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Bei den taxo~~omischen Untcssuchungen wurden hiiufig nicht alle Organismen, die währen der Vorsortierarbeite~~ gezähl wurden, wiedergefunden. Die Anzahl der bear- beiteten Exemplare ist jeweils in den Esgebnistabellen angegeben. Tabelle 3.4 gibt eine Übersich übe die im Meereis gefu~ide~ien Taxa, Gattungen und Arten.

Meereisproben

Die Anzahl der Jungtiese kann jedoch unterschätz worden sein, da diese m6gliche1weisc nicht quantitativ mit einer 20

Euplotes cf. sigmolateralis Agatha et al. 1993 Euplotes spp.

KernIProbe Abschnitt Anzahl Proben Anzahl bearbeitet Art Jungtiere c? 9

Experimente: 1 OO%Ã 8 8 Theristus melnikovi

Experimente: 85%o 7 7 Theristus melnikovi

Experimente: 25%o 6 6 Theristus melnikovi 1

Experimente: 5%o 8 8 Theristus melnikovi

AR1 01 202-02 120-1 40 1 1 Theristus melnikovi 1

AR1 01 202-02 160-1 80 4 3 Theristus melnikovi 3

AR1 01 202-02 180-200 8 5 Theristus melnikovi 2 3

AR1 01202-02 200-220 54 40 Theristus melnikovi 14 14 12

AR1 01202-02 220-240 80 11 Theristus melnikovi 7 2 1

AR1 01202-02 240-250 187 25 Theristus melnikovi 22 2 1

AR94224-03 280-282 6 1 Theristus melnikovi 1

AR94264-03 140-1 60 7 5 Theristus melnikovi 2 3

AR94264-03 160-1 80 6 5 Theristus melnikovi 2 3

AR94264-03 180-200 6 2 Theristus melnikovi 2

AR94264-03 220-240 1 1 Theristus melnikovi 1

AR94264-03 240-250 2 2 Theristus melnikovi 1

Die Nematoden in den Kulturen wanderten zumeist in die häufi dann enthaltenen Algen- und Detritusflocken ein. Seltener führte sie schlängelnd Schwimmbewegun- gen aus, durch die sie sich langsam in den Kulturgefaße hin- und herbewegen konnten.

Vor allem die Jungtiere hefteten sich gelegentlich mit dem Hinterende am Boden der Gefaß fest und führte dann Schlängelbewegunge in das Medium hinein aus. Währen der Experimente (Kap. 3.8) fielen einige Weibchen auf, deren Uterus dicht mit Eiern gefüll war (Abb. B, Bildtafel 1). Wenig späte konnten arn Boden der Gefaß Eier ver- schiedener Entwicklungsstadien beobachtet werden (Abb. C, Bildtafel 1). Kurz vor dem Schlüpfe zeigten die Nematoden bereits starke Bewegungen innerhalb der Eihülle Rotatoria

Insgesamt wurden 540 Rotatorien taxonomisch bearbeitet, 247 aus dem Barentsmeer, 244 aus dem Laptewmeer und 49 aus der Grtjnlandsee. Es konnten 6 Rotatoiienarten der Ãœberordnun Monogononta (Ordnung Ploima) in den Meereisproben identifiziert wer- den. Die Artzusammensetzung in den verschiedenen Proben ist in Tab. 3.6 dargestellt. Es handelte es sich bei fast allen Individuen um Weibchen.

Synchaeta hyperborea (Familie Synchaetidae) war die häufigst Art im Meereis und war die einzige Art in den Proben der Stationen AR94258 (Laptewmeer) und AR101204 (Gr6nlandsee) (Abb. 3.46 und 3.47). Hierbei handelt e s sich mit einer Läng von Ca.

300 um um eine relativ gro§ Rotatorienait.

Synchaeta tamara (Familie Synchaetidae) war auf einigen Stationen im Barentsmeer und in der GrGnlandsee ebenfalls sehr häufig fehlte aber im Eis des Laptewmeeres. Auf Station AR94230 im Barentsmeer waren 14 der 104 S. tamara Männchen Die übrige Arten wurden nur in geringen Anzahlen gefunden. Von Synchaeta cecilia (Familie Syn- chaetidae) wurden drei Individuen aus dem Barentsmeer identifiziert und von Synchae- tu bacillifera (Familie Synchaetidae) ein Exemplar aus Barentsmeer. Daneben konnten einige Individuen der Gattung Synchaeta wegen unzureichender Fixierung nicht bis zur Art bestimmt werden. Die Art Encentrum graingeri (Familie Dicranophoridae) war nur mit sechs Exemplaren im Eis des Barents- und Laptewmeeres vertreten. Von der Art Proales reinharclti (Familie Proalidae) wurden 16 Individuen in den Eisproben der drei Untersuchungsgebiete identifi~iert, darunter zwei Männchen Rotatorieneier kamen auf

Bildtafel 1 (rechts):

A: Nematode Theristus melnikovi mit Pigmentfleck (lebend). Strich = 1 mm.

B: Nemtodenweibchen mit Eiern (fixiert). Strich = 100 um.

C: Nematodenei (lebend). Strich = 100 um.

D: Rotatorieneier (fixiert). Strich = 100 um.

Tab. 3.6: Vorkommen und Abundanz von Rotatorien in Eiskernproben und Kulturen. Männche (M), alle übrige sind Weibchen. X = Individuen vorhanden, Anzahl nicht bestimmt.

Kern Abschnitl

C: Statocyste der acoelen Turbellarien (lebend). Strich = 10 um.

D: Lipidzellen und ,,rote Zellen" der acoelen Turbellarien (lebend). Strich = 100 um.

-

100

A. Acoeles Turbellar heim Fressen einer Diatomee (lebend). Strich = 1 nun.

B: ,,Nicht bestimmbares Oblekt" Nr, 5 (fixiert). Strich = 100 Fm.

C: Acoeles Turbellar bei einem Salzgehait von 1%0 (lebend). Strich = 500 Fm.

D: Acoeles Turbell'a~ itn Experi~nent zur Salzgehaits- und Temperaturtoleranz (lebend). Strich = 1 mm.

Laptewmeer

Median 89 71

Minimum 61 57

Maximum 96 79

Anzahl 18 18

höhe als die der Rotatorien (sie- he Tab. A l bis A4 im Anhang).

Aufnahmen der Trophi von S. hyperborea und E. graingeri finden sich in Abb. 3.48 und 3.49. Eine Abbildung der Rotato- rieneier findet sich in Abb. D, Bildtafel 1. Die Größ der Rota- torieneier sind in Tabelle 3.7 auf- geführt

Lebendaufnahmen der Rotatorien waren sehr schwierig, da die Xere meist schnell umherschwammen. Selten, vor allem wenn die Temperatur in den Kulturen anstieg, hef- teten sie sich am Boden der Gefäà fest, wobei sie sich jedoch meist kontrahierten. Die Rotatorien zeigten eine positive Phototaxis.

Abb. 3.48: Rasterelektronenmikrosk~~pische Aufnahme der Trophi von Synchoeta hyperborea (Foto: De Smet).

Abb. 3.49: R~terelekwonenmkoskopisciie Aufmhme der Trophi von Encentrun~ graingeri (Foto: De Smet).

Ciliata

Ciliaten wurden aus den Kernen 196-02 und 216-02 (Grönlandsee) aus dem Experiment zur Untersuchung der Generationszeiten (Kapitel 3.8.1) sowie aus dem Experiment zur Salzgehaltstoleranz (Kapitel 3.8.2), hinsichtlich ihrer Spezies oder Morphotypen bestimmt. Die Abmessungen der Ciliaten sind in Tabelle 3.8 aufgefühst Die berechne- ten Biovolumina und Biomassen sind in Kapitel 3.6 dargestellt.

Die Ciliatengemeinschaft im Eis des Gr6nlandsee wurde von einer Art der Gattung Peritroinus dominie1-t (Tab. 3.9, Bildtafel 2, Abbildung A). Die starke Kontraktilitä der Individuen machte eine Artbestimmung anhand fixiesten und präparierte Materials lei- der unm6glich. Diese Art ist zum einen aufgrund ihrer Gröà (1 19 Fm, siehe Kapitel 3.6) und zum anderen wegen ihrer langsam am Boden der GeFAß ,,kriechenden" Bewegun- gen im lebenden wie auch im fixiesten Zustand schon bei 5Ofacher Vergrößeru zu erkennen, Sie wurde wzhrend des Sostierxbeiten in allen Untersuchungsgebieten sehr häufi beobachtet (in Tab. 3.9 mit

*

gekennzeichnet). Perifroinus sp. konnte nicht in den Kulturen zur Vermehrung gehsacht werden. Einzelne Individuen überlebte jedoch meh- rere Wochen, ohne sich zu teilen.

Tab. 3.8: Metriscl~e und meristiscl~e Daten verscl~iedener Meereisciliaten (Agatha, pers. Mitt.). Größe angaben in um. min = Minimum, max = Maximum, X = Mittelwert, M = Median, S = Standardab- wejchung,

sx

= Standardfehler des Mittelwertes, V = Variabilitätskwffizient n = Anzahl.

Breite Peritrornus sp. aus AR101 195196-02 und 216-02 Läng

Euploles cf. sigmlateralis aus AR101 195196-02 und 216-02 Läng

Mikronuckus: Durchmesser 1 3 2.05

rnin rnax X M S Sx V n

Tab. 3.9: Ciliaten Spezies und Morphotypen. Ciliaten, die lebend oder fixiert am Binokular bestimmt wur- den sind mit * gekennzeichnet.

Kern/ Probe Anzahl

Abschnitt n gesamt Art, höhere Taxon bearbeitet

AR94233-03

gesamt Euplotes cf. sigrnolateralis 26

240-260 90 Peritromus sp. 22*

80-200 11 8 Euplotes cf. sigmolateralis 15

80-200 Tintinne (Abschitt 120-140) 1

200-206.5 270 Dinoflagellaten 2

200-206.5 Peritromus sp. 86

200-206.5 Euplotes sp. 5

200-206.5 Euplotes sp. ("ovaIisn-Typ) 1

204.4-206.5 157 Tintinnen 2"

Die zweithäufigst Art in den Meereisproben war Euplotes cf. sigmolateralis. Sie besitzt zwei rechteckige Cirren (I/l und 1112 nach Wallengren 1900), einen häufi sigmoiden Verlauf der rechten Zellseite und zwei Caudalcirren. Charakteristisch fü diese Euplotes- Art ist ein Verdrehen der Zelle in Längsrichtung der Besitz eines kleinen frontalen Cir- rus und ein meist weiter anterior lokalisierter Micronucleus. Der Vergleich mit Typen- material von E. sigmluteralis zeigte deutlich, da es sich hier um eine andere, aber nahe verwandte Art handelt. Daneben traten im Meereis der Grönlandse noch andere, nicht weiter bestimmte Vertreter der Gattung Euplotes, ein Euplotes sp. (,,ovalis-Typ"), Tin- tinnen sowie im Laptewmeer Didiniuin sp. auf.

Das Experiment zur Bestimmung von Generationszeiten wurde mit einer Ciliatenart durchgeführt die häufi in den Kulturen auftrat und sich dort auch vermehrte. Es han- delte sich um eine Euplotes-Art. Sie hatte folgende Merkmale: Ventralseite mit 3 Rip- pen, Dorsalseite mit 4 Rippen, Makronucleus C-f6rmig, kugeliger Micronucleus, z.T. in Einbuchtung des Makronucleus, sonst ihm nur anliegend.

In dem Experiment zur Untersuchung der Salzgehaltstoleranz von acoelen Turbellarien und Nematoden Überlebte bei unterschiedlichen Salzgehalten (5 bis 95%) auch Cilia- ten. Es handelte sich dabei um die Art Diophrys sp., um die Gattung Euplotes, sowie um zwei nicht nähe bestimmte Tintinnen.

Die meisten Ciliaten der Gattung Euplotes bewegten sich, indem sie auf ihren Cirren ,,liefen" und dabei ruckartige Vorwärts und Rückwärtsbewegung machten. Sie hiel- ten sich bevorzugt auf oder in Algen- und Detritusflocken, oder auf den mit Bakterien besiedelten Reiskörner auf.

Verschiedene Ciliatenmorphotypen überlebte das versehentliche Einfrieren einer Probe unversehrt. Währen das Eis schmolz, konnte beobachtet werden, wie sie wieder daraus freigesetzt wurden. Dabei hatten die meisten Individuen eine kompakte, kugelige, cystenähnlich Form angenommen, streckten sich jedoch schon wenig späte wieder auf ihre normale Gestalt und Gr6§e bewegten ihre Cilien und ihre Bewegungsweise nor- malisierte sich nach wenigen Minuten.

Acoela

Die überwiegend Anzahl aller in den Meereisproben vorhandenen Turbellarien scheint nur einer Art der acoelen Turbellarien (Ordnung Acoela) anzugehören Sie fallt durch ihre rote Färbun auf (Bildtafel 2, Abb. B). Lediglich auf der Station 204 in der Gr6n- landsee wurden fün Turbellarien gefunden, die einen iihnlichen Habitus hatten, jedoch weià waren und bisher nicht nsher untersucht wurden. Der Habitus der roten Exempla- re sowie das Vorhandensein und die Struktur der Statocyste (Bildtafel 2, Abb. C) zeich- net sie als acoele Turbellarien aus. Auch die lichtmikroskopische Untersuchung von

zahlreichen Serien von Dünnschnitte durch Dr. Jan Hendelberg bestätigten da e s sich um Acoela handelt. Es wurden Individuen sehr unterschiedlicher G r o k n und mögli cherweise unterschiedlicher Entwicklungsstadien gefunden (Bildtafel 2, Abb. B). Da aber unter den untersuchten Exemplaren keine geschlechtsreifen Tiere waren, konnten bisher die fü die Bestimmung der Art bzw. eine Neubeschreibung notwendigen männli chen Geschlechtsorgane nicht gefunden werden. Auffallend waren die zahlreichen, sehr große rötliche Lipidzellen in den Turbellarien, sowie tiefrote kleinere Zellen (Bildta- fel 2, Abb. D). Die Abmessungen dieser und anderer fü die Bestimmung wichtiger Merkmale sind in Tabelle 3.10 aufgefühlt

Tab. 3.10: Abmessungen lebender Turbellarien (um). Min = Minimum, Max = Maximum.

Die acoelen Turbellarien konnten Ÿhe 1 112 Jahre in Kulturen gehalten werden. Einige überlebte sogar bei Salinitiiten von nur 5% bis zu 11 Monate lang. Im Laufe der Zeit wurde ihre rote Färbun etwas schwiicher. Sie konnten wiederholt beim Fressen von Diatomeen mit dem Utermöhlmikrosko beobachtet werden, wobei sie sich auf den Nahiungspartikel bewegten und diesen dann durch Aufw6lbung des gesamten KGrpers in den Mund einsogen und durch starke Muskelkontraktion in das verdauende Zentral- parenchym aufnahmen (Bildtafel 3, Abb. A). Einmal konnte ein Turbellar auch beim Fressen eines juvenilen Nematoden beobachtet werden.

Bei den mikroskopischen Untersuchungen der lebenden Turbellarien unter einem Deck- glas kam e s wiederholt vor, da die Tiere durch schnelles Bewegen in dem beengten Raum in zwei oder mehrere Teile getrennt wurden. Die einzelnen Teile der Turbellarien bewegten sich bis zu einem Tag weiter. Dies galt auch fü einzelne Epidermiszellen, deren Cilien ebensolange autonom weiterschlugen. Asexuelle Reproduktion wurde aber nicht beobachtet. Ein Turbellar zog sich durch Verletzung an einem spitzen Partikel ein große Loch in der KGrpermitte zu und lebte in diesem Zustand übe sechs Wochen lang weiter. Das lange Bestehen dieser Verletzung deutet ebenfalls nicht auf schnelle Rege- neration hin, die hiiufig mit asex~reller Reproduktion einhergeht.

Die Turbellarien konnten wegen ihrer auffiilligen Fiirbung in frisch aufgesägte Eisker- nen unter dem Binokular beobachtet werden. Sie bewegten sich sehr rasch durch ver- schiedene Solekanäl und legten dabei innerhalb weniger Minuten Strecken von einigen Zentimetern zuriick.

Copepoda

Die Bestimmung der Copepoden war durch die Bildung von Kristallen (vermutlich Borax) in den Probengefäl3e erschwert. Vor allem die Nauplien klebten hiiufig am Boden fest und waren von Kristallen bedeckt. In solchen Fiillen mu§t auf eine Bestimmung der Art verzichtet werden. Insgesamt wurden 604 Copepoden taxonomisch bearbeitet und soweit möglic die Unterordnungen, Gattungen, Arten und Stadien bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3.11 zusammengefaflt. In den Eiskernproben wurden Vei-tre- ter der Unterordnungen Poecilostomatoida und Cyclopoida, darunter die Gattungen Oithonu und Oncaeu sowie die liarpacticoiden Copepoden Ha]ectino.~o1710 sp., Tisbefur- cata und Harpacticiis siipqf1e.xi1.t bestimmt. Die harpacticoiden Copepoden wurden wei- ter nach Stadien und Geschlecht getrennt.

Bei Halectino,soma sp. handelte es sich um Hulvcti17osomufinmarchicum oder eine nahe verwandte Art. Halectinosol~i(/ sp. aus den Eiskernproben zeigt eine deutliche rote Fär bung und rote oder schwarze (jltropfen. Diese wurden jedoch weder von Lang (1948).

noch von Becker (1970) und Chislenko (1977) erwähnt Da das Typenmaterial im Moment nicht zugänglic ist, steht eine endgültig Artbestimmung auf morphologischer Basis und eine Neubeschreibung des vorliegenden Materials noch aus.

Bei der Tisbe Art handelt es sich mit Sicherheit um eine Tisbe Art der Furcata-Gruppe, sehr wahrscheinlich um Tisbe fircata. Dies trifft auch fü die Jugendstadien der Gattung Tisbe zu.

Von der Alt Microsetellu non'egicn wurde nur ein totes, leicht zersetztes Exemplar in den Eisproben des Laptewmeeres (Station 240, 140 bis 160 cm) gefunden. Im Eis des Laptewmeeres (Station 238-03,90- 100 cm) wurde außerde ein Männche der Art Har- pacticus superflexus identifiziert.

Im Barents- und Laptewmeer doininienen die Harpacticoida die Copepodengemein- schaft, daneben betrug der Anteil der Nauplien auf einigen Stationen bis zu SO%, auf Sta- tion 227 sogar übe 60% (Abb. 3.50). Unter den Harpacticoida war die Art Hulectinoso- ma sp. am häufigsten wobei vorwiegend adulte Männche und Weibchen auftraten.

Lediglich auf den Stationen 243 und 250 im Laptewmeer war die Art fiisbefircata hiiu- figer. Auf Station 243 traten vor allem CI bis CIV Stadien von Tisbefurcura auf und auf Station 250 die Copepoditstadien CI und CII. Auf der Station 243, wo die Abundanz der Copepoden am hkhsten war, wurden aufierdem zahlreiche Exuvien und Kotballen von Copepoden gefunden. Die zumeist pelagischen Cyclopoida und Poecilostomatoida

Kern

0 N

(^

Abb. 3.50: Relative Abundanz ( % ) der verschiedenen Unierordnuiigcii, Arten und Stadien der Copepoden im Meereis des Barents- und Liiptewineeres und in der GrCinlandsee. Cycl.: Cyclopoida, Poe.: Poe- cilostomatoida, H.sp.: H(~leclino.'iotiiii sp., 'i'.l'.: Tisbe,ftircci~(~, llarp. div.: verschiedene Harpacticoi- da, W: Weibchen, M: Miinnclieii, C: Copepodite.

cycl./Poe

H . q . W

0 H.sp.M H . q . 0 5

H.sp.C4

H . q . 0 2 H . q . d ~ . T.1.W TI.M T.I.C5 T.f.C-4 T.f.C3

13 T.f.02 T.f.01 Harpdw.

Nauplien

dominierten nur in den unteren 2 cm der Parallelkerne (Nr. -04) der Stationen 230 und 232 im Barentsmeer. In einem Fall wurden im Eis des Laptewmeeres (Station 250, Abschnitt 120 bis 140 cm) auch calanoide Copepoden gefunden, die ihrem Zustand nach zu urteilen jedoch bei der Probennahme schon tot waren. Sie wurden nicht nähe bestimmt. In diesem Zusammenhang sei erwähnt da in dem darüberliegende Segment (100 bis 120 cm) besonders g r o k Solekanäl beobachtet wurden, die das Einwandern dieser relativ g r o k n Organismen in das Eis ermöglich haben könnten

In der Grönlandse war der Anteil der Nauplien deutlich geringer als in den anderen Gebieten, auf den meisten Stationen fehlten sie ganz. Auch in diesem Untersuchungsge- biet dominierten Harpacticoida die Copepodengemeinschaft, die wiederum überwiegen der Art Halectinosoma sp. angehörten Hier trat jedoch neben adulten Männche und Weibchen auch ein hoher Anteil an CV Copepoditstadien auf. In der Grönlandse wur- de nur ein Tisbe furcatli CIV Stadium gefunden (Station 195196). In zwei Kernen der Station 204, sowie auf den Stationen 216 und 218 in der Framstraß dominierten die Cyclopoida undloder Poecilostomatoida. Alle Tiere, die aufgrund ihres Erhaltungszu- Stands nicht genauer bestimmt werden konnten, wurden als verschiedene Halectinosoma sp. Stadien bzw. verschiedene Harpacticoida zusammengefaßt

Verschiedene Objekte und Organismen

Unter der Bezeichnung ,,nicht bestimmbare Objekte" wurden in den Tabellen A2 und A4 im Anhang alle Objekte aufgeführt die im Verlauf dieser Arbeit nicht taxonomisch iden- tifiziert werden konnten. Sie zeichnen sich durch eine kugelige bis ovale Form mit etwa 80 bis 110 um Durchmesser aus und es konnten in keinem Fall Bewegungen festgestellt werden. Es könnt sich um Eier oder Dauerstadien handeln. Am häufigste trat währen der Reise ARK 1x14 das Objekt Nr. 5 auf. Es hat eine kugelige Form mit einem mittle- ren Durchmesser von 92 um und einen ,,Zipfelc' mit einer mittleren Läng von 1 0 pm (Bildtafel 3, Abb. B, Tab. 3.12). Eine Anfärbun des Objektes mit DAPI (4',6-Diamidi- no-2-phenylindol) ergab, da es sich um einen einzeiligen Organismus handelt. Von Bengalrosa wurde es nicht angefärbt In der Grönlandse trat dieses Objekt ebenfalls häufi auf, dort wurde aber noch hiiufiger eine leere Hüll von ähnliche Gestalt gefun- den (Ob.jekt Nr. 6). Objekt Nr. 7 hatte eine ähnlich Form, war jedoch transparenter als Nr. 5.

Unter der Bezeichnung ,,sonstige Objekte" wurden in den Tab. A2 und A4 im Anhang Gehäus und Schalen von Organismen, Exuvien von Copepoden sowie Rotatorieneier aufgeführt Im Barents- und Laptewmeer wurden Muschelschalen (Gröà Ca. 1 mm), sowie Tintinnengehäus in den Eisproben gefunden. In den Eisproben aus dem Laptew- meer wurde eine und in den Proben aus der Grönlandse insgesamt 29 Foraminiferen- schalen identifiziert. Dabei handelte es sich vorwiegend um die pelagische Art NeogZo-

Tab. 3.12: Abmessungen der ,,nich~ bestimmbaren Objekte" aus Eiskemen aus dem Barentsmeer. n.v .=

nicht vermessen.

KernIAbschnitt Nr. Läng (um) Breite (um)

AR94230-03, 100-1 60 crn 5 92 n.v.

AR94230-03, 100-1 60 crn 5 79 n.v.

AR94230-03, 100-1 60 crn 5 88 n.v.

AR94230-03, 100-1 60 crn 5 78 "Zipfel":

AR94230-03, 40-60 CM 5 105 7

AR94230-03, 120-1 40 CM 5 102 9

AR94230-03, 120-1 40 crn 5 93 10

AR94230-03, 120-1 40 CM 5 77 11

AR94230-03, 120-1 40 crn 5 101 10

Median 92 10

AR94230-03, 100-1 60 crn 6 85 82

AR94230-03, 100-1 60 crn 7 85 106

AR94230-03, 120-1 40 crn 7 114

Median 99.5 106

boquudrina pclchydernw, daneben trat auch eine benthische Foraminiferenschale im Eis auf (Station AR101202), die jedoch zu schlecht erhalten war, um sie genauer zu identi- fizieren.

Das Eis des Laptewmeeres und der Grfinlandsee enthielt ferner Insekten, die ebenfalls schlecht erhalten waren, jedoch Ähnlichkei mit Ektoparasiten von SeevGgeln hatten.

Daneben traten im Eis des Barentsmeeres Gehiiuse von Schnecken, z.B. der Flügel schnecke Liiwciiia auf. In allen drei Untersuchungsgebieten wurden au§erde Frag- mente von grG§ere Crustaceen (vermutlich Amphipoden) gefunden. Besonders im Barentsmeer wurden häufi Pollen in des Eisproben beobachtet. Weiterhin traten in den Eisproben des Laptewmeercs Teile von Moosen und Flechten auf. So wurden in den Pro- ben der Festeisstation AR94239 Teile von Lehermoosen der Gattung Cephalozieilu, der Laubmoose Bartramia und BI;\~~IITI sowie Flechtcnteile identifiziert (F. Schulz, pers.

Mitt.). Schliefilich wurden i n allen drei Untersuchungsgebietcn Sklerite von Schwiim- men in den Eisproben gefunden.

Planktonproben

Die Planktonproben des Obertlächenwassers die in der Gr6nlandsee jeweils von der Eiskante oder vom Schiff in Niihe der Riskante genommen wurden, wurden nur qualita- tiv ausgewertet. Neben verschiedenen pelagischen Tieren wurden auch einige Organis- men gefunden, die in den Mecrcisprohen beobachtet wurden. So traten auf den Statio-

nen AR 101 194 und AR 101207 Nematoden im Plankton auf (Tab. 3.13). Neben zahlrei- chen planktischen Ciliaten wurde auf Station AR101200 auch Peritromus spp. in den Planktonproben beobachtet. Rotatorien wurden im Plankton nicht gefunden. Copepoden und Nauplien traten zahlreich in den Netzfänge auf. Es handelte sich vorwiegend um nicht genauer bestimmte calanoide Copepoden, sowie um Oncaea spp. und Oithona spp.