• Keine Ergebnisse gefunden

Tourismus Nächtigungsanalyse

Im Dokument INTERREG II - 1995 - 1999 (Seite 36-39)

2. ANALYSE DES PROGRAMMGEBIETES KÄRNTEN 1 Geographische Lage und Förderkulisse

2.2 Naturräumliche Voraussetzungen

2.4.4 Tourismus Nächtigungsanalyse

Die Region ist insgesamt das Kernland des Kärntner Sommertourismus mit 7,7 Mio.

Nächtigungen im Sommerhalbjahr.

Das Verhältnis Sommer- zu Wintemächtigungen liegt etwa bei 10 1 das Winterhalbjahr registriert etwa 0,76 Mio. Nächtigungen.

In den Fremdenverkehrsregionen im engeren Sinn (Klagenfurt-Land, Villach-Land und Völkermarkt) ist die Sommerlastigkeit noch wesentlich stärker ausgeprägt (teilweise nur 3 % Wintemächtigungen).

In den Städten Villach und Klagenfurt ist dieses Verhältnis (Wirtschaftstourismus, Kurtourismus im Warmbad Villach) wesentlich ausgewogener.

Im Villacher Umgebungsbezirk schlagen auch die Winterangebote auf der Gerlitzen, Villacher Alpe und in Arnoldstein (Dreiländereck) mit dem relativ höchsten Wintemächtigungsniveau zu Buche.

Dementsprechend kann meist auch nur im Sommerhalbjahr eine einigermaßen zufriedenstellende Bettenauslastung (etwa 40 %) erreicht werden.

Im Bezirk Wolfsberg bleiben jedoch auch im Sommer viele Kapazitäten ungenützt.

Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Nächtigungstourismus gemessen an den Übernachtungen je Einwohner im Gesamtjahr 1991/92 ist für die Bezirke Villach-Land (45,2) und Klagenfurt-Land (42,7) am stärksten gegeben. Hingegen ist der mit Nächtigungen verbundene Fremdenverkehr im Bezirk Wolfsberg regionalwirtschaftlich nur eine Randgröße (4,7 Nächtigungen je Einwohner).

Touristisches Angebot

Die Schwerpunkte des touristischen Sommerangebotes sind eindeutig die Badeseen. Ein Großteil der Kärntner Seen liegt in der Untersuchungsregion Faaker See, Ossiacher See, Wörther See, Keutschacher See und Klopeiner See sowie eine Reihe kleinerer natürlicher und auch künstlich angelegter Seen.

Darüber hinaus besteht eine große Vielfalt an Erlebnis- und Kulturangeboten.

Die reichhaltige, abwechslungsreiche Landschaft bietet auf engem Raum auch interessante wander- und bergtouristische Möglichkeiten in fast allen Höhenlagen. Ebenso ist für die

"technischen" Sportmöglichkeiten wie Tennis, Radfahren, Golf oder Reiten reichlich vorgesorgt.

Der Bezirk Wolfsberg ist auch vom Angebot her schwächer ausgestattet (keine Badeseen, eher belastende Industrien).

Nach einer langjährigen Erfolgsgeschichte ist das touristische Angebot in Kärnten in den letzten Jahren zunehmend mit veränderten Nachfragetrends und neuen Konkurrenz-angeboten konfrontiert. Dadurch werden eigene Strukturschwächen deutlich sowie die Notwendigkeit neuer, zusätzlicher Angebote.

Das Winterangebot in der Region hat vergleichsweise wenig touristisches Gewicht. Alpine Zentren mittlerer Dimension sind auf der Petzen, in Arnoldstein und auf der Villacher Alpe gegeben. Ihre überwiegende Bedeutung ist im Bereich der örtlich/regionalen Naherholung gelegen. Durch die grenznahe Lage werden sie aber auch - grenzüberschreitend - von slowenischen und italienischen Gästen frequentiert.

Der gemeinsame Naturraum, bestehende infrastrukturelle Verbindungen, bestehende touristische Erschließungsansätze sowie grenznahe kulturelle Attraktionen könnten Ausgangspunkt für eine grenzüberschreitende Angebotsentwicldung und -vermarktung sein.

Grenzüberschreitende touristische Entwicklung

Der Anteil österreichischer Gäste in Slowenien entspricht etwa dem der Italiener;

1993 wurde ein Nächtigungsvolumen in der Größenordnung von jeweils knapp 400.000 registriert. Die Nächtigungsanteile der beiden Länder lagen 1993 bei jeweils 20 % der Gesamtnächtigungen. 1980 lag der Anteil der österreichischen Nächtigungen bei 5,5 %.

Die Übernachtungen slowenischer Gäste in Osterreich im Kalenderjahr 1993 beliefen sich auf 156.000; der Marktanteil Kärntens lag bei 37 % (der Marktanteil der Steiermark bei 10 %), es folgen die Bundesländer Salzburg und Wien. Der Anteil der slowenischen an den Gesamt-auslandsnächtigungen ist verschwindend gering.

2.4.5 Dienstleistungssektor

Der Anteil des tertiären Sektors ist insgesamt eher hoch, jedoch sehr unterschiedlich verteilt: es besteht eine sehr starke Konzentration auf die städtischen Räume, insbesondere die Landeshauptstadt Klagenfurt.

Vor allem höherrangige Dienstleistungsfunktionen werden im Kärntner Zentralraum wahrgenommen.

Dagegen kann in den eher peripheren Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg nur eine entsprechend dünnere Ausprägung registriert werden. Allerdings reicht die Anziehungskraft, vor allem der höherwertigen Dienstleistungsangebote des Zentralraumes, auch weit in die Nachbarbezirke hinein.

Im Zusammenhang mit den starken Verflechtungen der Region Völkermarkt zum Zentralraum (Klagenfurt) sind gerade hier die produktionsnahen Dienstleistungen stark unterrepräsentiert, dies überlagert sich noch mit den geringen Anteilen dispositiver Unternehmensfunktionen in den größeren Betrieben.

Zur Dokumentation von Dichte und Verteilung "industrienaher Dienstleistungen" wurden exemplarisch die Branchen "Technische Büros, Werbung, EDV und Unternehmensberatung"

ausgewertet. Auch hier zeigt sich eine besonders starke Ausrichtung auf den Kärntner Zentralraum (88 %), mit deutlichem Schwerpunkt im Raum Klagenfurt (61 %).

Für einen dynamischen und innovationsstarken Wirtschaftsraum sind auch die forschungs-und entwicklungsbezogenen Ressourcen von entscheidender Bedeutung. Kärnten verfügt hier über

Universität Klagenfurt auf dem Spezialgebiet Informatik

Kärntner huiovationszentrum ( Datenbankrecherchen im internationalen Verbund, Vermittlung von Forschungs- und Technologiepartnern (Joanneum Research, ÖFZS, Steinbeis)

im Aufbau: Photovoltaik-Zentrum in Klagenfurt als Außenstelle der Montanuniversität Leoben

technologiebezogene private Dienstleistungsbetriebe (vgl. Technologiepark Klagenfurt) mit zunehmend breiterem Angebot und Lösungskompetenz (Schwerpunkte EDV; Meßtechnik) das neue Design-Center in Klagenfurt als Kristallisationspunkt auch für Produktfindung, erfolgreiches Industriedesign, aber auch Kontaktszene für industrielle Partnervermittlung Mit Aufbau und Erweiterung der Gründer- und Innovationszentren in Völkermarkt und Arnoldstein im Anschluß an die bestehenden Industrieparks wird die Innovationsszene auch in dezentralen Standorten neue Schwerpunkte erhalten. Gerade diese beiden könnten auch als Ansätze für grenzüberschreitende Aktivitäten ausgestaltet werden.

Der Zerfall des ehemaligen Jugoslawien und der Kriegszustand führte allerdings zu beacht-lichen wirtschaftbeacht-lichen Einbrüchen (allgemeiner Verlust von Exportmärkten, regionale Kaufkraftverluste im Handel und Gewerbe, Einbrüche im Tourismus, vor allem bei auslän-dischen Urlaubsgästen, durch das Image einer kriegsgefährdeten Region).

Die Transitroute nach Belgrad und Griechenland ist weitgehend zum Erliegen gekommen.

Durch die massive Entwicklung des Konsumgütersektors in Slowenien in den letzten Jahren wurde der Einkaufstourismus zwischen Slowenien und Kärnten zunehmend selektiver.

2.5 Wirtschaftsbeziehungen und Wirtschaftsaustausch Wirtschaftsbeziehungen Österreich - Slowenien

Österreich ist drittstärkster Handelspartner von Slowenien, sowohl bei Importen als auch Exporten führt Italien vor Kroatien und Österreich. Gegenüber einem Importvolumen von über 800 Mio US$ aus Italien und 500 Mio US$ aus Kroatien wurden 1993 Waren und Dienst-leistungen in der Größenordnung von 450 Mio US$ aus Österreich importiert.

Die Exporte nach Italien und Kroatien lagen 1993 bei 600 Mio US$, das Exportvolumen nach Österreich lag über 200 Mio US$.

Investitionen in Slowenien

Aktuell gibt es ca 300 österreichische Direktinvestitionen in Slowenien mit einem Volumen von 2,3 Mio. ÖS, das sind 27 % des in Slowenien veranlagten ausländischen Kapitals.

Förderungsprogramme

Seitens der österreichischen Bundesregierung werden im Rahmen der Osthilfe für Entwicklungs- und Umweltprojekte in den Reformstaaten und damit auch in Slowenien gezielte Fördermittel bereitgestellt.

2.6 Überregionale Infrastruktur

Im Dokument INTERREG II - 1995 - 1999 (Seite 36-39)