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unter dem Fuehrer (O.K.W.)

Im Dokument IMT Nuremberg Archives (Seite 57-65)

Ich u d meine Mitarbeiter hat ten kelne tiefere Einsicht

1.7.41 unter dem Fuehrer (O.K.W.)

b) Der Militaerbefehlshaber - Territorialbef ehlshaber -mit unterstellter M1litaerverwaltung und den bodenstaendi- gen Oberfeld- und Feldkommandanturen als Repraesentant der Besatzungsmacht mit Besatzungs - (31 cherungs-)-Verba enden (Divisionen), femer Abwehrkommando und Feldpolizei (beides Wehrmachtseinrichtungen), die veil unterstellt war on.

c) Die deutsche Polizei (Gestapo u.s.w.) bis 1.4. Oder 1.5.42 dem Militaerbefehlshaber roll unterstellt3 dann unter den

Befehl Himmlers getreten (Fuehrer-Befeh).

d) Die Fropa-anda-Abteilung Frankreich in Paris (dam Militaer-Befehlshaber angegliedert), aber vom Chef der Wehrm.-Propa- ganda-Abteilung des Wehrm.-Fuehrungsstabes im OKW fachlich geleitet, im Zusammenwirken mit Militaerbef ehlshaber und

Botschaft.

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•) Die deutsche Botschaft Paris (Abetz), dem MAl1taerbef ehls- haber zugeteilt; fachliches Weisungsrecht nur durch Aus sen- minister!

f) in Wiesbaden - mt kleiner Verbindungsstelle in Paris -

die

deutscheWaffenstillstandskommission mit franzo esis cher Delegation*

(siehe Anlage)

4.) Das OKW hatte demnach unmit taibaren Verkehr mi 1;

a) Waffenstillstandakommission (Wehrmacht einrichtung fuer Heere, Marine, Luftwaffe),

b) Abwehrdienst (Amt Ausl.-Abw.)

c) Propagandaab tailung Frankreich (w.F.St./Pr.) d) Ruestungsinspektion Frankreich (w.-Rue.-Amt)

(fachliche Weisungen ergingen vom VLerjahresplan) 5*) Dem OKH (Heer) unterstanden>

a) Der Militaerbefehlshaber,

b) der Oberfehlshaber West (bis 1,7.41),(zur Entlastung des Ob.d.H. fuer den Osten danach OKW),

c) der deutsche General in Vichy*

6 .) Dem Militaerbefehlshaber in Frankreich waren

a) unterstellt: die deutsche Polizei bis 1.5.42 b) zugeteilt; die deutsche Botschaft Paris,

c) zugeteilt; die Verbindungsstelle der Waff .Still .Komm, Paris, 7 •) Mit dern Militaerbefehlshaber verkehrten direkt t

a) Dar Beauftragte fuer den Vierjahresplan (V.J.Pl.) Goering, b) Der

Reichsminister fuer Ruaestung und Krlogaprodulctaon

Speer,

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c) Der Generalbevollmaechtigte fuer dien Arbeitseinsatz (salt 1942) Sauckel.

Alle uebrigen Rechsressorts und das

AuswaertigeAmt

bedlentem

sich des Weges ueber OKI / OKH (Gen.Qu.)

8.) Waehrend anfaenglich nur der Ob.d.H. durch seinen Mal1taer- bef ehl shab er und das OKW ueber die Wa.St.Kom. aur die

franzoesische Regierung bzw. Verwaltung EAnfluss ausuebten, s chit chen si eh - vom Fuehrer nicht zur zugelassen, sondern unmittelbar beauftragt - immer mehr Gewalten ein. Obwohl sie auf den MAlitaer-Bef ehls-habez an sich angewtesen wraren, der ihre Forderungen anordnen musste, gingen sie vielfach Ihre

Sonderwege. Letzteres gait besonders fuer Speer (7b) und

Sauckel (7c) t die fuer ihre eigenen, d.h. natuerlich sachlicy wichtigen Interessen, mt den franzoesischen stellen unmittel bar verhand el ten und den Frans os an so Gelegenheit boten, den einen gegen den anderen und gegem den Militaer-Befehlshabez auszuspielen. Der Militaer-Bef ehlshaber und damit das OKH kann fuer diese Zustaende nicht verantwort li ch gemacht wer- den. Hur einer, der unmittelbare Vorgesetzte des MGl4taer-Be-

fehslhabers, das war sett Dezember 1941 der Fuehrer selbst, als Ob.d.H., haette diese Ueberschneidungen in den Gewalten

beseitigen koennen; statt dessen foerderte er sie durch Son-*

derermaechtigungen .

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9•) Die inneren Zustaende in Frankreich verden geknnzefchnet durchs

a) Gegenbewegung der Ex21-Regerung (de Gaulle) gegen die Vichy-Reg erung Petain-Lavalj

b) Politik der Kollaboration (Vichy)

Politik der Widerstandsbewegung (de Gaulle), gespaltem An armee secrete und "Maquis- Bewegung"; dadurch war das fran-

zoesische Volk von vornherein in zwei Lager gespalten;

c) Starkes Aufflammen des Widerstands durch Sabotage, Terror-akte, Untergrundbewegung, zuerst in Grosstaedten, und Am-

schlaege auf die Besatzungsmacht (Morde und Zerstoerungen) , ersichtlich seit Begin des Kriegos gegen Rus aland und swar unter starker Foerderung von England aus (de Gaulle).

Diese Zustaende warden sehr beguenstigt durch die mit Be- ginn des Ostfeldzuges eintretende erhebliche Schwraechung der

Besatzungstruppen, die zur Groesse des Raumes und der

Schutzbeduerftigkeit wichtigstez militaert scher Objekte in einem starken Miasverhaltnis standen. Diessr Zustand der Schwaeche fuehrte zu Gegenmassnahmen, die abschreokend wir- ken mussten, wenn die Sabotage- und Terrorakte, der

Besat-zungsmacht nicht ueber den Kopf wachsen sllten. Die "G ei-sel-Methode" und der "Nacht- und Nebelerlass" verdanken allen diesen drohenden Gefahren ihren Ursprung. S:e waren gedacht ala Mittel zum Kamp f gegen das bedrohliche Ueber- handnehmen der Widerstand- und Un t er grundbewe gungen in al­

ien Teilen Frankreichs und bildeten die Reaktion auf die mmer schaerfer werdende Kampfmethode der nPatriotenw des

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Landes.

Solange diese Abwehrmittel (Geisei - Nacht und Nebel) allein vom Militaer-efehlshaber angeweidet warden und allein seiner

Entscheidung oblagen, haben sie das Mass der verantwortiich zurueckhaltenden und strong kontrollierten Handhabung nicht ueberschritten. Der Mlitaer-Befehlshaber Hess sch so stark von der Kollaborationsidee leiten, das a er im Spaetherbst Oder Winter 41/42 zum Fuehrer bestellt und ihm die Weisung erteilt

wurde, allein die Sicherheit und Kutoritaet der B,satzungs- macht zu wahren, ohne Ruecksicht auf politische Erwaegungen und Ruecksichten. Die Kollaborationspolitik mache er (der Fueh­

rer) mit der Botschaft, aber nicht mit der Duldsamkeit der Be- sat zun gamacht •

Jedenfalls war die Verantwortlichkeit allein in einer Hand d es Militaerbefehlshabers in der Executive noch bis zum Fruehling 1942, d.h. solange die deutsche Polizei (Gestapo) dem Militaer-

befehlshaber unterstand. Dieser Zustand 1st leider am 1.4. odor 1.5.1942 durch einen Fuehrerbefehl in der weise geaender wor- den, dass der hoehere S3- und Polizefuehrer zwar fuer seine Person dem Militaerbefehlshaber als hoechste deutsche Dienst- stelle unterstellt war, dass aber die fachlichen Polizeiber eh- le vom Reichsfuehrer 33 und Chef der deutschen Polizei, Himmler, gegeben werden sollten. Damit war die Executive vom Militaer- befehlshaber losgeloest, und seiner Verantwortung entzogen.

Hierzu 1st zu bemerken, dass Himmler schon seit Monaten beim OKE General-Quartiermeister, als der uebergeordneten Seelie

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des Mlitaerbef ehslhabers, diese Regelung vergeblich beantragt hatte. Hmmler versuchte deshalb, meine Unterstuetzung fuer

diesen Plan xu erreichen3 ich verweigerte diese ebenfalls und hoffta, damt den Plan zu Fall zu bringen. Lelder gelang es

Himmler, den Fuehrer als Ob.d.H. xu veranlassen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er befahl die Vorlage eines Befehlsent-wurfes, wo zu er den General-Quartermeister des Heeres als die bearbeitende stelle des OKH sich bestelite, trotz aller Gegen- vorstellungen, die ich auf Wunsch des General-Quart lermei st er lebhaft unterstuetzte, befahl der Fuehrer die Vorlage des

Be-fehls zur Ab gab e der Polizeigewalt (Executive) an den Rechs- fuehrer 88, der dann am 1.4. Oder 1.5.1948 in Kraft tra.

Hl or im Verfahren, durch die Anklage am 5.2.46, habe ich erst von den Juden-Aktionen in Frankreich erfahren, die dann im Mai 42 eingeleltet sen muessen und Ende Juni praktisch zu

Deportationen gefuehrt haben. Jetzt erst 1st mir klar gewordan, weshalb Hitler auf Draengen von Himmler die Polizeigewalt dem Militaerbefehlshaber abgenommen hatj dann letzterer solite ke-nesfalls mit Judendeportat lonen zu tun haben* Das entsprach der Auffassung und Methode Hitlers, das Heer und die

militaer-schen Dienststellen auf jeden Fall aus solchen ueblen Dingen

heraus zu halten, um sie damit nicht zu belasten. Er wusste, dass die Soldaten diese Massnahmen voellig ablehnten, sie sollten

das Ans ehen der Wehrmacht somit nicht gefaehrden.

So trat der aeusserst bedenkliche Zu stand ein, dass Wehrmacht (Heer) und Polizei nebeneinander und vielfach s ogar gegeneinan-der standen. Das musste fuer die Kampf- und Abwehrmethoden gegen

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Sabotage, Terrorakte, Widerstands- und Untergrundbewegung

aeusserst nachteilig sein. So erklaert sich auch, da s a die Po- lizei sich ohne Ermaechtigung und ohne Wissen der Militaerbe-

fehlshaber den "Nacht- und Nebel-Eylass" zueigen maohte und h gegon seine Voraussetzungen angewendet hat, ebenso wie ale in der "GeiselHFrage eigene und verhaengnisvolle Wege gng. Be idea 1st haute fuer die Wehrmacht (Militaerbefehlshaber und OK) , das in beiden Faellen die grundlegenden Richtlinien des Fueh­

rers bearbeiet hatte, eine bisher unbekannt gebliebene schwer- ste Bolastung geworden durch die Hemmungslos±gkeit der dureh Himmler gesteuerten Polizei in Frankrelch.

10 •) Die verheerenden Auswirkungen ent a tan den al lendings erst im Verfol der Verschaerfung in den inneren Zustaenden in Frankrelch, die in dr el Perioden zerfallen:

a) ab Sommer 1942 mit Beginn der Ostoff ensive (wie bereits erlaeutert) ,

b) Besetzung der unbesetzten Gebiete Suedfrankreichs nach der Landung der Anglo -Amerikan er in Nordafrika Novem­

ber 1942,

c) Mit Beginn der Invasion der Anglo-Amerikaner in der Normandie nach dem 6.Juni 1944

Jede dleser Aktionen hatte schwerste Unruhender Bevoelkerung im Lande zur Folge, steigerte die Widerstandsbewegung und die Terrorakte unter staerkster Einflussnahme von de Gaulle und seitans der Englaender. Die Folgen der vers chaerf ten Gegenmass- nahmen konnten nicht ausbleiben, zumal sich das/

ss-Polize:-Regime mmer staerker ala Machtfaktor politlscher Art breit machte un den Enfluss des Mill taer-Befehlshab era limner mehr

zuraeckdraengte. So kamen wir von der Werbung um die Aussoehnung mit dem franzoesischem Voiko (Kollaboration) und von der

wirt-schaftliohen and polltlaohon Zusammenarbeit zu einem Polize1-Regizment, zu Arbeitarevakul erung (Dienstverpflichtung) , vaAw erzwungener Duldung der franzoesischen Vichy-Regierung, die de­ mit ihr letzten Ana ehen verier.

Am w enigsten gelitten hat:

a) die franzoesische Lendwirtschaft, die stark zu Lasten der deutschen Versorgung mit Maschinen und Duenger gefordert wurde,

t

b) die Konsumgueter, Auto- und Flugzeugindustrie, die zwar fuer deutsche Zrecke arbeitete, aber stark gestuetzt und mit ge- waltigen Auftraegem bedacht wurde (mehr ala dr el Milliarden Reichsmark im Jahr)

Gepluendert warden zuerst Rohstoffe und Spezialmaschnen, die aber 1m eigenston deutschen Interesse wieder zurueckgebracht

wurden, um die verfuegbarenArbeitskraefte im Mutterlande Frank-reich auszunutzen. Im Allgemeinen war eine gesunde Industrie zu- rueckgeblieben, die durch Luftangriffe kaum geschaedigt war.

Aber die grosszuegige Behandlung in der allererstemn Period©

der Kollaboration (bia 1942 Abfall von Nordafrika durch die anglo-amerikanische Lan dung, die im Einvernehmen erfolgte) hat Frankreich schnell vergessen, wohl ala Schwaeche ausgelegt.

Vielleicht war auch von Anfang an die zwelgleisige Behandlung, well widerspruchsvoll und unvere Inbar, schwerlich geeignet.

-10- HO720-O065

eine wrklch

loyale

Zusammenarbeit zu erreichene Der Waffen-

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