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Die Städte und Ortsteile unterliegen bezüglich der Nutzung und Gestalt ihrer gebauten Umwelt einem stetigen Wandel. Die Stadt Möckern möchte

Im Dokument Unsere Zukunft gestalten wir! (Seite 114-117)

den qualitativen und quantitativen Veränderungsprozessen Rechnung tragen und auch künftig die städtebaulichen Rahmenbedingungen

verbessern sowie die Wohn- und Raumangebote weiterentwickeln. Ziel ist die Sicherung der Wohn- und Lebensqualität für alle Altersgruppen sowie für die eingesessenen und neu hinzukommenden Einwohner.

Was müssen wir dafür tun?

• Unter Beachtung der Ziele zur Siedlungs- und Flächenentwicklung (vgl. Kap. 5.1) sind bauliche Entwicklungen auf die Innenbereiche zu konzentrieren, Neuausweisungen in Randlagen zu vermei-den und „Schrottimmobilien“ in vermei-den Randlagen zurückzubauen.

• Zugleich wird empfohlen, die Anstrengungen zur Förderung des Wohnens in den Ortskernen fortzu-führen. Hier sollten unterschiedliche Zielgruppen und Bedarfe berücksichtigt werden. Aufgrund der Veränderungen der demografischen Situation (Alterung) oder der Lebensstile (Haushaltsstruktur) sowie der individuellen Anforderungen an das Wohnen bestehen vielfältige Ansprüche an die Wohngebäude, die Wohnungsgrößen und -ausstattungen sowie das Wohnumfeld. Das Ziel ist, „pri-vilegiertes Wohnen auf dem Land“ zu entwickeln und zu vermarkten. Dafür sind

bauliche Anpassungen und Ergänzungen des Angebots notwendig.

Altersgerechtes Wohnen soll gefördert werden. Seniorenwohnungen und Wohnumfeld sind bar-rierefrei oder barrierearm und insbesondere in integrierten und erschlossenen Lagen – vor-zugsweise in der Innenstadt – zu entwickeln. Daneben soll generationsübergreifendes Wohnen stärker forciert werden, um den akuten und zunehmenden sozialräumlichen Problematiken der Überalterung begegnen zu können. Entsprechende Wohnformen fördern das selbstbestimmte Wohnen im Alter am vertrauten Wohnort und in gewachsenen Nachbarschaften sowie das Mit-einander der Generationen.

• Die Schaffung/Stärkung familienfreundlichen Wohnens ist als geeigneter Weg, die „eigenen“

Kinder und Jugendlichen als die künftigen Leistungsträger der Stadtgesellschaft zu halten und – da wo möglich – junge Menschen von „außen“ von der Lebensqualität in der Stadt zu über-zeugen, voranzutreiben. Daher bedarf es besonders geeigneter und guter Wohnbedingungen für junge Menschen und das Leben von Familien mit Kindern. Dies beinhaltet auch die familien-gerechte Gestaltung eines gesunden und sicheren Wohnumfeldes.

• Durch die Beseitigung städtebaulicher Mängel (vor allem ruinöse Baustruktur/ leerstehende Wohn-gebäude) können die innerörtlichen Raumstrukturen geordnet und gegebenenfalls auf das ur-sprüngliche Maß zurückgeführt werden. Um- und Zwischennutzungen können entschieden zur Aufwertung des Ortsbildes beitragen und helfen, den möglichen Wertverlust bestehender Immobi-lien zu reduzieren.

• Die unterschiedlichen baukulturellen Besonderheiten sollen als wichtiges Erbe sowie als besondere Einflussfaktoren auf die Identität der Bewohner gesichert und zeitgemäß fortgeführt bzw. ergänzt werden. Dies bezieht sich auf die Kirchen und historischen Gebäude ebenso wie auf die Wohnhäu-ser, landwirtschaftlichen Anlagen und den öffentlichen Raum. Diese Empfehlung zielt insbesondere auch auf das Bewahren der Charakteristika der Ortschaften und ihrer städtebaulichen und baukul-turellen Identitäten.

• Des weiteren wird empfohlen, auch künftig Wert auf die Gestaltung der Stadteingänge als wichtige

„Empfangsgesten“ zu legen. Diese müssen nicht zwangsläufig unmittelbar am Ortseingangsschild liegen, sondern sollten die markanten Schnittstellen mehrerer Nutzungen in den Schwerpunkträu-men der Gemeindeentwicklung in den Fokus nehSchwerpunkträu-men.

Wie bzw. wo können wir konkrete Maßnahmen und Projekte umsetzen?

• Beseitigung städtebaulicher und verkehrlicher Missstände

• Weiterer qualitativer Ausbau des Liegenschaftsmanagements in der Verwaltung inklusive Erstel-lung/ Fortschreibung Brachen- und Leerstandskataster

• Neuordnung und Reaktivierung eines Standortes für Neues Wohnen im Stadtkern Loburg, Umlegungsverfahren Quartier „Neue Straße

• Standortentwicklung „Stadteinfahrt Loburg“ (Standort Sporthalle, Barbyhaus)

• Erstellung eines „Instrumentenbaukastens“ mit Strategien und guten Beispielen zum Umgang mit erhaltenswerten baulichen Anlagen sowie Rückbauflächen im innerörtlichen Bereich

• Durchführung eines Workshops/ einer öffentlichen Aktion zum Thema „Neues Wohnen“

(Themen der Veranstaltung: Braucht es einen Ansprechpartner/ „Kümmerer“?, Wie können Bera-tungs- und Vermarktungsangebote aussehen?, Wie groß ist das Interesse an Themen wie „Wohnen auf Zeit oder Wochenendwohnen für Städter“?, Gibt es konkrete Gebäude für erste „Versuche“?, ...)

5.3 Gemeindeleben und Daseinsvorsorge

Was wollen wir erreichen?

Maßnahmen, Projekte und Kommunikation innerhalb der Einheitsgemein-de dienen Einheitsgemein-der Stärkung Einheitsgemein-des Wir-Gefühls und Einheitsgemein-des gemeinsamen Miteinan-ders. Dafür ist die Identifikation mit der Stadt Möckern eine notwendige Voraussetzung. Dem Anspruch an Qualität, Bildung und Sicherheit im ländlichen Raum möchte die Stadt Möckern weiterhin gerecht werden.

Was müssen wir dafür tun?

• Als maßgebliche Träger des Gemeindelebens sind die Vereine und Netzwerke nach Möglichkeit zu unterstützen. Dabei wird es künftig vermehrt darauf ankommen, die Integration der älter werden-den Generationen sowie ein selbstbewusstes Miteinander zu fördern.

Ehrenamtliches Engagement und Freiwilligendienste sind dafür die tragenden Säulen. Es wird empfohlen, gemeinsam mit den in Möckern tätigen sozialen Trägern und Institutionen sowie den bestehenden Vereinen und Netzwerken Instrumente und Methoden für die Aktivierung der Bürger sowie wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteure zu erarbeiten und zu erproben.

• Für eine effiziente und langfristig tragfähige Angebots- und Betreuungsstruktur sind ggf. entspre-chend sinnvoll geschnittene Verantwortungsräume zu etablieren (vgl. Kap. 2.2), in denen die Ver-sorgung und Teilhabe am Gemeinwesen gesichert, getragen und organisiert wird. Dafür ist, soweit notwendig und bezahlbar, auf mobile, alternative Modelle zurückzugreifen.

• Dies kann bedeuten, dass soziale Einrichtungen (Kitas, Grundschulen, Hort) zentral weiterzuentwi-ckeln sind, um sie langfristig unterhalten zu können. Das heißt jedoch nicht, dass in den peripher

gelegenen Ortschaften keinerlei Angebote vorgehalten werden. Vielmehr geht es um eine sinnvolle Verortung der Einrichtungen die sich am Bedarf und ihrem Mehrwert im Stadtgebiet orientiert. Dies bedarf einer genauen Untersuchung der Möglichkeiten und einer engen Abstimmung aller Beteilig-ten.

• Insbesondere für Kinder und Jugendliche sollten Treffpunkte erhalten und unter Einbeziehung kommunaler Leerstandsimmobilien in erforderlichem Umfang ausgebaut werden. Hierbei empfiehlt es sich, zuerst das Gespräch zu suchen und die Bedarfe und Interessen zu ermitteln. Im Anschluss bestimmen und gestalten die Kinder und Jugendlichen selbst...

• Die Stadt Möckern sollte die ihr möglichen Mittel und Wege ausschöpfen, um den medizinischen Versorgungsanspruch im ländlichen Raum zu erfüllen. Dafür bedarf es einer Kommunikation und Kooperation mit vielen Beteiligten.

Wie bzw. wo können wir konkrete Maßnahmen und Projekte umsetzen?

• Sicherung bzw. Etablierung von Gemeinbedarfsstandorten in den Stadtzentren und funktionalen Ortsmitten mit begleitender Öffentlichkeits- bzw. Aufklärungsarbeit

• Prüfung von Bedarf und Umsetzungsmöglichkeiten eines „Ehrenamt-Portals“

• Erhalt der Rettungsstelle, Polizeistationen und Freiwilligen Feuerwehren

• Kontaktaufnahme mit Landkreis, Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen-Anhalt und weiteren Akteu-ren zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung für jung und alt

• Eventuell Praxisräume zur Verfügung stellen und ggf. mit Aufklärungsarbeit das „Arzt-sein“ in Mö-ckern aktiv bewerben

• Interdisziplinäre Ansprechpartner für Bürger und Auswärtige in der Stadtverwaltung „ wenn’s um soziale Bedarfe und Fragen geht“ installieren

• Standortfindung, Untersuchung Machbarkeit und Umsetzung einer „SKita“ (kombinierte Einrich-tung mit Werkstätten und Hobbyräumen für Senioren zusammen mit einer Kindertagesstätte / ge-lesen, gemalt, gebastelt etc. wird – wenn die Beteiligten es wollen – zusammen)

5.4 Kultur und Tourismus

Was wollen wir erreichen?

Die Landschaft der kulturellen und freizeitorientierten Einrichtungen und

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