• Keine Ergebnisse gefunden

4 Bestandsaufnahme – Veränderungen gegenüber 2013 /

4.1 Strukturdaten

4.1.3 Schülerzahlen und Schulentwicklung

Wie im 3. RNVP prognostiziert, ist gegenüber den dort vorhandenen Angaben ein Rückgang der Anzahl von Schülern im Kreis eingetreten. Ähnlich wie im Fall der Bevölkerungszahl und Altersstruktur ist dies allerdings in geringerem Ausmaß geschehen, wobei die Ursache zum Teil sicherlich ebenfalls im migrationsbedingten Zuzug aus dem Ausland zu sehen ist. Der im seinerzeit zugrundeliegenden Schulentwicklungsplan des Kreises prognostizierten Verringerung der Schülerzahl um rd. 13% vom

Seite 14

Schuljahr 2010/11 auf das Schuljahr 2016/17 steht ein real eingetretener Rückgang von rd. 4% gegenüber; die Gesamtzahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen im Kreis beträgt rd. 11.800.

Bemerkenswert ist hierbei u.a., dass auch im Grundschulbereich mit 4.630 Schülern fast dasselbe Niveau wie 2010/11 (4.636) vorhanden ist. Die Anzahl der Schüler an Gymnasien ist um knapp 14% auf 2.874 angestiegen. Die Vergleichbarkeit der Werte an den sonstigen weiterführenden Schulen ist z.Zt. nicht gegeben, da aufgrund politischer Entscheidungen die Schullandschaft sich gegenüber dem 3. RNVP dahingehend geändert hat, dass die Regionalschule als Schulart seit 2014 nicht mehr weitergeführt wird und daher nur noch die seither weiterrückenden Jahrgänge in dieser auslaufenden Schulart vorhanden sind, was natürlich einen drastischen Rückgang nach sich zieht. Als Alternative ist vor allem die Gemeinschaftsschule zu betrachten, deren Schülerzahl sich auch deutlich erhöht hat.

Schließlich ist auch bezüglich der Schüler an Förderzentren ein erheblicher Anstieg von 214 auf 311 zu verzeichnen.

Betrachtet man die einzelnen Schulorte, ist für die meisten von diesen ein moderater Rückgang der Zahl der Schüler im einstelligen Prozentbereich festzustellen. Stärkere Verminderungen ab 10% gab es in Lütjenburg, Preetz, Probsteierhagen, Schwartbuck sowie ganz erheblich (25% und mehr) in Dannau, Selent und Stolpe; zu ergänzen ist der Wegfall der Standorte Krokau und Darry infolge der Schließung der Grundschulen. Aber auch spürbare Steigerungen waren an verschiedenen Standorten zu verzeichnen: Bis 10% in Bönebüttel, Schwentinental und Wankendorf; mehr als 10% in Schellhorn, Schipphorst und mit deutlichem Abstand (24%) in Schönberg; hier dürfte der Aufbau der gymnasialen Oberstufe einen

nennenswerten Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet haben. Eine Abb. 4: Schulstandorte im Kreis Plön

Seite 15 unverändert große Rolle spielt auch als Schulstandort die

Landeshauptstadt Kiel mit über 1.250 Schülern aus dem Kreisgebiet.

Zu den in Abb. 5 dargestellten Schülerzahlen ist zu ergänzen, dass für die auspendelnden Schüler nach Neumünster und in die Nachbarkreise nur die Zahlen der Fahrschüler mit Kostenerstattungspflicht des Kreises vorlagen – nach Neumünster und in den Kreis Segeberg waren dies jeweils etwas mehr als 200.

Zudem ist ein relevanter Strom von Schülern aus Kiel in den Kreis vorhanden.

Für die Prognose über die Laufzeit dieser RNVP-Fortschreibung kann der aktuelle Schulentwicklungsplan des Kreises als ausführliche Grundlage herangezogen werden, jedoch enthält dieser nach eigenem Bekunden systemimmanent erhebliche Unsicherheiten. Zum einen sind diese auf Unwägbarkeiten bei Zu- und Fortzügen und folglich bei der Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen (generell wie auch bezogen auf die für den Schulbesuch einschlägigen Jahrgänge); zum anderen ist die freie Schulwahl hierfür ursächlich, die eine feste Zuordnung zwischen Wohn- und Schulorten der Betroffenen nicht erlaubt. Hinzu kommt die Bestrebung der neuen Landesregierung, die neunjährige Gymnasialzeit (G9) wieder zu stärken. Infolgedessen ist auch eine verlässliche Prognose der Ströme der Fahrschüler nicht möglich. Ein im Herbst 2017 erstellter Bericht des Amtes für Schule und Kultur zur Entwicklung der Schülerzahlen im Kreis bis zum aktuellen Schuljahr 2017/18 bestätigt in Teilen maßgebliche Abweichungen von den Prognosen des Schulentwicklungsplanes. Eine positivere Entwicklung speziell im Grundschulbereich wird hier bestätigt. Entsprechend der Auswertung der einzelnen Schulstandorte liegen v.a. bei Grundschulen und Gymnasien die Schülerzahlen in der Mehrzahl der Fälle – z.T.

deutlich – über den Prognosewerten und nur zum kleineren Teil darunter.

Gemäß den Vorausberechnungen des Schulentwicklungsplanes können die meisten Schulstandorte im Kreis vor dem Hintergrund der Entwicklung ihrer Schülerzahlen in Bezug auf die gesetzlichen Untergrenzen zumindest mittelfristig als gesichert angesehen werden.

Für eine Reihe von Schulen (meist Grundschulen) werden im Schulentwicklungsplan ferner bis 2022/23 Rückgänge der Schülerzahlen im zweistelligen Prozentbereich berechnet; dies gilt für die Grundschulen in Ascheberg, Blekendorf, Bönebüttel, Kirchbarkau, Lütjenburg, Schönberg, Schwentinental (A.-Lindgren-Schule), Selent und Wankendorf (jeweils ohne evtl. vorhandene Außenstellen) sowie für die Gemeinschaftsschulen in Lütjenburg, Plön (am Schiffsthal) und Selent. Aus Sicht des Amtes Selent/Schlesen wird der für die Gemeinde Selent vorausgesagte Bevölkerungsanstieg (vgl. Kap.

4.1.1) die Abnahme der Schülerzahlen an der dortigen Astrid-Lindgren-Schule allerdings abschwächen oder sogar umkehren. Die Auswertung aus dem o.g. Bericht scheint diese Einschätzung zu stützen.

Bei einigen kleinen Standorten in peripher gelegenen bzw. dünn besiedelten Bereichen erfolgt darüber hinaus eine genauere Beobachtung bezüglich der weiteren Entwicklung der im Hinblick auf ihren Erhalt maßgeblichen Schülerzahlen; ob der Bestand dort im Lichte der geltenden Mindestgrößenverordnung des Landes in allen Fällen auf längere Sicht als gesichert angesehen werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu beurteilen. Keineswegs liegen derzeit Beschlüsse zur Schließung von Schulen vor. Die Belange der wohnortnahen Schulversorgung spielen bei diesbezüglichen

Seite 16

Abb. 5: Schülerzahlen an Schulorten im Kreis Plön

Seite 17 Entscheidungen weiterhin eine gewichtige Rolle; auch die

Entwicklung innovativer und qualitativ hochwertiger pädagogischer Konzepte kann den Erhalt solcher kleinen Standorte fördern.

Für den Busverkehr resultiert hieraus tendenziell (auch gestützt durch die Bevölkerungsprognosen), dass v.a in peripheren bzw. dünn besiedelten Bereichen in den nächsten Jahren mit strukturellen Bedarfsveränderungen zumindest gerechnet werden muss, einerseits durch z.T. deutlich sinkende Schülerzahlen, aber andererseits möglicherweise durch neue Fahrtbedürfnisse, falls es tatsächlich zu Standortschließungen kommen sollte. Die dargestellten Ergebnisse des Abgleichs der realen Entwicklung mit den Prognosen machen eine verlässliche Vorhersage, insbesondere kleinräumlich, jedoch schwer.