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Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) [1014]

4.3 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie

4.4.1 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) [1014]

Erhaltungsziele Hauptziel:

• Dauerhafte Sicherung und Wiederherstellung eines guten Erhaltungszustandes der lo-kalen Population innerhalb des FFH-Gebietes.

Teilziele:

1. Erhaltung und Wiederherstellung gehölzfreier, meso- bis oligotropher Feucht- und Nassstandorte mit lichter Vegetationsstruktur, dazu gehören Kalkquellsümpfe, (Pfeifen-gras) Nasswiesen, Großseggenbestände.

2. Erhaltung und Wiederherstellung einer relativ dichten Streuschicht.

3. Erhaltung und Wiederherstellung eines ausgewogenen Wasserregimes, das eine aus-reichende Feuchtigkeit im Jahresverlauf (insbesondere in den Sommermonaten) ge-währleistet.

4. Erhaltung und Wiederherstellung eines lockeren Oberbodens.

5. Erhaltung und Wiederherstellung von licht bewaldeten Kalktuffquellen und lichten Erlen-Eschen-Sumpfwäldern.

Entwicklungsziele Hauptziel:

• Erhöhung der Vorkommensdichte der Schmalen Windelschnecke im FFH-Gebiet (Ver-besserung des Biotopverbundes).

• Weitere Verbesserung der Qualität der bestehenden Lebensstätten.

Teilziele:

1. Entwicklung neuer Lebensstätten an Offenland-Standorten mit potenzieller Habitateig-nung (Sickerquellen) durch Unterbinden aktuell existierender Beeinträchtigungen.

4.4.2 Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) [1016]

Erhaltungsziele Hauptziel:

• Dauerhafte Sicherung eines guten Erhaltungszustandes der lokalen Population inner-halb des FFH-Gebietes.

Teilziele:

1. Erhaltung gehölzfreier bzw. gehölzarmer, mesotropher Feucht- und Nassstandorte (Riesenschachtelhalmsümpfe, Großseggenbestände, Streuwiesen, feuchte Hochstau-denfluren) mit dichter, jedoch gut besonnter Krautschicht (Ziel: feuchtwarmes Mikrokli-ma).

2. Erhaltung eines Wasserregimes, das eine ausreichende Feuchtigkeit bzw. Nässe im Jahresverlauf (insbesondere in den Sommermonaten) gewährleistet.

3. Erhaltung einer relativ dichten Streuschicht als Winterhabitat.

4. Erhaltung eines lockeren Oberbodens.

5. Erhaltung von licht bewaldeten Kalktuffquellen und lichten Erlen-Eschen-Sumpfwäldern.

Entwicklungsziele Hauptziel:

• Erhöhung der Vorkommensdichte der Bauchigen Windelschnecke im FFH-Gebiet (Ver-besserung des Biotopverbundes).

Teilziele:

1. Entwicklung neuer Lebensstätten (Großseggenbestände, Riesen-Schachtelhalm-Sümpfe, Hochstaudenfluren) an Offenland-Standorten mit potenzieller Habitateignung durch Unterbinden derzeit existierender Beeinträchtigungen.

2. Entwicklung neuer Lebensstätten im Waldbereich (lichte Erlen-Eschen-Sumpfwälder, licht bewaldete Kalkquellfluren) durch Auslichtung baumbestockter Quellbereiche, wo-bei während der Arwo-beiten insbesondere die gegenüber Bodenverdichtungen empfindli-chen Fläempfindli-chen geschont werden müssen.

4.4.3 Kleine Flussmuschel (Unio crassus) [1032]

Hauptziel:

• Dauerhafte Sicherung eines guten Erhaltungszustandes der lokalen Population inner-halb des FFH-Gebietes.

Teilziele:

1. Erhaltung von ganzjährig wasserführenden, strukturreichen Fließgewässerabschnitten mit geringem Grobkies- oder Geröllgeschiebe, die sich durch gute Wasserqualität (min-destens Güteklasse II) und geringe Nitratgehalte (unter 10 mg/l) auszeichnen.

2. Erhaltung eines hinreichend großen, gewässertypischen Fischbestandes unter beson-derer Berücksichtigung der jeweiligen Hauptwirtsfische (vor allem Döbel und Elritze) und für deren Überleben wichtigen Habitatelemente.

3. Vernetzung von isolierten Restbeständen in den Muschelbächen und deren Seitenbä-chen zur Stabilisierung des Gesamtbestandes.

4. Rücknahme aktueller Gefährdungen wie Gewässeraustrocknung und Bisamfraß an den Hauptvorkommen im Schwarzbach und Seegraben.

Entwicklungsziele Hauptziel:

• Entwicklung neuer Muschelbestände und Abbau von Wanderbarrieren an bisher unbe-siedelten Gewässerläufen im FFH-Gebiet (z.B. Klingengraben) und bessere Vernet-zung der Vorkommen außer- und innerhalb des FFH-Gebiets (Netzbächle, Kotbach-Unterlauf sowie Wutach; vgl. schriftl. Mittl. HEITZ 2006).

Teilziele:

1. Förderung der natürlichen Ausbreitung und/oder gezielte Wiederbesiedlung ehemals von Muscheln besiedelter Gewässerabschnitte. Vernetzung von isolierten Restbestän-den in Restbestän-den Muschelbächen und deren Seitenbächen zur Stabilisierung des Gesamtbe-standes.

2. Wiederherstellung und Entwicklung von ganzjährig wasserführenden, strukturreichen Fließgewässerabschnitten mit geringem Grobkies- oder Geröllgeschiebe, die sich durch gute Wasserqualität (i. d. R. Güteklasse II) und geringe Nitratgehalte (unter 10 mg/l) auszeichnen.

3. Entwicklung eines hinreichend großen, gewässertypischen Fischbestandes unter be-sonderer Berücksichtigung der jeweiligen Hauptwirtsfische (vor allem Döbel und Elritze) und für deren Überleben wichtigen Habitatelemente.

4.4.4 Spanische Flagge, prioritär (Callimorpha quadripunctaria) [1078*]

Erhaltungsziele Hauptziel:

• Dauerhafte Sicherung eines guten Erhaltungszustands der lokalen Population im Ge-biet.

Teilziele:

1. Erhaltung stufiger, reich gegliederter äußerer und innerer Waldränder im Bereich der Lebensstätten.

2. Erhaltung von sonnigen Hochstaudenfluren an ehemaligen Kiesentnahmestellen und Schutthalden („Bergwald“ beim Buckfranzweg und am Hornbuck, vgl. Kap. 3.6.7, LRT 8160 Kalkschutthalden).

3. Sicherung eines ausreichenden Nektarpflanzenangebotes, insbesondere des Wasser-dosts (Eupatorium cannabinum).

4. Sicherung eines ausreichenden Angebotes an Larvalhabitaten .

5. Erhaltung einer gesunden, in ihrer Vitalität und Reproduktion nicht durch Insektizide beeinträchtigten Population.

Entwicklungsziele Hauptziel:

• Entwicklung weiterer Lebensräume zur Stabilisierung eines guten Erhaltungszustands der Population im Gebiet.

Teilziele:

1. Schaffung neuer Habitate durch die Entwicklung von geeigneten Waldrandstrukturen und Staudensäumen sowohl innerhalb wie auch außerhalb der abgegrenzten Lebens-stätten.

4.4.5

4.4.6

4.4.7

Groppe (Cottus gobio) [1163]

Entwicklungsziele

Trotz des Fehlens aktueller Nachweise der Groppe im Gebiet konnte mit dem Oberlauf des Schwarzbachs ein geeigneter potenzieller Lebensraum für diese Kleinfischart gefunden wer-den. Eine Besiedlung dieses Gewässerabschnittes kann aber nur erreicht werden, wenn durch Maßnahmen innerhalb des FFH-Gebietes die Durchgängigkeit des Fließgewässers bis in die Wutach hergestellt und gleichzeitig auch die Strukturvielfalt im Unterlauf selbst erhöht wird.

Langfristig könnte somit auch eine den gesamten Schwarzbach besiedelnde Population auf-gebaut werden.

Bachneunauge (Lampetra planeri) [1096]

Wenn eine Wiederansiedlung der Groppe erreicht wird, entstehen dabei auch für das Bach-neunauge geeignete Fließgewässerabschnitte. Die Art könnte dann bei einer ausreichenden Durchgängigkeit der Gewässer aus dem Hochrhein oder dem Oberlauf der Wutach einwan-dern.

Für das Bachneunauge liegen keine aktuellen oder historischen Belege vor. Die Formulierung von Erhaltungs- und Entwicklungszielen erübrigt sich somit.

Gelbbauchunke (Bombina variegata) [1193]

Erhaltungsziele:

Hauptziel:

• Dauerhafte Sicherung eines guten Erhaltungszustandes der lokalen Population inner-halb des FFH-Gebietes durch Erhaltung aller wichtigen Teillebensräumen (Laichge-wässer, Aufenthaltsgewässer und Landlebensräume) in einem funktionalen Zusam-menhang.

Teilziele:

1. Erhalt der Anzahl und periodische Neuschaffung von vegetationslosen, voll besonnten Kleingewässern (Laichgewässer), z.B. entlang der Wege im Wald und im Offenland, wo die Gelbbauchunke nachgewiesen wurde.

2. Erhaltung der Kleingewässer im Bereich des wegnahen Waldrandes (Aufenthaltsge-wässer).

3. Erhaltung offener Weideflächen ohne Verbuschungen und Aufforstungen als Landle-bensraum.

Entwicklungsziele:

Hauptziel:

• Entwicklung weiterer Teillebensräume, insbesondere von Laichplätzen im Umfeld der bereits vorhandenen Kleingewässer im Wald und entlang von Wegen.