Carnigen® Mono/ Carnigen®fone Mono Zusammensetzung: Carnigen Mono:
1 ml Lösung enthält 20 mg Oxilofrinhydro- chlorid und als Konservierungsmittel Methyl- -4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxy benzoat (Parabene);! Dragee enthält 16 mg Oxilofrinhydrochlorid. Carnigen forte Mono: 1 ml Lösung enthält 40 mg Oxilofrinhydrochlorid und als Konservierungsmittel Methyl-4-hydroxy- benzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabe
ne); 1 Dragee enthält 32 mg Oxilofrinhydrochlorid. 1 Indikationen: Hypotonie und orthostatische Kreislaufregulationsstörungen, sowie die hierdurch | verursachten Beschwerden wie z.B. Schwindel, i Schwarzwerden vor den Augen, Neigung zu Ohn- | machten, morgendliche Antriebsschwäche, rasche [ Ermüdbarkeit, Wetterfühligkeit (z.B. bei Föhn), Kopf- i
schmerzen und Neigung zu Herzklopfen. Kreislauf schwäche oder -labilität auch bei Jugendlichen, während j der Schwangerschaft, in den Wechseljahren sowie nach | Operationen, Infektionen oder längerer Bettlägerigkeit. [ Kontraindikationen: Schwere organische Herzerkrankun- | gen, Herzrhythmusstörungen, Thyreotoxikose, Phäochromo-' zytom, Engwinkelglaukom, Überempfindlichkeit gegenüber [i Oxilofrin. Zusätzlich für Lösungen (Tropfen): Oberem- |j pfindlichkeit gegenüber Methyl-4-hyclroxybenzoat und Propyl- hydroxybenzoat (Parabene). Nebenwirkungen: In seltenen Fällen unter höheren Dosen Herzklopfen, bei vereinzelten gastrointestinalen Beschwerden Einnahme nach den Mahlzeiten,' bei Unruhe oder Schlaflosigkeit letzte Tagesdosis am frühen Nachmittag.
Handelsformen und Preise: Carnigen Mono Dragees: P. mit 20 Dragees (NI) DM 8,44; P. mit 50 Dragees (N2) DM 19,23; P. mit 100 Dragees (N3) DM 34,16; Carnigen Mono Lösung: P. mit 20 ml DM 10,03; P. mit 50 ml DM 23,24; P. mit 100 ml DM 41,64; Kranken
hauspackungen. Carnigen forte Mono Dragees: P. mit 20 Dragees (NI) DM 14,20; P. mit 50 Dragees (N2) DM 29,97; P. mit 100 Dragees (N3) DM 56,25; Carnigen forte Mono Lösung: P. mit 20 ml DM15,15;
P. mit 50 ml DM 33,66; P. mit 100 ml DM 62,31. (Stand: Januar 1993)
Der diabetische Fuß Fortbildung
antibiotische Therapie, bei weitgehend blanden Ulkusverhältnissen, z. B. mit Trime- toprim-Sulfamethaxol oder Cephalospori
nen. Bei ausgedehnteren, lokalen Weichteil
infektionen z.B. mit Betalactamantibioti- kum, dann in Kombination mit einem Be- talactamasehemmer (z. B. Amoxicillin + Clavulansäure). Bei bereits systemischer Ausbreitung der Infektion ist dann an ein Breitbandantibiotikum, z. B. Mezlocillin oder Piperacillin, zu denken,
• konsequente Blutzuckernormalisierung (ggf. mit Insulinpumpentherapie auch bei Typ-II-Diabetikern (15), mit ausreichend häufigen (mind. 4 x/die + 1 x 3.00 Uhr) BZ-Messungen,
• lokale Wundversorgung mit mechanischer und/oder enzymatischer (Vorsicht!) Nekro
senabtragung, vorsichtiger Entfernung peri
fokaler Hyperkeratosen: Die Lokalversor
gung gehört in die Hand des erfahrenen Dia
betologen (6).
Bei zusätzlich bestehender Angiopathie (Min
derheit) :
• Erhöhung des Perfusionsdruckes am Fuß durch revaskularisierende Maßnahmen (PTA, Bypass, regionale Lyse etc.).
Bei ausgedehnten Nekrosen mit Knochenbefall (nach Remission der lokal-perifokalen Entzün
dung:
• Debridement, Teilresektion avitaler Kno
chen (Teilamputation nur in extremen Aus
nahmefällen).
Nach Abheilen der Läsion mit Epithelialisie- rung:
• Spezifische diabetologisch versierte Versor
gung mit adäquatem, individuell angepaß
tem Schuhwerk.
• Engmaschige Kontrollen des Lokalbefundes mit entsprechender Modifikation des Schuh
werks.
Prophylaxe
Grundlegende Voraussetzung aller prophylak
tischen Maßnahmen ist die Kenntnis und aus
reichende Bewertung der überwiegend neuro- pathischen Genese des diabetischen Fußsyn
droms (12). Sowohl bei Typ-I- als auch bei
.Abbildung 4: Gleiche Läsion nach fünfmonatiger Therapie:
Erhaltung der Extremität sowie der integren Funktion des Fußes. Spezifische orthopädische Schuhversorgung
Typ-II-Diabetes ist die strukturierte Diabetiker
schulung eine unabdingbare Voraussetzung jeder Diabetesbehandlung und mittlerweile auch verbrieftes Recht jedes Diabetikers (8,9, 16).
Allgemeine Inhalte lung:
einer
Diabetiker-Schu-1. Blutzucker-Eigenmessung.
2. Stadienentsprechende, technisch einwand
freie Insulinsubstitution (intensivierte, kon
ventionelle Insulintherapie, Insulinpumpen
therapie) bzw. Diät und Bewegung.
3. Fußprobleme und -gefahren.
Neben den spezifischen Inhalten der Schulung für Typ-I- und Typ-II-Diabetiker, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, sollte jeder Diabetiker über folgende, besondere Fußprobleme aufgeklärt werden (14):
1. Gefahren für den Fuß durch fehlende Schmerzwahrnehmung.
2. Tägliches Einfetten der Füße bei fehlender Schweißsekretion (autonome Neuropathie).
3. Tägliche Inspektion der Füße einschließlich der Zehenzwischenräume.
4. Adäquates Schuhwerk.
5. Verbot von Scheren, Feilen oder anderen traumatisierenden Werkzeugen zur »Fuß
pflege«.
6. Vermeiden von Barfußlaufen.
7. Keine Heizkissen oder ähnliches bei kalten Füßen.
8. Benutzung von Thermometern bei Fußbä
dern.
Besondere Aufgaben des Hausarztes
Seitens des betreuenden Hausarztes bedarf es einiger weniger diagnostischer und
therapeu-Notfalls brau
chen auch Typ- II-Diabetiker eine Insulin
pumpe
Schulung ist die Grundlage aller Pro
phylaxe
Tägliche In
spektion der Füße ein
schließlich der Zehenzwi
schenräume !
Fortbildung Der diabetische Fuß
tischer Maßnahmen, die Entwicklung diabeti
scher Fußläsionen zu verhindern:
1. Regelmäßige Inspektion der Füße
• Schweißsekretion,
• Interdigital- bzw. Onychomykosen,
• Änderung der Fußstatik,
• Hyperkeratosen und Rhagadenbildungen.
2. Regelmäßige Statuserhebung:
• Fußpulse,
• Achillessehnenreflex,
• Vibrationsempfmden (Stimmgabel).
3. Versorgung mit entsprechendem Schuh
werk bei bestehender autonomer bzw. sym
metrisch-sensibler Neuropathie.
4. Konsequente Behandlung des Diabetes mellitus unter Miteinbeziehung des Patien
ten durch strukturierte Diabetikerschulung;
durch Diät und Bewegung und ggf. patien
tengerechter Insulintherapie oder durch In
sulinpumpentherapie (13) bei Typ-I-Diabe- tes.
5. Konsequente Nagel- und Hyperkeratosen- behandlung unter atraumatischen Kaute- len; konsequente Nagel- und Interdigitalmy
kosenbehandlung.
Anschrift:
Dr. med. Alexander Risse, Oberarzt der Diabetes- Schwerpunktstation, Stadt. Kliniken, Med. Klinik Nord (Dir. Prof. Dr. B. Angelkort), Münsterstr. 240, 4600 Dortmund 1.
Persönliche Daten:
Geboren am 29. 8. 1955 in Dortmund.
Ausbildung:
1975-1982 Studium der Philosphie, Anglistik, Human
medizin.
Beruflicher Werdegang: '
1983-1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Univer- sitäts-Nervenklinik Köln, (Dir.: Prof. Dr. Stammler), Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie; seit 1986 Me
dizinische Klinik Nord, Städt. Kliniken Dortmund (An- giologische Abteilung; Dir.: Prof. Dr. B. Angelkort). 1987 Promotion über Histochemie und Immunhistochemie der Neuro-Hypophyse.
Jetzige Tätigkeit:
Seit 1991 Oberarzt, Leiter der Diabetes-Schwerpunkt- Station der medizinischen Klinik Nord.
Arbeitsschwerpunkte:
Strukturierte Diabetiker-Schulung, Behandlung diabe
tesbedingter Folgekomplikationen; Behandlung von Pa
tienten mit Diabetes und psychiatrischen Störungen, Gruppendynamik somatologischer Interventionen, Phä
nomenologie in der Diabetologie
Literatur
1. Bollinger, A., Frey, J., Jäger, K., Furrer, J., Seglias, J., and Siegenthaler, W.: Patterns of diffusion through skin capillaries in patients with long-therm diabetes.
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