten Effekte erfolgte unter der Verwendung der Bias-korrigierten-Bootstrap-Konfidenzintervalle. Die Signifikanz für alle direkten und indirekten Effekte des Modells wurde auf dem 1% Niveau getestet (p ≤ .01).

3.5.1 Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Bindungs(un)sicherheit, dem Investi-tionsmodell und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren Zur besseren Nachvollziehbarkeit, wurde das Modell von Etcheverry et al. (2013) vor-erst nur um die selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren ergänzt. Diese wurden an das Ende des Modells als Resultat des Commitments gesetzt (Weigel, 2008). Abbil-dung 7 zeigt, dass alle strukturellen Pfade signifikant sind, bis auf die direkten Zusammenhänge zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Qualität der Alternativen, Qualität der Alterna-tiven und selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren, Beziehungszufrieden-heit und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren sowie der direkte Zu-sammenhang zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmen-tindikatoren. Durch das Modell konnten 51% (p = .002) der Varianz der Beziehungszufrieden-heit, 10% (p = .001) der Varianz der Qualität der Alternativen und 17% (p = .002) der Varianz

der Investitionen durch Angst vor Trennung und Distanz und Vermeidung von Nähe aufgeklärt werden. Weiters klärt das Modell 55% der Varianz des Commitments (p = .003) und 53% (p = .005) der Varianz der selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren auf. Es zeigte sich ein zufriedenstellender Modell-Fit (RMSEA = .36) des Nullmodells.

Indirekte Effekte zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, mediiert durch (a) die Beziehungszufrie-denheit, (b) die Qualität der Alternativen, (c) die Investitionen und das Commitment. Es ergab sich ein nicht signifikanter indirekter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, mediiert durch die Bezie-hungszufriedenheit und Commitment (bind = -.01, p = .135). Wie auch auf Grundlage des Mo-dells von Etcheverry et al. (2013) erwartet, ergab sich kein signifikanter indirekter Zusammen-hang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren vermittelt durch die Qualität der Alternativen und das Commitment (bind = -.00, p = .188). Es zeigte sich außerdem ein nicht signifikanter indirekter Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Com-mitmentindikatoren, mediiert durch die Investitionen und Commitment (bind = .00, p = .121).

Indirekte Effekte zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhal-tensbezogenen Commitmentindikatoren, mediiert durch (a) die Beziehungszufriedenheit, (b) die Qualität der Alternativen, (c) die Investitionen und das Commitment. Darüber hin-aus ergab sich ein nicht signifikanter indirekter Effekt zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, mediiert durch die Bezie-hungszufriedenheit und das Commitment (bind = -.01, p = .134). Ebenso waren auch der Zusam-menhang zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commit-mentindikatoren, vermittelt durch die Qualität der Alternativen und Commitment (bind = -.00, p

= .147) und der Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhal-tensbezogenen Commitmentindikatoren, vermittelt durch die Investitionen und das Commit-ment (bind = -.01, p = .130) nicht signifikant.

Indirekte Effekte zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment, mediiert durch (a) die Beziehungszufriedenheit, (b) die Qualität der Alternativen und (c) die Investitionen. Es ergab sich ein signifikanter negativer indirekter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment, partiell mediiert durch die Beziehungszufrieden-heit (bind = -.09, p = .001). Je mehr Angst vor Trennung und Distanz eine Person hatte, desto unzufriedener war sie und umso geringer war ihr Commitment. Es zeigte sich kein signifikanter

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indirekter Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment, ver-mittelt durch die Qualität der Alternativen (bind = -.01, p = .211). Dahingegen ergab sich aller-ding ein signifikanter positiver indirekter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commitment, teilweise mediiert durch die Investitionen (bind = .06, p < .001). Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto mehr investierte sie in ihre Beziehung und umso stärker war ihr Commitment.

Indirekte Effekte zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment, mediiert durch (a) die Beziehungszufriedenheit, (b) die Qualität der Alternativen und (c) die In-vestitionen. Weiters ergab sich ein signifikanter negativer indirekter Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment, partiell vermittelt durch die Beziehungszufriedenheit (bind = -.23, p = .001). Je stärker die Vermeidung von Nähe einer Person war, desto unzufriede-ner war sie und umso geringer war ihr Commitment. Der indirekte Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment partiell vermittelt, durch die Qualität der Alternativen war ebenfalls signifikant (bind = -.06, p = .001). Je stärker die Vermeidung von Nähe einer Person war, desto höhere Qualität der Alternativen wurde von ihr wahrgenommen, desto gerin-ger war ihr Commitment und umso wenigerin-ger verhaltensbezogene Commitmentindikatoren wur-den von ihr selbst berichtet. Außerdem zeigte sich ein signifikanter negativer indirekter Zu-sammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment, teilweise mediiert durch die Investitionen (bind = -.14, p = .001). Je stärker die Vermeidung von Nähe einer Person war, desto weniger investierte sie in ihre Beziehung und umso geringer war ihr Commitment.

Direkter Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Commit-ment beziehungsweise selbstberichteten verhaltensbezogenen CommitCommit-mentindikatoren.

Der direkte Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz kehrte sich nach Hinzunahme der (a) Beziehungszufriedenheit, (b) Qualität der Alternativen und (c) Investitionen als parallele Mediatoren von einem vorerst signifikantem negativem Zusammenhang in einen signifikanten positiven Zusammenhang um. Auch der direkte Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren kehrte sich nach Hinzunahme der (a) Beziehungszufriedenheit und Commitment, (b) Qualität der Alterna-tiven und Commitment und (c) Investitionen und Commitment, als parallele serielle Mediato-ren, von einem zuerst signifikantem negativem direktem Effekt in einen signifikanten positiven direkten Effekt um.

Direkter Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment sowie selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren. Sowohl der direkte Effekt zwischen Vermeidung von Nähe und Commitment sowie zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren verblieben signifikant.

Alle weiteren im Modell enthaltenen Pfade verblieben signifikant, bis auf die Zusam-menhänge zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Qualität der Alternativen, Qualität der Alternativen und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, Bezie-hungszufriedenheit und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren sowie zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren.

Abbildung 7. Modell von Etcheverry et al. (2013) um selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren erweitert

Anmerkungen. SB VCI = selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren; durchgehende Linien be-schreiben signifikante Zusammenhänge; gestrichelte Linien bebe-schreiben nicht-signifikante Zusammenhänge; Wert in Klammer = bivariate Korrelation

*p .01. **p .001.

Modifikation des Modells durch Null setzen eines/mehrerer Pfade(s). In weiterer Folge wurde überprüft, ob das Null setzen eines oder mehrerer Pfade des Modells zu einer Änderung des Zusammenhangs zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezo-genen Commitmentfaktoren führt. Generell gilt, dass eine Modellmodifikation zu einem rest-riktiveren beziehungsweise sparsameren Modell führen kann. Da es sich in diesem Fall nicht um den Vergleich genesteter Modelle handelt, sondern lediglich ein oder mehrere Parameter des Modells auf Null gesetzt werden sollen, ist ein direkter Modellvergleich nicht möglich.

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Das sparsamere Modell, mit der geringeren Anzahl an Pfaden und der höheren Anzahl an Frei-heitsgraden, ist allerdings zu bevorzugen (Baltes-Götz, 2015). Eine Option, die zu keiner sig-nifikanten Veränderung der Grundstruktur des Ausgangsmodells, aber zu einer Änderung des Zusammenhangs zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commit-mentindikatoren führte war, den Zusammenhang zwischen Qualität der Alternativen und selbst-berichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren Null zu setzen (χ² (1) = 1.39 , p = .238). Der Zusammenhang zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren blieb allerdings weiterhin nicht signifikant (β = .09, p = .090). Alle weiteren direkten und indirekten Effekte sind den Tabellen 13 - 15 (siehe Anhang C) zu ent-nehmen.

Die zusätzliche Restriktion eines weiteren Pfades des Modells, nämlich des nicht signifikanten Zusammenhangs zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Qualität der Alternativen, auf Null führte ebenfalls zu keiner Änderung der Grundstruktur des Modells, allerdings zu einer Erhöhung der Freiheitsgrade und zu einem insgesamt sparsameren Modell (χ² (2) = 2.98, p = .225). Der direkte Zusammenhang zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbe-zogenen Commitmentindikatoren blieb weiterhin nicht signifikant (β = .09, p = .090). Alle wei-teren direkten und indirekten Effekte sind den Tabellen 16 – 18 (siehe Anhang C) zu entneh-men.

3.5.2 Modell 1: Überprüfung der Bedeutung, der bei dem/der Partner/in wahrgenom-menen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren

In Modell 1 wurde angenommen, dass die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen ver-haltensbezogenen Commitmentindikatoren, bei stärkerer Angst vor Trennung und Distanz be-ziehungsweise Vermeidung, mit (a) geringerer Beziehungszufriedenheit, (b) geringerer Qua-lität der Alternativen, (c) geringeren Investitionen, einem geringeren Commitment sowie in weiterer Folge mit weniger selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren in Zusammenhang stehen. Demnach wurde in Modell 1 die bei dem/der Partner/in wahrgenom-menen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren als weiterer Mediator zwischen Angst vor Trennung und Distanz beziehungsweise Vermeidung von Nähe in das Modell von Etche-verry et al. (2013) aufgenommen. Anhand der Prädiktoren des saturierten Modells konnten 60%

(p = .008) der Varianz der selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren auf-geklärt werden. Zudem wurden 55% der Varianz des Commitments (p = .004), 62% der Varianz der Beziehungszufriedenheit (p = .002), 11% (p = .002) der Varianz der Qualität der Alternati-ven, 24% (p = .003) der Varianz der Investitionen und 36% (p = .002) der Varianz der bei

dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren durch das Modell aufgeklärt. Das bedeutet, dass Modell 1 einen bedeutsamen Beitrag zur Vorhersage der selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren sowie zur Vorhersage der Va-riablen aus dem Investitionsmodell (Beziehungszufriedenheit, Qualität der Alternativen, Inves-titionen und Commitment) und der bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezo-genen Commitmentindikatoren leistet. Es zeigte sich ein zufriedenstellender Modell-Fit (RMSEA = .36) des Nullmodells.

Ähnlich, wie bereits im Rahmen der Berechnungen des Modells von Etcheverry erwei-tert um selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren festgestellt wurde, zeigte sich auch bei der Analyse von Modell 1 ein nicht signifikanter direkter Zusammenhang zwi-schen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren. Da in der vorliegenden Arbeit durchwegs das strenge Kriterium nach Baron und Kenny (1986) her-angezogen wird, wonach ein signifikanter direkter Effekt zwischen allen seriellen Mediatoren bestehen muss, wird darauf verzichtet, an dieser Stelle näher auf die indirekten Zusammen-hänge einzugehen. Alle direkten und indirekten Effekte sind Tabelle 19 - 21 (siehe Anhang C) zu entnehmen.

Modifikation des Modells durch Null setzen eines/mehrerer Pfade(s). Eine Modifi-kation des Modells (siehe Abbildung 8) durch die Restriktion der Zusammenhänge zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Qualität der Alternativen sowie Qualität der Alternativen und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren führte zu einer Verbesse-rung des Zusammenhangs zwischen Commitment und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren (ß = .13, p = .004), ohne dabei die Basisstruktur des Modells zu ver-ändern (χ² (2) = 2.80, p = .247).

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Abbildung 8. Modell 1. Modell von Etcheverry et al. (2013) um selbstberichtete verhaltensbezogene Commitmen-tindikatoren und bei dem/der Partner/in wahrgenommene verhaltensbezogene CommitmenCommitmen-tindikatoren erweitert.

Anmerkungen. Modifikation des Modells durch Null setzen der Pfade: Angst vor Trennung und Distanz zu Qualität der Alternativen, Qualität der Alternativen zu selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren; PW VCI = bei dem/der Partner/in wahrgenommene verhaltensbezogene Commitmentndikatoren; SB VCI = selbstbe-richtete verhaltensbezogene Commitmentindikatoren;durchgehende Linien beschreiben signifikante Zusammen-hänge; gestrichelte Linien beschreiben nicht-signifikante ZusammenZusammen-hänge; Wert in Klammer = bivariate Korre-lation

*p .01. **p .001.

Angst vor Trennung und Distanz. In Modell 1 ergab sich, entsprechend Hypothese 3, ein signifikanter negativer indirekter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, partiell mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, die Be-ziehungszufriedenheit sowie das Commitment (bind = -.01, p = .002). Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto weniger verhaltensbezogene Commitmentindi-katoren wurden bei dem/der Partner/in wahrgenommen, desto unzufriedener war sie, desto ge-ringer war ihr Commitment und umso weniger verhaltensbezogene Commitmentindikatoren wurden in weiterer Folge von ihr selbst berichtet. Wobei sich ein nicht signifikanter direkter Zusammenhang zwischen der Beziehungszufriedenheit und den selbstberichteten verhaltens-bezogenen Commitmentindikatoren ergab. Wie erwartet, war der indirekte Zusammenhang zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Com-mitmentindikatoren, mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen Commitmen-tindikatoren, die Qualität der Alternativen und das Commitment, nicht signifikant (bind = .00 ,

p = .021). Es zeigte sich, entgegen der in Hypothese 3 erwarteten Richtung des Zusammen-hangs, ein signifikanter negativer indirekter Effekt zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, teilweise mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, die Investitionen und das Commitment (bind = -.00 , p = .002). Je stärker die Angst vor Trennung und Distanz einer Person war, desto weniger verhaltensbezogene Commitmentindikatoren wur-den bei dem/der Partner/in wahrgenommen, desto weniger wurde in die Beziehung investiert, desto geringer war das Commitment und umso weniger verhaltensbezogene Commitmentindi-katoren wurden in weiterer Folge von ihr selbst berichtet.

Die indirekten Zusammenhänge zwischen Angst vor Trennung und Distanz und Com-mitment, partiell mediiert durch (a) die Beziehungszufriedenheit, (b) die Qualität der Alterna-tiven und (c) die Investitionen verliefen jeweils in die gleiche Richtung wie bereits hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Angst vor Trennung und Distanz und selbstberichteten verhal-tensbezogenen Commitmentindikatoren, teilweise mediiert durch (a) die Beziehungszufrieden-heit und Commitment, (b) die Qualität der Alternativen und Commitment sowie (c) die Inves-titionen und Commitment gezeigt werden konnte und sind Tabelle 22 (siehe Anhang C) zu entnehmen.

Vermeidung von Nähe. Zudem ergab sich, hypothesenkonform, ein signifikanter ne-gativer indirekter Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten ver-haltensbezogenen Commitmentindikatoren, partiell mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen Commitmentindikatoren, die Beziehungszufriedenheit und das Commit-ment (bind = -.01 , p = .002). Je stärker die Vermeidung von Nähe einer Person war, desto we-niger verhaltensbezogene Commitmentindikatoren wurden bei dem/der Partner/in wahrgenom-men, desto unzufriedener war sie, desto geringer war das Commitment und umso weniger ver-haltensbezogene Commitmentindikatoren wurden in weiterer Folge von ihr selbst berichtet.

Entgegen den Erwartungen zeigte sich auch hinsichtlich der Vermeidung von Nähe ein nicht signifikanter indirekter Zusammenhang zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, mediiert durch die bei dem/der Partner/in wahr-genommenen verhaltensbezogenen Commitmentindikatoren, der Qualität der Alternativen und das Commitment (bind = -.00 , p = .024). Weiters ergab sich ein signifikanter negativer Zusam-menhang zwischen Vermeidung von Nähe und selbstberichteten verhaltensbezogenen Commit-mentindikatoren, teilweise vermittelt durch die bei dem/der Partner/in wahrgenommenen ver-haltensbezogenen Commitmentindikatoren, die Investitionen und das Commitment (bind = -.01

Im Dokument Zeig mir, dass du mich liebst! (Seite 42-139)