Zeitschrift fur Allgemeinmedizi 16/93
i, 69. Jahrgang ♦ Heft 16 • 10. Juni 1993
m
Gastkommentar:
Amiodaron - ein Antiarrthythmikum nur
für die Klinik?
Welche Hilfsmittel und Orthesen bei Fußbe
schwerden nützen Der diabetische Fuß:
aktuelle Übesicht zu Diagnostik, Therapie
und Prävention Die Behandlung von
Fußmykosen - im allgemeinen äußerst
langwierig...
Funktionelle Ober
bauchbeschwerden:
Fortbildung für die Arzthelferin Praxiskolleg Narben:
viel mehr als ein kosmetisches Problem!
HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART
gut geschlafen - nun hellwach
f: .- .,:^-;^>*V-.
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Der Erfolg einer
Schlaftherapie zeigt sich danach
• am nächsten Morgen
• beim Absetzen
• bei den Arzneikosten
Chloraldurat' 500. Zus.: Chloralhydrat 500 mg pro Kapsel. Anw.-Geb. Schlafstörungen. Erregungszu
stände organischer bzw. psychischer Genese wie z.B. cerebralsklerotische Unruhezustände. Gegen- anz.: Leber- und Nierenschäden, schwere Herz- Kreislaufschwäche, Gravidität, Antikoagulantienthe- rapie (Cumarin-Typ), Kinder unter 6 Jahren.
Nebenw.: Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit, Ängstlichkeit, Schlafstörung, Allergie (vor allem an der Haut), Müdigkeit am Morgen sind bei Chloralhy
drat selten. Toleranz und Abhängigkeit sind nicht völ
lig auszuschließen. Beeinträchtig, der aktiven Ver
kehrsteilnahme oder Maschinenbedienung möglich, insbesondere zusammen mit Alkohol. Wechselw.:
Wirkverstärkung durch Sedativa und Alkohol. Wirkbe
einflussung von Cumarin-Antikoagulantien.
Dos./Anw.: 1 bis 2 Kapseln einnehmen. TMD=2g.
G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hohenlockstedt.
(01/93/2170).
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15 Kapseln DM 5,95 30 Kapseln DM 11,21
und preislich
die Alternative
4,42 Minuten für die Sterbebegleitung
Wenn Sie, verehrte Leser, glauben, die Gegebenheiten des Gesund
heitsstrukturgesetzes treffen Sie in der Praxis besonders hart, wi
derspreche ich Ihnen selbstverständlich nicht.
Jedoch kann ich Ihnen auch aus der Klinik ein Lied über Struktur
veränderungen singen. Ich denke im Moment nicht an die bereits häufig erwähnten Pauschalierungen, Budgetierungen u.a., auch nicht an etwaige persönliche wirtschaftliche Einschränkungen.
Ansprechen möchte ich die auch von ärztlicher Seite bisher wenig beachteten Sparmaßnahmen, die in der Krankenpflege durchschla
gen werden. Diesen Tendenzen messe ich keine geringe Bedeutung zu, betreffen sie doch den Kontakt der Pflegenden zu den Patienten und damit letztendlich diese unmittelbar.
Aufgrund der Pflege-Personalregelung des Bundesministeriums für Gesundheit, Stand 22. 6. 92 - noch vor dem GSG - sollen durch minutiöse Bemessung von Verrichtungen am Patienten »Anhalts
zahlen“ gewonnen werden. Hierbei ist minutiös mit minütlich gleichzusetzen, denn die genannten Tätigkeiten werden in »Minu
tenwerten« belegt. Im Gegensatz zur bisherigen Berechnung des Personals auf Planbettenbasis wird jetzt nur die »Leistung am real vorhandenen Patienten« berechnet. In bezug auf das »Begleiten des Patienten in der Phase des Sterbens« findet man dabei wörtlich: Für die Grundleistung werden 4,42 Minuten, für die erweiterte Leistung 8,9 Minuten sowie für besondere Leistungen werden 9,39 Minuten berechnet - was immer das in der Sterbebegleitung bedeuten mag.
Beim Druchlesen dieser Regelung hat es mich geschüttelt.
L
Prof. Dr. med.
Winfried Hardinghaus Med. Abteilung
Krankenhaus St. Raphael 4514 Ostercappeln (Landkreis Osnabrück)
Ausschreibung
20. Wissenschaftlicher Wettbewerb 1993
Wir laden alle Ärzte und Angehörige verwandter Berufsgruppen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium zur Teilnahme am 20. Wissenschaftlichen Wettbewerb der ZFA - Zeit
schrift für Allgemeinmedizin ein.
Zugelassen sind Arbeiten, die dem Leser
# Forschungsergebnisse aus Praxis und Klinik oder Fortbildung vermitteln.
Teilnahmebedingungen Das Manuskript ist:
# In deutscher Sprache geschrieben.
# Insgesamt (inklusive Abbildungen, Tabellen, Literaturverzeichnis und einer kurzen Zusam
menfassung) maximal 5 Seiten ä ca. 4200 Anschläge lang.
# Bislang weder veröffentlicht noch zur Publikation angeboten.
# Einreichung des Manuskripts (nicht mehr als eine Arbeit pro Autor) ohne Namensnennung im Kopf und mit getrenntem Anschreiben. Die Herkunft der Arbeit darf aus dem Manu
skript nicht erkennbar sein.
# Einsendungen bis spätestens 12. Juli 1993 an Notar Dr. Rolf Jauch, Kriegsbergstraße 11, IDUNA-Haus, 7000 Stuttgart 1.
Modus der Preisvergabe
Jury sind die Mitglieder der Schriftleitung der ZFA, ggf. unterstützt durch weitere Gutachter.
Die Jury erhält die Arbeiten numeriert und ohne Namensnennung vom Notar vorgelegt. Die Prämierung erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges. Die Teilnehmer werden über das Ergebnis schriftlich benachrichtigt. Die Verleihung der Geldpreise findet im Herbst 1993 statt.
Preise 1. Preis 4000 DM 2. Preis 2000 DM 3. Preis 1000 DM
4. bis 10. Preis Bücher im Wert von je 500 DM.
Durch Entscheidung der Jury kann ein Preis auch geteilt oder nicht vergeben werden. Die ersten drei Preisträger werden als Gäste des Verlages zur Preisübergabe eingeladen.
Hippokrates Verlag Stuttgart
■ ÄS.
INHÄIT *** INHALT *** INHALT ***
Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 69. Jahrgang, Heft 16
Gastkommentar
Amiodaron ~ ein Antiarrhythmikum nur
für die Klinik? 419
H. Witzgail
Hilfsmittel und Orthesen für den Fuß W. Berk
Der diabetische Fuß
A. Risse, B. Beier und W. Hardinghaus Fußmykosen
1. M. Jänossy Service Box
421 425 429 424
Therapiestudie
Akutbehandlung rheumatischer Erkrankungen
B. Feister
440
Serie
Ultraschallphänomene (13):
Entlaubter Herbstbaum (11) H. D. Bundschu
445
Aktuelles Interview
Auch »periphere« Analgetika wirken über das ZNS
Ein Interview mit M. Zimmermann
451
DEGAM: Beitrittserklärung Magazin
Pharma-News Kongreß extra Kongreßberichte Praxiskolleg: Narhen Buchbesprechungen Quiz
Online Impressum
455 435 436 447 437 446 -9-, -10-, 434, 439, 444
-25- -7- -7-
INHALT *** INHALT *** INHALT ***
-5-
GASTRITOi:
»Dr. Klein»
löst gastrointestinale Spasmen, wirkt antiphlogistisch, reguliert die Speichel- und Magensaft
sekretion
Zusammensetzung: 100 g Gastritol „Dr. Klein“ ent
halten: 100 g Extr. fl. aus Herb. Anserin. 35 g, Herb. Absinth. 5 g, Herb. Card, benedict. 5 g, Rad.
Liquir. 15 g, Rad. Angelic. 5 g, Flor. Chamomill. 20 g.
Herb. Hyperic. 15 g. Enth. 40 Vol.-% Alkohol.
Anwendungsgebiete: Entzündliche Erkrankungen und Spasmen des Gastrointestinaltraktes, Ulcus ventriculi et duodeni, Dyspeptische Beschwerden, Appetitlosigkeit.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Cholesta
tische Lebererkrankungen, Hypertonie, Hypokali- ämie. Photosensibilisierung ist möglich, insbeson
dere bei hellhäutigen Personen.
Dosierung: 3 x täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit vor dem Essen.
Handelsformen und Preise:
Gastritol Dr. Klein-Tropfen: 20 ml DM 7,15 50 ml DM 14,42 100 ml DM 24,20
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
7
-
6
- InhaltDie Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist nicht nur eine Angelegenheit der Kliniken.
»Klasse-III-Antiarrhythmika sind offenbar beson
ders zum Einsatz in der Praxis geeignet«, so Prof. Witzgail, der Autor unseres Gastkommentars.
Seite 419
Fußbeschwerden erfordern häufig die Verordnung verschiedenster Hilfsmittel - vom Zehenspreizer über die Korkleder- Langsohleneinlage bis zur Stabilisierungs
bandage . .. Irgendwelche Probleme?
Seite 421
»Fußpilz - ein treuer Freund, der einen nie wieder verläßt«, sagen böse Zungen. Wir sagen Ihnen lieber, was Sie tun können, um solche »Freund
schaften fürs Leben« zu verhindern oder zu beenden!
Seite 429
Abbildungsnachweise:
Titel und Seite -6- Mitte: W. Gorski, Seite -6-: oben: M. Scheller
online *** online *** online *** online *** online -7-
Kindliches Fieber: 4 Behand
lungsformen im Vergleich
Was tun, wenn ein Kind ohne schwer
wiegende Krankheitssymptome Fieber hat? In einer offenen Parallelgruppenstu
die wurden 52 Kinder im Alter zwischen drei Monaten und fünf Jahren zu Hause von ihrem Hausarzt behandelt. Dabei wurden sie zufällig einer von vier Be
handlungen zugeordnet:
1. Anweisung, das Kind nur leicht zu be
kleiden und ihm kalte Getränke zu ge
ben;
2. 10-20minütiges Abwaschen des Kin
des mit Wasser, dessen Temperatur leicht unter der des Kindes liegt ; 3. Paracetamol-Suspension (bis 1 Jahr 120 mg, älter 240 mg) -t- leichte Beklei
dung;
4. wie 2 plus Paracetamol wie 3.
Die Kinder hatten axilläre Temperaturen zwischen 37,8 und 39,9°C. Kinder mit höherem Fieber, ernsthaften Erkrankun
gen, früheren Fieberkrämpfen oder be
reits Einnahme eines Antipyretikums wurden von der Studie ausgeschlossen.
Während vier Stunden nach der ärztli
chen Visite wurde der Fieberverlauf bei den Kindern aufgezeichnet. Leichte Be
kleidung allein hatte praktisch keinen Einfluß auf das Fieber. Waschen des Kin
des führte am raschesten zu einem Sin
ken des Fiebers, doch schon nach gut einer Stunde waren die Ausgangswerte fast wieder erreicht. Allein mit Paraceta
mol sank das Fieber dauerhaft unter 37,2°C. Zusätzliches Waschen des Kin
des beschleunigte die Entfieberung. Ob Paracetamol die Dauer der Erkrankun
gen, zumeist unspezifische Erkältungen, verlängerte, wurde nicht untersucht.
(Ch. R.) Kinmonth, A.-L. : Management of feve
rish children at home. Brit. Med. J. 1992;
305: 1134-1136.
Klar belegt: Starkes Rauchen begünstigt das Entstehen einer Linsentrübung
Die Cataracta senilis ist eine der wichtig
sten Ursachen für Sehschwächen. Ihre Ursachen liegen aber noch weitgehend im Dunkeln. Anhand der Daten der Phy
sicians’ Health Study, einer Studie an über 22 000 US-amerikanischen Ärzten zum Nutzen einer prophylaktischen Ein
nahme von ASS gegen kardiovaskuläre
Erkrankungen und Betacarotin gegen Krebs, wurde einem Zusammenhang von Rauchen und Kataraktentsteheung nach
gegangen. Unter 17 824 Ärzten im Alter zwischen 40 und 84 Jahren, die zu Stu
dienbeginn keine Linsentrübung aufwie
sen, wurden während einer Beobach
tungszeit von fünf Jahren 557 Katarakte bei 371 Personen diagnostiziert. Vergli
chen mit Männern, die nie geraucht hat
ten, hatten Raucher mit einem Tageskon
sum von mindestens 20 Zigaretten ein doppelt so hohes Kataraktrisiko (rel. Ri
siko 2,05 unter Berücksichtigung ande
rer Risikofaktoren, p <0,001). Bei nied
rigerem Zigarettenkonsum war das Ri
siko dagegen nicht erhöht. Ehemalige Raucher hatten ein leicht, aber nicht si
gnifikant erhöhtes Kataraktrisiko. Zu ei
nem ähnlichen Ergebnis kommt die Aus
wertung von Daten der Nurses’ Health Study, einer prospektiven epidemiuologi- schen Risikostudie. Hier wurde die Inzi
denz von Staroperationen bei Frauen, die älter als 45 Jahre und nicht an Krebs erkrankt waren, bestimmt (1980: 50 828, 1986: 69 647 Frauen). Bei insgesamt 493 Starextraktionen aufgrund einer Cata
racta senilis ergab sich eine positive Kor
relation zwischen dem Zigarettenkonsum und dem Risiko einer solchen Operation.
Frauen, die mindestens 35 Zigaretten am
Zeitschrift für Allgemeinmedizin
German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch
schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allge
meinmedizin).
Schriftleitung (V.i.S.d.P.): Dr. med. Heinz Harald Ab
holz, Ceciliengarten 1, 1000 Berlin 41 • Prof. Dr. med.
Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Kran
kenhaus St. Raphael, 4514 Ostercappeln. AG Gesund
heitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück • Prof Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allge
meinmedizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str.
40, 3400 Göttingen ■ Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 7300 Esslingen ■ Priv.-Doz. Dr. med. U.
Marsch-Ziegler, Chefärztin Innere Medizin und Gastro
enterologie, Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Paretzer Str. 12, 1000 Berlin 31 • Dr. med. Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.
Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, Post
fach 102263, 7000 Stuttgart 30, Tel. (0711) 89 31-0, Telefax (0711) 8931-453.
Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.
Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.
Redaktion/Produktion: Günther Buck (Ltg.), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Ltg.), Tel. (0711) 89 31- 442. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel, (0711) 8931-445.
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1993. - © 1993 Hippokrates Verlag GmbH.
Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.
Bezugs
preise
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preis kosten
Gesamt ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 150,00 DM 32,30 DM 182,30 Ausland DM 150,00 DM 56,10 DM 206,10 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 46,00 DM 32,30 DM 78,30 Ausland DM 46,00 DM 56,10 DM 102,10
ZFA Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 162,00 DM 32,30 DM 194,30 Ausland DM 162,00 DM 56,10 DM 218,00 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 60,60 DM 32,30 DM 92,90 Äusland DM 60,60 DM 56,10 DM 116,70 Einzelheft (Äusgabe Ä) DM 12,00, (Äusgabe B) DM 12,50 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Älle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.
Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Äusgabe zum Heraustrennen beigeheftet.
Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif
ten des In- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen ent
halten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arzthelferin« erscheint unregelmäßig.
14. Jahrgang 1993.
Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfül
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brauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die
VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.
Wichtiger Hinweis:
Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent
wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er
fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe
langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli
kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen
deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich
tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie
rung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Be
nutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benut
zer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.
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nierten Zeitschrift äußerst bemüht. Gelegentlich versäu
men Abonnenten nach einem Umzug ihre neue Anschrift mitzuteilen. In den betreffenden Fällen hilft die Bundes
post, die neue Anschrift dem Verlag mitzuteilen. Abon
nenten, die mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mitzuteilen.
DEGAM
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin 11
■ A Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer
™ Zeitschriften e.V.
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8
-online *** online *** online *** online *** online
Tag rauchten, hatten gegenüber Nicht
raucherinnen ein um 63% erhöhtes Ri
siko einer Staroperation. Möglicherweise beeinträchtigt das Zigarettenrauchen den Plasmagehalt an Stoffen wie Anti
oxidantien, die zur Aufrechterhaltung der Linsentransparenz notwendig sind.
Beide Studien belegen klar, daß (starkes) Rauchen das Entstehen einer Linsen
trübung begünstigt. (Ch. R) Christen, W., et al: A prospective study of cigarette smoking and risk of cataract in men. JAMA 1992; 268: 989-993.
Hankinson, S., et al. :A prospective study of cigarette smoking and risk of cataract surgery in women. Ebd.: 994-998.
den Prognosen, die auf einem Laufband
ergometertest basierten, an dem die Pa
tienten zusätzlich teilgenommen hatten.
Die vom Hausarzt gewonnenen Daten können also durchaus geeignet sein, pro
gnostische Aussagen zu machen und als Entscheidungsgrundlage dafür zu dienen, ob ein Patient von weiteren (invasiven) Untersuchungen profitieren wird oder nicht. Die Autoren der Studie warnen je
doch davor, die Ergebnisse der Studie, die mit einem hochspezialisierten Statistik
programm erstellt wurden, zu verallge
meinern. (sm)
Pryor, D. et al. Value of the History and Physical in Identifying Patients at In-
Anamnese und körperliche Untersuchung - immer noch unverzichtbar
In einer großangelegten prospektiven Stu
die des Dukes University Medical Center wurde die prognostische Wertigkeit von Anamnese und körperlichem Untersu
chungsbefund für Patienten mit Verdacht auf KHK untersucht. Ziel der Studie war es, festzustellen, inwieweit Befunde, die der primärversorgende Arzt erheben kann, das Ergebnis der Koronarangiogra
phie und die 3-Jahres-Überlebensrate Voraussagen können bzw. inwieweit sie miteinander korrelieren. Die Daten von 1030 ambulanten, symptomatischen Pa
tienten (Anamnese, körperliche Untersu
chung, EKG, Rö.-Thorax) wurden in das Duke Database for Cardiovascular Dis
eases eingegeben und mit Hilfe dieses Pro
gramms die Wahrscheinlichkeit für eine KHK, deren Schweregrad und die 3 Jah- res-Überlebensrate errechnet.
Von diesen 1030 Patienten wurden 168 Patienten koronarangiographiert und die Ergebnisse mit den errechneten Wahr
scheinlichkeiten für KHK verglichen. Es ergab sich eine sehr hohe positive Kor
relation zwischen anatomischem Befund der Koronarangio und den Voraussagen.
Teilweise war diese Korrelation sogar hö
her als die zwischen Koronarangio und
THIEMANN
Arzneimittel GmbH
creasedRiskfor Coronary Artery Disease.
Annals of Internal Medicine. 1993; 118:
81-90.
Akute interstitielle Nephriti
den nach »Heiikräuterkap- sein«
Einmal mehr muß vor dem Gebrauch unkontrollierter exotischer, vermeintlich
»natürlicher« Arzneien gewarnt werden.
Im Frühjahr 1992 traten in Brüssel bei zwei Frauen mittleren Alters kurze Zeit nach einer Schlankheitskur an einer Spe
zialklinik akute interstitielle Nephritiden auf, die in terminaler Niereninsuffizienz endeten. Daraufhin wurden alle Dialyse
zentren der Stadt nach ähnlichen Fällen befragt. Sieben weitere Frauen mit ter
minalem oder präterminalem Nierenver
sagen wurden gefunden. Sie waren an derselben Klinik behandelt worden. Nie
renbiopsien zeigten auch hier das Bild einer interstitiellen Nephritis. Die auf Schlankheitskuren spezialisierte Klinik wurde seit 15 Jahren betrieben, ohne daß bei wöchentlich 200 Patienten bis
lang Probleme aufgetreten waren. Doch Mitte 1990 war die Zusammensetzung einer der an der Klinik verabreichten Kapseln verändert worden. Sie enthiel
ten seitdem zwei chinesische Heilkräu
ter, Stephania tetrandra und Magnolia
officinalis, die keiner toxikologischen Im
portkontrolle unterlagen. Der Zusam
menhang zwischen den Nephritiden und den chinesischen Kräutern ist eindeutig, doch die genaue Ursache der Erkrankun
gen bleibt unklar. Verunreinigungen oder falsch deklarierte Kräuter kommen in
frage, aber auch eine verfehlte Zusam
mensetzung der Kapseln, dank der die Halbwertzeit pflanzlicher Alkaloide im Blut so stark verlängert wurde, daß sie bei einigen Frauen nephrotoxisch wirken
konnten. (Ch. R.)
Vanherweghem, J.-L., et al: Rapidly progressive interstitial renal fibrosis in young women; association with slim
ming regimen including Chinese herbs.
Lancet 1993; 341: 387-391.
Den Rheumafaktor gezielter bestimmen!
Seit über dreißig Jahren ist die Bestim
mung des Rheumafaktors (RF) in der Diagnostik der rheumatoiden Arthritis fest etabliert. Erstaunlicherweise scheint der Nutzen dieser Bestimmung bislang nicht allzu genau untersucht worden zu sein.
In einer Bostoner Universitätsklinik wur
den während eines halben Jahres die Re
sultate aller bei Klinikseinweisung durch
geführten RF-Teste retrospektiv analy
siert. Die Patienten litten zumeist an Arthralgien und Arthritiden und waren vornehmlich von Allgemeinärzten, Neu
rologen und Rheumatologen überwiesen worden. Allen 86 Patienten mit positivem RF wurden ebensoviele gegenüberge
stellt, die zufällig aus der Gruppe der seronegativen Patienten ausgewählt wur
den. Die Sensitivität des RFs betrug für rheumatoide Arthritiden 0,28 und für rheumatische Erkrankungen insgesamt 0,29; die Spezifität 0,87 bzw. 0,88. Die endgültige Diagnose einer rheumatoiden Arthritis wurde bei 21 seropositiven (24%) und 10 seronegativen Patienten (12%) gestellt; andere rheumatische Er
krankungen lagen bei 8 bzw. 3 Patienten vor. Die Mehrzahl der positiven RF-Tests war also falschpositiv (57). Ein negativer Test weist mit 85prozentiger Sicherheit auf eine nichtrheumatische Erkrankung hin.
Die niedrige Aussagekraft des Tests in dieser Studie sollte dazu veranlassen, den Rheumafaktor gezielter bestimmen zu lassen. Leider gibt es bislang keine kla
ren Übereinküfte, wann die Rheumafak
torbestimmung sinnvoll ist.
Nach dieser Studie wäre sie am ehesten angezeigt, wenn der Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung relativ niedrig ist und diese ausgeschlossen werden
soll. (Ch. R.)
Shmerling, R., Th. Delbanco: How useful is the rheumatoid factor? Arch. Intern.
Med. 1992; 152: 2417-2420.
Biiilfliespfechiiitg
K. Kremer, V. Schumpelick, G. Hierholzer
Chirui^sche Operationen
Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, 1992.
702 Seiten, 2359 Abb., geb., 390,- DM
Inhalt
• Haut, Muskeln, Nerven, Sehnen
• Kopf
• Hals
• Thorax
• Bauch
• Nervensystem
• Laparoskopische Chirurgie
• Notfalloperationen
• Bewegungsapparat
• Gefäße
Kommentar
Die erste Auflage der »Chirurgischen Operationen« von Grewe und Kremer ist nunmehr vor fast 30 Jahren erst
mals erschienen, die 2. Auflage vor fast 15 Jahren.
Eine Überarbeitung und Ak
tualisierung, die die Entwicklung der letzten Jahre berücksichtigt, war lange überfällig.
Die Abschnitte der Unfall- und Gefäß
chirurgie wurden völlig neu gestaltet, die Laparoskopische Chirurgie und Leberchirurgie ergänzt.
Das Werk ist ideal als Standardkata
log der Routineversorgung, speziell für kleine und mittlere Kliniken, in welchen die gesamte Chirurgie oft in der Hand eines verantwortlichen Chirurgen liegt. Es zeigt die Basisbe
handlung in der alltäglichen Chirur
gie, Spezialgebiete mit entsprechen
den Operationen werden bewußt nicht angesprochen.
Die einzelnen Operationen werden in den wichtigsten Schritten im Text er
läutert und durch Zeichnungen dar
gestellt. Auf Besonderheiten und mögliche Komplikationen wird hin
gewiesen. Ein Werk für den angehen
den Chirurgen als Basis und Weiter
bildungskatalog und für den interes
sierten niedergelassenen Arzt, der seine Patienten vor der Überweisung zur Operation noch besser aufklären
will. G. Steigert
0
fei*'
%
; ^. 4
Standardisierte Phytopharmaka
*... natürlich von'Müller Gqppingen
SEPTACORD^bewirktimit seinen überwiegend pflanzlichen Inhalts- l^stoffen eine milde periphere Eqtl^stung des Herzens und löst Korohar-
^spasmen. Die Durchblütung^d'er Koronargefäße sowie der^Herzstoff- wecHsel werden verbessert, die Resistenz,des Myokard gegen Hypor xie erhöht. StenoRardische Beschwerden klingen ab, Schlagfrequenz des Herzens und Kreislauffunktion werden normalisiert. ^ '
Zusammensetzung je Dragee: Kalium-DL-hydrogenaspartat 1 I-I2O (entspr. 31 mg/0,79 mval/K*) 150 mg.
Magnesium-DL-hydrogenaspartat 4 H2O (entspr. 10,12 mg/0,83 mval/Mg **) 150 mg. Extr. Herb. Crataegi sicc. c. Meth./Aqua parat, stand, auf 1,5 % Flavonoide ber. als Hyperosid 50 mg. Anv\/endungsgebiete:
Myokardhypoxie verursacht durch Störungen des Myokardstoffwechseis oder durch koronare Mangel- durchbiutung; leichte bis mittelschwere Belastungsinsuffizienz; streßbedingte Herz- und Kreislaufstörun
gen; leichte Formen von Herzrhythmusstörungen. Handelsformen: OP mit 20 Dragees (NI), OP mit 50 Dra
gees (N2), OP mit 100 Dragees (N3), Anstaltspackung. Stand: Juni’89 Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG, 7320 Göppingen
-
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-: online • * *** online *** online *** online *** online
Intraindividuelle Schwankun
gen bei gemischter Hyperlipid- ämie
Gemischte Hyperlipidämie mit erhöhten Cholesterin- und Triglyzeridwerten fin
den sich bei 2% der Gesamtbevölkerung, nach einem Myokardinfarkt finden sich bei 30% erhöhte Werte. Da die Hypercho- lesterinämie einen anerkannten kardio
vaskulären Risikofaktor darstellt, spielt die Senkung erhöhter Cholesterinwerte eine Rolle als Prophylaxe koronarer Harzkrankheiten.
Für tägliche Praxis und exakte Beurtei
lung von Diagnose und Therapie ist es somit wichtig zu wissen, daß die Blutfett
werte bei gemischter Hyperlipidämie
starken intraindividuellen Schwankun
gen unterliegen können.
In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von 60 Patienten ausgewertet, die eine gemischte Hyperlipidämie aufwie
sen, ohne daß Sekundärerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus als Ursache Vorlagen. 12 Patienten (Durchschnittsal
ter 44 Jahre, 10 Männer, 2 Frauen) wie
sen schwer erklärbare, ausgeprägte in
traindividuelle Schwankungen der Ge
samtcholesterin- und Triglyzeridkonzen
trationen im Serum auf, obwohl der klinische Befund stabil und die Medika
tion gleichbleibend waren.
Es wurden mindestens 4 Bestimmungen der Blutfettwerte über mehrere Monate 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit durchgeführt. Die enzymaitisch gemes
senen Werte schwankten bei den Nüch- tern-Triglyzeriden im Mittel um 16
Harzöl®, HOYER GmbH & Co., 4040 Neuss 21 Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 10 mg ß-Sitosterin (stand.: 0,1 mg ß-Sitosterin-ß-D- glucosid). Anwendungsgebiete: Benigne Pro
statahyperplasie (Prostata-Adenom). Gegen
anzeigen: Sind bisher nicht bekannt. Neben
wirkungen: In seltenen Fällen Magenunbe
kömmlichkeit.
Dosierungsanleitung und Anwendungswei
se: Initialtherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 2 Kapseln. Langzeittherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 1 Kapsel. Die Kapseln sollen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einge
nommen werden.
Handelsformen:
50 Kapseln N2 DM 20,80 100 Kapseln N3 DM35,96 360 Kapseln DM 98,87 Stand: Januar 1993
Wirksam -i- budgetverträglich
Harzöl qualität Lebens
bei Prostatahyperplasie
HDYER
Präparate für die Urologie
mmol/l und um 5,5 mmol/1 bei der Ge
samtcholesterinkonzentration, wobei ein methodischer Fehler durch das Labor auszuschließen ist.
Bei den biologischen intraindividuellen Schwankungen der Blutfettwerte müssen u.a. diätetische Einflüsse, Nikotinkon
sum und Medikation berücksichtigt wer
den. Hier ist zu erwähnen, daß 6 der 12 Patienten täglich mehr als 60 g Alkohol zu sich nahmen, 5 Patienten rauchten, 10 der 11 medikamentös behandelten Pati
enten die Medikamente regelmäßig und korrekt einnahmen. Alle Patienten hat
ten eine Ernährungsberatung erhalten.
Während sich der Triglyzerid-Variations- koeffizient bei Patienten mit regelmäßi
gem starkem Alkoholkonsumnicht deut
lich von dem der Patienten mit wenig Alkoholgenuß unterschied, war der Cho
lesterin-Variationskoeffizient signifikant höher. Die Cholesterin- und Triglyzeridschwankungen wa
ren konkordant, d.h. sie waren gleichzeitig hoch oder niedrig.
Eine Abhängigkeit der Lipid
schwankungen von Alter, Ge
schlecht, Körpergewicht oder Jahreszeit wurde nicht gefun
den. Am ehesten scheinen nach Meinung der Autoren für die Unterschiede der Blutfettwerte Einflüsse durch Diätfehler und Alkohol in Frage zu kommen- (CGG) Martina, B. und Keller, U.: In
traindividuelle Schwankungen der Triglycerid- und Gesamt
cholesterinkonzentrationen im Serum bei gemischter Hyper
lipidämie. Dtsch. med. Wschr.
1993;118: 410-415
Buchbesprechung
K. F. Masuhr, M. Neumann Inhalt
Neurologie
Hippokrates Verlag, Stuttgart, 1992.
2. überarbeitete und erweiterte Auflage.
516 Seiten, 387 Abb., 119 Tab., 68,- DM.
• neurologische Anamnese
• neurologische Untersu
chung
• apparative Diagnostik in der Neurologie
• Systematik der neurologi
schen Erkrankungen
• Hirn- und Rückenmarkser
krankungen 1. Fehlbildungen 2. Degenerative Prozesse 3. Entzündliche Erkran
kungen
4. Tumorerkrankungen 5. Traumatische Schädi
gungen
6. Durchblutungsstörun
gen
• Erkrankungen des peri
pheren Nervensystems
• Muskelerkrankungen
• Anfallskrankheiten
Kommentar
Die Fülle medizinischer Fach
literatur ist unübersehbar.
Die Absicht der Autoren war es nicht, das riesige Angebot noch um ein weiteres Buch zu vermehren. Vielmehr suchten sie ein didaktisch op
timal durchgestaltetes Ar
beitsbuch herauszugeben.
Dieses Ziel erreichten sie mit mehreren Mitteln: der Text ist übersichtlich und stringent gegliedert, Merksätze sind farblich hervorgehoben, sy
stematisches Wissen ist in Tabellen anschaulich präsen
tiert. Besondere Sorgfalt ver
wendeten die Autoren auf die Illustration des Textes mit Grafiken, neuropathologi- schen und radiologischen Ab
bildungen und Serienfotogra
fien z. B. von zerebralen Krampfanfällen, die in dieser Qualität und Zahl bei keinem der vergleichbaren Bücher zu finden sind. Eine weitere Hilfe sind die prägnanten Fallbeispiele.
Aufgrund dieser Umstände und nicht zuletzt aufgrund des günstigen Preises kann das Buch ohne Einschrän
kungen für die Vorbereitung zum 2. Staatsexamen emp
fohlen werden. Der Praktiker wird detaillierte Therapiean
gaben vermissen, doch er
laubt dieser Band auch ihm den sicheren und schnellen Zugriff auf neurologisches Wissen.
Th. Fischer
Gastkommentar
W' ...Helmut Witzgail
Amiodaron - ein Antiarrhyth-
mikum nur für die Kiinik?
Niedergelassener Kardiologe und Nephrologe, BambergAmiodaron ist ein effektives Antiarrhythmi- kum, das seit über 20 Jahren auf dem deut
schen Markt vertreten ist. Seinem breiten Ein
satz stand bisher eine lange Liste von Neben
wirkungen entgegen, vor allem an extrakardia
len Organen. Die Vorsicht beim Einsatz dieser Substanz entstand allerdings vorzüglich aus den Ergebnissen US-amerikanischer Studien, die in den 70er und frühen 80er Jahren mit heute unüblichen, sehr hohen Aufsättigungs
und Erhaltungsdosen arbeiteten. Hier kamen Erhaltungsdosen von 1 g und mehr pro Tag zum Einsatz. Die Senkung der Tagesdosis auf heute übliche 200-400 mg pro Tag an fünf Tagen in der Woche bewirkte einen deutlichen Rückgang von Nebenwirkungen vor allem an der Lunge und im gastrointestinalen Bereich (1). Einzig die Effekte auf die Schilddrüse schei
nen dosisunabhängig zu sein, sind aber durch verschiedene Ansätze heute auch besser be
herrschbar. Charakteristischerweise ist die
»Angst« vor dem Einsatz von Amiodaron spe
ziell hei jenen Ärzten ausgeprägt, die selbst keine oder kaum persönliche Erfahrung im Umgang mit der Substanz haben.
Erstaunlicherweise existiert diese Vorsicht nicht in bezug auf Klasse-I-Antiarrhythmika, obwohl doch in mehreren Publikationen (2, 3, 4) nachgewiesen wurde, daß mit ihrem Einsatz z. T. eine erhöhte Mortalität einhergehen kann.
Nach wie vor ist die Anwendung von Chinidin, Propafenon, Flecainid, Mexiletin u.a. er
staunlich hoch, so daß sich hier die Frage stel
len sollte, warum zwei verschiedene An- tiarrhythmikaklassen so unterschiedliche An
wendung finden.
Wenn man sich heute bei der medikamentösen Therapie von Herzrhythmusstörungen im we
sentlichen auf die komplexen oder stark sym
ptomatischen Herzrhythmusstörungen be
schränkt (Z. n. Ventrikelflimmern und Re
animation; anhaltende ventrikuläre Tachy
kardien; Salven bei zugrundeliegender organischer Herzerkrankung; Z. n. Synkope),
so sollte bei enger Überwachung einem breite
ren Einsatz von Klasse-III-Antiarrhythmika, auch von Amiodaron, nichts im Wege stehen, ln mehreren Pilotstudien (siehe 6) sowie kürz
lich in einer größeren Studie mit 600 Patienten (7) konnte nämlich hei Postinfarktpatienten ein signifikanter Überlebensvorteil für Amiodaron- behandelte Patienten nachgewiesen werden, der auch nach Absetzen der Therapie noch über ein Jahr lang anzuhalten scheint (8).
Therapievarianten
Bei der Therapie komplexer ventrikulärer Herzrhythmusstörungen erscheint Amiodaron derzeit neben Sotalol, dem anderen Vertreter der Klasse-III-Antiarrhythmika, in vielen Fäl
len unverzichtbar. Für Sotalol konnte vor kur
zem eine gegenüber Klasse-I-Antiarrhythmika überlegene Supprimierbarkeit lebensbedrohli
cher Herz-Rhythmusstörungen nachgewiesen werden. Bezüglich des Beweises einer lebens
verlängernden Wirkung von Sotalol muß aber erst die endgültige Publikation der Arbeit ab
gewartet werden (9). Ein Ersatz oder eine Er
gänzung dieser Therapie ist nur gelegentlich durch technische Möglichkeiten wie dem auto
matischen, implantierbaren Cardioverter/Defi
brillator (AICD) möglich. Der AICD ist jetzt prinzipiell eine Alternative zur Vermeidung des
Prof. Dr. med. Helmut Witzgail geboren am 22. 2.1947, Münchberg/Oberfranken. Studium der Medizin an der Universität München. 1974 Staatsexamen, 1975 Approbation. Ausbildung zum Internisten an den Med. Universitätskli
niken Marburg und München. 1982 Internist, 1984 Nephrologe, Habilitation, 1987 Kardio
loge, 1988 Nuklearkardiologie, 1990 apl Pro
fessor, Ludwig-Maximilians-Universität Mün
chen. Seit 1988 niedergelassener Kardiologe und Nephrologe mit nuklearkardiologischer Tätigkeit.
Die Dosisreduk
tion von 1 g/Tag auf 200-400 mg/
Tag vermin
derte die Ne
benwirkungen
Zur Person
Z. Allg. Med. 1993; 69: 419-420. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993
fGastkommentar
Eine Hyper
thyreose wirft die größten Probleme auf
Amiodaron:
antifibrillato- risch und nicht negativ inotrop
Die Effektivität bleibt trotz niedriger Dosierung erhalten
Voraussetzung ist das Vorhan
densein eines Langzeit-EKG- Recorders
plötzlichen Herztodes, da bei den neueren transvenösen Systemen das Op-Risiko inzwi
schen deutlich niedriger ist. Im Hinblick auf die mittel- und längerfristige Mortalität scheinen AlCDs aber bisher keine wesentlichen Vorteile zu bieten. Überdies sind sie bisher kostenin
tensiver als die medikamentöse antiarrhythmi
sche Therapie. Eine noch nicht veröffentlichte Studie aus Hamburg (CASH) zeigt bisher be
züglich der kardialen Mortalität keinen signifi
kanten Unterschied zwischen Amiodaron, Me
toprolol oder AICD.
Bei der Behandlung supraventrikulärer Herz
rhythmusstörungen zeigt Amiodaron eine hohe Effektivität. Hier wird man sich aber vor allem bei Patienten ohne oder mit nur geringgradiger organischer Herzerkrankung eher für Sotalol oder ein Klasse-l-Antiarrhythmika entschei
den. Wird die supraventrikuläre Herzrhyth
musstörung (meist in der Praxis Vorhofflim
mern) durch komplizierende Fakten erschwert, wie z. B. zusätzliche Herzinsuffizienz, hohes Alter des Patienten, schlechte Compliance, so bietet sich auch hier Amiodaron aufgrund sei
ner fehlenden negativen Inotropie sowie seiner antifibrillatorischen Eigenschaften an. Der Ef
fekt auf den Vorhof ist zumindest mit den Klasse-l-Antiarrhythmika oder Sotalol ver
gleichbar, wenn nicht überlegen.
Von einigen Autoren wurde bis vor kurzem die elektrophysiologische Stimulation (EPS) als Testmethode bei der Einstellung auf ein neues Antiarrhythmikum gefordert. Natürlich ist diese Untersuchung nur in einer entsprechend eingerichteten Klinik durchführbar. Die noch nicht publizierte ESVEM-Studie (9) zeigte je
doch vor kurzem, daß die 24stündige Langzeit- EKG-Diagnostik der EPS bei der antiarrhyth
mischen Neueinstellung nicht unterlegen ist.
Dabei kamen konventionelle Klasse-l-An
tiarrhythmika und Sotalol zum Einsatz. Wei
terhin liegen mehrere Studien vor, die gezeigt haben, daß Amiodaron empirisch gegeben die
selben Ergebnisse zeigte wie Klasse-l-An
tiarrhythmika nach elektrophysiologischer Te
stung. Von daher gesehen sind Klasse-lll-An- tiarrhythmika (Amiodaron und Sotalol) offen
bar besonders zum Einsatz in der Praxis geeignet, vorausgesetzt, ein Langzeit-EKG-Re- corder ist vorhanden.
Die Nebenwirkungen der Amiodaron-Thera- pie sind bei heute üblichen Dosierungen von 1 Tablette/Tag und weniger wesentlich seltener
geworden. Trotzdem erfordert Amiodaron eine enge Führung des Patienten, ln der Praxis wohl am häufigsten auftretende Nebenwirkungen sind Corneaablagerungen, Hautsensibilität bzw. -Verfärbung und Hyper- bzw. Hypothy
reosen. Die Corneaablagerungen treten bei fast allen Patienten auf, sind aber harmlos; Nur in sehr seltenen Fällen erzwingen sie das Abset
zen der Therapie und sind dann über längere Zeit hinweg reversibel. Wird der Patient über die Photosensibilität aufgeklärt und vermeidet übermäßige UV-Bestrahlung, so dürften nur wenige Patienten Hautprobleme zeigen. Relativ häufig sind Veränderungen der Schilddrüsen
funktion. Deshalb muß vor Therapiebeginn eine Schilddrüsendiagnostik durchgeführt wer
den (T3, T4, TSH und evtl. Szintigraphie). Alle beschriebenen Nebenwirkungen müssen vor dem Hintergrund der Prognose der zu behan
delnden Herzrhythmusstörungen gesehen wer
den.
Resümee
Mit Amiodaron ist bei niedriger (200 mg/Tag) oder sehr niedriger Dosis (100-200 mg/Tag) (10) eine nebenwirkungsarme antiarrhythmi
sche Therapie möglich, die aber in ihrer Effek
tivität der bisher üblichen hohen Dosierung nicht nachsteht. Im Hinblick auf die Prognose der zu behandelnden Herzrhythmusstörungen ist Amiodaron ein zunehmend wichtiges Medi
kament in der niedergelassenen Praxis. Vom Arzt erfordert es, daß er sein »Handwerk« be
herrscht: die Abklärung der zugrundeliegenden organischen Herzerkrankung, die Therapieein
stellung mittels Langzeit-EKG sowie das Thera
piemanagement durch enge Führung und Er
kennen der potentiellen Nebenwirkungen.
Literatur
1. Kerin, N. Z., et al.: J. Clin. Pharmacol. 1989; 29:
418-423.
2. CAST, New Engl. J. Med. 1991; 324, No. 12:
781-788.
3. Reimold, S., etal.: Am. Heart J. 1992; 124: 924-932.
4. Coplen, S., et al.: Circulation 1990; 82: 1106-1116.
5. Burkart, F., et al.: J. Am. Coli. Cardiol. 1990; 16:
1711-1718.
6. Cairns, J., et al.: Circulation 1991; 84: 550-557.
7. Ceremuzynski, L., et al.: J. Am. Coli. Cardiol. 1992;
20:1056-1062.
8. Pfisterer, M., et al.: Circulation 1993; 87: 309-311.
9. ESVEM Investigators. J. Am. Coli. Cardiol. 1992; 20:
387A.
10. Witzgall, H., et al.: Zeitschrift für Allgemeinmedizin 1993; 69: 328-333.
Prof. Dr. med. Helmut Witzgall Luitpoldstraße 36
8600 Bamberg
Fortbildung
Wolfgang Berk
Hilfsmittel und Orthesen für den Fuß
’ZEA
Bandagistenmeister und Stomateist, Osnabrück
Die Ursachen von Fußbeschwerden lassen sich allgemein in drei Gruppen einordnen {Tab. 1).
Um die Beschwerden der Patienten zu lindern oder zu beseitigen, stehen dem Arzt eine Viel
zahl von Hilfsmitteln und Orthesen zur Verfü
gung. Diese sichern den größtmöglichen Er
folg, wenn sie vom Orthopädiemechaniker oder Bandagisten im Sanitätshaus angepaßt oder auch angefertigt werden.
Hilfsmittel
Schuhwerks lindern, aber auch Folgen arthro
tischer oder rheumatischer Prozesse sowie von Gicht. Druckschutzringe bringen auch vorüber
gehend Schmerzlinderung bei Fußwarzen, bis deren Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist.
Fußeinlagen
Es ist wichtig, sich über die Wirkungsweise der zu verordnenden Einlagen klar zu sein und danach die Wahl für den jeweiligen Patienten zu treffen.
Es kann unter
schieden wer
den zwischen Unfallfolgen, angeborenen und erworbe
nen Fußdefor
mitäten
Die einfachsten Hilfsmittel, die in den Bereich der Fußpflege fallen, sind Zehenspreizer, Druckschutzpolster, Druckschutzringe, Ballen
schalen, Zehenhütchen, Zehenkämme. Mit die
sen Artikeln lassen sich viele Folgen modischen
Typische Fehlverordnungen von Fußeinlagen Für eine Patientin mit Spreizfußbeschwerden sind Korkleder-Langsohleneinlagen sicherlich fehl am Platze, da hier nur einer Überlastung, meist beim Tragen höherer Absätze, gegenge
steuert werden muß. Eine Fußbettung, wie sie eine Korkledereinlage darstellt, dazu als Lang
sohle, die im Vorfußbereich noch zusätzlichen Platz in der Höhe erfordert, wäre hier sicherlich eine Fehlverordnung. Kunststoffeinlagen (frü
her Plexidur), Holzleder-Technik- oder Kunst- stoffleder-Technik-Einlagen mit entsprechender Spreizfußpelotte sind hier angebracht. Schmal zu arbeiten, dünn im Material und federnd ab
stützend, würden sie dieser Patientin die er
wünschte Linderung bringen.
Dagegen einem Bauhandwerker nach einer Fußquetschung für seine Sicherheitsschuhe ein Paar Einlagen in Holzleder-Technik zu verord
nen, wäre sicherlich ebenfalls wenig sinnvoll.
Hier sollte der Fuß in richtiger Stellung zur restlosen Ausheilung gelagert werden. Es wä
ren also Korkleder-Einlagen angebracht, gege
benenfalls sogar mit einer Langsohle aus festem Schaum als Oberfläche, um den Druck beim Auftritt zu mildern.
Abbildung 1: Verschiedene Hilfsmittel aus dem Bereich der Fußpflege (Zehenspreitzer, Druckschutzring, Zehenkamm)
Es sind zwei Gruppen von Einlagen zu unter
scheiden. Die federn-unterstützenden Einla
gen sind angezeigt in Fällen von Senk- und Spreizfußbeschwerden und bei leichten Kor
rekturen im Sinne von Supination oder Prona
tion. Als Material kommt in Frage: Dur-Alu oder Niro-Stahl nur bei Gießerei-, Hochofenar
beitern u. a. (sonst sind sie überholt), Kunst-
Keine Langsoh
leneinlagen aus Korkleder für Patienten mit Spreizfüßen
Einlagen aus Stahl nur bei Gießerei- oder Hochofenarbei
tern
Z. Allg. Med. 1993; 69: 421-424. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993
ttZlm3"0rtheseri1^ d^en Fuß
Fußbettung be
deutet immer TeUinaktivität!
Die Verordnung
»nach Maß«
sollte selbstver
ständlich sein!
Stoffeinlagen (bisher Plexidur), Holzleder-Tech- nik und Kunststoff-Ledertechnik. Die letzten beiden sind auch als Langsohle zu fertigen.
Fußbettungs- und Korrektureinlagen werden aus folgenden Materialien gefertigt: Metall wird wieder eingesetzt, ist aber überholt, Kunststoff, Kork-Leder und Schaumstoff mit Verstärkun
gen. Als Fußbettung wirken alle Einlagen in Schalenform mit ein oder zwei Außenlappen, außerdem Einlagen, die plan auf der Unterlage (Schuhinnensohle) aufliegen, wie das bei Korkleder-Einlagen oder Schaumstoff-Einla
gen der Fall ist. Schaleneinlagen lassen eine erheblich massivere Korrektur des Fußes zu, aber um den Preis einer weitgehenden Inakti
vität. Fußbettungseinlagen sind sicherlich im
mer angezeigt zur Nachbehandlung von Unfäl
len, bei Veränderungen durch Arthrose, Rheuma oder Gicht und wenn massive Korrek
turen der Fußstellung erreicht werden sollen.
Hier ist bei Korkleder und Schaumstoff eben
falls eine Langsohle möglich. Bei der Verord
nung muß immer der zusätzliche Platzbedarf im Zehenbereich bedacht werden. Und noch
mals: Fußbettung bedeutet immer Teilinaktivi
tät!
Die Verordnung »nach Maß« sollte selbstver
ständlich sein, denn Fertigeinlagen stellen keine individuelle Versorgung dar. Dazu muß dann noch das Material vermerkt sein (soweit der Arzt es vorgeben will) sowie gewünschte Zusätze, z. B. »mit Langsohle«; »mit Supinati
onskeil«; »Schalenform«; »mit Fersensporn
aussparung« ; »mit Außenlappen« usw.
Häufig ist in Verbindung mit einer Einlage auch noch eine Beinlängendifferenz auszugleichen.
Dies geschieht durch ein Unterarbeiten von entsprechendem Material (meist Kork) in der notwendigen Stärke. Sofern keine Eußkorrek- tur notwendig ist, sondern nur die Beinlängen
differenz ausgeglichen werden soll, wird ent
weder ein Verkürzungsausgleich aus Kork an
gefertigt (Fersenkeil) oder es werden handels
übliche konfektionierte Ausgleiche aus einem viskoelastischen Material benutzt, z. B. Ipocon (Ipos) oder Viscolas (Bort).
Häufig wird es auch notwendig sein, die Stoß
härte des Fersenauftritts zu dämpfen. Hier sind nun die Stoßabsorber in ihren verschiedenen Ausführungen angezeigt. Viscoheel, Sorbo- thane, Ipocon, Elastocalx und Viscolas sind Produkte aus viskoelastischem Material, die es
Tabelle 1: Ursachen von Fußbeschwerden Angeborene Klumpfuß
Fußdeformitäten: Sichelfuß Hohlfuß
angeborener Plattfuß Erworbene Senkfuß
Fußdeformitäten: Spreizfuß Hallux valgus Hallux rigidus Hammerzehen Fersensporn Köhler-Krankheit Fußgelenkarthrosen
Deformitäten durch Gicht oder rheumatische Prozesse Unfallfolgen: Knochenbrüche
Bänder- und Kapselrisse oder -anrisse
Verstauchungen Quetschungen Morbus Sudeck
unfallbedingte Lähmungen und Ödeme
in der Normalausführung gibt, aber auch zur zusätzlichen Stellungskorrektur oder zur Ent
lastung eines Fersensporns durch eine spezi
elle weiche Zone. Einzig »Tuli’s Schockabsor
ber« ist aus einem Latexmaterial. Hier wird die Dämpfung durch die Eormgebung der Unter
seite erreicht.
Bandagen
Spreizfußbandagen
Spreizfußbandagen gibt es mit und ohne Spreizfußpelotte (ohne = Mittelfußbandage).
Sie bestehen aus Webgummi oder als Wickel
bandage aus festem Baumwollband. Die Kreuz
bandage verläuft unter dem Mittelfuß, begin
nend über den Rist hinter der Ferse her, wie
der über den Rist und unter den Mittelfuß zu
rück. Sie besteht als leichte Fußgelenkstütze aus elastischem Webgummi.
Hallux-valgus-Bandagen
Die Hallux-valgus-Tagbandage ist ebenfalls aus Webgummi, das um den Mittelfuß verläuft, während ein schmales Gummiband mit einer Stoffschlaufe die Großzehe nach außen zieht, um die Ferse verläuft und auf der Kleinzehen
seite am Breitgummi befestigt wird. Die Hallux valgus-Nachtbandage besteht aus einer Kunst
stoff-Spange, die zwischen Großzehe und 2.
Zehe eingeschoben wird und über ein Kipphe
belprinzip die Großzehe nach außen drückt.
und Orthesen für
Socken oder Enkelstücke
Bei Fußgelenkschwäche, nach Unfällen mit Schäden im Bereich des Fußgelenks oder auch nach Verstauchungen sind Socken zur Behand
lung bzw. Nachbehandlung notwendig und sinnvoll. Da der Gesetzgeber aber die norma
len, preiswerten Einzug- und Zweizugsocken aus der Leistungspflicht der Krankenkassen aus unerfindlichen Gründen gestrichen hat, können heute nur noch Socken mit Silicon- Druckpelotten zu Lasten der Krankenkasse verordnet werden. Diese werden mittlerweile von beinahe allen Kompressionsstrumpfher
stellern gefertigt. Einige Beispiele ohne An
spruch auf Vollständigkeit und ohne Wertung der Produkte: Malleotrain, Levamed, Tigges- Malleo, Para-Malleolus, Juzo 3082, Sigvaris Ligo-Bandage, Bi-Aktiv talus, Calofa Kalef, Malleosafe, Achimed, Sigvaris Achillo und Achillodyn. Alle diese Bandagen geben einen guten Halt und aufgrund ihrer lokalen Druck
polster auch eine gute Sicherheit für den Pati
enten.
Werden Fuß und Fußgelenk stärker überlastet oder besteht, z. B. bei bestimmten Sportarten, eine erhöhte Verletzungs- oder Wiederverlet
zungsgefahr, dann wird es notwendig sein, zu Bandagen zu greifen, die durch ihre Konstruk
tion eine größere »Fixierung« des Fußes ge
währleisten. Hier gibt es z.B. die noch aus elastischem Material gefertigten Bandagen mit
Abbildung 2: Verschiedene leichte Bandagen
Schnürung (z. B. Stabile Schnürkappe) oder mit Spiralfederverstärkungen (z. B. Juzo-Spi- ralbandage). Bandagen aus unelastischem Ma
terial mit Schnürung und zusätzlichen Spiral
streben geben dem Fuß und Knöchelgelenk einen recht festen Halt. Ein Beispiel ist das Mikros-System, das für verschiedene Fixations
ansprüche eine Palette von Bandagen in unter
schiedlicher Festigkeit bietet.
Stabilisierungsbandagen
Nach Bänder- und Gelenkkapselverletzungen, aber auch nach Knochenbrüchen können Sta
bilisierungsbandagen die Tragezeit von Geh
gipsen oder Cast-Verbänden abkürzen. Es sind allgemein starre Fußgelenkstützen aus Kunst
stoff ohne oder auch mit Innenpolstern, meist
Abbildung 3: Beispiele verschiedener Stabilisierungsbanda
gen
mit Hilfe von Klettverschlüssen fixiert. Beispiele sind MHH, Caligamet und Talocrur von Berke- mann sowie die Bandagen von Orthomed und Aircast, die über aufblasbare Luftpolster an der Innenseite verfügen. Zu den fußumfassenden Gehstützen rechnen die OSG Orthese (Basko);
Malleomed Sprunggelenksorthese (Thämert);
Talomed-Knöchelschiene (Berkemann) und Knöchelschiene (MFK). Die Sinamed-Sprung- gelenksorthese (Medi) weist eine Fersenaus
sparung sowie Knöchelaussparungen innen und außen auf. Als letztes bleibt noch eine elastische Bandage mit Kunststoffeinlage und Korrekturzügen auf dem Fußrücken zu erwäh
nen (Schein). Sie dient zur Kompensation von leichten Fällen eines Spitzfußes, was dem Pa
tienten das Tragen einer Peroneusfeder erspa
ren kann. Es besteht auch die Möglichkeit, ei
nen speziellen Schuh anstelle einer Stabilisie-
Stabilisierungs- bandagen kön
nen die Trage
zeit von Gips
verbänden ver
kürzen
Die normalen, preiswerten Einzug- und Zweizugsocken sind nicht mehr verordnungs
fähig
Bandagen aus elastischem Material mit Schnürung ge
hen Fuß und Knöchelgelenk recht festen Halt