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Struktur und Aufbau der Qualifizierung

Im Dokument Beratungsoffensive Handwerk (Seite 34-38)

5.2 Ausgangslage und Grundidee der Qualifizierung

5.2.4 Struktur und Aufbau der Qualifizierung

Die im Projekt erprobte Qualifizierungsmaß-nahme bestand aus einer halbtägigen Auftakt-veranstaltung und fünf jeweils zweitägigen Modulen. Jedes Modul besteht aus verschie-denen Themenschwerpunkten, die u. a. von verschiedenen erfahrenen Trainern oder Dozenten41gestaltet wurden. Die einzelnen Module wurden jeweils ungefähr mit einem 4-wöchigen zeitlichen Abstand durchgeführt.

Damit lag der Zeitrahmen für einen Durchlauf aller fünf Module inklusive Auftaktveranstal-tung bei ca. sechs Monaten.

Jedes Modul hat eine bestimmte Bezeich-nung, die in Anlehnung an die Lernfeldbe-zeichnungen formuliert wurde und folgende Ansprüche erfüllt:

Sie soll den Charakter einer Überschrift haben, das heißt, möglichst kurz und aussage-kräftig sein, jedoch über ein bloßes Stichwort hinausgehen. Die Formulierung soll die beruf-liche Handlungskompetenz zum Ausdruck bringen, die im Rahmen der Qualifizierung am Ende des Moduls erwartet wird.42

41 Die Begriffe Trainer und Dozenten werden hier synonym verwendet. In der beruflichen Bildungspraxis setzt sich in den letzten Jahren der aus dem eng-lischen Sprachraum stammende Begriff des Trainers zunehmend durch.

42 Vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultus-minister der Länder in der Bundesrepublik Deutsch-land, 2000, S. 16.

Insgesamt ist die Qualifizierung so ausge-richtet, dass eine Moderation die

Teilnehmer/innen in allen fünf Modulen begleitet. Die Aufgaben und die Funktion der Moderation als „Roter Faden“ werden im Kapitel 6.3 näher erläutert.

Nachfolgende Abbildung stellt eine Über-sicht der modularen Struktur der Qualifizie-rung dar. Bereits bei der praktischen

Umset-zung des ersten Moduls „Professionelles Beraten: Von der Durchführung & Reflexion situationsorientierter und anlassbezogener Beratungsprozesse“ hat es sich aus metho-disch-didaktischen Gründen als sinnvoll erwiesen, die Modulstruktur der Konzeption in ihrer Reihenfolge zu verändern. Die abgebil-dete Reihenfolge der Module stellt eine empfohlene Reihenfolge dar.

Abbildung 5: Prozessbegleitende Änderungen innerhalb der Modulstruktur Auftaktveranstaltung

Einstieg in die Konzeption beruflicher Bildungsberatung – Ziele und Ansprüche

„Berater/in in der beruflichen Bildungsberatung (HW)“

Modul 1 Professionelles Beraten: von der Durchführung &

Reflexion situations-orientierter und anlassbezogener Beratungsprozesse

Modul 2 Gestaltung der Zusammenarbeit und

Kommunikation von

„internen und ex-ternen“ Akteuren in Beratungsprozessen

Modul 3 Gezieltes

Manage-ment von Infor-mationen im Kontext

rechtlicher Grund-lagen und

Besonder-heiten beruflicher Bildung

Modul 4 Konfliktmanagement:

Von der Prävention bis zur professionellen

Bewältigung von Konflikten

Modul 5 Schaffung von Arbeitszufriedenheit durch effektive und effiziente

Arbeits-organisation

In der Auftaktveranstaltung, welche einen thematischen Einstieg in die Konzeption beruflicher Bildungsberatung bietet, wurden die Ziele und Ansprüche seitens des Projekt-teams und durch die Teilnehmer/innen formu-liert. Hierbei wurde mit den Teilnehmenden eine im Projekt so bezeichnete „Inhaltszielver-einbarung“ entwickelt. Nachdem den Teil-nehmer/innen die Themenkomplexe jedes einzelnen Moduls dargestellt und erläutert wurden, hatten sie die Möglichkeit, zu jedem dieser Themenkomplexe ihre individuell gewünschten Themenschwerpunkte zu formu-lieren. Intention war es, die Qualifizierung hierdurch inhaltlich stark teilnehmerorientiert aufzubereiten. Durch dieses Verfahren konnten die eventuell unterschiedlichen Erwartungs-haltungen aufeinander abgestimmt werden.

Außerdem bestand dadurch die Möglichkeit, die folgenden Module auf die zuvor formu-lierte Erwartungshaltung gezielt abzustimmen.

Im ersten Modul„Professionelles Beraten: Von der Durchführung und Reflexion situationsorientierter und anlassbezogener Beratungsprozesse“ standen die Grundlagen zum Thema professionelle Beratung auf der Agenda. So war z. B. die Durchführung und Reflexion von Beratungsprozessen, aber auch Fragen ethischer Grundhaltung und Werte, Thema und Inhalt des ersten Moduls. Das Modul wurde bewusst an den Anfang der Qualifizierung gestellt, da professionelles Beraten und der anlassbezogene Beratungs-kontext im Vordergrund stand, welcher in nachfolgenden Modulen immer wieder aufge-griffen wurde.

Im zweiten Modulbildeten die Gestal-tung der Zusammenarbeit sowie die Kommu-nikation zwischen internen und externen Akteuren im Beratungsprozess den Schwer-punkt. Die Teilnehmer/innen lernten verschie-dene Methoden und Instrumente zur Gestal-tung von Kommunikationsprozessen kennen

und konnten diese individuell und zielgrup-penorientiert für ihre Beratungen umsetzen.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Gestaltung, Pflege und der Nutzen von Netz-werkarbeit innerhalb der beruflichen Bildungs-beratung. Die Inhalte zum Netzwerkmanage-ment bauten dabei auf den Methoden der Kommunikation mit internen und externen Partnern auf und erweiterten sie um die jeweils spezifischen Aspekte für die einzelnen Beratungsakteure.

Im dritten Modul„Gezieltes Manage-ment von Informationen im Kontext rechtlicher Grundlagen und Besonderheiten beruflicher Bildung“ wurden Grundlagen eines zielgerich-teten und situationsorientierten Informations-managements vermittelt. Hierzu gehört neben dem Know-how verschiedener Recherchearten auch das jeweils individuelle Vorgehen zur effizienten und effektiven Informationsbe-schaffung. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildeten die rechtlichen Grund-lagen sowie die Besonderheiten beruflicher Bildung in Deutschland. Zum Thema rechtliche Grundlagen hatten die Teilnehmer/innen die Gelegenheit, der Dozentin vorab über das Projektteam rechtliche Fragen zu übermitteln, die dann im Modul als praktisches Beispiel bearbeitet wurden. Darüber hinaus befassten sich die Teilnehmer/innen mit Möglichkeiten der beruflichen Bildung in Europa. Da die rechtlichen Grundlagen sich im Schwerpunkt auf die Tätigkeit der Ausbildungsberatung bezogen, wurde den Gruppen hier das Angebot gemacht, die Gruppe aufzuteilen und für die Nicht-Ausbildungsberater/innen das Thema „Besonderheiten der Beratung in der beruflichen Weiterbildung“ anzubieten.

Das vierte Modul„Konfliktmanagement:

Von der Prävention bis zur professionellen Bewältigung von Konflikten“ stand im Zeichen des Konfliktmanagements. Die Teilneh-mer/innen lernten differenzierte Methoden,

Verfahren und Maßnahmen zur Moderation, Bewältigung und Vermeidung auftretender Konflikte in der beruflichen Bildungsberatung kennen. Außerdem wurden Möglichkeiten und Nutzen von Netzwerken zur Konfliktprävention und ihrer Bewältigung herausgestellt. Die Teil-nehmenden erhielten zudem die Möglichkeit ein Vertiefungsthema für das letzte Modul zu bestimmen.

Modul 5umfasste als thematischen Schwerpunkt die Schaffung von Arbeitszufrie-denheit durch effektive und effiziente Arbeits-organisation. Die Teilnehmenden lernten verschiedene Motivations- und Lernstrategien

sowie Methoden zur Optimierung ihrer Arbeitsorganisation kennen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Beratungsinstrumente für die Praxis der unterschiedlichen Berater-gruppen sowie deren Einsatz und der im vorangegangenen Modul bestimmte Wahl-Themenbereich. Am Nachmittag des zweiten Tages fand zudem das Gruppenevaluierungs-gespräch mit den Teilnehmer/innen statt.

In der anschließenden Grafik werden die konzipierten und erprobten thematischen Schwerpunkte der einzelnen Module darge-stellt.

Abbildung 6: Themenschwerpunkte der einzelnen Module M1 für die Praxis

5.2.5 Inhaltliche Feinplanung

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