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Qualitative Erhebung

Im Dokument Beratungsoffensive Handwerk (Seite 47-50)

Beobachtung

Bei der Durchführung der einzelnen Module war jeweils immer eine Person der wissen-schaftlichen Begleitung des Projektes anwe-send. In der Regel übernahm diese keine aktive Rolle in der Durchführung der Module, sondern hat das Geschehen beobachtend begleitet. Die Teilnehmer/innen und Dozent/innen der Qualifizierung waren über die Anwesenheit der wissenschaftlichen Begleitung entsprechend informiert.

Die durch die Beobachtung gewonnenen Erkenntnisse dienen der Vertiefung des durch die standardisierte Befragung erhobenen Datenmaterials sowie dessen Validierung.

Um an allen Standorten und zu jedem Modul möglichst umfassende und vergleich-bare Informationen zu gewinnen, wurde die Beobachtung durch einen Beobachtungsleit-faden gestützt, der die Berücksichtigung bestimmter Beobachtungskriterien sicher-stellte. Gleichzeitig bot dieser auch die Möglichkeit, Besonderheiten, Auffälligkeiten etc. festzuhalten.

In Anbetracht der Beobachtung der Module ist kritisch anzumerken, dass die Objektivität der Beobachtung grundsätzlich durch die subjektive Einstellung des Beobachtenden gemindert werden kann. Es spielen hierbei sowohl die Beziehung zwischen dem Beob-achtenden und den Beobachteten eine Rolle als auch Momente der Sympathie bzw. Anti-pathie. FAßBENDERempfiehlt daher an dieser Stelle auf mehrere Beobachter zurückzu-greifen, deren Beobachtungen sich im weiteren Verlauf der Untersuchung gegen-seitig validieren können.49Aus personellen Gründen konnte die wissenschaftliche

Beglei-tung des Projektes dieser Empfehlung nicht konsequent folgen. Wenn möglich, wechselte sich die wissenschaftliche Begleitung jedoch bei der Beobachtung an einem Standort ab.

7.2.2 Evaluierungsgespräch Den Abschluss der Evaluation bildete ein qualitatives Evaluierungsgespräch mit den Teil-nehmerinnen und Teilnehmern. Dieses wurde im Anschluss an das fünfte und letzte Modul an allen drei Modellstandorten geführt. Ziel war es, die standardisierten Ergebnisse an den Stellen, die einer vertiefenden Erörterung bedurften, qualitativ zu präzisieren. Die quali-tativen Evaluierungsgespräche konzentrierten sich nicht, wie die standardisierte Befragung mittels Fragebogen, auf einen einzelnen Themenbereich, sondern nahmen modulüber-greifend die gesamte Konzeption in das Blick-feld der Beurteilung. Zum Teil angelehnt an Modellvorstellungen zur Didaktik, wie sie insbesondere von HEIMANNim Rahmen des sogenannten Berliner Modells50grundgelegt wurden, fokussiert das Gespräch didaktische Entscheidungs- und Bedingungsfelder, die in der vorliegenden Qualifizierung konzeptionell Beachtung gefunden haben.

49 Vgl. Faßbender, S., 1973, S. 2. 50 Vgl. Heimann, P./Otto, G./Schulz, W., 1979.

Ziele

Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen

Thematik Zielgruppe Methodik

Abbildung 10: Strukturraster zur Evalua-tion von Gesprächen

Im Hinblick auf die Beurteilung durch die Teil-nehmer/innen lassen sich die einzelnen Felder der Grafik wie folgt präzisieren:

• Qualitative Beurteilung der Themenbereiche in ihrem Gesamtzusammenhang (Relevanz der umgesetzten Themen, ggf. fehlende Themen);

• Qualitative Beurteilung von Umfang und Struktur der Qualifizierung (Reihenfolge der Module/Themenbereiche, zeitlicher Umfang der Module/Themenbereiche);

• Qualitative Beurteilung der Netzwerkarbeit innerhalb der Qualifizierung;

• Qualitative Beurteilung der methodischen Gestaltung der Qualifizierung (förderlich und hinderlich für das eigene Lernen und Verstehen);

• Qualitative Beurteilung der Rahmenbedin-gungen der Qualifizierung (förderlich und hinderlich für das eigene Lernen und Verstehen).

Die Forschungsliteratur schlägt zur Erhebung in Gruppen zum einen die Methode der Gruppendiskussion, zum anderen die Methode des Gruppeninterviews vor.51Aufgrund der thematischen Vielfalt der zu vertiefenden Punkte wurde im Projekt keine dieser Evalua-tionsmethoden in Reinform durchgeführt, sondern ein Evaluierungsmix konzipiert, in dem sich sowohl das Gruppeninterview in Form von konkreten Fragen als auch Anteile der Gruppendiskussion wiederfinden. Thema-tisch geschlossene Interessenbereiche wurden wiederum durch Meinungsbilder abgefragt.

Schwerpunktmäßig bestand der Evaluierungs-workshop aus den folgenden Elementen:52

Prioritätenabfrage der Themenbereiche, differenziert nach Statusgruppen, anhand einer Bewertungsvorlage sowie vertiefenden Fragen zur Modulstruktur und Themen-abfolge;

• Teilstandardisierte Gruppengespräche zum Qualifizierungsziel „Aufbau und Förde-rung aktiver Netzwerkarbeit“ im Rückblick auf die gesamte Qualifizierung;

Kleingruppendiskussionin zwei Gruppen über jeweils eine Fragestellung zur metho-dischen Gestaltung oder den Rahmenbedin-gungen der Qualifizierung.

Aus zeitökonomischen Gründen wurde in der Kleingruppendiskussion das Vorgehen gewählt, dass eine Gruppe die methodische Gestaltung der Qualifizierung beurteilte, während die andere Gruppe eine Bewertung der Rahmenbedingungen der Qualifizierung vornahm. Die Gruppen sammelten ihre Ergeb-nisse in Form von Schlagworten auf Modera-tionskarten. Diese wurden im Anschluss an Metaplanwänden der anderen Gruppe präsen-tiert und von dieser ergänzt oder kontrovers diskutiert.

Im Rahmen des Evaluierungsgesprächs konnten die Teilnehmer/innen ihre Erfah-rungen, Meinungen, Empfehlungen und auch Kritikpunkte bezüglich der entsprechenden Aspekte anbringen. Ein Diskussionsleitfaden diente der wissenschaftlichen Begleitung zur strukturierten Durchführung des Gesprächs und vergleichbaren standortübergreifenden Dokumentation. Situativ konnten immer vertiefende Fragen ergänzt werden. Doku-mentiert wurde in Form einer Tonbandauf-nahme, die wiederum durch ein schriftliches Protokoll ergänzt wurde. Weitere Dokumen-tationen liegen in Form der ausgefüllten Bewertungsvorlage zu den Themenbereichen vor sowie von Fotoprotokollen der Metaplan-wände.

51 Vgl. hierzu ausführlich z. B. Bortz, J./ Döring, N., 2005;

Flick, U., 2006, S. 168 ff. sowie Lamnek, S., 1989, S. 161 ff.

52 Siehe Anhang X: Konzeptübersicht abschließende Evaluierungsworkshops.

Die Evaluierungsgespräche dauerten zwischen 120 und 150 Minuten und wurden ohne Anwesenheit eines Dozierenden oder der Moderatorin durchgeführt. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Teilneh-mer/innen mehrheitlich positiv auf die indivi-duelle Befragung reagierten. Sie äußerten ihre Meinungen frei und gaben bereitwillig Auskunft.

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Evaluierung entsprechend der Qualifizierungs-ziele aufbereitet und vorgestellt. Das Kapitel stützt sich auf die Auswertung der schriftli-chen und mündlischriftli-chen Befragungen. Aufgrund der kleinen Teilnehmer-Stichprobe (N = 39) werden die Ergebnisse standortübergreifend, aber themendifferenziert, dargestellt und nur im Falle von Unterschieden oder Auffällig-keiten explizit einzeln betrachtet.

Als Grundlage für die Interpretation der Ergebnisse wird ein Überblick über die Struk-turdaten der Teilnehmer/innen vorangestellt.

8.1 Rückmeldung der Teilnehmenden

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