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Nicht nur der regelmäßige Wettkampfbetrieb mit Teams der 1. und 2. Bundesliga kam durch die Corona-Pandemie zum Erliegen. Auch zahlreiche Events wie die Deutschland Tour (hier ist der SportService maßgeblich an der kommunalen Umsetzung beteiligt), das Noris Ring Rennen und der Red Bull District-Ride fielen der Pandemie zum Opfer.

Von den unter Federführung des SportService geplanten Veranstaltungen konnte die Sportlerehrung für das Jahr 2019 am 7.

Februar stattfinden. Abgesagt bzw. verschoben werden mussten die Frühjahrsveranstaltung der Förderinitiative Team Nürnberg (Team Nürnberg – Treff), die Tagung Sportdialoge, die Team Nürnberg - Jahresabschlussveranstaltung und der Nürnberger Sporttreff (regelmäßig stattfindendes Forum für Sportvereine).

Auch Veranstaltungen, an denen der SportService als Kooperationspartner beteiligt ist, wie z.B. der Nürnberger StreetsoccerCup, die Sportabzeichenehrung und der Sportabzeichen Tag;

Für die Deutschland Tour, geplant für den 23. August 2020, konnte ein neuer Termin gefunden werden. Das wichtigste mehrtägige Radsportevent Deutschlands wird nun am Sonntag, den 29. August 2021 sein Finale in Nürnberg austragen. Mit

„Dein Ride“ konnte am 23. August im letzten Jahr aber zumindest die Generalprobe für das Jedermann-Rennen der Tour unter Einhaltung von Corona-Auflagen stattfinden.

Auch für den Bundesliga-Triathlon gibt es einen neuen Termin: Der Triathlon war zunächst innerhalb der Deutschland Tour 2020 geplant und erfährt nun als eigenständige Veranstaltung am Sonntag, den 8. August 2021 in Nürnberg seine Premiere.

Beide Veranstaltungen werden aktuell mit Zuschauern geplant, können aber je nach Lage der Pandemie und den dann gültigen Bestimmungen auch mit angepassten Konzepten durchgeführt werden.

6.1 „Kids aktiv“ – Bewegungsbroschüren

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Einschränkungen im sportlichen Betrieb wurde die Broschüre „Kids aktiv - Bewegungsmöglichkeiten für Kinder bis 10 Jahre“ im Schuljahr 2021/2021 nicht neu aufgelegt. Die seit 2006 ständig ausgeweitete Broschüre mit Informationen zu Sport- und Bewegungsangeboten sowie Übersichten der Spiel-, Bolz- und Basketballplätzen in ausgewählten Nürnberger Stadtgebieten beinhaltet über 400 angeleitete Angebote für die Zielgruppe.

Etwa 90% der Angebote stammen von Sportvereinen, aber auch vom Gesundheitsamt, Nürnberg Bad sowie den Aktiv- und Naturspielplätzen und sollen Eltern und Erziehungsberechtigten die Auswahl eines geeigneten Sportangebots für ihre Kinder erleichtern.

6.2 Projekt „Bewegte Kita – Wachsen mit Bewegung“

Das Projekt „Bewegte Kita – Wachsen mit Bewegung“ (Kita = Kindertagesstätte) zielt auf eine gesunde bewegte Lebensweise und setzt bei Kindern im Krippen- und Kindergartenalter an. Durch strukturelle Veränderungen in den Einrichtungen soll die nachhaltige Wirksamkeit gewährleistet sein. Entstanden aus einem Förderangebot von Dr. Dieter Bouhon, erhält das Projekt finanzielle Unterstützung durch die Bouhon-Stiftung.

Inhalte

Bei Projektbeginn erhalten die Kitas Hengstenberg Bewegungsmaterialien, mit denen die Bewegungsbedingungen in der Einrichtung verbessert werden sollen. Die Materialien bieten vielfältige Gelegenheiten für die Kinder zum selbstständigen Erproben und spielerischen Entfalten eigener Handlungsmöglichkeiten. Je nach Einrichtungsgröße werden bis zu vier Fachkräfte für die pädagogische Arbeit mit dem Material geschult. Außerdem findet eine umfangreiche Beratung zur Entwicklung zu einer

"bewegten Kita" statt. Hierfür wird jede Einrichtung während einer Teamfortbildung (Dauer zwei Tage) analysiert. Jedes Team erarbeitet daraufhin Maßnahmen zur Weiterentwicklung der eigenen Einrichtung, die im Verlauf des Kita-Jahres umgesetzt werden.

Aktueller Stand

Im Oktober 2020 endete der elfte Durchlauf des Projekts mit sechs Kindergärten und drei Kinderkrippen. Damit verbunden waren 18 Teamfortbildungstage, eine Auftakt- und eine Abschlussveranstaltung, ein Einführungs- und ein Vertiefungstag zu den Hengstenberg Bewegungsmaterialien sowie eine Fortbildung zur Bewegungspädagogik nach Emmi Pikler. Insgesamt konnten seit dem Projektstart 2008 knapp 5 000 Kinder ihrem Bewegungsdrang und ihrer Experimentierfreude freien Lauf lassen.

Für den zwölften Durchlauf konnten drei Kindergärten und fünf Krippen aus vergangenen Bewerbungsphasen in das Projekt aufgenommen werden. Über eine Kooperation mit der Techniker Krankenkasse wurde der Projektumfang erweitert, so dass die drei Kindergärten zusätzliche Fortbildungsmodule in Anspruch nehmen können.

Ausblick

Der aktuelle Projektdurchlauf wird durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt, so dass er voraussichtlich nicht im Jahr 2021 endet. Insbesondere Präsenzveranstaltungen mussten bereits auf die Sommermonate verschoben werden.

6.3 Multiplikatorenschulung und Fortbildungen

Positive Erfahrungen im frühen Lebensalter können das Bewegungsverhalten nachhaltig prägen. Insofern bieten

Kindertagesstätten und Schulen ein hervorragendes Setting für Bewegungsförderung. Pädagogische Fachkräfte erhalten hierbei in den Multiplikatorenschulungen des SportService kompetente Unterstützung. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte von drei geplanten Fortbildungen nur eine stattfinden.

6.4 Sport in Schule, Kita und Verein – FSJ im Sport

Das Projekt „Sport in Schule, Kita und Verein“ dient der Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen. Teilnehmende am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Sport – mit erfolgreicher Ausbildung zum sportartübergreifenden Übungsleiter für Kinder und Jugendliche – unterstützen darin Angebote von Sportvereinen, umliegenden Schulen und Kindergärten. Seit 2008 wurden durch das Projekt insgesamt ca. 6 350 Übungsstunden abgehalten und verschiedene Sportprojekte initiiert.

Für viele Vereine ist es aus finanziellen oder organisatorischen Gründen nicht möglich, FSJler in Vollzeit zu verpflichten. Der SportService bietet den Vereinen deshalb an, sich FSJler gegen Bezahlung „auszuleihen“, um diese bei Übungseinheiten in den Nachmittags- und frühen Abendstunden zur Unterstützung einzusetzen. Im letzten Schuljahr nahmen die Vereine TSV 1846 Nürnberg und Fechterring Nürnberg diese Möglichkeit in Anspruch.

Des Weiteren unterstützen die FSJler im Rahmen des Projekts „Sport integrativ“ den Verein ASN Pfeil Phoenix bei Angeboten für Flüchtlinge sowie Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien. Im Jahr 2020 mussten pandemiebedingt ab Mitte März 2020 viele Bewegungsstunden ausfallen (siehe Anhang 10.13).

6.5 Projekt „Seepferdchen“

Das „Projekt Seepferdchen“ des SportService verbessert seit 2011 den Betreuungsschlüssel im schulischen Schwimmunterricht und schafft in Kooperation mit Sportvereinen Zusatzangebote für wasserfremde Kinder, z. B. im Rahmen des schulischen Ganztags oder der Ferienbetreuung. Ziel ist, dass mehr Nürnberger Kinder das Schwimmen erlernen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien, die sich einen (kommerziell angebotenen) Schwimmkurs oft nicht leisten können. Um diese Zielgruppe zu erreichen, wird vorrangig mit Schulen aus

Brennpunktstadtteilen kooperiert.

Das Projekt ergänzt das Projekt „Jedes Kind darf Schwimmen lernen“ des Jugendamtes der Stadt Nürnberg, welches den Schwerpunkt auf die Altersklasse der Vorschulkinder legt.

Assistenz im Schwimmunterricht:

Im Schuljahr 2019/2020 konnte der Einsatz von Teilnehmenden am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Sport von acht auf insgesamt zehn Vormittage pro Woche ausgeweitet werden. Von dieser Unterstützung profitierten im ersten Schulhalbjahr insgesamt 594 Kinder aus 27 Schulklassen verschiedener Schulen (11 Grundschulen, drei Sonderpädagogischen Förderzentren, drei Mittelschulen und zwei Realschulen). Leider konnte wegen der Corona-Pandemie ab Mitte März sowie im restlichen Schuljahr 2020 kein Schwimmen stattfinden. Zum Vergleich: in den Vorjahren erreichte das Projekt durchschnittlich an die 900 Kinder pro Schuljahr.

Seit Beginn des Projekts im Schuljahr 2011/2012 wurden insgesamt etwa 7 800 Kinder von den Schulschwimmassistenzen erreicht. Dadurch wurde ein wertvoller Beitrag zur Senkung der Nichtschwimmerquote geleistet. Im Durchschnitt sank diese bei den beobachteten Klassen von ca. 46% am Schuljahresanfang auf ca. 17% am Schuljahresende (Corona-Jahr 2020 nicht

berücksichtigt). Das Projekt beinhaltet zudem die Organisation der Abnahme von Schwimmabzeichen. Bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres 2019/2020 legten knapp 2 000 Kinder das Seepferdchen-Abzeichen oder ein anderes Abzeichen neu ab (siehe Anhang 10.14). Wegen des pandemiebedingt abrupten Endes des ersten Halbjahres in 2020 war die Abzeichen-Abnahme nicht in allen Klassen möglich.

Zusatzkurse für wasserfremde Kinder:

Um das Projekt langfristig zu sichern und ausweiten zu können, wird seit 2018 ein Projektbudget von jährlich 30 000 Euro aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt. Damit können Zusatzangebote für wasserfremde Kinder z.B. im Ganztag oder in den Ferien durch Übernahme der Übungsleiterhonorare und zum Teil auch Wasserkosten finanziert werden. Die Angebote werden in Kooperation mit Nürnberger Schwimmsportvereinen durchgeführt, die qualifizierte und erfahrene Übungsleiterinnen und Übungsleiter stellen. Zudem unterstützt das Projekt in Ausnahmefällen auch im regulären Schulschwimmunterricht durch Übungsleitende und Assistenzen aus Vereinen, z.B. wenn Schwimmlehrkräfte unvorhergesehen unter dem Schuljahr ausfallen.

Dies war in 2019/2020 an zwei Schulen notwendig.

Im Schuljahr 2019/2020 wurden sechs Zusatzangebote im schulischen Ganztag (drei Grundschulen, ein Förderzentrum, ein Gymnasium, eine Mittelschule mit Deutschklasse) sowie ein Ferienkurs in den Faschingsferien 2020 durchgeführt. Die Ganztagsangebote mussten wegen Corona ab März 2020 unterbrochen werden. Der geplante Ausbau um weitere Angebote zum Schulhalbjahr war aus diesem Grund nicht möglich. Zudem hätten in den Oster- und Pfingstferien Zusatzkurse stattfinden sollen. Auch dazu kam es aus genanntem Grund leider nicht.

Vereine, die freie Zeiten in der Belegung ihrer Sportanlagen oder umgekehrt Bedarf an Übungs- oder Wettkampfstätten haben, können diese über die Sportstättenbörse auf der Website des SportService anbieten bzw. suchen. Natürlich richtet sich das Angebot auch an freie, vereinsunabhängige Sportgruppen, die hier ebenfalls geeignete Möglichkeiten zum Ausüben ihrer Sportart finden können.

Der SportService tritt hierbei ausschließlich als Vermittler auf; weitere rechtliche und organisatorische Angelegenheiten (zum Beispiel Mietpreis der Sportanlagen) sind direkt zwischen den Vereinen beziehungsweise Nutzern zu klären.

Mit Stand Dezember 2020 können folgende Kennzahlen zur Sportstättenbörse aufgeführt werden:

Anträge Sportvereine Sonstige derzeit aktiv

BIETE 34 19 2 13

SUCHE 69 21 43 7

Neben einer wirtschaftlichen Nutzung der Sportstätten möchte der SportService durch diese kostenlose Internetplattform auch die allgemeine sportliche Betätigung sowie die Vereinsentwicklung in Nürnberg fördern.

6.7 Ehrenamtsförderung

Der SportService der Stadt Nürnberg fördert ehrenamtliche Tätigkeiten im Rahmen des Übungsleiterzuschusses und ehrt langjährig verdiente Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler im Rahmen der jährlichen Sportlerehrung. Zur Stärkung des

Ehrenamtes im Sportverein unterstützt der SportService durch individuelle Vereinsberatung, prämiert innovative Projekte zur Ehrenamtsgewinnung, begleitet und fördert Kooperationen bzw. Fusionen und initiiert regelmäßig vereinsübergreifende Informationsangebote. Auch Bürgerinnen und Bürger, die sich für ein Engagement im Sportverein interessieren, werden vom SportService beraten und ggf. vermittelt. Alle Informationen zum Thema Ehrenamt sind im Internet unter der Rubrik Sport ist Teamarbeit bzw. Vereinsentwicklung abrufbar.

Über das Referat für Jugend, Familie und Soziales besteht die Möglichkeit, Ehrenamtliche des Monats auszuzeichnen („EhrenWert“-Preis) sowie die bayerische Ehrenamtskarte zu beantragen. Bei der halbjährlichen Preisverleihung „Nürnberger Herz“ stehen Projekte von Vereinen und Organisationen im Fokus, die der Anerkennung und Wertschätzung der Ehrenamtlichen z. B. durch Ausflüge und Events dienen. Derzeit wird unter der Federführung des Sozialreferats ein Konzept zur Etablierung einer Vereins- und Ehrenamtsakademie erarbeitet. Auch der SportService ist an den Planungen beteiligt. Im Internet informiert hierzu die Seite des Sozialreferates Nürnberg engagiert.

6.8 Aktion „Hinein in den Sportverein“

„Hinein in den Sportverein“ ist ein gemeinsames Projekt des Sozialreferats und des SportService. Zusammen mit gemeinnützigen Nürnberger Sportvereinen wird das Motto „Bewegung und Sport für alle“ gezielt verfolgt. Über das

spendenfinanzierte Projekt erhalten Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene unter 27 Jahren aus einkommensschwachen Familien eine Förderung. Unterstützt werden in der Regel Anschaffungen und Gebühren, die über den reinen Mitgliedsbeitrag hinausgehen, für eine aktive Teilnahme im Sportverein aber erforderlich sind (unter anderem Sportbekleidung, Sportgeräte, Trainingslager, Freizeitaktivitäten, Fahrten). Die Aktion stellt somit eine Ergänzung zu der Übernahme der Mitgliedsbeiträge durch Gutscheine des Bildungs- und Teilhabepakets dar. Die städtische Zuwendung beträgt 75% der Kosten, maximal jedoch 75 Euro pro Jahr und Mitglied. Der Besitz eines Nürnberg-Passes oder der Bezug von Gutscheinen des Bildungs- und

Teilhabepakets berechtigt genannte Personen, die Mitglied in einem Verein sind oder werden möchten, zu dieser

Unterstützungsleistung. Sollte die oder der Anspruchsberechtigte ausschließlich im Besitz eines Nürnberg-Passes sein, ist auch die Übernahme von Mitgliedsbeiträgen möglich.

Ende des Jahres 2020 zählte die Aktion 41 teilnehmende Sportvereine. In 2020 konnten Unterstützungsleistungen in Höhe von 3 870 Euro ausbezahlt und damit Aktivitäten im Sportverein von insgesamt 61 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterstützt werden (siehe Anhang 10.15).

Alle Nürnberger Sportvereine sind weiterhin aufgerufen, sich an der Aktion zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener zu beteiligen. Das Projekt ist auf Spenden angewiesen. In 2021 ist eine flächendeckende Plakatkampagne geplant.

6.9.1 Sport integrativ – das Nürnberger Programm zur Integration in den Vereinssport

„Sport integrativ – das Nürnberger Programm zur Integration in den Vereinssport“ nutzt seit Herbst 2015 die integrierende Wirkung von Sport als Möglichkeit der Integration von Neuankömmlingen in die Aufnahmegesellschaft. Der SportService fungiert dabei als Koordinationsstelle, die Angebote entwickelt, fördert, koordiniert und Nürnberger Vereine in der Flüchtlingsarbeit unterstützt. Zentrale Aufgabe ist die Kommunikation zwischen Flüchtlingen, Institutionen und Sport anbietenden Vereinen sowie die Hilfe von der Konzeptentwicklung bis zur konkreten Umsetzung. Ergebnis ist ein flächendeckendes, vielfältiges, mehrmals wöchentlich stattfindendes und von den Flüchtlingen intensiv und regelmäßig genutztes Programm von Sportangeboten. Es reicht von Mutter-Kind-Kursen, diversen Ballspielangeboten bis hin zu Individual- und Mannschaftssportarten sowie von der Betreuung von Übungseinheiten, Qualifizierungen als Übungsleiter bis zur

Organisation von Turnieren und gemeinsamen Besuchen von Sportveranstaltungen.

Pandemiebedingt konnten 2020 viele Aktivitäten nicht durchgeführt werden. Die Konzepte und die Voraussetzungen dafür wurden jedoch bereits im Voraus geschaffen und standen zur Verfügung. Die Monate im Lockdown haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht, wie gewohnt, im Verein oder auf dem Sportplatz verbracht, aber die ursprünglich geplanten Aktivitäten wurden alternativ umgesetzt. Mannschaftstrainings wurden zu Einzeltrainings und das tägliche „Fit-Machen“ fand über Zoom und WhatsApp statt. Damit ging „Sport integrativ“ den Schritt der Digitalisierung mit und konzipierte virtuelle Trainings, die begeistert angenommen wurden. Die Stützpunktvereine waren hier wichtige Unterstützer und halfen, Alternativkonzepte zu entwickeln.

Die Zeit des Lockdowns hatten für viele der Teilnehmerinnen belastende Auswirkungen. Daher wurde die Einzelbetreuung in Form von Coaching und Gesprächen intensiviert.

Trotz aller Herausforderungen gab es auch sehr gelungene Aktionen:

So war jährliche Weihnachtsaktion in Zusammenarbeit mit der adidas AG mit 1051 Päckchen ein voller Erfolg und das

„Neujahrsfest der Vielfalt“, das in Kooperation mit der „Cultfactory Luise“ im Januar stattfand, zog 260 Teilnehmer/Innen heran.

Außerdem fanden einige kleinere WiFi-Turniere statt, sowie das Maccabi Turnier und die U13 des SG Viktoria 1883 e.V. wurde schließlich Futsal- und Hallenfußballmeister. Durch das Kooperationsprojekt mit dem Bayerischen Fußballverband BFV konnten überdies die ersten Basiskurse für die Ausbildung zum C-Trainer für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten werden.

Hierfür wurde zunächst das Konzept erstellt, woraufhin zwei Workshops in der Lockdown-freien Zeit folgten.

Das Konzept „Schule-Sport-Verein“ konnte nur im Januar und Februar an der Mittelschule St. Leonhard durchgeführt werden.

Finanzierung

Aus städtischen Mitteln wird das Projekt mit jährlich 30 000 Euro bezuschusst. Mit dem Projekt „Integration durch Sport“ des Bayerischen Landes-Sportverbandes erfolgt ebenfalls eine enge Kooperation, wodurch eine fünfstellige Summe für die Vereine im Integrationsbereich zur Verfügung steht.

6.9.2 Willkommen im Fußball

„Willkommen im Fußball“ ermöglicht jungen Geflüchteten durch niedrigschwellige Angebote den Zugang zu Sport und unterstützt so die Integration und das gesellschaftliche Miteinander. Dabei setzt das Projekt auf Willkommensbündnisse: Ein Club der 1. oder 2. Bundesliga kooperiert hier mit lokalen Bildungsträgern, bürgerschaftlichen Initiativen oder kommunalen Akteuren sowie Amateurfußballvereinen. In Nürnberg sind der 1. FC Nürnberg, die DFL Stiftung und der Bayerische Landessportverband BLSV die Projektpartner. Im Zusammenhang mit „Sport integrativ“ finden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Sport hinaus auch Unterstützung bei der Alltagsbewältigung und bei Fragen rund um die Themen Wohnen, Schule und Ausbildung.

Im Jahr 2020 gab es hier einen wichtigen Meilenstein: Trotz Corona konnten fünf Teilnehmer an Ausbildungsplätze technischer Berufe vermittelt werden. Des Weiteren wurden die Teilnehmer auf bevorstehende Sprachprüfungen und Bewerbungen vorbereitet und gecoached. Überdies spielt die in 2018 aufgestellte U21 Mannschaft mit Menschen mit Fluchterfahrung beim Stützpunktverein ASN Pfeil Phönix erfolgreich im Ligabetrieb und die Sport-WGs für Geflüchtete konnten weitere Bewohner gewinnen.

Einen weiteren Ansatz des Projekts stellt die ehrenamtliche Arbeit im Sportverein dar. In diesem Kontext wurden bereits sechs Teilnehmer als C-Trainer ausgebildet. Derzeit wird gemeinsam mit dem Bayerischen Fußballverband die C-Trainerausbildung überarbeitet.

6.10 Inklusion in und durch Sport

Mit dem referatsübergreifenden Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wurden auch im

SportService aktiv Ziele und Maßnahmen für das Themengebiet entwickelt. Gemeinsam mit dem Freizeitnetzwerk Sport der Lebenshilfe Nürnberg erarbeitet der SportService federführend für den „inklusiven Sport“ Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen. Dabei ist die enge Kooperation mit Vereinsvertretern, Sportlerinnen und Sportlern sowie Expertinnen und Experten selbstverständlich.

In vielen Maßnahmen der Nürnberger Sportvereine und in verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe wird Inklusion bereits gelebt. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen finden vor allem beim Behinderten- und Versehrtensportverein und dem Gehörlosen Sport Club eine breite Palette an Sportangeboten und Kursen. Aber auch viele andere Sportvereine haben ihre Angebote geöffnet und so gestaltet, dass alle daran teilnehmen können. Diese Angebote lassen sich über die Online-Sportsuche des SportService finden (als Zielgruppe "Auch für Menschen mit Handicap geeignet" auswählen). Um den Zugang zu Vereinen zu erleichtern und das Miteinander bei sportlicher Betätigung zu fördern, schafft das Freizeitnetzwerk Sport der Lebenshilfe Nürnberg für Menschen mit Behinderung Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten. Die inklusiven Sportangebote werden fachlich begleitet und unterstützt. Perspektivisch ist eine stärkere Vernetzung und der Ausbau von

Kommunikationsstrukturen hinsichtlich der Aktivitäten im inklusiven Sport angedacht. Die Umsetzung konnte allerdings aufgrund fehlender personeller Ressourcen bislang nur partiell erarbeitet werden.

Vom pandemiebedingten Stillstand des Sportbetriebs waren inklusive Sportangebote in besonderem Ausmaß betroffen. Selbst als Lockerungen eine Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten erlaubte, waren behinderte Menschen häufig ausgeschlossen: Sei es, dass sie als gefährdete Gruppe vorsichtig sein mussten oder aber zur Ausübung ihres Sports auf Assistenzen (also eine Kontaktperson) angewiesen sind, was laut Infektionsschutz ausgeschlossen sein musste.

Im Bereich der Sportstätten ist der SportService beratend eingebunden. Grundsätzlich werden bei baulichen Maßnahmen (aktuell z.B. Sportveranstaltungshalle) Aspekte der Barrierefreiheit einbezogen. Ein umfangreiches Bauprojekt, bei dem großer Wert auf Barrierefreiheit gelegt wird, ist das Volksbad (Baubeginn Herbst 2021; 30 Monate Bauzeit). Aufzüge, Rampen,

behindertengerechte Umkleiden/Sanitäranlagen sowie die Beachtung von Nachhallzeiten, Kontraste/Schriftgrößen und Brailleschrift sind hier wesentlicher Bestandteil der Planungen.

6.11 Laufparcours

Durch eine Initiative des SportService in Zusammenarbeit mit dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum verfügt Nürnberg heute über ausgeschilderte, insgesamt 99 Kilometer umfassende Laufstrecken im öffentlichen Grün:

Pegnitztal Ost, Langwasser, Pegnitztal West, Stadtpark, Westpark, Volkspark Marienberg, Luitpoldhain, Dutzendteich, Faberpark und Rednitztal.

Im Jahr 2020 standen Unterhaltmaßnahmen zur Sicherung und Ausschilderung der Laufstrecken an, die auch 2021

weitergeführt werden. Außerdem ist eine Anpassung der Laufstrecken an die Umgestaltungen im Bereich des Wöhrder Sees und die Neubebauung in Langwasser geplant. Ein weiteres Ziel bleibt die digitale Darstellung der Laufstrecken im Geodaten-Service der Stadt Nürnberg.

6.12 Bewegungsparks für alle Generationen

Das Bewegungsangebot im öffentlichen Raum berücksichtigt explizit auch Bedürfnisse älterer Menschen und erstreckt sich auf mittlerweile sieben Bewegungsparks (Eibach, Erlenstegen, Stadtpark, Pegnitztal-West, Langwasser, Reichelsdorf, Wöhrder See).

Über mehrere Wochen hinweg führte der SportService eine Analyse zur Nutzung der Anlagen durch, die als Ergebnis u.a. eine große Akzeptanz der Bewegungsparks in der Bevölkerung aufzeigte. Auf dieser Grundlage werden weitere Aus- und Neubauten von Bewegungsparks im Stadtgebiet, ggf. unter Berücksichtigung der Sportart Calisthenics bzw. Street Workout, diskutiert.

Über Beteiligungsverfahren z.B. zur Umgestaltung städtischer Grünflächen und Parks kann auch die Nürnberger Bevölkerung ihre Wünsche und Ideen einbringen.

Unter Einhaltung geltender Corona-Hygiene- und Schutzmaßnahmen gelang es im Sommer 2020 unter dem Titel „Mach mit-bleib fit“ zusammen mit Nürnberger Sportvereinen kostenlose wöchentliche Schnupperstunden durchzuführen. Trotz des Ausfalls eines Standorts und eines pandemiebedingt kürzeren Aktionszeitraums konnte mit insgesamt 2 043 Personen eine ebenso hohe Beteiligung wie im Vorjahr bei insgesamt nur 102 Übungsstunden verzeichnet werden.

Leider stand die Finanzierung der Aktion stark auf der Kippe. Ob Nachfolger für scheidende Sponsoren gefunden und die Übungsstunden auch zukünftig angeboten werden können, ist offen.

6.13 Calisthenics

Am Nordufer des Wöhrder Sees Nürnbergs wurde die erste reine Calisthenics-Anlage errichtet und insbesondere unter den

Am Nordufer des Wöhrder Sees Nürnbergs wurde die erste reine Calisthenics-Anlage errichtet und insbesondere unter den