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Tabelle 40a: Wasserwert und Raumgewicht des täglichen Neuschnees

Im Dokument Schnee den (Seite 61-66)

m. Lawinenbulletins

Im Berichtswinter wurden die nachfolgend zusammengestellten Lawinenbulletins durch Radio und Presse veröffentlicht, die mittels Telephon Nr. 162 auch abgehört bzw. über Nr. 11 jederzeit verlangt werden konnten:

16. Dezember 1955: Der diesjährige Frühwinter war durch spätes Einschneien und bis heute sehr geringe Nieder-schläge charakterisiert. Höhenlagen von 1500 bis 2000 m erhielten die erste bleibende Schneedecke auf der Alpennord-seite gegen Ende November, in den südlichen Regionen auf den 1. Dezember. Seither wurde die durchwegs wenig mäch-tige Schneeschicht in einen grobkörnigen, wenig tragfähigen Zustand umgewandelt, dies vor allem an Schattenhängen.

Bei relativ hohen Temperaturen sind auf heute Freitag Schneefälle zu verzeichnen, die besonders im WaUis wirksam waren und hier etwa 20 cm Neuschnee brachten. Damit weist das ganze Alpengebiet in Lagen von 1800 m eine ziemlich einheitliche Schneehöhe von rund 20 bis 40 cm auf, Eine Lawinengefahr besteht nicht.

19. Dezember 1955: Ueber das vergangene Wochenende hatten Teile des Alpengebietes namhaften Schneezuwachs zu verzeichnen, so vor allem das Wallis und die mittleren und östlichen Regionen der Alpennordseite. In Lagen von 1800 m Meereshöhe wird hier zur Zeit e.ine Gesamtschneehöhe von rund SO cm gemessen. 30 bis SO cm liegen in den Waadtländer- und Berneralpen, im engern Gotthardgebiet und im Nordtessin, sowie im St. Galleroberland, in Nord- und Mittelbünden. Etwas weniger v.erzeichnen die südlichen Bündneralpen.

In den schneereichen RegiQnen besteht nun ein.e geringe und örtlich stark begrenzte Schneebrettgefahr, besonders an allgemein ostexponlerten Windschattenhängen mit größem Triebschneeansammlungen.

23. Dezember 1955: Zur Zeil herrscht bei verhältnismäßig geringer Schneelage praktisch keine Lawinengefahr.

Sollten die am Freitagmorgen von West 11nd Ost das Alpengebiet überziehenden Schneefälle wesentliches Ausmaß errei-chen und eine Gefahr verursaerrei-chen, würde dies möglichst frühzeitig durch ein neues Bulletin bekanntgegeben.

28. Dezember 1955: Nachdem über die Festtage nur unwesentliche Niederschläge zu verzeichnen waren, haben Teile des Alpengebietes auf heule Mittwoch bedeutenden Schneezuwachs erhalten. In Lagen über 1500 m beträgt der Zuschuß auf der westlichen Alpennordseite inkl. nördliches Wallis 10-30 cm, auf der übrigen Alpennordseile ein-schließlich Nord- und Mittelbünden 20-50 cm. In den übrigen Alpen fiel weniger als 10 cm.

ln den schneereichen Gebieten ist damit in allen Expositionen eine erhebliche Schneebreltgefahr entstanden, die besonders vom Skifahrer zu beachten ist. In Kammlagen, wo mäßige Westwinde größere Verfrachtungen verursacht haben, ist die Gefahr an Osthängen besonders ausgeprägt.

30. Dezember 1955: Temperaturen über null Grad und Regen haben in Gebieten unterhalb etwa 2000 m zu einer Durchnässung der oberen Schneeschichten geführt. Nachdem nun eine merk.liehe Abkühlung eingetreten ist, klingt die Lawinengefahr in diesen Zonen ra.sch ab un~ dürfte bereits bis Freitag abend ganz behoben sein.

In größern Höhen haben stürmische Westwinde umfangreiche Schneeverfrachtungen verursacht. Die ausgeprägte Schneebrettgefahr hat sich damit vor allem auf allgemein ostgerichtete Hänge verlagert. Die Gefahr besteht in allen nördlichen Regionen, während sie in den südlichen Wallisertälern, im Tessin und Engadin wegen geringem Schneemen-gen nur unbedeutendes Ausmaß aufweist.

Bei einem Lawinenunfall versuche man, neben den unmittelbar zur Verfügung stehenden Mitteln raschm.öglichst auch einen Lawinenhund auf die Unfallstelle zu bringen. Auskunft über den Standort von Lawinenhunden erteilt Tele-phon Nr. 11.

31. Dezember 1955: Höhenlagen unter etwa 1800 m sind zur Zeil weitgehend lawinensicher. Hingegen besteht über dieser H.öhe infolge starker Schneeverwehungen durch westliche bis nördliche Winde vor allem an ost- bis südexponier-ten Hängen lokale Schneebrettgefahr, Sie ist aber auch an allen übrigen Hanglagen zu beachten.

Sollten namhafte Schneefälle eintreten, so wird die Lawinengefahr rasch auch auf tiefere Lagen übergreifen.

6. Januar 1956: Die südlichen Wallisertäler, die Tessineralpen und Südbünden sind nach wie vor weitgehend lawi-nensicher, ebenso die Lagen unterhalb 2000 m der übrigen Alpenregionen. In höher gelegenen Zonen der nördlichen Alpen besteht die lokale Schneebrettgefahr an Hängen mit Triebschneeapsammlungen weiter. Dies betrifft vor allem all-gemein ostgerichtete Hänge, Auf Skitouren in den gefährdeten Gebieten ist bei der Routenwahl besondere Vorsicht ge-boten.

10. Januar 1956: Die Tessineralpen verzeichnen auf heute Dienstag einen Schneezuwachs von rund 20-30 cm, das Engadin erhielt 10-20 cm. An Windschattenhängen mit größern Schneeablagerungen hat sich nun auch in diesen Ge-bieten über den lockern und wenig tragfähigen Altschneeschichten eine mäßige, örtlich stark begrenzte Schneebrett-gefahr ausgebildet.

In den nördlichen Alpenregionen besteht über etwa 2000 m die lokale Schneebrettgefahr an vereinzelten Hängen mit Triebschneeansammlungen weiter, besonders in Ostexpositionen. Die südlichen Wallisertäler sind praktisch lawi-nensicher.

13. Januar 1956: Seit Dienstag sind auf der Alpensüdseite und im Grenzgebiet gegen Savoyen 20-30 cm Schnee gefallen. ln diesen Regionen herrscht in allen Lagen über etwa 1200 m eine .örtlich beschränkte Schneebrettgefahr. Im ganzen übrigen Alpengebiet mit wenig Neuschnee herrscht sie über etwa 2000 m, besonders an ostorienlierten Hängen.

Die sebr lockeren Altschneeschichten führen in allen Regionen auch bei nurmäßigem Schneezuwachs sofort zu einer örtlich ausgeprägten, vor allem vom Skifahrer zu beachtenden Schneebrettgefahr.

20. Januar 1956: Bei immer noch geringen Schneehöhen im ganzen Alpengebiet herrscht zur Zeit nur in Lagen über etwa 2400 m an Hängen mit gr.ößern Triebschneeanhäufungen eine zu beachtende Schneebrettgefahr.

27. Januar 1956: Auf heute Freitag verzeichnen einzelne Teile unserer Alpen den b.isher größten Schneefall des Winters. Es betrifft dies folgende Regionen: Vispertäler, Goms, Gotthardgebiet, nördliches Tessin, Nord- und Mlltel-bünden, unteres Engadin. Hier fiel über 1500 m Meereshöhe 30-60 cm Schnee bei relativ hohen Temperaturen und zeitweise starken Winden aus Südwest bis Nordwest. In diesen Gebieten hat die Lawinengefahr ein wesentliches

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maß erreicht. Wegen der allgemein lockeren Unterlage erstreckt sie sich vielerorts auch auf sonst harmlose Hänge. Ver-einzelt können auch größere Abstürze bis in die Talsohlen erfolgen.

In den übrigen Alpen hat sich nur oberhalb etwa 1800 m eine 20 cm übersteigende Neuschneedecke abgelagert.

Hier besteht eine mäßige, den Verwehungen entsprechend örtlich begrenzte Schneebrettgefahr.

30. Januar 1956: Unter zeitweise stürmischen westlichen Winden fielen im Alpengebiet bis Montagmorgen weitere Niederschläge. In 1500 m beträgt der Schneezuwachs seit Samstag auf der Alpennordseite einschließlich nördliches Wal·

lis und Vispertäler, Gotthardgebiet, Nordbünden und Unterengadin 30-50 cm. In diesen Regionen bat sich die Lawi-nengefahr verschärft. Besonders an windabgekehrten Hängen ist eine Schneebrettbildung auch an sonst harmlosen Stel-len möglich. Vereinzelt können bereits große, bis in die TalsohStel-len vordringende Niedergänge auftreten, vor allem aus allgemein ostgerichteten Einzugsgebieten.

In den übrigen Regionen mit rund 20 cm Neuschnee herrscht über etwa 1800 m eine mäßige Schneebrettgefahr.

Bei einem Lawinenunglück versuche man, neben den unmittelbar zur Verfügung stehenden Mitteln raschmögl.ichst auch einen Lawinenhund auf die Unfallstelle zu bringen. Auskunft über den Standort von Lawinenhunden erteilt Tel.

Nr, 11.

2. Februar 1956: Die große Lawinengefahr der vergangenen Tage hat sich wesentlich abgeschwächt. Skifahrern abseits der Piste ist über etwa 1300 m aber weiterhin auch an harmlos scheinenden Hängen größte Vorsicht geboten, 3. Februar 1956: Die Lawinengefahr ist in den letzten Tagen stark zurückgegangen. Größere und ohne äußere Stö-rung anbrechende Lawinen sind nicht mehr zu erwarten. Dagegen besteht für den Skifahrer die Schneebrettgefahr ab-seits gesicherter Routen in erheblichem Ausmaß weiter. Sie ist in den nördlichen Alpengebieten über rund 1500 m, in den etwas schneeärmeren südlichen Regionen über etwa 2000 m zu beachten.

8. Februar 1956: In den letzten Tagen haben kräftige Winde aus dem Sektor Nordwest bis Nordost die ober-flächlichen lockeren Schneeschichten vielerorts abgetragen und in Windschattenhänge und -Mulden verfrachtet. Hier ist damit eine ausgeprägte örtliche Schneebrettgefahr entstanden. Das Betreten solcher Zonen ist zu vermeiden, vor allem in Höhen über 1500 m in den nördlichen und über 2000 m in den südlichen Alpenregionen.

ln Kammlagen ist auch mit dem Abbruch von Gwächten zu rechnen.

10. Februar 1956: Während der zu Ende gehenden Woche erhielten die nördlichen Alpen mäßigen Schneezuwachs. Für die Lawinensituation entscheidender waren aber die über längere Zeit kräftigen Winde aus dem Nordsektor. Diese verursachten bedeutende Verfrachtungen der lockeren oberflächlichen Schneeschichten in windabgekehrte Hänge und Mulden. An solchen Stellen, die vom Skifahrer gegenwärtig unbedingt zu meiden sind, kann sich die Schneedecke schon bei einer leichten äußeren Störung lösen. Dies bezieht sich in den nördlichen Alpen auf Höhenlagen über etwa

1500 m, in den südlichen Regionen auf über ca. 2000 m.

In den Kammlagen ist bis auf weiteres die Möglichkeit von Gwächtenabbrüchen zu beachten.

17. Februar 1956: Infolge der anhaltenden Kälte und nur unbedeutenden Neuschneemengen hat sich die Lawinen-situation in letzter Zeit kaum verändert. Die Gefahr beschränkt sich auf relativ kleine Zonen mit wesentlichen Trieb-schneeansammlungen. Diese sind an allen Hanglagen anzutreffen, am ausgeprägtesten aber in östlichen bis südlichen Expositionen, In den nördlichen Regionen liegt die Gefahrenzone oberhalb etwa 1500 m, in den südlichen Alpen über rund 2000 m.

21. Februar 1956: Auf heule Dienstag erhielten die Tessineralpen 20- 40 cm Neuschnee. Ueber etwa 1500 m ist hier an Stellen mit zugewehtem Schnee eine mäßige Lawinengefahr entstanden. In den nördlichen Alpenregionen sind auch noch in den letzten Tagen durch Skifahrer verschiedene kleinere Lawinen ausgelöst worden. In diesen Gebieten ist über rund 1800 m die Schneebrettgefahr weiter zu beachten, vor allem an süd- und ostgerichteten Hängen. Südliches Wallis und Engadin sind unter ca. 2500 m praktisch lawinensicher.

24. Februar 1956: Unter dem Einfluß eines erheblichen Temperaturanstieges hat sich die Schneedecke etwas ge-setzt und verfestigt. Die lokale Schneebrettgefahr ist dadurch weiter zurückgegangen. Sie besteht in den nördlichen Alpenregionen sowie in den Tessinerbergen aber immer noch an einzelnen Hängen mit Triebschneeansammlungen ober-halb etwa 2000 m, im südlichen Wallis und im Engadin über rund 2500 m.

2. März 1956: Der Wärmeeinbruch mit bisher nur unbedeutenden Regenfällen führt im ganzen Alpengebiet rasch zu einer erheblichen Setzung und auch Durchnässung der Schneedecke unterhalb etwa 1800 m im Westen und zur Zeit unter etwa 1500 m im Osten des Landes. In diesen Höhenlagen und Uefer können Naßschneerulsche und vereinzelt auch größere Grundlawinen niedergehen.

Ueber etwa 2000 m besteht an ost• bis südexponierten Hängen infolge erneuter starker Verwehungen eine lokale Schneebrettgefahr, vor allem in den östlichen Alpen.

3. März 1956: Seit Freitag sind in den Alpen mäßige bis starke Niederschläge zu verzeichnen. Sie fielen unter 1500 m meist als Regen, zeitweise sogar bis 1800 m. Es sind bereits zahlreiche Naßschneelawinen niedergegangen. Bei Anhalten der hohen Temperatur sind auch größere Grundlawinen zu erwarten.

In Höhenlagen über etwa 2000 m beträgt der Schneezuwachs in Graubünden um 30 40 cm und nimmt bis zu den Waadlländer- und Walliseralpen auf ca. 20 cm ab. Stürmische Westwinde führen zu großen Verfrachtungen, so daß die lokale Schneebrettgefahr über etwa 2000 m wieder stark zugenommen hat.

6. März 1956: Im ganzen Alpengebiet sind die Temperaturen wenigstens vorübergehend wesentlich gesunken. Die Gefahr des Niedergehens von Naßschneelaw1nen ist damit stark zurücltgegangen und beschränkt sich bis wm Eintritt einer neuen Erwärmung auf Hänge unter etwa 2000 m, die stark der Einstrahlung ausgesetzt sind. In Lagen über 2000 m besteht die lokale Schneebrettgefahr in Zonen mit großen Neuschneeansammlungen weiter.

9. Mär:,; 1956: Seit Dienstag herrschen in den Alpen wieder tiefe Temperaturen, die zu einer Stabilisierung der Alt-schneedecke geführt haben. Bis Donnerstag fiel bei stürmischen West- bis Nordwestwinden zeitweise Schnee. Der Zu-wachs beträgt in den Nordalpen östlich Bemeroberland bis Mittelbünden und Unterengadin 10-30 cm. Starke Ver-frachtungen führten zu lokalen Schneeanhäufungen, vor allem an nordost- bis südostexponierten Hängen, die damit besonders gefährdet sind. Oberhalb etwa 1800 m besteht eine örtliche Schneebrettgefahr weiter. Bei starker Einstrah-lung können an Südhängen oberflächliche Lockerschneelawinen niedergehen.

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16. März 1956: Bei nur unbedeutenden Niederschlägen und allgemein tiefen Temperaturen hat sich die Lawinensi-tuation im Laufe dieser Woche kaum verändert. Eine mäßige Schneebrettgefahr besteht immer noch an Steilhängen mit größeren Triebschneeansammlungen oberhalb rund 1800 m in den nördlichen und über 2000 m in den südlichen Alpen-regionen. An Sonnenhängen können nachmittags Naßschneerutsche abgleiten, doch sind vorderhand noch keine grö-ßem Frühjahrslawinen zu erwarten.

20. März 1956: Unter der gegenwärtigen Föhnla e erhalten die südlichen Alpenregionen leichte Schneefälle b.e.i Temperaturen unter null Grad.

In den nördlichen Alpen und im Wallis dagegen ist ein starker Temperaturanstieg zu verzeichnen. Dort können damit in zunehmendem Maße größere Frühjahrslawinen auftreten, vorerst aus Einzugsgebieten bis etwa 2200 m über Meer. Die mäßige, stark örtlich begrenzte Schneebrettgefahr beschränkt sich im ganzen Alpengebiet nur noch auf Hö-henlagen über rund 2400 m.

21. März 1956: Auf der Südabdachung der Alpen beträgt der Neuschneezuwachs auf heute Mittwoch in 1500 m Meereshöhe 20-30 cm. In Kammlagen über etwa 1800 m ist dort eine mäßige Schneebrettgefahr entstanden, die bei Fortdauer der windbegleiteten Schneefälle erhebliches Ausmaß annehmen kann.

In den übrigen Alpen sind bei relativ hohen Temperaturen weiterhin Naßschneelawinen zu erwarten, vorderhand aus Einzugsgebieten bis rund 2000 m iiber Meer. Obed1alb 2400 m ist die örtlich stark begrenzte Schneebrettgefahr an triebschneebeladenen Hängen weiterhin zu beachten,

22. März 1956: Die Föhnniederschläge haben seit gestern wiederum erheblichen Schneezuwachs gebracht. So wur-den auf der Südseite der Alpen in 1500 m Meereshöhe nochmals 50 cm Neuschnee abgelagert. Engadin, Goms und süd-liche Wallisertäler erhielten 20-30 cm, Ueber den Alpen herrscht ein Föhnsturm mit Spitzengeschwindigkeiten bis gegen 100 Stundenkilometer.

Auf der Südabdachung und dem Alpenkamm hat die Lawinengefahr damit größeres Ausmaß angenommen. Hier können nun auch umfangreiche Lawinen entstehen, vor allem aus windabgekehrten Einzugsgebieten mit wesentlichen Triebschneeansammlungen. In den übrigen Regionen hat sich oberhalb 2000 m die lokale Schneebrettgefahr verschärft.

Sie ist besonders an nord- bis westgerichteten Hängen zu beachten. Die Bildung von Naßschneelawinen ist etwas zurückgegangen und beschränkt sich auf Zonen unter 1800 m.

23. März 1956: Am Freitagmorgen verzeichnen einzelne Alpenregionen immer noch intensiven Schneefall. Der Neuschneezuwc1chs seit zwei Tagen beträgt: Nordtessin und Südseite des Simplon rund 150 cm. Südliche Walliser-täler, Goms, Gotthardgebiet und Malojagegend 50--100 cm. Uebriges Wallis. Berner- und Urneralpen sowie oberes En-gadin ca. 30 cm. Die stürmischen Südwinde dauern in der Höhe an.

In den schneereichen südlichen Regionen zeichnet sich eine ernste Lage ab. Hier muß auch mit außerordentli-chen Lawinen gerechnet werden. Es wird empfohlen, in gefährdeten Gebieten unverzüglich umfassende Sicherungs-maßnahmen wie Sperrungen, Evakuationen usw, vorzunehmen. In den Alpen mit 50- 100 cm Zuwachs hat die Gefahr ebenfalls allgemeinen Charakter angenommen, doch dürften sich hier die Lawinenniedergänge an die bekannten Ab-sturzbahnen halten.

In den übrigen Regionen dauert die ausgeprägte örtliche Schneebreitgefahr oberhalb etwa 2000 m an. Die Bildung von Naßschneelawinen beschränkt sich auf Lagen unter 2000 m.

24. März 1956: Am Samstagmorgen verzeichnet die Süclabdachung der Alpen immer noch schwache Schneefälle, während die anschließenden Regionen weitgehend nlederschlags[rei sind. Dank der günstigen Set.zung und Verfestigung cler großen Neuschneemengen, die im Nordtessin 1,5- 2 m betragen, hat sich die Lawinensituation etwas gebessert. Aul der Südseite und dem Alpenkamm ist die Gefahr jedoch immer noch groß, vor allem in Gebieten, die sich nicht bereits entladen haben. Hier sind nach wie vor Sicherheitsmaßnahmen geboten.

lm östlichen Wallis sowie im nördlichen Gotthardgebiet mit total 50--100 cm Schneezuwachs ist ebenfalls mit ver•

einzelten größern, bis in die Talsohlen vordringenden Lawinen zu rechnen. In den übrigen Alpen besteht oberhalb 2200 m die mäßige Schneebrettgefahr weiter, vor allem an allgemein nordgerichteten Steilhängen. Unter 2000 m treten hier auch in vermehrtem Maße Naßschneelawinen auf,

26. März 1956: Die relat;v hohe Temperatur hat auf der Alpensüdseite, im Oberwallis und in den angrenzenden Zonen des Alpenkamms

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einer bedeutenden Setzung der Neuschneemaßen geführt. Damit ist die große allgemeine Lawinengefahr für diese Gebiete stark zurückgegangen. Doch werden weiterhin im ganzen Alpengebiet unter dem Ein-fluß starker Einstrahlung unterhalb etwa 2000--2200 m Naß;chneerutsche und Grundlawinen niedergehen können. Uber etwa 2200 m besteht ferner an allgemein nordgerichteten Hängen, besonders in neuschneereichen Lagen, eine zu beach-tende Schneebrettgefahr.

29. März 1956: Die Nullgrad-Grenze liegt tagsüber um 2000 2200 m, so daß unter dieser Höhe im ganzen Alpen-gebiet weitere Naßschneelawinen zu erwarten sind. An Sonnenhängen dürften die Anrißgebiete bis über 2500 m hinauf-reichen.

Allgemein nordexponierte Hänge über etwa 2000 m sind besonders in der Nähe des südlichen Alpenkamms immer noch schneebrettgefäh rdet, während in den nördlichen Alpen die Schneebrettgefahr gering ist.

31. März 1956: Die anhaltend relativ hohen Temperaturen führten zu einer wesentlichen Abschwächung der Schnee-brettgefahr im Gebiet des südlichen Alpenkamms. Sie ist daselbst an Nordhängen über etwa 2400 m noch zu beachten.

Im ganzen Alpengebiet können ab spätem Vormittag bis in die Abendstunden Naßschneelawinen unter etwa 2200 m niedergehen und an sonnenexponierten Hängen erstrecken sich die Anrisse bis über 2500 m hinauf.

6. Aprll 1956: Eine wesentliche Abkühlung und gebielsweise bemerkenswerte Neuschneemengen haben die Lawi-nensituation grundlegend verändert. Naßschneelawinen sind bei den gegenwärtig herrschenden Temperaturen und ohne starke Einstrahlung nicht mehr zu erwarten. Dagegen hat sich in den Regionen nördlich Rhone-Rhein, die in den zwei letzten Tagen 30-60 cm Schneezuwachs erhielten, oberhalb etwa 1200 m nochmals eine mäßige Schneebrettgefahr aus-gebildet. Besonders gefährdet sind allgemein ostgerichtete Hänge, in Lagen über 2400 m auch Nordexpositionen.

Uebriges Wallis sowie Nord- und Mittelbünden mit etwa 10-20 cm und Tessin und Engadin mit weniger als 10 cm Neuschnee sind unter 2400 m praktisch lawinensicher. In gößern Höhen besteht dort immer noch eine geringe Schnee-brettgefahr.

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7. April 1956: Engadin, Tessineralpen und südliches Wallis sind weitgehend lawinensicher, Ueber etwa 2400 m ist dort lediglich noch eine geringe Schneebrettgefahr zu beachten. Im übrigen Wallis, Nord- und Mittelbünden ist die ört-liche Schneebrettgefahr durch rund 30 cm Neuschnee etwas angestiegen, Sie besteht hier in Lagen über ca. 2200 m und

besonders an allgemein ostgerichteten Hängen. ·

ln den nördlich anschließenden Alpemegionen mit einem Schneezuwachs von 50- 100 cm in den letzten drei Tagen hat sich nochmals eine vor allem für den Skifahrer kritlsche Lage gebildet. Auf Touren ist größte Vorsicht geboten, spe-ziell in Kammlagen und Ostexpositionen. Aus Gebieten, in denen die stürmischen Nordwestwinde große Triebschnee-ansammlungen verursacht haben, können größere Lawinen bis in die Talsohlen niedergehen.

10. April 1956: In den Hochalpen nördlich Rhone-Rhein besteht über etwa 2400 m die Schneebreitgefahr weiter und ist vom Skifahrer besonders an allgemein ost• bis südgerichteten Hängen zu beachten.

Im übrigen Alpengebiet werden unter etwa 2400 m an Sonnenhängen wieder vermehrt Naßschneelawinen abgleiten, vorerst mehr oberflächlich, bei zunehmender Temperatur aber die ganze Schneedecke umfassend.

13. April 1956: In den letzten Tagen hat sich die Schneedecke unterhalb 2000 m stark abgebaut, in höhern Lagen gut gesetzt und verfestigt. Die Lawinengefahr ist wiederum zurückgegangen. Südliches Wallis, Tessin, Engadin und Mit-telbünden sind weitgehend lawinensicher, abgesehen von kleinem, im allgemeinen ungefährlichen Naßschneerutschen.

In den übrigen Regionen beschränkt sich die Gefahr trockener Schneebrettlawinen auf Höhenlagen über 2200 m und nur noch auf einzelne, vor allein ostgerichtete Hänge mit größern Triebschneeanhäufungen. Aus tiefer gelegenen Einzugs-gebieten und stark besonnten Hängen sind vermehrt oberflächliche Naßschneerutsche und Grundlawinen zu erwarten.

17. April 1956: Im südlichen Wallis, im Grimsel- und Gotthardgebiet sowie im Nordtessin und Engadin sind auf Dienstag 20----40 cm Schnee gefallen. Starke Südwestwinde haben in höhem Lagen zu Verwehungen geführt und damit stellenweise eine mäßige Schneebrettgefahr geschaffen. Im ganzen Alpengebiet sind Naßschneelawinen nur tagsilber bei Aufhellungen zu erwarten.

18. April 1956: Auf heute Mittwoch haben nun auch die nördlichen Regionen Schnee bis in die Niederungen erhal-ten. Auf 1500 m beträgt damit die Neuschneedecke in den Zentralalpen, in den südlichen Wallisertälern und im Tessin

18. April 1956: Auf heute Mittwoch haben nun auch die nördlichen Regionen Schnee bis in die Niederungen erhal-ten. Auf 1500 m beträgt damit die Neuschneedecke in den Zentralalpen, in den südlichen Wallisertälern und im Tessin

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