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Ressortschefs berichteten

Im Dokument IMT Nuremberg Archives (Seite 39-49)

6 .) Das OKW bezw. Wi.Rue Amt hatte ken Befehlsrecht und kei ne Befugnsse,in dieser Hierarchle einzugreifen Oder hinein-

zubefehlen.

7 .) Befehle von mr als Chef OKW ueber Ausnutzung,Verwertung Oder “eschlagnahme von Wirtschaftsguetern sind nicht gegeben

PS )

worden;das geht aus Dokunent 2353 hervor.

8 .) Fuer Russland 1st auf Grund der Westerfahrungen und Ein- schaltung von Reichsmarschall Goering durch Generalvollmacht

des Fuehrers eine ueber die bisherige Organisation weit hinaus-

reichende Organisaticn fuer alle wirtschaftlichen Belange ge- schaffen worden.

9 .) Diese Organisation hat Chef Wi«Ruew Amt mit Staatssekretaez Koerner dem R,M, Goering vorbereitet (ohne Beteiligung Chef OKW)

Der Chef OKW hat hierzu den Gen. Thomas dem R,M. Goering zur

Verfeugunggestellta Chef CKW hat auf diese Organisation keinerle Eirfluss gewonnen und das OKW und sich dabei ausgeschtete.Einez konnte fuer diese AUfgabe und ihre Vorbereitung nur die Verant- wortung uebernehmen.Nachdem weder OKW noch das Heer beauftragt waren, sonde rn “eichsr arschall Goering eine Generalermaechtigung

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-erhalten hatte,habe ich das OKW bewusst herausgehalten, und des halb wunschgemaess General Thomas zur Verfuegung gestellt.

10.) General Thomas handelte also hier a 11 e in in Auftrage Feichsmarschalls Goering und in den Grenzen seiner B_fugnisse 8 als Beauftragter dea eichsmarschalls Go er Ing. Ich war weder dur den Fuehrer an We isungen Goerings gebunden,noch unterstand

ich,bezw. das OK’ ihm,Ich war nicht in Wirtschaf ts-Fuehrungs- stab Goerings vertreten und hatte mit W1.Stab Ost nichts zu

tun.(Siehe Site 386 Buch Thomas)

Hierdurch ver3Ichere ich ah Eides statt:

dass ich die mir von Dr,Dr.Otto Nelt e,meinem Verteidiger vorgelegte Frage ueber die Organisation des Wirtschaf ts-Rue- stungsamtes Im OKW,nach bestem Wissen und Gewissen beantwor- tet habe. Ich bin darueber unterrichtetdass diese Urkunde als Affidavit dem International en Militaergerichtshof inNuern- b erg vorgelegt warden soll.Es 1st mir bekannt,dass die vorsaetzliche Oder fahrlaessig Ab gab e einer unrichtigen Eides-

stattlichen Vers ich erang mit schwerer Strafe bedroht 1st.

Nuernberg den ... .Merz 1946.

( 2. Dokumenten-Buch)

( Dr.Dr,otto N e l t e)

5.

E influ ss der SS-Organisation auf die -riegfuehrung

18.3.1946

Von der Anklagebehrde,inebesondere von der sowjet-rusei- schen Anklage,sind Beschuldigungen gegen die deutsche

vehracht und das oxw erhoben werden. Die zun Bewise vor- getragenen Verir echen gegen die Humanitt und Kriegsverbre chen werden auf Befhhle zuruckgefuhrt,fur die,ach der An- kh gebeh de auch Sie verantwortlich geacht werden* Henn auch mch Ihrer Tinlassung eine unmittelbare Verantwort- lichkeit Ihrerseits nicht anzunehen 1st • er sche int es gl ichwohl notwendig,dass Sie zu diesen Beschuldigungen vorsorglich St e Hung nahmen.

Ich bitte Sie deshalb derzulegen,wer fur die Ent wicklung der»im Zusammenhang ait der Kriegsfuhxung eingetretenen

furchtbaren Folgen verantwortlich ist.

Nach der Uebernahme der Regierung durch Adolf Hitler 1933 hatten SA und SS (die Kempforgani sat i on en der Zartei) ihre ursprngliche Zweckbestsimmung verloren.

Sie such ten m ch neuen Auf gab en, die sie in der ideellen und materiellen Wehrhaftmachung des deutschen Voile e erblickten.

In dew gleichen Mase,wie die Bedeutung der &A (dor dh ihren

Fehlachlag)

absank,wurde die

SS

zurxassgeblichen

Empf-und Kontroll-Organisation

gehoben und ausgebaut,weil sie sich im Roehm-Putsch als dem Fuhrer treu und zuverlssig erwiesen hatte. Sie wurde nunmehr von Himmler systematisch erweitert, um allmhlich ihren Einfluss immer starker auszubreiten.

.2.

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3

Damit gel an g es dem Reichsfuhrer S3 und Chef der deutschen Polizei in a lie Funktionen des Staates und seiner Vexwal- ■ ' tung e inzudr ingen „nur nicht in der Vehracht ale Oegenisation.

Die"SS Verfgungstruppe" ,die spat ere "Waf fen SS",die ich hier nicht nher behandeln will,wurde 1934 nach dem Roehm-Futsch gegrund et»sue der Leibwache Hitlers,der Leibs tender te Adolf Hitler, Demit wurde Hitlers Ver prechen a n die Wehrmacht:

"Es

girt

in

Deutschland nur

einen Waff ent rage r, das

ist die Wehrne cht*

aufgegeben,obowbhl die SS Verfgungstruppen ckars terisiert wurden wie folgt;

"Sie sind weder ein Tell der V.ehmech t,noch der lolizel"

Lie Doktrinen,die Himmler in seine 83 und Polizei als Orga­

nisation hineingepflanzt httte,sollten mit Begins kriegeri- scher Verwieklungen einen neuen,unermeslichen Wirkuz skreis erlangen.

Vie dieses Sys em sid in fremden d.h.in den zun deutschen Machtbereich iiberfuhrten Oder eroberten Besatzungsgebieten auswirken wree,konnte ein Soldat nicht voraus sehen, ja nicht einmal vorausahnen.

Las Bestreben mit der Einleitung Oder dem Vcllzug militri- scher Aktionen sieh einzuschalten Oder in diesen Gebieten pclizeiliche Befugnisse, zum m in des ten fur die Gestapo (Sipo

SD) zu erlangen wurde aber echon bei der Besetzung des Sude- tenlandes und spter der Rest-Tschechei (Frhling 1939) er- I nnbar und vermutlich von Hitler -wenn auch ohne direkte

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•h

Anweisung an die Armee- geduldet,wenn nicht bo gar gefrdert.

Er wusste nur zu gut,dass er das dem Heer nicht direkt zumu.

ten konnte und vertichtete daher auf die Ancrdnung einer Ein.

Eliederung SSnaaOitMXBh der Gestapo in den Befehlab2 reich des Ob.d.H. als den Inheber der vollziehenden Gewalt in vom Feer besetzten Gebieten. So gelang es bei der Benetz_

uns des Sudentenlandes,die Erhaltung der alleinigen_Hoheite.

rek te der vollziehenden Gewalt des Ob.d.H. uber den Komp- promiss,dass das sudentendeutsche Freikorps (Henlein),in das Himmler sicherlich schon seine Leute hineingeschleust hatte, erst nach Abschluss der Besetzungsaktion und Abgabe der voll- ziehenden militrischen Gewalt an zivile Gewalt „Himm er un- terstellt wurde. Henlein aber wurde dabel scfort hoher ss- Threr,

Dux ch sofertige Bildung der Protektorats-Regi erung m Tage nach dem Binmarsch der Truppen des Heeres,wr de die Teil- nahrae von Polizei umgangen; C.F.Pran k wurde scfort hoher

SS-Funktionr und bernahm als solcher und staatssecretr die Polizeigewalt im Protektorat.

Dureh diese Vorgange gewrnt, hatte der Ob.d.H. im Zolenkrieg mit meiner m chdrucklichen Utoterstiitzung bei Hitler durchge-

setzt „dass t

a) in besetzten polnischen Gebieten die vollziehende Gewalt und Exekutive allein helm Ob.d.H.liegen sollte,

b) die deutsch-polnische Grenze dureh Feldpolizei una Pela- Eendarmen des Heeres fur den Zuzug aller antl hen und privaten Personen und Organisationen abgesperrt wurde.

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(Bassierscheine konnte nur das OKH nemnigen).

Tretzdev slnd im Laufe der Ze it duch Organa der rollsei auf unbekannte Weise mch Polen eingedrungen,wie es dem oxu spiiter bekant wurde,sicher auf Behl Himlers,wohlmglch mit stillschweigender Duldung Hitlers.Hheres ist mir nicht

bekennt. Jedenfalls sind polizeiliche Akte von ? e«sei.

tens der Gestapo hinter der Trent der Armee vergekpmnen,die nicht vens OKH bezw. den Befehlshabern angeordnet waren,so- dess 3esch erden,beim OKH eingegangen sind,wie ich damals

erfahren habe. Es ist mglch,dass dies erst ge^ daft eh lift ist, als der Fezug im Grossen seinem Ende entgegen ging. Ich

weiss,dass General v. Kuechler einen Zusanmenata s mit Him- ler dieserhalb

hette

und dass a ich General Blaskowitz mit ei- ner Bezch erde an dee OKH gewendet hat,wenn auch erst in spa.

terer Zeit. V. Brauchitsch wehrte sieh gegen die sich anbsh-nende Teilvnz der Exekutive zwischen der Axmee und der Foli.

zel. in ler erkamte die Unter stellung an,die m.ws.dann vom

Ob.d. H. engemommen vr de.

Tinise Zeit ach der Ruokkehr aus Polen,etwa Mitte Oktober

bat jedoch von 3rauchitsch um die Enthebung von der Werentwor- tung fur die vollziehende Gewalt. Er hat damals erklart,daas er fur des Teer die Verentwortung fux Bolizei- Massnahnen

nicht behelteb wolle,well die Armee mit Handlungen beh stet werde,die s2e nicht billigge urd die Ihz in die Schute gescho.

ben warden.

Cbwohl ich zunchst glaubte,dass die Aufrechterhaltung der Mil l^ferverwal tung den besten Schutz der Bevlkerung gewhzleia

gewhrleistete,habe ich den Wum ch des Ob.d.H.mchdrcklichst untersttzt,ihm die Verantwortung abzunehmnen, eil die

Ge-

stapo,trotz Unterstellung unter die ilitr-Befehlshaber,

w111-

kiir-Akte durchfuhrte,die offenbar von Himmler dder Heyderich ausgegangen Bind. Bo wurde die Zivilverw tung im Gen. Gouver-

nement Polen etwa Mitte Oktober -also 2-3 Vochen nach Ate chi uji des Fen zuges befohlen. Sicher weiss ich,dass

alle

Befehlsha-

ber in Polen dankbar waren,als sie von der Mit-Ver antwortung enthoben waren.

Durch diese Vorgange gewarntmbe stand v. Brauchitsch 1940 fur den West-Feldzug darauf,d os eine Beigabe Oder Nachfuhxung der Gestapo in Frankreich und Belgien bezw. Holland unterblieb,

ich habe ihn dabei tatkrftig untersttzt. Hitler erkannte den wunsch des Heeres an * nach dem die heereseigenen lolizeikraf te und Sicherungsverbande erheblich vermehrt waren. Pur die Mili-

tr-Verwaltung,die der Ob. d. JI. in Paris u d Brussel einsetzte, waren je ein Fel polizei-Chef in den Stab der Verwltung des Militarbefehlshabers eingebaut, Der unmittelbare Einfluss Himn-

lers war damit ausgeschaltet,allerdings wchl nur usserlich und scheinbardenn Verbindungen ib ch Berlin sum R.S.H.A. haben

anscheinend doch bestanden.schon im winter 41/42 drangte Himm-ler auf Beseitigung dieses Zustandes seinercAusschaltung und

versuchte beim O.K.G.General Quart ierge 1st er, dem die Leitungen der Mi lite rverwalt ungen beim Ob.d.H.ubertragen war, die Einsetzu

je einee hheren SS urd Jclizei-Fuhrers in Frankreich und Bel- ng gien.OKR lehnte entschieden ab.Auch bei mix scheiterten alle Bemiihungen Himmlers »ihn in dieser Richtung zu unter etutzen.

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Im Mrz Oder April 1942 gab mix pltzlich Hitler,der

inzwi-sc'nen selbst

Ob .H.wer,den

Befehl,den

Genexal Quartiermeister

zu beordern,dem er

selbst

die Einsetzung

eins hoheren SS-und

Polizeifuhrers,

zunchst

in

Frankreich,bef

ehlen werde. Me

Ine

Gegenvor stellungen

blieben erfolglos.Demit

er

stand

ab 1.4.

Oder 1.5.1942 ein boherer SS-und Polizeifuhrer fur Frankreich der nur fur seine Person dem militrischen Bef ehlshaber unter-

ztand,whrend alle fachlichenWeisunsen_von Himler gegeben wurden. Damitwar dem Alilittr-Bef ehlshaber die selbststn- dige Ausbung der vollziehenden Gewalt (Exekutive gegener der

Bevlkerung) entzogen,mit Ausnahme der Palle von unmittelbaren

Angriffen auf die Wehrra cht selbst.

Das ar der Beginn der erst jetzt bekannt gewordenen Uebergrif- fe gegen die Bevblkerung,der Judenverf olgung und der eigen- miichtigen Anwendung des "Nacht-und Nebel Erh sses seitens der Polizei usw.

Fur Belgien hat Himmler deshalb verzichtet „weil der Militr- Verwaltungschef Reeder der allgemeinen SS angehrte,er glaubte wohl,auf diesen auch so Einfluss gewinnen zu konnen. Holland.

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und Norwegen erhielten wenige Tage Ie ch der militrischen Be-setzung Reichskom issare als Oberste Verwaltungschef s mit voll- ziehender Gewalt und damit auch je einen hheren SS-und Poli-zeifhrer.

Die Vorbereitungen des OstFeldzuges Tinter 41/42 standen von

Tome herein unter dem Einfluss eines Rassen-und politisch weltanschaulichen Krieges nach dem Grurd satza Kanpf gegen die

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Hy

aktiven Trger der Kommunis1iachen Idee und gegen alle aus der weltanschaulchen Tcdfe indsehaft auflebenden Widerstnde lm Iande. Obwohl Hitler dieser» seiner Auffassung mehrfach als ic litIker uwd Staatsmann Ausdruck verlieh,h tte niemand ven uns Soldaten demals eine Vorstellung,ss die Zustande sich zu einer solchen Entartung entwickeln konnten,wie es gesche- hen let und dass das sein Wille sein knnte. it kannten sei- ne militrischen Fhigkeiten,s eine son atische Einstellung

und wir het ten seine grossmtige und vershnliche Hal tung beim Ab s chi use des Waffenstillstandes mit Frankreich und in der

Folgezeit erlebt,Alios dies wiirde in einem unide lichen Wider- spruch zu einer Einstellung ge st anden haben,,die elnen sol­ chen Kriegsverlauf vorhersehen, ja aogar beats ichtigen konnte.

Ester im lrz 1941 -ver dem jugolsawischen Unsturz- als er fur den darnels noch auf Hitte Kai 1941 beabsichtigten Angriff auf die Sowjet-Union das war also 8 Wochen v orher, in Zusamnen- hang mit dem Anlauf des Eisenbahnaufmar sches) zu den versammel ten Generalen erstmals ber seine Auffassung des weltanschau-

lich bedingten, von den normal em Regain abweichenden Krieges und seiner Methoden gesprochen hatSchon damals,nicht erst bei der letzten BesprechungMitte Juni 1941,hatte er Ideen

entwickelt,die den Ge* ralen die Harte des Kampfes,die Gefah- ren der kommunist isch fanatisierten Teile der BevdIkerung, der Komnissar-Herr schaft und des zu erwartenden

Partisanen-Erieges auf zeigte,ferner Arwendung dement sprecher er Abwehr-methoden verschrieb. Der Eindruck war um so schw erwiegender, und umsem chhaltiger ,als er darauf hinwies,d ss er nicht

das Verstfandnis der Generale erwarte,dass man ihm a bar die

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