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4.2 Material und Methoden

4.2.1 Standorte

4.2.1.1 Niedernberg (NI)

Die Stadt Niedernberg gehört zum Landkreis Aschaffenburg, der mit Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg die Region Bayerischer Untermain bildet. Die Region liegt auf einer Höhe von 50 - 108 m ü. N. N., die mittlere Jahrestemperatur liegt bei ca. 9 C und der Jahresniederschlag beträgt im langjährigen Durchschnitt 600 bis 650 mm. 61 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist Ackerland und 36 % wird als Grünland genutzt.

16 % der Ackerfläche, die mit Getreide angebaut wird, ist Körnermais (Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, 2002a). Das Untersuchungsgebiet umfasste ca. 15 km2 mit der geografischen Lage: West-Ost Ausdehnung O09°05’30’’

bis O9°09’00’’; Nord-Süd-Ausdehnung: N49°56’00’’- N49°52’00’’). Die Maisfelder auf denen gesammelt wurde, hatten eine Größe von 0,5 -5 ha. Zum Teil fand in den Jahren 2000 und 2001 eine Maiszünslerbekämpfung mit BAYTHROID® statt.

Tab. 4: Sammeldaten und Kenngrößen vom Stamm Niedernberg (NI)

1999 2000 2001

Sammelzeitpunkt 01.11. - 08.11.9 23.10 - 26.10. 08.10. -19.10.

Sammelbedingungen Stoppeln Bestand,

Stoppeln Bestand,

Überlebende2 Larven am (29.05.00/5.06.01/21.05.02) Jahresmitteltemperatur3 [°C]

Max. Temp [°C]

1 Befallzahlen beziehen sich auf grobe Schätzungen während der Sammeltermine und sind statistisch nicht abgesichert.

2 Abzüglich Larven für PCR- und Mikrosporidienuntersuchung.

3 Quelle: Messnetz Bayern, Wetterstation Nr. 81, Großostheim (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, 2002).

4.2.1.2 Hessisches Ried (HR)

Der hessische Anteil des Oberrheingrabens wird als Hessisches Ried bezeichnet und von Rhein, Main, Neckar und Odenwald begrenzt. Das Sammelgebiet umfasste die Gemeinde Riedstadt, die aus einem Zusammenschluss der Gemeinden Goddelau, Crumstadt, Erfelden, Leeheim und Wolfskehlen entstanden ist. Riedstadt ist mit 73,76 km2 Gemarkungsgröße die flächenmäßig größte Gemeinde im Kreis Groß-Gerau. Die Grenzen des Sammelgebietes waren in West-Ost-Richtung: O08°22’10’’ bis O08°30’10’’und Nord-Süd-Richtung: N49°53’10’’ bis N49°47’50’’. Das Gebiet liegt auf einer Höhe von 80 bis 90 m ü. N. N. Im Sammelgebiet werden 89 % der landwirtschaftlichen Fläche ackerbaulich genutzt, 11 % stehen als Grünland zur Verfügung. Neben dem Getreideanbau mit 57 % und dem Zuckerrübenanbau mit 18 % ist der Gemüseanbau mit 10 % der Ackerfläche ein wichtiger Erwerbszweig in der Landwirtschaft. Die Ackerflächen sind in dem Gebiet klein und zersplittert. Körnermais wird zu 4 % und Silomais zu 2 % angebaut (Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, 2002). Über die Bekämpfung des Maiszünslers im Sammelgebiet liegen keine Daten vor. Aus den eigenen Beobachtungen kann gesagt werden, dass eine mechanische Bekämpfung, durch Häckseln und sauberes Unterpflügen der Pflanzenreste nicht erfolgt.

Tab. 5: Sammeldaten und Kenngrößen vom Stamm Hessisches Ried (HR)

1999 2000 2001

Sammelzeitpunkt 13.10 - 26.10 16.10 - 30.10. 23.10 - 30.10.

Sammelbedingungen Bestand, (Stoppeln)

Überlebende2 Larven am

(29.05.00/5.06.01/21.05.02) 601 371 384

Maisart Körnermais,

Jahresmitteltemperatur3 [°C]

Max. Temp [°C]

1 Befallzahlen beziehen sich auf grobe Schätzungen während der Sammeltermine und sind statistisch nicht abgesichert.

2 Abzüglich Larven für PCR- und Mikrosporidienuntersuchung.

3 Station Darmstadt (Deutscher Wetterdienst (DWD), 2002).

4.2.1.3 Pocking (PO)

Das Sammelgebiet Pocking gehört zum Landkreis Passau. Der Landkreis ist mit einer Fläche von 1530,28 km2 der drittgrößte Landkreis in Bayern und wird in einen nördlichen und südlichen Produktionsraum, zu dem das Inntal als Sammelstandort gehört, untergliedert. Das Inntal entstand aus dem Kiesgeschiebe des Inn-Salzach-Gletschers. In dem Gebiet herrschen mäßig steinreiche Braunerden vor, welche auf Grund der leichten Erwärmung einen idealen Maisstandort darstellen. Das Sammelgebiet hatte eine Fläche von 160 km2 und erstreckte sich in West-Ost-Richtung:

O13°1’20’’ bis O13°22’50’ bzw. in Nord-Süd-Richtung: N48°24’30’’- N48°17’40’’.

Das Höhenniveau liegt im Durchschnitt bei 320 - 450 m ü. N. N. Landwirtschaftliche Produktionsschwerpunkte sind im Inntal der Anbau von Getreide, Mais (Körnermais 33 %, Silomais 6 %) sowie die Produktion von Zucht- und Mastschweinen (Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, 2002b). Im Bezirk des Landwirtschaftsamtes Rotthalmünster, zu dem das Sammelgebiet gehört, wird der Maiszünsler ausschließlich mechanisch durch Schlegeln der Stoppeln und sauberes Unterpflügen des Pflanzenmaterials bekämpft (Grundwürmer, pers. Mitt.). Das Sammeln der Maiszünsler erfolgte mit der Unterstützung von Herrn Grundwürmer, Landwirtschaftsamt Rotthalmünster.

Tab. 6: Sammeldaten und Kenngrößen vom Stamm Pocking (PO)

1999 2000 2001

Sammelzeitpunkt 01.10 - 31.10. 26.10 - 28.09. 13.10. - 15.10.

Sammelbedingungen Bestand Bestand Bestand

Anzahl beprobter Felder[n] 10 16 20

Durchschnittliche

Larven-anzahl pro Feld [n] 46 28 25

Feldgröße [ha] 4 - 10 4 - 10 4 - 10

Anzahl Larven 428 431 488

Befallsschätzung 1 [%] gering (5 - 20) gering (5 - 20) gering (5 - 10)

Wintermortalität [%] 42,1 36,2 22,5

Überlebende2 Larven am

(29.05.00/5.06.01/21.05.02) 219 275 347

Maisart Körnermais Körnermais Körnermais

Jahresmitteltemperatur3 [°C]

Max. Temp [°C]

Min. Temp [°C]

9,5 33,5 -16

10 33,2 -17,9

9,2 32,5 -19,2 Jahresniederschlagsumme3

[mm] 855 871 1001

1 Befallzahlen beziehen sich auf grobe Schätzungen während der Sammeltermine und sind statistisch nicht abgesichert.

2 Abzüglich Larven für PCR- und Mikrosporidienuntersuchung.

3 Station Aldersbach (Deutscher Wetterdienst (DWD), 2002).

4.2.1.4 Halle/Saale (HA)

Am Standort Halle (76 m ü. N. N.) wurden erst im Jahr 2002 Maiszünsler gesammelt.

Der Grund für die späte Aufnahme des Standortes Halle liegt darin, dass sich ab 1999 eine starke Maiszünslerpopulation mit Befallswerten von bis zu 100 % aufgebaut hatte.

1997 lag der Befall mit Maiszünslern unter 5 % (Fassauer, pers. Mitt.). Vorläufige genetische Untersuchungen deuteten an, dass die Maiszünsler vom Standort Halle zu den Maiszünslern aus dem Oderbruch eine größere Ähnlichkeit aufweisen als zu den anderen Standorten (Liebe, pers. Mitt.). Da die Maiszünsler im Oderbruch im Jahr 2001 eine höhere Basisempfindlichkeit zeigten, wurde die Population in Halle daraufhin überprüft. Aus terminlichen Gründen war eine Sammlung von Maiszünslern im Herbst 2001 nicht möglich, so dass vom 13.06.02 bis zum 16.07.02 zwei Lichtfallen in einem Abstand von ca. 1 km in Zusammenarbeit mit Herrn Fassauer, Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung Anhalt, aufgestellt wurden. Durch Vandalismus wurde eine Lichtfalle am 12.07.01 zerstört und die Sammelaktion vorzeitig abgebrochen. Aus den bis dahin gesammelten Faltern und Eiern wurde eine Zucht aufgebaut, von der die F2 -Generation auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Cry1Ab getestet wurde.

Der Standort Halle, der zur Magdeburger Börde zählt, ist durch ein stark kontinental beeinflusstes Binnenlandklima, mit einer häufig auftretenden Vorsommertrockenheit gekennzeichnet. Der Anbau von Mais liegt bei 10 %, wobei Körnermais zu 7 % angebaut wird (Fassauer, pers. Mitt.). Zur Erosionsminderung und aus Kostengründen (Dieseleinsparungen) wird auf den bis zu 100 ha großen Schlägen pflugloser Maisanbau betrieben.

Tab. 7: Sammeldaten und Kenngrößen Halle/Saale

Jahr 2002

Falle Lichtfalle

Pflanzenschutz

Lichtfalle BBA Sammelzeitpunkt 13.06. - 16.07. 26.06. - 11.07.

Sammelbedingungen Lichtfalle Lichtfalle

Feldgröße [ha] 100 100

Anzahl Falter [n]

216 135 81

330 209 121 Befallsschätzung2

[%]

mittel-stark, 35 - 56 1

Maisart Körnermais

Jahresmitteltemperatur 8,8 °C

Jahresniederschlagssumme2 495 mm

1 Daten für 2001 im Kreis Köthen (Fassauer, pers. Mitt.).

2 Caussade Saaten GmbH, 2002.

4.2.1.5 Oderbruch (OD)

Das Oderbruch ist das östlichste Untersuchungsgebiet (12 m ü. N. N.) und mit 920 km2 das größte Flußpoldergebiet in Deutschland (Kofod et al., 1997). Die Oder wurde seit dem 16. Jahrhundert eingedeicht, um der Überschwemmungsgefahr entgegenzuwirken.

Um die Auen bzw. Moorböden landwirtschaftlich zu nutzen, wurden bis in die 70er Jahre Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt. Im Oderbruch wird pflugloser Maisanbau betrieben. Der Maiszünsler wurde 1985 zum ersten Mal im Mais als Schädling beobachtet (Popko, 2003). Seitdem hat sich der Befall durch den Maiszünsler von 10,6 % auf heute bis zu 100 % erhöht.

Die Sammlung und die Untersuchungen zur Basisempfindlichkeit des Maiszünslers im Oderbruch wurden von Frau Liebe, Institut für integrierten Pflanzenschutz (BBA, Kleinmachnow), durchgeführt und die Daten für die Auswertung zur Verfügung gestellt.

Tab. 8: Sammeldaten und Kenngrößen Oderbruch

Jahr 2000 2001

Sammelzeitpunkt September 2000 26.09.2001

Sammelbedingungen Stoppeln, Bestand Stoppeln, Bestand

Anzahl beprobter Felder [n] 1 1

Abgesuchter Bereich [ha] ca. 30 ca. 2,2

Anzahl Larven [n] 845 1355

Befall [%] stark

75 - 100

stark 75 - 100

Wintermortalität [%] 3 5

Überlebende Larven im Frühjahr 820 1.287

Maisart CCM CCM

Jahresmitteltemperatur1 [°C]

Max. Temp [°C]

Min. Temp [°C]

10,2 36,5 -13,6

9,1 34,3 -11,2 Jahresniederschlagsumme1

[mm] 398 443

1 Station Manchnow (Deutscher Wetterdienst (DWD), 2002).

(Liebe, pers. Mitt).