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Rheumon - Wir sind für längere Schmerzfreiheit

Rheumon i.m, Zusammensetzung; 1 Ampulle (~ 2 ml Injektionslösung) enthält 1 g Etofenamat. Anwendungsgebiete; Akut starke Schmerzen bet rheumatischen Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates;

Muskelrheumatismus, Periarthropathia humeroscapubris, Lumbogo, Ischbigie; Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeuteientzündung, entzündlichen Reinuständen im Verbuf von oktivierten Spondybrthrosen oder Arthrosen;

stumpfen Verletzungen; postoperativen Schwellungen oder Entzündungen. Gegenanzeigen; Neigung zu Uberempfindlichkeitsreoktionen insb. gegen Bofenamat und andere NSAR. ßlutbiWungsstörungen. Patienten mit Asthmo, chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen, Heuschnupfen oder chronischer Nasenschleimhautschwellung reogieren höufiger als ondere Kranke auf nichtsteroidale Antirheumohko mit Asthmaanfällen, ärtlicher Haut- und Schleimhautschwellung oder Urtikorb. Bestehende Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder entsprechende Vorgeschichte. Blutgerinnungsstärungen oder Behandlung mit Antikoogubntien oder Thrombozytenaggregations­

hemmern. Eingeschränkte Leber-, Nieren- oder Herzfunbion. Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglinge und Kinder. Bei induzierbaren Porphyrien nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses. Sorgfältige Überwachung bei Hinweisen auf Darmentzündungen in der Vorgeschichte, bei Bluthochdruck, - direb noch größeren chirurgischen Eingriffen, bei älteren Patienten. Nebenwirkungen; Selten: Schmerzen, Verhärtungen, Rötung, Schwellung oder Juckreiz an der Einstichstelle; Kopfschmerz, Schwindel, Müdigkeit, Sehstörungen, Houtausschbg und ollwgische Ödeme, Gewebswasseransammlung, Störungen im Mogen-Darm-Bereich, Miktionsbeschwercten. Obwohl bisher nicht beobachtet können allgemeine Überempfindlichkeitsreabionen bis zum Schock, vermehrte Fettausscheidungen mit dem Stuhl, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, ^j—

TROFON Störungen der Blutbildung, Störungen der Leberfunktion, Niererrversogen, Depression auftreten. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme om Straßenverkehr oder zum Bedienen von

Maschinen kann beeinträchtigt werden, verstärkt im Zusammenwirken mit Alkohol. Handelsformen; 1 Ampulle ä 2 ml DM 5,10; 3 Ampullen d 2 ml DM 13,20; 50 Ampullen ö 2 ml ' q'"'“

DM 149,80. Weitere Informotionen bitten wir dem ousführlichen wissenschaftlichen Prospeb Zu entnehmen. Stand: August 1990 I—I

Medikamentöse Ulkustherapie Fortbildung r# 1089

schienen daher besonders für Patienten unter einer Antirheumatika-Behandlung vorteilhaft, da sie theoretisch der Verarmung der Schleim­

haut an endogenen Prostaglandinen entgegen­

wirken sollten. Diese Erwartungen wurden aber insofern nicht erfüllt, als beim Menschen - zu­

mindest beim nicht durch Antirheumatika in­

duzierten Ulkus - der günstige Effekt nahezu ausschließlich auf einer Hemmung der Säure­

sekretion beruht. In dieser Hinsicht sind Pros­

taglandinanaloga aber H2-Blockern und vor al­

lem Omeprazol unterlegen. Lediglich beim An- tirheumatika-induzierten Ulcus ventriculi scheinen Prostaglandin-Analoga bessere Er­

gebnisse zu erzielen als H2-Rezeptorantagoni- sten (16). Einziges in Deutschland verfügbares Präparat ist Misoprostol.

Prostaglandine führen in einem erheblichen Prozentsatz zu Nebenwirkungen; die häufig­

sten sind abdominelle Krämpfe und Diarrhoen bis zu einer Häufigkeit von 30%, seltener tre­

ten Übelkeit und Erbrechen auf (17). Diese hohe Rate unerwünschter Arzneimittelwir­

kungen schmälert den Wert dieser Substan­

zen erheblich.

Sucralfat

Der Filmbildner Sucralfat ist das basische Alu­

miniumsalz eines Zuckers, das weder Säure- noch Pepsinsekretion beeinflußt und minimale Pufferkapazität entfaltet. Die Substanz be­

schleunigt die Ulkusheilung in ähnlichem Maße wie H2-Blocker, als Mechanismen werden eine Entfaltung lokaler Schutzmechanismen am Ul­

kuskrater sowie eine Stimulation endogener protektiver Faktoren angesehen. Die tägliche Dosis von 4 g wird in 2-4 Einzelportionen vor den Mahlzeiten gegeben. Obwohl Sucralfat sehr nebenwirkungsarm ist und keine wesentlichen Interaktionen mit anderen Medikamenten auf­

weist, ist es in Deutschland nicht zuletzt wegen seiner mehrfach täglichen Gabe wenig ge­

bräuchlich.

Wismut

Die Entdeckung des Helicobacter (vormals Campylobacter) pylori hat das seit Jahrzehnten etablierte, aber im Zeitalter der H2-Blocker ver­

lassene Therapieprinzip der Wismut-Gabe bei peptischen Ulzera neu belebt. Bei ähnlich effi­

zienter Behandlung wie mit H^-Blockern ist (al­

lerdings nur im ersten Jahr) nach Akuttherapie

mit Wismut die Rezidivrate beim Ulcus duodeni um etwa 20% erniedrigt. Nach Wismut-Mono- therapie ist Helicobacter pylori innerhalb we­

niger Wochen nach Beendigungder Behandlung bei ca. 90% der Patienten wieder nachweisbar.

Um eine dauerhafte Helicobacter-Eradikation und damit eine drastische Senkung der Rezidiv­

rate des Duodenalulkus zu erreichen, muß eine Kombination mit Antibiotika erfolgen (18, 19).

Bisher untersuchte Kombinationen sind aber mit erheblichen (vor allem Antibiotika-assozi- ierten) Nebenwirkungen belastet (18, 19) und sind deshalb derzeit nur im Rahmen klinischer Studien zu empfehlen. Eine ungelöste Frage ist noch eine Resistenzentwicklung von Helicobac­

ter, die vor allem bei Einsatz von Nitroimida- zolderivaten (Metronidazol, Tinidazol) rasch aufzutreten scheint. Erfahrungen aus Nachbe­

obachtungen beschränken sich zudem noch auf einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren und lassen noch kein abschließendes Urteil zu. Ob beim Ulcus ventriculi eine auf Helicobacter aus­

gerichtete Therapie sinnvoll ist, kann derzeit angesichts fehlender Daten nicht beantwortet werden; eine auf einer kleinen Fallzahl beru­

hende Studie läßt ein nur geringes Hinauszö­

gern des Rezidivs um drei Monate erkennen (20).

Die Toxizität von Wismut ist bisher ungenü­

gend bekannt. Das Schwermetall wird nur ge­

ring resorbiert, jedoch sind hohe Wismutplas­

maspiegel nach Wismutsubcitrat beobachtet worden (21). Bei niereninsuffizienten Patienten ist Wismut kontraindiziert, weil es hier akku­

mulieren kann. Nebenwirkungen sind Schwarz­

verfärbung des Stuhls, gelegentlich auch der Zunge, sowie ein schlechter Geschmack. Kli­

nisch relevante Interaktionen mit anderen Arz­

neimitteln sind bisher nicht bekannt.

Therapiekonzept Generelle Erwägungen

Da insgesamt die Heilungsraten bei den vorge­

stellten Medikamenten ähnlich sind (gegenüber den anderen Ulkustherapeutika ist allein Ome­

prazol wirksamer), treten Aspekte wie Einnah­

memodus, Nebenwirkungen und Arzneimit­

telinteraktion, aber auch Langzeiterfahrungen mit einem Medikament stärker in den Vorder­

grund. Bei Anwendung dieser Kriterien spricht derzeit alles für säurereduzierende Substanzen wie H2-Blocker und Omeprazol.

Obwohl mit der Eradikation des Helicobacter pylori erstmals die Ulkuskrankheit, d. h., der chronische Verlauf der Erkrankung günstig

be-Noch ist unklar, ob Wismut das Rezidivrisiko

Nachteil vom Sucralfat ist die häufige Ein­

nahme

Fortbildung Medikamentöse Ulkustherapie

Zur Rezidivpro­

phylaxe eignen sich H2-Blocker in halber Dosierung

Patienten unter NSAR-Therapie benötigen nicht grundsätzlich eine medika­

mentöse Ul­

kusprophylaxe

einflußt wird, kann dieses Konzept derzeit (noch?) nicht empfohlen werden, da erhebliche Nebenwirkungen mit den verfügbaren Thera­

pieschemata (Wismut + Antibiotika) verbun­

den sind: Wismutsalze haben den Nachteil ei­

ner mehrmals täglichen Einnahme und sind Säureblockern hinsichtlich der Schmerzbeein­

flussung unterlegen; darüber hinaus bleiben ungenügend geklärte Fragen zur Toxizität, ln Kombination mit Antibiotika muß die Therapie in bis zu 20% wegen Nebenwirkungen abge­

brochen werden. Säurehemmende Substanzen sind dagegen nahezu nebenwirkungsfrei. Da­

bei können differentialtherapeutisch die Vor­

teile von Omeprazol zielgerichtet eingesetzt werden, während sonst die umfangreichen Er­

fahrungen dem H2-Blocker nach wie vor einen hohen Stellenwert geben. Eine Behandlung mit Omeprazol ermöglicht aber eine Verkürzung des Behandlungsintervalls und bei gleichen Ta­

gestherapiekosten (20 mg-Dosis) wie H2- Blocker eine Reduktion der Kosten.

Praktisches Vorgehen

Bei einem kleinen Ulcus duodeni sive ventriculi ohne eine größere Zahl von Risiko-Faktoren {Tab. ID und ohne gleichzeitige Einnahme ei­

nes nicht-steroidalen Antirheumatikums kann primär mit einem H2-Blocker (z. B. Ranitidin 300 mg nach dem Abendessen) behandelt werden. Große Ulzera (vor allem bei Risiko­

faktoren einer verzögerten Heilung) und Ge­

schwüre unter fortgesetzter Antiphlogistika- Gabe sollten primär einer Omeprazolbehand­

lung zugeführt werden; als Dosis ist beim Ul­

cus duodeni 20 mg/die morgens vor dem Frühstück gegeben in der Regel ausreichend.

Beim Ulcus ventriculi ist eine tägliche Ome­

prazol-Dosis von 40 mg günstiger als die sonst empfohlene 20 mg-Dosis, bei H2

-Blocker-re-Hallo!

Ich bin die Service-Box.

Habe leider gerade keine Zeit, bin auf Material­

suche. Näheres / auf Seite 1094

fraktären Ulzera sind ohnehin 40 mg/die er­

forderlich. In jedem Falle ist bei einem Ulcus ventriculi sicherzustellen, daß kein malignes Ulkus vorliegt (Endoskopie!).

Eine medikamentöse Rezidivprophylaxe sollte vor allem bei denjenigen Patienten er­

folgen, die unter einer aggressiven Ul­

kuskrankheit mit häufigen Schüben (>2 Rezi­

dive/Jahr) leiden; hierfür eignen sich primär H2-Blocker in halber Dosierung (z. B. 150 mg Ranitidin). Durchbruchrezidive unter konse­

quenter Langzeittherapie erfordern eine Um­

stellung auf die volle H2-Blocker-Dosis (bei Ranitidin 300 mg/die), im Einzelfall auf Ome­

prazol (20 mg/die). Omeprazol ist derzeit zwar nur für ein begrenztes Therapieintervall zu­

gelassen, eine längerfristige Therapie ist je­

doch bei Versagen der 0. g. Behandlungsvor­

schläge beim älteren Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko auch heute schon gerechtfer­

tigt, zumal bisherige Studien über Zeiträume von über drei bis fünf Jahren keine negativen Auswirkungen unter kontinuierlicher Ome­

prazol-Verabreichunghaben erkennen lassen.

Die Indikationsstellung zur Prophylaxe bei einer Behandlung mit nicht-steroidalen Anti­

rheumatika ist schwieriger zu entscheiden.

Eine generelle Kombination von Antirheuma­

tika mit einer Ulkusprophylaxe ist nicht erfor­

derlich, jedoch sollten Patienten mit einer Ul­

kusanamnese und solche, bei denen ein Ulkus unter der Antiphlogistika-Behandlung auftritt, bei fortbestehender Therapiebedürftigkeit ei­

ner Prophylaxe zugeführt werden. H2-Blocker und Prostaglandinanaloga sind unter diesen Bedingungen für die Verhütung eines Ulcus duodeni gleichermaßen geeignet, jedoch scheint Misoprostol vor einem Ulcus ventriculi besser zu schützen. Viel spricht dafür, daß Omeprazol das Auftreten sowohl von Magen­

ais auch Duodenalulzera unter Antirheuma­

tika äußerst wirksam verhüten kann, wenn­

gleich dies noch durch entsprechende Studien belegt werden muß.

Literatur beim Verfasser

Prof. Dr. med Herbert Koop Zentrum für Innere Medizin Philipps-Universität Baidingerstraße W-3550 Marburg

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