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3. Beschreibung der potenziell betroffenen Natura-2000-Gebiete

3.1. Charakterisierung des Schutzgebiets FFH0114LSA „Saaledurchbruch bei Rothenburg“

3.1.5. Sonstige Arten

Tab. 6: Vorkommen weiterer wertgebende Arten des FFH0114LSA

Artname Anhang

Pelobates fuscus [Knoblauchkröte] x r x

Rana arvalis [Moorfrosch] x x r x

Rana kl. esculenta [Teichfrosch] x r x

Rana ridibunda [Seefrosch] x r x

Rana temporaria [Grasfrosch, Taufrosch] r x

Salamandra salamandra [Feuersalamander] r x

Brachinus crepitans [Großer Bombardierkäfer] r

Brachinus explodens r

Cymindis axillaris [Achselfleckiger Nachtläufer] r

Demetrias monostigma r

Harpalus cordatus ( = Ophonus cordatus [Herzhals-Haarschnelläufer])

r Masoreus wetterhalli ( = Masoreus wetterhallii

[Sand-Steppenläufer])

r

Odacantha melanura [Sumpf-Halsläufer] r

Carassius carassius [Karausche] r x

Leucaspius delineatus [Moderlieschen] r x

Carcharodus alceae [Malven-Dickkopffalter] r

Helix pomatia [Weinbergschnecke] x r ?

Adonis vernalis [Frühlings-Adonisröschen] r

Anthericum liliago [Astlose Graslilie] r

Armeria halleri ( = Armeria maritima ssp. halleri [s.l.]

[Galmei-Grasnelke])

r

Astragalus excapus [Stengelloser Tragant] r

Cotoneaster integerrimus [Gewöhnliche Zwergmispel]

r

Fumana procumbens [Gewöhnliches Nadelröschen] r

Gentianella ciliata [Gewöhnlicher Fransenenzian] r

Globularia bisnagarica ( = Globularia punctata [Gewöhnliche Kugelblume])

r

Himantoglossum hircinum [Bocks-Riemenzunge] r

Melampyrum arvense [Acker-Wachtelweizen] r

Melica ciliata [Wimper-Perlgras] r

Minuartia verna [s.l.] [Frühlings-Miere] r

Muscari tenuiflorum [Schmalblütige Traubenhyazinthe]

r

Nigella arvensis [Acker-Schwarzkümmel] r

Odontites luteus [Gelber Zahntrost] r

Artname Anhang IV FFH

Anhang

V FFH Status Vorkommen in der Aue

Orchis pallens [Blasses Knabenkraut] r

Oxytropis pilosa [Zottige Fahnenwicke] r

Pulsatilla pratensis [Wiesen-Kuhschelle] r

Pulsatilla vulgaris [s.l.] [Gewöhnliche Kuhschelle i.

w.S.]

r

Salvia pratensis [Wiesen-Salbei] r

Seseli annuum [Steppenfenchel] r

Seseli hippomarathrum [Pferde-Sesel] r

Stipa capillata [Haar-Pfriemengras] r

Stipa pulcherrima ssp. pulcherrima [Gewöhnliches Gelbscheidiges Federgras]

r

Teucrium botrys [Trauben-Gamander] r

Thalictrum minus [Kleine Wiesenraute] r

Lacerta agilis [Zauneidechse] r

Lacerta vivipara ( = Zootoca vivipara [Waldeidechse])

r

Unter den sonstigen wertgebenden Arten sind 6 Arten des Anhanges IV FFH-Richtlinie.

Tab. 7: Überblick über Arten des Anhanges IV-FFH-RL im FFH0114LSA nach SALIX & RANA

Die Wechselkröte wurde mit wenigen Exemplaren am Altarm Dobis nachgewiesen.

Von der Knoblauchkröte wurden wenige Exemplare am Altarm Dobis nachgewiesen. Die Art hat darüber hinaus zwei Gewässer mit Massenvorkommen im Bereich Georgsburg, außerhalb des FFH-Gebietes.

Bei Fledermaus-Erfassungen 2011 im Schutzgebiet gelang der Nachweis bisher nicht verzeichneter Arten. Hierzu zählt der Fang von zwei männlichen Braunen Langohren. Im Sommer ist sie vor allem in Baumquartieren zu finden, wobei alle bekannten Quartiertypen angenommen werden. In Gebäuden ist sie meist auf Dachböden von Kirchen oder von Gebäuden in Waldnähe anzutreffen. Ihre Jagdgebiete sind bevorzugt mehrschichtige Laubwälder, Waldränder und Gehölzreihen sowie Parks oder Gärten. Als Winterquartiere dienen vor allem Höhlen, Stollen und Keller. Sie befinden sich meist in einer Entfernung von 10 bis 20 km zum Sommerquartier.

Als Wochenstubenquartiere der Fransenfledermaus werden Baumhöhlen und -spalten, Nist- und Fledermauskästen sowie Dachstühle von Gebäuden gewählt. Die Überwinterung erfolgt zumeist in Höhlen und Stollen, seltener in oberirdischen Quartieren. Die Distanzen zwischen den Sommer- und Winterquartieren betragen in der Regel nicht mehr als 80 km.

Bejagt werden bevorzugt offene Flächen wie Streuobstwiesen, Getreidefelder und Viehweiden mit Gehölzstrukturen aber auch Gewässeroberflächen.

Von VOLLMER & OHLENDORF (2004) wurde die Fransenfledermaus als in Sachsen-Anhalt weit verbreitet und mit stabilem Bestand eingeschätzt. Reproduktionsquartiere sind aus der

Altmark, dem Elbtal sowie dem Harz bekannt. Bedeutende Überwinterungsquartiere stellen vor allem große Eiskeller im Tiefland dar. Im Harz werden zwar Schwärmquartiere genutzt, Winternachweise sind dagegen eher selten.

Adulte männliche Fransenfledermäuse wurden im PG nahe der Schanze bei Rothenburg und am Eichberg bei Friedeburg gefangen.

Die Quartiere der Rauhautfledermaus befinden sich meist in Laub- und Kiefernwäldern, wobei in der Regel Baumhöhlen, Holzspalten und Stammrisse genutzt werden. Gerne werden Nist- und Fledermauskästen angenommen. Die Wochenstuben liegen meist in Wäldern mit Gewässernähe. Als Winterquartiere sind Spalten in Gebäuden oder Holzstapeln bekannt. Typische Jagdhabitabitate sind Gewässerufer, Waldränder und Feuchtwiesen.

Eine besondere Bedeutung hat das Land als Paarungs- und Durchzugsgebiet. Von Ende Juli bis September kommt es zu Massenzugbewegungen aus den östlichen Regionen des Verbreitungsgebietes (Baltikum).

M. KAHL fand 2000 und 2001 vier adulte männliche und 2000 eine adulte weibliche Rauhautfledermaus in Fledermauskästen am Hangwald bei Zickeritz. Die Nachweise erfolgten in der Paarungs- und Zugzeit vom 24. August bis 22. September. Im Rahmen der aktuellen Erfassungen gelangen keine Nachweise von Rauhautfledermäusen.

Sommerquartiere der Wasserfledermaus sind fast ausschließlich in Bäumen zu finden, wobei meist alte, nach oben ausgefaulte Spechthöhlen, Spalten und Astlöcher genutzt werden. Die Überwinterung erfolgt in Höhlen, Kellern, gemauerten Brunnen oder ähnlichem.

Die Entfernungen zwischen Sommer- und Winterquartieren betragen in der Regel nicht mehr als 50 km (max. 100 km). Typisch für die Wasserfledermaus ist die Jagd nach Insekten (Zuckmücken) in einer Höhe bis 20 cm über der offenen Wasserfläche. Über der Saale jagende Wasserfledermäuse konnten 2011 mittels Detektor erfasst werden. Quartiere und Wochenstuben sind im FFH-Gebiet zu erwarten.

Zusätzlich stellen die (nicht im FFH-Gebiet befindliche) Saale und ihr Umland (welches die Auenbereiche des FFH-Gebietes 0114 betrifft) zumindest ein Erwartungsgebiet, evtl. schon ein tatsächliches Vorkommensgebiet von Fischotter (Lutra lutra) und Elbebiber (Castor fiber albicus) dar. Die Situation beider Arten im Umfeld des Gebietes legt eine zumindest potentielle Besiedlung nahe. Im Falle eines Nachweises sind die Arten in den Standartdatenbogen aufzunehmen.

Unter den weiteren wertgebenden Arte die der SDB nennt sind 4 weitere Amphibienarten sowie zwei Fischarten, die an Vorkommen in der Saaleaue gebunden sind.

Die Amphibenearten:

Rana arvalis [Moorfrosch]

Rana kl. esculenta [Teichfrosch]

Rana ridibunda [Seefrosch]

Rana temporaria [Grasfrosch, Taufrosch]

wurden im Altarm Dobis und weiteren Kleingewässern im Bereich Könnern (ehemalige Abgrabungen in der Saaleaue) nachgewiesen.

Tab. 8: Vorkommen weiterer Amphibienarten innerhalb des FFH-Gebietes oder in dessen Kontext

Lokalität Art Häufigkeit

Saalealtarm Dobis: Erdkröte: Massenlaichplatz

Knoblauchkröte wenige Rufer in abgetrennten Kleingewässern am Südufer

Wechselkröte 2 Rufer am Ostufer (kleines Vorkommen)

Moor- und

Grasfrosch

Massenlaichplatz mit Schwerpunkt im verlandeten/verschilften Teil im Süden

Wasserfrosch Massenvorkommen

weidengesäumtes Moor- und Massenlaichplatz mit Schwerpunkt Nordteil

ehemaliges Ziegeleigewässer südlich Rothenburg (Sprungschanze)

Grasfrosch

Teichmolch k.A.

Erdkröte wenige Rufer

Wasserfrosch Massenvorkommen Tongrube südlich

Georgsburg (Nord) (außerhalb FFH-Gebiet)

Teichmolch wenig Exemplare Knoblauchkröte Massenlaichplatz

Tongrube südlich Georgsburg (Süd) (Außerhalb FFH-Gebiet)

Teichmolch Massenvorkommen

Knoblauchkröte Massenlaichplatz Wasserfrosch Massenvorkommen

Zu den Vorkommen von Karausche und Moderlieschen macht der Managementplan keine näheren Angaben. Sie wurden im Altarm Dobis nachgewiesen.

3.2. Charakterisierung der Schutzgebiet FFH0164LSA „Auwälder bei Plötzkau“ und