H 2 ECOSYSTEM ESSEN
Szenario 3 EBE-Tankstelle (Hypothetisch) Das dritte Szenario zeigt ein
7. GROBABLAUFPLAN UND HANDLUNGS
7.2 Handlungsempfehlungen und Rolle der Stadt Essen
7.2.2 Rolle der Stadt Essen
Die Rolle der Stadt Essen sollte vor allem darin bestehen, die Unternehmen zu begleiten, zu unterstützen und zu vernetzen. Die Stadt kann einen entscheidenden Beitrag leisten, dass die im Rahmen dieser Studie angestoßenen Projektansätze und ggf. weitere Projekte tatsächlich umge-setzt werden.
Die Stadt Essen sollte hierzu vor allem eine organisatorische und vermittelnde Rolle im H2-Ecosystem übernehmen. Sie sollte, soweit es ihr möglich ist, die Rahmenbedingungen schaffen bzw. über sie informieren, damit die Handlungs-empfehlungen aus Kapitel 7.2.1 umgesetzt werden können.
Aus den identifizierten Handlungsnotwendigkeiten wurden sechs Positionierungsempfehlungen abgeleitet, die in Abbildung 43 dargestellt und im Folgenden kurz erläutert werden.
Für die Etablierung der Gremien sollte die Stadt Essen zunächst durch den Aufbau einer Organisationsstruktur
UNTERSTÜTZUNG FÖRDERMITTEL POLITISCHES MONITORING ETABLIERUNG VON GREMIEN
AUSRICHTUNG FÜR HYPERFORMER
ANSTOßEN DER FÖRDERMITTELAKQUISE Informa�onsbereitstellung, ak�ve Unterstützung dort, wo kommunale Beteiligung sinnvoll
POLITISCHES MONITORING
Förderungsmi�elaufrufe, H2-Farbenlehre und Zer�fizie-rung, anderwei�ge Gesetzesänderungen
TASKFORCE AUFSETZEN
Kontaktaufnahme & Austausch mit weiteren H2-Regionen AUSARBEITUNG DES ANTRAGS
Iden�fika�on von Schni�stellen mit Regionen sowie Aus- arbeitung förderfähiger Konzepte
BILATERALER AUSTAUSCH MIT STARTERPROJEKTEN Regelmäßiger Austausch unter Einbezug der SW Essen
& Ruhrbahn über Fördermi�el und Infrastrukturpläne der SW Essen zur Realisierung des skizzierten H2-Hoch laufs (Nukleus)
INFRASTRUKTUR PLANEN FÜR ZIELBILDER U.a. TRIMET, Verallia und die SW Essen als wesentliche Treiber der zukün�igen Pipelineinfrastruktur zusammen-führen
FORTFÜHRUNG DES LEADSATKEHOLDER FORUMS Status konkreter Projekte im H2-Ecosystem, For�ührung der H2-Projektdatenbank, Kommunika�onspla�orm einzelner Akteure (Abgrenzung zum H2-Beirat) Abb. 43 | Handlungsempfehlungen an die Stadt Essen
unterstützen. Ebenso sollte die Stadt sich ihrer Funktion als zentrale öffentliche Stelle bewusst sein, die als Ansprech-partner für die Akteure fungiert, die bisher nicht im H2-Ecosystem integriert sind. Entsprechende Informationen sollten daher stets auf dem aktuellen Stand sein und zur Weitergabe an Dritte vorgehalten werden.
Darüber hinaus obliegt es der Verantwortung der Stadt, den Überblick über die bestehenden H2-Projekte zu wahren. Durch das Weiterführen der Projektdatenbank etwa, nimmt die Stadt eine Rolle als Koordinator von zukünftigen H2-Projekten ein. Der Fokus der Stadt sollte dabei stets die Optimierung der Synergiepotenziale sein.
Einen weiteren Teil der Rolle als Koordinator bildet die Umset-zungsunterstützung von Projektansätzen. Hier müssen sowohl regionale als auch überregionale Partner zusammengebracht werden, die einander helfen können bzw. die ein gemein-sames Interesse haben. Neben den empfohlenen Gremien können auch Events dazu beitragen, die Akteure zu vernetzen.
Auch beim politischen Monitoring kommt der Stadt Essen eine entscheidende Rolle zu. Neben der Unterstützung beim Screenen von Gesetzesänderungen sowie von Fördermöglichkeiten, kann die Stadt als Sprachrohr für die Stakeholder in die Politik fungieren. Durch Lobbying kann sowohl auf kommunaler sowie auf Landesebene z.B. über den Wasserstoffrat, Mitglieder des Bundestags oder den Städtetag NRW Einfluss auf die Ausgestaltung der Rahmen-bedingungen für Wasserstoff genommen werden.
Zudem kann die Stadt unterstützen, indem sie wichtige Meilensteine und Weichenstellungen in die Öffentlichkeit kommuniziert. So kann einerseits die Akzeptanz der Bevöl-kerung zu den verschiedenen Projektansätzen gesteigert werden, andererseits kann die Stadt ihr Image als innova-tiver Standort festigen.
Zuletzt kann die Stadt zusätzlich zu den bereits vorge-stellten Gremien die Entwicklung eines Thinktanks vorantreiben, in dem mitunter die wissenschaftlichen
Institute, Startups, Industrieunternehmen und Mittel-ständler zusammenkommen können, um gemeinsam an den aktuellen Fragestellungen der Wasserstoffwirtschaft zu arbeiten. Insbesondere die Rolle von jungen Startups sei an dieser Stelle hervorgehoben, da sie einen entscheidenden Beitrag dazu leisten können, das Erscheinungsbild der Stadt innovativ zu prägen.
Die Stadt Essen hat als „Hauptstadt der Energie“ optimale Voraussetzungen ein H2-Ecosystem realisieren zu können:
ein hochkarätig besetzter Wasserstoffrat, treibende Stake-holder mit Konzernsitzen in Essen sowie eine frühzeitige Anbindung an das Wasserstoffstartnetz. Durch eine früh-zeitige richtungsweisende Entscheidung bei der Umstellung des ÖPNV und einer Vielzahl von Industriestandorten im Stadtgebiet, die unter einem steigenden Dekarbonisie-rungsdruck stehen und die geeignet für eine Systemum-stellung auf Wasserstoff sind, entsteht für die Stadt Essen gleichzeitig eine Chance aber auch eine Herausforderung.
Die Herausforderungen werden darin bestehen zum einen die notwendige frühzeitige Umstellung auf Wasserstoff für den ÖPNV sicherzustellen und auf eine schnelle Klärung und Verbesserung des regulatorischen und Förderrah-mens zu drängen. Darüber hinaus hat sich im Rahmen der Analyse klar gezeigt, dass Essen langfristig vor allem eine Wasserstoff-Senke darstellen wird, die auf Importe ange-wiesen ist. Insbesondere die hohe potenzielle industrielle Nachfrage erfordert deshalb zwingend eine Wasserstoffinf-rastruktur, die diesen überregionalen Import ermöglicht.
Durch die Herausarbeitung der Projektansätze und der Herausforderungen bestehen für die Stadt nun eine trans-parente Ausgangslage und klare Handlungsempfehlungen, um das H2-Ecosystem zu realisieren.
Es bleibt nun spannend, inwiefern die künftigen recht-lichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten zu Richtungsentscheidungen in den einzelnen Unternehmen führen, die eine Konkretisierung und ggf. Umsetzung der Projektideen zur Folge haben werden, d.h. wann aus dem Modus „HOLD“ in „PLAY“ gewechselt wird.
1
Ansprechpartner und zentrale öffentliche Informa�onsstelle auch für bisher nicht im H2-Ecoystem integrierter Akteure2
Koordina�on von H2-Projekten in Essen u.a. durch Weiterführung des H2-Ecosystems (Ausbau Projektdatenbank und Sicherstellung der op�malen Nutzung von Synergiepotenzialen3
Umsetzungsunterstützung von H2-Projekten aller Art durch Vernetzung regionaler Akteure wie Energieversorgungsunternehmen, Forschungsins�tuten, Beratungen untereinander, ggf. auch mit interna�onalen Partnern)4
Poli�sches Monitoring und Lobbying/Einflussnahme auf poli�sche Gestaltungsprozesse mit Einfluss auf das H2-Ecosystem in Essen5
Öffentliche Kommunika�on wich�ger Meilensteine und Weichenstellungen6
Thinktank, u.a. durch Einbindung der in der Stadt verankerten wissenscha�lichen Ins�tute (z.B. GWI) Abb. 44 | Positionierungsempfehlungen an die Stadt EssenLITERATURVERZEICHNIS
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ANHANG
1. Excel-Datenbank H2-Projekt- und Stakeholder 2. Interview Leitfaden der H2-Stakeholder 3. Online-Fragebogen
4. Steckbriefe zu den potenziellen H2-Projekten
5. Weiterführende Informationen zum Technologievergleich in der Mobilität 6. SWOT-Analysen
7. Bewertung der Projektansätze 8. Modellergebnisse des R2EnSysMod 9. Starterprojekte
10. Grobplanung 11. Handbuch
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