• Keine Ergebnisse gefunden

Solibri Model Checker

Im Dokument BIM in der Bauausführung (Seite 43-47)

RiB iTWO MagiCAD

2.3.1.7. Solibri Model Checker

Da alle Informationen aus dem Revit‐Modell bezogen werden, müssen Fehler im  Modell minimiert werden. Der Solibri Model Checker (vgl. [35]) zeigt überlappen‐

de Bauteile, ungewollte Öffnungen und ähnliches auf und dient somit als zusätzli‐

che Kontrolle. 

   

 

2 CNC=Computerized Numerical Control 

2.3.1.8. Citrix 

Um ein vom Arbeitsplatz unabhängiges Arbeiten zu ermöglichen, wurde ein Citrix‐

Server eingesetzt. Auf diesem befinden sich sämtliche Programme und Projekte,  sodass ein Internetzugang für das Arbeiten am Rechner genügt. Die Lizenzen wer‐

den über einen Lizenzenserver bereitgestellt. 

2.3.2. Workflow 

Es wird aus dem vorhergehenden Abschnitt ersichtlich, dass durch die Verknüp‐

fung der verschiedenen Programme eine durchgehende Definition von Materia‐

lien, Bauteilbezeichnungen und weiteren Parametern erforderlich ist. Daher ist es  eine primäre Intention der b.i.m.m GmbH, die hierfür notwendigen Standards zu  setzen. Inzwischen stehen dem Benutzer zahlreiche virtuelle Bibliotheken zur Ver‐

fügung. Darin befinden sich die Standard‐Revit‐Bauteile, welche um die b.i.m.m‐

Parameter erweitert wurden (zusätzliche Abmessungen, Zuordnungen, …), und  eigens entwickelte parametrisierte Elemente. Die verwendeten Materialien sind  in den verschiedenen Bibliotheken ident, wodurch die Schnittstelle zu Dlubal ge‐

währleistet ist. Auch die Namensgebung, bezogen auf die einzelnen Kategorien,  wurde von der b.i.m.m GmbH vorab einer durchgehenden Logik folgend definiert. 

Um sprachliche Barrieren zu reduzieren, wird an Stelle von Worten ein nummeri‐

scher Code zur Beschreibung der einzelnen Bauteile verwendet; dieselbe Num‐

mernfolge steht für dasselbe Bauteil. Ein Schlüssel verknüpft das entsprechende  Element in der jeweiligen Sprache mit den Ziffern. 

Um die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen zu optimieren, sind einheitli‐

che Firmenstandards notwendig. Das Austrian Standards Institute hat dieses  Thema aufgegriffen und entwickelt aus diesem Grunde die Normen ÖN A6241‐1  und ÖN A6241‐2, in welcher eine einheitliche Namensgebung und Definition von  Materialien vorgegeben wird. Die b.i.m.m GmbH ist bei der Entwicklung beteiligt  und stellt das bereits gesammelte Wissen zur Verfügung. Auch BuildingSMART  (vgl. Kapitel 2.1.1) zeigt großes Interesse an der durchgängigen Logik der Bauteile  und steht in engem Kontakt und Informationsaustausch mit der b.i.m.m GmbH. 

Neben den Bauteilen werden für das Building Information Model eine Vielzahl an  weiteren Einstellungen wie Ansichten und Darstellungsdefinitionen benötigt, wel‐

che im b.i.m.m Template bereits angelegt sind.  

Mithilfe dieser Grundelemente können die architektonischen Informationen in  das Building Information Model implementiert werden. Die notwendigen Bauteile  werden aus den Bibliotheken gewählt und im Modell platziert. Die Aufgabe des  Tragwerkplaners besteht nun darin, die Bauteile in tragende und nicht tragende  Elemente zu unterscheiden. Er entwickelt sein statisches System direkt im Modell,  indem er die Systemebenen der einzelnen tragenden Bauteile anpasst (vgl. ). Es  werden die notwendigen Lasten im Modell definiert und anschließend über die  Schnittstelle in das Finite‐Elemente‐Programm Dlubal exportiert. Dort können die  notwendigen Berechnungen durchgeführt werden. 

Revit MEP bietet die Möglichkeit, Leitungsführungen dreidimensional zu modellie‐

ren. Die Erfahrung zeigte, dass zu viele Gewerke in einem Modell Konfliktpunkte  mit sich bringen. Daher empfiehlt der BIM‐Leitfaden für Deutschland, einzelne  Fachmodelle zu generieren, die dann in regelmäßigen Abständen in eine Datei  zusammengefügt werden (vgl. [17, S. 50]). Dieses allumfassende Gesamtmodell  liegt für alle Beteiligten verfügbar in der „Cloud“. 

Obwohl (annähernd) alle Informationen im Building Information Model vorhan‐

den sind, können diese für die Bauausführung nicht direkt verwendet werden –  die Angebote werden unverändert zufolge der Ausschreibungsunterlagen erstellt. 

Daher wird das Modell mithilfe der Software iTWO in die einzelnen Teilleistungen  aufgespalten. Die b.i.m.m GmbH hat hier zusätzlich den Revit‐Bauteilen einen  Parameter zugewiesen, der eine Trennung in die einzelnen Leistungsverzeichnis‐

Gruppen erlaubt. Die notwendigen Mengen werden vom Programm iTWO nach‐

vollziehbar ermittelt und der entsprechenden LBH‐Nummer (Leistungsbeschrei‐

bung Hochbau) zugewiesen. An dieser Stelle tritt allerdings ein BIM‐spezifisches  Problem auf: In herkömmlichen Ausschreibungen dürfen die erforderlichen Mas‐

sen und Oberflächen vereinfacht berechnet werden, indem beispielsweise für die 

Schalung oder für Putz Aussparungsflächen kleiner 0,5 m² ignoriert werden kön‐

nen (= „Durchrechnung“, z.B.: ÖNorm 2211 [36, S. 14] , ÖNorm B2210 [37, S. 10] ). 

Im Building Information Model sind allerdings die tatsächlichen Flächen vorhan‐

den – die Berücksichtigung aller Vereinfachungen würde einen Mehraufwand  anstatt einer Zeitersparnis mit sich bringen. Daher werden von der b.i.m.m GmbH  alle Mengen als „Netto‐Mengen“ (vgl. Zitat – Ausschreibung des Projekts „M&S  Wohnen im Grünen“) ausgeschrieben. Der Vertrag mit den einzelnen Gewerken  enthält einen erweiterten Paragraphen in den allgemeinen Vertragsbedingungen,  welcher auf das Building Information Model und in Folge auf die Nettomengen  verweist. 

Zitat – Ausschreibung des Projekts „M&S Wohnen im Grünen“: 

„Das Projekt "M&S Wohnen im Grünen" wurde als "b.i.m.m Gebäudemodell" er‐

stellt. Es sind sämtliche relevanten Bauteile als "PROTOTYP" des Objektes model‐

liert ( build as built ‐ so wie man baut ist modelliert ) 

Die Massen werden aus diesen Daten ermittelt und sind reine NETTOMENGEN. 

Durchrechnungsmodalitäten lt. Ö‐Norm werden nicht berücksichtigt, ÖNORMEN  und andere Regelwerke kommen nur insoweit zur Anwendung, als sie nicht in Wi‐

derspruch zu dieser Vereinbarung stehen. 

Es wird ausdrücklich vereinbart, dass in diesem Fall für diese Positionen die her‐

kömmliche Bauabrechnung entfällt und entbinden sich Auftraggeber und Auftrag‐

nehmer wechselseitig von allen allfällig bestehenden Aufzeichnungspflichten. So‐

mit entfällt beispielsweise eine Aufstellung der Baumassen auf 

Auftragnehmerseite sowie die Kontrolle der Mengen auf Auftraggeberseite. 

Unabhängig von dieser Vereinbarung steht es dem Auftragnehmer frei, bei Auf‐

tragsvergabe die „herkömmliche“ Abrechnungsweise schriftlich zu verlangen.  

Der Auftraggeber setzt in diesem Fall für seine Aufwendungen pauschale Kosten  von .0,5 % der Auftragssumme an.“ 

 

Obwohl die b.i.m.m GmbH um die Vollständigkeit des Building Information Mo‐

dels bemüht ist, findet das Modell bei derzeitigen Projekten der b.i.m.m GmbH ab  Baubeginn keine weitere Anwendung mehr. Weder im Zuge der Bauausführung  noch für Abrechnungen oder Lebenszykluskosten wird das BIM herangezogen. Die  Baubranche ist noch nicht bereit, den vorhandenen Datenreichtum einzusetzen. 

Daher ist es notwendig, aus dem Modell die notwendigen Pläne zu generieren. 

Vergleichbar mit der Computertomographie wird das Modell in einzelne Schnitt‐

bilder zerlegt. Diese werden als Grundrisse und Schnitte auf den Plänen darge‐

stellt. Im Zuge dieser Masterarbeit soll der Versuch unternommen werden, das  Building Information Model auch auf der Baustelle einzusetzen. 

Im Dokument BIM in der Bauausführung (Seite 43-47)